Autor Thema: Shared Space in Itzehoe  (Gelesen 25849 mal)

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Offline ToRü | ToРуз

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #75 am: Sonntag, 21. Februar 2010 - 20:00:00 »
Stelle gerade fest: Groundstar und ich sind einer Meinung! :o

Das wollte ich auch gerade schreiben!!! (nicht, daß das zur Gewohnheit wird ;) )

 :danke

Nicht das ich jetzt Übermütig werden  ;D

Aber im Ernst: Wenn Alle inhaltlich immer einer Meinung wäre, wäre das nicht langweilig. Und diese Diskussionen sind doch die Würze und ehrlich: Auch deshalb macht man Politik. Es ist spannend viele Aspekte zu hören und zu Versuchen diese möglichst unter einen Hut zu bringen. Letztlich wollen doch alle das Beste für unsere sympathische Stadt Itzehoe, oder? Die Wege dorthin sind eben manigfaltig.
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
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Offline Slartibartfass

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #76 am: Sonntag, 21. Februar 2010 - 20:16:12 »
Ich sehe die Sache mit dem "Shared Space" eher kritisch.
Schon jetzt sind schon PKW in der FuZo unterwegs. Zu viele.
Wenn ich mir diverse Spielstraßen (PKW mit wesentlich mehr als Schrittgeschwindigkeit unterwegs), Fußwege (Rücksichtslose Radfahrer unterwegs), Landstraßen (Radfahrer werden bepöbelt und bedroht) etc ansehe, möchte ich mir nicht vorstellen, wie es diesbezüglich in der FuZo aussieht, wenn "diese" Verkehrsteilnehmer dort auch noch legal rumfahren und rumparken (bzw rumhalten) können.
Wenn jetzt mal ein Taxi in der Feldschmiede unterwegs ist, sind die Fußgänger dort schon am Rotieren. Wenn da wesentlich mehr Autos unterwegs sind, wird es dort nicht wirklich stressfreier.
Ein Stehkaffee bei Tchibo, ein leckerer Kuchen bei Främke, ein riesiger Eisbecher in der Breiten Straße? Der Genuss an frischer Luft wird dann durch KFZ gestört.
Für MICH wäre die Freigabe der FuZo für KFZ also eher ein weiterer Minuspunkt.

Trotzdem kann ich die Pro-Argumente auch nachvollziehen.
Und wesentlich schlimmer als jetzt kann es in der Innenstadt ja kaum noch werden, und Fußfaule müssen jetzt wirklich einige Meter laufen. Von daher könnte man das Konzept ja mal ausprobieren. Dann können die Kunden endlich mit dem Auto zum Friseur, zum Bäcker und zum Handykaufen fahren.



(Der Frequenzverlust ist aus meiner Sicht auch in den Öffnungszeiten begründet - aber das schrieb ich ja bereits .)
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

Offline Slartibartfass

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #77 am: Sonntag, 21. Februar 2010 - 20:20:49 »
Und ich bin der Meinung, dass wir gerade in einem Lokalforum über politische Dinge reden sollten.
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

Alex

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #78 am: Sonntag, 21. Februar 2010 - 20:26:58 »
Schon jetzt sind schon PKW in der FuZo unterwegs. Zu viele.
Aber keine Kunden für den Einzelhandel
Wenn jetzt mal ein Taxi in der Feldschmiede unterwegs ist, sind die Fußgänger dort schon am Rotieren.
Für das Miteinander wird es Regeln geben.
Der Genuss an frischer Luft wird dann durch KFZ gestört.
Eine Innenstadt mit Geschäftsbetrieb ist nicht unbedingt die grüne Lunge des Ortes.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #79 am: Sonntag, 21. Februar 2010 - 20:30:21 »
Aus Wikipedia mal eine Sichtweise über Trends bei Fußgängerzonen:

 Aktuelle Trends

Einhergehend mit wachsender wirtschaftlicher Unsicherheit, zunehmender Mobilität und der konkurrierenden Errichtung von Einkaufszentren „auf der grünen Wiese” verändern Fußgängerzonen ihr Gesicht. Die wichtigsten aktuellen Trends in Fußgängerzonen lassen sich unter den folgenden Stichworten zusammenfassen:

   1. Trading Down - Renommierte Fachgeschäfte müssen schließen und werden teilweise, vor allem in kleineren Städten, durch Ramschläden ersetzt oder bleiben leerstehend. Damit einhergehend nehmen die Attraktivität und die Besucherfrequenz der Fußgängerzonen ab. Diese discountorientierten Betriebsformen kompensieren ihre relativ niedrige Gewinnspanne durch hohe Umsätze oder profitieren von sinkenden Mieten.
   2. Filialisierung - Unter Filialisierung versteht man die Verdrängung privat betriebener individueller Geschäfte durch Franchiser oder Filialisten, die mit ihren standardisierten Sortimenten und Geschäftsmodellen die Fußgängerzonen zunehmend prägen.
   3. Textilisierung - Der Anteil der Geschäfte, die Textilien verkaufen, steigt.
   4. Krise des Kaufhauses - Kaufhäuser befinden sich seit den 1980er Jahren in einer Krise, auf die bisher keine endgültige Antwort gefunden wurde. Das Kaufhaus stellt bis heute den Hauptanziehungspunkt vieler Fußgängerzonen dar. Neue Formen, die Kaufhäuser allerdings nicht vollständig ersetzen können, sind Einkaufszentren, die sich in zunehmendem Maß in Innenstädten und an Fußgängerzonen ansiedeln.
   5. Banalisierung - Die anspruchslose, homogene, einfache und austauschbare Architektur vieler Geschäftsgebäude banalisiert das Stadtbild im Bereich vieler Fußgängerzonen.
   6. Neue Nutzungen - Zunehmend breiten sich Nutzungen aus, die es so häufig in der Vergangenheit nicht gab. Hierzu zählen Fast-Food-Lokale, in kleineren Städten auch Sex-Shops und Spielhallen.
   7. Lärmbelästigung - Aufgrund der seit den letzten Jahren stark zunehmenden Schanigärten und Events, haben Wohnqualität und Wohnungswert in vielen Fußgängerzonen durch hohe Lärmbelästigung, die zeitweise sogar den Schallpegel von Autobahnen übersteigt, stark abgenommen. Mieter können Mietpreisreduzierung einklagen.

Mehr hier

Ich denke, da finden wir heraus, daß Itzehoes Innenstadt voll vom Trend erfasst wurde...
« Letzte Änderung: Sonntag, 21. Februar 2010 - 20:32:14 von groundstar »
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Paul Schrader

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #80 am: Sonntag, 21. Februar 2010 - 20:33:31 »
Eine Innenstadt mit Geschäftsbetrieb ist nicht unbedingt die grüne Lunge des Ortes.

Ist diese Aussage nicht eher konträr zu den ständig geforderten Cafés in der Fußgängerzone. Übrigens: Die Straße am ehemaligen Burgtheater ist eine Spielstraße. Da parken auch ohne Ende Autos, obwohl gerade die dort nichts verloren haben. Interessiert hier nur niemanden.

Wo es Regeln gibt, muss auch jemand kontrollieren, ob sie befolgt werden. Da hier ja noch nicht einmal die Einhaltung der normalen Verkehrsregeln vernünftig kontrolliert wird, bezweifele ich, dass das nach einer Einführung von "Shared Space" funktionieren würde.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #81 am: Sonntag, 21. Februar 2010 - 20:37:21 »
Eine Innenstadt mit Geschäftsbetrieb ist nicht unbedingt die grüne Lunge des Ortes.

Ist diese Aussage nicht eher konträr zu den ständig geforderten Cafés in der Fußgängerzone. Übrigens: Die Straße am ehemaligen Burgtheater ist eine Spielstraße. Da parken auch ohne Ende Autos, obwohl gerade die dort nichts verloren haben. Interessiert hier nur niemanden.

Wo es Regeln gibt, muss auch jemand kontrollieren, ob sie befolgt werden. Da hier ja noch nicht einmal die Einhaltung der normalen Verkehrsregeln vernünftig kontrolliert wird, bezweifele ich, dass das nach einer Einführung von "Shared Space" funktionieren würde.

Das Schöne: Shared Space dient dazu, die Regelwut abzubauen. Es geht um gegenseitige Rücksichtnahme. Also eigentlich das, was derzeit immer wieder verstärkt gefordert wird. Rücksichtnahme auf den schwächeren Verkehrsteilnehmer. Das Gegenmodell wäre eine Fußgängerzone ohne Ausnahmegenehmigungen, derzeit 422 in Itzehoe...
« Letzte Änderung: Sonntag, 21. Februar 2010 - 20:39:21 von groundstar »
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Offline Slartibartfass

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #82 am: Sonntag, 21. Februar 2010 - 20:37:40 »
Wenn jetzt mal ein Taxi in der Feldschmiede unterwegs ist, sind die Fußgänger dort schon am Rotieren.
Für das Miteinander wird es Regeln geben.
Ja.
Aber auch jetzt gibt es dort Regeln für das Miteinander.
Hoffen wir, dass die neuen Regeln besser befolgt werden.

Zitat
Der Genuss an frischer Luft wird dann durch KFZ gestört.
Eine Innenstadt mit Geschäftsbetrieb ist nicht unbedingt die grüne Lunge des Ortes.
Das erwarte ich auch nicht. Aber wieso soll ich beim Kaffeschlürfen und Eisessen Autoabgase inhalieren? --> Lecker Aldieis auf dem Balkon. :)
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Capitano

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #83 am: Sonntag, 21. Februar 2010 - 21:23:03 »
Ich bin zwar nicht überzeugt von dem Shared Space, aber wenn es den noch verbliebenen Geschäften hilft in der öden Innenstadt zu überleben, dann sollte man nicht lange zögern und eine Testphase starten - egal aus welcher Parteiecke der Vorschlag nun kommt. Ob es wirklich hilft wird man dann sehen. 

swetlana

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #84 am: Sonntag, 21. Februar 2010 - 22:16:42 »
Wo es Regeln gibt, muss auch jemand kontrollieren, ob sie befolgt werden. Da hier ja noch nicht einmal die Einhaltung der normalen Verkehrsregeln vernünftig kontrolliert wird, bezweifele ich, dass das nach einer Einführung von "Shared Space" funktionieren würde.

Einer unserer Bürgermeisterkandidaten hat hierfür angeblich die Lösung:




Wer nicht das ganze Video sehen/hören möchte: Seine Lösung ist ca. bei 2:00.

swetlana



Offline ToRü | ToРуз

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #85 am: Sonntag, 21. Februar 2010 - 23:54:37 »
Wo es Regeln gibt, muss auch jemand kontrollieren, ob sie befolgt werden. Da hier ja noch nicht einmal die Einhaltung der normalen Verkehrsregeln vernünftig kontrolliert wird, bezweifele ich, dass das nach einer Einführung von "Shared Space" funktionieren würde.

Einer unserer Bürgermeisterkandidaten hat hierfür angeblich die Lösung:

Wer nicht das ganze Video sehen/hören möchte: Seine Lösung ist ca. bei 2:00.

swetlana




Sorry, aber das hatten wir schon...
« Letzte Änderung: Montag, 22. Februar 2010 - 08:29:27 von DD »
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Blubb

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #86 am: Montag, 22. Februar 2010 - 09:55:44 »
Wenn man mal von den parteipolitischen Präferenzen absieht, ist der Vorschlag einer Gemeinschaftsstraße doch etwas konkretes, über dass es sich zu diskutieren lohnt. Wenigstens gibt es jetzt mal überhaupt einen Ansatz für Teile der Innenstadt, den bisher andere Teilnehmer der Itzehoer Politik vermissen ließen. Oder erinnert sich jemand z.B. an ein Konzept der CDU?
Bevor man jetzt wieder anfängt zu sagen, warum das alles nicht möglich sei, wäre ich lieber dafür es auszuprobieren. Wenn man dann zu dem Schluss kommt, dass es nicht funktioniert, kann man sich immer noch etwas anderes überlegen. Die Gemeinschaftsstraße ist natürlich nicht das Allheilmittel, sondern kann nur einen von vielen Lösungsansätzen für die Innenstadt darstellen.

Und nach wie vor bin ich der Meinung, dass die Itzehoer Fußgängerzone für die Verhältnisse einer Kleinstadt zu lang/zu groß ist.

breughel

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #87 am: Montag, 22. Februar 2010 - 10:49:07 »
Die Kirchenstraße ist defacto Sharedspace. Da kann man dann Beobachtungen sammeln und muß eigentlich nichts ändern. Sollte der Verkehr dort zunehmen wird es eher verkaufsschädigend wegen der Enge dort.
Breite Straße ist gerne befahren von den Bankkunden, die ihre Auszüge mal eben holen wollen.
Das sollte man fördern.
Auch das Cafe Frähmke freut sich sicher über mehr Autoverkehr vor den Außentischen.
Mario Casal will unbedingt  mehr Autos vor seinem Laden - soll er haben. Einfach Ölmühlengang öffnen und dann Breite Straße - den Ruinenteil bis Breitenburger Straße - Einmündung öffnen.
Feldschmiede öffnen ist wohl illusorisch - wo sollen die Händler ihren Ramsch ausstellen und es ist arg eng dort. Hinzu kommen noch die sehr beliebten Dauerhausbaustellen.
Also los - Breite Straße wird shared-space und Kirchenstraße wird churchsharedspace.
Da muß ich mich nicht erst mit der Dreipunktepartei unterhalten.

Katja

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #88 am: Montag, 22. Februar 2010 - 10:50:00 »
Das 'Ausprobieren', Blubb, birgt die Gefahr, daß die Wiederherstellung der Wege dann Geld kostet, wenn Fahrzeuge über den nicht geteerten, sondern für den Fußgängerverkehr mit Verbundstein und/oder Platten belegten Weg geleitet wird.

Ich erinnere mich sehr gut an Bad Honnef - dort versuchte man ein ähnliches Prinzip ebenfalls. Der LKW-Anlieferverkehr drückte den Straßenbelag so dermaßen ein, daß eine Fahrrille entstand, die holperig und unfallträchtig für Fußgänger war.

Man hob also das Verbundstein (für viel Geld gelegt) wieder hoch, entsorgte es und teerte die Straße, nachdem man zuerst versuchte, die Löcher mit Teer auszugleichen. Mal abgesehen davon, daß dieses 'Stückwerk' einfach nur blöd aussah, kostete es die Stadt (die weg ist von den Armen ;) ) und die Anwohner richtig Geld!

Diese Idee ist bestimmt im Ansatz nicht so schlecht, nur könnte sie sich zum Bummerang erweisen, wenn vorher nicht alles bedacht und geprüft wird.

Blubb

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #89 am: Montag, 22. Februar 2010 - 11:04:49 »
Diese Idee ist bestimmt im Ansatz nicht so schlecht, nur könnte sie sich zum Bummerang erweisen, wenn vorher nicht alles bedacht und geprüft wird.

Das schließt meine Überlegungen ja mit ein. Ein Ausprobieren kann nur auf einer durchdachten Analyse beruhen. Wenn man nach dieser Analyse zu dem Schluss kommt, dass es nicht möglich ist, dann eben nicht.
Das große Problem ist eben, wie breughel, Slarti und Paul es ansprechen, dass in dem Bereich einige Cafes Außentische haben und somit eben kein Interesse an Autoverkehr vor der Nase. Das ist bei diesem Vorschlag eben das größte Hindernis.