Autor Thema: Shared Space in Itzehoe  (Gelesen 25685 mal)

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Paul Schrader

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #30 am: Samstag, 20. Februar 2010 - 12:24:36 »
So weit ist es schon gekommen?

Muss man denn überall direkt an die Kasse mit dem Auto fahren können? Es macht doch gerade den Charme einer Fußgängerzone aus, dass dort nicht (wie hier in Itzehoe) ständig Autos fahren.

Ich persönlich würde eine solche Zone eher meiden, wenn ich einen gemütlichen Einkaufsbummel plane.

Michael Hein

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #31 am: Samstag, 20. Februar 2010 - 12:38:45 »
Ich habe den Eindruck, dass die meisten KundInnen gern möglichst nah an den Geschäften parken möchten. Die Itzehoer Innenstadt leidet unter extremen Frequenzverlust. Dies ist auch das Ergebnis einer verfehlten Standortpolitik. Der sehr hohe Leerstand zeigt dies überdeutlich. Das Konzept Innenstadt Itzehoe funktioniert so wie es "im Moment" gehandhabt wird nicht. Es sollte also dringend und schnellstmöglich über andere Wege nachgedacht werden. Wer kann sich noch an das Einzelhandelsentwicklungskonzept erinnern? Dort wurde prognostiziert, das die Innenstadt stirbt, wenn nicht alle Kräfte auf diese konzentriert werden.
Die Identifikation einer Stadt findet nicht über die EKZ's am Stadtrand statt. Die Arbeitsplätze, die in der Innenstadt verloren gehen, fangen die Großfläche an der Peripherie nicht wieder auf.
Also, Shared Space wäre eine Möglichkeit, die es zu testen gilt.
 :meinemeinung

TR

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #32 am: Samstag, 20. Februar 2010 - 12:56:50 »
Wir haben in Itzehoe 1.100 m Fußgängerzone, wenn jetzt ein Teil davon Shared Space werden sollte, kann es in der Tat bedeuten, dass viele leerstehende Geschäfte wieder belebt werden. Die untere Feldschmiede oder die Bekstraße sollten Fußgängerzone bleiben, da sie von der Gestaltung gar nicht den Fahrzeugverkehr aufnehmen könnten. Die Breite Straße, die Kirchenstraße, der Oelmühlengang könnte mit dem Konzept Gemeinschaftsstraße geholfen werden.

TR

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #33 am: Samstag, 20. Februar 2010 - 13:07:15 »
Wer kann sich noch an das Einzelhandelsentwicklungskonzept erinnern?

Fragt doch mal die CDU mit Ihrem Fraktionsvorsitzenden Ralph Busch, die CDU hat damals die Verbindlichkeit des Einzelshandelkonzeptes verhindert.

Im vergangenen Herbst hat dieselbe CDU mit Ihrem Fraktionsvorsitzenden beklagt, das die Verbindlichkeit fehle, sonst der Bauamtsleiter Heideck nicht zu den Baugenehmigungen außerhalb der Innenstadt positiv entscheiden können.

Bgm. Blaschke hat den CDU Fraktionsvorsitzenden Ralph Busch daran erinnert, wer damals die Verbindlichkeit ablegte.
Heute sieht jeder das, was das Einzelhandelsgutachten von Kruse & Junker prognostiziert hat, wenn dem Konzept nicht gefolgt wird.



Luise

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #34 am: Samstag, 20. Februar 2010 - 14:06:39 »
Ich habe jahrelang in Würzburg gewohnt, dort ist die Innenstadt komplett verkehrsfrei (bis auf S-Bahn und Bus), geparkt wird außerhalb kostenlos oder kostenpflichtig um den Stadtkern herum. Es war dort trotzdem nie leer. Die brauchen keinen Shared Space, weil die Innenstadt attraktiv ist, viele Einkaufsmöglichkeiten, aber auch Cafés und Restaurants bietet und die Menschen selbst sonntags gern dort bummeln gehen. Die Lage an Main und Festung Marienberg trägt natürlich ihr Übriges zur Attraktivität bei, dass wir sowas hier nicht haben (jedenfalls nicht mehr, um nochmal das leidige Thema Störschleife anzupieksen), ist mir auch klar.

Itzehoes Innenstadt ist (meine bescheide Meinung!) unattraktiv (wobei ich den Bereich Kirchenstraße und Breite Straße eigentlich ganz schick finde, könnte man mehr draus machen), daran ändert auch ein Shared Space nix. Und nein, ich habe keine Ideen, was man besser machen kann, um die Innenstadt aufzuhübschen. Darüber dürfen sich gern die Leute Gedanken machen, die dafür bezahlt werden. Wenn alles so bleibt, wie es ist und lediglich ein Teil der FuZo für den Verkehr geöffnet wird, sehe ich darin keine wesentliche Verbesserung.

Ich lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen.

Michael Hein

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #35 am: Samstag, 20. Februar 2010 - 14:16:21 »
Ich denke Großstädte in Bayern mit Itzehoe in Vergleich zu setzten bringt uns nicht wirklich weiter.
Das die Äpfel in den Gärten der Nachbarn nah und fern roter, größer und süßer sind als die unseren gehört in IZ zum Allgemeinwissen.
Wir sollten uns alle darüber Gedanken machen, wie es mit unserer Stadt weiter gehen soll. Den wir werden alle dafür "bezahlt" - mit Arbeitsplätzen, mit Lebensqualität, mit einer schönen Stadt.

Shared Space verursacht wenig Kosten und wäre ein Anfang. Besser als Nichts-Tun ist es allemal!

Luise

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #36 am: Samstag, 20. Februar 2010 - 14:31:10 »
Dass dieses Vergleichs-Argument jetzt kommt, war ja klar.  ::)

Einzelhändler werden hier vielleicht bezahlt, ich arbeite in Hamburg, mit guten Jobs in Itzehoe ist es nämlich auch nicht weit her. Und die Lebensqualität hin Itzehoe finde ich sogar so toll, dass ich demnächst wegziehen werde.

Ich (be)schreibe aus Sicht einer Anwohnerin und nicht einer Einzelhändlerin, die auf Gewinnmaximierung aus ist. Entschuldigung, dass ich da auch mal andere Positiv-Beispiele anführe. Übrigens darf man dann, um Deiner Argumentation zu folgen, für ein Beispiel, dass der Shareds Space funktioniert, auch nicht ständig auf irgendwelche Städte in Holland veweisen. Was interessiert mich Holland? Da darf man auch kiffen.
« Letzte Änderung: Samstag, 20. Februar 2010 - 14:43:08 von Luise Koschinsky »

Michael Hein

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #37 am: Samstag, 20. Februar 2010 - 14:51:58 »
Wenn Shared Space in anderen Städten funktioniert, und wir es hier "technisch" umsetzten können, ist ein Vergleich nötig um zu sehen, wie es "die anderen" gemacht haben.
Wenn wir Städte miteinander vergleichen, dann bitte welche mit in etwa gleichen Grundvoraussetzungen.
Warum ist es den mit guten Jobs hier nicht weit er? Was müssen wir dafür tun, damit es sich ändert?
Ich schreibe hier aus Sicht eines gebürtigen Itzehoers. Und wie maximal die Gewinne im Itzehoer Einzelhandel sind, läßt sich an den besagten Leerständen ablesen. Und natürlich am Wegsterben des InhaberInnen geführten Einzelandels im allgemeinen.

TR

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #38 am: Samstag, 20. Februar 2010 - 14:54:42 »
Ein kleiner Vergleich zwischen Würzburg und Itzehoe

135.000 Einwohner der Stadt Würzburg haben 101.000 qm Einzelshandelsfläche zur Verfügung, bei einer Arbeitslosenquote von 3,5 % (Quelle Stadt Würzburg).

In Itzehoe haben 32.000 Einwohner die 82.570 qm Einzelshandelsfläche zur Verfügung, bei einer Arbeitslosenquote von 10 % ( Quelle Stadt Itzehoe).

Anhand der Zahlen erklärt sich warum die Innenstadt von Würzburg autofrei ist, die hätten keinen Platz dafür. Die Stadt Würzburg ist auch noch Oberzentrum.

Darin begründet sich die Notwendigkeit, dass Itzehoe dringenden Handlungsbedarf hat, ich bin mir nur nicht sicher, ob das der Selbstverwaltung und Verwaltung bewußt ist.

Eine letzte kleine Vergleichs im Stadtparlament von Würzburg sitzen 50 Stadträte, in Itzehoe 43 Stadträte, also das gleiche falsche Verhältnis.

Insofern liebe Luise vielen Dank!

Albrecht

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #39 am: Samstag, 20. Februar 2010 - 15:12:56 »
Ich habe zwar auch meine Bedenken zur Einrichtung einer Gemeinschaftsstraße.

Aber Fakt ist, dass sich die Itzehoer Innenstadt z.Zt. in einem bemitleidenswerten Zustand befindet. Das zu ändern, liegt doch hoffentlich im Interesse ALLER! Da muss man auch mal bereit sein, neue Wege zu gehen! Bei diesen neuen Wegen muss man fragen, ob sie schädlich ist. Wenn die Frage bejaht wird, ist der Weg erledigt. Im anderen Fall sollte man den Weg versuchen und wird im schlimmsten Fall feststellen, dass er die Situation nicht verbessert hat.

Also versucht es!

breughel

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #40 am: Samstag, 20. Februar 2010 - 15:15:31 »
Da hat die FDP mal wieder eine Sau durchs Dorf getrieben.
Wo die Substanz knapp ist muß eben Rummel her.
Derzeit sind die Breite Straße und die Kirchenstraße schon recht intensiv befahren.
Kirchenmitglieder fahren täglich in großer Zahl ins Gemeindezentrum und parken dort (vermutlich der Arbeitskreis Umwelt der Kirche)am Tag und bei Nacht.
Dann reichlich Taxis und all die Bürger, die mal den Nervenkitzel unerlaubten Handelns erleben wollen. Dazu wird dann z.B: So gegen 23.00 Uhr oft der Lastwagen von Armbruster gesichtet, der mal wieder containerweise Schuhwerk anliefert - vor dem Schlaflabor!
Natürlich würden viele Bürger gerne auch noch einen Drive-in-Rossmann haben wollen und ihre Kuchen aus dem Auto kaufen.
Es wäre schon hilfreich wenn der Karstadtparkplatz wieder geöffnet würde - kann sich noch jemand an den Namen des Stadtmanagers erinnern?
Shared space in Itzehoe ist wie die Worte des Großen Vorsitzenden GW - eine Nummer zu grooß!



murkel

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #41 am: Samstag, 20. Februar 2010 - 15:43:04 »
Hallo , ich finde auch, dass der Hertie-parkplatz geöffnet werden sollte, ausserdem der Platz beim Kino, der mit Steinen dicht gemacht wurde (Wem gehören diese Plätze eigentlich? ) Wenn schon die Geschäfte nicht besonders attraktiv sind, sollte man nicht auch noch mühsam einen Parkplatz suchen müssen. Dann kann ich doch gleich an den Stadtrand fahren, wo ich genügend Parkplätze habe. Ausserdem finde ich, dass attrakrivere Geschäfte wie C und A, H u M , sowie ein gemischtes Kaufhaus, in dem man fast alles bekommt, die Stadt attraktiver machen könnte. Solche Kaufhäuser gibt es sogar neuerdings in Büsum und in St. Peter-Ording. Ausserdem vermisse ich ein weiteres Sportgeschäft. Neulich hatte ich das Bedürfnis einen Küchenwecker zu kaufen. Aber wo? Hertie ist weg, Quelle auch. Ich wusste gar nicht wo ich hingehen sollte. MfG Murkel

wutz

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #42 am: Samstag, 20. Februar 2010 - 16:02:25 »
Sind alle beide in Privathand.
Würdest Du dein Grundstück freigeben und für alle Kosten aufkommen?

TR

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #43 am: Samstag, 20. Februar 2010 - 16:24:14 »
Die genannte Kaufhäuser in Büsum und St. Peter sind aber jeweils im Gewerbegebiet, Kaufhaus Stolz heißt das Unternehmen. Dawny Day der Besitzer der Hertieimmoblien hat Vorstellungen über den Kaufpreis, die bei weitem den derzeitlichen Marktwert überschreiten, das übrigens für alle Hertie Standorte in Deutschland.

Küchenwecker sind sicherlich in den Fachgeschäften in der Feldschmiede (Hobe Hein und WMF) und bei Marktkauf im HolsteinCenter zu erwerben.

Parken sogar eisfrei im Parkhaus Zob oder im HolsteinCenter.

In Itzehoe gibt es auch ohne die beiden genannten Parkplätze noch 4.000 andere, davon die Hälfte kostenfrei. Mit Shared Space würden noch einige Kurzzeitparkplätze in allerbester Lage dazukommen.

Bernd

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Re: Shared Space in Itzehoe
« Antwort #44 am: Samstag, 20. Februar 2010 - 17:16:14 »
Ich glaube Du hast das Konzept der Gemeinschaftsstraße noch nicht verstanden. Gerade die Erfahrungen aus den Niederlanden zeigen doch, dass es lohnenswert ist wenigstens mal drüber nachzudenken. Es ist natürlich immer sehr einfach so etwas gleich als "Unsinn" oder "Quatsch" abzutun.
Ich habe sowohl das Konzept verstanden, als auch darüber nachgedacht!
In einer belebten Innenstadt Straßen mit ihren bekannten Bereichen zu Gemeinschaftsstraßen zu wandeln, könnte sinnvoll sein.
In Itzehoe gibt es glücklicherweise in den betreffenden Bereichen keine Straßen mehr und sie werden auch nicht benötigt. Das ist bei den bereits genannten Stadtbeispielen anders.
Dass offiziell genehmigter Autoverkehr Geschäftsleute mit attraktiven Angeboten in die Stadt lockt, bezweifel ich.
Ich vermute außerdem, dass Miete oder Kauf von Geschäftsräumen durch das Brummen von Autos nicht billiger werden.
Der Kaffee, das Bierchen oder sonstwas schmeckt unter freiem Stadthimmel mit Autos auch nicht besser.
Die verbannten Abgase nun wieder direkt in diese Bereiche zu pumpen, ist auch nicht sinnvoll.
Desweiteren bezweifel ich, dass die Leerstände in der Innenstadt durch fehlenden Autoverkehr entstanden sind.
5 Minuten Gehweg bis in eine attraktive Innenstadt sind sicher keine Zumutung.
Also wiederhole ich:
Shared Space in diesem Bereich ist Quatsch auch versuchsweise.