ITZEHOE-LIVE

Zitat von: DrKloebner in Freitag, 07. Juni 2013 - 08:24:58
Bekommt er noch was vom Kuchen ab oder ist er ein Jahr zu alt?

Das wäre ja wohl noch schöner...

Sich zum perfekten Zeitpunkt in die sichere Rente verabschieden und dann den jungen Kollegen mit kleinen Kindern noch einen Teil ihrer schwer benötigten Abfindung streitig machen wollen...

Ich möchte wetten auch ohne Abfindung würde jeder 10Jahre jüngere Kollege liebend gerne mit ihm tauschen wollen.

War ja nur eine Frage und keine Meinung von mir.

Zitat von: DrKloebner in Freitag, 07. Juni 2013 - 08:24:58
Ein Freund von mir geht nach über 40 Jahren bei Gruner & Jahr, Gruner-Druck, Prinovis oder wie die Firma sonst noch geheißen hat noch dieses Jahr in Rente.
Bekommt er noch was vom Kuchen ab oder ist er ein Jahr zu alt?

Gruner und Sohn fehlt noch

und

er fällt nicht unter den Sozialplan, da er nicht gekündigt wird, sondern in Rente geht.

Zitat von: Läppi in Freitag, 07. Juni 2013 - 08:52:47

Zitat von: DrKloebner in Freitag, 07. Juni 2013 - 08:24:58
Ein Freund von mir geht nach über 40 Jahren bei Gruner & Jahr, Gruner-Druck, Prinovis oder wie die Firma sonst noch geheißen hat noch dieses Jahr in Rente.
Bekommt er noch was vom Kuchen ab oder ist er ein Jahr zu alt?

Gruner und Sohn fehlt noch

und

er fällt nicht unter den Sozialplan, da er nicht gekündigt wird, sondern in Rente geht.

Danke für die Info. Habe ihn aber vorhin selbst getroffen und ihn gefragt (natürlich nur im Spaß), ob er sich ärgert. Nee, meinte er, er ist wirklich froh das alles vorbei ist. Die letzten 3 Wochen hält er aber noch aus, da auch noch eine Freischicht dabei ist.

Wie sieht der Sozialplan denn en detail aus? In der NR stand das sicher nur sehr rudimentär...

Es steht relativ präzise in der NR - genauer wird es sich dann jeder Beschäftigte ausrechnen können.
Es sind relativ beachtliche Summen.
Die "Leiharbeiter" bekommen mal wieder erheblich weniger aber das wird man sicher solidarisch ausgleichen unter den Mitarbeitern - oder?
Oder gibt es doch da keine Solidarität?
Jedenfalls kann ein freiberufler nur staunen, was man so als Industriearbeiter so an Abfindung und Schutz erhalten kann.

Die Transfergesellschaft für die Leiharbeiter ist schon erstaunlich. Schließlich haben die einen anderen Arbeitgeber...

Zitat von: breughel in Freitag, 07. Juni 2013 - 16:07:46
Es steht relativ präzise in der NR - genauer wird es sich dann jeder Beschäftigte ausrechnen können.
Es sind relativ beachtliche Summen.
Die "Leiharbeiter" bekommen mal wieder erheblich weniger aber das wird man sicher solidarisch ausgleichen unter den Mitarbeitern - oder?
Oder gibt es doch da keine Solidarität?
Jedenfalls kann ein freiberufler nur staunen, was man so als Industriearbeiter so an Abfindung und Schutz erhalten kann.

richtig ist die Leiharbeiter/Werkvertragarbeiter bekommen endlich überhaupt einmal etwas!
Zwar nicht das was die Stammbelegschaft erhält, aber immerhin eine 6 monatige Transfergesellschaft.

Das ist einmalig, wie ich schon schrieb, in der BRD.

Zitat von: ToRü in Freitag, 07. Juni 2013 - 16:10:10
Die Transfergesellschaft für die Leiharbeiter ist schon erstaunlich. Schließlich haben die einen anderen Arbeitgeber...

... der nicht schließt, ob das trotzdem Vorteile hat für den einzelnen lasse ich mal dahingestellt.

Sozusagen Benachteiligung light.
Wir haben in der BRD inzwischen eine zweite Arbeitswelt - Zeitarbeiterund Leiharbeiter und hier haben die nun mal wieder pech gehabt oder auch Glück - ist eben Interpretationssache.

Zitat von: Läppi in Freitag, 07. Juni 2013 - 16:14:21

Zitat von: ToRü in Freitag, 07. Juni 2013 - 16:10:10
Die Transfergesellschaft für die Leiharbeiter ist schon erstaunlich. Schließlich haben die einen anderen Arbeitgeber...

... der nicht schließt, ob das trotzdem Vorteile hat für den einzelnen lasse ich mal dahingestellt.

So ist es. Das sich jedoch die Zeitarbeitsfirma von den Leuten trennen wird, das ist jedem bewusst.
Dennoch: Das ist der Inhalt der Dienstleistung Zeitarbeit. Ob das nun OK ist oder nicht, dass ist eine andere Diskussion.

Und die Prinovisler können froh sein, dass ihr Laden nicht eine flotte Insolvenz hingelegt hat - ohne Sozialplan etc.

Ich hatte es ja schon weit früher mal erwähnt: Bertelsmann kann sich eine unsoziale Lösung nicht leisten und der Abschluss bewegt sich in ähnlichem Rahmen wie der 2008 in Darmstadt; der erscheint von außen betrachtet jedoch ein wenig besser. 

Der aus Darmstadt war schlechter, das was hier über den Sozialplan in Darmstadt kursiert sind wenn überhaupt Halbwahrheiten.

In Darmstadt musste man 50 Jahre alt sein, um den Faktor 1 zu bekommen, da sein wir hier aber deutlich besser.

Und dennoch "Kein Sozialplan kann das ausgleichen, was die Schließung eines Werkes anrichtet"

Zitat von: breughel in Freitag, 07. Juni 2013 - 16:15:14
Sozusagen Benachteiligung light.
Wir haben in der BRD inzwischen eine zweite Arbeitswelt - Zeitarbeiterund Leiharbeiter und hier haben die nun mal wieder pech gehabt oder auch Glück - ist eben Interpretationssache.

wir haben sogar noch eine dritte, die Werkvertragler, welche völlig ohne "Rechte" dastehen.

Was Pech oder Glück angeht, da muss man sehen von wo man her kommt; da denke ich schon, das es passabel ist was die Kollegen aus dem
"modernen Sklavenhandel" erreicht haben. Darauf kann man aufbauen, und ist ein Zeichen in die Republik.
Bares Geld (Abfindung) wäre sicherlich bei den meisten bei der ARGE geblieben (Aufstocker).

http://www.ardmediathek.de/swr-fernsehen-bw/zur-sache-baden-wuerttemberg/hungerlohn-am-fliessband?documentId=14749888

das ist das wahre Leben. Equal Pay wie bei Airbus sind da die Ausnahmen.

Ich kenne solche Verhältnisse mit unterschiedlichsten Vertragsverhältnissen aus vielen Großbetrieben - es zeigt, wie wenig inzwischen die abhängig Beschäftigten ihre Interessen wahren können - und wie wenig Solidarität herrscht.
man muß auch sehen, dass viele Mitarbeiter bei G&J über Jahrzehnte ohne sonderliche weiterbildung dort arbeiteten, andere unter extremen Weiterbildungsanforderungen arbeiteteten und wieder andere echt die Arschkarte hatten trotz guter Ausbildung.
Wer klug war, hat von seinem sehr guten Verdienst, den er zweufellos lange hatte, gut gespart.

Zitat von: Läppi in Freitag, 07. Juni 2013 - 16:35:58
Der aus Darmstadt war schlechter, das was hier über den Sozialplan in Darmstadt kursiert sind wenn überhaupt Halbwahrheiten.

In Darmstadt musste man 50 Jahre alt sein, um den Faktor 1 zu bekommen, da sein wir hier aber deutlich besser.

Und dennoch "Kein Sozialplan kann das ausgleichen, was die Schließung eines Werkes anrichtet"

Wie gesagt, Darmstadt von aussen betrachtet. Die Anwaltskanzlei, die damals für den BR die Verhandlungen begleitete, schrieb das hier geschriebene auf deren Homepage.