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Mir kann kein alleinlebender Mensch, der Hartz IV bezieht erzählen, dass man von dem Geld im Alltag nicht auskommt. Sehr viel mehr habe ich im Monat zur Deckung des persönlichen Lebensbedarfs nicht und ich komme gut hin. Und nein, ich muss nicht die ganze Zeit zu Hause sitzen.
Zitat von: Blubb am Sonntag, 26. September 2010 - 22:19:51Mir kann kein alleinlebender Mensch, der Hartz IV bezieht erzählen, dass man von dem Geld im Alltag nicht auskommt. Sehr viel mehr habe ich im Monat zur Deckung des persönlichen Lebensbedarfs nicht und ich komme gut hin. Und nein, ich muss nicht die ganze Zeit zu Hause sitzen. Puuuh, und ich dachte schon, ich wäre mit meiner Einschätzung alleine!Natürlich ist es nicht viel, aber es heißt ja nicht umsonst 'Grundversorgung'!5 Euro reichen aus, um aus dem einen oder anderen Billig-Artikel beim Einkauf durchaus ein Markenprodukt zu machen - ein 'Luxus', der weder lächerlich, noch eine Unverschämtheit ist, wie ich finde.Zum ersten Mal seit ganz langer Zeit gebe ich Herrn Westerwelle Recht: die faire Ballance zwischen denen, die Hilfe brauchen und denen, die diese Hilfe erst ermöglichen sollte gewahrt bleiben.
Und wenn es dann nicht reicht können die Herrschaften ja auch noch einen "1€"- Job annehmen, der bringt auch nochmal ca 100€ im Monat.Allerdings bleibt dann keine Zeit mehr für die Schwarzarbeit.
http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/davon-laesst-sich-nicht-wuerdig-leben/
Die OECD findet: Der Staat sollte seine Leistungen kürzenZitat:"Im Klartext: Deutschland packt seine Geringverdiener zu sehr in Watte und würgt damit jede Motivation ab, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen. "
"Seit Mitte der neunziger Jahre fördert Deutschland zu stark niedrig entlohnte Jobs"
Sobald ein Arbeitnehmer aber in den Rang eines Festangestellten aufrückt, werden die normalen Sätze für die Sozial- und Rentenversicherung fällig - oft fällt der Nettobetrag dann niedriger aus als bei einem Minijob.Kein Wunder also, dass der Arbeitsanreiz unterhalb einer gewissen Verdienstschwelle denkbar gering ist. Die Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit hat die Bundesregierung rät deshalb, die Neuberechnung der Hartz-IV-Sätze für eine Kurskorrektur zu nutzen.
Wir müssen uns gesamtgesellschaftl ich mal von der Illusion verabschieden, dass wir jedes Problem in diesem unserem Lande mit noch mehr Geld werden lösen können.
Richtig hingegen finde ich die Erhöhung der Hartz IV - Sätze für Kinder in Form von Möglichkeiten, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben (zB durch Übernahme von Vereinsbeiträgen etc), in Form eines Mittagsessen.
Wenn die Milieus der Niedrigverdiener, Kleinrentner und Langzeitarbeitslosen mit Ressentiments gegeneinander ziehen, braucht sich die Politik den großen Verteilungsfragen nicht zu stellen. Das lenkt ab von der Frage, ob Arbeit, gerade die verschleißende Arbeit, zu schlecht bezahlt wird und die Lohngrenzen das eigentliche Problem darstellen.
Zitat von: Michael Hein am Dienstag, 28. September 2010 - 11:33:20http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/davon-laesst-sich-nicht-wuerdig-leben/Da halte ich es mit Willy Brandt, der Geißler einmal 'den größten Hetzer seit Goebbels' genannt hat!