Autor Thema: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig  (Gelesen 34454 mal)

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Blubb

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #45 am: Sonntag, 14. Februar 2010 - 00:21:03 »
Ich denke mal er meint Asozialität, genauer gesagt ein Nichteingliedernwollen oder Nichteingliedernkönnen in die Gesellschaft. Und das ist an beiden Enden zu finden. Die da oben wollen mit dem Rest nichts mehr zu tun haben und die da unten können mit dem Rest nichts mehr zu tun haben.

Wer sich von ersterem mal überzeugen möchte, sollte mal "Gestatten: Elite" von Julia Friedrichs lesen. Es geht zwar in erster Linie um das privatisierte Bildungssystem, aber in weiterem Sinne auch um die gesellschaftliche Verwahrlosung der "Oberen Zehntausend".

Beides ist aber hochgefährlich.
« Letzte Änderung: Sonntag, 14. Februar 2010 - 00:25:26 von Blubb »

breughel

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #46 am: Sonntag, 14. Februar 2010 - 09:49:25 »
Das trifft ziemlich genau meine Vorstellung - Asozialität heißt eben nicht auf die Gemeinschaft bezogen/außerhalb der Gemeinschaft oder gegen die Gemeinschaft.
Und dieses Phänomen kann sowohl im Bereich der Niedrigeinkommen wie der Hocheinkommen (wie immer sie auch erzielt wurden) beobachtet werden.
Wir finden maßloses Anspruchsdenken in beiden Bereichen und mangelnde Bereitschaft sich in der Gemeinschaft verantwortlich zu fühlen.
Während sich brave Bürger in ihren Häuschen in ihren kleinen Neubaukommunen mit anderen Sorgen beschäftigen.
Wer Feldstudien treiben will, begebe sich sonnabends an den Neuen Wall in Hamburg oder er kann ohne zeitliche Begrenzung in der Fußgängerzone in Itzehoe Studien treiben.

Albrecht

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #47 am: Dienstag, 16. Februar 2010 - 13:38:48 »
Guido Westerwelle sieht eine ganz andere Gefahr: "Wer dem Volk anstrengungslosen Wohlstand verspricht, lädt zu spätrömischer Dekadenz ein."  :hammer

Hmm, aber dieser Stelle wird es langweilig:

Ich sag's ja, auch wenn es langweilig wird: Die Feindbilder stimmen wieder - Feuer frei ohne Sinn und manchmal ohne Verstand. Und die SPD kann es eh besser -> Umsetzung Hartz IV...

Aber ich hör jetzt auf mit dem Hacken, denn das ist inzwischen, wie geschrieben, langweilig.

Na, meine Herren, die Tage werden ja immer langweiliger - oder ???

Blubb

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #48 am: Dienstag, 16. Februar 2010 - 14:49:50 »
Na, meine Herren, die Tage werden ja immer langweiliger - oder ???

Kann ich jetzt für mich nicht behaupten.

Kuno

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #49 am: Dienstag, 16. Februar 2010 - 14:58:05 »
Alle "Geringverdiener" jetzt mal auf zur ARGE am Lornsenplatz.
Dort gibt es die Aufstockung zu Eurem bisschen Lohn.
Damit ihr genausoviel habt wie die " Harz 4" Empfänger.


Offline ToRü | ToРуз

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #50 am: Dienstag, 16. Februar 2010 - 14:58:36 »
Na, meine Herren, die Tage werden ja immer langweiliger - oder ???

GÄÄHHHHN!
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

ae8090

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #51 am: Dienstag, 16. Februar 2010 - 16:03:43 »
Ein wie ich finde lesenwertes Interview mit Hans-Werner Sinn, dem Leiter des Ifo-Institutes, steht heute bei welt.de. Hier ein kleiner Auszug:

Zitat
Wir reden in Deutschland immer nur darüber, was der Staat zusätzlich gewähren kann, ohne die Frage zu stellen, wer das bezahlen soll. Die Perspektive der Steuerzahler, also der Leistungsträger, kommt stets zu kurz. Der Strom kommt aus der Steckdose, und das Hartz-IV-Einkommen vom Amt. So denken leider viele. Dabei argumentieren sie mit der Bedarfsgerechtigkeit. Dieses Konzept geht auf Karl Marx zurück. So gesehen ist die Feststellung, dass die Diskussion sozialistische Züge aufweist, richtig. Nach dem Grundgesetz müssen wir das Existenzminimum sichern, aber das heißt nicht, dass die Steuerzahler und Leistungsträger so viele Lasten tragen müssen, dass jeglicher Bedarf gedeckt werden kann.
Quelle und kompletter Artikel: welt.de

Blubb

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #52 am: Dienstag, 16. Februar 2010 - 16:20:12 »
Ein wie ich finde lesenwertes Interview mit Hans-Werner Sinn, dem Leiter des Ifo-Institutes, steht heute bei welt.de. Hier ein kleiner Auszug:

Zitat
Wir reden in Deutschland immer nur darüber, was der Staat zusätzlich gewähren kann, ohne die Frage zu stellen, wer das bezahlen soll. Die Perspektive der Steuerzahler, also der Leistungsträger, kommt stets zu kurz. Der Strom kommt aus der Steckdose, und das Hartz-IV-Einkommen vom Amt. So denken leider viele. Dabei argumentieren sie mit der Bedarfsgerechtigkeit. Dieses Konzept geht auf Karl Marx zurück. So gesehen ist die Feststellung, dass die Diskussion sozialistische Züge aufweist, richtig. Nach dem Grundgesetz müssen wir das Existenzminimum sichern, aber das heißt nicht, dass die Steuerzahler und Leistungsträger so viele Lasten tragen müssen, dass jeglicher Bedarf gedeckt werden kann.
Quelle und kompletter Artikel: welt.de

Ich kann Dir garantieren, dass dieser sinnvolle Einwand hier auch auseinandergenommen wird, weil er von Hans-Werner Sinn kommt.

ae8090

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #53 am: Dienstag, 16. Februar 2010 - 16:26:38 »
Ein wie ich finde lesenwertes Interview mit Hans-Werner Sinn, dem Leiter des Ifo-Institutes, steht heute bei welt.de. Hier ein kleiner Auszug:

Zitat
Wir reden in Deutschland immer nur darüber, was der Staat zusätzlich gewähren kann, ohne die Frage zu stellen, wer das bezahlen soll. Die Perspektive der Steuerzahler, also der Leistungsträger, kommt stets zu kurz. Der Strom kommt aus der Steckdose, und das Hartz-IV-Einkommen vom Amt. So denken leider viele. Dabei argumentieren sie mit der Bedarfsgerechtigkeit. Dieses Konzept geht auf Karl Marx zurück. So gesehen ist die Feststellung, dass die Diskussion sozialistische Züge aufweist, richtig. Nach dem Grundgesetz müssen wir das Existenzminimum sichern, aber das heißt nicht, dass die Steuerzahler und Leistungsträger so viele Lasten tragen müssen, dass jeglicher Bedarf gedeckt werden kann.
Quelle und kompletter Artikel: welt.de

Ich kann Dir garantieren, dass dieser sinnvolle Einwand hier auch auseinandergenommen wird, weil er von Hans-Werner Sinn kommt.

ich habe nix anderes erwartet. Es ist ja so viel einfacher, in seinen eigenen Voruteilen zu baden, statt sich mit Fakten und guten Argumenten auseinander zu setzen.

Offline Slartibartfass

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #54 am: Dienstag, 16. Februar 2010 - 16:27:40 »
Zitat
Wir reden in Deutschland immer nur darüber, was der Staat zusätzlich gewähren kann, ohne die Frage zu stellen, wer das bezahlen soll.
Ich kann Dir garantieren, dass dieser sinnvolle Einwand hier auch auseinandergenommen wird, weil er von Hans-Werner Sinn kommt.
Da muss nichts auseinandergenommen werden.
Die Frage wird nicht gestellt, aber die Antwort ist uns wohlbekannt: "Wir", bzw "Die zukünftigen Generationen".

Unter anderem in dem Video (War es in diesem Thread? War es in einem anderen Thread?) wurde ja gezeigt dass das die Anwort ist, auf die alles hinauslaufen wird. Drohender Staatsbankrott (siehe GB oder GR) oder Inflation werden die Folgen sein.
Eine Regierung, die dieses Problem auch nur ansatzweise angeht (siehe Agenda2010 etc) findet sich blitzschnell auf der Oppositionsbank wieder.


(Nein, ich habe den verinkten Artikel noch nicht gelesen.)
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

Albrecht

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #55 am: Dienstag, 16. Februar 2010 - 16:40:47 »
Ein wie ich finde lesenwertes Interview mit Hans-Werner Sinn, dem Leiter des Ifo-Institutes, steht heute bei welt.de. Hier ein kleiner Auszug:

Zitat
Wir reden in Deutschland immer nur darüber, was der Staat zusätzlich gewähren kann, ohne die Frage zu stellen, wer das bezahlen soll. Die Perspektive der Steuerzahler, also der Leistungsträger, kommt stets zu kurz. Der Strom kommt aus der Steckdose, und das Hartz-IV-Einkommen vom Amt. So denken leider viele. Dabei argumentieren sie mit der Bedarfsgerechtigkeit. Dieses Konzept geht auf Karl Marx zurück. So gesehen ist die Feststellung, dass die Diskussion sozialistische Züge aufweist, richtig. Nach dem Grundgesetz müssen wir das Existenzminimum sichern, aber das heißt nicht, dass die Steuerzahler und Leistungsträger so viele Lasten tragen müssen, dass jeglicher Bedarf gedeckt werden kann.
Quelle und kompletter Artikel: welt.de

Ich kann Dir garantieren, dass dieser sinnvolle Einwand hier auch auseinandergenommen wird, weil er von Hans-Werner Sinn kommt.
Herr Sinn ist in der Tat nicht ernst zu nehmen! Wer fordert denn, dass jeglicher Bedarf gedeckt werden soll? Und wenn Herr Sinn von Steuerzahlern und Leistungsträgern spricht, wen meint er denn damit? Sicherlich nicht den Geringverdiener, der trotz Vollzeitarbeit noch zur ARGE muss, weil sein Verdienst nicht das EXistenzminimum abdeckt!

Offline ToRü | ToРуз

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #56 am: Dienstag, 16. Februar 2010 - 17:07:12 »

... Wer fordert denn, dass jeglicher Bedarf gedeckt werden soll?


na da müsstest Du mal Mäuschen in der ARGE spielen, was Leistungsbezieher so haben möchten...


Zitat

Und wenn Herr Sinn von Steuerzahlern und Leistungsträgern spricht, wen meint er denn damit? Sicherlich nicht den Geringverdiener, der trotz Vollzeitarbeit noch zur ARGE muss, weil sein Verdienst nicht das EXistenzminimum abdeckt!

Doch, denn auch die Geringverdiener zahlen unsinnigerweise Steuern, die sie jedoch im Falle der Aufstockung wiederbekommen. Dann könnte man die Freigrenze gleich anheben, sodaß dieses Klientel keine Steuern zahlen müsste.

Und mal ehrlich: Wer finanziert denn den (Sozial-)Staat?
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
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Albrecht

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #57 am: Dienstag, 16. Februar 2010 - 18:24:18 »
na da müsstest Du mal Mäuschen in der ARGE spielen, was Leistungsbezieher so haben möchten...
So einen Blödsinn solltest nicht mal du von dir geben!

Und mal ehrlich: Wer finanziert denn den (Sozial-)Staat?
ALLE - auch der Hartz-IV-Bezieher!

bertee54

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #58 am: Dienstag, 16. Februar 2010 - 18:49:20 »
@ Albrecht:

Zitat:   ALLE - auch der Hartz-IV-Bezieher!

Danke für diesen Satz, denn Steuern, z.B. die Mehrwertsteuer usw. wird von allen getragen!

BerndT.

Paul Schrader

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Re: Regelsätze für "Hartz IV" sind verfassungwidrig
« Antwort #59 am: Dienstag, 16. Februar 2010 - 19:24:31 »
na da müsstest Du mal Mäuschen in der ARGE spielen, was Leistungsbezieher so haben möchten...

Berichte doch mal von Deinen Erfahrungen.

Anträge darf übrigens jeder stellen. Ob der ALG-II-Empfänger einen Antrag für die Übernahme irgendwelcher Kosten stellt oder Du beim Finanzamt einen Antrag auf Erlassung Deiner Einkommenssteuer stellst, ist dabei egal. Ob sie genehmigt werden, steht woanders. Im ersten Fall im SGB II.