Also beim Thema Entwicklung von innen heraus bin ja bei Euch.
Statt ewig nur neue Wohn- und Gewerbegebiete zu erschließen würde die Nutzung der vorhandenen, von Leerständen geprägten Infrastruktur Sinn machen.
Dazu muss man auch den Mut haben, Altes abzureißen und Neues zuzulassen.
Davon muss man aber auch die Leute überzeugen, die es bezahlen sollen -. die Investoren.
Natürlich hat die Innensatdt ein Potential für Wohnungen; Innenstadtwohnen ist immer attraktiv.
Man muss auch erkennen, dass der demographische Faktor auch an Itzehoe nicht spurlos vorübergehen wird darauf muss man sich einrichten.
2006 standen ca. 800 Wohnungen in Itzehoe leer. Das entsprach ca. 8% der vorhandenen Geschoßwohnungen (ca. 10.000). Dieser Leerstand konzentriert sich im Bereich Albert-Schweitzer-Ring,
in der Innenstadt und in Wellenkamp.
Und aus dem Wohnraumkonzept zitiert:
"Die Wohnungsleerstände in Itzehoe verteilten sich Ende 2006 ungleichmäßig.
Den Schwerpunktbereich für die Leerstände im Geschosswohnungsbau
bildet Edendorf. Aber auch in kleineren Wohnanlagen des Geschosswohnungsbaus
in Wellenkamp sind überdurchschnittliche Leerstände zu verzeichnen.
Ein Großteil der Wohnungsleerstände im Geschosswohnungsbau befindet
sich nach der Auswertung der Angaben der vier Wohnungsunternehmen in
unsanierten Beständen."
"Auch in der Innenstadt sind zunehmend Leerstände sichtbar. Oft sind dabei
einzelne Lagen mit städtebaulichen Beeinträchtigungen betroffen (Eckgrundstücke,
Lagen an Hauptverkehrsstraßen). Die im Rahmen der Fortschreibung
vorgenommene Leerstandserhebung für das zentrumsnahe
Stadtumbaugebiet „östlich Hindenburgstraße“ ergab im Oktober 2007, dass
46 der 684 Wohnungen leer standen. Dies entspricht einem durchschnittlichem
Leerstand von 6,7%. Die Leerstände betrafen dabei alle Arten von
Wohngebäuden im Quartier (Eigenheime, Geschosswohnungsbau und
Stadtvillen der Gründerzeit)."
"Im Wohnraumversorgungskonzept 2004 ist für den Planungshorizont 2015
und unter Berücksichtigung einer Fluktuationsreserve von 5% des Gesamtbestandes
ein dauerhaft nicht mehr vermarktbarer Wohnungsüberhang von
1.000 bis 1.800 Wohnungen ermittelt worden. Das Ergebnis der Fortschreibung
des Konzeptes führt zu einer vergleichbaren Orientierung für den Planungshorizont
2020."
2015 geht man von ca. 30.000 Einwohnern in Itzehoe aus; das sind ca. 2000 weniger als derzeit.
Ich zitiere mal aus dem Stadtentwicklungskonzept Itzehoe:
"Neben der rein quantitativen Betrachtung der Einwohnerentwicklung müssen
Veränderungen in der Struktur der Bewohnerschaft berücksichtigt werden. Entscheidend
ist der Trend der Überalterung, der sich wie folgt niederschlägt:
+ der Anteil der Kinder ist stark rückläufig,
+ bei den Jugendlichen gibt es nach einem zwischenzeitlichen Zuwachs einen mäßigen Rückgang,
+ der Anteil der Elterngeneration geht stark zurück,
+ der Anteil bei den älteren Erwachsenen wächst und
+ auch der Anteil der Rentner wächst weiter an.
Die Szenarien gehen bis 2015 davon aus, dass die Haushaltsgröße weiter sinken
wird und am Ende des Prognosezeitraums einen Wert von 1,90 Personen je
Haushalt erreicht haben wird."
Weiter:
"In den letzten Jahren hat sich die Zahl der Wohneinheiten stetig erhöht. Der
jährliche Zuwachs lag zwischen 50 und 150 Wohneinheiten. Der Zuwachs verteilte
sich wie folgt:
+ 30 bis 60 WE in Einfamilienhäusern,
+ 10-20 WE in Zweifamilienhäusern und
+ 20 bis 60 WE in Mehrfamiliengebäuden
Allerdings muss einschränkend betont werden, dass nach der Realisierung des
Projekts „Klosterforst“ der mehrgeschossige Wohnungsbau drastisch zurückging.
Im Zusammenhang mit der Marktsituation treffen heute fast ausschließlich Angebote
des individuellen Wohnungsbaus (insb. Einfamilienhäuser) auf eine entsprechende
Nachfrage."
Als Fazit aus dem Wohnraumkonzept:
"Der Vergleich der Ergebnisse 2006 und 2020 zeigt, dass
in den nächsten
Jahren die Nachfrage an kleineren Wohnungen für Haushalte mit mittleren
und höheren Einkommen deutlich steigt (+7%). Zudem wächst die Nachfrage an kleineren preiswerten Wohnungen für Haushalte mit geringem Einkommen (+4%).
Deutliche Nachfragerückgänge aufgrund abnehmender Zahlen von jüngeren
Familien werden für die größeren Wohnungen abgeschätzt. Sie betreffen
sowohl das sehr preiswerte Mietwohnsegment (-12%) als auch Wohnungen
mit mittleren und gehobenen Standards (-14%)."
So, das sind mal Fakten dazu. Sorry, ein wenig lang, erspart aber das verlinken zu
www.itzehoe.de, wo all dies zu finden ist...
Auf der Basis kann man jetzt doch vernünftig diskutieren...