Autor Thema: Was sich in Itzehoe tun muss und was auf keinen Fall  (Gelesen 12509 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline ToRü | ToРуз

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 9.873
  • Geschlecht: Männlich
  • ☆☆☆☆
Re: Was sich in Itzehoe tun muss und was auf keinen Fall
« Antwort #30 am: Dienstag, 14. Juli 2009 - 10:30:44 »

Ja. Nur finanziell tragen muss es sich. ...

Das ist das Hauptproblem. Viele Leute sagen, das sich in Itzehoe "was tun muss". Aber wenn jemand etwas tut, dann zahlt er regelmäßig drauf.
Und ein weiteres Problem liegt im Kopf vieler MitbürgerInnen: Itzehoe redet sich viel schlechter als es tatsächlich ist.

Was viele Menschen nicht verstehen oder nicht wissen können ist, wie eine Kommune funktioniert. Im prinzip ist es ein ständiges Geben und Erhalten.

Beispiel:

Weinfest: Die Menschen erfreuen sich der gebotenen Unterhaltung, jedoch bringen immer mehr Leute ihre eigenen Getränke mit. Wovon werden denn die Bands etc. bezahlt? Warum kommen denn die Standbetreiber ( die dafür übrigens auch bezahlen müssen). Geben und Nehmen.

Lokale Läden: Menschlich und wirtschaftlich verständlich ist es, das die menschen dort einkaufen, wo es günstig ist. Wer sich jedoch beschwert, das sich in der Stadt nichts tut oder immer mehr kleine Läden schließen, der sollte sein Einkaufsverhalten überdenken. Die Filialisten zahlen zum Großteil in Itzehoe keine Steuern. Eine Stadtb lebt jedoch von der z.B. Gewerbesteuer.
Die zahlt der lokale Händler. Auch sponsern lokale Händler gerne Veranstaltungen oder die Weihnachtsbeleuchtung. Filialisten ziehen sich da ganz raus.

Ein weiteres Problem: Viele Immobilienbesitzer haben überzogenen Mietforderungen, die ein kleiner, lokaler Händler kaum erfüllen kann. Das wiederum tun die Filialisten. Unsere Innenstädte in Deutschland werden daher immer Uniformer. Bald ist es egal, ob ich in Stade, Heide, Hamburg, Passau etc. einkaufe, denn alle beiten das gleiche. Wie langweilig ist das denn?

Positives Beispiel: E-Werkastatt auf Alsen. Da wurde mit Beharrlichkeit ein Kleinod geschaffen, das immer wieder interessante Musikveranstaltungen bietet. Und es ist dort regelmäßg voll. Klein, aber fein.

Ich könnte noch Seitenweise weiterschreiben, aber ich denke das reicht, um zum Nachdenken anzuregen.
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Offline ToRü | ToРуз

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 9.873
  • Geschlecht: Männlich
  • ☆☆☆☆
Re: Was sich in Itzehoe tun muss und was auf keinen Fall
« Antwort #31 am: Dienstag, 14. Juli 2009 - 10:33:20 »

Na ja, Ideen gibt es genug - nur wer Fliegenfischen als förderungswürdige Attraktion für die Stadt sieht, den kann man auch nicht mehr wach rütteln.....


Bravo, da kann ich Dir voll und ganz zustimmen. Dafür bügelt man eine sinnvolle und mit viel Aufwand ausgearbeitete Idee eines Schülers ohne die geringste Wertschätzung platt.
Eine Skaterbahn wäre eher eine Attraktion als Fliegenfischen.

Das ist m.E. eine sichere Methode, um Ideengeber in unserer Stadt zu verprellen.  :(

Das kommt auf den Betrachtungspunkt an.

Es gibt einen regen Angeltourismus in unsere Stadt und Region, denn es hat sich in Anglerkereisen rumgesprochen, das man in Itzehoe und Umgebeung zu günstigen tarifen toll angeln kann. ( Nein, ich bin kein Angler, ist mir zu ruhig).

Die Frage ist, ob eine Skaterbahn ähnlich viel Toursiten anziehen kann.
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Capitano

  • Gast
Re: Was sich in Itzehoe tun muss und was auf keinen Fall
« Antwort #32 am: Dienstag, 14. Juli 2009 - 10:42:54 »
Mal eine Zwischenfrage zu den Mieten:

Wenn hier fortwährend über zu hohe Mieten in der Innenstadt geklagt wird, wie hoch sind sie denn, diese Mieten? Und wie sind sie im Vergleich zu anderen Kleinstädten (Rendsburg/Heide/Stade usw.) Weiss das jemand bzw. gibt es dazu Statistiken?

Und was zu Hamburg: Hamburg ist eine Großstadt von durchaus internationaler Bedeutung. Vor der sog. Krise war HH sogar eine regelrechte Boomtown. Vergleiche von IZ mit HH sind daher imho absolut sinnlos, weil es zwei verschiedene Dimensionen sind.

Lüneburg hat wirklich eine sehr schöne Innenstadt, die Fussgängerzone dort ist glaube ich sogar noch größer. Aber auch Lüneburg kann man nicht mit IZ vergleichen.

Nochmal zur angeblich zu langen Fussgängerzone: Wenn man den oberen Teil der Fedschmiede für den Autoverkehr freigeben soll, was soll dann besser werden? Dass man mit dem Auto direkt vor die Läden fahren kann? Parken wird man dort eh nicht können, wäre viel zu eng. Und die älteren Einwohner werden sich erinnern, dass es dort schon eng mit dem Auto war, als man dort noch fahren durfte. Ich meine, dass eine autofreie Innenstadt eher positiv ist als negativ.

Auch wird es wenig helfen, die Frequenz der Veranstaltungen in der Innenstadt zu erhöhen, die Leute werden sehr schnell müde, solche Veranstaltungen zu besuchen. Es wird nicht wirklich helfen, häufiger Hüpfburgen und Karussels in der Fussgängerzone aufzubauen.

Ein weiterer Irrglaube ist es, dass Innenstädte attraktiver werden, wenn man Einkaufen auf der grünen Wiese unterbindet. Der Kunde heute will den großen und bequem zu erreichenden Markt mit Parkplatz direkt vor der Tür. Oder warum fahren inzwischen immer mehr Leute aus dem (südöstlichen) Umland lieber gleich nach Elmshorn? (Um dann vieleicht nach dem Großeinkauf dort noch mal durch die Fussgängerzone zu bummeln.)






ae8090

  • Gast
Re: Was sich in Itzehoe tun muss und was auf keinen Fall
« Antwort #33 am: Dienstag, 14. Juli 2009 - 10:48:52 »
Mal eine Zwischenfrage zu den Mieten:

Wenn hier fortwährend über zu hohe Mieten in der Innenstadt geklagt wird, wie hoch sind sie denn, diese Mieten? Und wie sind sie im Vergleich zu anderen Kleinstädten (Rendsburg/Heide/Stade usw.) Weiss das jemand bzw. gibt es dazu Statistiken?

Und was zu Hamburg: Hamburg ist eine Großstadt von durchaus internationaler Bedeutung. Vor der sog. Krise war HH sogar eine regelrechte Boomtown. Vergleiche von IZ mit HH sind daher imho absolut sinnlos, weil es zwei verschiedene Dimensionen sind.

Lüneburg hat wirklich eine sehr schöne Innenstadt, die Fussgängerzone dort ist glaube ich sogar noch größer. Aber auch Lüneburg kann man nicht mit IZ vergleichen.

Nochmal zur angeblich zu langen Fussgängerzone: Wenn man den oberen Teil der Fedschmiede für den Autoverkehr freigeben soll, was soll dann besser werden? Dass man mit dem Auto direkt vor die Läden fahren kann? Parken wird man dort eh nicht können, wäre viel zu eng. Und die älteren Einwohner werden sich erinnern, dass es dort schon eng mit dem Auto war, als man dort noch fahren durfte. Ich meine, dass eine autofreie Innenstadt eher positiv ist als negativ.

Auch wird es wenig helfen, die Frequenz der Veranstaltungen in der Innenstadt zu erhöhen, die Leute werden sehr schnell müde, solche Veranstaltungen zu besuchen. Es wird nicht wirklich helfen, häufiger Hüpfburgen und Karussels in der Fussgängerzone aufzubauen.

Ein weiterer Irrglaube ist es, dass Innenstädte attraktiver werden, wenn man Einkaufen auf der grünen Wiese unterbindet. Der Kunde heute will den großen und bequem zu erreichenden Markt mit Parkplatz direkt vor der Tür. Oder warum fahren inzwischen immer mehr Leute aus dem (südöstlichen) Umland lieber gleich nach Elmshorn? (Um dann vieleicht nach dem Großeinkauf dort noch mal durch die Fussgängerzone zu bummeln.)


ok, nun hast Du prima erklärt, was alles d.A.n. nicht geht. ok.

Aber mal bitte positiv: Was sollte denn geschehen, welche Maßnahmen würdest Du ergreifen?

Capitano

  • Gast
Re: Was sich in Itzehoe tun muss und was auf keinen Fall
« Antwort #34 am: Dienstag, 14. Juli 2009 - 11:19:20 »
Ehrlich gesagt, ich weiß es (auch) nicht! Wenn ich eine Patentlösung für solche schwierigen Probleme wüßte, würde ich wahrscheinlich reich damit werden können.

Aber mein gesunder Menschenverstand und meine berufliche Erfahrung - insbesondere meine Lebensphilosophie als Nautiker - sagen mir, dass man vor den eigentlichen Aktionen erstmal die Situation genau analysieren muss. Oder nautisch ausgedrückt: Bevor ich den Kurs bestimme, muss erstmal wissen wo ich behaupt bin.

Wir haben es hier (und anderswo ähnlich) unter Anderem  mit Folgen von negativen wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre zu tun. Ich sprach ein paar Beiträge vorher schon an, dass es nicht unbedeutend ist, welche Kaufkraft hier momentan vorhanden ist und - ganz wichtig - wie sich diese Kaufkaft wohl in den nächsten Jahren entwickeln wird oder entwickeln könnte. Eine Kaufhauskette wie z.B. C&A wird genau solche Daten nutzen, um Standortentscheidung zu fällen. Die Entwicklung des Handels in der Stadt ist wohl oder übel mit der Entwicklung der Wirtschaft und damit der Arbeitsplätze verbunden. Und wenn ich z.B. an Unternehmen wie PRINOVIS denke, einst Itzehoer "Paradepferd", dann gibt es durchaus düstere Zukunftsprognosen/Szenarien.


ae8090

  • Gast
Re: Was sich in Itzehoe tun muss und was auf keinen Fall
« Antwort #35 am: Dienstag, 14. Juli 2009 - 11:38:16 »
Ehrlich gesagt, ich weiß es (auch) nicht! Wenn ich eine Patentlösung für solche schwierigen Probleme wüßte, würde ich wahrscheinlich reich damit werden können.

Aber mein gesunder Menschenverstand und meine berufliche Erfahrung - insbesondere meine Lebensphilosophie als Nautiker - sagen mir, dass man vor den eigentlichen Aktionen erstmal die Situation genau analysieren muss. Oder nautisch ausgedrückt: Bevor ich den Kurs bestimme, muss erstmal wissen wo ich behaupt bin.

Wir haben es hier (und anderswo ähnlich) unter Anderem  mit Folgen von negativen wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre zu tun. Ich sprach ein paar Beiträge vorher schon an, dass es nicht unbedeutend ist, welche Kaufkraft hier momentan vorhanden ist und - ganz wichtig - wie sich diese Kaufkaft wohl in den nächsten Jahren entwickeln wird oder entwickeln könnte. Eine Kaufhauskette wie z.B. C&A wird genau solche Daten nutzen, um Standortentscheidung zu fällen. Die Entwicklung des Handels in der Stadt ist wohl oder übel mit der Entwicklung der Wirtschaft und damit der Arbeitsplätze verbunden. Und wenn ich z.B. an Unternehmen wie PRINOVIS denke, einst Itzehoer "Paradepferd", dann gibt es durchaus düstere Zukunftsprognosen/Szenarien.



Ja, das ist alles richtig. Selbstredend muss der status quo analysiert werden. Kein Frage. Und die vergangene Entwicklung ist sicherlich nicht immer berauschend. Aber ich mag und werde mich nicht von diesen düsteren Zukunftsprognosen gefangen nehmen lassen. Na klar können wir in Depression verfallen, wenn das einstige Paradepferd diese Rolle nicht mehr spielen kann. Aber wir können auch in die Hände spuken und sagen: Ok, dann machen wir eben was anderes.

Ich möchte positives in dieser Stradt bewirken und nicht in grauer Deprimierung baden. Und manchmal sind es vielleicht kleine Schritte, die als nächstes zu tun sind. Es muss nicht immer gleich der große Wurf sein. Rom wurde auch nicht an einem Tage erbaut, weiß uns ein Sprichwort zu berichten.

Beispiel:
Der Itzehoer Weihnachtsmarkt ist, nunja, sagen wir mal: er ist so la la. Geht so.
Was mich zB daran stört, ist die Weitläufigkeit: Hier mal ein Stand mit Glühwein, dann wieder drei Läden gar nix, dann ein Stand mit Weihnachtssternen, mal wieder eine Lücke, dann ein Kinderkarussel, Lücke, Süßigkeitenstand, Lücke, Wurststand etc. Sicherlich ist das in den letzten beiden Jahren schon besser geworden, das verkenne ich nicht. Und genau diese Entwicklung gilt es m.E. hier zu stärken: Neue Stände für den Weihnachtsmarkt zu akquirieren und die vorhandenen konzentrieren. So dass wirklich ein Markt entsteht und nicht nur eine lose Sammlung von Ständen irgendwo in der Fußgängerzone verteilt.

wassolls

  • Gast
Re: Was sich in Itzehoe tun muss und was auf keinen Fall
« Antwort #36 am: Dienstag, 14. Juli 2009 - 11:47:20 »
Man könnte das Alsen Gelände mit kleinen Kanälen durchziehen.Dann darum ein Wohn und Geschäftsviertel bauen.
Die Hafencity in Hamburg könnte als Beispiel dienen.
Natürlich nicht in diesen Dimensionen.

ae8090

  • Gast
Re: Was sich in Itzehoe tun muss und was auf keinen Fall
« Antwort #37 am: Dienstag, 14. Juli 2009 - 12:07:58 »
Man könnte das Alsen Gelände mit kleinen Kanälen durchziehen.Dann darum ein Wohn und Geschäftsviertel bauen.
Die Hafencity in Hamburg könnte als Beispiel dienen.
Natürlich nicht in diesen Dimensionen.

genau so!!

Capitano

  • Gast
Re: Was sich in Itzehoe tun muss und was auf keinen Fall
« Antwort #38 am: Dienstag, 14. Juli 2009 - 12:11:39 »
Ich bin keineswegs in Depression verfallen, weil mir persönlich geht es zum Glück auch wirtschaftlich gut.  :)

Sicher sind solche einzelne Ideen gut und helfen erstmal. Aber es ist nicht mehr als rumdoktern an den Symptomen.

Um die Ursachen der Innenstadtmisere zu beseitigen, müssen die Stadtväter erstmal eine gesunde wirtschaftliche Basis schaffen. Und was z.B. PRINOVIS angeht, so ist das keine schwarzmalerei. Der Betrieb wird sich früher oder später ganz aus Itzehoe verabschieden. Dann zeigt sich wieder mal, dass man auf "Sand baut" wenn man auf die großen baut. Ob es SIHI in 10/20 Jahren wohl noch Itzehoe gibt?

Man hört aber auf der anderen Seite immer wieder Klagen von Klein- bzw. Mittelbetrieben, dass sie hier in Itzehoe keine attraktiven Standorte bekommen, weil z.B. die Verwaltung zu unflexibel ist.  Da darf man sich nicht wundern, wenn diese Betriebe woanders ihre Gewerbesteuern zahlen.

Es gab vor nicht allzulanger Zeit mal einen Artikel in der Prawda von Herrn Lorenz mit einigen statistischen Angaben z.B. über Anzahl der Hartz IV Empfänger hier bzw. im Umland und anderen Kenndaten. Ich fand den Artikel ganz informativ. Leider konnte ich diese Daten nirgends wiederfinden. Aber es war schon so, dass es hier in Itzehoe anscheinend weniger "gesundes" Einkommen gibt als anderswo.

@wassols: Klingt doch sehr utopisch. Zum Thema Alsen gab es schon so viele gute Ideen. Wenn auch nur eine davon profitabel gewesen wäre, wäre das Thema Alsen längst erledigt. Tschuldigung, aber Hamburgs Hafen City ist doch Welten entfernt. Das kann weder vergleichen, noch als Beispiel nehmen. Wer soll denn sowas finanzieren?

wassolls

  • Gast
Re: Was sich in Itzehoe tun muss und was auf keinen Fall
« Antwort #39 am: Dienstag, 14. Juli 2009 - 12:27:40 »
Ich war vor 30 Jahren mal in Frejus.Als ich das letzte mal da war habe ich echt gestaunt.Dort hat man auch kleine Kanäle in ein Viertel gebaut.Das sah echt toll da aus.
Das sowas nicht von heute auf morgen geht ist mir schon klar.
Aber das es geht , beweißt doch HH.
Man muß auch mal Visionen haben und diese evt. auch mal umsetzen.
Wenn das normale nicht geht muß man mal was neues versuchen.

DerDerbste

  • Gast
Re: Was sich in Itzehoe tun muss und was auf keinen Fall
« Antwort #40 am: Dienstag, 14. Juli 2009 - 12:33:44 »
Okay, Canale Grande auf Alsen halte ich für Utopie.
Ich verstehe nur nicht, warum aus dem was da ist nie was gemacht werden kann.
Wie kann z.B. eine Mittelstadt wie Itzehoe an einem Fluss liegen, dem sie ursprünglich den Wohlstand zu verdanken hatte, und nix daraus machen. Außer eine neue Brücke darüber bauen lassen und einmal im Jahr zehn alte Kähne in den Hafen einlaufen lassen.

Wieso wird hier ein "Weinfest" gefeiert (das ja eher nach Oelixdorf gehören müsste, siehe Weinberg ;)) und z.B. das Stapelrecht als Basis für die wirtschaftliche Entwicklung existiert in den Köpfen nicht.
Das ist primär ein Identitätsproblem.

"Itzehoe - Die Stadt im Grünen" - Das sind andere wahrscheinlich auch
"Wenzel Hablik Museum Itzehoe" - Kennt eh keiner
"Innovationsraum und Silicon Valley des Nordens" - wohl eher weniger

Auch wenn der Vergleich hinkt... ich schau mir nochmal die Cochem-Fotos von Axel an  :'(

Offline ToRü | ToРуз

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 9.873
  • Geschlecht: Männlich
  • ☆☆☆☆
Re: Was sich in Itzehoe tun muss und was auf keinen Fall
« Antwort #41 am: Dienstag, 14. Juli 2009 - 12:36:12 »

Es gab vor nicht allzulanger Zeit mal einen Artikel in der Prawda von Herrn Lorenz mit einigen statistischen Angaben z.B. über Anzahl der Hartz IV Empfänger hier bzw. im Umland und anderen Kenndaten. Ich fand den Artikel ganz informativ. Leider konnte ich diese Daten nirgends wiederfinden. Aber es war schon so, dass es hier in Itzehoe anscheinend weniger "gesundes" Einkommen gibt als anderswo.


Da möchte ich doch wiedersprechen. Hansemils Steinburger Beobachter ist leider schon länger keine verlässliche Quelle mehr.
Fakt ist, das wir in Steinburg mit die niedrigste Arbeitslosenquote in SH haben.

Die Arbeitslosenquote im Kreis Steinburg betrug im Mai 2009 6,2% (4210 Männer und Frauen). Damit liegt der Kreis unter dem Landesdurchschnitt Schleswig-Holstein von 7,6% und unter dem Bundesdurchschnitt von 8,1%.

Fakt ist auch, das Hartz-IV Empfänger eher in Städten als auf dem Land wohnen, das stellt dann ein gewisses Zerrbild her.

Firmen wie Prinovis haben selber Probleme, die nicht unbedingt mit dem Standort zu tun haben. Der ist so schlecht nicht: Autobahnanbindung, Nähe zu Hamburg, relative Nähe zu Berlin und zu einem internationalen Flughafen.

Viele Firmen wählen heutzutage den Standort nach dem Kriterium "Wer zahlt mir am Meisten, wenn ich zu ihm komme aus". nach dem Motto: Was kann der Staat für mich tun  ohne das ich viel tun muss. Zumindest Nachdenkenswert, diese Position.

Im Osten der republik wird hal fröhlich weiter Subventioniert, hier eben nicht - eines der Probleme.
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Offline ToRü | ToРуз

  • Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 9.873
  • Geschlecht: Männlich
  • ☆☆☆☆
Re: Was sich in Itzehoe tun muss und was auf keinen Fall
« Antwort #42 am: Dienstag, 14. Juli 2009 - 12:39:23 »
Okay, Canale Grande auf Alsen halte ich für Utopie.
Ich verstehe nur nicht, warum aus dem was da ist nie was gemacht werden kann.
Wie kann z.B. eine Mittelstadt wie Itzehoe an einem Fluss liegen, dem sie ursprünglich den Wohlstand zu verdanken hatte, und nix daraus machen. Außer eine neue Brücke darüber bauen lassen und einmal im Jahr zehn alte Kähne in den Hafen einlaufen lassen.

Wieso wird hier ein "Weinfest" gefeiert (das ja eher nach Oelixdorf gehören müsste, siehe Weinberg ;)) und z.B. das Stapelrecht als Basis für die wirtschaftliche Entwicklung existiert in den Köpfen nicht.
Das ist primär ein Identitätsproblem.

"Itzehoe - Die Stadt im Grünen" - Das sind andere wahrscheinlich auch
"Wenzel Hablik Museum Itzehoe" - Kennt eh keiner
"Innovationsraum und Silicon Valley des Nordens" - wohl eher weniger

Auch wenn der Vergleich hinkt... ich schau mir nochmal die Cochem-Fotos von Axel an  :'(

Das Vermarktungsproblem ist bekannt und es wird daran gearbeitet. Man tut sich mit den Umlandgemeinden Zusammen und arbeitet an der REGION ITZEHOE - Hightech + Lebenslust.

http://www.region-itzehoe.de/

Ein Anfang, der nun konsequent von verschiedenen Mitspielern aus Politik + Wirtschaft vorangetrieben wird.
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Paul Schrader

  • Gast
Re: Was sich in Itzehoe tun muss und was auf keinen Fall
« Antwort #43 am: Dienstag, 14. Juli 2009 - 12:44:53 »
Die Arbeitslosenquote im Kreis Steinburg betrug im Mai 2009 6,2% (4210 Männer und Frauen). Damit liegt der Kreis unter dem Landesdurchschnitt Schleswig-Holstein von 7,6% und unter dem Bundesdurchschnitt von 8,1%.

Verrate uns doch lieber mal die Arbeitslosenquote der Stadt Itzehoe. Ist doch in diesem Fall viel interessanter. Mir liegen nur Zahlen von 2006 vor, da glänzte die Stadt mit einer Quote von 18,4%.

Zitat
Fakt ist auch, das Hartz-IV Empfänger eher in Städten als auf dem Land wohnen, das stellt dann ein gewisses Zerrbild her.

Ja, ein ganz kleines bisschen. ;)
« Letzte Änderung: Dienstag, 14. Juli 2009 - 12:46:28 von Paul Schrader »

ae8090

  • Gast
Re: Was sich in Itzehoe tun muss und was auf keinen Fall
« Antwort #44 am: Dienstag, 14. Juli 2009 - 12:50:30 »
Okay, Canale Grande auf Alsen halte ich für Utopie.
Ich verstehe nur nicht, warum aus dem was da ist nie was gemacht werden kann.
Wie kann z.B. eine Mittelstadt wie Itzehoe an einem Fluss liegen, dem sie ursprünglich den Wohlstand zu verdanken hatte, und nix daraus machen. Außer eine neue Brücke darüber bauen lassen und einmal im Jahr zehn alte Kähne in den Hafen einlaufen lassen.

Wieso wird hier ein "Weinfest" gefeiert (das ja eher nach Oelixdorf gehören müsste, siehe Weinberg ;)) und z.B. das Stapelrecht als Basis für die wirtschaftliche Entwicklung existiert in den Köpfen nicht.
Das ist primär ein Identitätsproblem.

"Itzehoe - Die Stadt im Grünen" - Das sind andere wahrscheinlich auch
"Wenzel Hablik Museum Itzehoe" - Kennt eh keiner
"Innovationsraum und Silicon Valley des Nordens" - wohl eher weniger

Auch wenn der Vergleich hinkt... ich schau mir nochmal die Cochem-Fotos von Axel an  :'(

Das Vermarktungsproblem ist bekannt und es wird daran gearbeitet. Man tut sich mit den Umlandgemeinden Zusammen und arbeitet an der REGION ITZEHOE - Hightech + Lebenslust.

http://www.region-itzehoe.de/

Ein Anfang, der nun konsequent von verschiedenen Mitspielern aus Politik + Wirtschaft vorangetrieben wird.

Bei diesen Regionengeschichten bin ich immer ziemlich skeptisch, ob das außer zusätzlichen Sitzungsterminen für Verwaltung und Ausschüsse der Gemeinde- bzw Stadtvertreter wirklich was bringt. Weiter im Norden unseres schönsten Bundeslandes der Welt kam bei solch einer regionalen "Kampftruppe" dann immerhin ein gemeinsamer Name zwecks Vermarktung zustande. Ob aber wirklich jemand in der "Eider-Treene-Sorge-Region" Urlaub machen möchte? Das klingt mir dann doch zu sehr nach "Blut, Schweiß und Tränen".

Der Kreis Steinburg mit seinem Zentrum in Itzehoe hat touristisch durchaus was zu bieten - sei es in Glückstadt oder in der Wilster Marsch, sei es auf der Geest. Das kann sicherlich weiter ausgebaut werden. Und wenn die Stadt Itzehoe in diesem Zuge schöner und lebenswerter wird, profitiert davon die ganze Region. Ganz ohne Regionalkonferenzen!