Das Verbot kommt oder Hauptsache irgendwas getan

[Blubb]

Endlich wird was getan...

Also im Ernst und in Ergänzung zu meinem anderen Thread, die Innenministerkonferenz hat sich auf ein Verbot für sogenannte "Killerspiele" (Wer hat sich eigentlich diesen Begriff ausgedacht?) geeinigt. Dies soll "so schnell wie möglich durchgesetzt werden", sprich noch vor der Wahl.

Lesenswert dazu dieses hier.

Bis 2012 (!) soll es ein bundesweites zentrales Waffenregister geben.

Zum Schluss noch eine Frage: Wieso kann man eigentlich nicht genauso schnell eine deutliche Verschärfung des Waffenrechts, z.B. Lagerung der Waffen nur noch im Schützenverein, Begrenzung der Anzahl an Waffen für Privatpersonen, auf den Weg bringen? Ach ne, sind ja bald Wahlen

Zu dem Vorschlag kann man eigentlich nur eins sagen: Blinder Aktionismus, ole ole!

[wassolls]

Ob das nun an den Spielen liegt ist fraglich.
Wir haben als Kinder auch Cowboy und Indianer gespielt und mit den "Waffen" auf uns gezielt.
Deshalb bin ich noch kein Amokläufer.

[Paul Schrader]

Diese Internetausdrucker haben irgendwie nicht so ganz den nötigen Durchblick. Gehört die "Moorhuhnjagd" eigentlich auch zu den "Killerspielen", die verboten werden sollen? Da ballert man ja auch wild um sich.

[wassolls]

Moorhuhn wäre ein Fall für den Tierschutz.
Aber mal im Ernst, wo sollen hier die Grenzen gezogen werden?
Meine 14jährige Tochter spielt Sims 2.selbst hier sterben Menschen.

[Capitano]

Für einen Super-Gau bei einem Menschen, wenn er zum Amokläufer wird, gibt es sicherlich eine ganze Reihe von Gründen und die Ursachen sind äußerst vielschichtig und kompliziert. Das kann man nicht an einzelnen Dingen festmachen. Da haben sich sicherlich schon wirkliche Kapazitäten aus den Bereichen Psychologie, Psychiatrie, Sozologie usw. usf. dran gemacht. Wenn es eine einfache Lösung gäbe wüßten wir sie schon.

Das Verbot von diesen sog. Killerspielen ist  - meine ich - denn auch eher ein Ausdruck von Hilfslosigkeit nach dem Motto "Irgendwas müssen wir machen".

However, ich perönliche habe nichts gegen ein Verbot, weil ich persönlich diese Spiele zum K.... finde. ich glaube aber auch nicht, das man das wirklich wirksam durchsetzten kann.

[Blubb]

Der Zusammenhang zwischen "Ich spiele einen Ego-Shooter" und "Ich bringe morgen 20 Menschen um" ist nicht nur äußersr fragwürdig, er ist überhaupt nicht beweisbar. Das ganze ist viel zu komplex und es gehört einfach mehr dazu. Es fängt zu aller erst bei der Sozialisierung eines Menschen an.

Anstelle der Spielehersteller würde ich nach Karlsruhe ziehen und klagen.

[wassolls]

Für viele Jugendliche könnte so ein Verbot auch ein Anreiz sein.
Wie heißt es doch so schön:Was verboten ist macht noch mehr Spaß.

[Blubb]

Achso, noch einen kleinen Nachtrag. Es gibt bereits vom Prinzip her ausreichend Schutz der Jugend vor diesen Spielen. Ich bestreite nicht, dass diese auf keinen Fall in Kinderhände gehören.

Zunächst bekommen solche Spiele sowieso meist eine Freigabe "ab 18" und drüfen im Handel nicht an Jugendliche verkauft werden. Und als letzten Rettungsanker gibt es immer noch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, die solche Spiele, sofern sie eine Grenze übersteigen, auf den Index setzen kann.
Vor allem bei ersterem sollte man ansetzen und mehr daran interessiert sein, dass das Jugendschutzgesetz viel konsequenter angewandt wird. Aber es wird lieber wieder ein sinnloses Stück zu deutschen Verbotskultur hinzugefügt.

Wie ich an anderer Stelle schon schrieb, tut sich hier, wie auch im Falle der geplanten Zensur im Internet, ein echter Graben zwischen zwei Generationen auf.

Wie bereits gesagt, hoffe ich einfach auf eine Klage in Karlsruhe.

[Blubb]

Hier ist auch eine Petition gestartet worden.

Die Problematik ist hier genau die gleiche, wie bei den Internetsperren. Es wird sich einfach wenig dezidiert mit der Thematik auseinander gesetzt, sondern sofort nach einem umfassenden Verbot gekräht. Ich bezeichnete es mal als das Motto "Was ich nicht kenne, verbiete ich. Und da der Großteil meiner Wähler es auch nicht kennen, werde ich auch noch schön viele Stimmen bekommen."

[Blubb]

An einer Schule in BaWü versucht gerade ein Direktor seine Schule zur "killerspielfreien Zone" zu erklären. Hier auch ein schöner Kommentar dazu. Ein bisschen ahnungslos und paradox ist die Argumentation des Rektors aber schon.

[SAPP]

         Ja, hilflos, ein Don Quichotte,

         Aber gibt es Lösungen?

[Slartibartfass]

         Ja, hilflos, ein Don Quichotte,

         Aber gibt es Lösungen?

Zwangsversetzung in den Vorruhestand.

[SAPP]

         Ja, hilflos, ein Don Quichotte,

         Aber gibt es Lösungen?

Zwangsversetzung in den Vorruhestand.

            Lieber nicht, diese Leute weden gebraucht, die kommen vor Arbeit nicht in den Schlaf.

            Er hat es ja versucht, mehr nicht.

[Blubb]

Ich wär aber auch für den Vorruhestand.

[Capitano]

Eine Einzelaktion, die wohl recht wirkungslos verpuffen wird.

Aber:
Es wird immer davon geredet, dass die Gesellschaft und ganz besonders die Jugend immer mehr verroht - und ohne Zweifel hat das auch damit zu tun, dass Gewalt so allgegenwärtig ist, sei es in Filmen oder in Spielen, in den es nur darauf ankommt, möglichst vielen Gegner mit riesigen Kanonen das Hirn wegzublasen.