Autor Thema: Koma-Klinik auf Weese-Gelände ?  (Gelesen 1736 mal)

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Alex

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Koma-Klinik auf Weese-Gelände ?
« am: Dienstag, 11. März 2008 - 21:44:30 »
Also Langeweile scheint in unserem Itzehoe in den nächsten Jahren nicht auf zu kommen ;). Folgenden Bericht fand man heute in der
Norddeutschen Rundschau.

Koma-Klinik auf Weese-Gelände ?
Eine Koma-Klinik auf dem Weese-Gelände und ein größerer Supermarkt an der Brunnenstraße - diese Pläne sollen die Stadt stärken.

Die Zeit der Gespräche im Hintergrund ist vorbei, die Vorhaben sind beschlossene Sache. Deshalb geht Bauausschussvorsitzender Berndt Doege (CDU) mit zwei großen Projekten in die Öffentlichkeit: Auf dem Gelände der ehemaligen Keksfabrik Weese soll eine Koma-Klinik, an der Brunnenstraße an Stelle des heutigen Sky-Markts ein deutlich erweiterter Supermarkt entstehen.

Zunächst das zurzeit brach liegende Fabrikareal an der Jahnstraße: Laut Doege sind es ein Arzt aus der Region und eine Investorengruppe, die dort eine Klinik mit 40Betten, Zimmern für die Übernachtung Angehöriger und auch Wasserbecken zur Rheuma-Behandlung planen. Zuerst habe es den Gedanken gegeben, diese im ehemaligen Landgericht anzusiedeln. Doch dort habe es zum Beispiel wegen des Denkmalschutzes, aber auch wegen der Durchfahrt zur Stör über das Gelände viele Unwägbarkeiten gegeben. "Da kam mir die Idee, mit dem Doktor und den Investoren dieses Gelände hier in Angriff zu nehmen", sagt Doege, an der Jahnstraße stehend.

Dort sollen die Klinik und ihr Umfeld 6000 Quadratmeter einnehmen. Der Vorteil sei, dass der Bau, Garten und die Öffnung des Baches in einem Stück erledigt würden, sagt Doege. "Dann ist das hier alles nachher wunderschön gemacht." Im südlichen Bereich sei noch Platz für Reihenhäuser.

Bisher ist geplant, auf dem Areal Wohnformen für Jung und Alt zu verwirk lichen. Die neue Idee soll am 18. März im Bauausschuss vorgestellt werden. Doege favorisiert die Klinik: Sie passe in die Ziele des "Integrierten Stadtentwicklungskonzepts", bringe eine "ganz andere Qualität" in den Stadtteil, und "für die armen Leute ist es auch ein Gewinn, hier in der Natur untergebracht zu sein". Und schließlich: Er gehe von 40 bis 60 Arbeitsplätzen aus, sagt Doege. "Für die Region ist das ein Wurf."

Als wichtigen Schritt sieht er auch das zweite Projekt: Mit einem größeren Supermarkt an der Brunnenstraße werde dieser Standort eines Innenstadt-Versorgers ge sichert. Die bisherigen Skizzen sehen vor, den Markt bis an die Hermannstraße heranzu bauen. Die marode Häuserzeile bis herunter zur Brunnenstraße fiele weg, der Elektroladen bliebe vor dem neuen Geschäft erhalten. Doege spricht von 800 bis 1000 Quadrat metern Verkaufs fläche, deutlich mehr als jetzt. "Von der Investorenseite her ist das alles klar." Unklar sei noch, welche Kette sich ansiedele - wie auch auf dem Wäscherei-Gelände an der Großen Paaschburg. Dort sollen nach den Worten des Bauausschussvorsitzenden die Abrissarbeiten nach Ostern beginnen.

Die Innenstadt wird aus seiner Sicht mit dem größeren Markt gut versorgt sein. Und er denkt einen Schritt weiter: Es sei auch noch unklar, was mit dem benachbarten Inefa-Gelände passiere. Deshalb wiederholt Doege: "Ein herrlicher Standort für ein neues Kreishaus."





DerDerbste

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Re: Koma-Klinik auf Weese-Gelände ?
« Antwort #1 am: Dienstag, 11. März 2008 - 22:20:00 »
Was ich in meiner jugendlichen Naivität  ;) nicht verstehe:
Warum renaturiere ich ein Gelände, um danach alles zu bebauen.

Ein wenig fixer und nach dem Abbruch der Keksfabrik hätte man da schon wohnen können.

So schöööön hinterm Aldi wohnen  ;D

Quelle: B-Plan 133 der Stadt Itzehoe

Hey, mein 1000er Post!
 :bierfass
« Letzte Änderung: Mittwoch, 12. März 2008 - 19:26:39 von Der Derbste »

Offline Peter D.

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Re: Koma-Klinik auf Weese-Gelände ?
« Antwort #2 am: Dienstag, 11. März 2008 - 23:10:15 »
Zitat
Die Zeit der Gespräche im Hintergrund ist vorbei, die Vorhaben sind beschlossene Sache.

Das ist definitiv falsch: Die in diesem Artikel angesprochenen Vorhaben sind bisher nicht mehr und nicht weniger zunächst das Ergebnis der Klüngelei des besagten Bauauschussvorsitzenden - mitnichten in irgendeinem kommunalpolitischen Gremium beschlossen!

Zitat
Dort sollen die Klinik und ihr Umfeld 6000 Quadratmeter einnehmen. ... Im südlichen Bereich sei noch Platz für Reihenhäuser.Bisher ist geplant, auf dem Areal Wohnformen für Jung und Alt zu verwirk lichen.

Auch das widerspricht der derzeit gültigen Beschlusslage ("Wohnformen für jung und alt")

Zitat
..."für die armen Leute ist es auch ein Gewinn, hier in der Natur untergebracht zu sein".

Dieses Argument ist geradezu grotesk! Merke:  Hier soll es um Komapatienten gehen.

Zitat
Als wichtigen Schritt sieht er auch das zweite Projekt: Mit einem größeren Supermarkt an der Brunnenstraße ...

Hallo! Haben wir nicht im HC bereits einen genügend groß dimensionierten Supermarkt, der übrigens für das HC als sog. 'Frequenzbringer' unerlässlich ist?

Zitat
"Von der Investorenseite her ist das alles klar."

Zum Glück entscheiden nicht allein die Investoren mit ihren Gewinnmaximierungsstrategien. Da hat die kommunale Selbstverwaltung auch noch ein Wörtchen mitzureden.

Mir scheint es so, als wolle sich hier ein Ratsherr in seiner Funktion als Vorsitzender des Bauauschusses in Eigenregie wahlkampftechnisch profilieren. Omnipotenzwahn?

"Man darf in der Demokratie eine Meinung haben, man muss nicht. Wenn man keine Ahnung hat: Einfach mal Fresse halten." (Dieter Nuhr)

Offline Desinfector

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Re: Koma-Klinik auf Weese-Gelände ?
« Antwort #3 am: Mittwoch, 12. März 2008 - 00:10:36 »
Zitat
Warum renaturiere ich ein Gelände, um danach alles zu bebauen.

so naturnah sieht das doch garnicht aus.
gravity sux!

DerDerbste

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Re: Koma-Klinik auf Weese-Gelände ?
« Antwort #4 am: Mittwoch, 12. März 2008 - 00:18:40 »
Zitat
Warum renaturiere ich ein Gelände, um danach alles zu bebauen.

so naturnah sieht das doch garnicht aus.

Sagen wir das mal so: Auf dem Alsen-Gelände werden sie nicht erst Rasen sähen, wenn die Ruinen weg sind...  ;D

Offline Desinfector

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Re: Koma-Klinik auf Weese-Gelände ?
« Antwort #5 am: Mittwoch, 12. März 2008 - 08:14:08 »
OK, wat man da auf'm Weese Gelände gemacht hat, weiß ich nicht. Ich bin letztes
WoE da vorbei gefahren und da sah das nach Kiesfläche aus.

Wer hat den da begrünt?
Ich mein, wenn man auf solchen Arealen eine "Chaingang"
(Kiddies, die soziale Arbeitsstunden ableisten)
rüberschicken würde, hätt ich nix dagegen.
Auch wenns sicherlich andere Projekte gäbe.
gravity sux!

DerDerbste

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Re: Koma-Klinik auf Weese-Gelände ?
« Antwort #6 am: Mittwoch, 12. März 2008 - 09:53:17 »
OK, wat man da auf'm Weese Gelände gemacht hat, weiß ich nicht. Ich bin letztes
WoE da vorbei gefahren und da sah das nach Kiesfläche aus.


Da ist die gewollte Ironie etwas abhanden gekommen.
Es ist nun kein Fußballplatz, so wollte ich das nicht sagen...
Aber kennst Du sonst eine Ruine in dieser Stadt, die so schön beseitigt wurde?

Capitano

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Re: Koma-Klinik auf Weese-Gelände ?
« Antwort #7 am: Mittwoch, 12. März 2008 - 10:10:59 »
Da wurde ja auch nicht einfach abgerissen. Wenn ich mich recht erinnere war eine Firma für selektiven Rückbau tätig und hat diese große Sandkiste (stand vorher die Produktionshalle drauf) hinterlassen.


DerDerbste

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Re: Koma-Klinik auf Weese-Gelände ?
« Antwort #8 am: Samstag, 22. März 2008 - 10:48:10 »
Zitat
Der Bauausschuss steht dem Bau einer Koma-Klinik auf dem Weese-Gelände offen gegenüber.
 
Es kann jeden treffen: Ein Unfall oder ein Sturz verur sachen schwere Kopfverletzungen. Der Patient kann nicht mehr kommunizieren, liegt im Wachkoma. 8000 solcher Fälle gibt es pro Jahr in Deutschland, dazu kommen Betroffene, die nach Schlaganfall oder Herzinfarkt beeinträchtigt sind.

Nach der langen Intensivzeit in Kliniken landen diese Patienten meist in Seniorenpflegeheimen oder werden in der Familie aufopferungsvoll gepflegt - egal, ob sie zwölf, 20 oder 72Jahre alt sind. Kliniken speziell für Koma-Patienten sind eine Seltenheit. In Itzehoe könnte jedoch bald eine entstehen. Ein Investor und ein Arzt aus der Region haben ein entsprechendes Konzept für das Gelände der einstigen Keksfabrik Weese an der Jahnstraße ent wickelt.

"Vor allem Kinder sind völlig unterversorgt", erklärte der Arzt im Bauausschuss. Die Klinik stelle ein "Alleinstellungsmerkmal für Schleswig-Holstein und Hamburg" dar. Zudem bringe sie 40 Arbeitsplätze.

Stephanie Lamp vom Architekturbüro Scharenberger in Plön erläuterte das mögliche Aussehen: Der V-förmige Bau trenne sich in zwei Teile: Auf der einen Seite sind 40 Patienten untergebracht, auf der anderen könnte ein "halböffentlicher Bereich" mit einem Café sowie einem Schwimmbecken entstehen, das zum Beispiel auch von Rheuma-Patienten genutzt werden könnte.

Zum grünen Geländeteil mit dem - dann wieder offenen - Bachlauf solle die Klinik "extrem geöffnet" werden, so Lamp. "Damit auch die Bewohner was davon haben." Genau das machte Frank Schuchard (Grüne) stutzig: Warum die Lage im Grünen ausgerechnet für Koma-Patienten so wichtig sei? Er halte die Einrichtung für gut, sagte Schuchard. "Aber nicht an dem Ort." In die Talsenke dürfe kein "Klotz" gesetzt werden. Seine Fraktion stellte daher den Antrag, dass Politik, Verwaltung und Investoren nach einem Alternativ-Standort suchen sollten. Als Beispiel nannte Schuchard den Holtweg.

Die Patienten seien nicht in der Lage, Außeneinflüsse zu sortieren, erklärte der Arzt. Sie bräuchten eine Umgebung ohne Reizüberflutung. Gleichzeitig sollten sie aber nicht im Ghetto leben. "Wir wollen sie in die Gesellschaft hinein ziehen statt sie auszugrenzen." Dafür sei das Gelände ideal.

Für Bauamtsleiter Claus Heideck wäre es "eine positive Lösung". Die Klinik-Pläne hätten den "Reiz, dass auf einen Schlag das komplette Gelände hergestellt wird".

Als auch geklärt war, dass die ursprünglichen Wohnbebauungs-Pläne eines anderen Investors nicht mehr intensiv verfolgt werden, dass die Stadt das Grundstück nur komplett verkauft und das landschaftlich reizvolle Gelände für die Öffentlichkeit zugänglich bleibt, waren die Zweifel besiegt. Der Antrag der Grünen wurde abgelehnt, statt dessen sprach sich der Ausschuss dafür aus, das Vorhaben grundsätzlich zu ermöglichen. Die Verwaltung soll die Änderungen des B-Planes einleiten.
Quelle: shz.de

Letztlich ist es mir egal, was da gebaut wird. Entscheidend ist eher das "wie".

Da wurde ja auch nicht einfach abgerissen. Wenn ich mich recht erinnere war eine Firma für selektiven Rückbau tätig und hat diese große Sandkiste (stand vorher die Produktionshalle drauf) hinterlassen.


Die Sandkiste wird doch langsam ansehlicher.
« Letzte Änderung: Samstag, 22. März 2008 - 11:00:12 von Der Derbste »

Lampe

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Re: Koma-Klinik auf Weese-Gelände ?
« Antwort #9 am: Samstag, 22. März 2008 - 16:37:26 »
Zitat von: Der Derbste
Letztlich ist es mir egal, was da gebaut wird. Entscheidend ist eher das "wie".

Zitat von: der NR
Stephanie Lamp vom Architekturbüro Scharenberger in Plön erläuterte das mögliche Aussehen: Der V-förmige Bau trenne sich in zwei Teile: Auf der einen Seite sind 40 Patienten untergebracht, auf der anderen könnte ein "halböffentlicher Bereich" mit einem Café sowie einem Schwimmbecken entstehen, das zum Beispiel auch von Rheuma-Patienten genutzt werden könnte.

Na ja, das "wie" wird ja durchaus angedeutet. V-förmiger Bau, also ein Gebäude mit zwei Flügeln, mit 40 Betten in einem der beiden Flügel. Ich könnte mir gut vorstellen, daß es ein dreigeschossiges Haus werden wird. Also, ich freue mich sehr für Itzehoe, da Komakliniken wirklich sehr selten sind. Das ist schon etwas ganz besonderes!

Gruß Lampe
 
« Letzte Änderung: Samstag, 22. März 2008 - 16:42:08 von Lampe »

Capitano

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Re: Koma-Klinik auf Weese-Gelände ?
« Antwort #10 am: Samstag, 22. März 2008 - 18:06:39 »
Ich fürchte, es wird noch ein langer Weg, bis da irgendwas Sinnvolles entsteht.

Aber wie heißt es im Zen-Buddhismus? Der Weg ist das Ziel.

Offline Brilonius

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Re: Koma-Klinik auf Weese-Gelände ?
« Antwort #11 am: Donnerstag, 03. April 2008 - 15:48:29 »
Zitat
Mir scheint es so, als wolle sich hier ein Ratsherr in seiner Funktion als Vorsitzender des Bauauschusses in Eigenregie wahlkampftechnisch profilieren. Omnipotenzwahn?

An itzefritze:

Nun mach mal halblang! Deine offensichtliche Abneigung gegenüber Herrn Doege - sogar in Fettschrift kundgetan - sei dir ja unbenommen. Aber daß ein Politiker Werbung in eigener Sache macht und im Hintergrund an den richtigen Fäden zieht, ist doch nicht verwerflich, von Wahn zu sprechen ziemlich albern.
Immerhin hatte Herr Doege den Mut, beim Landkauf auf Alsen gegen seine CDU-Fraktion  zu stimmen. Er knickte trotz heftiger Debatte und Bearbeitungsversuchen nicht ein. Die schäbige Strafe folgte auf dem Fuß - mit Vorankündigung: Kein CDU-Listenplatz bei der nächsten Wahl. Das zur wahlkampftechnischen Profilierung.

Die meisten Politiker sind heutzutage doch nur noch Funktionäre, vom lauter Hin- und Herschwimmen flach wie Kieselsteine, da ist mir ein kantiger Herr Doege zehnmal lieber.  :fechten

Gruß Brilonius

DerDerbste

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Re: Koma-Klinik auf Weese-Gelände ?
« Antwort #12 am: Freitag, 25. April 2008 - 19:51:09 »
Die Ratsversammlung hat entschieden:

Die Straße auf dem zu bebauenden Areal der Keksfabrik soll "Freudenthaler Weg" heißen.

Sagt die NR vom 25.04.2008

wassolls

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Re: Koma-Klinik auf Weese-Gelände ?
« Antwort #13 am: Montag, 28. April 2008 - 18:51:16 »
Wir haben hier soviel leere Gebäude oder Gelände in Itzehoe.
Warum muß immer wieder neues Baugebiet her?
Hier mal eine kleine Auflistung.
Holtweg:Alte Bisterfeld Fabrik
Lise-Meitner Str.:Altes Tom Gebäude,Garten Klee,Schröder Baumarkt.
Brunnenstr.:Alte Netzfabrik
Große Paaschburg:Wäscherei
Alsengelände
Langer Peter
Rotenbroock: neben Aldi
Coriansberg:Altes Edeka
Alte Landstr.:Beim Wasserwerk?
Reichenstr.:Altes Aldigebäude
Sieversbek
Schütterberg ?
Zusestraße
Emmy-Noether Weg
Altes Kasernengelände in Nordoe
Warum müßen immer neue Baugebiete und Gewerbegebiete entstehen?

wutz

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Re: Koma-Klinik auf Weese-Gelände ?
« Antwort #14 am: Montag, 28. April 2008 - 19:32:38 »
Weil viele Gelände Privatbesitz sind, und der Eigentümer immer noch selbst entscheidet, was er dort macht/baut.