Buchbesprechungen

Begonnen von Blubb, Sonntag, 19. Juli 2009 - 01:25:56

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Blubb

Nachdem man diesen Thread ja nun schon als recht erfolgreich betrachten kann, möchte ich gerne wissen, ob Interesse an etwas ähnlichem zum Thema Bücher&Lesen oder zum Thema Film besteht?

saab

#1
Zitat von: Blubb in Sonntag, 19. Juli 2009 - 01:25:56
Nachdem man diesen Thread ja nun schon als recht erfolgreich betrachten kann, möchte ich gerne wissen, ob Interesse an etwas ähnlichem zum Thema Bücher&Lesen oder zum Thema Film besteht?

           Interesse besteht von meiner Seite durchaus,konkretisiere bitte

           da ich sehr viel und sehr gerne lese, Deine Vorlieben

            Meine Favoriten sind die alten englischen Kriminal Schriftstellerinnen

            allerdings habe ich ebenfalls eine Affinität zu Romanen, bzw Lebensgeschichten,

             die im Osten, vorzugsweise in Ostpreussen sich abgespielt haben.

Katja


Blubb

Gut, danke für die Threaderstellung. Ich warte jetzt erstmal ab, wie das angenommen wird.

Johomo

Gab es das hier nicht schon mal? Kann mich erinnern, das der Perser und Katja fleißige Schreiber in diesem Thread waren.

Blubb

Um mal einen Startpunkt zu finden möchte ich einfach mal mit einem der ganz großen Meisterwerke des 20. Jahrhunderts beginnen, J. R. R. Tolkiens "Herr der Ringe", ein Werk von epischen Ausmaßen. Und mindestens ein User wird mir hier bestimmt zustimmen. ;)

Vordergründig geht es natürlich um den "Einen Ring" und seine Zerstörung, aber es geht eigentlich um viel mehr als das, denn Tolkien hat eine eigene Welt erschaffen, mit eigenen politischen Verhältnissen, verschiedensten Völkern, eigenen Sprachen, etc.. Dazu geht es natürlich noch um den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, das alles in bis dahin ungekanntem Ausmaß.
Und trotzdem hat er es geschafft sehr feine Figuren in diese Geschichte hineinzusetzen, die ganz meisterhaft gezeichnet sind und in dem großen Drumherum nicht verloren gehen.

Das Ganze ist natürlich auch sprachlich und erzählerisch auf einem exzellenten Level, all das wunderbar übertragen in der Übersetzung von Margaret Carroux (unebdingt die nehmen, wenn man sie irgendwo noch findet und nicht die neue, die ich nicht persönlich nicht so gelungen finde).

Blubb

Nur noch Zusätzliches. In diesem Thread soll es natürlich vordergründig um Bücher gehen, aber natürlich auch ums Lesen und Literarisches allgemein.

saab

#7
      eins meiner erklärten Lieblingsbücher ist ein schmales Büchlein

     "Dorine vom Amselberg, oder Der glückselige Gärtner" von Friedrich Schnack

      1929 Lessing Preis, 1930 Preis der Preußischen Akademie

     ein sehr verträumter kleiner Roman, in dem es um einen Hanggarten am Main geht,

     der in sehr zarter Form, Liebe, den aufblühenden Garten, Lebensphilosophie beschreibt

     alles spielt in diesem kleinen, von Mauern umfriedeten Areal.


     aus demgleichen Genre : "Meine Frau die Gärtnerin" von Max und Gerda Mezger

     kein Roman, sondern die Geschichte des Gartens bei Barnim ( bei Potsdam)

     ebenso die Geschichte dieser Ehe, während des Schreibens erkrankte der Autor

     seine Frau schrieb das Buch zuende .

     In diesem Garten stand ein grosser Schuppen, in dem der Vorbesitzer

     des Grundstückes Motorräder mit dem Namen "Leander" baute.
     

saab




            Ebenso ,

            aus den Ende zwanzigern . Piet und seine Brüder

            für mich das Meisterwerk von Edgar Walsemann.

            Spielt am Strand von Övelgönne ( Güldenstrand)

            Beginnt mit dem 11 jährigen Piet, der mit seinen älteren Brüdern Hann und Dolle

            sowie deren beiden Freunden mithalten muss.

            gibt natürlich auch eine zarte Liebesgeschichte,

            als einer der Höhepunkte, (In Güldenstrand wird natürlich gesegelt)

            Die Regatta von Güldenstrand nach Knutsmünde (Cuxhaven)


             Zum Teil sehr mystisch, etwas versponnen. Aber wunderschön !

             Ist auch in gewisserweise Geschichtlich interessant, wenn man sich nicht ausschliesslich

             mit Jahreszahlen beschäftigt .

Capitano

Mal eine Zwischenfrage: Liest man heute noch Bücher von Hermann Hesse?

Katja

Zitat von: Capitano in Mittwoch, 22. Juli 2009 - 11:30:16
Mal eine Zwischenfrage: Liest man heute noch Bücher von Hermann Hesse?


;) Hält sich in Grenzen, Capitano - in SEHR überschaubaren Grenzen!!

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Ich teile Bücher in verschiedene Kategorien ein:

- Fachbücher
sehr interessant, aber meistens trocken, nicht in einem 'Rutsch' zu lesen, wichtig und immer wieder in der Hand

- 'Freß-Bücher'
Bücher, die man an einem oder max. zwei Abend(en) lesen kann, weil sie spannend und unterhaltsam sind. Sie werden (von mir) selten noch ein zweites Mal gelesen, es sei denn, der Lesestoff für zwischendurch ist alle.

-'Lutsch-Bücher'
Und diese Kategorie ist mir die liebste, aber leider auch die mit den wenigstens Büchern in meinen Regalen. Es sind Bücher, die mich nicht nur wegen ihres Inhaltes fesseln, sondern auch wegen des virtuosen Umganges mit der Sprache. Diese Bücher genieße ich, lese sie immer wieder (darum habe ich auch mindestens 2 Exemplare davon) und kann schöne Passagen auswendig ;)
Manchmal sind sie schwer zu lesen (und zwar dann, wenn ich vorher 'Freß-Bücher'  verschlungen habe), aber die 'Mühe' lohnt sich.

Freß- und Lutschbuch-Autoren werden von mir bevorzugt gekauft/gelesen, und zwar so lange, bis sie sich selbst abnutzen.
Beispiel: die ersten Grishams waren klasse, dann wurde er zum Vielschreiber und nutzte sich ab, weil Handlungen sich wiederholten und Charaktere 'durchsichtig' wurden. Langeweile will ich beim Lesen nicht.

Seit JAHREN auf meiner persönlichen Bestseller-Liste ist Margaret Georges 'Ich, Heinrich VIII' - wie oft ich dieses Buch gelesen habe, könnte ich nur schätzen, zweistellig auf jeden Fall.
Die anderen (auch meistens historischen Romanbiographien) sind nicht so außergewöhnlich, eher unter der Rubrik 'Lutsch-Bücher' einzuordnen.

Apropos: seit Jahren...
So lange kämpfe ich mich auch durch Shakespeare im Original ;) - wenn es nicht so spannend wäre, hätte ich es längst in die Ecke gepfeffert oder unter einen wackelnden Tisch gelegt..... der geht auch nur häppchenweise.




Capitano

Ich habe die Bücher von Hermann Hesse in jungen Jahren regelrecht verschlungen, weil sie halt mehr waren als der bloße "Konsum" von Geschichten. Insbesondere natürlich

Siddhartha
Demian
Narziss und Goldmund
Der Steppenwolf

Etwas anstrengend fand ich "Das Glasperlenspiel", aber wenn man sich erstmal reingelesen hatte ...

Die Bücher von Hesse stehen seit Jahren im "Regal der guten Bücher". Ich habe mich vor nicht allzulanger Zeit mal wieder damit versucht, musste aber feststellen, dass ich mich jetzt nicht mehr so dafür begeistern konnte wie früher. Dennoch kann ich sie insbesondere den jüngeren Lesern unbedingt empfehlen.

Dazu noch ein Zitat aus dem Demian:

,,Mancher wird niemals Mensch, bleibt Frosch, bleibt Eidechse, bleibt Ameise. Mancher ist oben Mensch und unten Fisch. Aber jeder ist ein Wurf der Natur nach dem Menschen hin. Und allen sind die Herkünfte gemeinsam, die Mütter, wir alle kommen aus demselben Schlunde; aber jeder strebt, ein Versuch und Wurf aus den Tiefen, seinem eigenen Ziel zu. Wir können einander verstehen; aber deuten kann jeder nur sich selbst."

Blubb

Und nicht zu vergessen, die kleine aber sehr feine Erzählung "Unterm Rad". Ein Feuerwerk der deutschen Sprache.

saab



         Ganz besonders hervorzuheben !

         Dr. Erich Kästner`s lyrische Hausapotheke

         Aufgeschrieben im Warschauer Getto,

         sowie illustriert von Teofilia Reich - Ranicki


         Ebenso : Die Q-Tagebücher von Kurt Tucholsky

         steht völlig zerlesen in meiner kleinen Bibliothek .

saab




           Gorch Fock,

           Schullengrieper un Tungenknieper,

           speziell daraus , die Geschichte : Hans Hinnik

           Finkenwärder Geschichten,

           Die Insel, von der ich komme.

           Glogau Verlag