Sauberes Schleswig-Holstein in Itzehoe!

Begonnen von murxelhannes, Montag, 27. März 2006 - 14:19:22

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Peter


Ich wiederhole mich, wenn ich darauf hinweise, daß es mehr Itzehoe, als das Zentrum gibt.

Es geht darum, daß man als Bürger Müll an Grünanlagen, wie der Tonkuhle, einsammelt, aber mangels anständiger Abfalleimer nicht weiß, wo man ihn dann lassen soll. Ich mache so etwas!

Es geht darum, daß man zuständige Stellen auf fehlende Behältnisse aufmerksam macht, aber nichts passiert.

Man redet dann von Geldmangel, hat aber genügend Kohle, mal wieder eine Straße mit einer Nasenbucht zu versehen, um Verkehr an einer relativ ruhigen Straße zu beruhigen (Sieversbek - ich fotografiere das noch bei gemäßem Wetter ....) - um nur das erstbeste zu nennen, was mir grad einfällt.

Und es geht darum - wie Katja andeutet - daß niemand für die Kontrolle irgendwelcher Satzungen usw. zuständig scheint (das Problem wurde auch schon in Bezug auf Schneeräumung angesprochen).

Man zapft also diverse Geldeinnahmequellen nicht an, obwohl mit daraus realisierbaren Mitteln schon Einiges an Stadtpflege realisierbar wäre.

Und Punkt.


porschekiller

Bürgermeister Blaschke hat doch mal im Hauptausschuss verkündet, dass er Hilfskräfte einstellen wollte, die durch die Fußgängerzone patrolieren. Dazu passend wäre dann noch ein Ordnungsgeld von xx Euro für das Wegwerfen einer Kippe oder sonstigen Mülls.

Albrecht

#17
Fällt der Dreck eigentlich vom Himmel?

Es sind doch die Menschen, die den Dreck in die Gegend werfen. Hier liegt das Hauptproblem! Wenn die Straßen z. B. am Freitag gereinigt werden, dann ist am Sonntag nichts mehr dovon zu sehen.

Was mich am meisten wundert ist, dass es Leute gibt, die mit ihrem Auto in die Natur fahren und dann Müll, den sie kostenlos (weil sie Müllgebühren sowieso bezahlen müssen) entsorgen können, lieber hinter irgendwelchen Knicks ablagern.

Woran es aber auch mangelt, ist der "Mut", den Umweltfrevlern die Meinung direkt zu sagen oder auch Anzeige gegen sie zu erstatten!

Helmut

Wie in vielen Fällen, sind auch hier die Gründe, die auszumachen sind, vielschichtig und zum größten Teil m.E. auch bereits benannt. Das reicht von fehlendem Bewusstsein bei Bürger/innen, ihren Müll auch sachgemäß zu entsorgen, geht über mangelnde Zivilcourage, andere Menschen, die meinen, ihren Müll ständig irgendwo "verlieren" zu müssen, anzusprechen, bis hin zu spärlich gesähten Entsorgungsbehältnissen und fadenscheinigen Begründungen der Verwaltung und mancher Politiker.

Vielleicht liegt dem immer das gleiche Prinzip zugrunde: Verantwortung wird abgeschoben statt wahrgenommen.

Das eine Mal, muss ich meinen Müll nicht entsorgen, sondern kann ihn einfach fallenlassen, weil ich ja Müllgebühren zahle und die Stadtreinigung das macht. (Ich würde ja noch deren Arbeitsplätze gefährden! Da darf ich mich als Müllwegwerfer sogar noch als Gutmensch fühlen. Jeden Tag eine gute Tat!!!). Das andere mal ist es doch nicht meine Sache, andere Leute zu erziehen (Ich bin hier doch nicht der Blockwart! Und schon fühle ich mich als echter Demokrat, fast schon als Widerstandskämpfer. So edel kann Gleichgültigkeit sein!!!). Und im dritten Fall geht es natürlich darum, die Eigeninitiative "des Bürgers" zu stärken. (Welch' heren pädagogischen Motive Verwaltung und Politik antreiben, mag doch immer wieder in Staunen zu versetzen)

In jedem Falle wird Verantwortung nicht wahrgenommen. Wir haben zuviele Menschern, die immer erstmal im Telefonbuch nachschauen, wer denn zuständig ist, statt zu sagen: Ich mache mich zuständig!

Dazu eine kleine, selbst erlebte Geschichte, fast Anekdote: Ich war noch im Studium und bereitete mich auf das mündliche Examen vor. Silvester. Ich hatte mich bei einem Freund in Tübingen bzw in einem kleinen Vorort von TÜ (jaja, die Schwaben...) einquartiert. Um Mitternacht wurde (wie andernorts auch) geballert. Punkt 0.15 Uhr waren plötzlich alle Nachbarn links und rechts und gegenüber verschwunden, ich war erstaunt. Mein Staunen wuchs, als Schlag 0.20 Uhr alle wieder da waren. Mit Besen! Dann wurde das Trittoir gefegt. Jeder fegte den Bürgersteig vor seinem Haus (maskulinum, denn es waren fast ausschließlich die Männer, die fegten). Spätestens um 0.30 Uhr waren alle fertig und wieder im Hause. (Spätestens um 1.00 Uhr gingen die Lichter aus. Naja, wir haben ein bisschen länger gefeiert.)

Damals habe ich mich kaputtgelacht über so viel pieschige Bürgerlichkeit. Aber war das so verkehrt?

PS: Singapur ist diesbezüglich ein gutes Beispiel. Hier wurde sehr konsequent vorgegangen. Konsequenz, die ich hierzulande leider oftmals vermisse. Allerdings: Ich möchte nicht wissen, was unsere Datenschützer sagen würden, wenn Bürger Max Milchreis, der heute seine Frittenschale auf die Straße wirft, morgen in der NR mit Bild dargestellt wird.
Und zweitens: Die Konsequenz in Singapur hat auch Seiten, die mit mitteleuropäischen Menschenrechtsvorstellungen (zB Stockhiebe) nicht immer kompatibel sind. Obwohl: Drogendealer sind letztlich m.E. Brunnenvergifter. Die wurden früher schlicht aufgeknüpft. Da sind Stockhierbe doch schon ein Fortschritt. Aber das ist jetzt wohl ein anderes Thema

Katja

Zitat von: Helmut in Freitag, 31. März 2006 - 12:33:47
Vielleicht liegt dem immer das gleiche Prinzip zugrunde: Verantwortung wird abgeschoben statt wahrgenommen.


ABSOLUT RICHTIG, Helmut!!! Das UND die Tatsache, daß das Eigentum anderer Menschen (und auch der Allgemeinheit) nicht geachtet wird.

Ein gutes Beispiel dafür ist m.M. nach auch das Graffiti, das ich immer böse  "visuelle Umweltverschmutzung" nenne.
Nichts gegen gute gemachte Kunst aus der Spraydose, jedoch nicht jeder, der einen Sprayknopf herunterdrücken kann, ist auch gleichzeitig ein Künstler - alle denken es aber von sich...

Wenn ich mich nicht irre, Porschkiller, "kostet" das Wegwerfen einer Kippe doch bereits 20 Euro, oder nicht?

Sauberfrau-Grüße

Katja - die bei diesem Thema daran erinnert wird, noch putzen zu müssen

Hein


Plumbum

Da hier lange Keiner etwas geschrieben hat,
hier ein kleines Gedicht über Schleswig Holstein.


Itzeflitze

Wer Müll in der Natur ablädt, gehört sicher zum selben Schlag wie die lästigen "Nicht-Mülltrenner".
Bei uns hinterm Block landen Plastiksäcke in Biomülltonnen, Teppiche in den Kontainern für gelbe Säcke und schwarze Säcke liegen an anderen Stellen verstreut herum.
Statt dass die Leute mal ihren Grips einschalten und lesen, was in welche Tonne darf und wann unsere Straße laut Abfallkalender dran ist...  >:(
Habt ihr Ideen, wie man solche Leute (die ich nicht persönlich kenne) umerziehen kann?
[url="http://itzeflitze.deviantart.com/"]http://itzeflitze.deviantart.com/[/url]
NEU: [url="http://hamsterhilfe-itzehoe.jimdo.com/"]http://hamsterhilfe-itzehoe.jimdo.com/[/url]

Koch Th

Mülltrennung fuktioniert nur wenn es den Leuten ans Geld geht.
Wer alles in die Schwarze-Tonne wirft-der soll auch anständig löhnen  :peitsch :peitsch
Mit Jungen Leuten bleibt mann jung

ToRü | ToРуз

#24
Mülltrennung ist in heutiger Zeit unsinnig, zum Umweltmantra ohne Sinn verkommen.

Ein Großteil des aufwändig getrennten Mülls wird eh in Müllverbrennungsanlagen "thermisch verwertet".
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Hägar

...macht aber trotzdem ein gutes Gewissen, wenn man sich mülltrennungskonform verhält ! Ich halte es für richtig nicht alles in eine Tonne zu werfen, Pfandflaschen wegzubringen, Glas in den Container zu entsorgen der dafür vorgesehen ist und Papier über die Papiertonne wiederzuverwerten. Auch wenn das "alles nichts bringt"....und mache es !  :)

Captain Balu

Denke auch das die Mülltrennung wichtig ist!

Denn je besser WIR trennen, desto ineffizienter ist die thermische Müllverwertung und dann müssen die Betreiber teuer dazumischen um ihre Solltemperaturen zu erreichen.

Desweiteren ist mir die hiesige Verbrennung in kontrollierten Verbrennungsanlagen mit Vorverwertung und Filtern sicherlich lieber, als die brennenden STINKEHAUFEN, wie ich sie mir unlängst in Algerien 200m vom Schiff entfernt anschauen dürfte oder unsere alten Deponien.

In St.Petersburg waren es immerhin 800m Distanz vom brennenden Müll bis zu unserem Liegeplatz.Aber wohl auch nur weil wir regelmäßig brennbare und Explosive Ladung für dieses Terminal hatten.

Außerdem wird ja zum Beispiel unser Gelbersack-Abfall zu einem Großteil nach Asien verbracht und da Gedowncycled. Nicht optimal, aber besser als verbrannt und trotz des Mega Transportweges scheinen da noch ein paar Firmen dran zu verdienen!

Bei mir auf dem Schiff MUSS ich in meinen Anmeldeformularen für JEDEN Hafen (24Stunden vor erreichen) eine Müll-Deklaration an die Behörden schicken! Ob ich entsorge, was, wieviel, welche Art,wieviel an Bord verbleibt, wieviel bis zum nächsten Hafen produziert wird, wann das nächste Mal abgegeben wird und wann zuletzt. Das ganze für einen 20 Personen Haushalt aus Multi-Kulti.
WiR trennen auch. Und oft ist es schwierig die Trennung strikt einzuhalten. Speziell, wenn dann in ärmeren Ländern entsorgt wird und Du und die halbe crew mit ansiehst, wie alles auf einen Haufen kommt und einfach angezündet wird.

Finde, wir sollten froh sein, das wir bereits soweit mit dem Müll sind und weiter dran arbeiten.

Singapur ist z.B. Eine der saubersten Städte der Welt! Die Zigarettenkippe auf die Straße schmeißen kostete 2006 nur lumpige 300 Us Dollar. Und die Anzeige durch Passanten soll so gut wie sicher sein! Da sind die Bewohner Gut erzogen!  ;)

Also nicht verzagen und weitermachen!

ToRü | ToРуз

#27
Da hat ja die jahrzehntelange Indoktrination der Ökolobbyisten gefruchtet.

Nein, Mülltrennung hat kaum etwas mit Umweltschutz zu tun. Die Ökobilanz erscheint zweifelhaft und ist in den meisten Bereichen negativ.

Und wer mal die bei uns sauber getrennten Yoghurtbecherberge oder Elektromüllhalden in Afrika sah, der fängt an nachzudenken.

Glas und Paper zu sammeln macht ja noch Sinn, das wird tatsächlich recycelt.

Aber wer trennt richtig? Wer wäscht Plastikbecher aus, bevor der im Müll landet? Wer schraubt tatsächlich den Metalldeckel vom Glas? Die allerwenigsten.
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Moni84

Zitat von: ToRü in Dienstag, 01. Januar 2013 - 23:59:02
[...] Wer schraubt tatsächlich den Metalldeckel vom Glas? Die allerwenigsten.

Das ist z.B. auch völliger Blödsinn. Die Deckel werden von einem Magneten abgesammelt. Papierreste werden abgewaschen und Kunststoffe werden davon auch getrennt.

breughel

Zitat von: Moni84 in Mittwoch, 02. Januar 2013 - 07:57:38
Zitat von: ToRü in Dienstag, 01. Januar 2013 - 23:59:02
[...] Wer schraubt tatsächlich den Metalldeckel vom Glas? Die allerwenigsten.

Das ist z.B. auch völliger Blödsinn. Die Deckel werden von einem Magneten abgesammelt. Papierreste werden abgewaschen und Kunststoffe werden davon auch getrennt.
ToRü bezog sich auf das Verbraucherverhalten, nicht auf die industrielle Verwertung.
Ich trenne nicht - ausser Papier und Flaschenglas.