Deutsches Schallplattenmuseum in Nortorf

Begonnen von ThK, Montag, 11. August 2025 - 14:46:16

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ThK

Nachdem ich vor Jahren vom Flippermuseum in Schwerin [KLICK] bericht habe, kommt nun ein neue
fantastische Reise dazu. Ich war am Sonntag im Schallplattenmuseum in Nortorf und ihr könnt
an meinem Rundgang mit Führung teilhaben.

Beginnen möchte ich mit diesem Appetizer: Eine Rock-Ola 477 Jukebox





NF

Gute Idee - es gibt so viele versteckte Schätze, die immerhin in diesen Museen aufbewahrt waren.
Ganz oft eine Reise wert, wir sind gerne dabei  ;)
EINFACH MAL MACHEN.
KÖNNTE JA GUT WERDEN.

ThK

Zuerst ein paar Eckdaten. Das Deutsche Schallplattenmuseum befindet sich in Nortorf [KLICK] - Niedernstraße 7b
Geöffnet ist es von Dienstag bis Sonntag von 10 - 17.00 Uhr.
Parkplatz direkt vor der Tür.
Parkplatz und Museum sind barrierefrei
Eintritt für Erwachsene beträgt 4 Euro.
Wenn man Glück hat bekommt man eine kostenlose Führung, ansonsten kostet die 4 Euro (die sich auf jeden Fall lohnen!)

Früher befand sich in Nortorf die Plattenfirma TELDEC [KLICK]
Das Werk gibt es heute nicht mehr. Es blieb nur ein Gebäude stehen, das ehemalige Kesselhaus. In diesem ist das heutige Museum untergeracht.

Auszug aus dem Wikipediaeintrag übers Deutsche Schallplattenmuseum [KLICK]

Schallplattenproduktion in Nortorf
1877 gelang es dem Amerikaner Thomas Alva Edison, erstmals Töne mithilfe eines Phonographen aufzunehmen und wieder abzuspielen. Der gebürtige Hannoveraner Emil Berliner entwickelte daraus das Grammophon und anschließend die Schallplatte. 1948 begann in Nortorf in einer umgebauten Lederfabrik die Produktion von Schallplatten auf einer umgerüsteten Lederpresse, nachdem die Telefunken Schallplatten GmbH aus Berlin nach Nortorf umgezogen war. Im ersten Jahr produzierte man 24.278 Schallplatten. 1949 wurden sieben mechanische Kniehebelpressen installiert und die Jahresproduktion auf 400.000 Schallplatten gesteigert. Im Juni 1950 wurde die 1.000.000ste Platte in Nortorf produziert und die TELDEC Schallplatten-Gesellschaft GmbH in Hamburg gegründet. Der Name Teldec setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Gründungsfirmen Telefunken und der Decca Records Co. Ltd zusammen. Ab 1951 wurde die für die Pressung notwendige Schellackmasse in der Nortorfer Schellack-Massefabrik produziert, die 1952 auch das erste so genannte Langspiel-Granulat herstellte. Durch den Erwerb der Lederfabrik Ewald Köster wurde das Betriebsgelände 1952 erweitert. Die letzte Pressung einer Schellackplatte erfolgte 1959. Bis 1987 verließen insgesamt 850.000.000 Schellack- und Vinylschallplatten die Teldec-Plattenfabrik.[2] In der Fabrik waren 1.000 Beschäftigte tätig.




So, und morgen geht dann unser Rundgang los.


Na gut, wir schauen noch mal in die Rock-Ola rein  ;)




NF

EINFACH MAL MACHEN.
KÖNNTE JA GUT WERDEN.

ThK

Im Foyer befindet sich eine Ecke mit Erinnerungen an die gute alte Zeit der Teldec.
Auch ein gewisser Udo Lindenberg war mal zu Besuch und fragte einen Bauern, ob er
mal eine Kuh reiten dürfte. Der Bauer lehnte ab. Bild rechts, Udo im Kuhstall





Auch noch im Foyer steht diese Lackfolienschneidemaschine (mit Beschreibung)





Auch noch im Foyer eine weitere Ausstellung





Auch noch im Foyer diese wunderschöne Wurlitzer





Und morgen steigen wir in den Keller hinab

ThK

#5
Im Keller angekommen, war ich gleich so aufgeregt dass ich das erste Bild verwackelt habe.
Im Vordergrund ist eine Rosita Commander Stereoanlage (Schneewitchensarg), im Hintergrund
seht ihr die Schallplatten des NDR-Studios Kiel, die dem Museum überlassen wurden





Und dann ging sie los, die Reise durch die Geschichte der Musikaufzeichnung.
Der Beginn waren diese Walzen-Grammophone von Thomas Alva Edison





Hier sehen wir auf dem Bildschirm eines Mikroskop verschiedene Nadeln fürs
Grammophon. Mit der Form konnte man Lautstärke und den Klang variieren





Und noch eine Übersicht über verschiedenste Grammophone





und ein, heute würde man, High-End-Gerät, sagen, welches mit Sicherheit nicht in jeder guten Stube stand





Und am Freitag geht es an dieser Stelle weiter


NF

Wie groß und vielseitig - eine Reise für Nostalgiker wert, oder?
EINFACH MAL MACHEN.
KÖNNTE JA GUT WERDEN.

ThK

#7
Was es mit diesen Schallplatten auf sich hat, habe ich leider vergessen zu fragen.
Kann ja jemand nachholen und berichten wenn er dann da gewesen ist  ;)





Hier sehen wir die 1 Millionste Schallplatte, die bei Teldec gepresst wurde





Musikschrank Imperial 60 WK aus den 50ern





Eine WURLITZER Musikbox mit Schellackplatten!!!








zahn

#8
Hier sieht man die einzelnen Rohlinge, bis es eine Schallplatte wird







...und das sind die Maschinen zur Herstellung
in dem grünen kleinen Bottich (wo die Heintjeplatte angelehnt ist) wurden automatisch 180 g Granulat abgewogen und erhitzt, dann musste das heiße Granulat auf die Pressmaschine gelegt werden, eine steht rechts, eine links, und die Platte wurde kurz gepresst und war schon fertig. Ein Arbeiter musste an diesen drei Maschinen in Akkord arbeiten.



ThK, du darfst mich gerne korrigieren



Diese Menge mussten die Arbeiter an einem Tag schaffen


NF

Habe ich noch nie vorher gesehen...wieder was gelernt  ;)
EINFACH MAL MACHEN.
KÖNNTE JA GUT WERDEN.

ThK

Diese Wand voller Schallplatten ist eine Schenkung des NDR Funkhauses Hamburg





Hier sehen wir ein paar Endgeräte aus den 50ern





Ein paar Exponate zum damaligen Besuch Udo Lindenbergs





Dieses verwackelte Bild zeigt einen "Prüfplattenspieler". Auf diesem wurden,
meist von Frauen, die Schallplatten nach Fehlern untersucht. Wenn solch einer
festgestellt wurde, wurde die Rille mit einer Art Schaber nachgearbeitet.



NF

Wie lange warst Du denn im Museum - sieht nach einem längeren Aufenthalt aus.
EINFACH MAL MACHEN.
KÖNNTE JA GUT WERDEN.

ThK

Zitat von: NF in Sonntag, 17. August 2025 - 22:18:08Wie lange warst Du denn im Museum - sieht nach einem längeren Aufenthalt aus.

Wir hatten Glück und das Vereinsmitglied und ehemaliger Mitarbeiter Karl-Heinz hatte Zeit und anscheinend
auch Lust uns sein Wissen weiterzugeben. Gute 2 Stunden verbrachten wir im Schallplattenmuseum


Diese Maschine kümmerte sich um die Kupferscheibe (wurde von zahn schon bildlich vorgestellt)





Ein altes 8-Spur-Aufnahmegerät und die damaligen Mikrofone, die heutzutage sehr gesucht sind,
da sie einen einmaligen und unverkennbaren Sound Charakter haben





Und ein Nachfolgeaufnahmegerät





Zwei sehr gute Schallplattenspieler aus der damaligen Zeit, Revox (mit speziellem Tonarm) und Telefunken





ThK

Ein absoluter Jugendtraum war ein Plattenspieler von Thorens, die kosteten schon mal 10 - 20.000 D-Mark
Dieser dient exemplarisch





Auch dieser Plattenspieler sieht toll aus. Die Antistatikbürste durfte nicht fehlen





Die Amis hatten in ihren riesigen Schlitten meistens 8-Spur-Kassettenrekorder





Und noch so ein Jugendtraum, ein Mehrspurtonband von TDK wäre schön gewesen.
Mein Nachbarkumpel hatte solch eins und stellte es mir mal mehrere Wochen
zur Verfügung. Danach war meine Musikwelt nicht mehr dieselbe!
















NF

Die ganze Spannbreite der Geräte - perfekt abgebildet - DANKE  :clap
EINFACH MAL MACHEN.
KÖNNTE JA GUT WERDEN.