Erlebnisbericht: theater itzehoe (Neuseeland-Diashow)

[rizzo]

[Anmerkung. In diesem Bericht soll es weniger um den Inhalt der Veranstaltung gehen, sondern um die Rahmenbedingungen im Theater]

Hallo zusammen,
Nachdem ich bisher immer nur im Rahmen der "langen Nacht" und der Ostermesse im Theater gewesen bin, sind meine Freundin und ich am 16.11. anlässlich der Neuseeland-Diashow von Henno Drecoll erstmals "regulär" im Theater gewesen.

Der Eintritt betrug 12€, was angesichts der heutigen Kinopreise und der Tatsache, dass es eine privat getragene Live-Veranstaltung war, gerade noch in Ordnung war.

Die erste etwas "seltsame" Erfahrung war, dass man schon im Eingangsbereich per Schild darauf hingewiesen wurde, dass "aus feuerpolizeilichen Gründen" die Garderobe zwingend abzugeben sei bzw. Jacken während der gesamten Veranstaltung nicht ausziehen dürfe. Erstaunlich, dass die Garderobe unter diesen Umständen nicht kostenlos zu Nutzen war, sondern wir quasi gezwungen wurden noch mal 1€ "Zwangsgebühren" pro Person zu zahlen.

Die Veranstaltung fand im "kleinen Saal" (der Zuschauerraum wird durch einen Vorhang in etwa halbiert) statt und war bis auf wenige Plätze voll belegt (ca. 150-200 Personen).

Die nächste Überraschung gab es dann in der Pause, als wir feststellen mussten, dass es lediglich eine einzige (etwas genervt wirkende) Mitarbeiterin gab, die Getränke verkaufte. Viele Besucher stellten sich daraufhin gar nicht erst an die immer länger werdende Schlange an. 5 Minuten vor Pausenende hatten wir endlich unseren Rotwein ergattert, den wir dann leider etwas runterstürzen mussten, weil keine Getränke mit in den Saal genommen werden durften (vermutlich wg. "Gefahr von Wasserschäden" ;-) ). Von der Warteschlange aus konnte man leider nicht die seitlich aufgebauten Snacks (Kartoffelsalat, Würstchen...) sehen, was in Kombination mit nicht vorhandenen Preisschildern erwartungsgemäß dazu geführt hat, dass kaum jemand das Angebot wahrgenommen hat.

Angesichts dieser schlechten Organisation frage ich mich, ob sich bei den Verantwortlichen noch nicht herumgesprochen hat, wieviel Umsatz man mit dem "Nebengeschäft" im Theaterbetrieb verdienen könnte. Es fehlte lediglich eine vernünftige Preisauszeichnung und genügend Personal, um den absehbaren Pausenansturm abzuarbeiten. Ich frage mich z.B., womit sich das Garderobenpersonal (immerhin ca. 5 Leute) in der Pause beschäftigt hat.

Die kleine Bar hatte übrigens zu keinem Zeitpunkt (auch nicht nach der Veranstaltung) geöffnet. Dort hätte man z.B. noch für Interessierte eine kleine Fragerunde mit Herrn Drecoll organisieren können.

In Anbetracht der wirtschaftlichen Lage des Theaters kann ich nicht so ganz nachvollziehen, warum man die zahlenden Besucher mit einer Garderoben-Zwangsabgabe schikaniert, statt mal einen vernünftigen Getränkeservice anzubieten.

(-: rizzo

[wutz]

Warum soll das Theater (Stadt IZ) deine Gaderobe von einer Arbeitskraft annnehmen, aufhängen, bewachen und dir freundlich wieder aushändigen, umsonst leisten?

Die Brandvorschriften hat ja auch nicht die Stadt verzapft!

Wenn ich richtig informiert bin, ist wohl der Veranstalter, nämlich des Herrn Drecoll, für den Ablauf der Veranstaltung zuständig, evtl auch für die Bewirtung, denn er hat den Anteil an Plätzen gemietet.

[Hägar]

Das mit der Garderobe hat den Hintergrund, dass im Falle einer Evakuierung/Panik die Mäntel, Jacken usw. zu Stolperfallen werden können. Das ist für einige nicht nachvollziehbar, ich meine aber ein guter Grund für die Vorschriften. 

[Paul Schrader]

Man könnte ja auch alternativ einen Euro mehr Eintritt verlangen - dann würde sich keiner über die Garderoben-Gebühr aufregen!

[era]

@rizzo: Ein einziges Mal "regulär" im Theater und schon durchblickt Er den ganzen Laden! Das nenn ich Urteilskompetenz auf der ganzen Linie!

[Peppermint Patty]

@rizzo: Ein einziges Mal "regulär" im Theater und schon durchblickt Er den ganzen Laden! Das nenn ich Urteilskompetenz auf der ganzen Linie!

Schöner hätte ich es nicht sagen können.
Für die Hälfte der Sachen, die er schreibt, kann das Theater nichts - siehe oben.
Und die andere Hälfte hat er einfach nicht verstanden - ebenfalls siehe oben.
Aber ist doch schön, wenn man keine Ahnung hat, aber motzen kann.
Es ist bestimmt nicht alles toll im Theater. Und konstruktive Kritik ist immer gut.
Aber in diesem Fall bleibt nur: 

[rizzo]

Ui, mit so einer heftigen Reaktion hätte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet.

Ich verstehe nicht, wieso einige annehmen, dass ich hier ein Pauschalurteil über das gesamte Theater fällen wollte.
Schade auch, dass bisher keiner seine eigenen (besseren?) Erfahrungen geschildert hat.

zur Garderobenregelung:
Dass das mit dem Brandschutz keine "Erfindung" des Theaters zum Geldverdienen ist, war mir auch schon vorher klar. Ich fand es halt etwas ungewöhnlich, weil es in den meisten anderen Theatern, in denen ich war (Opern- und Konzerthäuser mal Außen vor), entweder eine kostenlose Garderobe bzw. Gratis-Schließfächer gab oder es gar keine Garderobenpflicht. Ich fände es transparenter, die Kosten für die Garderobe auf den Eintrittspreis gleich aufzuschlagen, aber meinetwegen...
Auweia. Ich lese gerade, dass schon vor zwei Jahren mal ausführlichst über die "Zwangsgarderobe" diskutiert wurde...

zur Gastronomie:
zu wutz Einwand bezüglich "Gastronomie durch den Veranstalter":

§ 9 Bewirtschaftung
Die Räume des THEATERS einschließlich der Foyers werden ausschließlich vom Pächter der  THEATER-GASTRONOMIE  bewirtschaftet. Dazu  gehören  auch  der  Verkauf  von Getränken, Tabak-  und Süßwaren  in  den Pausen. Die  unentgeltliche Ausgabe  von  Speisen und Getränken kann mit vorheriger Zustimmung des THEATERS im Ausnahmefall erfolgen.

Quelle: Benutzungsordnung "theater Itzehoe"

Keine Ahnung, wer jetzt "Pächter der THEATER-GASTRONOMIE (*schrei* )" ist und ob es in diesem Fall eine Ausnahmeregelung gab, aber ich hatte den Eindruck, dass das Catering an dem betreffenden Abend "vom Theater" waren.

Ich verstehe außerdem nicht, warum era und Peppermint Patty offenbar zu dem Schluss kommen, ich würde nur "motzen" und keine konstruktive Kritik äußern:
Mehr Personal hätte sich in meinem Fall bestimmt positiv auf den Umsatz ausgewirkt. Die Anregung mit dem "Nachgespräch" in der Bar ist offenbar auch nicht angekommen.
Apropos "Bar" (mir fällt der Name des kleinen Gastronomie-Rondells grad nicht ein): Als Anwohner des Theaters führt mich mein Weg desöfteren auch vor und nach Vorstellungen am Theater vorbei und ich habe dort bis auf 1-2 Ausnahmen noch nie jemanden dort sitzen sehen. Mir fehlt natürlich wieder der "Insider-Blick" den hier einige zu haben scheinen, aber als "Außenstehender" wundert es mich schon, warum diese Gastronomie scheinbar selten genutzt / schlecht angenommen wird.

Vielleicht liege ich ja auch völlig falsch mit meinem durchwachsenen Ersteindruck. Ich lasse mich gerne auch von regelmäßigen Theaterbesuchern korrigieren. Era z.B. scheint ja sehr häufig im Theater zu sein, wie man im "Garderoben-Thread" (s.o.) lesen kann.

Würde mich wie gesagt freuen, wenn sich hier noch ein paar "Theater-Experten" insbesondere zur Gastro-Thematik äußern würden und dafür ggf. den Finger wieder aus den Ohren nehmen würden, wir sind hier ja nicht im Kindergarten 

(-: rizzo

[wutz]

@rizzo: Ein einziges Mal "regulär" im Theater und schon durchblickt Er den ganzen Laden! Das nenn ich Urteilskompetenz auf der ganzen Linie!

Zitat von rizzo:
Apropos "Bar" (mir fällt der Name des kleinen Gastronomie-Rondells grad nicht ein): Als Anwohner des Theaters führt mich mein Weg desöfteren auch vor und nach Vorstellungen am Theater vorbei und ich habe dort bis auf 1-2 Ausnahmen noch nie jemanden dort sitzen sehen. Mir fehlt natürlich wieder der "Insider-Blick" den hier einige zu haben scheinen, aber als "Außenstehender" wundert es mich schon, warum diese Gastronomie scheinbar selten genutzt / schlecht angenommen wird.

Vor undin der Pause ist das kleine Rondell meistens so voll, da die Plätze schon vorher reserviert werden.

[rizzo]

Vor undin der Pause ist das kleine Rondell meistens so voll, da die Plätze schon vorher reserviert werden.

Na also! Das ist doch mal ne Aussage. So kenne ich das auch aus meiner Heimat: Man reserviert vor der Vorstellung, gibt die Bestellung auf und zahlt auch gleich, damit man die Pause nicht mit Anstehen und Warten verbringen muss- ist ne feine Sache Und außerhalb der Theaterpausen? Ist vor und nach den Vorstellungen auch regelmäßig  Betrieb und ich war immer nur an den falschen Tagen da? Könnte man die Bar auch unabhängig vom Theater betreiben (separater Eingang)? Gibt/gab es da mal ein Nutzungskonzept? Wer ist denn dort "Pächter"?

@rizzo: Ein einziges Mal "regulär" im Theater und schon durchblickt Er den ganzen Laden! Das nenn ich Urteilskompetenz auf der ganzen Linie!

Und nochmal: Ich habe nie behauptet, ich "durchblicke" den ganzen Laden! Mir sind bei einem(!) Besuch 2-3 Dinge negativ aufgefallen und die habe ich hier geschildert, in der Hoffnung, dass sich dazu mal jemand konstruktiv äußert (was bezüglich der Garderoben-Geschichte) je auch einigermaßen geklappt hat.

Naja, meine Antwort auf era ist ja noch nicht so lange her. Vielleicht gibt es von ihm/ihr ja noch eine qualifiziertere Antwort...

[breughel]

Era und Wutz sind sicher etwas befangen, gehören sie doch zu den dort oft anzutreffenden Vertretern der NR, die dann die Berichte liefern.
Das "Rondell" ist die Theaterbar, die in der Tat nicht wirklich bewirtet wird.
Und ich kenne es aus Theatern, dass die Pausengetränek an mehreren Orten angeboten werden.
Aber Itzehoe ist halt ein besonderes Theater.

[Kuno]

Also wir waren schon des Öfteren im "theater Itzehoe",allerdings nur zu besonders guten Vorstellungen(das ist Relativ), welche auch meist ausverkauft waren.
Da gab es immer an mehreren Stellen Verkaufsstände,die in der Pause auch gut besucht waren.
Sicher muß man dort auch anstehen.Aber damit hab ich keine Probleme.
Zur Garderobe:" Es is ja wies is !"

[Katja]

  Rizzo hat doch 'nur' sein Eindrücke von seinem Besuch geschildert! Ihm ist es eben aufgefallen, daß die Garderobe sehr gut besetzt war, das Catering jedoch SEINER MEINUNG NACH überlastet, weil personell unterbesetzt.
Die subjektive Wahrnehmung (s)eines Besuches im theater itzehoe.

Das hat m.M.n. weniger mit 'motzen' zu tun, als mit einem Erlebnis, von dem er berichtet hat.

Die Garderoben-Gebühren in den Eintrittspreis einzurechnen, ist eine gute Idee, DIESEN Punkt für das nächste Mal weniger negativ zu erleben.
Den anderen Punkt (fehlende bzw. mangelhafte Bewirtung) kann ich gut nachvollziehen, genauso wie die Überlegung, warum man bei der wirtschaftlichen Lage des Theaters noch nicht selbst auf so einfache Abhilfe von Ärgernissen gekommen ist.

Natürlich ist es so, wie es ist: aus welchen Gründen auch immer man auf die Mitnahme der Garderobe in den Saal verzichten muß, es GIBT eine Garderobe! Wie bei jedem anderen Gastgeber auch!
Stellt Euch vor, in einem Restaurant müßtet Ihr ein Euro bezahlen, damit Euer Mantel dort hängen darf!
Wer als Gastgeber seinen Gästen den Eindruck vermittelt, daß er nur wegen des 'möden Schmammons' dort gern gesehen ist, muß sich nicht wundern, wenn man die nächste Einladung ausschlägt.

Vor diesem Hintergrund halte ich die Kritik rizzos für absolut angebracht, auch konstruktiv, denn man KÖNNTE ja mal darüber nachdenken, statt alles schönzureden.

So lange jeder Kritik als persönlichen Angriff nimmt, kann sich nichts verändern/verbessern!

[Rizzi]

So lange jeder Kritik als persönlichen Angriff nimmt, kann sich nichts verändern/verbessern!

Wie schrieb ich schon zu einem anderen Thema:

Es amüsiert mich, immer wieder zu sehen, dass sich wutz bei jedem Satz über die NR gleich persönlich angegriffen fühlt. 

Das scheint bei ihm auch fürs t. i. zu gelten.