Volksbank Itzehoe: Fernab der Hochfinanz

Begonnen von Schmarni, Montag, 15. November 2010 - 16:03:53

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Schmarni

In einem verschlafenen Städtchen in Schleswig-Holstein sitzt die kapitalstärkste Bank Deutschlands. Die Kernkapitalquote des Instituts liegt bei fast 20 Prozent. Im Vergleich mit der Hochfinanz sind das astronomisch hohe Summen. Für den Rekordwert spart das Institut an allen Ecken und Enden.

Handelsblatt

breughel

Zitat von: Schmarni in Montag, 15. November 2010 - 16:03:53
In einem verschlafenen Städtchen in Schleswig-Holstein sitzt die kapitalstärkste Bank Deutschlands. Die Kernkapitalquote des Instituts liegt bei fast 20 Prozent. Im Vergleich mit der Hochfinanz sind das astronomisch hohe Summen. Für den Rekordwert spart das Institut an allen Ecken und Enden.

Handelsblatt
Das klingt sehr gut. Auch das elendige Ziele setzen und Mitarbeiter nerven scheint dort nicht so beliebt zu sein.

RR63

#2
Zitat von:  HandelsblattKonkurrenten sind allerdings skeptisch. "Ohne Ziele geht es nicht im Leben, jede Bank braucht Vertriebsziele", sagt Achim Thöle, Vorstand bei der Sparkasse Westholstein.

Prinzipiell hat er da recht. Nur: die müssen sich halt am Kundenkreis orientieren und nicht an den Summen, die das Institut benötigt, um die teuren Fehler des Managements auszubügeln.

Oder gar, wie bei der Sparkasse, auf Kosten der Mitarbeiter und der Kunden hochgeschraubt werden, um Erträge reinzuholen, die bei den insolventen Beteiligungen (Landesbank!) wegbrechen.

Tatsache ist: die Genossenschaftsbanken haben zwar geringere Margen, aber sie leben damit so gut, daß sie ihre Filialen auf den Dörfern erhalten, teilweise sogar ausbauen können. Die Sparkassen versuchen den Spagat zwischen "weniger Präsenz im Geschäftsgebiet" und "mehr Vertrieb". Schaunmermal, wie das endet.

Vermutlich damit, daß die Haspa irgendwann die Sparkassen in Schleswig Holstein en gros aufkauft. Wäre nicht die schlechteste Lösung.

Nur ist dann die Voba das letzte regionale Kreditinstitut. Auch schade, irgendwie.

breughel

Ganz so rosig sieht es generell ja doch nicht aus bei den Raiffeisenbanken und V-Banken.
Die DG-Bank hat schon diverse Krisen gehabt, die Raiffeisenbank Itzehoe fusionierte sicher auch nicht wegen großer Liebe mit der Volksbank.
Die VB in Itzehoe ist schon in gewisser Weise singulär und erfreulich konservativ gesteuert.
Die Sparkasse Westholstein mußte ja auch Marne stützen.

RR63

Richtig.
Und Meldorf. Und Wilster. Und Krempe. Und Kellinghusen. (ich hab bestimmt noch eine vergessen)

Die einzige kleine Sparkasse im Kreis, die noch über die Runden kommt, ist die in Schenefeld. Und die arbeitet ähnlich "konservativ" wie die Voba.

Aber auch deren Angestellte jammern über zu hohen Verkaufsdruck. 

Wobei der bei weitem nicht so hoch ist wie bei den Abzockern...äääh...Großbanken. Ich kann aus eigener (Berufs-)Erfahrung und ganz prinzipiell nur jedem "Landbewohner" raten, seine Geldgeschäfte bei den regional ansässigen Banken zu tätigen, auch wenn die "großen" Institute vermeintlich mehr zu bieten haben.

Größe ist in diesem Geschäft Macht und die wird von den Großbanken rücksichtlos und schamlos ausgenutzt, um die Kunden zu entreichern. Und damit, letztlich, auch die Region, in der sie leben.


ToRü | ToРуз

Der VR-Verbund war auch von der Bankenkrise kaum bis gar nicht betroffen.
Jedoch gibt es auch da Problemfälle.

Aber trotzdem:  :respekt
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.