Autor Thema: Zwangskastration für Katzen  (Gelesen 9376 mal)

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Offline Itzeflitze

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Re: Zwangskastration für Katzen
« Antwort #15 am: Samstag, 19. Dezember 2009 - 20:19:50 »
Der "Seuchenherd" wird ja auch durch Anordnung von Ordnungsämtern "beseitigt". Statt zu vergiften, wie es in anderen Ländern mit Katzen oder Hunden gemacht wird, werden die Tiere hier eingefangen, kastriert und an neue Halter vermittelt.
Hatten wir nicht Anfang des Jahres den Notfall mit 60 Streunerkatzen in Itzehoe? Es hat zwar gedauert, aber sie haben ein neues Zuhause gefunden.
Wären die ursprünglichen Elterntiere kastriert gewesen, wäre dieser Notfall jedoch nicht entstanden und das Tierheim entlastet gewesen...

Martin100

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Re: Zwangskastration für Katzen
« Antwort #16 am: Samstag, 19. Dezember 2009 - 22:09:46 »
Hallo,

Der "Seuchenherd" wird ja auch durch Anordnung von Ordnungsämtern "beseitigt". Statt zu vergiften, wie es in anderen Ländern mit Katzen oder Hunden gemacht wird, werden die Tiere hier eingefangen, kastriert und an neue Halter vermittelt.

Die Sache wird nach dem Bundesseuchengesetz behandelt. Da steht nichts von neuen Halter.

Gruß Martin

Offline Itzeflitze

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Re: Zwangskastration für Katzen
« Antwort #17 am: Samstag, 19. Dezember 2009 - 22:36:23 »
Mit dem Bundesseuchengesetz kenne ich mich nicht aus, aber bei Haustieren springen doch in der Regel die Tierheime ein, oder täusche ich mich?
Verwilderte Hauskatzen -> Tierheim
Wildratten -> Kammerjäger

Martin100

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Re: Zwangskastration für Katzen
« Antwort #18 am: Sonntag, 20. Dezember 2009 - 09:47:17 »
Hallo,

Mit dem Bundesseuchengesetz kenne ich mich nicht aus, aber bei Haustieren springen doch in der Regel die Tierheime ein, oder täusche ich mich?
Verwilderte Hauskatzen -> Tierheim
Wildratten -> Kammerjäger

Bei Seuchen nicht. Einige werden sich sicher noch an die Tollwutsperrbezirke erinnern. Da war der Freilauf von z.B.
Hunden verboten. Bei Antreffen von freilaufenden Hunden wurde mit Erschießen gedroht. Füchse die damals
als Seuenquelle galten, wurden noch flächendeckend vergiftet.

An den Bestimmungen hat sich nicht viel geändert.

Die Tollwut ist aber zurückgedrängt. (Impfung der Füchse).

Gruß Martin


Offline ToRü | ToРуз

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Re: Katzenhilfe Itzehoe e.V.
« Antwort #19 am: Montag, 21. Dezember 2009 - 13:07:17 »
Groundstar ist Experte in Urheberrechtverletzungen!  ;D

Einspruch! ich durfte das - PETA hat mir das so erlaubt...
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Katja

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Re: Zwangskastration für Katzen
« Antwort #20 am: Montag, 21. Dezember 2009 - 14:23:50 »
Die Frage nach den Sanktionen hat mich beschäftigt, also habe ich bei Herrn Borchmeier (OA Stadt Paderborn) nachgefragt. Eben kam die Antwort, die ich auszugsweise hier mal einstellen möchte:

Zitat
[...]wenn es gewollt ist, können Verstöße gegen das Kastrations- und Kennzeichnungbebot durchaus sanktioniert werden. Bei uns in Paderborn würde der  Weg dafür über § 17Abs. 1 Nr. 4. der Ordnungsbehördlichen Verordnung führen, allerding setzen wird jetzt noch ausnahmslosauf Aufklärung [...]

Na bitte - geht doch...

Martin100

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Re: Zwangskastration für Katzen
« Antwort #21 am: Montag, 21. Dezember 2009 - 15:20:01 »
Hallo,


Zitat
[...]wenn es gewollt ist, können Verstöße gegen das Kastrations- und Kennzeichnungbebot durchaus sanktioniert werden. Bei uns in Paderborn würde der  Weg dafür über § 17Abs. 1 Nr. 4. der Ordnungsbehördlichen Verordnung führen, allerding setzen wird jetzt noch ausnahmslosauf Aufklärung [...]

Na bitte - geht doch...

Nichts geht. Man setzt auf Aufklärung. Das heißt freiwillig.

Wenn das erste Bußgeld ergeht sieht man weiter.

Gruß Martin


Offline luna07

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Re: Zwangskastration für Katzen
« Antwort #22 am: Montag, 21. Dezember 2009 - 17:58:11 »
Moin!
Muss es denn immer gleich Bußgeld sein das auf keinen Fall den Tieren zugute kommt
sondern nur Verwaltungaufwand mit sich bringt?
Aufklärung ist glaube ich der bessere Weg wenn man es schaft das die Leute mal
über Ihre Tiere nachdenken.
Gruß Luna07

Martin100

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Re: Zwangskastration für Katzen
« Antwort #23 am: Montag, 21. Dezember 2009 - 19:08:31 »
Hallo,


Muss es denn immer gleich Bußgeld sein das auf keinen Fall den Tieren zugute kommt
sondern nur Verwaltungaufwand mit sich bringt?
Aufklärung ist glaube ich der bessere Weg wenn man es schaft das die Leute mal
über Ihre Tiere nachdenken.


Einsicht ist immer der bessere Weg. Ist in unserer Gesellschaft leider sehr dünn
gesät.

Gruß Martin

Katja

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Re: Zwangskastration für Katzen
« Antwort #24 am: Montag, 21. Dezember 2009 - 20:09:33 »
Martin, ich verstehe nicht, was Du sagen willst.
Findest Du es richtig, ein Gebot/Gesetz nur deshalb nicht zu beachten, weil es ja nicht bestraft wird?

NOCH setzt man auf Aufklärung, was bedeutet, daß sie durchaus gemäß der genannten Paragraphen Sanktionen verhängen KÖNNEN.

Diesen Schritt sehe ich als wegweisend an - allein die Einführung dieser Verpflichtung ist grandios, weil man sich mit der Thematik befaßt!

Nehmen wir das Thema Winterreifen - auch hier sagt der Gesetzgeber, daß Fahrzeuge den Wetterverhältnissen angepaßt ausgerüstet sein sollen. Dennoch gibt es kein Bußgeld, wenn man jetzt keine Winterreifen fährt.
Hast Du deshalb Sommerreifen?

Martin100

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Re: Zwangskastration für Katzen
« Antwort #25 am: Montag, 21. Dezember 2009 - 21:27:56 »
Hallo,


Nehmen wir das Thema Winterreifen - auch hier sagt der Gesetzgeber, daß Fahrzeuge den Wetterverhältnissen angepaßt ausgerüstet sein sollen. Dennoch gibt es kein Bußgeld, wenn man jetzt keine Winterreifen fährt.


Die Sanktion ist hier eine andere. Aber auch da gibt es Bußgeld.

http://www.welt.de/motor/article2766397/So-teuer-wird-das-Fahren-ohne-Winterreifen.html


Es geht mir darum das Verordnungen eingeführt werden, die nicht angewendet werden, unpraktikabel
sind und rechtlich auf wackligen Füßen stehen.

Da ist man in Bonn schon weiter:

http://www2.bonn.de/bo_ris/daten/o/htm/09/0911819ST3.htm

Gruß Martin

Katja

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Re: Zwangskastration für Katzen
« Antwort #26 am: Dienstag, 22. Dezember 2009 - 07:20:10 »
Warum etwas NICHT geht, habe ich bei den Bonnern gelesen - aber keine Ansatzpunkte für eine Alternative.
Außerdem ist die Hälfte dessen, was dort geschrieben ist, völliger Blödsinn.

Z.B. ist ein Chiplesegerät mit rund 150 Euro nicht so teuer, als daß es nicht jedes Tierheim, jede Auffangstattion o.ä. angeschafft haben kann.
Schon allein um Kosten zu SPAREN, muß man in diese Anschaffung investieren, damit gechipte Tiere schnell an ihren Besitzer zurückgeführt werden können. DAS sind Kosten, die der Tierschutz aber schon lange trägt - die Gemeinden haben sich hierbei vornehm zurückgehalten. Immerhin geht es ja darum, daß Fundtiere dann NICHT für ein halbes Jahr 'aufbewahrt' werden müssen.

Wenn Blinde über eine Farbe sprechen, kommt so ein Schwachfug dabei heraus, wie die Verletzungsgefahr für Kontrolleure. Dafür gibt es FACHLEUTE, deren Ziel es eben auch ist, die Populationen zu verringern. Hat irgendwer gefragt, ob die Tierschutzvereine sich an den Kontrollen kostenfrei (wie immer) beteiligen?

Katzen, die keinen Besitzer haben, werden von uns (Katzenhilfe) schon lange mit einer SICHTBAREN Markierung (Stanzloch) am Ohr gekennzeichnet. Also ist auch DAS Argument der Bonner aufgeweicht, daß man von 'außen nicht erkennen kann', ob das (weibliche) Tier schon kastriert ist oder nicht. Selbst bei kastrierten Katern, die ohne sichtbares Skrotum durchaus bei kurzer Sichtkontrolle als weibliches Tier durchgehen können, wird eine solche Markierung durchgeführt.

Und wenn ich dann noch lese, daß unsere Arbeit als 'unwirksam' bezeichnet wird, wenn wir möglichst viele herrenlose, ausgesetzte einfangen und kastrieren, kommt mir die Galle hoch.
Fakt ist doch, daß auch die Gemeinden sich an den Kosten beteiligen müßten. DARUM sind alle Argumente der Tierschützer, alle Ansätze oder Ideen nicht durchführbar.
Dummstellen schafft Freizeit - oder spart Geld.

Man kann alles zerreden, wenn man eigentlich nur sagen könnte: es interessiert mich nicht! Das wäre aber wenigstens ehrlich und die Tierschützer könnten sich -statt an einer zeitaufwändigen Diskussion alle guten Argumente zertrümmern zu lassen- sich der Arbeit widmen, die etwas bringt.

 

Martin100

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Re: Zwangskastration für Katzen
« Antwort #27 am: Dienstag, 22. Dezember 2009 - 13:57:10 »
Hallo,

Warum etwas NICHT geht, habe ich bei den Bonnern gelesen - aber keine Ansatzpunkte für eine Alternative.
Außerdem ist die Hälfte dessen, was dort geschrieben ist, völliger Blödsinn.

Die Bonner Verwaltung wird sagen, was Paderborn macht ist völliger Blödsinn.

Und da würde ich den Bonnern recht geben.

Gruß Martin

Martin100

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Re: Zwangskastration für Katzen
« Antwort #28 am: Dienstag, 22. Dezember 2009 - 14:15:19 »
Hallo,
Und wenn ich dann noch lese, daß unsere Arbeit als 'unwirksam' bezeichnet wird, wenn wir möglichst viele herrenlose, ausgesetzte einfangen und kastrieren, kommt mir die Galle hoch.

Auch wenn es jetzt bitter klingt, aber diese Arbeit ist ein persönliches Hobby. Von herrenlosen Katzen geht keine
öffentliche Gefahr aus.

Der Tierschutzgedanke ist immer wichtig. Aber auch eine Ratte ist ein Wirbeltier, wird als "Übertrager" aber aktiv
bekämpft. Katzen haben eben den Kuschelvorteil.

Gruß Martin

Katja

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Re: Zwangskastration für Katzen
« Antwort #29 am: Dienstag, 22. Dezember 2009 - 19:48:12 »
Wenn Du die Notwendigkeit für einen Rattenschutzverein siehst, Martin, dann gründe einen und mach das zu Deinem 'persönlichen Hobby'.

Obwohl ich mich des Gedankens nicht erwehren kann, daß Du mich/uns persönlich provozieren möchtest, gehe ich doch einfach davon aus, daß Dir die Komplexität unserer Aufgaben nicht ersichtlich ist und erkläre gerne Dir persönlich noch einmal, warum unsere Arbeit alles andere als ein 'persönliches Hobby' ist:

Unkastrierte Katzen vermehren sich nach Nahrungsangebot. Gutes Nahrungsangebot = viele Nachkommen. Durch unsere 'Wegwerfgesellschaft' finden auch herrenlose Tiere immer genügend Futter.
 
In großen Populationen verbreiten sich katzenspezifische Erkrankungen rasend schnell - eine Durchseuchung minimiert aber nicht alle Tiere, sondern sorgt für eine 'natürliche Selektion'.
Die Erreger passen sich schneller an, als die Wissenschaft erforscht - vielleicht ist Dir SARS noch ein Begriff? Dieser Erreger ähnelt dem Coronavirus, der bei Katzen äußerst häufig nachzuweisen ist.

Würden nur herrenlose Tiere durch die Infektionserkrankungen infiziert und ohne Behandlung elendig sterben, wäre Deine Argumentation vielleicht noch nachzuvollziehen.
Fakt ist aber, daß die Erkrankung selbst nicht zwischen gut behüteten Freigängerkatzen und herrenlosen Tieren unterscheidet  - demnach ist das Eigentum derer gefährdet, die nichts für herrenlose Tiere können.

Im Katzenkot ist der Erreger der Toxoplasmose zu finden. Während es in der Bundesrepublik ca. 7,9 Mio. Katzen gibt, die in menschlicher Obhut leben, dürfte die Zahl der herrenlosen Tiere ebenso hoch sein. Nun macht es wohl einen Unterschied, ob im Schnitt ca. 15 Mio. Tiere in Deinen Garten koten oder nur die Hälfte.
Okay, Toxoplasmose ist nur für Schwangere (bzw. deren Ungeborene) schädlich, aber so könnte man dann eventuell auch der Überbevölkerung Herr werden.... ('tschuldigung - Sarkasmus ist unsachlich)

Mal schnell wieder einen Schritt zurück: Erkrankungen bzw. deren Erreger mutieren und werden dadurch unbehandelbar. Das Ergebnis davon sind Unmengen an Medikamenten und später Euthanasiemittel, die ins Grundwasser und in die Nahrungskette zurück gehen. Allein 16000 Liter Euthanasiemittel werden von einem großen namhaften Hersteller in Deutschland jährlich produziert (und verbraucht) - da nach der Tötung aber kein Mittel mehr verstoffwechselt werden kann, muß dieses hochgiftige Zeug ja irgendwo bleiben, oder?
(Gift-)Rückstandsfreie Verbrennungen bei den Abdeckereien gibt es noch nicht.

Weiter geht es in der Argumentation, warum es auch für DICH wichtig ist, daß die Katzenpopulation herrenloser Tiere eingedämmt wird.
Der massive, hausgemachte Eingriff in die Flora und Fauna.
Was passiert, wenn die Natur im Ungleichgewicht ist, weil der Mensch eingegriffen hat, zeigen Blicke auf Australien.
Um jagdbares Wild zu haben, wurden dort Tiere 'importiert', die sich den Begebenheiten angepaßt haben.
NOCH ist keine Vogelart deswegen ausgerottet worden, weil es Katzen gibt - aber es gibt ja auch Tierschützer, die Deiner Meinung nach ihrem 'persönlichen Hobby' nachgehen. Es mag anders sein, wenn sogar der Tropfen auf den heißen Stein wegbleibt.
Was dann passiert, belibt Deiner Phantasie (Du hast eine, oder?) überlassen.

Möchtest Du weitere Argumente lesen? Und ist Dir aufgefallen, daß nicht EINES davon der Kuschelfaktor einer Katze ist?

Wenn ich nur das Gefühl hätte, daß Du mit Deinen 'ich-bin-gegen-alles'-Postings wirklich den Wunsch hättest, Deinen Horizont zu erweitern und neue Denkansätze zulassen würdest, dann würde ich jetzt in Erwägung ziehen, meine Katzen noch ein bißchen hungern lassen und meine Ausführungen an Dich noch weiter fortzusetzen ....