Obwohl ich mir denken kann, warum die Politik eine Regelung anstrebte, widerstrebt es mir, wenn solche emotionalen, individuellen Dinge dort thematisiert werden. NIEMAND anderer, als der Betroffene selbst, kann m.M.n. entscheiden, ob eine Situation lebenswert ist oder nicht. Niemand kann die Schmerzen (psychischer oder physischer Art) anderer Menschen nachempfinden - also kann auch niemand entscheiden, ob sie 'auszuhalten' sind.
Ich erinnere mich noch sehr gut an die groß aufgemachte Story der Terri Schiavo - sie fiel in ein Wachkoma (aufgrund einer Sauerstoffunterversorgung des Gehirnes) und vegetierte 15 Jahre lang vor sich hin. Eine Aussicht auf Heilung bestand in der ganzen Zeit nicht - der Ehemann akzeptierte die Meinung der Ärzte, die Eltern nicht, und der Streit um das Abschalten der Apparate dauerte sehr, sehr lange. Eine schriftliche Patientenverfügung hätte da helfen können, aber Terri hatte den Wunsch irgendwann nur mündlich geäußert - das galt nicht.
Entscheidungen, die getroffen werden müssen, wenn wir in einer emotionalen Ausnahmesitation stecken, können IMMER Anlaß zu Diskussionen geben - darum ist eine pragmatisch erstellte Verfügung m.M.n. die beste Möglichkeit, auch den Hinterbliebenen die Entscheidung zu erleichtern UND die Verantwortung abzunehmen.
Ein klares 'JA' zur Patientenverfügung von mir...