Es ist schon immer wieder erstaunlich zu sehen, wie beinahe eine ganze Generation von Politikern einem anstrengenden, thematisch aber vollkommen verfehltem, argumentativem Kraftakt versucht, eine Subkultur - und wir reden hier nicht von ein par hundert Menschen, sondern von ein paar Millionen - für eine Entwicklung an den Pranger zu stellen, die man selbst jahrzehntelang verschlafen hat und die einen jetzt knüppelhart trifft.
Alles frei nach dem Motto "Schuld sind immer die anderen" und "Was ich nicht kenne, verbiete ich. Und da ein Großteil meiner Wähler sich in dem Thema auch nicht auskennen, habe ich beim nächsten Mal schön viele Stimmen."
Viel erschreckender ist aber die Tatsache, dass die schleichende Kriminalisierung von ganzen Bevölkerungsgruppen, sei es nun bei Computerspielen, bei Frau von der Leyens neuestem Spielzeug, dem Telemediengesetz oder bei der unsäglichen Novellierung des BKA-Gestzes, von der Mehrheit mehr oder minder kritiklos hingenommen wird. Zumindestens in letzteren beiden Fällen gibt es mittlerweile immer stärker wachsenden Widerstand.
Die Folge ist eine immer stärkere Uniformität und Entindividualisierung der Gesellschaft, in der es fast nur noch darum geht, möglichst wenig aufzufallen.
Möchten wir das? Nein!