Autor Thema: Konjunktur ankurbeln  (Gelesen 6572 mal)

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Opa Online

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Re: Konjunktur ankurbeln
« Antwort #15 am: Samstag, 06. Dezember 2008 - 13:00:46 »
Hört sich im ersten Moment alles schön an, nur am Ende bezahlen wir alle die Zeche, denn wo bekommt der Staat das Geld denn am Ende her, dass er uns dann wieder großzügig "zu Gute kommen" lässt. Steuern müssen wir doch alle zahlen, ob Arbeitnehmer, Rentner oder auch Hartz IV - Empfänger. Ich finde es nur erschreckend, dass es in diesem Staat Arbeitnehmer gibt, die Vollzeit arbeiten und trotzdem Hartz IV beantragen müssen damit sie überleben können und glaubt mir Hartz IV ist nicht unbedingt so bemessen, dass man große Sprünge machen kann, da ist am Ende des Geldes oftmals noch ganz schön viel Monat übrig, auch wenn man keinen Flachbildfernseher kauft, im Imbiss isst oder für sonstigen unnützen Kram sein Geld verjubelt. Zahlt den Leuten gerechte Löhne, dann kurbelt sich die Wirtschaft von selbst an.

Offline Desinfector

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Re: Konjunktur ankurbeln
« Antwort #16 am: Samstag, 06. Dezember 2008 - 15:06:50 »
Solage viele, die von HartzIV leben immer noch ihren Alkohol und Tabakkonsum finanzieren können, gehts einem da doch noch ganz gut.

Aber ich will hier keine derartige Diskussion unterstützen.

In diesem Lande will doch immer alles so gerecht geregelt sein und wen das nicht so ist,
rennt doch so ziemlich jeder nach Karlsruhe, sofern man sich einen Klageerfolg verspricht.

Wo wäre denn die Gerechtigkeit, wenn der Auto-Absatz steuerlich gefördert wird?
Um bein Thema Auto zu bleiben, eine Senkung der MWST hätte auch geringere Spritpreise zur Folge.
Da zählt für viele doch jeder Cent.

Möglich wäre auch immer noch, den Gesundheitsfonds nicht zu realisieren.
Das ist sowieso 'ne Geldvernichtung.
Und wie lange soll man den Soli noch zahlen?
Der Mauerfall ist bald 20 Jahre her.

Diese Konsumgutscheine würde ich als verdeckte Inflation ansehen.
Aus 200 EUR werden 700 EUR. Da ist doch dann viel mehr Geld im Umlauf.
gravity sux!

Muckel

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Re: Konjunktur ankurbeln
« Antwort #17 am: Samstag, 06. Dezember 2008 - 15:08:29 »
Solage viele, die von HartzIV leben immer noch ihren Alkohol und Tabakkonsum finanzieren können, gehts einem da doch noch ganz gut.

Da würde ich jetzt mal gern eine Zahl lesen, wieviel von den ALG2-Empfängern so ihren Lebensunterhalt finanzieren.

saab

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Re: Konjunktur ankurbeln
« Antwort #18 am: Samstag, 06. Dezember 2008 - 15:16:36 »
 
 
 
        wir können ja nun hin und herreden, aber die Hartz IV
 
        Empfänger als Ankurbler der Konjuktur ?
 
        Das glaubt Ihr doch selbst nicht !

ae8090

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Re: Konjunktur ankurbeln
« Antwort #19 am: Samstag, 06. Dezember 2008 - 16:30:36 »
Zum Thema Konsumgutscheine:
Jeder von uns kann es sich sicherlich vorstellen, seinem Kind oder Enkel ein Sparbuch mit 500 Euro zu schenken. Verzinst sich ein bisschen, wird immer ein bisschen mehr, von Jahr zu Jahr und wenn das Kind oder der Enkel endlich volljährig wird, sind aus den ursprünglich 500 Euro Dank der Zinsen vielleicht 580 Euro geworden oder sogar 600; je nach Laufzeit, Art des Sparbuches und Zinssatz sogar noch mehr.

Ein Konsumgutschein wäre im Prinzip nichts anderes als dieses Sparbuch. Wir würden unseren Kindern ein solches Sparbuch schenken. Prima, oder?

Mit dem kleinen aber feinen Unterschied allerdings, dass vor den € 500,-- ein winziges Zeichen stehen würde: - (in Worten: Minus).

Der Rest ist gleich: Die Zinsen und die Verzinsung, das Wachstum des dann negativen Kapitals und der Erfolg, dass jedes Kind eines heute Erwachsenen ein prall gefülltes Sparbuch hätte. (übrigens: von beiden Elternteilen. Ein Hoch auf das Einzelkind!!!) Prall gefüllt mit Schulden, die die Eltern- und Großelterngeneration gemacht hat.

Unsere Kinder werden uns danken!

Oder werden sie etwa kritisch fragen: Was hast Du gewusst? Was hast Du dagegen getan?

Schon im Alten Testament steht: Wenn die Väter saure Trauben essen, werden den Söhnen davon die Zähne stumpf. Bis ins sieben mal siebte Glied. Die alten Hebräer waren offenbar schlauer als so manche Bundespolitikerin.

saab

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Re: Konjunktur ankurbeln
« Antwort #20 am: Sonntag, 07. Dezember 2008 - 10:26:25 »
          Konsumgutscheine,

          das wäre doch nur eine ganz kurzfristige Belebung,

          die, wie ae8090 völlig richtig schreibt, nur den Staat belastet.

          Für mich gilt : mehr Netto vom Brutto , als der richtige Weg !
 
          Und das bedeutet : Mindestlohn !
 
          Damit es möglichst wenig " Aufstocker" geben muss !
« Letzte Änderung: Sonntag, 07. Dezember 2008 - 10:29:45 von saab »

wutz

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Re: Konjunktur ankurbeln
« Antwort #21 am: Sonntag, 07. Dezember 2008 - 13:14:33 »
Gehört nicht zum Thema.
 
Trotzdem, gerade hier fällt es besonders auf.
 
"Thema: Konjunktur ankurbeln (Gelesen 236 mal)
Stimmen insgesamt: 16"
 
Ist das nicht truarig, 210 Gucker habe keine Meinung. Dabei ist die Umfrage sogar anonym.
 
 

saab

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Re: Konjunktur ankurbeln
« Antwort #22 am: Sonntag, 07. Dezember 2008 - 13:28:40 »
 
 
        Das sehe ich anders ,
 
        der Fehler liegt in der Fragestellung,
 
        es gab nicht die Möglichkeit ausser A und B, oder garnicht,
 
        einen anderen Vorschlag zu machen.
 
 
        Bei der Umfrage "HdJ" war diese Möglichkeit gegeben !

sophie

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Re: Konjunktur ankurbeln
« Antwort #23 am: Sonntag, 07. Dezember 2008 - 13:38:54 »
Die Umfrage bot zuwenig Abstimmungs Möglichkeiten, deswegen ist sie gescheitert.
So sehe ich das!

Johomo

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Re: Konjunktur ankurbeln
« Antwort #24 am: Sonntag, 07. Dezember 2008 - 14:38:57 »

Gehört nicht zum Thema.

Trotzdem, gerade hier fällt es besonders auf.

"Thema: Konjunktur ankurbeln (Gelesen 236 mal)
Stimmen insgesamt: 16"

Ist das nicht truarig, 210 Gucker habe keine Meinung. Dabei ist die Umfrage sogar anonym.




Nach Adam Riese und Michael Stiefel wären es [HIGHLIGHT=#ff0000]220![/HIGHLIGHT]
Aber wird nicht jeder Klick gewertet? So haben vielleicht nur 20 Leute die Seite angeguckt aber das jeder über 10 mal. Oder ist das verkehrt? Wird jeder nur einmal gewertet? Bitte um Aufklärung.

Offline Slartibartfass

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Re: Konjunktur ankurbeln
« Antwort #25 am: Sonntag, 07. Dezember 2008 - 15:18:19 »
So haben vielleicht nur 20 Leute die Seite angeguckt aber das jeder über 10 mal.
so wird es wohl sein.
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

Offline Björn

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Re: Konjunktur ankurbeln
« Antwort #26 am: Sonntag, 07. Dezember 2008 - 15:30:25 »
Ich sehe, dass sich ingesamt 55 Leute dieses Thema hier angeschaut haben und es öfter aufgerufen haben.

Reicht das als Antwort?

Johomo

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Re: Konjunktur ankurbeln
« Antwort #27 am: Sonntag, 07. Dezember 2008 - 16:17:25 »
So genau wollte ich es zwar nicht wissen, aber es hat meine Theorie bestätigt. Danke.

guidov

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Re: Konjunktur ankurbeln
« Antwort #28 am: Sonntag, 07. Dezember 2008 - 16:26:13 »
Eine wirklich interessanten Diskussionsrunde, die hier stattfindet.
Ich möchte nun auch einmal meine Meinung zu dem Thema sagen.

1) Konsumgutscheine

Die Idee des Konsumgutscheines zielt auf eine Belebung der Binnenkonjunktur in Deutschland ab. Nun ist das Problem der schwachen Binnenkonjunktur in Deutschland völlig unabhängig von der jetzigen Rezession. Auch in wirtschaftlich guten Zeiten (die Jahre 2006 und vor allem 2007 sind hier ein gutes Beispiel) lahmt die Binnenkonjunktur unseres Landes im Vergleich zu anderen europäischen Ländern und vor allem im Vergleich zu den Vereinigten Staaten. In Deutschland ist die sogenannte Sparquote viel höher als in anderen Ländern, deswegen schlagen die Lohnerhöhungen in den Folgejahren eines wirtschaftlichen Aufschwungs keine hohen Wellen. In Großbritannien und Frankreich profitiert die Binnenkonjunktur von den Lohnerhöhungen, die im Jahre 2008 zu Buche standen, mehr als in Deutschland, wo das Geld aufgrund pessimistischer Zukunftserwartungen gehortet wird. Natürlich erleben aber auch GB und FR keine rosigen Zeiten, aber die schwache Konjunkturlage wird dort besser abgefedert.
Nun mag man die Idee des Konsumgutscheines in Anbetracht dieser Beschreibung in D für sinnvoll erachten. Der Zwang zu investieren wäre gegeben, da die 500 Euro ja nur bei einer Ausgabe und nicht beim Sparen den Menschen zu Gute kommen würde. Es stehen aber zwei wichtige Probleme dem gegenüber, die meiner Meinung zu einer Ablehnung der Idee führen:

- Es ist keinesfalls gegeben, dass die Menschen in deutsche Produkte investieren (das kann man auch nicht kontrollieren). Sollten also die meisten Menschen in japanische Fernseher oder in chinesische Billigtechnologien investieren, profitiert die deutsche Wirtschaft kaum von diesen Gutscheinen.

- Kurzfristig gesehen kann es zu einer leichten Belebung der Wirtschaft kommen, mittel- und langfristig werden diese Effekte allerdings komplett verpuffen. Die Firmen antizipieren natürlich, dass der kurze Mehrkonsum nicht von langer Dauer ist und werden ihre Produktion mittelfristig doch runterfahren und somit Arbeiter entlassen.

Unter diesen Aspekten ist eine höhere Verschuldung unseres Staates nicht zu verantworten.


2) Thema Steuersenkungen

Folgt man meiner Argumentation zum Thema Konsumgutscheine, erscheint eine Entlastung der Bürger und Unternehmen als sinnvoll. Mehr Netto vom Brutto wäre eine längerfristige Maßnahme. Das Problem der Konsumträgheit wäre damit allerdings nicht behoben. Das Geld, das die Menschen mehr in der Tasche haben, würde nur minimal in den Konsum fließen und würde größtenteils gespart werden.
Das wäre auch bei einer Mehrwertssteuersenkung der Fall, da man bei seinen lebensnotwendigen Investitionen Geld einspart und dieses dann zur Seite legt.


Das Problem der Konsumträgheit in D. lässt sich also kaum bis gar nicht beheben. Es ist aber klarzustellen, dass dies auch gar nicht das Problem unserer jetzigen wirtschaftlichen Lage ist, da die Binnenkonjunktur im Vergleich zu wirtschaftlichen guten Zeiten kaum eine Änderung verspürt.
Viel mehr ist es unsere Exportwirtschaft, die aufgrund der Abkühlung der Weltwirtschaftslage einen erheblichen Einbruch erleidet hat.

Sollte der Staat hier durch eine Staatsausgabensteigerung intervenieren und die fehlende Nachfrage des Auslandes ausgleichen? Sicher nicht, denn das hätte wiederum nur kurzfristige Effekte (Vgl: Konsumgutschein).

3) Mindestlohn

Der Mindestlohn wird immer wieder als sozial gerecht dargestellt. Man muss sich aber vor Augen führen, dass gering qualifizierte Arbeiter, die zweifelsohne für einen geringen Arbeitslohn arbeiten, vielfach ihre Stellung verlieren würden, weil die Unternehmen sich sagen, für einen unausgebildeten Arbeiter bezahle ich nicht so einen hohen Lohn. Wenige würden von der Erhöhungen ihres Lohns profitieren, allerdings wie eben dargestellt auf Kosten derjenigen, die ihren Job verlieren. Ist das wirklich sozial gerecht? Ich bezweifel das!
Allerdings halte ich den Mindestlohn nicht für ganz verkehrt, er sollte aber in ausgewählten Branchen eingeführt werden und wie in z.B. in GB auf einem angepassten Niveau, also erstmal auf vier bis fünf Euro pro Stunde (so wurde es auch in GB gemacht, wo es zudem fast keinen Kündigungsschutz gibt, so dass die Wirtschaft wenig belastet wurde).


Sinnvolle Maßnahmen:

Eine sinnvolle Maßnahme hat die Regierung bereits beschlossen: Die verbesserten Abschreibungsmöglichkeiten für Unternehmen. Ohne hier ins Detail zu gehen, entlastet diese Maßnahme die Unternehmen und rettet Arbeitsplätze.

Desweiteren sind Investitionen in Infrastruktur und vor allem Bildung immer wirksam, allerdings eher auf langfristige Sicht.

Im Grunde gibt es nur eine sinnvolle Maßnahme, die Erfolg verspricht, und dieser Spielball liegt nicht bei der Regierung, sondern bei der Europäischen Zentralbank. Durch Leitzinssenkungen kommt das Geld wieder in Bewegung. Unternehem investieren, Banken bewegen das Geld wieder und schaffen Kredite.
So handelt die amerikanische Zentralbank, so handelte die japanische Zentralbank Mitte der 90er Jahre (übrigens sehr erfolgreich) und so handelt nun auch die EZB, die den Leitzins vor kurzem deutlich senkte.

Die deutsche Wirtschaft, die sehr stark in die Weltwirtschaftslage eingeflechtet ist und vom Konjunkturklima stark abhängig ist, kann durch Maßnahmen der Regierung also kaum belebt werden.


Ich schließe mit der Prognose, dass die Maßnahmen der EZB greifen werden und nur eine Erholung des Weltwirtschafts unsere Wirtschaft wieder in Gang bringen kann!

Johomo

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Re: Konjunktur ankurbeln
« Antwort #29 am: Sonntag, 07. Dezember 2008 - 16:35:10 »
Bravo Guidov, Du könntest in die Politik gehen, wenn Du es vielleicht nicht schon wärst. Aber das glaube ich nicht, denn so präzise kann kein Politiker sein.
Endlich mal eine vernünftige Erklärung ohne langes Blabla.
Danke für den Kommentar.