Autor Thema: Google Street View  (Gelesen 57223 mal)

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Haihappen

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Re: Was dürfen wir dann noch?
« Antwort #105 am: Montag, 08. März 2010 - 19:19:46 »
Na du möchtest einen Kredit beantragen und dein haus als Sicherheit angeben. Nun könnte die Bank einen Blick auf das Haus mit StreetView werfen. Und wenn's ihr nicht gefällt (weil der Putz halb herunter hängt), könnte der Antrag abgelehnt werden, noch bevor sie den wahren Wert des Hauses durch ein Gutachten festgelegt haben.

wassolls

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Re: Was dürfen wir dann noch?
« Antwort #106 am: Montag, 08. März 2010 - 19:26:07 »
Puh.. das ist aber weit hergeholt.

Blubb

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Re: Was dürfen wir dann noch?
« Antwort #107 am: Montag, 08. März 2010 - 19:33:46 »
StreetView ist insofern fragwürdig, weil man nun einem Namen ein Haus zuordnen kann. Das kann Auswirkungen auf Kredite, Angebote, Versicherungsverträge und und und haben. Zudem können Einbrecher ganz bequem das Objekt ihrer Begierde im Vorfeld aussuchen - wie im Supermarkt. Schön praktisch. Dass auch eifersüchtelne Ehefrauen den Wagen ihres Mannes statt - wie abgemacht in Frankfurt vorm Kongress-Hotel - nun in Frankfurt vor einem (was weiß ich) Stundenhotel sieht, ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Die Welt ist riesig. Die erfassten Menschen, Autos, Häuser usw. unzählig. Solche Fälle werden dann in den 100tausendfachen Bereich gehen.

Das ist so nicht korrekt und enstpricht auch nicht dem, was man in Streetview sieht. Als Beispiel nehme ich jetzt mal, das was ich da gerade sehe. Ich habe GoogleEarth angeschaltet und die Streetview-Funktion aktiviert. Als erstes suche ich mich mir einen Ort in den USA aus und zwar Beverly Hills, ein nobler Stadtteil von Los Angeles. Dort nehme ich einen beliebigen Straßenzug. Was sehe ich ? Dort stehen teuer aussehende Häuser, am Straßenrand parken ein paar teure Autos. Auf dem Bürgersteig sind wenig Menschen unterwegs. Kann ich sehen, wer dort wohnt? Nein. Kann ich vielleicht sehen, wer dort parkt? Nein. Die Kennzeichen, also das das einzige verlässliche Mittel, um ein Fahrzeug einwandfrei zu identifizieren, sind anonymisiert. Kann ich sehen, wer dort auf dem Bürgersteig ist? Nein, die Gesichter sind anonymisiert. Kann ich sonst irgendwelche Schlüsse aus den Häusern ziehen? Nein, denn der Blick ist kein anderer, als wenn ich selbst dort auf der Straße stehen würde. Kann man Rückschlüsse auf irgendwelche Schwachpunkte o.ä. an den Gebäuden ziehen? Nein. Die Kamera ist dafür noch zu weit entfernt und zoomt man in das Bild hinein, wird es nur bedingt detailierter.

Ortwechsel. Ich gehe nun zum Time Square in New York, ein Ort an dem sich Tag und Nacht viele Menschen aufhalten. Was sehe ich dort? Viele Menschen sind unterwegs. Auf den Straßen fahren viele Autos, in erster Linie Taxis. Kann ich sehen wert dort unterwegs ist? Nein, denn die Gesichter sind ja anonymisiert. Was könnte ich sonst noch für Rückschlüsse aus dem Bild ziehen? Keine. Ich sehe eine Szenerie, wie ich sie sonst auch in jedem Reiseführer abgebildet habe, dort übrigens meist ohne Anonymisierung.

Genauso könnte man jeden anderen beliebigen Ort, wo Streetview im Einsatz ist, nehmen. Die Ergebnisse würden sich ähneln.

Und das vermisse ich eben in der aktuellen Berichterstattung über Streetview. Es wird gar nicht mal genau erläutert, was Streetview eigentlich ist, was dort zu sehen ist und was nicht und wie man gegen eventuelle Verstöße, also wenn z.B. die Anonymisierungsoftware nicht funktioniert, vorgehen kann. Stattdessen fällt nur das Stichwort Google, dann gehen alle Lampen aus und dann immer feste druff. Differenziert ist etwas anderes.

@Haihappen: Da stimme ich wassolls zu. Das ist wirklich ein bisschen weit hergeholt, zumal kaum eine Bank blind irgendwelche Häuser mit Hypotheken beleiht.

wassolls

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Re: Was dürfen wir dann noch?
« Antwort #108 am: Montag, 08. März 2010 - 19:48:56 »
Es gab mal eine Webcam auf der Reeperbahn.

Die fand ich echt Sch...... ;D

Johomo

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Re: Was dürfen wir dann noch?
« Antwort #109 am: Montag, 08. März 2010 - 19:54:03 »
Es gab mal eine Webcam auf der Reeperbahn.

Die fand ich echt Sch...... ;D
Aber sie hat geholfen, einen Messerstecher im S-Bahnhof zu überführen! Da nimm ich doch so eine Kamera in Kauf, wo doch sowieso keiner glaubt, das du noch nie auf der Reeperbahn warst.  ;)

Haihappen

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Re: Was dürfen wir dann noch?
« Antwort #110 am: Montag, 08. März 2010 - 19:54:33 »
Sorry Blubb, du hast natürlich Recht. Das weiß ich, aber diese Anonymisierung ist erst aufgrund tausenfacher Klagen erreicht worden. Ich hab nur geschildert, wie es wäre, wenn es nach Google gegangen wäre. Kam nicht deutlich rüber - mea culpa :)

Haihappen

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Re: Was dürfen wir dann noch?
« Antwort #111 am: Montag, 08. März 2010 - 19:57:07 »
Wieso weit her geholt? Das ist erschütternd. Die bilder werden - wie wir wissen - vllt. alle Jubeljahre mal aktualisiert. Nun hast du dein Haus in der Zeit aber renoviert und es sieht schier aus. Trotzdem wirst du xmal abgeschmettert bei den Banken. Ich finde nicht, dass das bei den Haaren herbei gezogen ist, sondern nur ein Beispiel, wie es mit Sicherheit unzählige Male passieren wird.

Blubb

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Re: Was dürfen wir dann noch?
« Antwort #112 am: Montag, 08. März 2010 - 20:00:56 »
Sorry Blubb, du hast natürlich Recht. Das weiß ich, aber diese Anonymisierung ist erst aufgrund tausenfacher Klagen erreicht worden. Ich hab nur geschildert, wie es wäre, wenn es nach Google gegangen wäre. Kam nicht deutlich rüber - mea culpa :)

Macht ja nichts. Zeigt vielleicht auch, das Google durchaus zum Einlenken bereit ist. Problematisch ist nur, dass sie nicht von selbst drauf gekommen sind. Aber es ist etwas passiert.

Also ich weiß nicht. Das Beispiel erscheint mir immer noch sehr an den Haaren herbei gezogen. Eine Bank ist ja nicht dumm, denn auch eine Hypothek ist in erster Linie immer noch ein gutes Geschäft, um Geld zu machen. Viel zu schade, um sich das einfach so entgehen zu lassen.  ;)

wassolls

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Re: Was dürfen wir dann noch?
« Antwort #113 am: Montag, 08. März 2010 - 20:01:33 »
 
Zitat
sondern nur ein Beispiel, wie es mit Sicherheit unzählige Male passieren wird.
Und Google hat sein Firmensitz in AREA 51.

Katja

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Re: Was dürfen wir dann noch?
« Antwort #114 am: Montag, 08. März 2010 - 20:18:06 »
Wenn ich wie weiland Goethe in Tübingen aus meinem Fenster kotze, geht es nur mich was an, denn ich kotze auf mein eigenes Beet.

Und das hat bei Gooooooooooooogle nix, aber rein gar nix zu suchen

Und gerade DAS fänd ich schon lustich....  ;D - Du könntest Dich dann ja rausreden, das wärst Du gar nicht - Dein Gesicht ist dann ja nicht zu erkennen - es sei denn, Du kotzt nach oben..... wobei, auch dann wärst Du nicht wirklich zu erkennen! ;)

Haihappen

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Re: Was dürfen wir dann noch?
« Antwort #115 am: Montag, 08. März 2010 - 20:26:10 »
OK, das mit den Banken mag vllt. etwas hinken, obwohl es garantiert solche Fälle geben wird/gibt. Trotzdem gibt es noch zahlreiche andere Gegenargumente zu Google SV. Bleiben wir mal bei dem Ehemann der Ehebruch begeht, weil seine Frau seinen Wagen vor einem Stundenhotel stehen sieht. Das Kind ist dann in den Brunnen gefallen, auch wenn er nur im Kiosk nebenan Zigaretten gekauft hat. Das sind alles sehr kleine Beispiele, die vereinzelnd auftreten werden, aber sie werden auftreten und wer sagt, dass es nicht einen von uns treffen wird?!

Blubb

  • Gast
Re: Was dürfen wir dann noch?
« Antwort #116 am: Montag, 08. März 2010 - 20:29:29 »
Wie willst Du überhaupt irgend etwas zuordnen können, wenn man weder Kennzeichen, noch Gesichter erkennen kann?

Haihappen

  • Gast
Re: Was dürfen wir dann noch?
« Antwort #117 am: Montag, 08. März 2010 - 20:43:18 »
Hatte ich doch drei oder vier Posts weiter oben schon gesagt - wenn SV so geworden wäre wie geplant. Vllt. sollte ich mal von "Was wäre wenn", zu "Wie ist es jetz" wechseln.  ;D

Offline Slartibartfass

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Re: Was dürfen wir dann noch?
« Antwort #118 am: Montag, 08. März 2010 - 21:08:52 »
Und Fälle, wie sie ae8090 beschreibt, scheinen doch etwas arg konstruiert.
So besser?
Es wird nie so viel gelogen wie vor der Wahl, während des Krieges und nach der Jagd.

Albrecht

  • Gast
Re: Was dürfen wir dann noch?
« Antwort #119 am: Dienstag, 09. März 2010 - 10:14:01 »
Das Problem ist, dass Google mit der Vielzahl seiner Dienste eine Unmenge an Daten erhält, aus denen sich Profile generieren lassen, die selbst den "Profilierten" in Erstaunen versetzen!

Es wird schon am nächsten Dienst gearbeitet!