Im Moment sieht es wohl so aus, als das die Mehrheit der Bevölkerung angesichts der gestiegenen Energiekosten, keine echte Alternative zu Kernkraftwerken sieht. Auch unsere Politiker eher nicht.
Im Streit um längere Laufzeiten von Kernkraftwerken hat Kanzlerin Angela Merkel dem Kompromissangebot der SPD eine Absage erteilt, im Gegenzug den Atomausstieg im Grundgesetz zu verankern. Zugleich machte die CDU-Vorsitzende deutlich, dass sie für eine Verlängerung der Laufzeiten über das im Atomkonsens vereinbarte Jahr 2021 hinaus kämpfen werde.
Bundespräsident Horst Köhler hält es angesichts der enorm gestiegenen Energiepreise «für richtig», dass nun über längere Laufzeiten von Atomkraftwerken (AKW) diskutiert wird. Allerdings sieht er in der Atomenergie nicht «der Weisheit letzten Schluss», sondern eine Übergangstechnologie.
Der CSU-Vorsitzende Erwin Huber will nach einem Sieg der Union bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr den Atomausstieg sofort neu verhandeln. Auch Neubauten von Kernkraftwerken schloss er nicht aus. Mit dem Vorsitzenden der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Hubertus Schmoldt, setzte sich ein SPD-Mitglied für längere AKW-Laufzeiten ein.
Übergangstechnologie schön und gut, aber zu was bitte schön. Und mal deutlich gesagt, ich gehöre nicht zu denen, die unbedingt mehr und mehr Kraftwerke möchten. Ich wäre dankbar für kostengünstige Alternativen.