Köln - 54:1-Skandal-Spiel
Die irren Hintergründe des Kreisliga-Skandals
Von SEBASTIAN BUNGART und ARNO SCHMITZ Das unglaubliche 54:1 der SpVg Rheinkassel-Langel II bei DJK Löwe II (EXPRESS berichtete) – so etwas hat auch Karl-Heinz Grimm (72) in seiner langjährigen Laufbahn noch nicht erlebt. Allein in dieser Saison musste er als Vorsitzender der Spruchkammer im Fußballkreis Köln bislang 135 Urteile sprechen.
Fühlen sich um den Aufstieg betrogen: Michael Hasenberg, Ibrahim Hür und Alessandro Puzzo von Germania Nippes.
Foto: Schmitz Neueste Meldungen › Mehr aus Köln › Am Mittwoch kommen zwei weitere hinzu. In Verhandlung Nummer 138 geht es dann um das Skandalspiel der Kreisliga D.
„Normalerweise verhandeln wir Tätlichkeiten oder übelste Beleidigungen“, sagt Grimm: „Aber so was…!?“ Ja, sowas! Ein Gegner, der keiner sein will und sich bereitwillig 54 Dinger in die Kiste hauen lässt, damit die „verfeindete“ Germania Nippes nicht aufsteigt. Aber warum nur?
Wie EXPRESS erfuhr, stellte Germania vor ein paar Wochen beim Verband den Antrag, einen ausländischen Spieler von Löwe II zu überprüfen, der sich angeblich illegal in Deutschland aufhalte und somit nicht spielberechtigt sei. Doch die Anschuldigung erwies sich als falsch, der Spieler war ordnungsgemäß gemeldet.
Seitdem ist Germania für Löwe ein rotes Tuch, die DJK-Kicker machten ihre Androhung war, Nippes den Aufstieg zu versauen und ließen sich von Langel II die Kiste vollnageln, damit die SpVg noch an Germania vorbeiziehen konnte. Geld ist dabei jedoch nach EXPRESS-Informationen nicht geflossen.
Während des munteren Toreschießens versuchte dann noch ein Zuschauer, angeblich ein Germania-Fan, einen Spielabbruch zu provozieren, damit die Partie nur mit 2:0 gewertet würde. Schiri Helmut Koch bestätigt: „Der wollte mir an die Wäsche, aber die Spieler von Löwe haben mich geschützt, bis die Ordner da waren. Es wurde sofort gerufen, der sei von Nippes.“ Ganz schön jeck, diese Kreisliga…
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