Autor Thema: Schullandschaft In Itzehoe  (Gelesen 3372 mal)

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angelika

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Schullandschaft In Itzehoe
« am: Freitag, 23. November 2007 - 10:51:00 »
Vielleicht weiß da ja einer mal mehr.
Die Eltern von Grundschulkindern wurden aufgefordert einen Fragebogen auszufüllen ,für welche Form der Schule Sie sich entscheiden würden.Zur Auswahl stand die Regelschule,die Gemeinschaftsschule und das Gymnasium.Dies ist nun schon eine Weile her und ich frage mich wie wichtig es den Verantwortlichen in Itzehoe ist, zu einer Entscheidung zu kommen, oder wird es ausgessen und Itzehoe bekommt am Ende das ,was übrig bleibt? Ich denke das Itzehoe als Kreisstadt da ein ziemlich schwaches Bild zeigt und eigentlich hätte Vorreiter sein müssen, aber wenn man mal die Zeitung aufschlägt kann man schon sehen, das alles wichtiger ist als unsere Kinder.

scence

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Re: Schullandschaft In Itzehoe
« Antwort #1 am: Freitag, 23. November 2007 - 12:51:10 »
auf so einen thread habe ich schon lange gewartet und würde den thread gerne noch etwas erweitern .die entscheidung ,auf welche schule soll mein kind ,ist hier nicht nur davon abhängig ,welche fähigkeiten und vorraussetzungen mein kind hat bzw. mitbringt.abgesehen davon welche empfehlungen von den grundschulen ausgegeben werden sind zu ,ja ich würde schon sagen ,zu 50 % nicht korrekt. aus erfahrung weiß ich z.b. dass die zwerge für eine realschule oder gymnasium viel zu wenig aus der grundschule mitbringen.man mag es kaum glauben ,es gibt sehr viele ,bei denen nicht einmal die grundrechenarten sitzen.abhängig davon ,ist auch der name und ruf des elternhauses.ein kleines beispiel dazu: meine tochter arbeitet mit einer Freundin (mit gutem ruf) eine art referat aus ,nach der benotung bekommt meine tochter 5 punkte ,das andere mädchen 11 punkte . *häh????*meine tochter arbeitet im mündlichen sehr gut mit ,gibt ihre antworten. das andere mädchen meldet sich nicht ,wird aber danach auch nach ihrer antwort gefragt und sagt : ja ,das wollte ich auch so sagen.mündlich bekommt das mädchen dafür eine 2 ,meine tochter eine 3. *hallooo?*
wir haben uns mittlerweile damit abgefunden ,dass ein abizeugniss nicht das ganze leben ist .und sie letztendlich die besseren vorraussetzungen hat.
da wir hier zugezogen sind und in bw eigentlich sehr sehr gute erfahrungen mit den schulen hatten ,haben wir uns LEIDER hier nicht über die schulen kundig gemacht. bei unserer jüngsten hatten wir jedoch die möglichkeit ,haben uns alle zur verfügung stehenden schulen angeschaut und auch die vorgespräche wahr genommen und denken die richtige gefunden zu haben.den sinn der zusammenführung einiger schulen habe ich leider nicht begriffen und führt meiner meinung nach eher zu einem system wie schule für arme und schule für reiche.auch da haben wir erfahrung. die jüngste war in der grundschule iner eine klasse gekommen ,wo es viele kids gab ,die für die grundschule zu schlecht und für die förderschule zu gut waren.(eine art integrationsklasse) ,wußten wir natürlich nicht. letztendlich lief der unterricht so ab ,dass die lehrerin sich mehr um die integrierten kids kümmerte (kümmern musste)  ,währenddessen die anderen selbstbeschäftigt waren oder malen und spielen durften.bis auf 1 kind kamen nach der grundschule dann doch auf die förderschule.meine persönliche meinung dazu ,entweder das schulsystem so lassen ,wie es bisher war oder komplett überarbeiten.
es war zwar jetzt keine antwort auf angelikas anliegen ,aber ich musste das mal so loswerden.

Bernd

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Re: Schullandschaft In Itzehoe
« Antwort #2 am: Freitag, 23. November 2007 - 18:18:15 »
Da haben wir nun ein interessantes und brisantes Thema im Forum. Die Aussichten von Kindern und ihre Möglichkeiten in der Zukunft beschäftigen nicht nur Eltern und Lehrer(innen). Es ist eine gesellschaftliche Aufgabe. Die Reformen in der Schulandschaft zeigen dieses im großen Stil und wurden durch Leistungskontrollen (PISA) und andere Bedenken von wem auch immer ausgelöst. Die aktuellen Reformen wurde initiiert, um den Kindern (nicht Zwerge oder Kiddys o.ä.) eine bessere Chancengleichheit zu ermöglichen. Leider sind dabei die notwendigen finanziellen Mittel nicht berücksichtigt worden. Im Gegnteil, die Politik versucht, sogar noch Kosten einzusparen. So weit, so schlecht. Auswertungen wird es später geben.

abgesehen davon welche empfehlungen von den grundschulen ausgegeben werden sind zu ,ja ich würde schon sagen ,zu 50 % nicht korrekt. aus erfahrung weiß ich z.b. dass die zwerge für eine realschule oder gymnasium viel zu wenig aus der grundschule mitbringen.man mag es kaum glauben ,es gibt sehr viele ,bei denen nicht einmal die grundrechenarten sitzen.

Diese Meinung ist einfach nur falsch.
Die Prognosen für einen erfolgreichen Abschluss an der von der Klassenkonferenz empfohlenen Schule liegt viel höher (>90%). Die empfohlene Schulart wird nur den betreffenden Eltern mitgeteilt, sie entspricht nicht der Zahl der Kinder, die dann auf den weiterführenden Schulen zu finden sind. Die Eltern der Kinder offenbaren die empfohlene Schulart meist nicht. Viele Eltern nehmen die Verweildauer an der nicht empfohlenen Schulart zum Anlass, zu behaupten: "Siehste, es geht doch!" Bei einem späteren notwendigen Schulwechsel werden andere Gründe gesucht.

Auch die Unterscheidung von reichen und armen Kindern beim Schulerfolg sind rein spekulativ. Es gibt zwar Untersuchungen, dass Kinder aus einem gesicherten sozialen Umfeld bessere Schulerfolge erreichen, aber sie basieren auf dem schlechten Material- und Personalbestand an den Schulen. Erziehung kostet Geld, nicht nur im Elternhaus.
Grundsätzlich werden reiche Kinder jedoch keine besseren Schüler(innen).

Die Integration von leistungsschwächeren Kindern gehört zur aktuellen Schulreform, dass heißt Einschulung um jeden Preis. Dass die Lehrkraft diese Kinder fördert und ihnen viel Aufmerksamkei schenkt ist verständlich und richtig. Auch hier fehlen die finanziellen Mittel, um diesen Plan erfolgreich umzusetzen.

Es reicht also nicht, Schulsysteme aus anderen Ländern und Regionen zu kopieren, sondern man muss dann auch die dafür notwendigen Mittel zur Verfügung stellen. Die Diskussion um die Schülerbeförderung sind ein deutliches Zeichen. Aber der Mangel an Lehr-und Lernmitteln sowie zusätzlichen Lehrkräften machen das Lernen in Deutschland schwierig.

Es bleibt wie es war, die Investition in Bildung bringt den Erfolg für die Gemeinschaft.

angelika

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Re: Schullandschaft In Itzehoe
« Antwort #3 am: Freitag, 23. November 2007 - 18:41:59 »
Ist ja alles richtig, aber was bedeutet das für die Kreisstadt Itzehoe, welche Schulform wird hier ansässig?Meine Befürchtung ist das die, Welche dafür zuständig sind es aussitzen, weil es wichtigere Dinge gibt und es wäre nicht das erste Mal das Itzehoe den Anschluß verpasst und zum Schlußlicht wird. Wie gesagt Itzehoe ist Kreisstadt und sollte eigentlich Vorreiter sein .

scence

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Re: Schullandschaft In Itzehoe
« Antwort #4 am: Samstag, 24. November 2007 - 02:07:53 »
in einer oecd pisa studie von 2000 war folgendes nachzulesen :Soziale Herkunft und Bildungsbeteiligung

Der Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft und der Bildungsbeteiligung hat sich zwar gelockert, ist aber immer noch eng. Im Gymnasium häufen sich Kinder aus der Oberschicht. Die Kinder von ungelernten und angelernten Arbeitern besuchen vor allem die Hauptschule. In der Realschule sind die sozialen Schichten annähernd gleich verteilt.
Insgesamt sind die Chancen eines Arbeiterkindes, anstelle der Realschule ein Gymnasium zu besuchen, viermal geringer als eines Kindes aus der Oberschicht
das soviel zu den spekulationen.
Zitat
Es reicht also nicht, Schulsysteme aus anderen Ländern und Regionen zu kopieren, sondern man muss dann auch die dafür notwendigen Mittel zur Verfügung stellen. Die Diskussion um die Schülerbeförderung sind ein deutliches Zeichen. Aber der Mangel an Lehr-und Lernmitteln sowie zusätzlichen Lehrkräften machen das Lernen in Deutschland schwierig.
und das wird sich wahrscheinlich auch nicht ändern ,solange bildung keine wichtigere priorität erhält als sie jetzt hat.

Bernd

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Re: Schullandschaft In Itzehoe
« Antwort #5 am: Samstag, 24. November 2007 - 09:43:31 »


Der Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft und der Bildungsbeteiligung hat sich zwar gelockert, ist aber immer noch eng.
...
Insgesamt sind die Chancen eines Arbeiterkindes, anstelle der Realschule ein Gymnasium zu besuchen, viermal geringer als eines Kindes aus der Oberschicht


Der im Zitat erwähnte Zusammenhang hat sich schon sehr weit gelockert. Noch vor, geschichtlich betrachtet, wenigen Jahren, war es für Arbeiterkinder unmöglich, eine gute Schulausbildung zu bekommen. Und wenn sie dennoch danach strebten, bekamen sie massive Schwierigkeiten.

Die Veränderung von sozialen Strukturen innerhalb einer Gesellschaft benötigt Zeit. Das zeigt sich immer wieder in der menschlichen Geschichte. Arbeiterbewegung, Frauenbewegung, Homosexualität sind hier nur Stichworte. Selbst Rechtschreibreform und €-Umstellung bringen eine Gesellschaft zu heftigen Reaktionen. Und das ist auch gut so, denn nicht alles Neue muss auch gut sein. Schnelle Reformen können sehr opferreich erzielt werden, wie nach Kriegen oder Revolutionen. Dieses wollen wir sicher nicht (mehr).

Zurück zum Thema: Wenn die materiellen und personellen Voraussetzungen endlich gewährleistet sind, ist die Schullandschaft auf einem guten aber langen Weg.

Das dieses den momentan besorgten Eltern nicht hilft, weiß ich auch.

Trotzdem ein schönes, schulfreies Wochenende, das vielleicht auch lehrt
« Letzte Änderung: Samstag, 24. November 2007 - 09:51:29 von Bernd »

Spacecat

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Re: Schullandschaft In Itzehoe
« Antwort #6 am: Sonntag, 25. November 2007 - 17:31:45 »
Hallo und guten Abend,

wenn ich so die Diskussionen um die geeignete Schulform und die geplante Schulreform verfolge, fürchte ich, dass die Reform ähnlich schlecht durchdacht ist, wie die Beteiligung der Eltern an den Schulbeförderungs- kosten.

Und wenn ich mal ganz ketzerisch bin, dann behaupte ich, dass nach der nächsten Landtagswahl (nach der es bestimmt keine schwarz/rote Koalition mehr gibt) wieder alles anders wird. Denn wenn es nach der CDU geht, bleibt dann das dreigliedrige Schulsystem erhalten... :-X

Ja und all' die schönen Pläne zu Regionalschulen und Gemeinschaftsschulen sind dann wieder ein Fall für die runde Ablage.  ;D Bitter nur, dass das so viele Steuergelder kostet, die die Schulen im Grunde genommen dringend benötigen.

Erstens erlebe ich es so, dass die Schulen ziemlich allein gelassen werden mit der Umsetzung der Reform. In der Theorie sieht das alles toll aus, aber in der Praxis ist viel zu wenig Geld da, um alle Schüler optimal zu unterrichten.

Zweitens werden die Eltern verunsichert und kaum einer kann die Zweifel zerstreuen, dass die Regionalschule eine "Resteschule" sein wird und die "Elite" in Zukunft nur noch auf dem Gymnasium zu finden ist. In meinen Augen ist diese Reform ein riesiges Sparprojekt auf Kosten derer, die eh keine Lobby haben und zu Gunsten prestigeträchtiger Projekte, wie der Beltüberquerung.  >:(

Was unsere Kinder brauchen ist auf einen ganz einfachen Nenner gebracht: Vernünftiges Mobilar (kein "Schnickschnack", nur der Größe angepasste, robuste Tische und Stühle; ein angenehmes Arbeitsumfeld, d.h. Klassenräume, die regelmäßig alle 3-4 Jahre mal neu gestrichen werden und ansehnlich ausgestattet sind; Vernünftige, zeitgemäße Lernmaterialien und vor allem ausreichend viele Lehrer, so dass auch bei Klassenfahrten oder Krankheit nicht gleich ein Notprogramm mit extrem hohen Stundenausfall gefahren werden muss.
Das Verhältnis Anzahl Lehrer/ Anzahl Schüler wird den Anforderungen nicht gerecht, die Folge ist, dass viele Schüler nach ihrem Schulabschluss nicht mal über ein "Basiswissen" verfügen.

Ich bin gespannt auf Eure Meinung zu diesem Thema.

P.S.: Um gezielt auf Angelikas Meinung einzugehen:

Meine Kinder gehen zwar nicht in IZ zur Schule, aber  in der Presse habe ich bisher noch nicht entnommen, ob Gemeinschaftsschulen geplant sind. ( Sind die Real- und Hauptschulen räumlich nicht relativ weit voneinander entfernt?) Nach meiner Kenntnis planen Wilster, Krempe, Horst, Kellinghusen, Schenefeld und Hohenlockstedt eine Gemeinschaftsschule. Ist das richtig?

« Letzte Änderung: Sonntag, 25. November 2007 - 17:35:16 von Spacecat »

scence

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Re: Schullandschaft In Itzehoe
« Antwort #7 am: Montag, 26. November 2007 - 10:39:17 »
erfolg in der schule hängt nur bedingt mit den kognitiven fähigkeiten zusammen, sondern liegt zum großteil am sozialen umfeld. Ist dieses umfeld G8-kompatibel, dann hat hat auch der blödeste Schüler (mit viel Input!) die Möglichkeit etwas zu werden. Schüler die nicht dem sozialen "Standard" entsprechen, werden  aussortiert.
Eine gymnasialempfehlung beinhaltet daher sehr oft auch die frage, welcher sozialen gruppe der schüler zugeordnet wird. nachlesen kann man das in 2  interessanten büchern :sozialisationstheorien von K.J.Tillmann und die erben. studenten, bildung und kultur von pierre bourdieu.

Helmut

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Re: Schullandschaft In Itzehoe
« Antwort #8 am: Dienstag, 27. November 2007 - 13:04:21 »
Vielleicht ist in diesem Zusammenhange nachfolgend wiedergegebenes Urteil interessant:

Zitat
Kölner Oberlandesgericht weist Berufung ab
Schüler dürfen Lehrer benoten
Die Benotung von Lehrern im Internet bleibt erlaubt. Das Kölner Oberlandesgericht hat am Dienstag (27.11.07) die Berufung einer Gymnasiallehrerin abgewiesen, die sich verunglimpft sah. Die Benotung, so das Gericht, sei durch ein Grundrecht gedeckt.
 
Die Initiatoren der Website bekamen recht
Das Gericht erklärte, für das Angebot des Internetforums spickmich.de gelte "der Schutzbereich des Grundrechts auf freie Meinungsäußerung". In dem Internetportal, das bundesweit für Aufsehen sorgt, können Schüler ihre Lehrer in Kategorien wie "gut vorbereitet", "faire Noten" oder "cool und witzig" von 1 bis 6 bewerten.


Positive Folgen der Benotung
Bereits Anfang November hatte der Vorsitzende Richter ein vorheriges Urteil des Kölner Landgerichtes als zutreffend bezeichnet. In der abschließenden Begründung heißt es nun, die Benotung greife weder unzulässig in das Persönlichkeitsrecht der Gymnasiallehrerin ein, noch werde sie diffamiert. Die Lehrerin sei "allein in der konkreten Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit" betroffen.

Eine beleidigende Schmähkritik sei damit nicht verbunden; die Lehrerin werde durch die Schülerbewertung nicht an den Pranger gestellt. Die Bewertung diene vielmehr "der Orientierung von Schülern und Eltern" und könne "zu einer wünschenswerten Kommunikation, Interaktion und erhöhten Transparenz" führen. Das Gericht wies allerdings auch darauf hin, dass das Recht auf freie Mieinungsäußerung nicht schrankenlos gelte, und die persönliche Ehre nicht verletzt werden dürfe.


Lehrerin fühlte sich verunglimpft
Gegen die Benotung auf spickmich.de hatte eine Gymnasiallehrerin aus Neukirchen-Vluyn geklagt. Die Lehrerin fühlte sich durch die Bewertungen ihrer Schüler und einer Gesamtnote von 4,3 verunglimpft und beantragte eine einstweilige Verfügung gegen die Veröffentlichung ihres Namens und der von ihr unterrichteten Fächer. Ein weiteres Rechtsmittel gegen das Urteil, das im einstweiligen Verfügungsverfahren ergangen ist, steht ihr nun nicht mehr zur Verfügung. Der Streit geht allerdings im Hauptsacheverfahren weiter. Die Lehrerin hat laut Gericht bereits eine entsprechendeUnterlassungsklage beim Landgericht Köln eingereicht, über die Anfang 2008 verhandelt werden soll.

Spickmich.de wird von drei Kölner Studenten betrieben und möchte nach eigenen Angaben Schülern unter anderem ermöglichen, Lehrer fair zu benoten. Seit Februar 2007 hätten sich mehr als 400.000 Schüler registriert und weit mehr als 150.000 Lehrer bewertet.

Quelle: wdr.de

era

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Re: Schullandschaft In Itzehoe
« Antwort #9 am: Donnerstag, 29. November 2007 - 19:07:01 »
neue privatschule in iz

obwohl mir nicht ganz klar ist, was in dieser abteilung eigentlich als thema anliegt (stadt macht eine umfrage, veröffentlicht aber nichts??), stromer ich jetzt so durch die schullandschaft und siehe da (!):

neue schulgründungsinitiative für den raum itzehoe! der verein "via nova" will für 2009/2010 eine schule in freier trägerschaft gründen - als alternative und bereicherung der hiesigen schullandschaft, aber nicht als konkurrenz zu staatlichen schulen und zur waldorfschule. man will schule neu denken, individuelle und selbstbewusste schülerInnen, altbewährtes, reformpädagogische ansätze und neue methoden. so steht es in der aktuellen stadtteilzeitung "Der Sude-Westler" Nr. 32

scence

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Re: Schullandschaft In Itzehoe
« Antwort #10 am: Donnerstag, 06. Dezember 2007 - 00:04:25 »
heute bekam meine tochter eine ganzjahresarbeit (biotop) wieder.erfolgreiche 3-4 Punkte, u.a. steht in der Bewertung (wortwörtlich!!!!) Fazit :Blabla
in einem anderen Fach gab es noten : ALLE mädchen eine 3 ,die jungs ALLE eine 4. auf nachfrage eines schülers ,ob sie das gerecht finde, gab es natürlich ein ja. mich würde nunmal interessieren ,ob es möglichkeiten gibt ,arbeiten an anderer stelle nochmals prüfen zu können. ist es richtig ,dass lehrer weil sie beamte sind ,keine abmahnung etc. bekommen dürfen?

Helmut

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Re: Schullandschaft In Itzehoe
« Antwort #11 am: Donnerstag, 06. Dezember 2007 - 09:21:25 »
Dass Lehrer nach wie vor verbeamtet sind und nicht privatrechtlich von den Schulen oder von Trägervereinen angestellt sind, ist ein Anachronismus aus der Kaiserzeit und m.E. nicht mehr vertretbar. Sie müssen sich so auch keinerlei Wettbewerb stellen und nach Elementen des Qualitätsmanagementes sucht man bis auf wenige Ausnahmen vergebens. Das sind alles Voraussetzungen, die m.E. eine gewisse Trägheit in der alltäglichen Arbeit und vor allem in der dafür notwenigen Phatasie und Kreativität begünstigen. Das heißt nicht dass alle Lehrer faul sind. Aber die Strukturen begünstigen schon eine gewisse Bequemlichkeit.

Um nur ein Beispiel der Möglichkeit der Qualitätskontrolle zu geben: Ich selbst bin u.a. auch als Dozent bei Bildungsträgern tätig (also eine vergleichbare Tätigkeit) und kenne es nicht anders, als dass zum Abschluss von Kursen und Gruppen auch ich als Dozent seitens der Teilnehmer/innen benotet werde. Ich erfahre nicht, welcher Teilnehmer, welche Teilnehmerin mich wie benotet hat, aber ein Gesamtergebnis bekomme ich sehr wohl zu wissen, vor allem, wenn es eine negative Tendenz gibt. Und steuere ich in meiner Arbeit nicht erkennbar dagegen, ist mein Auftrag auch ganz schnell futsch.

Meine Kinder sind derzeit 17, 15 und 14 Jahre alt. Da kommen einige Jahre der Erfahrungen mit Schule zusammen. Ein Beispiel aus der Schule möchte ich hier zum Besten geben, auch wenn der Vorfall bereits über ein Jahr zurückliegt.

Hauptschule Julianka, mein Sohn war damals in der achten Hauptschulklasse. Sechs Wochen vor den Sommerferien bekomme ich ein Schreiben, die Versetzung sei gefährdet. Soweit ok, es gibt ein Gespräch Schule/Schüler/Papa, der Sohnemann reißt sich am Riemen, bekommt den Mors grade eben noch um die Ecke (leider!!! wäre er man backen geblieben; hätte ihm gut getan!), er wird "auf Probe" in Klasse Neun versetzt. "Auf Probe versetzt" zu werden heißt, dass bis zu den Herbstferien gekuckt wird, wie sich die Leistungen entwickeln und dann entschieden, ob es weiter- oder zurückgeht. Wird selten gemacht, aber hier ist es mal gemacht worden.

Kurz nach den Herbstferien (= Ende Oktober) nun wieder Gespräch Schule (=Klassenlehrer), Schüler, Papa. Lehrer: Es gäbe keinerlei Grund, den jungen Mann zurückzustufen, da er in keinem Fach auf "fünf" stehen würde.

Da freut sich doch der Papa.

Anfang Dezember (= fünf oder sehcs Wochen später!) Brandbrief aus der Schule: Klassenziel akkut gefährdet, da der junge Mann in fünf (!sic!) Fächern auf "fünf" oder schlechter stünde.

Ist der Knabe nun in fünf oder sechs Wochen leistungsmäßig derartig abgefallen????

Meine Erklärung sieht anders aus: Der Klassenlehrer hatte sich vor dem Gespräch überhaupt nicht mit seinen Kollegen kurzgeschlossen (was er auf Nachfrage heftigst bestreitet!).

Macht ja auch nix, Gehalt kommt ja auch, wenn er schlechte Arbeit abliefert.

scence

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Re: Schullandschaft In Itzehoe
« Antwort #12 am: Donnerstag, 06. Dezember 2007 - 11:24:53 »
nunja ,die *kids* sind in meinem fall sind keine 10-14 jahre mehr ,das sind alles junge erwachsene zwischen 18 und 20 ,die sich da schon ziemlich klare gedanken machen ,was da abläuft.die jungen leute unterhalten sich ja auch untereinander ,
solche ähnlichen fälle wie bei deinem jr. sind mir auch bekannt.unsere tochter wurde hier neu eingeschult ,alles sollte bestens laufen ,dann !kurz vor den zeugnissen !kam die mitteilung der versetzungsgefährdung.da der schulplan in bw ein völlig anderer war. sie war dort auf einem sprachengymnasium und nicht auf dem naturwissenschaftlichen. das war dort geteilt. ihr fehlte kwasie 1 jahr physik ,auch mathematik etc. war komplett anderer stoff.punkten konnte sie nur in englisch und französisch.wir als eltern und auch kind waren uns da völlig einig ,dass sie sich da nicht rumquälen muss ,macht sie eine ehrenrunde.
ich weiß nur eins ,wenn das abi vorbei ist ,mach ich 100 kreuze .
Übrigens itzehoer schulen sind in spickmich auch vertreten.

isch_gucke

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Re: Schullandschaft In Itzehoe
« Antwort #13 am: Donnerstag, 06. Dezember 2007 - 12:53:43 »
Vielleicht weiß da ja einer mal mehr.
Die Eltern von Grundschulkindern wurden aufgefordert einen Fragebogen auszufüllen ,für welche Form der Schule Sie sich entscheiden würden.Zur Auswahl stand die Regelschule,die Gemeinschaftsschule und das Gymnasium.Dies ist nun schon eine Weile her und ich frage mich wie wichtig es den Verantwortlichen in Itzehoe ist, zu einer Entscheidung zu kommen, oder wird es ausgessen und Itzehoe bekommt am Ende das ,was übrig bleibt? Ich denke das Itzehoe als Kreisstadt da ein ziemlich schwaches Bild zeigt und eigentlich hätte Vorreiter sein müssen, aber wenn man mal die Zeitung aufschlägt kann man schon sehen, das alles wichtiger ist als unsere Kinder.

Nun kann man die Auswertung einsehen. Unter www.Itzehoe.de werden, wie ich finde, erschreckende Ergebnisse geliefert.
Allerdings hatte ich mit keinem anderen gerechnet!

angelika

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Re: Schullandschaft In Itzehoe
« Antwort #14 am: Donnerstag, 06. Dezember 2007 - 14:15:13 »
Ich finde es wird sich auch zuviel mit den Gymnasien beschäftigt, sieht man ja auch am der Umfrage.Frage ist doch auch wie schlecht werden die Abiturjahrgänge sein wenn alles auf die Gymnasien stürmt.Da Frage ich mich doch warum haben die Gymnasien Bestandsschutz. Unsere Schulrätin hat auf einer Infoveranstalltung zum Ärger aller gemeint, es kann jawohl nicht jeder Abi machen. Ist man wirklich der Meinung wir können uns noch Schulversager leisten?Aber ich habe nun auch schon mit meinen Kinder einige Schuljahre durch und oft das Gefühl gehabt die Schüler  sind die Feinde der Lehrer und stören den Unterrichtsablauf.Die Wenigen die motiviert sind und denen die Kinder am Herz liegen ,streichen die Fahnen, denn bei Klassengrößen bis zu 29 Kindern und ständiger Vertretung sind die Schulen doch nur Verwaranstalten.Nochmal zur Umfrage ,ich denke den Verantwortlichen in Itzehoe wird es wieder gelingen den Elternwillen zu ignorieren und die billigste Schulform wird auf den Weg gebracht.