Autor Thema: Itzehoe - damals  (Gelesen 133428 mal)

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DerDerbste

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #285 am: Freitag, 02. April 2010 - 13:01:47 »
Wie konnte man nur die Störschleife zuschütten? Andere Städte werden wegen des Wassers in der Stadt besonders geliebt und haben hohen touristischen Besuchswert. Man muß damals sehr kurzsichtig gewesen sein.........

Es gibt ja auch positive Entwicklungen, leider noch in anderen Städten: KLICK

Plumbum

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #286 am: Montag, 12. April 2010 - 02:51:12 »
Habe noch ein Bild von der Langen Brücke gefunden.
Ich weiß nicht genau in welchem Jahr Sie am Kirchturm gearbeitet haben

"Schön war die Zeit!"


Offline ThK

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #287 am: Montag, 12. April 2010 - 10:00:37 »
Bei ebay gibt es eine Ansichtskarte mit dem alten ZOB von Itzehoe!

Wo soll der denn gewesen sein  ???

Aber seht doch selbst:  KLICK

Paul Schrader

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #288 am: Montag, 12. April 2010 - 10:22:53 »
Sicher nicht in Itzehoe. Der ZOB war doch vorher am Dithmarscher Platz (wenn man das denn ZOB nennen konnte) und dort sah es damals so aus:


Foto: iziz.de

ae8090

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #289 am: Montag, 12. April 2010 - 10:50:12 »
Habe noch ein Bild von der Langen Brücke gefunden.
Ich weiß nicht genau in welchem Jahr Sie am Kirchturm gearbeitet haben

"Schön war die Zeit!"


Was hätte Itzehoe für ein städtebauliches Kleinod werden können

wutz

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #290 am: Montag, 19. April 2010 - 23:46:40 »
Meisterwerke auf NDR1:
Die Zuschüttung der Störschleife.

Klickst Du HIER.
« Letzte Änderung: Dienstag, 20. April 2010 - 07:51:17 von Paul Schrader »

Katja

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #291 am: Dienstag, 20. April 2010 - 08:08:58 »
Ein genialer Bericht!

Kann mir (Einwanderer) mal jemand erklären, warum man sich damals dazu entschlossen hat?
Ernsthaft jetzt bitte, auch wenn ich mir dann ein Vergnügen nehme! ;)

breughel

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #292 am: Dienstag, 20. April 2010 - 08:26:43 »
Die Antwort lautet:
1. Die Störschleife war völlig verwahrlost. Eine Kloake und ein Rattenparadies.
2. Verschlickung sorgte für geringe Nutzungsmöglichkeit oder Notwendigung teuerer Ausbaggerung.
3. Die Altstadt/heute Neustadt war bei Sturmfluten regelmäßig unter Wasser - die NR hatte damals ihre Räume mit Technik und allem drum und dran in der Breiten Straße und litt unter Hochwasser.
Ebenso war die Salzstraße usw. bedroht. Das Störsperrwerk kam erst später.
4.Man dachte damals wie heute praktisch. Das führt heute zu einer Zerstörung der Stadtkultur durch Autoparkplätze, Zufahrten, Parkhäuser und Verkehr.
Die Innenstadt ist weiter zerstört worden und täglich geht es weiter.

Kuno

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #293 am: Dienstag, 20. April 2010 - 10:12:01 »
Zu 1.:Die Kloake wurde von den Anwohnern geschaffen. Es wurde ALLES in den Störarm           geschüttet. Auch die GOLDEIMER wurden ja nicht jeden Tag abgeholt.
Zu 2.: Die Verschlickung entstand durch den Durchstich am Delfttor.
Dadurch wurde die Schleife nicht mehr bei Tiedenwechsel gespült.
Zu 3.: Das Störsperrwerk wawr schon im Bau.
Zu 4.: Die Besitzer der Häuser in der Neustadt ließen ihre Häuser verkommen um die Mieter los zu weden.Aus welchem Grund auch immer.(oder wie Heute?)

breughel

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #294 am: Dienstag, 20. April 2010 - 10:52:43 »
Stimmt, das Sperrwerk war im Bau - es dauerte dann aber noch etwas mit der Fertigstellung.
Die Altstadt/Neustadt war "Armeleuteviertel" mit zum Teil abenteuerlichen Wohnverhältnissen, wilden Kneipen (Kleine Börse und Cafe Laage), Feuchtigkeit in den Hausfundamenten und wirklich fetten Ratten. Es war aber auch eine Welt für sich mit niedrigen Mieten und Nachbarschaft.
Die Erneuerung ist nicht wirklich gelungen dort. Und heute hat Itzehoe noch viel mehr "Problemstadteile" - eigentlich ist die Stadt ein Konglomerat von Problembereichen.

Kuno

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #295 am: Dienstag, 20. April 2010 - 11:23:01 »
Jetzt über ein für oder wider zu diskutieren bringt ja auch nix mehr.
Fest steht, dass die damaligen Verhältnisse untragbar waren.
Es hätte warscheinlich viel Geld gekostet dieses zu ändern.
Und so war die billigere Variante eben das Zuschütten.
Was man heute sicher anders machen würde.
« Letzte Änderung: Dienstag, 20. April 2010 - 11:25:02 von Kuno »

breughel

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #296 am: Dienstag, 20. April 2010 - 11:31:07 »
Ich stimme Dir zu.
Ob man es heute wirklich anders machen würde, ist nicht sicher.
Wenn ich mir die Stadt anschaue, sehe ich keineswegs Umkehr.
So wurden die Malzmüllerwiesen auch zunehmend zum Parkplatz und sind inzwischen ziemlich klein geworden.
Der Stadtpark verkommt, in der Innenstadt verschwinden die Oasen - Parkplätze sind gefragt, möglichst im Laden, wo man kaufen will.
Man möchte Romantik und Natur - möglichst mit direkter Autobahnzufahrt und kostenfreien Parkplätzen sowie MCD für den Imbiss.

Offline Hägar

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #297 am: Dienstag, 20. April 2010 - 12:14:54 »
...dennoch...es kommt irgendwie "Wehmut" auf wenn man an die gute alte Störschleife denkt und sie sich in Erinnerung ruft, nostalgische Gefühle, Heimat pur...kann's nicht erklären, ist aber so. Mir fehlt sie, das gebe ich unumwunden zu... :-\

Offline jubo

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #298 am: Dienstag, 20. April 2010 - 12:49:16 »
Das war mal das westliche Ende der Krämerstraße - vom Brookhafen aus gesehen.

Bilder der Störschleife von Werner Wrage gibt es in der Bildergalerie des Itzehoer Kanu-Clubs.

breughel

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Re: Itzehoe - damals
« Antwort #299 am: Dienstag, 20. April 2010 - 12:56:56 »
Bis 1969 hatten in Itzehoe die Jungdemokraten (FDP-Jugend) in der Salzstraße ihr Büro.
Die Jungedemokraten waren schon etwas reifere Jugendliche (so 30jährige) und unterstützten damals massiv die Kriegsdienstverweigerung, die zu der Zeit noch mit Gewissensprüfung vor einem Ausschuss verbunden war.
Verweigerer wurden peinlichst befragt und oft auch als Drückeberger und Gammler tituliert und durften dann bei Anerkennung - die oft verweigert wurde - einige Monate mehr im Ersatzdienst (so hieß das) arbeiten (22 Monate!).
Die Jungdemokraten halfen. Ab 1969 lösten sie sich auf und aus ihnen ging die sozialstische Arbeiterjugend hervor.
In der Kneipe - Zum Egon - konnte man anschreiben lassen. Das war das Vereinslokal der Jungdemokraten. Und natürlich hatte das Büro der Jungdemokraten ein Plumpsklo zur Stör.
Wenn das der heilige Guido wüßte.