Autor Thema: Buch-Thread  (Gelesen 31427 mal)

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Peter

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Re: Buch-Thread
« Antwort #15 am: Donnerstag, 02. Februar 2006 - 12:20:54 »

Seit ich 2000 meinen ersten PC bekam und insbesondere, nachdem ich 2001 Webmaster wurde (wie sich das anhört!) ist der Wunsch in Büchern zu schmökern bei mir - leider - abhanden gekommen.

Erst mit dem Buch
Fleisch ist mein Gemüse
von Heinz Strunk ist die Leselaune zu mir zurückgekehrt.

... ist überaus unterhaltsam, belustigend und irgendwie auch informativ!

Amazon schreibt:

Zitat
Wer beispielsweise über Populärmusik aus Vittula gelacht hat, dem kann auch Fleisch ist mein Gemüse wärmstens empfohlen werden: traurige Jugend in den 80ern, pubertäre Sexualnöte, schaurige Provinzgestalten und trotz allem der Traum von einer Musikerkarriere. Nur ist Fleisch ist mein Gemüse doch noch etwas härtere Kost. Weil erstens offenbar alles selbst erlebt ist. Und zweitens die Pubertät mit ihren Qualen überhaupt nicht enden will. Denn Heinz ist schon 23, hat immer noch schwere Akne, wohnt bei Muttern und „schraubt“ in seinem Heimstudio im Keller Playbacks zusammen, auf dem Weg zum Hitproduzenten. Und sein Erfolg bei Frauen rangiert auf einer Skala von 1 bis 10 eher im Minusbereich. Der Alltag ist geprägt vom Daddeln an Spielautomaten, exzessiver Selbstbefriedigung und Musikunterricht, bei dem Heinz seine Schüler mit Fragen nach der „enharmonischen Verwechslung von ges“ quält. Doch auch als der talentierte Hobby-Saxophonist einen Job bei der Tanzband „Tiffanys“ bekommt, ist das keineswegs die Wende zum Besseren. Statt „Sex, Drugs and Rock’n’Roll“ und willigen Groupies bedeutet das nächtelange Auftritte bei Hochzeiten, Dorfjugendveranstaltungen und Schützenfesten in Garlstorf oder Moorwerder: eine „drittklassige Rumpelband“ in erbarmungswürdig schlecht sitzenden Sakkos und mit einem grauenerregenden Repertoire von G.G. Anderson bis zur „Schützenliesel“....... Schräg ist Fleisch ist mein Gemüse auch, und sehr lustig, zugleich aber todtraurig. Dass seine Geschichte diese Balance zu halten vermag, ist vielleicht das Bemerkenswerteste an Heinz Strunks Buch. Und natürlich, dass eine fürchterliche „Landjugend mit Musik“ zumindest zum perfekten Stoff für ein tragikomisches Lesevergnügen taugt. --Christian Stahl 

Und nun das Beste - für alle Strunk Fans:

Heinz  liest aus seinem Buch "Fleisch ist mein Gemüse"
am Samstag, den 18. Februar, 20.30 Uhr, im Goosmarkt!

www.goosmarkt.de

(Momentan "arbeite" auch ich mich durch den SCHWARM und habe12,5% geschafft!)


Guido

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Guidos Buchempfehlung (1)
« Antwort #16 am: Freitag, 24. Februar 2006 - 08:58:07 »


Ich lese gerade von Wladimir Kaminer[/u] das Buch „Russendisko“, mit dem ihm hier in Deutschland der große Durchbruch gelang. Der aus Russland zugewanderte zeitgenössische Autor beschreibt darin in vielen kleinen Episoden den ganz normalen Wahnsinn unseres Alltags. Kulisse dafür ist die Bundeshauptstadt Berlin, und die Kaminer eigene Art des Humors trägt dazu bei, dass ich immer wieder zum Schmunzeln komme.

Mein Prädikat: Empfehlenswert !

Wladimir Kaminer: Russendisko
Goldmann-Taschenbuch – ISBN 3-442-54175-1 (7,90 €)

« Letzte Änderung: Freitag, 24. Februar 2006 - 09:03:05 von Guido »

Guido

  • Gast
Kriminalromane
« Antwort #17 am: Montag, 13. März 2006 - 23:20:42 »
Krimifreunde werden auch unter www.krimi-couch.de fündig. Dort läßt es sich nach Autoren, Titeln etc. recherchieren. Da dürfte für Krimifreunde immer etwas dabei sein.

Auch nicht schlecht ist folgende Seite für Freunde skandinavischer Kriminalromane:

Schwedenkrimi.de[/u]


Krimis in der Flimmerkiste findet man übrigens hier:

KrimiKalender.de[/u]

Guido

  • Gast
A. Christie: Mord im Orient-Express
« Antwort #18 am: Montag, 13. März 2006 - 23:54:24 »

Man muss sie nicht mögen, die reißerische Zeitung mit den vier großen Buchstaben. Und schon gar nicht muss man sie lesen. Ein Verdienst aber ist - zusammen mit dem Weltbild-Verlag - die Herausgabe der sehr preisgünstigen "Bestseller-Bibliothek", in der weitgehend Unterhaltungsliteratur  präsentiert wird. Jeder Titel ist für gegenwärtig fünf Euro minus einen Cent zu haben.

"Mord im Orient-Express" ist auch in dieser Buchreihe erschienen. Es ist ein Krimi der etwas anspruchsvolleren Sorte. Die Autorin Agatha Christie lässt ihren belgischen Star-Detektiv Hercule Poirot in einer erlauchten Reisegesellschaft in der Kulisse des historischen Luxuszuges agieren. So kommen auch Eisenbahnfreunde etwas auf ihre Kosten.

In der Kurzbeschreibung heißt es: "Hercule Poirot wollte die Fahrt im Orientexpress eigentlich genießen. Doch dann wird eine Leiche entdeckt: Ein Toter und ein ganzer Zug voller Verdächtiger! Da ist der Meisterdetektiv gefordert."

Ich habe dieses Buch ebenso wie Sidney Lumets Verfilmung mit seinem Aufgebot an hochkarätigen Schauspielern aus dem Jahre 1974 genossen !

Wer sich die Lektüre sparen will und unbedingt den Inhalt einschließlich der Auflösung wissen möchte - es wäre aber schade drum, der klickt einfach hier[/u]. Weitere Informationen:

« Letzte Änderung: Dienstag, 14. März 2006 - 00:11:52 von Guido »

Peter

  • Gast
Re: Buch-Thread
« Antwort #19 am: Mittwoch, 29. März 2006 - 10:19:50 »

Ich kämpfe mich immer noch durch den "Der Schwarm" ....
Superklasses Buch - das Gute ist, daß man auch pausieren kann, ohne den Anschluss zu verlieren. Man ist immer wieder sofort mittendrin.

Zu diesem allgemeinen Buch - Thema möchte ich Euch mal auf

Gelegentliche Mitteilungen aus Rollblaus Bücherregal

hinweisen.
Ihr findet die als RSS-Feed in meinem www.pmix.de unter Literatur (www.pmix.de/literatur - dort nicht zu übersehen).

Der Mann ist ein Vielleser und hat gute Tipps auf Lager!


Spacecat

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Re: Buch-Thread
« Antwort #20 am: Donnerstag, 13. April 2006 - 15:57:20 »
Interessant, was ihr so lest. Aber mir fällt auf: Gibt es hier keine weiblichen Leseratten? ??? Na, hier ist jedenfalls eine, die sehr gerne und viel liest.
Amliebsten geschichtsträchtiges so ab dem 18.Jahrhundert.
Toll sind die Bücher von Elke Loewe:

Sturmflut

Das spielt 1717 auf der anderen Seite der Elbe und ist sehr spannend geschrieben.

Simon, der Ziegler

Da geht's um eine Ziegelei auf Krautsand

 Teufelsmoor

Spielt in der Gegend um Worpswede und zeigt wie schwierig das Leben der Torfbauern war.

 Wer historische Krimis mag, der sollte mal welche von Boris Meyn lesen, die spielen in Hamburg, im 19. Jahrhundert und sind sehr gut gemacht.

Für diejenigen, die Romane mögen, die in der Region spielen ist die "Hebamme von Glückstadt" von Edith Beleites sicher lesenswert, wenn die Rolle der Hebamme vielleicht auch etwas zu emanzipiert dargestellt ist.

Meine Lieblingsbücher sind jedoch die des Jugendbuchautoren Klaus Kordon. Da kann ich besonders die Trilogie "Die roten Matrosen", "Mit dem Rücken zur Wand"und "Der erste Frühling" empfehlen. Das ist erstklassiger Geschichtsunterricht, der nicht nur für Jugendliche geeignet ist und hervoragend und unterhaltsam aufzeigt, wie es passieren konnte, dass Adolf Hitler an die Macht kam.  Die Romane spielen in der Zeit von 1918 - 1945. Auch das Buch "Krokodil im Nacken" - eine Autobiographie des Autoren Klaus Kordon ist spannend und beklemmend zu gleich.

Noch mehr Lesetipps? Ich hab noch einige auf Lager.

« Letzte Änderung: Donnerstag, 13. April 2006 - 15:59:17 von Spacecat »

Guido

  • Gast
Guidos Buchempfehlung (2)
« Antwort #21 am: Freitag, 14. April 2006 - 03:58:24 »


Als ich früher, vor dem Fall der Mauer, das eine oder andere Mal in "Berlin - Hauptstadt der DDR" war, wie sich Ost-Berlin damals großspurig nannte, habe ich meinen 25-DM-Zwangsumtausch größtenteils für Bücherkäufe eingesetzt ("Bibliothek deutscher Klassiker", "Bibliothek der Weltliteratur" u.a.). Eines der interessantesten damals erworbenen Bücher war "Leben ohne Rückfahrkarte" des früheren Horsters Werner Gilde, der in den frühen Jahren der DDR dort als Wissenschaftler Karriere machte.

Dieses Buch ist inzwischen, viele Jahre nach der Wende und der Wiedervereinigung Deutschlands,  bei der Verlagsgruppe Husum erschienen (ISBN 3-88042-186-2) - Preis: 12,95 Euro.

Auf seiner Internetseite schreibt der Verlag über das Werk:

"Leben ohne Rückfahrkarte – dieser Titel meint, daß das Land der Kindheit und Jugend, daß die Tage, die der Autor in dem holsteinischen Horst verlebt hat, hinter ihm liegen und nichts sie zurückbringen kann.

Doch damit fordert er beinahe bewußt zum Widerspruch auf: Denn ob er über Reisen nach Hamburg schreibt, über sein Dorf, seine Familie, ob der Leser ihm auf seinem Lebensweg über Kindergeburtstage, Schulanfang, Einschulung auf der Bismarck-Schule oder den Einstieg ins Studium folgt, ob die „Horster Politik“ in Schilderungen über Helden und Heldenverehrung, über Soll und Haben und den Volksempfänger zum Durchbruch kommt: es ist kaum vorstellbar, daß es gelingen könnte, die Tage der Kindheit plastischer vor dem Leser wieder aufstehen zu lassen, als es Gilde in seinem Buch gelungen ist.

„Trotz aller guten Vorsätze“, meint der Autor, „werde ich in diesem Bericht sicherlich etwas besser wegkommen, als meine Zeitgenossen mich empfanden. Auch sind Irrtümer nicht ausgeschlossen (aber bestimmt selten). Doch bin ich sicher, das Bild unseres Lebens zur damaligen Zeit ziemlich genau gezeichnet zu haben."

« Letzte Änderung: Freitag, 14. April 2006 - 04:00:39 von Guido »

Hein

  • Gast
Re: Buch-Thread
« Antwort #22 am: Mittwoch, 26. April 2006 - 18:59:29 »
Sehr angesprochen hat mich Ralph Waldo Emersons "Von der Schönheit des Guten"




Ups, ein bischen groß das Bild  ::)

Peter

  • Gast
Re: Buch-Thread
« Antwort #23 am: Mittwoch, 10. Mai 2006 - 23:43:48 »
Das mal zwischendurch zur Erinnerung, daß wir Bücher schätzen sollten ...

10. Mai 1933 : Bücherverbrennung     
 
Am 10. Mai 1933 ließen die Nationalsozialisten auf öffentlichen Plätzen in Deutschland die Werke von Autorinnen und Autoren verbrennen, die ihnen unliebsam waren. Diese "Säuberung" des Kulturlebens in Deutschland trieb viele Schriftsteller, Wissenschaftler und Künstler ins Exil oder sogar in den Selbstmord. 

Copy www.kalenderblatt.de

Katja

  • Gast
Re: Buch-Thread
« Antwort #24 am: Donnerstag, 11. Mai 2006 - 09:53:29 »
Ein wundervolles Buch, das man (wie ich finde)  immer und immer wieder lesen kann, ist dieses hier:




Die Autorin schafft es in einer einzigartigen Weise den Leser mitzunehmen in die Welt des Heinrich VIII.; Margaret George läßt Heinrichs Hofnarren Will dessen Geschichte erzählen, in der es um viel mehr geht, als um seine Frauen.
Oder hättet Ihr gewußt, daß Heinrich eigentlich in der Thronfolge gar nicht vorgesehen war, ja er eigentlich den Weg eines Ordensbruders gehen sollte? Es geht um Freundschaft, Verrat, Liebe (aber nicht zu viel ;) - KEINE Schmonzette!!!!) um den Glauben, Politik, die Kirche.... eine Zeitreise, die so spannend und fesselnd ist, daß man gar nicht glauben mag, daß so viele Seiten so kurzweilig sein können.

Es ist nicht nur ein phantastisch recherchiertes Geschichtsbuch, sondern auch ein Werk, das durch den Umgang mit der Sprache besticht.

Müßte ich das Buch in Schulnoten bewerten, kriegte es von mir eine 1++!!!


Muckel

  • Gast
Re: Buch-Thread
« Antwort #25 am: Freitag, 09. Juni 2006 - 21:36:12 »
Ein Krimi, der in Itzehoe und drumherum spielt: Kreuzkönig


In einem Wald nahe Itzehoe wird durch den Förster ein grausiger Mord entdeckt. 2 Personen sind regelrecht hingerichtet worden. Am Tatort wird eine Spielkarte gefunden. Für Kommissar Frithjof Arndt und seinem Team beginnt die kniffelige Jagd nach dem Täter.

Ein sehr spannend geschriebenes Buch, und, vor allem mit Lokalkoloritcharakter. Tip: Unbedingt lesen  ;).

Muckel

  • Gast
Re: Buch-Thread
« Antwort #26 am: Sonntag, 11. Juni 2006 - 22:17:32 »
Ein Roman, der bei unseren Nachbarn in Dänemark spielt: Das Schilf im Noor. Geschrieben von Georg und Richard Precht:


Der Kriminalassistent Ansgar Jorgensen ist auf die dänische Insel Lilleo versetzt worden, um die Provinz kennenzulernen. Doch die Ruhe, die er sich erhofft, gibt es nicht. Als er auf der Insel ankommt, wird er sofort mit einem mysteriösen Mordfall konfrontiert. Auf dieser Insel scheint doch nicht alles so friedlich zu sein, wie es den Anschein macht. Er recherchiert die Geschichte der Insel und macht dabei ungeahnte Entdeckungen.

Wie es weitergeht?? Ganz einfach, Buch lesen  ;).

Muckel

  • Gast
Re: Buch-Thread
« Antwort #27 am: Mittwoch, 14. Juni 2006 - 17:42:31 »
Ein toller Tip für Lesefreunde historischer Romane aus Norddeutschland: Tod im Apothekenhaus vom Wolf Serno.


Hamburg im Jahre 1716. Der Apotheker Teodorus Rapp wird mitten in der Nacht überfallen und bewusstlos geschlagen. Am nächsten Morgen wacht er in Lumpen gehüllt auf. Er erinnert sich nur an einen Kampf und 2 Männer in einer Blutlache. Teodorus Rapp will in seine Apotheke flüchten, weil er Angst hat, mit dem Mordfall was zu tun zu haben. Als er an seiner Apotheke ankommt, trifft ihn der Schlag. In der Apotheke steht ein Mann, der ihm aufs Haar gleicht und sich als Theodorus Rapp ausgibt. Worum es geht, erfahrt ihr, wenn ihr das Buch lest.

Hein

  • Gast
Re: Buch-Thread
« Antwort #28 am: Donnerstag, 15. Juni 2006 - 13:28:08 »
Sanna Tamarow "Geh wohin Dein Herz Dich trägt"
erschienen bei Diogenes ISBN: 3257230303



"Weißt du, welchen Fehler man immer wieder macht? Den, zu glauben, das Leben sei unwandelbar, und wenn man einmal einen Weg eingeschlagen habe, müsse man ihn auch bis zu Ende gehen. Das Schicksal hat viel mehr Phantasie als wir. Gerade wenn du glaubst, du befändest dich in einer ausweglosen Situation, wenn du den Gipfel höchster Verzweiflung erreichst, verändert sich mit der Geschwindigkeit eines Windstoßes alles, dreht sich und plötzlich lebst du unvermutet ein neues Leben."

Extra Empfehlung zu diesem Buch:



und zwar reichlich!

Muckel

  • Gast
Re: Buch-Thread
« Antwort #29 am: Freitag, 16. Juni 2006 - 00:14:09 »
Ein weiterer historischer Roman, den ich vorstellen möchte, ist das Werk von Tanja Kinkel: Die Puppenspieler.


Im Jahre 1484 gibt der Papst das Signal zur Hexenverbrennung und mitten in Wandlingen muß Richard, ein 12jähriger Junge miterleben, wie seine Mutter, eine Sarazenin-Prinzessin, als Hexe verurteilt  und auf den Scheiterhaufen verbrannt wird. Er kommt zu seiner Tante Sybille nach Augsburg, die mit Jakob Fugger verheiratet ist. Dort wird er zum Kaufmannsgehilfen ausgebildet und nach Florenz geschickt. Dort lernt der wißbegierige Richard die Familie der Medici kennen und ein Zigeunermädchen kreuzt häufig seinen Weg. In Italien kommt er auch zwangsläufig mit der katholischen Kirche in Kontakt. Er hat nie die Verbrennung seiner Mutter vergessen.

Wie es weitergeht, erfahrt ihr aus dem Buch.