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Historiker Danker zufolge muss bei Hindenburg zwischen den Zeitpunkten der Benennung unterschieden werden. "1933/34, im Kontext der Machtübernahme der Nationalsozialisten benannte Plätze, wären heute umzubenennen, weil die Benennung für Hindenburgs aktive Rolle als Totengräber der Weimarer Republik erfolgte", sagt der Forscher, der selbst auf Sylt geboren ist. 1927 jedoch, so Danker, sei Hindenburg als Nachfolger Friedrich Eberts erst seit zwei Jahren Reichspräsident gewesen - und "überraschend verfassungstreu"."Zu diesem Zeitpunkt hat er eine integrative Rolle gespielt und das rechte Spektrum an die Republik herangeführt", sagt Danker, dessen Mutter Hindenburg als Blumenmädchen noch mit auf Sylt empfangen hatte. Er würde den Namen beibehalten - und auf den Bahnhöfen in Westerland und Niebüll eine einordnende Tafel aufstellen. Dabei gelte es aber auch, darauf hinzuweisen, "dass Hindenburgs Kriegsherrenrolle, insbesondere im Sommer 1918, als er und Erich Ludendorff noch einmal Hunderttausende Opfer in Kauf nahmen, eine ethisch extrem grenzwertige war."
Laut dem nordfriesischen Historiker Thomas Steensen geht die Bezeichnung auf den früheren Generalbahndirektor Julius Dorpmüller zurück. Der später als NS-Verkehrsminister auch an der Deportation von Juden beteiligte Eisenbahner habe den Damm beim Festakt auf Sylt nach Hindenburg benannt. Auch deshalb hatte Steensen bereits vor knapp zwei Jahren eine Umbenennung gefordert.
Im konkreten Fall des Hindenburgdamms ist auch noch Folgendes zu beachten:ZitatLaut dem nordfriesischen Historiker Thomas Steensen geht die Bezeichnung auf den früheren Generalbahndirektor Julius Dorpmüller zurück. Der später als NS-Verkehrsminister auch an der Deportation von Juden beteiligte Eisenbahner habe den Damm beim Festakt auf Sylt nach Hindenburg benannt. Auch deshalb hatte Steensen bereits vor knapp zwei Jahren eine Umbenennung gefordert.Zusammengefasst: Im Einzelfall ist es gerechtfertigt, eine Straße oder Platz dann umzubenennen. Den Lübecker Weg finde ich falsch.
Zitat von: Blubb am Freitag, 08. Februar 2019 - 10:08:03Im konkreten Fall des Hindenburgdamms ist auch noch Folgendes zu beachten:ZitatLaut dem nordfriesischen Historiker Thomas Steensen geht die Bezeichnung auf den früheren Generalbahndirektor Julius Dorpmüller zurück. Der später als NS-Verkehrsminister auch an der Deportation von Juden beteiligte Eisenbahner habe den Damm beim Festakt auf Sylt nach Hindenburg benannt. Auch deshalb hatte Steensen bereits vor knapp zwei Jahren eine Umbenennung gefordert.Zusammengefasst: Im Einzelfall ist es gerechtfertigt, eine Straße oder Platz dann umzubenennen. Den Lübecker Weg finde ich falsch.Die offizielle Bezeichnung "Hindenburg-Damm" gibt es doch gar nicht.Viel Spaß beim Umbenennen - die Bahnbezeichnung lautet auf eine vierstellige Nummer...es geht also um den sogenannten Volksmund Abgesehen davon gibt es zu Hindenburg keine wirklich neuen Erkenntnisse, die vorhandenen Grundlagen hätte man also oft und auch sehr gerne gleich berücksichtigen dürfen!