Autor Thema: PROKON... Harry, hol schon mal den Wagen.  (Gelesen 7192 mal)

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Offline wassolls

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Re: PROKON... Harry, hol schon mal den Wagen.
« Antwort #60 am: Mittwoch, 22. Januar 2014 - 19:15:20 »
Scheiße......
Der 2 Hammerschlag für IZ nach Prinovis.
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Rizzi
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wutz

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Re: PROKON... Harry, hol schon mal den Wagen.
« Antwort #61 am: Mittwoch, 22. Januar 2014 - 19:21:55 »
Scheiße......
Der 2 Hammerschlag für IZ nach Prinovis.
.. nur mit dem Unterschied, dass Prokon insolvent ist und Prinovis einen Standort schließt!

Offline Itzeflitze

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Re: PROKON... Harry, hol schon mal den Wagen.
« Antwort #62 am: Mittwoch, 22. Januar 2014 - 19:33:31 »
Sind die, die kürzlich abgesprungen sind, nun schlau gewesen oder nicht?  ???

breughel

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Re: PROKON... Harry, hol schon mal den Wagen.
« Antwort #63 am: Donnerstag, 23. Januar 2014 - 09:43:10 »
Sind die, die kürzlich abgesprungen sind, nun schlau gewesen oder nicht?  ???
wer gekündigt hat, erhält dadurch nicht sein Geld zurück..................

Offline ToRü | ToРуз

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Re: PROKON... Harry, hol schon mal den Wagen.
« Antwort #64 am: Donnerstag, 23. Januar 2014 - 10:16:59 »
Die Genußrechteinhaber haben ja beim Erwerb der Nachrangigkeit zugestimmt; das ändert sich durch die Kündigung nicht.
Das Problem: Bei Kündigung erfolgt die Rückzahlung zum Buchwert - und den kennt wohl keiner. Einen testierten Abschluss gibt es ja nicht.

Allerdings gibt es ja findige Juristen:

"Der Siegburger Rechtsanwalt Marc Gericke von der Kanzlei Göddecke sieht zwei Ansatzpunkte: „Ein Hebel sind die Genussrechtsbedingungen. Diese sind aus meiner Sicht nicht hinreichend transparent“, so der Anwalt. „Ich denke, dass wir das vor Gericht mit Erfolg begründen könnten.“ Die Folge: Die Verträge der Anleger wären unwirksam. „Dadurch hätten die Anleger bei der Verteilung der Insolvenzmasse bessere Karten, denn sie würden eher und mit einer besseren Quote befriedigt.“
Ein weiterer möglicher Ausweg: „Schon seit Längerem steht die Frage im Raum, aus welchen Mitteln Prokon die hohen Zinsen zahlt. Es gibt Vermutungen, dass dazu neue Anlegergelder verwendet werden“, sagt Gericke. Nach den Genussrechtsbedingungen sei das zwar zulässig, würde aber nicht den weiteren Angaben im Prospekt entsprechen, wonach die Gelder in Projekte der erneuerbaren Energien investiert werden. „Der Anleger könnte wegen Falschangaben im Prospekt klagen und auch auf diesem Weg aus der Nachrangigkeit herauskommen.“


Q:http://www.handelsblatt.com/finanzen/recht-steuern/anleger-und-verbraucherrecht/insolvenzantrag-anwaelte-feilen-an-klagestrategien/9370762-3.html
« Letzte Änderung: Donnerstag, 23. Januar 2014 - 10:43:10 von ToRü »
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
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Katja

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Re: PROKON... Harry, hol schon mal den Wagen.
« Antwort #65 am: Donnerstag, 23. Januar 2014 - 11:04:36 »
Hat jemand die Anlegerinfos gelesen?
Da steht drin, daß man im Dezember 2013 26 Mio. Umsatz gefahren hat (mit allen PROKON-Töchtern). Das ist schon ein Wort zum Sonntag, oder?!

Ich bin kein besonderer Freund dieser Firma, aber auch nicht das Gegenteil. Ich veruche objektiv eine Meinung zu bilden.

Da ist auf der einen Seite ein Mensch, der es geschafft hat, innerhalb ganz kurzer Zeit mit einer Idee ein Unternehmen aufzubauen, das mit Milliarden hantiert. Das ist zunächst einmal Respekt wert, oder?
Betrachtet man dann die Idee selbst, ist auch daran nichts Verwerfliches zu finden - im Gegenteil! Wie gefährlich die Alternative zu Windkraft ist, haben wir wohl alle deutlich vor Augen. Fukushima und Tschernobyl lassen grüßen!

Dann hat dieser Mensch Investoren für seine Idee gesucht und gefunden - immerhin gibt es ja Windernergieanlagen, die laufen und Geld einbringen, genauer gesagt 314 bestehende und einige weitere im Bau.

Break: bis hierher sehe ich NICHTS, was kriminell  sein könnte.
Das Geld der Anleger wurde angelegt. Es wurden keine Bankkredite in Anspruch genommen, die Rendite auszahlen zu können.
Die Sachwerte stehen als Anlagekapital und dienen damit  als 'Sicherheit' - würden als Haben ja auch in einer Bilanz aufgeführt.

So weit, so gut....

Dann flüstert irgendwer, daß es ein Schneeballsystem sein soll (so wie nahezu jedes Geschäft: ich kaufe Ware für meinen Laden aus den Umsätzen, abzüglich der Lieferantenrechnungen) - und dann kommt der nächste und meint, daß die Rendite dieses Unternehmens ja wohl  übertrieben hoch ist, somit irgendwas nicht koscher sein kann.  (niemanden fragt den Einzelhändler danach, ob sein Reingewinn mit 15% legal ist)
Die Banken, die bisher keinen teuren Kredit an das Unternehmen verkaufen konnten, aber auch solche Anlageoptionen nicht bieten können, sind alarmiert und tun das auch kund. Denn wenn man so hohe Renditen verspricht, ist man eben kriminell. (das sagen die Banken, die sich bei Festgeld momentan wieviel Zinsen raustun? Oder die, die Milliarden versenkten und es als peanuts deklarieren)

Windenergie ist im Trend - der Markt boomt, was Öl- und Kernkraftlobbyisten sicher nicht toll finden. Also schauen die natürlich genau, was so ein pferdebeschwanzter Öko-Heini aus Itzehoe da macht.

Und während viele Anleger, die vorher die SACHE als förderungs- und unterstützungswürdig hielten, nun vollends in Panik gesetzt werden, spielen die Medien das Spiel mit. Ein Interview mit Carsten R. z.B.  in SAT1 wird so gekürzt und zusammengeschnitten, daß es auch fein noch Öl ins Feuer der sowieso schon verunsicherten Anleger gießt. Die Printmedien finden sowieso alles dubios und tun auch diese (unqualifizierte) Meinung kund.
Die Massenkündigung derer, denen (von den Medien!!!!!) Gier statt Gehirn attestiert wird, bringt die Firma in Schieflage und WIEDER negativ in aller Munde.
Ein Versuch der Erklärung des Unternehmens wird von der Verbraucherzentrale als 'Bedrohung' oder 'Nötigung' angesehen, eine einstweilige verfügung beantragt -  auch DAS wird wieder groß in den Medien breitgetreten. Daß aber ein Gericht bereits entschieden hat und das Anlegerschreiben von PROKON als Information gewertet hat, wird nur auf Seite 25 ganz klein als 3-Zeiler abgedruckt. Es paßt ja auch nicht in die allgemeine Hexenjagd.

Der GF von PROKON weigert sich mit der Presse zu sprechen. Zu oft wurde er falsch zitiert, seine Aussagen verdreht und die Anleger weiter verunsichert.
Das ist dumm und kindisch - und  'mimimi' :)

NIEMAND scheint sich zu fragen, wer davon profitiert, wenn PROKON eingestampft wird. Warum nicht?
Mit würden schon einige einfallen...

Noch einmal: ich habe keine Anteile an diesem Unternehmen - aber ich sehe, daß eine gute Idee kriminalisiert wird, und das ist nicht fair!



Offline Itzeflitze

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Re: PROKON... Harry, hol schon mal den Wagen.
« Antwort #66 am: Donnerstag, 23. Januar 2014 - 12:27:12 »

NIEMAND scheint sich zu fragen, wer davon profitiert, wenn PROKON eingestampft wird. Warum nicht?
Mit würden schon einige einfallen...



Kannst das Kind ruhig beim Namen nennen: Die ATOMLOBBY!

Offline ToRü | ToРуз

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Re: PROKON... Harry, hol schon mal den Wagen.
« Antwort #67 am: Donnerstag, 23. Januar 2014 - 12:51:45 »
Lasst die Verschwörungsspiele beginnen...

Die Idee mag ja ehrenhaft und gut sein, aber die Umsetzung ist schon etwas auffällig.

Es ist nunmal Fakt, das eine derart hohe Verzinsung eines Darlehens ein Hinweis auf ein hohes Risiko der Anlage ist. Und Du kannst kaum die Umsatzrendite mit einer Darlehensverzinsung vergleichen.
Genussrechte sind nichts anderes als ein nachrangiges Darlehen an ein Unternehmen. Dies wurde jedoch als quasi bombensichere Anlage ohne Risiko den Anlegern verkauft. das ist jedoch nicht rechtens, das haben viele Gerichte in Sachen Prokon festgestellt. Und das führte ja auch zu den zahlreichen Kündigungen der Genussrechte.

Fakt ist auch, dass 2 voneinander unabhängige Wirtschaftsprüfer eine Testat des Abschlusses 2012 verweigert haben.
Dabei geht es um die Konzerneröffnungsbilanz.
Es geht um die Frage, ob, und in welcher Höhe, sogenannte "stille Reserven" in die Eröffnungsbilanz einfließen dürfen. "Stille Reserven" entstehen beispielsweise bei einem Verkauf von Windkraftanlagen; wenn der Erlös größer ist als der Buchwertert der Maschinen. Diese "stillen Reserven" liegen jedoch in der Zukunft und stehen deshalb auch nicht in den  Jahresabschlüssen.
Prokon glaubt jedocj, sie gehören in die Eröffnungsbilanz, die wäre eine Ausnahme. Aber die Wirtschaftsprüfer sehen das anders.

Und so Bankenunabhängig ist Prokon nicht; immerhin wurden gut 170 Mio EUR über Banken finanziert.

Prokon zeigt zwar, was sie an Genussrechtskapital eingenommen haben wollen, erläutern jedoch nicht, wann sie wieviel zurückzahlen müssen. Eine wichtige Info in einer Bilanz.

Prokon erwirtschaftete im operativen Geschäft bis August 2013 rund 22,5 Millionen Euro (also das Ebitda).
Prokon zahlte jedoch den Anlegern in diesem Zeitraum 44,3 Millionen Euro an Zinsen. Macht einen Minus von fast 22 Millionen. Den eingesammelten 1,41 Milliarden EUR an Genussrechten und Bankkrediten standen zum 31. August Vermögenswerte von 1,24 Milliarden gegenüber.

Prokon hat seit Mitte 2011 keinen neuen Windpark mehr ans Netz gebracht; dassollte ja  eigentlich das Hauptgeschäft sein.

Prokon kommt kaum noch an frisches Geld, hatte einen Einbruch an neuen Investoren von 90% zu verzeichnen. Und just können auch die Zinsen nicht mehr bezahlt werden. das riecht einfach nach Schneeballsystem. Allerdings hätten sie bei mangelnder Liquidotät ja gar keine Zinsen Zahlen müssen.

§5 Nr. 2 der PROKON Genussrechtsbedingungen:

"Voraussetzung für die Auszahlung, Wiederanlage bzw. Ansammlung der Grundverzinsungen und der Überschuss-beteiligungen sowie eventueller Nachzahlungsansprüche ist eine ausreichende Liquidität der Emittentin. Grundsätzlich muss die Emittentin nachweisen, dass nicht durch Jahresüberschüsse gedeckte Grundverzinsungen und Überschussbeteiligungen des Genussrechtskapitals durch entsprechende stille Reserven abgesichert sind."

All dies lädt natürlich zu Spekulationen ein.



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Offline ToRü | ToРуз

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wutz

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Re: PROKON... Harry, hol schon mal den Wagen.
« Antwort #69 am: Donnerstag, 23. Januar 2014 - 18:01:02 »
Um 20:15 Uhr ein längerer Bericht im NDR.

Offline ThK

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Re: PROKON... Harry, hol schon mal den Wagen.
« Antwort #70 am: Donnerstag, 23. Januar 2014 - 18:05:23 »
Um 20:15 Uhr ein längerer Bericht im NDR.

Danke für den Hinweis, mal sehen was da dann berichtet wird.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: PROKON... Harry, hol schon mal den Wagen.
« Antwort #71 am: Donnerstag, 23. Januar 2014 - 18:17:13 »
...
Dann hat dieser Mensch Investoren für seine Idee gesucht und gefunden - immerhin gibt es ja Windernergieanlagen, die laufen und Geld einbringen, genauer gesagt 314 bestehende und einige weitere im Bau.

...
Das Geld der Anleger wurde angelegt. Es wurden keine Bankkredite in Anspruch genommen, die Rendite auszahlen zu können.
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So weit, so gut....
...


Nochmal dazu, Katja:

Faktisch sind die "Investoren" Kreditgeber, die sich von hoher Rendite und kurzfristiger Laufzeit haben ködern lassen. Und sicher auch von der "Revoluzzer"-Idee, gegen das System. Soweit gut.
Fakt ist eben aber auch, dass Prokon die Anlage als quasi bombensicher verkauft haben. Das ist definitiv falsch und dafür wurde Prokon von Gerichten zur Rechenschaft gezogen. Eine solche Behauptung ist dann eben grenzwertig.

Das mit den Bankkrediten schrieb ich bereits weiter oben, das stimmt nicht. Ok, sie haben eine vergleichsweise geringe Bankenfinanzierungsquote, aber ohne ging es dann doch nicht.

Ja, es wurde Anlagekapital in Form von Windparks geschaffen. Fraglich ist jedoch, ob die in der Bilanz angegeben Werte der Realität entsprechen. Ein recht häufiges Problem. Und da stellt sich eben auch die Frage der Werthaltigkeit der Anlagen.

Übrigens war das beim Hertiehaus ähnlich. Die Immobilie wurde zu einem weit höherem Wert in der Bilanz geführt, als es der tatsächliche Marktwert hergab. Bekommt man dann nicht zum Buchwert verkauft, realisiere ich einen bilanziellen Verlust. Beschrieb ich weiter oben ja zum Thema "Stille Reserve". Dann würde die Anlage mehr erzielen, als der Wert in der Bilanz. Bewertungsfragen sind oft ein Streitpunkt.

Und wird sicher auch ein Kriterium bei der Frage sein, ob Prokon insolvent ist oder nicht.

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Offline ToRü | ToРуз

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Re: PROKON... Harry, hol schon mal den Wagen.
« Antwort #72 am: Donnerstag, 23. Januar 2014 - 18:17:58 »
Um 20:15 Uhr ein längerer Bericht im NDR.

Danke. Die PK wurde ja vom NDR per livestream im Netz übertragen.
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wutz

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Re: PROKON... Harry, hol schon mal den Wagen.
« Antwort #73 am: Donnerstag, 23. Januar 2014 - 19:11:53 »
Um 20:15 Uhr ein längerer Bericht im NDR.

Danke. Die PK wurde ja vom NDR per livestream im Netz übertragen.
Im Schleswig-Holstein Magazin wird das Thema auch an1 stehen.

wutz

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