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Schade, dass einzelne Menschen den Sport im Allgemeinen und hier den Fußball im Speziellen so korrumpieren, sei es ein Herr Hoyzer, sei es ein Herr Moggi.
Der ebenfalls maßgeblich in die Affäre verstrickte Ex-Meister AC Mailand bleibt hingegen von einem Zwangsabstieg verschont. Dem ursprünglich zweitplatzierten Club von Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi wurden für die vergangene Saison aber rückwirkend 44 Punkte abgezogen, so dass die Mailänder nicht in der Champions League spielen dürfen. Zudem geht Milan mit 15 Minuspunkten in die bevorstehende Serie-A-Spielzeit. Ironie: Dem Klub wird nachträglich der Titel 2005 (damals Vizemeister hinter Juve) zugesprochen, Meister 2006 ist Pokalsieger Inter Mailand, der die vergangene Saison als Dritter hinter Juventus und Milan abgeschlossen hatte.Fast-WM-Schiedsrichter lange gesperrtRekordtitelträger Juventus muss die kommende Saison mit einem Abzug von 30 Punkten absolvieren, Ex-Meister Lazio bekam sieben Minuspunkte aufgebrummt, und Florenz startet mit einer Belastung von zwölf Minuspunkten. Die von Sportrichter Cesare Ruperto ausgesprochenen Urteile wegen Manipulationen von Meisterschaftsspielen fielen damit aber immer noch milder aus als von Staatsanwalt Stefano Palazzi gefordert. Der hatte unter anderem für Juventus einen Zwangsabstieg in die Serie C sowie für den AC Mailand den Gang in die Serie B vorgesehen. Gerichts-Präsident Cesare Roberto erklärte nach der Urteilsverkündung: "Wir haben nur unsere Pflicht getan und uns von niemandem beeinflussen lassen." Italiens Ministerpräsident Romano Prodi erklärte in einer ersten Stellungnahme: "Wenn die Clubs und einige ihrer Verantwortlichen Fehler gemacht haben und schuldig gesprochen werden, müssen sie dafür bezahlen. Egal ob sie Weltmeister sind."Darüberhinaus wurden zahlreiche Funktionäre von Juventus, Lazio und Florenz mit Berufsverboten zwischen einem und viereinhalb Jahren belegt. Der zurückgetretene Verbandspräsident Franco Carraro erhielt eine Sperre von vier Jahren und sechs Monaten. Von den acht Schiedsrichtern, gegen die im Zuge der Affäre Ermittlungen liefen, wurden fünf freigesprochen. Der für die WM urspünglich vorgesehene Massimo De Santis wurde hingegen mit einer Sperre von vier Jahren und fünf Monaten belegt. Juve-Präsident Giovanni Cobolli kündigte ebenso wie der AC Florenz noch am Abend an, gegen das Urteil Einspruch einlegen zu wollen. "Das Urteil steht außerhalb jeder Logik und ist unerhört", sagte Cobolli.Berufung bis 25. JuliAuch die anderen Clubs haben in der kommenden Woche noch die Möglichkeit zur Berufung. Dieser Prozess sollte schnell abgewickelt werden, denn bis zum 25. Juli muss der Europäischen Fußball-Union (UEFA) die endgültige Liste aller Starter in den internationalen Wettbewerben vorliegen. Nach derzeitigem Stand würden damit Inter Mailand, AS Rom, Chievo Verona und US Palermo für Italien in der Champions League starten.Schon vor der offiziellen Urteilsverkündung waren am Freitagmorgen Details über das Strafmaß bekannt geworden, als die Tageszeitung Gazzetta dello Sport bereits über die später verhängten Strafen berichtet hatte. Für die vier Clubs, die allesamt an Manipulationen von Meisterschaftsspielen in den vergangenen beiden Spielzeiten beteiligt gewesen sein sollen, hat zumindest das lange Warten ein Ende. Nun können die Planungen vorangetrieben werden. 13 von 23 Fußball-Weltmeistern stehen bei den vier Skandalclubs unter Vertrag.Das Büffet ist eröffnetDie Liste der betroffenen Profis liest sich wie ein Who-is-Who des europäischen Spitzenfußballs: Die Franzosen Lilian Thuram, Patrick Vieira, David Trezeguet sowie unter anderem die Weltmeister Fabio Cannavaro, Gianluigi Buffon, Gianluca Zambrotta, Mauro Camoranesi und Luca Toni werden sich nun wohl neue Clubs suchen. Wohl nur der alternde Mittelfeldstar Alessandro Del Piero wird Juve in die Niederungen des italienischen Fußballs begleiten. Die europäischen Spitzenclubs reiben sich die Hände. An Zambrotta und Cannavaro ist Real Madrid interessiert, Manchester United hat seine Fühler bereits nach Buffon und Camoranesi ausgestreckt.Dass der AC Mailand von einem Zwangsabstieg verschont blieb, soll mit der wenig wasserdichten Beweislage zusammenhängen. Der Medienfeldzug von Milan-Boss Silvio Berlusconi, der in den vergangenen Wochen fast täglich die Unschuld seines Clubs beteuert und im Falle eines Zwangsabstiegs über sein Medienunternehmen Mediaset sogar eine Schadensersatzklage angedroht hatte, soll bei der Urteilsverkündung keine Rolle gespielt haben.Kontroverse DiskussionNeben Ex-Ministerpräsident Berlusconi hatten sich vor allem nach dem WM-Triumph zahlreiche Politiker, unter anderem Justizminister Clemente Mastella, für eine Amnestie beziehungsweise relativ harmlose Strafen eingesetzt. Der kommissarische Präsident des italienischen Fußball-Verbandes (FIGC), Guido Rossi, verlangte dagegen vehement eine konsequente Bestrafung. Gegen die Amnestie sprachen sich auch der italienische Regierungschef Romano Prodi und Sportministerin Giovanna Melandri aus.
Die italienische Justiz hat hart zugeschlagen.
Der große Machtkampf hat begonnen. Juventus hat heute Klage vor einem ordentlichen Gericht eingereicht. Forderung: Aufhebung aller Strafen! Dabei hatte die FIFA erst gestern damit gedroht, dass sie den italienischen Verband von allen internationalen Wettbewerben ausschließen würden, sollte Juve das Ding durchziehen. Daraufhin drohte wiederum der italienische Verband der alten Dame mit weiteren Punktabzügen, wenn sie klagen sollten. Jo, stört doch die Juve nicht. Jetzt bin ich wirklich mal auf die Reaktion der FIFA gespannt. Gerade wurde die Gruppenphase der Champions-League ausgelost. Rolle Rückwärts seitens der FIFA, da sonst neu gelost werden müsste? Oder ersetzen sie einfach die italienischen Mannschaften? Aber, gegen wen? Müsste eine schnelle Entscheidung geben, denn morgen ist UEFA-Cup Auslosung... Hat Juve nicht schlecht terminiert, die Klage erst jetzt einzureichen. Und es kommt noch wilder. Juve erwägt eine Schadenersatzklage über 500 Millionen Euro gegen den italienischen Fußballverband einzureichen. Hab ich was verpasst, oder hatten nicht andere durch Juves Betrügereien einen Schaden erlitten?
Im Land des Fußball-Weltmeisters erschüttert ein neuer Skandal das Land. Nachdem erst ein Verantwortlicher und eine Woche später ein Polizist bei Fanausschreitungen ums Leben kamen, wurde nun reagiert. Der Spielbetrieb wurde vorübergehend ausgesetzt und bei Wiederaufnahme wird in allen Stadien, die den Sicherheitsanforderungen nicht genügen, ohne Publikum gespielt. Gästefans dürfen erst gar nicht zu Auswärtsspielen ihrer Mannschaft anreisen. Alles schön und gut, aber müssen denn immer erst Menschen sterben bevor reagiert wird? In Italien sind Straßenkämpfe der Fans untereinander und mit der Polizei, sowie Eskalationen im Stadion schließlich nichts neues. Hätte man früher reagiert, dann wäre der Polizist vielleicht noch am Leben. Die Bewerbung für die EM 2012 können die Italiener wohl erstmal in die Tonne kloppen.
Die Bewerbung für die EM 2012 können die Italiener wohl erstmal in die Tonne kloppen.