Öffentliches Gelöbnis auf der Malzmüllerwiese am 15.2.2012

[rizzo]

Ich hatte mich gefragt warum der Parkplatz Malzmüllerwiese "ab 14.2. wegen einer Veranstaltung gesperrt" ist.
Jetzt weiß ich es:

Öffentliches Gelöbnis im Rahmen des 40jährigen Jubiläums der Patenschaft mit der Bundeswehr

Die Stadt Itzehoe und das Lazarettregiment 11 würdigen das 40jährige Jubiläum der Patenschaft in der Öffentlichkeit.
Hierzu findet am Donnerstag, 16.02.2012 um 15:00 Uhr auf den Malzmüllerwiesen zunächst ein Öffentliches Gelöbnis statt.
Ca. 180 Rekruten aus dem Gelöbnisverbund WESTKÜSTE werden das Feierliche Gelöbnis im Beisein von vielen Gästen ablegen. Die Gelöbnisrede wird der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtages, Herr Torsten Geerdts, halten.
Das Marinemusikkorps Ostsee begleitet das Gelöbnis musikalisch.
Mit einem Empfang für eingeladene Gäste im Ständesaal des Historischen Rathauses wird die Veranstaltung ausklingen.

In diesem Zusammenhang wird auch auf den um 13:00 Uhr in der St. Laurentii-Kirche stattfindenden öffentlichen Gelöbnisgottesdienst für das Lazarettregiment 11 hingewiesen.

[Quelle: http://itzehoe.de/Geloebnis/]

Ist schon eine Gegen-Demo angemeldet? Sind Krawalle zu befürchten? In Berlin steigt ja der Trillerpfeifen-Absatz im Vorfeld solche Veranstaltungen...

Verkehrs-/ park-technisch wegen des am Vormittag stattfindenden Marktes auf jeden Fall eine interessante "Herausforderung".

[Dorei]

Schon lange gibt es keine Bundeswehr mehr in Itzehoe.  Nur das  Bundeswehrdienstleistungszentrum ist der klägliche Überrest. Aber auch hier wird das Personal weitestgehend abgebaut werden.  Die anderen Standorte im Kreis Steinburg wurden alle geschlossen.

Jetzt soll ein öffentliches Gelöbnis wegen eines 40-jährigen Jubiläums einer Patenschaft mit dem Lazarettregiment 11, das in der Stapelholmer Kaserne in Seeth (Nordfriesland) seinen Standort hat, stattfinden. Der Sinn dieser Maßnahme erschließt sich mir nicht. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, endet die Patenschaft ohnehin.

Es soll also diese Veranstaltung an einem trüben und ungemütlichen Februartag auf einem trostlosen Gelände stattfinden.  Ich finde das ganz furchtbar, vor allem den jungen Soldaten gegenüber.  Früher fanden derartige Veranstaltungen im Itzehoer Stadion statt. Auf diesem Gelände wäre es viel einfacher, die Sicherheit zu gewährleisten. Oder ist das Thema Bundeswehr inzwischen so uninteressant geworden, dass nicht mehr mit Störungen zu rechnen ist. Warum findet die Veranstaltung hier in Itzehoe statt?  Das Kapitel Bundeswehr ist für unsere Region nun mal abgeschlossen. Alle, die es sich schon immer gewünscht haben, können doch eigentlich froh darüber sein.

[igge]

Hallo
Ja da hast du recht,glaube aber das es den Beamten b.z.w der verwaltung aus oder für iz egal ist haubtsache es findet  irgend wo stadt ,um das traurige bild von itzehoe zu verschleiern.

Was hat Iz denn noch  ?

[Rizzi]

Was hat Iz denn noch  ?

Wieso wohnst denn hier noch ?

[ToRü | ToРуз]

Es gibt ja nun auch die erwartete Gegenveranstaltung:

So steht es heute in der NR:

"Mehrere Organisationen, unter ihnen Attac Itzehoe und Die Linke, protestieren gegen das öffentliche Gelöbnis auf den Malzmüllerwiesen am Donnerstag, 16. Februar, 15 Uhr. Sie sehen darin „einen Versuch, die Akzeptanz der Bundeswehr in der Bevölkerung zu heben“. Als Gegenveranstaltung bieten sie am selben Tag einen Vortrag mit Diskussion an: Um 17 Uhr referiert im Café Schwarz unter dem Titel „Schulfrei für die Bundeswehr“

[Kuno]

14:00 Gottesdienst
15:00 Feierliches Gelöbnis mit Bundeswehrmusikkorps
16:00 Empfang im Ständesaal
17:00 Referat im Cafè Schwarz

Klappt doch wunderbar. So kann man an allen Veranstaltungen teilnehmen.                        (is ja bald Wahl) 

[Johomo]

Es gibt ja nun auch die erwartete Gegenveranstaltung:

So steht es heute in der NR:

"Mehrere Organisationen, unter ihnen Attac Itzehoe und Die Linke, protestieren gegen das öffentliche Gelöbnis auf den Malzmüllerwiesen am Donnerstag, 16. Februar, 15 Uhr. Sie sehen darin „einen Versuch, die Akzeptanz der Bundeswehr in der Bevölkerung zu heben“. Als Gegenveranstaltung bieten sie am selben Tag einen Vortrag mit Diskussion an: Um 17 Uhr referiert im Café Schwarz unter dem Titel „Schulfrei für die Bundeswehr“

Was ist denn daran so schlimm   
Man sollte nur an den 16./17.2. vor 50 Jahren denken!

[ToRü | ToРуз]

14:00 Gottesdienst
15:00 Feierliches Gelöbnis mit Bundeswehrmusikkorps
16:00 Empfang im Ständesaal
17:00 Referat im Cafè Schwarz

Klappt doch wunderbar. So kann man an allen Veranstaltungen teilnehmen.                        (is ja bald Wahl) 

Wie rücksichtsvoll von den Gegnern; oder demonstrieren die doch noch...

[Rhaco]

Es soll also diese Veranstaltung an einem trüben und ungemütlichen Februartag auf einem trostlosen Gelände stattfinden.  Ich finde das ganz furchtbar, vor allem den jungen Soldaten gegenüber.  Früher fanden derartige Veranstaltungen im Itzehoer Stadion statt.

Hallo, das Leben ist doch kein Ponyhof. Und sind wir doch mal ganz ehrlich...zu dem was auf den ein oder anderen jungen Soldaten
vielleicht einmal zukommen könnte, ist diese Art von Location doch nun wirklich nicht schlimm. Ich hab übrigens schon Veranstaltungen
besucht, die nicht ausschließlich im Itzehoer Stadtion stattgefunden haben.

Es gibt ja nun auch die erwartete Gegenveranstaltung:

So steht es heute in der NR:

"Mehrere Organisationen, unter ihnen Attac Itzehoe und Die Linke, protestieren gegen das öffentliche Gelöbnis auf den Malzmüllerwiesen am Donnerstag, 16. Februar, 15 Uhr. Sie sehen darin „einen Versuch, die Akzeptanz der Bundeswehr in der Bevölkerung zu heben“. Als Gegenveranstaltung bieten sie am selben Tag einen Vortrag mit Diskussion an: Um 17 Uhr referiert im Café Schwarz unter dem Titel „Schulfrei für die Bundeswehr“

Was ist denn daran so schlimm   
Man sollte nur an den 16./17.2. vor 50 Jahren denken!

Verstehe ich jetzt nicht? Sollte damaliger Vorfall nicht vorhersehbaren Ausmaßes nicht eine Selbstverständlichkeit für die Hilfe der BW sein? Ich meine....in jedem anderen Land hilft die dortige Armee bei solchen Naturgewalten...insofern betrachte ich als Deutsche ein derartiges Verhalten als eine Selbstverständlichkeit. Oder worauf basiert dein statement genau?

[Dorei]

Wir hatten ja nicht gerade wenig Bundeswehr in Itzehoe und Umgebung: Langer Peter, Nordoe, Hungriger Wolf, Kellinghusen, Glückstadt. Dadurch gab es natürlich zahlreiche Kontakte und Freundschaften. Das ist für mich mit vielen schönen Erinnerungen verbunden. Aber das ist nun lange vorbei und Vergangenheit. Deshalb bin ich nicht glücklich darüber, nun unbedingt diese Vereidigungsfeier ausgerechnet hier zu veranstalten. Das erinnert mich viel zu sehr daran, dass ein wichtiger Bestandteil unserer Stadt verloren gegangen ist, mit all den negativen Folgen, die auch hier in diesem Forum immer wieder beklagt werden.

[ToRü | ToРуз]

Ich denke: Wem's gefällt der soll da hingehen, wer es nicht gut findet, der bleibt eben weg. Was soll der Tanz?

2007 gab's das übrigens auch schonmal, da feierte man 35-jähriges Patenschaftsjubiläum

[ae8090]

Wir hatten ja nicht gerade wenig Bundeswehr in Itzehoe und Umgebung: Langer Peter, Nordoe, Hungriger Wolf, Kellinghusen, Glückstadt. Dadurch gab es natürlich zahlreiche Kontakte und Freundschaften. Das ist für mich mit vielen schönen Erinnerungen verbunden. Aber das ist nun lange vorbei und Vergangenheit. Deshalb bin ich nicht glücklich darüber, nun unbedingt diese Vereidigungsfeier ausgerechnet hier zu veranstalten. Das erinnert mich viel zu sehr daran, dass ein wichtiger Bestandteil unserer Stadt verloren gegangen ist, mit all den negativen Folgen, die auch hier in diesem Forum immer wieder beklagt werden.

In der Tat mutet es etwas skurril an, dass die Stadt Itzehoe eine Partnerschaft zu einem ehemals hier stationierten Truppenteil pflegt, der nun mittlerweile anderweitig beheimatet ist. Und auch dass Erinnerungen schmerzen können, ist keine Frage. Ja, Itzehoe hat durch den Abzug der Einheiten auch etwas verloren. Aber kann doch nicht zur Folge haben, dass das Wort "Bundeswehr" in Itzehoe nicht mehr  in den Mund genommen werden darf, wenn ich es mal etwas überspitzt ausdücken darf. Und selbstredend kann und darf die Bundeswehr hier öffentlich auftreten und auch Veranstaltungen abhalten

Es gibt ja nun auch die erwartete Gegenveranstaltung:

So steht es heute in der NR:

"Mehrere Organisationen, unter ihnen Attac Itzehoe und Die Linke, protestieren gegen das öffentliche Gelöbnis auf den Malzmüllerwiesen am Donnerstag, 16. Februar, 15 Uhr. Sie sehen darin „einen Versuch, die Akzeptanz der Bundeswehr in der Bevölkerung zu heben“. Als Gegenveranstaltung bieten sie am selben Tag einen Vortrag mit Diskussion an: Um 17 Uhr referiert im Café Schwarz unter dem Titel „Schulfrei für die Bundeswehr“

Auch kann ich persönlich der Arbeit von Attac in vielen Fällen durchaus Positives abgewinnen. Hier in diesem Falle allerdings bin ich grundsätzlich anderer Meinung. Die Bundesrepublik Deutschland hat wie jedes andere Land dieser Welt auch eine Armee und ich halte es für gradezu elementar wichtig, dass diese Armee in der Bevölkerung annerkannt und akzeptiert ist. (Allein schon aus diesem Grunde halte ich die Aussetzung der Wehrpflicht für grundverkehrt. Aber das ist ein anderes Thema)

Insofern wünsche ich mir derartige öffentliche Gelöbnisse.

Und das ist unabhängig davon, ob ich die aktuelle Militärpolitik der politisch Verantwortlichen für richtig halte oder nicht. Auch wenn wir eine andere Militärpolitik hätten, ja selbst wenn wir einen anderen Staat hätten mit einer anderen Verfassung, würde es derartige Veranstaltungen geben. Und ich kann für uns alle nur hoffen, dass es öffentliche Veranstaltungen wären, denn letztlich kommt darin auch die zivile Primat über die militärische Führung zum Ausdruck: Die Bundeswehr ist der zivilen Gesellschaft verantwortlich und wird an oberster Spitze von einem Zivilisten geführt!

Übrigens: Nicht nur von angehenden Soldaten und Soldatinnen wünsche ich mir derartige öffentliche Gelöbnisse, sondern auch bei der Polizei, bei zukünftigen Lehrern und Lehrerinnen, angehenden Finanzbeamten, Kommunalbeamten etc. Bei allen, die diesem Staat dienen wollen und auf die Verfassung ders Bundes (sprich: Grundgesetz) und/oder eines der sechszehn Bundesländer vereidigt werden.

Und um etwaigen entsprechenden Mutmaßungen oder gar Kommentaren zuvor zu kommen: Nein, ich bin kein alter Militarist. Ich bin anerkannter Kriegsdienstverweigerer (und auch noch stolz drauf!). Anerkannt noch nach ganz altem Recht aus den 70er Jahren mit "Gewissenprüfung" und das sogar durch drei Instanzen, an deren Ende ich dann Recht bekommen habe.

[ToRü | ToРуз]

Oh ja, einem öffentlichen Gelöbnis der Finanzbeamten würden sicherlich viele Kunden des Finanzamtes beiwohnen... 

Ich habe 10 Jahre gedient.  Die Bundeswehr war und ist ein Garant unserer Freiheit. Ob die allerdings am Hindukusch verteifigt werden muss, da bin ich mir nicht so sicher.

Die Patenschaft der Einheit und der Stadt steht und seine Patentante kann man ja auch mal besuchen und sich zeigen.

[Rhaco]

Übrigens: Nicht nur von angehenden Soldaten und Soldatinnen wünsche ich mir derartige öffentliche Gelöbnisse, sondern auch bei der Polizei,

http://www.ipaschleswigholstein.de/dmdocuments/plakat.pdf

Bei der Polizei ist das öffentlich...und das schon seit Jahrzehnten.

[Capitano]

Wie schön wäre wohl eine Welt in der man auf Soldaten verzichten könnte. Das wird aber wohl ein Traum bleiben. Und wenn wir schon Soldaten brauchen sollten diese kein Staat im Staat sein, sondern als Teil der Bevölkerung von allen akzeptiert werden.

Wenn sich immer wieder die Linkspartei als Mutter aller Pazifisten darstellt ist das nicht glaubwürdig.