Autor Thema: Der Nürburgring - die grüne Hölle (Gelesen 2368 mal)

NF · « **am:** Dienstag, 18. Oktober 2011 - 19:55:14 »

Seit seiner Eröffnung 1927 gilt der Nürburgring als die schwierigste und aufregendste Rennstrecke der Welt. Auf die Fahrer, aber auch auf die Fans, übt speziell die klassische Nordschleife eine fast magische Anziehung aus.
Wenn Amateure durch die Schleifen des Nürburgrings schliddern, erfreut das nicht nur die Fahrer. An der Rennstrecke warten zahlreiche Gaffer, bis es raucht und knallt...

Hier ein paar Bilder:

Hoch oben thront die "hohe Acht" über dem Geschehen, die könnte Geschichten erzählen

Zum Beispiel von der Challenge "Lexus" auf der Nordschleife;

Die Ein- und Ausfahrt "Wehrseifen":

hier geht es richtig runter:

bei ca. 240 volles Programm bremsen, Konkurrenten bleiben da öfter mal wegen plötzlich und unerwartet eintretendem Streß unbeachtet:

Zurück zur "alten" Zielgerade, hier eine kleine Orientierungshilfe zur längsten Rennstrecke (zusätzlich mit den größten Höhenunterschieden) der Welt:

Da wo jetzt das Hotel steht starteten früher die Rennen - das Hotel ist der ehemaligen Tribüne nachempfunden

Um hier hin zu gelangen fährt man erst einmal durch das "alte" Fahrerlager, welches heute nur noch in Massenrennen der semiprofessionellen Form genutzt wird. Das Schild hier sagt alles:

Hier die "Ahnentafel" der Grand-Prix-Sieger auf der langen Schleife:

Das Schild an der Nordspitze gehört hier übrigens gar nicht hin: Das hat sich mal ein Scherzbold im Fahrerlager mit seinem eigenen Namen anfertigen lassen...ohne je selbst auch nur eine Runde gedreht zu haben!!! Die Verantwortlichen fanden es witzig und haben es hängen lassen - weil es keine Nachahmer mehr gab und sie jetzt eine kleine Annekdote erzählen können.

Es gibt aber auch Mahnmale aller Art - neben diesem "zur Grundsteinlegung" gibt es u.a. die Mahnmale eines Ehepaars aus der CSSR: Er weil er den ersten Grand-Prix gewonnen hat, SIE weil sie als einzige Frau (sogar zwei) Siege errungen hat. Das Ende ist traurig - er hat sein Leben auf dem Ring gelassen...

Gegenüber steht das ehemalige "Starterhäuschen" auf dem Dach eines Kiosk zum Eingang in das alte Fahrerlager:

Soweit zur alten Nordschleife - die Tage gibt es ein paar Bilder der neuen und ultramodernen Grand-Prix-Strecke.

Alex

Den Nürburgring habe ich vor vielen Jahren mal befahren, mit meinem Manta

, damals war das für Touris noch erlaubt. Hat Spaß gemacht.

NF

Zitat von: Alex am Dienstag, 18. Oktober 2011 - 20:01:41

Den Nürburgring habe ich vor vielen Jahren mal befahren, mit meinem Manta , damals war das für Touris noch erlaubt. Hat Spaß gemacht.

..das darfst DU heute auch noch: eine Runde (20,832 km) kostet mit dem Pkw € 24,- / die Jahreskarte schlappe € 1.350,- incl Verzehrgutschein im Wert von € 100,-
Ob Mann/Frau den dann noch braucht ist allerdings beim Kauf noch völlig offen

Ich habe viele Jahre in der Nähe gelebt - und mit sanften 18 Jahren sind wir fast wöchentlich auf unseren 350cm³ - Zweitakter Yamahas da gewesen...und haben nur wenige 24h-Rennen verpasst.

Alex

Wie disziplinert/undiszipliniert darf man für 24 Euro denn fahren ? Es gibt doch bestimmt an unterschiedlichen Stellen Beschränkungen, oder ?

NF

Es gibt feste Regeln:

- Es gilt die Straßenverkehrsordnung.
- Es gilt das Rechtsüberholverbot.
- Verbot der absichtlichen Verschmutzung der Strecke.
- Das Streckensicherungspersonal ist über Verschmutzungen der
Strecke zu informieren.
- Absolutes Verbot des Weiterfahrens bei festgestelltem Betriebsmittelverlust.
- Es finden Kontrollen von Fahrzeugen auf Einhaltung der StVZO vor
dem Befahren der Strecke statt.
- Fahrzeugführer eines nicht in Deutschland zugelassenen Fahrzeuges müssen einen Versicherungsnachweis bei sich führen.
- Das Befahren der Nordschleife ist nur mit Kraftfahrzeugen erlaubt,
die der StVZO entsprechen. Fahrzeuge, die bauartbedingt oder aufgrund
ihres technischen Zustandes eine Mindestgeschwindigkeit
von 60 km/h unterschreiten, und Quads sind von der Teilnahme an
Touristenfahrten ausgeschlossen.
- Auf dem Nürburgring müssen die Grundregeln über die Fahrgeschwindigkeit
gemäß § 3 Absatz 1 StVO eingehalten werden.
- Als Baustelle gekennzeichnete Abschnitte des Nürburgrings müssen
langsam befahren werden. Die angegebene Geschwindigkeitsbeschränkung
ist unbedingt einzuhalten.
- Die Lärmgrenzwerte gemäß Nahfeldmessung von 95 dB (A) sowie
eine Schallleistung von 140 dB (A) dürfen nicht überschritten werden
(Änderungen vorbehalten).
- Foto-, Film- und Videoaufnahmen während der Touristenfahrten
sind grundsätzlich verboten.
- Die Durchführung kommerzieller Taxifahrten, ob entgeltlich oder
unentgeltlich, im Rahmen der Touristenfahrten ist untersagt.

Aber das alles gilt nur sehr theoretisch...wie die Erfahrungen gezeigt haben!

Alex

Allerhand oder, aber das muß wohl sein

Katja

Ohhhh, DANKE, NF!!! Da werden Begehrlichkeiten geweckt

(Und?? Biste gefahren??)

NF

Zitat von: Katja am Dienstag, 18. Oktober 2011 - 21:05:40

Ohhhh, DANKE, NF!!! Da werden Begehrlichkeiten geweckt (Und?? Biste gefahren??)

...neee - leider nicht - meine Mama im zarten Alter von 74 Jahren wollten mir ihren silbernen Ford Fusion in der Sportversion (mit Rückfahrsensoren als Weihn.geschenk und gefühlt 70 PS) leider nicht leihen

Katja

Das ist bitter!! Und?? Ist Mama gefahren?

NF

Der Ring - Teil II

Ab 1977 fanden auf der Nordschleife keine Formel 1 - Rennen mehr statt. Der Hauptgrund hierfür war die fehlende Sicherheit (u.a. Niki Laudas Unfall!), der Hockenheimring versprach darüber hinaus wirtschaftlich lukrativer zu sein..
Ein Umbau war zu teuer - also entstand die neue ca. 4,5 km lange Strecke - der neue Grand-Prix-Kurs, der nur noch die Start/zielgerade mit der alten Nordschleife gemeinsam hatte.
In 2002 wurde die Strecke mit dem Bau der Mercedes-Arena auf etwa 5,1 km erweitert sowie die Boxenanlage neu gebaut (33 Boxen), die jetzt auch für Trucks geeignet sind.

Genug erzählt - hier die Bilder dazu:

Übersichtsplan:

Das neue Boxenstopgebäude

Die Bilder hier kennt man von den Boxenstopps im TV

Hier stehen die Boliden vor/nach dem Rennen - die "Box" von innen:

Oben auf dem Gebäude hat man einen netten Ausblick:

auf die Start/Ziel-Gerade

auf das neue Fahrerlager

und bei der Siegerehrung steht man auch in der ersten Reihe - aber nur die drei Podiumplätze dürfen dabei sein!

Gute Sicht garantieren auch folgende Plätze:
Die Gegentribüne für "Normalos" - soweit Sie genug Geld für eine Karte auf der Haupttribüne hinblättern, incl. Blick auf die gegenüberliegende Boxengasse