So wie es aussieht, wird die CDU wohl der klare Verlierer und die SPD der klare Gewinner in Hamburg sein.
Doch wird es für die SPD zur absoluten Mehrheit reichen? Oder benötigt sie einen Koalitionspartner? Schafft die Linke den Sprung ins Parlament? Kann die FDP das Abrutschen in die Bedeutungslosigkeit verhindern? Oder werden die Ergebnisse doch anders als bei den letzten Umfragen aussehen?
Fragen über Fragen.
Die Wahllokale schließen gleich um 18 Uhr, doch Hochrechnungen wird es erst so gegen 20 Uhr geben.
Ich bin schon gespannt.
Vermutlich wird die SPD die absolute Mehrheit bekommen. Zumindest der Bürgerschaftsmandate - nicht jedoch der Stimmen. Sollte es tatsächlich so kommen, bin ich gespannt, wie sie sich dann verhält - vielleicht klagt sie dann ja gegen ihren eigenen Wahlsieg.
Ansonsten liegt das derzeit prognostizierte Ergebnis im Rahmen dessen, was allgemein erwartet wurde, auch wenn es am oberen Rande (für die SPD) bzw am unteren Rande (für die Union) der Vorhersagen sein wird.
Die CDU hatte die Wahlen spätestens in dem Moment verloren, als sie den Ahlhaus aufs Schild hoben. Sorry, aber der Mann ist schlicht nicht vermittelbar. ok, vorstehender Satz könnte auch ohne die beiden letzten Worte auskommen. Dieses Ergebnis muss das Ende der politischen Karriere dieser biederen Kohl-Kopie sein!
Die SPD hatte die deutlich bessere Personalie schon vom Spitzenkanddiaten her und hat gezeigt, dass sie diesbezüglich nachlegen kann, zB indem sie den Handelskammerpräses Frank Horch mit ins Boot holte. Ein insgesamt kluger Wahlkampf, in dem die SPD Hamburg eines ihrer Stammländer wieder erobert hat.
Überraschend der Einzug der FDP in die Bürgerschaft. Ob die Personalie wirklich auf Dauer trägt, vermag ich nicht zu beurteilen, aber die Plakate der Gelben fand ich schwach. Gleichwohl war es wohl eine mutige (oder listig-strategische?) Entscheidung der etwas überalterten und deutlich zu männlichen Führungsriege der FDP, die junge Dame Katja Suding zur Spitzenkanddiatin zu machen und sie hat sich wacker und wie man / frau sieht auch mit Erfolg geschlagen.
Die Grünen haben ihr Potenzial, welches sie in einer Stadt wie Hamburg natürlicherweise haben, gut aktiviert und ausgeschöpft. Der Wahlkampf war wie gewohnt kreativ und hob sie wohltuend ab. Gut gewählt war die Personalie der Spitzenkandiatin Anja Hajduk und in Sonderheit wohltuend der weitgehende Verzicht auf die ehemalige Schulsenatorin, die einen unglaublichen Scherbenhaufen angerichtet hat, weil sie ihre Ideologie über den Elternwillen gestellt hat.
Dass die Linken reinkommen, war zu befürchten. Mag die Spitzenkandidatin noch recht honorig sein, möchte ich über den Rest des Haufens schweigen und lieber und einmal mehr den ehemaligen SPD-Vorsitzenden Kurt Schumacher zitieren: "Kommunisten sind rotlakierte Nazis". Dem ist nichts hinzuzufügen