Der Weihnachtsmann - die perfekte Symbiose vom Nikolaus und Knecht Ruprecht. Den gibt es ja auch noch. Schon älter als schwarze übersüßte Brause, aber von deren Hersteller in der Tat zuerst im großen Stil genutzt und dann coloriert. Und der kommt bei uns am Heilig Abend gemeinsam mit dem Christkind. Ganz wie in dem wunderbaren Gedicht von Theodor Storm:
Von drauß' vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Allüberall auf den Tannenspitzen
Sah ich goldene Lichtlein sitzen;
Und droben aus dem Himmelstor
Sah mit großen Augen das Christkind hervor;
Und wie ich so strolcht' durch den finstern Tann,
Da rief's mich mit heller Stimme an:
"Knecht Ruprecht", rief es, "alter Gesell,
Hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
Das Himmelstor ist aufgetan,
Alt' und Junge sollen nun
Von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
Und morgen flieg ich hinab zur Erden,
Denn es soll wieder Weihnachten werden!"
Ich sprach: "O lieber Herre Christ,
Meine Reise fast zu Ende ist;
Ich soll nur noch in diese Stadt,
Wo's eitel gute Kinder hat."
- "Hast denn das Säcklein auch bei dir?"
Ich sprach: "Das Säcklein, das ist hier:
Denn Äpfel, Nuss und Mandelkern
Essen fromme Kinder gern."
Von drauß' vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
(aufmerksame Leser/innen werden merken, dass ich aus pädagogischen Gründen einige wenige Zeilen weggelassen habe)
PS: auch als die Kinder klein waren, kam nie der Weihnachtsmann. Höchstes war mal ein Weihnachtsengel durch die Wohnung geflogen. Als Beweis diente dann ein bisschen Watte, die von seinen Flügeln irgendwo in der Wohnung hängengebleiben war