Autor Thema: Schenefeld: Wacken-Workshop  (Gelesen 4175 mal)

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Neocorusch

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Schenefeld: Wacken-Workshop
« am: Samstag, 30. Oktober 2010 - 10:14:01 »

Leinwandskizze. (Acryl, Leinwand, Mantelpinsel)



Wer Lust hat, mal über die Schulter zu schauen, aber keinen Zugang zum Atelier eines Künstler hat, kann hier die Entstehung eines Gemäldes für die Landsparkasse Schenefeld nachvollziehen.



Untermalung Hintergund. Farbperspektivischer Aufbau. (Model rechts: Peperkorn)


Michael Hein

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Re: Schenefeld: Wacken-Workshop
« Antwort #1 am: Samstag, 30. Oktober 2010 - 10:18:46 »
Ich will ein "gefällt mir" Knopf!

Neocorusch

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Re: Schenefeld: Wacken-Workshop
« Antwort #2 am: Samstag, 30. Oktober 2010 - 10:19:09 »
Die Skizze wird mit Acrylfarben und einem Mantelpinsel frei auf die Leinwand gemalt. Hierbei entwickelt sich die Gesamtkomposition und die Vorstellung der Farbkomposition. In diesem Fall wird schnell klar, daß der Aufbau sehr rigide geordnet werden muß, damit sich im Menschengewimmel Dominanzen erkennen lassen.



Die Untermalung der Hintergrund-Partien werden mit lasierenden Ölfarben angelegt. Die Skizze wird immer weniger erkennbar und die Malerei muß die Funktion der Proportionssicherheit übernehmen. Das hört sich kompliziert an, ist aber ein Bestandteil malerischer Atelier-Routine.

Farbordnung und Untermalung. (Lasurfarben)

Wird fortgesetzt..............


Neocorusch

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Re: Schenefeld: Wacken-Workshop
« Antwort #3 am: Samstag, 30. Oktober 2010 - 10:22:09 »
Ich will ein "gefällt mir" Knopf!
Da ist was dran. Im www.kuestenforum.de hat sich dadurch eine sehr positive Dynamik entwickelt. Aber Du schreibst das hoffentlich nicht nur, weil ich mein Material bei Dir einkaufe?  ;)

Neocorusch

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Re: Schenefeld: Wacken-Workshop
« Antwort #4 am: Samstag, 30. Oktober 2010 - 10:27:06 »


Die Untermalung mit Mitteltönen sieht ein wenig brutal aus. Der Maler muß schon eine sehr konkrete Vorstellung vom Resultat haben, um sich in dieser Phase nicht zu verlieren. Insbesondere Hauttöne bestehen aus einer Reihe von Teilkomponenten in den Grundfarben, die in der späteren "Höhung" einen völlig abweichenden Charakter erhalten. Wesentliche Grundtöne sind Terra Pozzuoli, gebrannte Sienna und Stil de Grain.









Neocorusch

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Re: Schenefeld: Wacken-Workshop
« Antwort #5 am: Samstag, 30. Oktober 2010 - 10:29:47 »


In die frische, leicht angezogene Mittelton-Untermalung wird mit hellen Tönen "gehöht". Dabei lassen sich anatomische Details hervorragend modellieren.







Neocorusch

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Re: Schenefeld: Wacken-Workshop
« Antwort #6 am: Samstag, 30. Oktober 2010 - 10:37:18 »



Michael - Danke noch mal für den Tipp mit den Lasurfarben. Ich hatte zwar schon immer einen recht logischen Aufbau, aber so bleibt die Skizze länger erkennbar und man fühlt sich beim Malen irgendwie sicherer. Hilft einem ja sonst keiner dabei ;-) hat mir eigentlich Spaß gemacht, den Arbeitsprozess mal mit Schnappschüssen zu dokumentieren. vielleicht schafft das ja auch ein wenig vertrauen - im Zeitalter von Digiprints und Computergrafik. Kannst die Bilder gern für Deine eigene Heimseite übernehmen, schließlich ist das Arbeitsmaterial ja überwiegend von Dir.



Jetzt kann man , glaub ich jedenfalls, erkennen, wie das mit der "Farbperspektive" gemeint war.

Neocorusch

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Re: Schenefeld: Wacken-Workshop
« Antwort #7 am: Samstag, 30. Oktober 2010 - 10:40:37 »
Man sollte vielleicht wissen, daß es sich bei den hier gemalten Darstellern durchweg um Mitarbeiter der Landsparkasse Schenefeld handelt, die sich netterweise in eine Situation hineinsteigerten, die sie sich vor den riesigen Wacken-Bühnen vorstellten. Wacken gehört zum Randbereich im Aufgaben-Umfeld der Landsparkasse und stellt auf darstellbare Weise die Schnittmenge zwischen traditioneller Landwirtschaft und zeitgemäßer Konzert-Kultur parallel zum Schleswig-Holstein Musik-Festival dar. Die Landwirtschaft wird durch den wunderbar malbaren Herrn Peperkorn und seinem ebenso großartigen Lanz-Bulldog versinnbildlicht. Aus diesem Aufbau ergaben sich beim Malen surreale Assoziationen wie der blitzartig "überspringende Funke" für den man lediglich die richtige "Antenne" haben muß. Das Wortspiel um das legendäre Wacken-Handzeichen "Metall-Fork" führte ebenfalls zu assoziativen Bildspielen und lassen die Forke des Landwirtes doppeldeutig als Antenne erscheinen. Das Wacken-Logo, der Stierschädel, provozierten weitere Ideen, die in diesem Fall von den Mitarbeitern der Landsparkasse selbst ins Spiel gebracht wurden: Die von der "Mutterkuh" entsandten Kälber toben durch das Bild wie die campenden Heerscharen auf dem Festivalgelände und lassen gemeinsam mit den enthusiastischen Mitarbeitern ein Schenefelder Pamplona entstehen.





So langsam wird der Farb-Aufbau erkennbar und die Details im Vordergrund gewinnen an Bedeutung.

Michael Hein

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Re: Schenefeld: Wacken-Workshop
« Antwort #8 am: Samstag, 30. Oktober 2010 - 10:56:26 »
Michael - Danke noch mal für den Tipp mit den Lasurfarben.

... das Dankeschön gebe ich mal an Theresa weiter, sie ist bei solchen Sachen für die Fachfrau bei uns  ;)

Katja

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Re: Schenefeld: Wacken-Workshop
« Antwort #9 am: Samstag, 30. Oktober 2010 - 12:04:27 »
PHANTASTISCH!! Danke! (und das nicht, weil Du Material bei mir kaufst ;) )

Alex

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Re: Schenefeld: Wacken-Workshop
« Antwort #10 am: Samstag, 30. Oktober 2010 - 17:53:59 »
Großartige Dokumentation dieser Arbeit, das macht Appetit auf mehr ;).

Neocorusch

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Re: Schenefeld: Wacken-Workshop
« Antwort #11 am: Sonntag, 31. Oktober 2010 - 18:43:15 »
Ich nehme die Statistik ganz oben mal ernst. Demnach geht solch ein Workshop einigen auf den Keks. Das möchte ich natürlich nicht. Ich hätte sonst noch eine ganze Reihe solcher Serien im Ärmel. Etwa zu Wachsmodellierung und Bronzeguss und auch zur Farbradierung. Ich bin nämlich während meiner Tätigkeit als Dozent im Künstlerhaus Spiekeroog eigentlich aus Langeweile mal auf die Idee gekommen, neben dem Arbeitsplatz immer eine Digitalkamera parat liegen zu haben. Daraus ist jetzt eine Serie entstanden und ich plane, daraus Lehrhefte und Beamer-Vorträge zu machen. Natürlich kann man die Sachen auch im Internet ganz prächtig verwenden. Vielleicht regt das ja etwas zum Selbstschaffen an.

breughel

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Re: Schenefeld: Wacken-Workshop
« Antwort #12 am: Sonntag, 31. Oktober 2010 - 18:48:59 »
Da hier immer einigen etwas auf den Keks geht - lass dich davon nicht beindrucken.
Ich gehe z.B. erheblich auf den Keks ;D aber dies ist ein Forum und da wünschen auch viele Kunst und nicht nur Fotos.

Alex

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Re: Schenefeld: Wacken-Workshop
« Antwort #13 am: Sonntag, 31. Oktober 2010 - 18:53:55 »
Ich nehme die Statistik ganz oben mal ernst. Demnach geht solch ein Workshop einigen auf den Keks. Das möchte ich natürlich nicht. Ich hätte sonst noch eine ganze Reihe solcher Serien im Ärmel.
Bei einem bisherigen Votum von 16:3 bzw 80% ist eine Fortsetzung absolut gewünscht. Ansonsten schließe ich mich Breughel an ;D
Da hier immer einigen etwas auf den Keks geht - lass dich davon nicht beindrucken.Ich gehe z.B. erheblich auf den Keks ;D aber dies ist ein Forum und da wünschen auch viele Kunst und nicht nur Fotos.

Bernd

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Re: Schenefeld: Wacken-Workshop
« Antwort #14 am: Sonntag, 31. Oktober 2010 - 19:30:47 »
... Demnach geht solch ein Workshop einigen auf den Keks. ...
Sollen sie doch mit ihrem Keks machen, was sie wollen.
Bravo! Interessanter, informativer, einfach toller Strang! Mache bloß weiter!