Vielleicht ist es für Euch Ureinwohner
ein alter Hut, weil Ihr es schon x-mal gesehen habt, wie ein Reetdach gepflegt wird. Für mich war es heute Premiere, und die habe ich dann auch gleich mal fotografiert.
Unser Dach war eigentlich noch in Ordnung - es gab keine Lecks oder größere Schäden im Reet. Die Wetterseite war allerdings schon ein bißchen vermoost, Vögel hatten ihr Nistmaterial aufgeliehen
. ein Marder hat einen Zugang zum Dachboden gebaut... kurz: wir wollten es warten lassen, unser Dach.
So sieht Reet aus, wenn es schon ein paar Donnerstage auf dem Dach liegt. Es ist verwittert und mit Moos behaftet.
Dennoch ist es nicht 'unbrauchbar'. Allerdings hält sich durch das Moos Regenwasser länger auf dem Dach, so daß man von einem Schwamm-Effekt sprechen könnte. Die lange Feuchtigkeit schadet dem Naturmaterial - es muß für eine schnellere Trocknung gesorgt werden.
Das Arbeitsgerät der Reetdackdecker sieht aus, als wenn es aus einem Museum kommt
- und tatsächlich hat man es genau in dieser Form seit Ewigkeiten schon benutzt!
Oder dieses hier:
oder dieses:
und noch ein paar andere
Das ist das unbearbeitete Rohmaterial
Hier wird es in Form geschnitten (Könner machen das ohne Zentimetermaß!
)
Das war der Anfang - das Reet wird festgeklopft, dabei werden die verrotteten Spitzen abgebrochen, das Moos fällt ab
Eine sauschwere Arbeit, schon beim Zuschauen wurde mir ziemlich warm!
Und so sieht das Reet aus, wenn es bearbeitet ist - nun kann der Regen ungebremst abfließen
Was nicht mehr auf dem Dach sein sollte, liegt nun unten
Dann fing es an zu regnen ... ich weiß nicht, was besser ist: dieses Zeug staubend überall oder nass und klebend
auch überall!
Morgen geht es weiter - bei mir sicher, hier, wenn Ihr wollt.
Ich mach Feierabend!