Autor Thema: „Haushalt der Vernunft“ für Itzehoe?  (Gelesen 3695 mal)

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Offline ToRü | ToРуз

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„Haushalt der Vernunft“ für Itzehoe?
« am: Donnerstag, 04. März 2010 - 00:35:57 »
In der heutigen NR - Itzehoer Nachrichten:

"Haushalt der Vernunft" steht.

Vernunft? 5,4 Mio EUR Finanzierungslücke.
Die Stadt muss die Einnahmen erhöhen: Die Gewerbesteuer wird um zehn Punkte auf einen Hebesatz von 350 Prozent steigen.

Offen sind die Schritte zur Haushaltskonsolidierung – "weil das so schwierig ist, dass wir uns noch einmal gesondert da ran setzen müssen"

Aber mehr als nötig für eine neue Sporthalle ausgeben: Eigentlich benötigt wird eine neue Sporthalle, die ca. 1,5 Mio EUR kostet. Mit ein wenig hin und hergeschiebe hat man nun einen Weg gefunden, eine größere Halle, die man eigentlich so nicht braucht, für 2,5 Mio EUR zu bauen.

Zitat aus der NR:
"Heinz Köhnke (CDU) ist froh, dass nun „etwas Vernünftiges“ an Stelle eines „Goggomobils“ tritt"

Nur: Wenn ich mir nur ein Goggomobil leisten kann, sollte ich mir keine E-Klasse auf Pump kaufen.

Auch das Haus der Jugend wird mit ca. 3 Mio EUR wesentlich teurer, als ursprünglich mal geplant. Mit 2 Mio könnte man auch etwas sehr schönes bauen, was den Jugendlichen gefällt. Aber ok, noch 'ne Mio mehr als nötig, Itzehoe kann es sich ja leisten.

Zu bemerken ist: In den vergangenen 10 Jahren gab es diverse Förderprogramme für Bauten wie z.B. die Sporthalle. In weiser Voraussicht hat die damalige Stadtregierung darauf verzichtet und nun muss die Stadt alles alleine finanzieren.

Damit man für die Haushaltsdefizite Ausgleichszahlungen vom Land bekommt, muss man halt die Steuern erhöhen.

Aber wo kann gespart werden? Ich denke, man muss erstmal sehen, was man wirklich und dringend braucht und das dann im finanziellen Rahmen planen und bauen.

Aber wir haben hier wohl die große "Gelddruck-Koalition", die das Geld weiter ausgibt, als wäre es in Fülle vorhanden.

Die Verschuldung wird, bereits heute absehbar, 2011 bis 2013 dramatisch zunehmen.

Auch wenn es hart ist: Sparen ist angesagt - auch da wo es u.U. weh tut.

Nun: Höhere Steuern für Itzehoer Bürger, keine Konzept für eine Haushaltskonsolidierung, unnötig hohe Investitionsausgaben; ist das ein "Haushalt der Vernunft?"
« Letzte Änderung: Donnerstag, 04. März 2010 - 00:43:03 von groundstar »
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
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Paul Schrader

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Re: „Haushalt der Vernunft“ für Itzehoe?
« Antwort #1 am: Donnerstag, 04. März 2010 - 05:57:41 »
Das Geheimnis ist dieses hier:



Aber im Ernst: Ich frage mich, ob das neue HdJ goldene Türklinken hat. Was wird denn das für ein Haus für 3.000.000,00 Euro? Dafür kann man ein Dutzend durchschnittliche Einfamilienhäuser bauen!

Um auf Deine Frage zu kommen: Ein "Haushalt der Vernunft" ist es sicher nicht mit Blick auf die Haushaltskonsolidierung. Aber ohne sinnvolle Investitionen geht es in Itzehoe auch nur noch bergab. Und den Weg scheinen unsere Freizeitpolitiker gerade aufhalten zu wollen.

Aber da habe ich noch eine Frage an Dich: Warum gilt der Straftatbestand der Insolvenzverschleppung eigentlich nur für juristische Personen und nicht bei Stadt/Gemeinde/Kreis/Land/Bund?

ae8090

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Re: „Haushalt der Vernunft“ für Itzehoe?
« Antwort #2 am: Donnerstag, 04. März 2010 - 07:54:52 »
Wir leben in Bund, Ländern und Kommunen auf Kosten unserer Kinder und Kinderkinder und sie werden uns einst genau das fragen, was wir unsere Großeltern und die etwas Älteren ihre Eltern gefragt haben:

Was hast Du gewusst?

Ein HdJ für 3 Mio? Völlig inakzeptabel! Und es geht hier überhaupt nicht gegen Jugendliche, das ist nur ein Beispiel und es ließen sich sicherlich noch viele weitere finden.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: „Haushalt der Vernunft“ für Itzehoe?
« Antwort #3 am: Donnerstag, 04. März 2010 - 09:26:08 »
...

Um auf Deine Frage zu kommen: Ein "Haushalt der Vernunft" ist es sicher nicht mit Blick auf die Haushaltskonsolidierung. Aber ohne sinnvolle Investitionen geht es in Itzehoe auch nur noch bergab. Und den Weg scheinen unsere Freizeitpolitiker gerade aufhalten zu wollen....

Sinnvolle Investitionen sind ja auch Wichtig und Richtig. Aber überdimensionierte Investitionen sind eben nicht Vernünftig; zumal die Doppik ja nun auch so profane dienge wie "Abschreibung" berücksichtigt. Und da liegt auch das Problem.

Ein Wirtschaftsunternehmen verdient in der Regel Geld mit dem Investitionsobejekt und kann damit seine Steuerlast senken.
Eine Kommune kann das nicht, die Einnahme zur Investition fehlt. Und daher gillt: je teurer die Investition, je höher die Abschreibungssumme desto dramatischer das Ergebnis im Haushalt.
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breughel

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Re: „Haushalt der Vernunft“ für Itzehoe?
« Antwort #4 am: Donnerstag, 04. März 2010 - 09:43:29 »
Wenn das Wort "Vernunft" fällt, sollte man sehr aufmerksam werden.

angelika

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Re: „Haushalt der Vernunft“ für Itzehoe?
« Antwort #5 am: Donnerstag, 04. März 2010 - 10:07:19 »
3 Mio. für das Haus der Jugend ist schon ein Batzen,aber die Jugend braucht eben einen Platz.
Mit der Sporthalle kann ich nicht verstehen.
Da steht eine neu renovierte Sporthalle mit großem Auengelände im alten Kasernegelände von Nordoe, genügend Parkplätze und dann wird das ganze an einen Investor verkauft, der die Sporthalle abreißt um Häuser hinzubauen.
Man bedenke kurz bevor die Truppen abgezogen sind, wurden dort meiner Info nach noch 300000€ hineigesteckt.
Aber vielleicht kann die Stadt es ja so machen wie eine Randgemeinde,man stelle den Jugendlichen 2 Bauwagen hin , keinen Betreuer und überläßt sie sich selbst.
Wäre das nicht eine Idee ,man was kann da für Geld gespart werden.
Wäre mal einen Artikel in der Rundschau wert. ;) :P

Blubb

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Re: „Haushalt der Vernunft“ für Itzehoe?
« Antwort #6 am: Donnerstag, 04. März 2010 - 10:54:35 »
Drei Millionen für ein HdJ, welches vorher mit zwei Millionen veranschlagt war und somit eine ganze Million teurer wird, erscheint mir dann doch etwas viel. Was möchte man denn da für einen Prachtbau hinstellen? Natürlich braucht man ein neues HdJ, aber doch nicht um jeden Preis.

wutz

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Re: „Haushalt der Vernunft“ für Itzehoe?
« Antwort #7 am: Donnerstag, 04. März 2010 - 11:01:28 »
Dann musst Du einfach mal in die ent. Bauausschußsitzung gehen und dir zeigen lassen, was das für ein Bau wird.

Blubb

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Re: „Haushalt der Vernunft“ für Itzehoe?
« Antwort #8 am: Donnerstag, 04. März 2010 - 11:05:38 »
Dann musst Du einfach mal in die ent. Bauausschußsitzung gehen und dir zeigen lassen, was das für ein Bau wird.

Hat vielleicht nicht jeder Zeit für. Außerdem bin ich z.B. auch nicht ständig in IZ, um so etwas tun zu können.
« Letzte Änderung: Donnerstag, 04. März 2010 - 11:09:18 von Blubb »

swetlana

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Re: „Haushalt der Vernunft“ für Itzehoe?
« Antwort #9 am: Donnerstag, 04. März 2010 - 11:47:35 »
Wenn das Wort "Vernunft" fällt, sollte man sehr aufmerksam werden.

... wenn nicht sogar mißtrauisch.

swetlana

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Re: „Haushalt der Vernunft“ für Itzehoe?
« Antwort #10 am: Donnerstag, 04. März 2010 - 12:29:02 »
Den fraglichen Artikel zum Thema findet ihr hier
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Michael Hein

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Re: „Haushalt der Vernunft“ für Itzehoe?
« Antwort #11 am: Donnerstag, 04. März 2010 - 13:25:59 »
Drei Millionen für ein HdJ, welches vorher mit zwei Millionen veranschlagt war und somit eine ganze Million teurer wird, erscheint mir dann doch etwas viel.

Na ja, die Turnhalle für die AVS wird auch 2,5 Mio kosten. Und bei der KKS wird auch für 2 MIO umgebaut. Und das HDJ ist ein kompletter Neubau auf unbebautem Grund - das kost wohl was ...
Wichtig wäre, das die ortsansässigen Firmen die Aufträge erhelten finde ich.

Offline ToRü | ToРуз

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Re: „Haushalt der Vernunft“ für Itzehoe?
« Antwort #12 am: Donnerstag, 04. März 2010 - 14:06:32 »
Drei Millionen für ein HdJ, welches vorher mit zwei Millionen veranschlagt war und somit eine ganze Million teurer wird, erscheint mir dann doch etwas viel.
...
Wichtig wäre, das die ortsansässigen Firmen die Aufträge erhelten finde ich.

Ja, da finde ich auch, allerdings spricht das Vergaberecht leider dagegen.

es ist ja schon immer erstaunlich, daß Firmen von weiter Weg trotz den Fahrt- und Transportkosten wesentlich günstiger sein können, als ortsansässige Firmen.
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ae8090

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Re: „Haushalt der Vernunft“ für Itzehoe?
« Antwort #13 am: Donnerstag, 04. März 2010 - 16:26:53 »
Drei Millionen für ein HdJ, welches vorher mit zwei Millionen veranschlagt war und somit eine ganze Million teurer wird, erscheint mir dann doch etwas viel.
...
Wichtig wäre, das die ortsansässigen Firmen die Aufträge erhelten finde ich.

Ja, da finde ich auch, allerdings spricht das Vergaberecht leider dagegen.

es ist ja schon immer erstaunlich, daß Firmen von weiter Weg trotz den Fahrt- und Transportkosten wesentlich günstiger sein können, als ortsansässige Firmen.


und die nachträglichen Preiserhöhungen folgen auf dem Fuße. Da ist das Vergaberecht leider nicht dagegen! Sorry, aber das stimmt doch alles hinten und vorne nicht!

Offline ToRü | ToРуз

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Re: „Haushalt der Vernunft“ für Itzehoe?
« Antwort #14 am: Donnerstag, 04. März 2010 - 22:49:34 »
Drei Millionen für ein HdJ, welches vorher mit zwei Millionen veranschlagt war und somit eine ganze Million teurer wird, erscheint mir dann doch etwas viel.
...
Wichtig wäre, das die ortsansässigen Firmen die Aufträge erhelten finde ich.

Ja, da finde ich auch, allerdings spricht das Vergaberecht leider dagegen.

es ist ja schon immer erstaunlich, daß Firmen von weiter Weg trotz den Fahrt- und Transportkosten wesentlich günstiger sein können, als ortsansässige Firmen.


und die nachträglichen Preiserhöhungen folgen auf dem Fuße. Da ist das Vergaberecht leider nicht dagegen! Sorry, aber das stimmt doch alles hinten und vorne nicht!

Da stimme ich Dir ohne Einschränkung zu.
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