Deutsches Schallplattenmuseum in Nortorf

Begonnen von ThK, Montag, 11. August 2025 - 14:46:16

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ThK

#15
Diese Langspielplatte wurde mal einem Kollegen überreicht, der bei Geburtstagssammlungen "besonders spendabel" war





Ein Ghettoblaster mit Langspielplattenspieler. Wäre mir zu schwer auf der Schulter.
Daneben stehen Kugellautsprecher, die einen besseren Raumklang abgeben.





Und noch mal eine Rock-Ola, diesmal die Variante Rhapsody 160 (...schön ist ein Jugendtraum)





Eine weitere Art Musik aufzuzeichnen war das Tefifon [KLICK]. Eine Art Kassette mit flexiblen und endlosen Schallband aber mit Rille, wie bei Schallplatte.
Auch hier wurde uns eine Aufnahme vorgespielt. Den Sound würde ich schon fast als sensationell beszeichnen.



NF

Ghettoblaster mit Langspielplattenspieler und Tefifon habe ich noch nie gesehen...
EINFACH MAL MACHEN.
KÖNNTE JA GUT WERDEN.

ThK

Zitat von: NF in Mittwoch, 20. August 2025 - 22:38:40Ghettoblaster mit Langspielplattenspieler und Tefifon habe ich noch nie gesehen...


Na, dann wird es doch Zeit für einen Besuch im Deutsches Schallplattenmuseum in Nortorf

ThK

#18
Weiter geht es mit einer Kuriosität! Ein Schallplattenspieler mit 4 Geschwindigkeiten.
16 - 33 (Langspielplatten) - 45 (Singles) - 78 (Schallackplatten). Aber wofür war denn
überhaupt die 16er Geschwindigkeit? Der damalige Schallplattenspieler meines Vaters
hatte auch die 4 Geschwindigkeiten. Spaßeshalber haben wir uns sämtliche Tonträger
in allen Geschwindigkeiten angehört. Aber wofür war 16?

Nach über einem halben Jahrhundert bekam ich im Schallplattenmuseum die Antwort.
Für diese Geschwindigkeit gab es auch Schallplatten. Und natürlich gibt es im
Museum Abspielgeräte (natürlich ein Designklassiker von Braun)...





...und auch Schallplatten (diese hätte mein Vater mit Sicherheit gekauft)





Zitat Wikipedia oder [KLICK]:

Erst seit etwa Mitte der 1950er Jahre wurden Plattenspieler üblich, die die drei wesentlichen bis dahin üblichen Geschwindigkeiten (33 1⁄3, 45 und 78 Umdrehungen pro Minute) beherrschten und mit Hilfe von Adaptern Platten beider oben erwähnter Mittellochgrößen abspielen konnten. Etliche Plattenspieler besaßen zusätzlich die Geschwindigkeit 16 2⁄3 Umdrehungen pro Minute (die Hälfte von 33 1⁄3 Umdrehungen pro Minute), die Mitte der 1950er Jahre aufkam und für Sprachschallplatten Verwendung fand. Letztlich fand dieses Format aber kaum Verbreitung, gegenüber Schallplatten mit 33 1⁄3 Umdrehungen pro Minute brachte es kaum Kostenersparnis und der Vorteil der längeren Laufzeit ging zu Lasten der Tonqualität. Anfang der 1970er Jahre konnte man davon ausgehen, dass nur eine verschwindend kleine Minderheit Bedarf für die Geschwindigkeiten 16 2⁄3 und 78 Umdrehungen pro Minute hatte, die danach auf den Markt gebrachten Plattenspieler boten diese Geschwindigkeiten kaum noch an.

Der einzige Bereich, in dem eine mit 16 2⁄3 Umdrehungen pro Minute laufende Schallplatte erhebliche Vorteile bringen konnte, waren in Pkw eingebaute Plattenspieler, bei denen die Verwendung von Schallplatten mit 30 cm Durchmesser aus Platzgründen nicht möglich war, dagegen 17 cm große Schallplatten maximal 8 Minuten laufen (mit 33 1⁄3 Umdrehungen pro Minute). Peter Carl Goldmark entwickelte für Chrysler-Automobile die Highway Hi-Fi 16 2⁄3-Schallplatte, aber auch das konnte der Geschwindigkeit 16 2⁄3 Umdrehungen pro Minute nicht zum Erfolg verhelfen.



So sah eine typische Hörecke in den 50ern aus





oder so






ThK

Der Vorgänger von Walkman und I-Pod war ein tragbarer Plattenspieler, wie das Model Lido





Es gab auch Urlaubsgrüße in Form von Schallplatten.
Nur das Auflegen des Tonarms war nicht ganz so leicht.





Ein tolles Schallplatten-Klappcover





Und eine Highend-Reinigungsmaschine für Schallplatten (die könnte ich schon gebrauchen)





Und am morgigen Sonnabend kommen wir zum absoluten Highlight des Museums!

ThK

Das absolute Highlight besteht aus einer Leihgabe der Firma ELAC [KLICK]

Es besteht aus mehreren HIFI-Komponenten und zwei "Standlautsprechern"








und noch eine Querschnittszeichnung der Box





Dieses unscharfe Bild zeigt einen Teil der Box. Die gelbe Folie wird von Hand gefaltet!!!





Wer Lust hat, kannja mal den Preis einer Box schätzen. Morgen stelle ich dann die Preisliste rein.


ThK

Leider wurde keine Schätzung abgegeben. Hier nun wie versprochen die Preisliste





Eine Lautsprecherbox kostet also 39.990,00 Euro!


Natürlich bekamen wir auch eine Hörprobe dargeboten. Diese Schallplatte erzeugte bei mir Gänsehaut





Eine typische damalige Diskothekenabspielanlage gab es auch zu sehen





Und im Foyer ist noch eine typische Schallplattenladenprobehörenanlage (aus den 60ern?) zu bewundern






Und am Montag gibt es noch 2 Schmankerl zu sehen (zumindest für mich)



NF

Da hätte nich - wäre ich gestern nicht ausnahmsweise abwesend gewesen - gar nicht so schlecht gewesen:
  - ich hätte den Gegenwert eines neuen VW Golf getippt  ;)
EINFACH MAL MACHEN.
KÖNNTE JA GUT WERDEN.

ThK

Schmankerl Nummer 1 ist diese Box von Grobschnitt. Sie nennt sich 79:10,
weil jede der 17!!! CDs 79 Minuten und 10 Sekunden lang ist.





Schmankerl Nummer 2 ist dieser Schallplattenspieler von ELAC, Typ BINGO 160.
Genau diesen hatten meine Eltern und ich durfte heimlich meine Erfahrungen
damit sammeln. Wie ihr seht, hat er alle 4 Geschwindigkeiten. Und noch geiler
war der 10er-Wechsler. Egal ob 10 Singles oder 10 LPs, er spielte alles der
Reihe nach und funktionierte bis zum letzten Tag. Schön war die Zeit.





Im Obergeschoss gab es noch eine Sonderausstellung über den damaligen Weltstar Caterina Valente [KLICK]
Dort herrscht aber Fotografierverbot, wegen der Rechte an den Bildern


So, ich glaube das wars. Also erstmal danke für eure Geduld und Interesse.

NF

125,- DM 1965 wären heute (60 Jahre später) ungefähr 1.300,-€ - für einen Plattenspieler  ;)

Tolle Zeitreise, habe ich regelrecht verschlungen - DANKESCHÖN fürs virtuelle Mitnehmen!
EINFACH MAL MACHEN.
KÖNNTE JA GUT WERDEN.