Kommunalwahl 2008

Begonnen von Johomo, Freitag, 14. März 2008 - 16:53:59

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itzman

Warum gehen die ,,Jungen Wähler" nicht zur Wahl?
Ich glaube es liegt eher an den örtlichen Politikern. Deren Aufgabe ist es doch junge Wähler von ihren Gedanken zu überzeugen!
Sieht man in Fernsehen wie sich der ,,Schwarze Peter" zugeschoben wird, immer haben die ,,Anderen" Schuld, ein Ergebnis – 12% oder das schlechteste Ergebnis überhaupt, das übliche hauen und stechen, wer hat da noch Lust zur Wahl?

Es fehlen die Themen, die Jungendliche betreffen. Und wenn im Anschluss die Politiker doch wieder ihre Wahlversprechen brechen, warum wählen?

Genau hier sollte die Politik ansetzen und glaubhaft etwas vermitteln. Es müssen neue Gesichter in die Politik, die auch politische Konkurrenz dulden.

Es kann nicht sein das Parteien und deren Volksvertreten wie Idi..... aufführen und dann um Stimmen werben. In der schule und in der Wirtschaft lernen die Menschen Toleranz, aber nicht in der Politik.

Und wenn die Landesregierung den Kreisen und Kommunen sowieso alles diktiert, warum wählen?
   
Es ist an der Zeit zum Umdenken und Fragen stellen, warum war die Beteiligung so niedrig? Auch der Nichtwähler hat eine Stimme abgegeben und zwar die der Politikverdrossenheit.
Und das die Randgruppen so stark werden, liegt meistens auch an Protestwählern, die lieber extrem wählen, als die Versager an der Macht.

egmont

Zitat von: itzman in Montag, 26. Mai 2008 - 13:49:28

   
Und das die Randgruppen so stark werden,.......................

Liegt auch daran, dass deren Wähler alle zur Wahl gegangen sind. Dadurch konnten diese Parteien prozentual so gut abschneiden. Die Nichtwähler haben dieses Ergebnis unterstützt.

Capitano

@itzman:

Warum überhaupt noch wählen? Weil wir in einer Demokratie leben und es unser verdammtes Recht ist, zu wählen!

Wenn man so argumentiert wie Du, hat man verloren - auf der ganzen Linie. Dann sollte man später auch die Schnauze halten und darf sich nicht über die gewählten Vertreter beschweren.

Wer sagt, dass die Poltiker sich nicht um die Jugend kümmern? Sprich doch mal den einen oder anderen der lokalen Volksvertreter an, was da auf dem Zettel steht.

DerDerbste

Zitat von: Capitano in Montag, 26. Mai 2008 - 14:16:31
Warum überhaupt noch wählen? Weil wir in einer Demokratie leben und es unser verdammtes Recht ist, zu wählen!

Wenn man so argumentiert wie Du, hat man verloren - auf der ganzen Linie. Dann sollte man später auch die Schnauze halten und darf sich nicht über die gewählten Vertreter beschweren.

Leider (oder zum Glück, wie man will) ist es auch unser verdammtes Recht, nicht zur Wahl zu gehen und immer fleissig die Schnauze aufzumachen.  :-\

Zitat von: itzman in Montag, 26. Mai 2008 - 13:49:28
Warum gehen die ,,Jungen Wähler" nicht zur Wahl?
Ich glaube es liegt eher an den örtlichen Politikern. Deren Aufgabe ist es doch junge Wähler von ihren Gedanken zu überzeugen!
Was sollen die machen? An jeder Tür klingeln? Irgendwo mit den Jugendlichen "abhängen"? Oder gleich CounterStrike mit TeamSpeak installieren?
Es war doch nie leichter an Informationen zu kommen als heutzutage.

Man kann ja tagtäglich durchs HC gehen, bei McDoof Burger kaufen. Aber z.B. bei der politischen Diskussion, die dort neulich stattfand, da kann man nicht stehenbleiben...  ???

Zitat
Es fehlen die Themen, die Jungendliche betreffen.
Alle (!) Themen betreffen die Jugendlichen. Das geht nicht nur darum, wo das HdJ gebaut wird.
Alle jetzt zu treffenden Entscheidungen sind doch auf Dauer ausgelegt. Oder werden Jugendliche heute nicht mehr erwachsen?
Und da kann es durchaus für Jugendliche interessant sein, ob die Hablik-Villa gekauft wird (weil man in ein paar Jahren vielleicht Interesse dafür haben könnte) oder wie die Kinderbetreuung in der Stadt gewuppt wird (weil man sich während des Koma-Saufens ungewollt fortgepflanzt hat  >:D).
bitterböses Klischee ENDE, das ist eine provokative Phrase, also kein Grund zum Diskutieren

Und wenn man sich die Detailergebnisse der Wahlkreise mal anschaut... heute in der Rundschau... wer will mir bei den (leider) kümmerlichen Zahlen weis machen, dass seine Stimme kein Gewicht hat.

300 "Jugendliche" waren beim McDonalds-Flashmob. Ganz platt gesagt: Das sind ein Drittel der Stimmen, die Die Grünen in Itzehoe bekommen haben...

Zitat
Und wenn die Landesregierung den Kreisen und Kommunen sowieso alles diktiert, warum wählen?
Das ist doch ein Stammtischspruch. Das wird ein Jugendlicher oder ein nur mäßig interessierter Wähler überhaupt nicht einschätzen können.

Angel

ZitatAußerdem lief ja Formel 1 und das Wetter war gut und und und... Eine Ausrede gibts immer.

::) ::) Ich habe von 4 Uhr bis 9 Uhr gearbeitet. Dann Buchchführung, dann Mittag und Mittagsschlaf und Kaffetrinken. Dann Spargelessen in der Stadt zwischendurch Formel 1gesehen.

Ach wählen war ich auch noch.... ;D ;D ;)

ToRü | ToРуз

Zitat von: Angel in Montag, 26. Mai 2008 - 16:04:46
[Ach wählen war ich auch noch.... ;D ;D ;)

Sehr gut! DANKE dafür......

:danke

Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Angel

ZitatSehr gut! DANKE dafür......

brauchst nicht danken, ich will berechtigt meckern... ;)
allerdings war die Klatsche eigentlivch noch nicht groß genug. (meine Meinung.)

itzman

Klasse Capitano,

also darf man daraus schliessen du bist einer dieser Volksvertreter?

Genau wir leben in einer Demokratie und darf jeder selber entscheiden ob er wählt oder nicht ;D
Nein, verloren haben die Personen die die Politik machen, oder gehst du zu einer Veranstaltung wo nur leere Frasen kommen, wo jeder weiss die halten doch nichts ein?
Also schön flach halten den Ball, mit deinen Sprüchen holst du keine Leute zur Wahl hervor.

Ich habe mehrere zur Wahl stehende gefragt und alle kommen mit ein und den selben Thema, aber wie es genau umgesetzt werden soll, da heißt immer lasst uns erst einmal das Zepter schwingen, dann wird dies auch... :'(   

ToRü | ToРуз

Also Itzman, natürlich kannst Du tun und lassen was Du willst.

Aber überlege mal, daß Demokratie nur durch die Mitwirkung des Souverän möglich wird - dem Bürger!

Viele würden sich bedanken: 25% Wahlbeteiligung und dann wird von denen ein starker Mann gewählt und wecg ist die Demokratie. Und dann? Strenge Wahlpflicht, keine freie Meinung mehr, etc. Wäre das toll? Aber genau DAS kann passieren.

In 85 Ländern dieser Erde gibt es keine Demokratie, in ca. 50% davon gehen Leute in den Knast oder sterben, damit sie Demokratische verhältnisse bekommen.

Und hier: Nöö, die Lügen eh all, alles nur BlaBla, ach nee, da hab ich keenen Bock drauf. da bleib ich zu Hause...

Das ist mir zu billig!

Aber bitte: Du hast diese Meinung und sei sicher, ich würde in den Knast gehen, damit Du diese meinung haben kannst!!!!!!!!
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.

Capitano

Itzman, sei mal beruhigt ich bin kein Volkvertreter, sondern ich gehöre zu der Minderheit der aktiven Wähler.

Ich kann groundstars Zeilen mal wieder nur zustimmen, auch wenn ich kein Gelber bin. Denk da mal drüber nach.

Wie sagte Churchill noch: Die Demokratie ist eine schlechte Staatsform, aber wir haben keine bessere.


Helmut

Mal davon abgesehen, dass ich den Eindruck habe, dass in hiesiger Diskussion von Bundes- bis Kommunalpolitik so ziemlich alles in eine Topf geworfen wird: ich kann durchaus nachvollziehen, dass der eine oder die andere auch bei einer Wahl, auch bei einer Kommunalwahl mal mit den aufgebotenen Kandidaten/innen absolut nicht zufrieden ist.

Ich selbst habe es einmal gemacht, dass ich einer Wahl ferngeblieben bin; es war eine Europawahl. Heute ärgere ich mich darüber.

Warum?

Ganz einfach: Was war denn meine Aussage? Nach meinem Empfinden habe ich durch mein Fernbleiben zum Ausdruck gebracht, dass mich die Wahl nicht interessiert. Aber die Wahl interessierte mich doch grundsätzlich! Eigentlich hatte ich doch ausdrücken wollen, dass ich mit den aufgestellten Kandidaten/innen nicht zufrieden bin. Ich hätte also hingehen und einen sog. weißen Stimmzettel abgeben sollen. So habe ich es seitdem zwei- oder dreimal auch gemacht.

Und nun ist es sicherlich so, dass es bei Europa-, Bundestags- und Landtagswahlen sicherlich schwierig ist, als Kandidat oder Kandidatin aufgestllt zu werden. Nicht jedem / jeder liegt die Ochsentour durch die Parteigremien (wie heißt es so schön in der SPD - was sicherlich sinngemäß auch für die anderen Parteien gilt - : "Stallgeruch"!!!)

Aber grade bei den Kommunalwahlen ist die Lage völlig anders, zumindest was die Gemeindevertretungen angeht, bedingt auch beim Kreistag.

Wenn in einer Kommune wie Oldendorf sich eine Gruppe Jugendlicher entschlossen hätte, eine eigene Liste aufzumachen oder zumindest eine/n Kandidaten/in aufzustellen, wäre es für diese Gruppe bzw diesen Einzelkandidaten nicht schwer gewesen, in die Gemeindevertretung einzuziehen. 75 Stimmen haben z.B. dem SPD Kandidaten Peter Ott in Oldendorf gereicht, um über die Liste ins Gemeindeparlament einzuziehen.

Angel

ZitatMal davon abgesehen, dass ich den Eindruck habe, dass in hiesiger Diskussion von Bundes- bis Kommunalpolitik so ziemlich alles in eine Topf geworfen wird:

In einer Kommune wird auch viel Bundespolitik umgesetzt.
Das kann man so oder so tun. Und wenn man es so macht das es vielen Bürgern nicht gefällt wird eben auch Bundespolitk in die Kommunalwahl einfließen.

itzman

Ich habe mein Wahlrecht auch genutzt ;)
Aber wie heute aus der Norddeutschen Rundschau zu lesen war gibt es Politiker die genau das Problem erkannt haben.
Wie sagte doch so trefflich Herr Busch: wir haben die Bevölkerung nicht erreicht.
Und dies stimmt ;)
Nur weil die großen Parteien über 12% / 2% verloren haben kann man doch nicht glauben es läge an der Wahlbeteilung. Hochgerechnet würden alle Parteien bei mehr Wähler evtl. immer noch ein ähnliches Bild darstellen.
Wer in einer Demokratie lebt hat das Recht zu wählen. Und auch das Recht den Vertreter zu wählen der einen anspricht bzw. wenn keiner dabei, hat man auch das Recht von seinem Wahlrecht kein gebrauch zu machen.
Die Vertreter in den Parteien vertreten das Volk und müssen deshalb auch deren Kontakt suchen und sich nicht weiter entfernen.   

Katja

Nach der Wahl ist vor der Wahl - und so möchte ich diesen Rahmen mal nutzen, um einfach mal ein bißchen Kritik an unseren Kommunalpolitikern zu üben.

Da ich Kritik niemals als etwas Negatives sehe, sondern vielmehr als Anschubs mal über den eigenen Tellerrand hinaus zu sehen, könnte man die kommenden Jahre wohl dafür benutzen, um das Thema 'Kommunalpolitik' in (fast) aller Munde zu bringen.

Mein Eindruck ist nämlich, daß sich die Politiker (egal, ob nun auf Bundes- oder Kommunalebene) erst kurz vor einer Wahl mächtig ins Zeug legen. Man (ich) hat das Gefühl, Luftballons und Kugelschreiber, Fähnchen und Kekse sollen eine Wahl beeinflussen - denn von einem Programm sieht und hört man (als Bürger) nicht wirklich etwas, stünde der Wahlsonntag nicht kurz bevor.

Dann sind da noch die aufgestellten Politiker in den jeweiligen Wahlkreisen. Natürlich 'kennt' man sie - vom freundlichen Grüßen auf den Hunderunden, vom gemeinsamen Bier am Weinfest ;) und vielleicht auch noch vom Gang zum Gottesdienst.

Darüber hinaus sind mir die Menschen und ihre politischen Meinungen/Fähigkeiten völlig unbekannt.
Und entschuldigt bitte, wenn ich ehrlich bin: jemand, der in seinem Interessensschwerpunkt z.B. den Tierschutz auflistet, den kann ich doch nur persönlich schätzen, aber nicht als Politiker in unserer Stadt!
MEHR weiß ich doch gar nicht von diesem Menschen (weil ich gar nicht wußte, daß er ÜBERHAUPT politisch aktiv ist) und das reicht doch nun wirklich nicht aus, um seine Qualifikation als Kommunalpolitiker darzustellen, oder?!

Und wenn mir jemand verspricht (kurz vor der Wahl), daß er sich für die Belange der Bürger einsetzt, aber mit keiner Silbe erwähnt, wie er gedenkt, das zu tun, könnte ich davon ausgehen, daß er es selbst noch nicht weiß.

Und dann sehe ich deutlich, daß selbst WENN detailierte Ideen und Konzepte vorliegen, sich schon kurz vor dem Druck der Werbezettel einige davon in Luft aufgelöst haben.
Hier als Beispiel mal (und das ist NUR EIN BEISPIEL und keine Wertung!!!) die Jugendarbeit in Itzehoe beim IBF. Man MÖCHTE gerne das Alsengelände für Zwecke der Jugendarbeit nutzen - wir wissen doch aber, daß es längst anders verplant ist.

In einer anderen Broschüre habe ich dann gelesen, daß die Zusammenarbeit mit verschiedenen Verbänden ausgebaut werden soll - ein Netzwerk soll intensiviert werden. Hmmm...., das hörte/las ich das erste Mal, denn von der bürgernahen politischen Arbeit oder gar einem Netzwerk VORHER habe ich scheinbar nichts mitbekommen.
Warum nicht? Nein, ich war nicht blind/taub oder habe mich die letzten Jahre hier eingeschlossen ;)

Ich mußte dieses Jahr nach dem 'Nasenfaktor' gehen - das ist/kann doch nicht der Sinn einer Wahl sein, oder?

Es kommt mir so vor, als muß ich mich zwischen Pest und Cholera entscheiden! Will sagen, die Einen passen mir ÜBERHAUPT nicht, die will ich keinesfalls irgendwo sehen, schon mal gleich gar nicht in Itzehoes Rathaus - dann muß ich die Anderen wählen, die für mich allenfalls neutral sind.

Wenn ich mich nun ein bißchen wirr ausgedrückt haben sollte, mag es daran liegen, daß ich es auch bin ;) - politisch gesehen....



ToRü | ToРуз

Das ist immer die übliche "Henne-Ei" Diskussion:

In der Presse wird z.B. nur sehr verkürzt dargestellt, was Kommunalpolitiker tun - und Viele tun ganz viel! Sie engagieren sich für Themen, in ihrer Freizeit, unentgeltlich.

Das hat natürlich seinen begrenzten Rahmen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Kommunalpolitiker sich nicht der Themen annimmt, die an ihn herangetragen werden oder die er selbst wahrnimmt.

Wie gesagt, man darf nicht vergessen, daß Kommunalpolitik rein ehrenamtlich ist und somit zeitlich begrenzt. Warum nicht seinen Kommunalpolitiker aus seinem Wahlkreis auf ein Problem aufmerksam machen? Und dann sehen, wie er damit umgeht. dann weiß ich auch, ob er bei der kommenden Wahl wieder wählbar ist.
Respektiere jede Meinung. Gefallen muss sie mir ja nicht. Und das sag ich dann auch.
Toleranz und Moral ist immer die Toleranz und Moral der anderen.