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VERSCHIEDENES => TIER & WIR => Thema gestartet von: ToRü | ToРуз am Freitag, 18. Dezember 2009 - 16:48:52

Titel: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Freitag, 18. Dezember 2009 - 16:48:52
Hallo, mal ein anderes Thema:

PETA setzt bsich derzeit für eine Katzenkastrationsverordnung ein, die eine Zwangskastration für freilaufende Katzen vorsieht.

Begründet wird dies mit dem unkontrollierbaren Populationsanstieg ausgesetzter Katzen.

Wie stehen denn die "Fachleute" dazu?


Titel: Re: Katzenhilfe Itzehoe e.V.
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Freitag, 18. Dezember 2009 - 17:08:33
Hallo, mal ein anderes Thema:

PETA setzt bsich derzeit für eine Katzenkastrationsverordnung ein, die eine Zwangskastration für freilaufende Katzen vorsieht.

Begründet wird dies mit dem unkontrollierbaren Populationsanstieg ausgesetzter Katzen.

Wie stehen denn die "Fachleute" dazu?


Hier nochmal mehr Info:

Viele Leute erfreuen sich an dem Zusammenleben mit Hund oder Katze, die bereits vor etwa 5000-10.000 Jahren zu tierischen Mitbewohnern wurden. Über die Jahre haben Menschen die Entwicklung durch Zucht dahingehend manipuliert, dass bestimmte körperliche Eigenschaften hervorgehoben wurden, wodurch die verschiedenen Hunde- und Katzenrassen entstanden, die wir heute kennen. Durch das Domestizieren wurden die Tiere jedoch aus dem Ökosystem herausgenommen, und ihre Fortpflanzung wird nun nicht mehr länger auf natürliche Weise durch Raubtiere oder den Lebensraum reguliert. Daraus resultiert eine Übervölkerung, die ein weiträumiges Kastrieren erforderlich macht.

Der tragische Kreislauf

In deutschen Haushalten leben ca. 7 Millionen Katzen und 5,5 Millionen Hunde. Zu viele bekommen Nachwuchs, weil die Leute, denen sie gehören, ihrem Hund oder ihrer Katze die "Erfahrung" gönnen, einmal Junge zu bekommen, oder weil sie wollen, dass ihre Kinder einmal Augenzeuge des "Wunders des Lebens" werden.

Was auch immer der Grund für den Nachwuchs sein mag, das Angebot an Katzen und Hunden übersteigt bei Weitem die Nachfrage. Ungewollte Tiere werden dann oft als Plage empfunden und auch so behandelt. Ertränkte Kätzchen und ausgesetzte Hunde sind an der Tagesordnung. So ergaben Recherchen, dass mehr als 70.000 Katzen jährlich ertränkt, erschlagen oder zu Tode gequält werden. Manche Leute setzen ihre Tiere in ländlicher Gegend aus, weil sie hoffen, dass sich dort jemand ihrer annimmt oder die Tiere sich selbst versorgen können. Aber oft werden diese Tiere grausam behandelt, müssen hungern und frieren, leiden an Krankheiten, werden überfahren oder für Versuchslabors eingefangen, oder sie vermehren sich weiter unkontrolliert. Allein 250.000 Tiere werden pro Jahr in Deutschland in Wald und Feld abgeschossen. Ebenso viele fallen dem Straßenverkehr zum Opfer.

Selbst wenn der eine oder andere für seinen Wurf Katzen oder Hunde ein Zuhause finden mag, so geht doch der Übervölkerungskreislauf weiter, wenn auch diese Tiere wiederum Nachwuchs bekommen. Nimmt man z.B. an, ein Katzenpaar bekommt im Jahr zweimal Nachwuchs und jeweils 3 Kätzchen pro Wurf überleben, dann ergibt dies nach 10 Jahren über 80 Millionen Kätzchen! Die Plätze, die von gezüchteten Tieren eingenommen werden, hätten einem der bereits geborenen, herrenlosen Tiere ein Zuhause gegeben. Die Tierheime in Deutschland platzen aus allen Nähten und nicht Wenige befürchten, dass wir bald Verhältnisse wie in den USA bekommen. So bekommen Tierheime in den USA z.B. jährlich ca. 27 Millionen Tiere. Diejenigen, die nicht binnen einer Woche vermittelt werden können, - ca. 17 Millionen von ihnen - werden entweder durch eine Injektion oder mittels unwünschenswerter Methoden wie Kohlenmonoxyd oder Unterdruckkammer getötet. (1) In vielen Gebieten ist es gestattet, Tiere an Tierversuchslabors zu verschenken oder zu verkaufen, wo ihnen ein langer Leidensweg bevorsteht.

Ein Minimum an Prävention

Kastrieren hilft, die Welle der Übervölkerung einzudämmen. Es macht Tiere nicht dick und faul, schadet ihrer Gesundheit nicht und ändert auch nicht ihre Persönlichkeit, wie mancher fälschlicherweise annimmt. Kastration vermindert nicht nur den Stress und das Unbehagen, dem weibliche Tiere während ihrer Hitze ausgesetzt sind, sondern verhindert auch noch die Entstehung von Gebärmutterkrebs und reduziert in großem Maße die Chancen für Krebs am Gesäuge. Kastrieren verringert bei männlichen Tieren den Drang, herumzustreuen oder Kämpfe auszufechten; es trägt auch zur Verhinderung von Hodenkrebs bei. (2)

Weibliche Hunde und Katzen sollten etwa im Alter von sechs Monaten kastriert werden. Männliche Tiere sollten etwa im Alter von sechs bis neun Monaten kastriert werden. Allerdings kann das Kastrieren, unbedenklich in fast jedem Erwachsenenalter durchgeführt werden. Manche Tierheime kastrieren schon früher, was für die Tiere unter Umständen weniger Stress bedeutet. (3) Nach den Operationen brauchen die Tiere nur eine paar Tage, um sich wieder vollständig zu erholen.

PETA wünscht sich eine Verordnung, die das Kastrieren von Hunden und Katzen verpflichtend für jeden Tierbesitzer macht, es sei denn, ein Tierarzt hat festgestellt, dass der chirurgische Eingriff die Gesundheit des Tieres gefährden würde. Bis dorthin appellieren wir an die Vernunft und das Gewissen jedes Tierbesitzers, sich durch Kastration seines Tieres am Tierschutz zu beteiligen. In Österreich verlangt das Bundestierschutzgesetz übrigens bereits seit 2005, dass freilaufende Katzen kastriert werden müssen.

Titel: Re: Katzenhilfe Itzehoe e.V.
Beitrag von: Johomo am Freitag, 18. Dezember 2009 - 17:19:27
Das ist ja schon immer die Forderung von Katja gewesen!
Titel: Re: Katzenhilfe Itzehoe e.V.
Beitrag von: Albrecht am Freitag, 18. Dezember 2009 - 17:33:43
Hier nochmal mehr Info:

Ein LINK (http://www.peta.de/web/kastrieren_um.179.html) hätte es auch getan!
Titel: Re: Katzenhilfe Itzehoe e.V.
Beitrag von: Johomo am Freitag, 18. Dezember 2009 - 17:42:28
Groundstar ist Experte in Urheberrechtverletzungen!  ;D
Titel: Re: Katzenhilfe Itzehoe e.V.
Beitrag von: Martin100 am Freitag, 18. Dezember 2009 - 18:44:25
Hallo,


PETA wünscht sich eine Verordnung, die das Kastrieren von Hunden und Katzen verpflichtend für jeden Tierbesitzer macht, es sei denn, ein Tierarzt hat festgestellt,


Wie will man so eine Verordnung durchsetzen?

Gruß Martin
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Katja am Freitag, 18. Dezember 2009 - 20:09:21

Wie will man so eine Verordnung durchsetzen?

Gruß Martin

Paderborn macht es vor (;) stimmt es, Paulchen? ;) ) habe ich HIER (http://www.itzehoe-live.net/index.php/topic,6677.0.html) schon einmal geschrieben.

Heute auf dem Platz der Engel habe ich ein Gespräch mit einer Frau abgebrochen, die meinte, Kastrationen seien widernatürlich, schädlich für die Tiere und daher abzulehnen. Ich hatte schon den einen oder anderen Eierpunsch intus, war aber noch diplomatisch genug, um ihr NICHT zu sagen, was ich von ihrer Meinung halte  >:D

Das Durchsetzen ist relativ einfach, erfordert aber auch die Zusammenarbeit von Tierschutz, Tierarzt und Behörde - da dabei allen geholfen ist, wird es dauerhaft schon klappen!

Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Capitano am Freitag, 18. Dezember 2009 - 20:30:59
Du warst DIPLOMATISCH?  :-*

Abgesehen davon, dass es aus Tierschutzgründen sicherlich Sinn machen würde, eine solche Verordnung zu erlassen, wäre die Überprüfbarkeit bestimmt nicht einfach. Man kann es den Katzen ja nicht unbedingt äußerlich ansehen, ob sie kastriert sind, außer sie erhalten auch gleich einen Chip oder ein Tattoo.

Wie soll das auf dem Lande - auf dem Bauerhof bzw. bei den wilden/halbwilden Populationen funktionieren?

Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Martin100 am Freitag, 18. Dezember 2009 - 21:27:32
Hallo,


Wie will man so eine Verordnung durchsetzen?

Gruß Martin

Paderborn macht es vor (;) stimmt es, Paulchen? ;) ) habe ich HIER (http://www.itzehoe-live.net/index.php/topic,6677.0.html) schon einmal geschrieben.


Das ist wohl mehr eine freiwillige Aktion. Ich sehe da keine Sanktionen bei Nichtbefolgung.

Gruß Martin
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: ae8090 am Freitag, 18. Dezember 2009 - 22:48:36

Wie will man so eine Verordnung durchsetzen?

Gruß Martin

Paderborn macht es vor (;) stimmt es, Paulchen? ;) ) habe ich HIER (http://www.itzehoe-live.net/index.php/topic,6677.0.html) schon einmal geschrieben.

Heute auf dem Platz der Engel habe ich ein Gespräch mit einer Frau abgebrochen, die meinte, Kastrationen seien widernatürlich, schädlich für die Tiere und daher abzulehnen. Ich hatte schon den einen oder anderen Eierpunsch intus, war aber noch diplomatisch genug, um ihr NICHT zu sagen, was ich von ihrer Meinung halte  >:D

Das Durchsetzen ist relativ einfach, erfordert aber auch die Zusammenarbeit von Tierschutz, Tierarzt und Behörde - da dabei allen geholfen ist, wird es dauerhaft schon klappen!



Manche Menschen scheinen auch kastriert. Allerdings ziemlich weit oberhalb der Gürtelinie ...
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Itzeflitze am Samstag, 19. Dezember 2009 - 00:28:30
Ich bin absolut für eine Kastrationspflicht von Freigängerkatzen!
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Katja am Samstag, 19. Dezember 2009 - 07:36:40
Hallo,


Wie will man so eine Verordnung durchsetzen?

Gruß Martin

Paderborn macht es vor (;) stimmt es, Paulchen? ;) ) habe ich HIER (http://www.itzehoe-live.net/index.php/topic,6677.0.html) schon einmal geschrieben.


Das ist wohl mehr eine freiwillige Aktion. Ich sehe da keine Sanktionen bei Nichtbefolgung.

Gruß Martin

Dadurch, daß man zunächst noch keine  Sanktionen aufzeigt, wird eine Pflicht zur Freiwilligkeit?
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Martin100 am Samstag, 19. Dezember 2009 - 08:15:24


Dadurch, daß man zunächst noch keine  Sanktionen aufzeigt, wird eine Pflicht zur Freiwilligkeit?


Zu einer Sanktion gehören immer Satzungen oder Verordnungen, die konnte ich auch nicht finden.

Eine Satzung oder Verordnung muß auch begründet und fundiert sein. Ansonsten hat sie vor
den Verwaltungsgerichten kein Bestand. Siehe die sogenannten "Kampfhundeverordnungen".

Und da war ein Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit zumindest nicht von der
Hand zu weisen.

Gruß Martin
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Itzeflitze am Samstag, 19. Dezember 2009 - 08:49:51

Ansonsten hat sie vor
den Verwaltungsgerichten kein Bestand. Siehe die sogenannten "Kampfhundeverordnungen".

Und da war ein Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit zumindest nicht von der
Hand zu weisen.

Gruß Martin

OT:
Hat zwar nicht direkt mit dem Thema zu tun, aber DAS ist Blödsinn! Jeder Hund, dessen Halter zu faul, dumm oder unerfahren in Sachen konsequenter Erziehung ist, kann eine Gefahr in der Öffendlichkeit darstellen. Und solange die Leute auch noch auf den Geldbeutel achten, kaufen sie billige Welpen aus dem Ostblock, die nicht sonderlich gut geprägt sind, geschweige denn eine Auswahl sozialverträglicher Elterntiere stattgefunden hat.
Die Bevölkerung darf die Dummheit und Ignoranz einzelner ausbaden und ein Hundehalter die Dummheit Derer, die sich über die BILD informiert oder diese dämlichen Gesetze erlassen haben. Anscheinend darf man in Zukunft nur noch kleine Tussihunde halten, weil sie ja "harmlos" und niedlich sind.
OT Ende.

Die Kastrationspflicht von Katzen kann man als Prävention zur Seuchenverbreitung sehen. Wo extrem viele Streuner sind, gibt es auch viele Krankheiten. Würmer wären sogar auf den Menschen übertragbar.

LG Anne
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Martin100 am Samstag, 19. Dezember 2009 - 13:02:29
Hallo,


Die Kastrationspflicht von Katzen kann man als Prävention zur Seuchenverbreitung sehen.

[/quote

Und Seuchenprävention versteht man die Beseitigung des Seuchenherds.

Gruß Martin
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Itzeflitze am Samstag, 19. Dezember 2009 - 20:19:50
Der "Seuchenherd" wird ja auch durch Anordnung von Ordnungsämtern "beseitigt". Statt zu vergiften, wie es in anderen Ländern mit Katzen oder Hunden gemacht wird, werden die Tiere hier eingefangen, kastriert und an neue Halter vermittelt.
Hatten wir nicht Anfang des Jahres den Notfall mit 60 Streunerkatzen in Itzehoe? Es hat zwar gedauert, aber sie haben ein neues Zuhause gefunden.
Wären die ursprünglichen Elterntiere kastriert gewesen, wäre dieser Notfall jedoch nicht entstanden und das Tierheim entlastet gewesen...
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Martin100 am Samstag, 19. Dezember 2009 - 22:09:46
Hallo,

Der "Seuchenherd" wird ja auch durch Anordnung von Ordnungsämtern "beseitigt". Statt zu vergiften, wie es in anderen Ländern mit Katzen oder Hunden gemacht wird, werden die Tiere hier eingefangen, kastriert und an neue Halter vermittelt.

Die Sache wird nach dem Bundesseuchengesetz behandelt. Da steht nichts von neuen Halter.

Gruß Martin
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Itzeflitze am Samstag, 19. Dezember 2009 - 22:36:23
Mit dem Bundesseuchengesetz kenne ich mich nicht aus, aber bei Haustieren springen doch in der Regel die Tierheime ein, oder täusche ich mich?
Verwilderte Hauskatzen -> Tierheim
Wildratten -> Kammerjäger
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Martin100 am Sonntag, 20. Dezember 2009 - 09:47:17
Hallo,

Mit dem Bundesseuchengesetz kenne ich mich nicht aus, aber bei Haustieren springen doch in der Regel die Tierheime ein, oder täusche ich mich?
Verwilderte Hauskatzen -> Tierheim
Wildratten -> Kammerjäger

Bei Seuchen nicht. Einige werden sich sicher noch an die Tollwutsperrbezirke erinnern. Da war der Freilauf von z.B.
Hunden verboten. Bei Antreffen von freilaufenden Hunden wurde mit Erschießen gedroht. Füchse die damals
als Seuenquelle galten, wurden noch flächendeckend vergiftet.

An den Bestimmungen hat sich nicht viel geändert.

Die Tollwut ist aber zurückgedrängt. (Impfung der Füchse).

Gruß Martin

Titel: Re: Katzenhilfe Itzehoe e.V.
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Montag, 21. Dezember 2009 - 13:07:17
Groundstar ist Experte in Urheberrechtverletzungen!  ;D

Einspruch! ich durfte das - PETA hat mir das so erlaubt...
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Katja am Montag, 21. Dezember 2009 - 14:23:50
Die Frage nach den Sanktionen hat mich beschäftigt, also habe ich bei Herrn Borchmeier (OA Stadt Paderborn) nachgefragt. Eben kam die Antwort, die ich auszugsweise hier mal einstellen möchte:

Zitat
[...]wenn es gewollt ist, können Verstöße gegen das Kastrations- und Kennzeichnungbebot durchaus sanktioniert werden. Bei uns in Paderborn würde der  Weg dafür über § 17Abs. 1 Nr. 4. der Ordnungsbehördlichen Verordnung führen, allerding setzen wird jetzt noch ausnahmslosauf Aufklärung [...]

Na bitte - geht doch...
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Martin100 am Montag, 21. Dezember 2009 - 15:20:01
Hallo,


Zitat
[...]wenn es gewollt ist, können Verstöße gegen das Kastrations- und Kennzeichnungbebot durchaus sanktioniert werden. Bei uns in Paderborn würde der  Weg dafür über § 17Abs. 1 Nr. 4. der Ordnungsbehördlichen Verordnung führen, allerding setzen wird jetzt noch ausnahmslosauf Aufklärung [...]

Na bitte - geht doch...

Nichts geht. Man setzt auf Aufklärung. Das heißt freiwillig.

Wenn das erste Bußgeld ergeht sieht man weiter.

Gruß Martin

Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: luna07 am Montag, 21. Dezember 2009 - 17:58:11
Moin!
Muss es denn immer gleich Bußgeld sein das auf keinen Fall den Tieren zugute kommt
sondern nur Verwaltungaufwand mit sich bringt?
Aufklärung ist glaube ich der bessere Weg wenn man es schaft das die Leute mal
über Ihre Tiere nachdenken.
Gruß Luna07
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Martin100 am Montag, 21. Dezember 2009 - 19:08:31
Hallo,


Muss es denn immer gleich Bußgeld sein das auf keinen Fall den Tieren zugute kommt
sondern nur Verwaltungaufwand mit sich bringt?
Aufklärung ist glaube ich der bessere Weg wenn man es schaft das die Leute mal
über Ihre Tiere nachdenken.


Einsicht ist immer der bessere Weg. Ist in unserer Gesellschaft leider sehr dünn
gesät.

Gruß Martin
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Katja am Montag, 21. Dezember 2009 - 20:09:33
Martin, ich verstehe nicht, was Du sagen willst.
Findest Du es richtig, ein Gebot/Gesetz nur deshalb nicht zu beachten, weil es ja nicht bestraft wird?

NOCH setzt man auf Aufklärung, was bedeutet, daß sie durchaus gemäß der genannten Paragraphen Sanktionen verhängen KÖNNEN.

Diesen Schritt sehe ich als wegweisend an - allein die Einführung dieser Verpflichtung ist grandios, weil man sich mit der Thematik befaßt!

Nehmen wir das Thema Winterreifen - auch hier sagt der Gesetzgeber, daß Fahrzeuge den Wetterverhältnissen angepaßt ausgerüstet sein sollen. Dennoch gibt es kein Bußgeld, wenn man jetzt keine Winterreifen fährt.
Hast Du deshalb Sommerreifen?
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Martin100 am Montag, 21. Dezember 2009 - 21:27:56
Hallo,


Nehmen wir das Thema Winterreifen - auch hier sagt der Gesetzgeber, daß Fahrzeuge den Wetterverhältnissen angepaßt ausgerüstet sein sollen. Dennoch gibt es kein Bußgeld, wenn man jetzt keine Winterreifen fährt.


Die Sanktion ist hier eine andere. Aber auch da gibt es Bußgeld.

http://www.welt.de/motor/article2766397/So-teuer-wird-das-Fahren-ohne-Winterreifen.html


Es geht mir darum das Verordnungen eingeführt werden, die nicht angewendet werden, unpraktikabel
sind und rechtlich auf wackligen Füßen stehen.

Da ist man in Bonn schon weiter:

http://www2.bonn.de/bo_ris/daten/o/htm/09/0911819ST3.htm

Gruß Martin
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Katja am Dienstag, 22. Dezember 2009 - 07:20:10
Warum etwas NICHT geht, habe ich bei den Bonnern gelesen - aber keine Ansatzpunkte für eine Alternative.
Außerdem ist die Hälfte dessen, was dort geschrieben ist, völliger Blödsinn.

Z.B. ist ein Chiplesegerät mit rund 150 Euro nicht so teuer, als daß es nicht jedes Tierheim, jede Auffangstattion o.ä. angeschafft haben kann.
Schon allein um Kosten zu SPAREN, muß man in diese Anschaffung investieren, damit gechipte Tiere schnell an ihren Besitzer zurückgeführt werden können. DAS sind Kosten, die der Tierschutz aber schon lange trägt - die Gemeinden haben sich hierbei vornehm zurückgehalten. Immerhin geht es ja darum, daß Fundtiere dann NICHT für ein halbes Jahr 'aufbewahrt' werden müssen.

Wenn Blinde über eine Farbe sprechen, kommt so ein Schwachfug dabei heraus, wie die Verletzungsgefahr für Kontrolleure. Dafür gibt es FACHLEUTE, deren Ziel es eben auch ist, die Populationen zu verringern. Hat irgendwer gefragt, ob die Tierschutzvereine sich an den Kontrollen kostenfrei (wie immer) beteiligen?

Katzen, die keinen Besitzer haben, werden von uns (Katzenhilfe) schon lange mit einer SICHTBAREN Markierung (Stanzloch) am Ohr gekennzeichnet. Also ist auch DAS Argument der Bonner aufgeweicht, daß man von 'außen nicht erkennen kann', ob das (weibliche) Tier schon kastriert ist oder nicht. Selbst bei kastrierten Katern, die ohne sichtbares Skrotum durchaus bei kurzer Sichtkontrolle als weibliches Tier durchgehen können, wird eine solche Markierung durchgeführt.

Und wenn ich dann noch lese, daß unsere Arbeit als 'unwirksam' bezeichnet wird, wenn wir möglichst viele herrenlose, ausgesetzte einfangen und kastrieren, kommt mir die Galle hoch.
Fakt ist doch, daß auch die Gemeinden sich an den Kosten beteiligen müßten. DARUM sind alle Argumente der Tierschützer, alle Ansätze oder Ideen nicht durchführbar.
Dummstellen schafft Freizeit - oder spart Geld.

Man kann alles zerreden, wenn man eigentlich nur sagen könnte: es interessiert mich nicht! Das wäre aber wenigstens ehrlich und die Tierschützer könnten sich -statt an einer zeitaufwändigen Diskussion alle guten Argumente zertrümmern zu lassen- sich der Arbeit widmen, die etwas bringt.

 
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Martin100 am Dienstag, 22. Dezember 2009 - 13:57:10
Hallo,

Warum etwas NICHT geht, habe ich bei den Bonnern gelesen - aber keine Ansatzpunkte für eine Alternative.
Außerdem ist die Hälfte dessen, was dort geschrieben ist, völliger Blödsinn.

Die Bonner Verwaltung wird sagen, was Paderborn macht ist völliger Blödsinn.

Und da würde ich den Bonnern recht geben.

Gruß Martin
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Martin100 am Dienstag, 22. Dezember 2009 - 14:15:19
Hallo,
Und wenn ich dann noch lese, daß unsere Arbeit als 'unwirksam' bezeichnet wird, wenn wir möglichst viele herrenlose, ausgesetzte einfangen und kastrieren, kommt mir die Galle hoch.

Auch wenn es jetzt bitter klingt, aber diese Arbeit ist ein persönliches Hobby. Von herrenlosen Katzen geht keine
öffentliche Gefahr aus.

Der Tierschutzgedanke ist immer wichtig. Aber auch eine Ratte ist ein Wirbeltier, wird als "Übertrager" aber aktiv
bekämpft. Katzen haben eben den Kuschelvorteil.

Gruß Martin
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Katja am Dienstag, 22. Dezember 2009 - 19:48:12
Wenn Du die Notwendigkeit für einen Rattenschutzverein siehst, Martin, dann gründe einen und mach das zu Deinem 'persönlichen Hobby'.

Obwohl ich mich des Gedankens nicht erwehren kann, daß Du mich/uns persönlich provozieren möchtest, gehe ich doch einfach davon aus, daß Dir die Komplexität unserer Aufgaben nicht ersichtlich ist und erkläre gerne Dir persönlich noch einmal, warum unsere Arbeit alles andere als ein 'persönliches Hobby' ist:

Unkastrierte Katzen vermehren sich nach Nahrungsangebot. Gutes Nahrungsangebot = viele Nachkommen. Durch unsere 'Wegwerfgesellschaft' finden auch herrenlose Tiere immer genügend Futter.
 
In großen Populationen verbreiten sich katzenspezifische Erkrankungen rasend schnell - eine Durchseuchung minimiert aber nicht alle Tiere, sondern sorgt für eine 'natürliche Selektion'.
Die Erreger passen sich schneller an, als die Wissenschaft erforscht - vielleicht ist Dir SARS noch ein Begriff? Dieser Erreger ähnelt dem Coronavirus, der bei Katzen äußerst häufig nachzuweisen ist.

Würden nur herrenlose Tiere durch die Infektionserkrankungen infiziert und ohne Behandlung elendig sterben, wäre Deine Argumentation vielleicht noch nachzuvollziehen.
Fakt ist aber, daß die Erkrankung selbst nicht zwischen gut behüteten Freigängerkatzen und herrenlosen Tieren unterscheidet  - demnach ist das Eigentum derer gefährdet, die nichts für herrenlose Tiere können.

Im Katzenkot ist der Erreger der Toxoplasmose zu finden. Während es in der Bundesrepublik ca. 7,9 Mio. Katzen gibt, die in menschlicher Obhut leben, dürfte die Zahl der herrenlosen Tiere ebenso hoch sein. Nun macht es wohl einen Unterschied, ob im Schnitt ca. 15 Mio. Tiere in Deinen Garten koten oder nur die Hälfte.
Okay, Toxoplasmose ist nur für Schwangere (bzw. deren Ungeborene) schädlich, aber so könnte man dann eventuell auch der Überbevölkerung Herr werden.... ('tschuldigung - Sarkasmus ist unsachlich)

Mal schnell wieder einen Schritt zurück: Erkrankungen bzw. deren Erreger mutieren und werden dadurch unbehandelbar. Das Ergebnis davon sind Unmengen an Medikamenten und später Euthanasiemittel, die ins Grundwasser und in die Nahrungskette zurück gehen. Allein 16000 Liter Euthanasiemittel werden von einem großen namhaften Hersteller in Deutschland jährlich produziert (und verbraucht) - da nach der Tötung aber kein Mittel mehr verstoffwechselt werden kann, muß dieses hochgiftige Zeug ja irgendwo bleiben, oder?
(Gift-)Rückstandsfreie Verbrennungen bei den Abdeckereien gibt es noch nicht.

Weiter geht es in der Argumentation, warum es auch für DICH wichtig ist, daß die Katzenpopulation herrenloser Tiere eingedämmt wird.
Der massive, hausgemachte Eingriff in die Flora und Fauna.
Was passiert, wenn die Natur im Ungleichgewicht ist, weil der Mensch eingegriffen hat, zeigen Blicke auf Australien.
Um jagdbares Wild zu haben, wurden dort Tiere 'importiert', die sich den Begebenheiten angepaßt haben.
NOCH ist keine Vogelart deswegen ausgerottet worden, weil es Katzen gibt - aber es gibt ja auch Tierschützer, die Deiner Meinung nach ihrem 'persönlichen Hobby' nachgehen. Es mag anders sein, wenn sogar der Tropfen auf den heißen Stein wegbleibt.
Was dann passiert, belibt Deiner Phantasie (Du hast eine, oder?) überlassen.

Möchtest Du weitere Argumente lesen? Und ist Dir aufgefallen, daß nicht EINES davon der Kuschelfaktor einer Katze ist?

Wenn ich nur das Gefühl hätte, daß Du mit Deinen 'ich-bin-gegen-alles'-Postings wirklich den Wunsch hättest, Deinen Horizont zu erweitern und neue Denkansätze zulassen würdest, dann würde ich jetzt in Erwägung ziehen, meine Katzen noch ein bißchen hungern lassen und meine Ausführungen an Dich noch weiter fortzusetzen ....

Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Martin100 am Dienstag, 22. Dezember 2009 - 22:11:39
Hallo,

Wenn ich nur das Gefühl hätte, daß Du mit Deinen 'ich-bin-gegen-alles'-Postings wirklich den Wunsch hättest,


Ich würde sie als "in der Realitäts Posting" bezeichnen.

Gruß Martin
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Alex am Dienstag, 22. Dezember 2009 - 22:51:13
Ich würde sie als "in der Realitäts Posting" bezeichnen.
Das darfst Du ja auch gerne tun; denn versuchte Aufklärung scheint bei Dir nicht so richtig anzukommen, zumindest nicht die Bereitschaft sie anzunehmen. Die Realität ist keine individuelle Empfindung, sie ist das, womit der Tierschützer täglich konfrontiert ist. Nicht auszudenken was passieren würde, wenn er sich durch die Meinung, einfach nur einem Hobby nachzugehen, beeindrucken lassen würde. 
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Katja am Dienstag, 22. Dezember 2009 - 23:06:16
Hallo,

Wenn ich nur das Gefühl hätte, daß Du mit Deinen 'ich-bin-gegen-alles'-Postings wirklich den Wunsch hättest,


Ich würde sie als "in der Realitäts Posting" bezeichnen.

Gruß Martin

Warum wundert es mich nicht, daß Du nicht EINES meiner Argumente aufgreifst?
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: seserass am Mittwoch, 23. Dezember 2009 - 02:14:23
Hallo Katja,

Ich könnte die Argumente aufgreifen…

Mag der Einwand des erhöhten Kuschelfaktors auch provokativ gemeint gewesen sein, so ist er doch auch richtig – rein theoretisch könnte man auch versuchen eine Rattenfang-und-Kastrationsaktion zu starten um die Population einzudämmen… Nur Ratten töten ist gesellschaftlich akzeptierter.
Ich glauben, Ratten stellen aber auch noch ein größeres Problem dar, weil noch mehr Individuen auf kleinem Raum zusammenleben können, sie noch fruchtbarer sind und auch noch geschickter in den Lebensraum der Menschen eindringen, wo sie Besitz schädigen und auch ein größeres Gesundheitsrisiko darstellen.

Aber zu deiner Argumentation:

Hauptüberträger der Toxoplasmose sind immer noch Mäuse und Ratten. Für Schwanger, genauer gesagt ungeborene Kinder, sind Toxoplasmen dann gefährlich, wenn der Toxoplasmosetiter der Schwangeren negativ ist, hat sich der Organismus hingegen schon mal mit dem Erreger auseinandergesetzt ist das ziemlich unproblematisch. Insofern wäre ein früher Kontakt für Frauen ja fast schon wünschenswert, also stärkere Verbreitung  ::)

Dein Argument, krankmachende Erreger in Wildpopulationen die der Hauskatze (Besitz/Eigentum) schaden – na ja… zwar sind verwilderte Katzen häufiger von Krankheiten betroffen, interessanterweise sind diese ja aber eben nicht für alle gleich ansteckend.
Du kannst eine Katze mit Katzenschnupfen, Pilz oder Calicivirusinfektion haben und die Katze daneben hat nichts und das über Jahre. Das hat seinen Grund in einer funktionierenden Immunabwehr. Hat eine Katze Vorerkrankungen oder Stress (z.B. auch durch mangelhafte Ernährung) wird sie sich eher mit einer Infektion anstecken.
Die Ansteckungsgefahr bleibt natürlich ein Problem bei alten Hauskatzen oder gerade gestressten Katzen (Wechsel der Lebensumstände z.B.), aber das Problem hast du immer gerade auch bei deinem Beispiel Calici-Virus.
Der ist auch nicht von Katze zu Mensch übertragbar und der Vergleich mit SARS hinkt ein wenig.

Womit wir bei deinem Punkt wären, dass auch herrenlose Tier in der Wegwerfgesellschaft immer genügend Futter finden. Das stimmt einfach nicht, deshalb sieht man diese mageren, kränkelnden oder schwer kranken Streunerkatzen auch immer wieder. Sie finden eben nicht genügend Futter, bzw. nicht in ausreichender Qualität. Das ist aber eigentlich der Selektionsprozess, der die Population in Schach hält – das viel zitierte Katzenelend.

Und wenn du den Einsatz von Euthanasiemitteln und die Rückstandsproblematik anführst *ironie an* die landen dann wahrscheinlich sowieso gleich wieder im Tierfutter*ironie aus* , ist das relativ unbrauchbar, denn die meisten wilden Katzen werden nicht damit getötet, sie sterben draußen auf der Straße, im Gebüsch oder an einer Ladung Schrot. Das Einschläfern betrifft viel mehr die Katzen aus Privathaltung.

Und ich glaube nicht, daß eine Vogelart hier ausgerottet wird, wegen herrenloser Katzen. Das wäre sonst schon viel früher passiert, als man von Kastration noch nichts wusste und Tierschutz noch nicht erfunden war – dies ist eher mein Argument der Marke „Gefühlslogik“ ok ;-).

Wir müssen uns einfach fragen, wollen wir das sehen, wenn Katzen  leiden, hungern, sich quälen, dahinsiechen mit Schmerzen für die sich niemand verantwortlich fühlt, obwohl mal jemand für diese Katze verantwortlich war?
Wollen wir ohne schlechtes Gewissen Katzen erschlagen und ertränken oder investieren wir mal 100 Euro um von dieser Entscheidung befreit zu werden?

Ich würde es nicht dein „persönliches Hobby“ nennen, aber es ist „nur“ deine Herzenssache. Einfach weil Katzenschutz kein existenzielles Interesse aller Bürger dieses Staates ist – würde von Wildkatzen eine echte Gefahr ausgehen, dann wäre Vater Staat schon eingeschritten, allerdings wohl nicht so, wie wir uns das wünschen würden.
Es ist eine moralische Verantwortung und das sollte eigentlich schon genügen und da muß man eben auch versuchen die Menschen zu kriegen, SIE tragen die Verantwortung.

Und ja, Freigängerkatzen sollten alle kastriert sein.

Aber der PETA-Text gefällt mir nicht, er hat sowohl inhaltlich eine viel zu flache, teilweise verharmlosende, undifferenzierte Sicht auf die Dinge, als auch die Forderung nach Gesetzen, Strafen und Verboten nicht nur kaum durchführbar ist, sondern auch noch teilweise nach hinten losgehen kann.


So, das war jetzt mein erstes Posting hier, und gleich muß ich etwas anecken.
Ich war nur … tja was… irritiert – ungehalten – was auch immer, daß sich jemand zwar für eine gute Sache einsetzt, aber durch eine nicht so überzeugende, aufbrausende Argumentation seinen Einsatz selbst etwas abwertet. Schade wär das doch.

LG seserass
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Katja am Mittwoch, 23. Dezember 2009 - 08:40:59
Hallo seserass,

warum sollte Du mit Deinem ersten Posting anecken? Im Gegenteil - es freut mich sehr, daß Dich dieser Thread zu Deinem ersten Posting überhaupt animiert UND daß Du Dich in der Argumentation auseinandersetzt. Das zeigt mir nämlich deutlich, daß es Dir um die Sache geht und nicht um die reine Diskussion (oder gar Provokation).

Wenn Du die Notwendigkeit des Schutzes der Ratten auf eben dieselbe Stufe stellst, wie den Schutz der Katzen, dann solltest Du mit Martin zusammen einen Verein gründen.
Das meine ich überhaupt nicht provokant, sondern ganz ehrlich.
Denn m.M.n. ist die Hauptsache, daß überhaupt jemand so sensibel ist und die Notwendigkeit von Tierschutz SIEHT - welches Tier dabei geschützt wird, ist letztlich egal.

Wenn ein Argument (Rattenschutz) von mehreren verschiedenen Personen aufgegriffen wird, sind die Gründe dafür aber auch unterschiedlich. ;) Während ich bei Dir in Deiner Erklärung den Ansatz der Ernsthaftigkeit sehe, interpretiere ich bei anderen eben als reine Provokation.

Die Hauptüberträger der Toxoplasmose zum MENSCHEN sind Katzen, denn eine Übertragung von Ratten und Mäusen würde den direkten Kontakt notwendig machen.

Wenn ich von Infektionserkrankungen Freigängerkatze-herrenlose Katze spreche, meine ich nicht nur den (für erwachsene Katzen relativ harmlosen) Katzenschnupfen inkl. Calici, Chlamydien, Rhinotracheitis etc., sondern auch und vor allen Dingen FIV, Leukose und vielleicht sogar FIP.

Natürlich hast Du Recht, daß eine Katze durch ihre Lebensumstände und Versorgungsgrad sich eher anstecken wird, als die andere - aber die Gefahr ist immer dann da, wenn unkastrierte Katzen sich in Revierkämpfen mit Freigänger-Hauskatzen befinden.

Mein Vergleich mit SARS hinkt insofern nicht, als daß der Stamm des Coronavirus identisch ist. Ebenso wie H5N1 oder H1N1, die den gleichen Stamm haben, haben wir es auch hier mit gefährlichen Mutationen zu tun.
Weder das FIP-Virus, noch SARS waren behandelbar, da man noch nicht einmal die Basis kannte. Schade eigentlich, denn so wäre vielleicht auch ein Heilmittel gegen FIP dabei herausgekommen.....

Nein, seserass, nicht die Freigängerkatzen werden euthanasiert, sondern die, die sich in menschlicher Obhut befinden. DIE werden von ihren Leiden erlöst, die Herrenlosen sterben qualvoll irgendwo unter einer Hecke. Dennoch sind die 16000 Liter irgendwo in der Umwelt...
Vielleicht nicht NUR, weil es herrenlose Tiere gibt, aber die Ansteckung über die mit eben diesen unbehandelbaren, tödlich verlaufenden Erkrankungen könnten eingedämmt werden, wenn die Population eben kleiner würde.

Eine Argumentation mit der Mitleidsmasche liegt mir nicht, darum habe ich eben auch darauf verzichtet, auf unser Bildmaterial zurückzugreifen. Der Kuschelfaktor Katze wirkt nur bei denen, die eine Katze bei sich Zuhause haben - bei DEN Menschen würde man damit offene Türen einrennen. Die müssen auch nicht mehr überzeugt werden ;)

Der Eingriff in die Flora (und damit auch Fauna) durch unkontrollierte Katzenpopulationen ist durchaus präsent, wenn die Bemühungen der Kastration auf die 'Hobbystufe' gestellt würden.
Während wir früher große Abstände zwischen den Populationen hatten, wachsen jetzt die Orte deutlich zusammen. Damit nimmt auch die Anzahl der Streunerkatzen zu, die sich wegen der Futterbeschaffung an die Zivilisation halten. Auch diese 'Rudel' wachsen zusammen - Inzucht und Krankheiten reichen nicht aus, um die natürliche Selektion so einzudämmen.
Wie ethisch unhaltbar ist auch die Annahme, daß man DADURCH ein Problem lösen kann?

Und sobald ich gleich meine Viecher gefüttert habe, werde ich Dir vorrechnen, daß sich die Kastrationen auch für ALLE Bürger 'lohnt' und somit sehr wohl ein Anliegen aller sein sollte, auch derer, die sich nur mit nüchternen Zahlen überzeugen lassen.

Ich freue mich wirklich, daß Du gepostet hast, seserass - SO macht es Spaß eine Diskussion zu führen.
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Ölixdorferin am Mittwoch, 23. Dezember 2009 - 09:42:17
wir haben drei katzen seit nun mehr fünf bzw sechs jahren . diese haben wir vom bauernhof geholt und da war das muttertier nicht kastriert und sollte auch danach nicht kastriert werden für mich nicht zu verstehen da insgesammt 14 kitten und 5 erwachsene katzen weiblich und männlich rumliefen. als unsere beiden kater dann ca 4monate alt waren wurden diese dann kastriert das selbe wurde mit unserer weiblichen katze gemacht die ein jahr später kam, und das obwohl es keine freigänger sind. wir haben es machen lassen für den fall das mal eine oder einer ausbüxt, bzw. das die kater halt nicht in der wohnung markieren (obwohl der eine das immer wieder versucht nur kommt natürlich nichts und er guckt einen dann immer so an mit einem riesigen fragezeichen im gesicht)
von daher finde ich das wirklich ALLE katzen kastriert werden sollten sofern sie nicht für die zucht bestimmt sind,

und der bezug früher wurde auch nicht kastriert habe ich von meinen großeltern erfahren das die katzen ertränkt wurden oder erschlagen wenn es zuviel wurde und das ohne mit der wimper zu zucken. und richtig heftig war es während des krieges und kurz dannach denn da wurden freilaufende katzen aber auch hunde und ratten gefangen und diese dann gegessen damit man nicht verhungert.

so und nun nochmal direkt an Katja und deine helfer ein ganz ganz großes DANKESCHÖN dafür das ihr euch so unerbitterlich für diese tiere einsetzt und macht weiter so

LG OELIXDORFERIN
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: seserass am Mittwoch, 23. Dezember 2009 - 12:35:30
Hallo Katja,


Wenn Du die Notwendigkeit des Schutzes der Ratten auf eben dieselbe Stufe stellst, wie den Schutz der Katzen, dann solltest Du mit Martin zusammen einen Verein gründen.
Das meine ich überhaupt nicht provokant, sondern ganz ehrlich.
Nein, mir sind Tiere mit höherem Kuschelfaktor ersteinmal näher, da bin ich ganz ehrlich. Wobei ich mir aber bewußt bin, daß Ratten erschlagen und vergiften auch grausam ist und es nicht unbedingt fair ist, das Leben von Katzen pauschal als wertvoller zu betrachten.
Nur, die Katze hat sich dem Menschen näher angeschlossen und ist abhängiger geworden, insofern sehe ich mehr Verantwortung der Menschen Katzen gegenüber.

(deine evtl. Erfahrungen mit "üblichen Verdächtigen" und gereiztere Antworten auf Postings kann ich  schwer überblicken, da ich weder sehr lange noch sehr häufig hier bin.)

Zitat
Die Hauptüberträger der Toxoplasmose zum MENSCHEN sind Katzen, denn eine Übertragung von Ratten und Mäusen würde den direkten Kontakt notwendig machen.
Naja, Hauptinfektionsquelle ist meinem Infostand nach eher nicht durchgegartes Fleisch und ungewaschenes Obst und Gemüse. Katzen insofern, wenn man sich nach dem Katzenklo säubern nicht die Hände wäscht oder Katzen einem in die Beete machen. Es sollen wohl über die Hälfte aller Hauskatzen mit Toxoplasmen infiziert sein (selbst Parasitenausscheider sind sie aber nur kurz nach Erstbefall, meine ich), das kriegst du auch nicht raus, weil Freigänger eben Mäuse fangen und die die Hauptzwischenwirte sind. Das hat aber nichts mit dem Problem verwilderte Katzen zu tun.

Händewaschen und rohes Fleisch meiden sollte eigentlich für jede Schwangere obligat sein...

Zitat
Wenn ich von Infektionserkrankungen Freigängerkatze-herrenlose Katze spreche, meine ich nicht nur den (für erwachsene Katzen relativ harmlosen) Katzenschnupfen inkl. Calici, Chlamydien, Rhinotracheitis etc., sondern auch und vor allen Dingen FIV, Leukose und vielleicht sogar FIP.
Ich kann nicht zu jeder Erkrankung was schreiben, bei einigen stimmt es, daß Kastration das Problem für andere Katzen verringert schon durch Minimierung von Katerkämpfen - z.B. FIV.
Bei Calici oder FIP ist das nicht so, da ist sogar die Lebendimpfung unserer umsorgten Hauskatzen wohl auch ein Teil des Problems.
Gut eine sehr genaue Differenzierung sprengt vielleicht auch den Rahmen eines solchen Forums.

Zitat
Mein Vergleich mit SARS hinkt insofern nicht, als daß der Stamm des Coronavirus identisch ist. Ebenso wie H5N1 oder H1N1, die den gleichen Stamm haben, haben wir es auch hier mit gefährlichen Mutationen zu tun.
Die aber meist dann herauskommen wenn Menschen auf engen Raum mit vielen Individuen zu tun haben.


Zitat
Eine Argumentation mit der Mitleidsmasche liegt mir nicht, darum habe ich eben auch darauf verzichtet, auf unser Bildmaterial zurückzugreifen. Der Kuschelfaktor Katze wirkt nur bei denen, die eine Katze bei sich Zuhause haben - bei DEN Menschen würde man damit offene Türen einrennen. Die müssen auch nicht mehr überzeugt werden ;)
Ich meine auch nicht appeliere an das Mitleid der Menschen, sondern appeliere an ihr Verantwortungsbewußtsein.
Und nein, nicht bei allen die eine Katze zuhause haben, rennst du offene Türen ein - sonst gebe es das Problem der unkastrierten Freigänger ja nicht mehr. Vielen ist ihr Geldbeutel noch näher. Und die müssen überzeugt werden.
Stell dir mal vor, du wärst so weit, jeder Freigänger in menschlicher Obhut würde wirklich kastriert, weil die Leute ihre Verantwortung erkennen. Dann müsstest du "nur" noch die Wildpopulationen einfangen und kastrieren. Dann wäre endlich ein Ende überhaupt mal erahnbar, dann würdet ihr aber einen Meilenstiefelschritt weiter gekommen sein.
Aber so ist es doch leider nicht - im Moment ist es doch immer noch ein Kampf gegen Windmühlen.

Das Problem muß vor allem von Katzenhaltern gelöst werden, nicht von denen die "mit Katzen gar nichts am Hut haben". Dise können nur unterstützen, indem sie ihre Meinung gegenüber einem sorglosem Umgang der Kastrationsmuffel kundtun und ihnen deren Verantwortungslosigkeit unter die Nase reiben.
Bewegen müssen sich die Katzenhalter, dann bekommen man wohl auch mehr Unterstützung durch die Restbevölkerung, denn die will ja positive Ergebnisse sehen und nicht für den Geiz und die Sorglosigkeit anderer ein Leben lang aufkommen.

Zitat
- Inzucht und Krankheiten reichen nicht aus, um die natürliche Selektion so einzudämmen.
Wie ethisch unhaltbar ist auch die Annahme, daß man DADURCH ein Problem lösen kann?
Ich wollte bestimmt nicht ausdrücken, daß dies eine akzeptable Lösung ist! Aber es geht meiner Meinung nach vor allem um eine Einstellung von Moral und eben nicht um die Verantwortung für die Volksgesundheit oder Volkswirtschaftliche Interessen.
Dafür müssen die Menschen aber sehen und hören was sie anrichten, das hat nichts "Mitleidsmasche" zu tun.

Zitat
Und sobald ich gleich meine Viecher gefüttert habe, werde ich Dir vorrechnen, daß sich die Kastrationen auch für ALLE Bürger 'lohnt' und somit sehr wohl ein Anliegen aller sein sollte, auch derer, die sich nur mit nüchternen Zahlen überzeugen lassen.

Würde ich interessant finden, denn das sich das für alle finanziell lohnt, kann ich mir gar nicht vorstellen.

LG seserass
Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Katja am Mittwoch, 23. Dezember 2009 - 13:40:06
So, alle gestärkt (inkl. der Menschen) - und bevor jetzt noch eine Katze in ein neues Zuhause umzieht, noch schnell mal ein paar Zahlen:

Die Kastration einer Katze kostet 90 Euro/die eines Kater 50 Euro, die notwendige/n Impfung/en (inkl. Prophylaxe gegen Endo- und Ektoparasiten) ca. 60 Euro. Tägliche Kosten für die Versorgung der Tiere liegen bei ca. 2 - 3 Euro (reine Materialkosten).

Nehmen wir nun also alle Kosten auf der Basis eines Fundtieres an, daß eigentlich 6 Monate 'aufbewahrt' werden muß, aber faktisch nur 28 Tage, rechne ich vorsichtig 206 Euro pro Tier - OHNE die Kosten für Personal und Gebäude.

In der Fundsachen-Aufbewahrung und dem entsprechend hohen Infektionsdruck durch viele Tiere auf kleinem Raum, würden für eine ärztlich gestellte Diagnose und der Behandlung (Medikamente) weitere Kosten entstehen - die lasse ich auch zunächt aus meiner Rechnung raus.

Was allerdings in Bezug auf Verwahrung schwangerer Tiere rechnerisch nicht unerheblich ist, ist die wesentlich längere Verweildauer von mindestens 56 Tagen (8 Wochen -so sagt das TSchG- müssen die Welpen beim Muttertier verbleiben) der Muttertiere PLUS die Versorgung der Welpen.

Rechnen wir nun 'nur' 250 Euro pro Tier, die GARANTIERT anfallen, stehen dagegen die alleinigen Kosten für die Kastration von 90 Euro.
Bei einem Fundsachenaufkommen von nur 150 Tieren im Jahr für Itzehoe (was Wunschdenken wäre bei den tatsächlichen Zahlen) sprechen wir immerhin von über 20.000 Euro pro Jahr, die eingespart und/oder anderweitig ausgegeben werden könnten.

Das sind nun nur reine Material- und Behandlungskosten.
Aber mal weiter: die Energiekosten sind ja nun abhängig von der Größe des 'Aufbewahrungsortes', dazu kommt noch das Reinigungsmaterial wie Desinfektionsmittel, weiteres Verbrauchsmaterial und... und... und
Selbst, wenn ich vorsichtig rechne und unsere Auffangstation als 'wirtschaftlich' betrachte, weil wir keine Personalkosten verursachen, würde ich von einem Betrag von  weiteren 2 Euro/Tag und Tier ausgehen.
Dann haben die Tiere aber nur eine Unterkunft - kein Spielzeug, keine Extras nebenbei... nur das 'nackte Überleben'.

Jeder, der sich ein Tier anschafft weiß, daß diese Kosten entstehen - und noch mehr, wenn es eben nicht nur die Einfachversorgung, sondern die Luxusversion ist. Und noch VIEL mehr, wenn das Tier krank wird (erinnere Dich, diese Kosten sind NICHT in der Pauschalsumme von 250 Euro enthalten!)

Da die Fundtieraufbewahrung Sache der Gemeinde ist, sind ALLE davon betroffen - egal, ob Katzenhalter oder nicht!

Wenn das Aufkommen der kostenverursachenden Fundsachen Tier reduziert würde, wäre also ALLEN geholfen - indirekt also auch dem, der jetzt die Notwendigkeit der Kastration als Hobby ansieht ;)






Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: seserass am Donnerstag, 24. Dezember 2009 - 00:47:52
Hallo Katja!

Ja, insofern hast du Recht. Solange sich der Staat in der Pflicht sieht Katzenschutz in Sachen Fundkatze zu unterstützen, kostet es die Allgemeinheit Geld.

Aber um mal jetzt wieder den Bogen zu schlagen zum eigentlichen Ausgangsposting:
Ich würde keine neuen Gesetze erzwingen wollen, ich will den Staat nicht mit weiteren Paragraphen dabei haben, das hat mehrere Gründe.

Einer ist, das ich die Forderung von PETA nicht für durchführbar halte. Zumindest nicht ohne einen gigantischen finanziellen Aufwand - und da befürchtet ich, würden erstmal zur Finanzierung alle Katzenhalter mit Zwangsgeldern ähnlich der Hundesteuer belegt werden (wobei ich stark in Frage stellen würde, daß die Einnahmen wirklich ausnahmslos den Katzen zugute kommen würden). Der Staat braucht Geld und Katzenelend interessiert in der Politik bestimmt nicht.
Abgesehen davon, daß es wieder die Leute am schlimmsten trifft, die sich ihre Katze vielleicht gerade noch so leisten können (inkl. Kastration).


Bei Aufrechnungen wie deiner fürchte ich auch immer ein bißchen, das da die falschen Leute auf den Plan kommen und eher die "Aufbewahrungsfristen" verkürzt werden. Ich wünsche mir hier wirklich nicht spanische, amerikanische oder ähnliche Verhältnisse.

Und dann gibt es immer noch die Fälle, bei denen Katzen zulaufen. Die werden nach einer Weile ein bischen versorgt, oft auch langsam liebgewonnen, kriegen manchmal auch Junge und dann beginnt langsam das Problem. Hier muß man aufklären und Hilfe anbieten. Manche werden dann aber auch einfach selbst aktiv und kastrieren.
Sind Gesetze da, sind bei Verstoß meistens Strafgelder fällig. Meine Befürchtung wäre ein bißchen, daß es dann viele Menschen gar nicht mehr bereit werden sich auf Streuner überhaupt einzulassen.

Und wenn so ein Gesetz wirklich kommen würde (was ich überhaupt nicht annehme), wie viele Katzenhalter würden ihr Tier dann davonjagen oder beseitigen, wenn ihnen 90,- Euro für eine Kastration schon zuviel sind oder der Aufwand zu groß? Erstmal würde evtl. das Katzenleid über längere Zeit drastisch zunehmen. Würdet ihr dafür gerüstet sein?

Mir ist einfach nicht wohl bei dem Ansinnen von PETA.

Ganz abgesehen davon daß Frühkastration nicht so problemlos ist, wie es in dem Schreiben dargestellt wird. Die ganze Argumentation ist so furchtbar verdummend naiv, das ich mir die Haare raufen könnte über die guten Menschen dort oder wahlweise mich von ihnen als unreflektierter Infokonsument wahrgenommen fühle. Denn so einfach und harmlos, wie sie es schreiben, ist es eben nicht.

Trotzdem weiß ich natürlich auch, daß ein Tier, das ich nicht beaufsichtigen kann unbedingt kastriert werden muß. Aber PETA muß ja auch noch gleich einen Rundumschlag zu den Hunden machen...

Steter Tropfen höhlt den Stein und nicht der Holzhammer. Wem sage ich das, du versuchst es ja. Aber auch wenn die Frustration manchmal groß sein mag, vielleicht können Vereine wie die Katzenhilfe auch ein bißchen froh sein, daß dieses Gesetz nicht kommt.

Und ich glaube nicht, daß Martin Katzenkastration als Hobby ansieht, sondern eher deinen ganz speziellen und ausführlichen Einsatz, der sich doch noch um viel mehr dreht. Vielleicht könnt ihr euch ja auf "Berufung" einigen  :angel:

LG seserass

Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: Katja am Donnerstag, 24. Dezember 2009 - 08:39:50
Ich werde mich nicht auf eine Formulierung einigen, seserass, solange ich keine logisch nachvollziehbaren Argumente bekomme. ;)

Es gibt Gesetze, an die sich ALLE halten müssen - auch das Gesetz zur Regelung der Fundsachen kann nicht aus Kostengründen einfach aufgeweicht werden (jedenfalls nicht mehr, als es jetzt schon praktiziert wird im Hinblick auf Fundtiere!)
Deine Befürchtung zur Fundsachenaufbewahrungsfrist (meine Güte, was für ein Wort!) und die Verkürzung WIRD doch schon längst praktiziert! Nur weil es in vielen Fällen sinnvoll ist, ist diese Tatsache noch nie verhandelt worden.

Die Tierschützer haben schon dieses 'Aufweichen' widerspruchslos hingenommen, wenn ich auch grundsätzlich zustimme: jemand, der sein Tier 'verliert' und es innerhalb von 4 Wochen nicht schafft, es wiederzufinden, der kann zu Gunsten des Tieres nicht erwarten, daß es 6 Monate in den 'Aufbewahrungen' sitzt.
Und dennoch geht diese Handhabung wieder zu Lasten der Tiere, denn formell könnte der rechtmäßige Besitzer das Tier zurückverlangen (gegen Kostenerstattung) - und zwar innerhalb dieser 6-Monate-Frist.
Die Organisation läge dann wieder bei den Tierschützern, deren Engagement nicht bezahlt wird...

Aber das Thema war 'Zwangskastration' - dazu möchte ich zurückkommen:

Wer ein Tier hält, wird es sicher irgendwann einmal dem Tierarzt (oder THP) vorstellen. Spätestens dann wäre die Potenz des Tieres zu kontrollieren und die Kastration entsprechend nachzuhalten.
Die Katzenhilfe verfährt seit nunmehr 4 Jahren hier in Itzehoe so - immer mit dem Plan B für den Halter, indem eine zinsfreie Finanzierung der Behandlungskosten angeboten wird. Leichter kann man es keinem machen - außer, man würde ihm etwas schenken. Das können wir leider nicht, selbst wenn wir es uns finanzielle leisten könnten, wollten wir die Tierhalter nicht aus ihrer Verantwortung lassen.
Das bedeutet, daß wir mit der Aufklärung durchaus schon lange begonnen haben UND sogar in vielen Fällen sehr weit gekommen sind.

Um aber noch einen 'Trumpf' in der Hand zu haben, wünschen wir uns die Pflicht zur Kastration wie es in Paderborn praktiziert wird. Sanktionen und Strafgelder könnten durchaus zur Deckung der Kosten eingesetzt werden - anders als die Hundesteuer, die in unserem Land nicht zweckgebunden verwendet wir (die Tabaksteuer kommt auch nicht den Rauchern zugute! ;) )
 
Warum Du Peta immer anführst, ist mir nicht ganz klar. Diese Organsiation praktiziert weltweit - und auch wenn wir uns HIER keine Frühkastrationen wünschen (und es auch nicht nötig ist), ist sie in anderen Ländern durchaus als sinnvoll zu erachten. Das ist aber ein anderes Thema, denn der Blick in 'andere Länder' würde bedeuten, daß wir in Deutschland mit allem fertig sind - und DAS werden wir sicherlich nicht mehr erleben.
Wenn wir hier 'aufgeräumt' haben, können wir uns daran machen, anderen Ländern zu helfen. Peta ist in vielen Fällen unterstützungswürdig (m.M.n.) - allerdings 'rühren sie in vielen Pötten', und ich stehe auf dem Standpunkt, daß dort oft auch operative Hektik in Dingen praktiziert wird, um alle Tiere mal zu beschützen

Wer sich also ein Tier -wie Du schreibst- gerade so leisten kann, der bekommt Hilfe, wenn er danach fragt - eben bei der Katzenhilfe Itzehoe. Das Argument, daß jeder sich nur ein Tier leisten sollte, der es auch langfristig kann, gilt für uns nicht. Zum einen kann jeder in eine finanzielle Schieflage geraten und zum anderen ist dem Tier mit guten Ratschlägen nicht geholfen.

Das Problem der zugelaufenen Katzen  ist keines, wenn man sich strikt an das Gesetz hält. Denn auch HIER (und besonders hier!!!) gilt: eine FUNDSACHE ist anzuzeigen! Immer noch gilt (beim Tier) scheinbar, daß es ein Kavaliersdelikt ist, es nicht zu tun. Fakt ist es jedoch, daß das Gesetz ganz klar regelt, was eine Fundsachenunterschlagung ist.

Wieder sind also die Gemeinden gefragt - und so wäre es in IHREM Interesse (und so in unser aller), daß die Kastrationspflicht noch durch eine Kennzeichnungspflicht erweitert wird. Dinge, die man einem Besitzer zuordnen kann, verursachen keine Kosten, wie sie es jetzt aber tun! Ein Mikrochip, eine Tätowierung, die Registrierung in einem (kostenfreien) Register wie TASSO... es wäre kein Problem, wenn alle an einem Strang ziehen.

Dieses Problem werden wir aber so lange haben, wie Menschen denken, daß Tierärzte die einzigen sind, die etwas dazu beitragen müssen, z.B. indem sie die Kosten für eine Kastration senken.

Um Deine Frage zu beantworten, ob wir gerüstet sind, wenn viele Menschen ihre Tiere davonjagen.
Ich möchte sie mit einer Gegenfrage beantworten: warum sollten WIR gerüstet sein? Wir bekommen keinerlei Unterstützungen von öffentlichen Stellen (im Gegenteil!).

Wir würden weiterhin so viel arbeiten, wie wir können. Wir leben bereits damit, daß Katzen ausgesetzt werden, wenn sie 'zu teuer' sind. Ob es nun Babykatzen sind oder alte und kranke Tiere, die kostenintensiv versorgt werden müssen - wir sind doch bereits schon im Einsatz - mehr geht eben nicht!




Titel: Re: Zwangskastration für Katzen
Beitrag von: seserass am Montag, 28. Dezember 2009 - 21:01:58

Warum Du Peta immer anführst, ist mir nicht ganz klar.


Äh, weil darum im Ausgangsposting in diesem Thread von Groundstar ging.(?)

Ich glaube aber, wir reden auch ein bißchen aneinander vorbei. Macht ja nix, kann passieren.
Wir können es auch hier beenden.

LG seserass