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STADT - LAND - STÖR => LANDFUNK => Thema gestartet von: DerDerbste am Donnerstag, 10. April 2008 - 23:37:58

Titel: Helgoland im Dubai-Wahn, Plan zur Inselverdopplung
Beitrag von: DerDerbste am Donnerstag, 10. April 2008 - 23:37:58
Zitat
Schnapsidee oder genialer Insel-Rettungsplan?
Ein Investor aus Hamburg will eine Landverbindung zwischen Helgoland und ihrer kleinen Schwesterinsel schaffen. Neue Hotels und ein Kreuzfahrtanleger könnten den Tourismus ankurbeln - doch ganz so einfach wird das nicht.

Der Plan ist kühn: Ein Bauunternehmer will eine meterhohe Spundwand in die Nordsee setzen, Sand aufschütten und damit Helgoland mit der vorgelagerten Insel Düne verbinden. Das schafft Platz für Hotels, Kreuzfahrtschiff-Anleger, Yachthafen und einen größeren Flugplatz - und soll so das Butterfahrt-Image der Insel aufpolieren.

"Wir würden damit Helgoland wieder mit der Düne vereinigen", sagt Arne von Maydell, Sprecher des Bauunternehmens HC Hagemann. In der Sturmflut von 1720 wurde das 1,25 Kilometer lange Landstück vom Rest getrennt.

Die Idee stammt vom Firmenchef Arne Weber, dessen Mutter auf der Insel wohnt. Mit der Sandaufschüttung würde sich die Fläche von Helgoland fast verdoppeln.

Seit Jahren leidet die Gemeinde, die mit Katamaranen in knapp vier Stunden von Hamburg erreichbar ist, unter einem Besucherrückgang. "Die Idee ist nicht unrealistisch", sagt Helgolands Bürgermeister Frank Botter (SPD) vorsichtig. "Es ist eine Vision, die wir diskutieren. Von vornherein vom Tisch wischen möchte ich das nicht."

"Mit Schmackes rangehen"

Nach Angaben Maydells sind die Pläne technisch innerhalb von eineinhalb bis zwei Jahren umsetzbar. "Schauen Sie nach Dubai - was dort gemacht wird, ist weitaus immenser", sagt er. Eine Studienarbeit der TU Hamburg-Harburg habe außerdem die Machbarkeit belegt. Der Unternehmer schätzt die Kosten für die Aufschüttung auf unter 100 Euro pro Quadratmeter. Zwar liege seitens der Firma kein Finanzierungskonzept vor. "Es ist nur so, dass es bezahlbar ist", sagt Maydell.

Das sieht Horst Asmussen, Chef des Helgoländer Hotels "Moccastuben", anders. "Ob sich das verwirklichen lässt, weiß ich nicht - da muss man schon mit Schmackes rangehen", sagt der CDU-Fraktionschef, der seit 22 Jahren im Gemeinderat der Insel sitzt.

Langwierige und teure Strömungsgutachten, Küstenschutz- und Umweltschutzbedenken dürften ein solches Projekt am Ende sehr teuer machen: "Und dann würden es die für Pekunia zuständigen Minister ablehnen müssen", sagt er.

Angst um Kegelrobben

Das Umweltministerium in Schleswig-Holstein prüft inzwischen, ob EU-Naturschutzrichtlinien von dem Projekt tangiert würden und das Ministerium damit zuständig würde. "Unsere Wasserbaufachleute haben bereits bestätigt, dass das technisch möglich ist. Auch die Kostenschätzung von 80 Millionen Euro wäre realistisch. Wie aber die Strömungswelt beeinflusst wird, das lässt sich aus der Hüfte nicht sagen", sagt Sprecher Christian Seyfert. Die Aufschüttung des Mühlenberger Lochs in der Elbe habe aber gezeigt, dass auch Umweltschutzbedenken ausgeräumt werden können, wenn an anderer Stelle für den Naturschutz ein Ausgleich geschaffen werde.

Uwe Schneider vom Naturschutz-Verein Jordsand befürchtet einen starken Eingriff in die Lebenswelt der Flora und Fauna: "Auf Helgoland haben wir die größte Kegelrobbenkolonie Deutschlands." Ein solcher Eingriff würde eine erhebliche Störung mit sich bringen.
Große Zweifel hegt auch Christian Bussau, Biologe bei Greenpeace. Wegen des Klimawandels befürchtet er hohen Aufwand für den Erhalt der Küste: "Schon die Erfahrungen mit der Nordseeinsel Sylt haben gezeigt, dass jedes Jahr große Mengen Sand wieder neu aufgeschüttet werden müssen. Man kann nicht gegen das Meer arbeiten." Das Argument, dass mit der Aufschüttung die Landverbindung wieder hergestellt werde, sei kein Ansatz. "Es ist nicht so, dass der Mensch besser weiß, wie die Natur auszusehen hat."

Neue Lebensräume für Natur

Die Wissenschaftler von der TU Hamburg-Harburg, die in Zusammenarbeit mit dem Bauunternehmen HC Hagemann die Studie für die Landverbindung angestellt hat, sehen dies anders. Mit einer Aufschüttung könne man der Natur eine Basis geben für einen neuen Lebensraum. Außerdem könnte ein Gezeitenkraftwerk die Insel unabhängig vom Öl machen. Mit neuen Werkstoffen und Technologien sei es heute möglich, die Küste zu schützen, sagt Erik Pasche, der das Projekt betreut hat.

Schon vor zwei Jahren sei die Studienarbeit erschienen - aber die Gemeinde habe sich offensichtlich zunächst nicht dafür interessiert. "Wir haben keinen Termin bekommen, um die Studie vorzustellen", sagt Pasche. "Das ist wohl untergegangen", sagt der Helgoländer CDU-Fraktionschef Asmussen. "Es werden laufend irgendwelche Studien präsentiert."

Der Wunsch, ohne Subventionen vom Festland auszukommen, sei ein langgehegter Wunsch der Gemeinde. Private Geldgeber stehen allerdings nicht Schlange auf Deutschlands einziger Hochseeinsel: "Wir hatten versucht, einen Investor für das Inseldorf auf Düne zu bekommen, doch das hat schon nicht geklappt", sagt Asmussen.

Ein Gutes sieht er immerhin in der Idee der geplanten Sandaufschüttung: "Vielleicht ist es ein Highlight, um Helgoland in die Presse zu bringen."
Quelle: Spiegel online (http://www.spiegel.de/reise/europa/0,1518,546499,00.html), Autor Reinhild Haacker

Das ist doch mal eine visionäre Idee...
Titel: Re: Helgoland im Dubai-Wahn, Plan zur Inselverdopplung
Beitrag von: Martin100 am Freitag, 11. April 2008 - 07:53:15
Naja,

Dubai lebt aber auch nicht vom zollfreien Schnaps und Zigarettenhandel.

Gruß Martin.

Die lange Anna ist ja auch bald weg.
Titel: Re: Helgoland im Dubai-Wahn, Plan zur Inselverdopplung
Beitrag von: Björn am Freitag, 11. April 2008 - 19:38:19
Diesen Scheiß verstehe ich genauso wenig wie bei Sylt. Da karren die auch immer für Millionen Sand an um die Insel nicht kleiner werden zu lassen.


 :bescheuert:
Titel: Re: Helgoland im Dubai-Wahn, Plan zur Inselverdopplung
Beitrag von: wutz am Freitag, 11. April 2008 - 20:07:32
Alles von unseren Steuern, oder woher?? Würde mich schon mal interessieren.
Titel: Re: Helgoland im Dubai-Wahn, Plan zur Inselverdopplung
Beitrag von: DerDerbste am Freitag, 11. April 2008 - 20:19:19
Diesen Scheiß verstehe ich genauso wenig wie bei Sylt. Da karren die auch immer für Millionen Sand an um die Insel nicht kleiner werden zu lassen.

 :bescheuert:
Im direkten Vergleich hat Helgoland mehr verdient.
Aber wer nimmt die Insel schon in der Öffentlichkeit wahr?
Man kann da ja keinen Porsche vor die In-Kneipe stellen wie auf Sylt.

Vor Wochen kam mal ein Fernsehbericht eines J. Müller-Tischer  ;)
Die Insulaner sind ja in erster Linie von den Schiffsverbindungen abhängig. Und da hapert es gewaltig.

Zahl mal 31 Euro für die Tageskarte, um dann "zollfrei" einzukaufen. Das lohnt eh nicht.
Da muss was passieren, sonst können die dicht machen.

Titel: Re: Helgoland im Dubai-Wahn, Plan zur Inselverdopplung
Beitrag von: Bernd am Samstag, 12. April 2008 - 09:48:03
Alles von unseren Steuern, oder woher?? Würde mich schon mal interessieren.

Von unseren Steuern wird wohl nicht viel kommen. Den größten Teil werden wohl private Investoren tragen müssen; vielleicht steuert die EU ein wenig bei. Für die knapp 1.400 Bewohner könnte es eine gute Perspektive zur Sicherung ihrer Existenzen bedeuten. Noch ist das Ganze wohl noch eine Zukunftsblase. Müssen doch noch Prognosen zur Finanzierung, Umwelt- und Naturbelastung usw. erstellt werden.
Für die Besucher dieser kleinen, feinen Insel wäre es bei günstigen Bedingungen sicherlich attraktiv. Das weiß jeder, der einmal länger als nur einen Tagesausflug auf dem roten Felsen verbracht hat. Und das gilt nicht nur für Allergiker.

Was sagen die Helgoländer?
Welkoam iip Lunn!
Titel: Re: Helgoland im Dubai-Wahn, Plan zur Inselverdopplung
Beitrag von: Björn am Samstag, 12. April 2008 - 10:13:50
Irgendwo im Radio wurde gestern was von den Kegelrobben (Tiere - keine Kegelmannschaft) erzählt, die dann sicherlich dort nicht mehr auftauchen werden.
Das habe ich unter http://www.reise-weblog.de/50226711/helgoland_beobachtung_der_kegelrobben.php gefunden:

Hier bringen die Kegelrobben ihre Jungtiere zur Welt, die ihren Eltern erst nach dem ersten Fellwechsel nach einigen Wochen ins Meer folgen können. Normalerweise geschieht die Aufzucht der Robbenbabys fernab von jeglicher Zivilisation auf Sandbänken oder entlegenen Strandabschnitten. Doch seit Mitte der 90er Jahre kommen die Elterntiere Jahr für Jahr auf die Helgoländer Düne und bieten hier beste Bedingungen zur Tierbeobachtung.

Titel: Re: Helgoland im Dubai-Wahn, Plan zur Inselverdopplung
Beitrag von: Martin100 am Samstag, 12. April 2008 - 10:30:14
Hallo,

Diesen Scheiß verstehe ich genauso wenig wie bei Sylt. Da karren die auch immer für Millionen Sand an um die Insel nicht kleiner werden zu lassen.

Aufspülungen auf Sylt dienen zum Teil auch dem Küstenschutz. Wenn Sylt weg ist,
kommt der Teil dahinter in Gefahr.

Aber Küstenlinien sind nicht statisch. Ist die Frage wie weit man dagegen ankämpfen will,
kann.

"Wer nicht will dieken, der mut wieken" ist wohl noch aktuell, nur die Rahmenbedingungen
haben sich verändert.

Gruß Martin
Titel: Re: Helgoland im Dubai-Wahn, Plan zur Inselverdopplung
Beitrag von: Bernd am Samstag, 12. April 2008 - 10:30:45
Irgendwo im Radio wurde gestern was von den Kegelrobben (Tiere - keine Kegelmannschaft) erzählt, die dann sicherlich dort nicht mehr auftauchen werden.


Warum nicht?
Nach den Informationen, die bis jetzt durch die Medien spülten, sind die Gebiete (Nord- und Südstrand der Helgoländer Badedüne), an denen man die Kegelrobben beobachten kann, nicht von dem Vorhaben betroffen.
Falls doch, werden sich die Naturschützer, von denen es auf Helgoland relativ viele gibt, schon ausführlich und bedingungslos melden.
Titel: Re: Helgoland im Dubai-Wahn, Plan zur Inselverdopplung
Beitrag von: Desinfector am Montag, 14. April 2008 - 21:30:00
Zitat
Die Insulaner sind ja in erster Linie von den Schiffsverbindungen abhängig. Und da hapert es gewaltig.

Mein Navi würde mich direkt hinlosten. Es "fährt" nach Büsum und dann direkt,
ohne eine Schiffsverbindung anzuzeigen, übers Wasser.
Müsste ich nur noch ein Amphibienfahrzeug haben. ;D

Solche "Anbauten" finde ich auch nicht gut.
Auch so wie dies hier:

http://www.geo.de/GEO/reisen/nachrichten/55076.html

Eine Insel, wo man alle Schwerverbrecher "auslagert", hätte schon mehr Sinn.
Titel: Re: Helgoland im Dubai-Wahn, Plan zur Inselverdopplung
Beitrag von: DerDerbste am Freitag, 09. Mai 2008 - 20:09:15
So soll Helgoland vergrößert werden

Zitat
Hamburg / Helgoland - Arne Weber legt nach. Vier Wochen nach der Veröffentlichung seiner Pläne zur Landvermehrung Helgolands sollen morgen alle Haushalte auf der Insel eine "Konzeptstudie für einen Masterplan Helgoland" erhalten.

Auf 16 Seiten präsentiert der Hamburger Bauunternehmer sein Konzept, das er mit der Technischen Universität Hamburg-Harburg und dem Alfred-Wegener-Institut auf Helgoland erstellt hat. Ziel sei eine Neuausrichtung mit Modellcharakter und ein Imagewandel hin zum "Naturerlebnis Helgoland". Wenig daran ist neu. Dennoch liefert der Plan Details zu Naturschutz, Verkehrsanbindung, Bebauung, Finanzen und technischer Umsetzung.

So sollen Hopperbagger innerhalb von zwei Jahren 10 Millionen Kubikmeter Sand in die Nordsee einsprühen, wodurch sich der Sand langsam und dicht ablagere. Der Sand werde voraussichtlich aus dem Bereich Helgoland-Elbemündung-Wesermündung gesaugt.

Die Helgoländer sollen "finanziell nicht belastet werden"



Zwei Häfen sollen geschlossen werden: Der Dünenhafen, der nur durch die dann überflüssige Dünenfähre genutzt wird, und der Nordosthafen auf der Hauptinsel. Sportboote sollten zukünftig am Binnenhafen anlegen, der Frachtumschlag in den Südhafen verlagert werden. Auf der Düne sollen die beiden Start- und Landebahnen des Flughafens um jeweils 500 Meter auf 1200 Meter verlängert werden.

Weber glaubt, zu einer Stabilisierung und Erweiterung der Naturschutzgebiete Helgolands beitragen zu können. Die Robben-Kolonie etwa könne möglicherweise durch einen erweiterten Strand mehr Ruhe erhalten. Seeseitig könne mit einem künstlichen Unterwasser-Riff Lebensraum für Flora und Fauna geschaffen werden. Strömungsmessungen, Wellenberechnungen und Klimafaktoren werden in eine Umweltverträglichkeitsstudie einfließen.

Das Konzept soll Vertrauen schaffen. Deshalb wird betont, dass die Helgoländer finanziell "nicht belastet werden sollen". Großbanken, institutionelle Anleger und Privatinvestoren hätten bereits Interesse signalisiert.

Ebenso die Kieler Staatskanzlei: "Uns liegt ein Brief des Pinneberger Landrats vor, in dem ein Gespräch des Ministerpräsidenten mit Herrn Weber angeregt wird", so ein Regierungssprecher. Man habe den Landrat um weitere Informationen geben, "damit über den Gesprächswunsch entschieden werden kann."
Quelle: shz.de (http://www.shz.de/schleswig-holstein/panorama/artikeldetail/article/237/so-soll-helgoland-vergroessert-werden.html)


PDF mit dem Plan anbei
Titel: Re: Helgoland im Dubai-Wahn, Plan zur Inselverdopplung
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 14. Mai 2008 - 20:33:45
Diesen Scheiß verstehe ich genauso wenig wie bei Sylt. Da karren die auch immer für Millionen Sand an um die Insel nicht kleiner werden zu lassen.

 :bescheuert:
Im direkten Vergleich hat Helgoland mehr verdient.
Aber wer nimmt die Insel schon in der Öffentlichkeit wahr?
Man kann da ja keinen Porsche vor die In-Kneipe stellen wie auf Sylt.


Naja, also der Quervergleich hapert doch gewaltig. Sylt und Helgoland sind doch nun echt zwei verschiedene Dinge. Zumal fraglich ist zu was das Ganze auf Helgoland gut sein soll, während es auf Sylt eben um Küstenschutz geht.
Und diesen schwachsinnigen Kommentar mit dem Porsche un der In-Kneipe hätte man sich auch echt sparen können.
Titel: Re: Helgoland im Dubai-Wahn, Plan zur Inselverdopplung
Beitrag von: DerDerbste am Mittwoch, 14. Mai 2008 - 21:03:22
Naja, also der Quervergleich hapert doch gewaltig. Sylt und Helgoland sind doch nun echt zwei verschiedene Dinge. Zumal fraglich ist zu was das Ganze auf Helgoland gut sein soll, während es auf Sylt eben um Küstenschutz geht.
Und diesen schwachsinnigen Kommentar mit dem Porsche un der In-Kneipe hätte man sich auch echt sparen können.

Ist eine schöne Form, um zum Ausdruck zu bringen, dass man die Problematik nicht verstanden bzw. das Konzept nicht gelesen hat.

Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass Sylt dieselben "Küstenschutzmaßnahmen" erfahren würde, wenn es nicht DIE Ferieninsel wäre.
Da ist es doch legitim, wenn sich Helgoland durch die konzeptionierte Maßnahme aufwerten ließe, um den Standortnachteil (keine Bahnverbindung für besagten Porsche) und den Imageunterschied (Fuselfelsen) auszugleichen.
Titel: Re: Helgoland im Dubai-Wahn, Plan zur Inselverdopplung
Beitrag von: saab am Mittwoch, 14. Mai 2008 - 21:39:32
mir missfällt das gesamte Projekt zutiefst

Helgoland ist, wie es ist ,einmalig. Diese Pläne werden,langfristig gesehen,
Helgoland gesichtslos machen.

Zu DD`s Kommentar über die Sandvorspülung, Promiinsel ist schon richtig,
aber keine andere Insel ist so gefährdet. Jetzt komm`mir nicht mit Trischen !


Gruss saab
Titel: Re: Helgoland im Dubai-Wahn, Plan zur Inselverdopplung
Beitrag von: Desinfector am Mittwoch, 14. Mai 2008 - 22:01:03
Wie gefährdet sind denn Küstenabschnitte, denen keine Insel (wie Sylt) vorgelagert ist?
Da sieht der Deich doch auch nicht besser oder schlechter aus als hinter Sylt.
Titel: Re: Helgoland im Dubai-Wahn, Plan zur Inselverdopplung
Beitrag von: DerDerbste am Mittwoch, 14. Mai 2008 - 22:02:12
Helgoland ist, wie es ist ,einmalig. Diese Pläne werden,langfristig gesehen,
Helgoland gesichtslos machen.
Mit der Helgoland-Erfahrung, die wir jetzt im Kopf haben, ist das korrekt.
Allerdings warten wir mal ab, bis die "Lange Anna" umgekippt ist.

Sollte man eher ein Konzept erarbeiten, wie man die rund 1500 Bewohner dann in Lohn und Brot bekommt?

Zitat
Promiinsel ist schon richtig, aber keine andere Insel ist so gefährdet. Jetzt komm`mir nicht mit Trischen !
Trischen? Niemals.  ;)
Zitat
Um 1750 scheint sich die bewachsene Insel wieder zu einer Sandbank zurückgebildet zu haben, die für die Bevölkerung vor allem wegen strandender Schiffe und damit einhergehendem Strandgut von Interesse war. Ab 1850 und besonders zwischen 1882 und 1894 scheint sich eine starke Auflandung ereignet zu haben. Die drei Sandbänke Polln, Buschsand und Riesensand wuchsen zu der Insel zusammen, in der Folge bildeten sich Dünen, die bis zu fünf Meter über den Hochwasserstand hinausgingen und in deren Schutz sich Salzwiesen etablieren konnten.
Quelle: Wikipedia

Mein Paradebeispiel wäre jetzt Strand gewesen... so wird man zur Legende.  >:D

Quatsch beiseite: Die Natur wird eh gewinnen. Das ist nur eine Frage der Zeit.
Aber dann sehen die Aufkleber so aus und das will man ja nicht:
(http://www.itzehoe-live.net/images/pics/sylt.jpg)

Titel: Re: Helgoland im Dubai-Wahn, Plan zur Inselverdopplung
Beitrag von: Das Zauberlicht am Donnerstag, 15. Mai 2008 - 00:45:09
Über die "Landschaftsveränderung in der frühen Neuzeit" inkl. Küstenschutz und Landgewinnung an der Nordsee habe ich gerade erst Dienstag ein Referat gehalten, dabei habe ich auch die folgenden beiden Karten gezeigt:
(besonders die erste kann natürlich nur einen sehr geschätzten Küstenverlauf angeben, nur zur Illustration)
(http://www.itzehoe-live.net/images/pics/Landverlust_Skizze.gif)

(http://www.itzehoe-live.net/images/pics/Eindeichungen.jpg)
hier ist gerade Helgoland natürlich nicht mit drauf, aber hing die Düne nicht irgendwann schon mal mit der Insel zusammen, bis zu irgendeiner Sturmflut?

Titel: Re: Helgoland im Dubai-Wahn, Plan zur Inselverdopplung
Beitrag von: Desinfector am Donnerstag, 15. Mai 2008 - 01:53:00
Es gab sogar mal Zeiten, in denen man von hier nach England quasi zu Fuß hätte gehen können.
In den Eiszeiten.

Die Nordseeküste ist wie alle anderen Küsten ständigen Änderungen unterworfen.
Da können wir auch noch soviel Sand den Stränden vorspülen, Sylt wird man
irgendwann aufgeben müssen. Und wenn man ehlich ist, je eher man das aufgibt,
desto mehr kann man die Ressourcen woanders nutzen
Dafür werden dann andere Inseln entstehen und an anderen Orten werden hippe
Top-Adressen ein "must visit"...

So wie ich es immer sage, je nach Schwere der Klimaerwärmung wird man
entweder hier am Geestrücken schöne Strände haben oder Ostholstein wird ein
herrliches Iselparadies entstehen.

(http://www.kle.nw.schule.de/gymgoch/faecher/fahrten/segeln97/eiszeit6.jpg)
Weiß = Gletscher (was sonst)
und braun = eisfreies Land.

Die Flüsse Rhein, Themse, Elbe und alle anderen in der Ecke flossen zusammen und
dann gemeinsam dort, wo heute der Ärmelkanal ist.
Titel: Re: Helgoland im Dubai-Wahn, Plan zur Inselverdopplung
Beitrag von: Blubb am Donnerstag, 15. Mai 2008 - 16:31:32
@Derbste:

Ich weiß jetzt nicht ob du jemals Urlaub auf Sylt gemacht hast? Ich glaube eher nicht. Aber naja...

Was das jetzt alles mit dem Porsche zu tun hat, bleibt mir trotzdem schleierhaft.

Aber wie sagte Wilhelm Busch schon so schön:

""Kaum hat mal einer ein bissel was, gleich gibt es welche, die ärgert das." ;)
Titel: Re: Helgoland im Dubai-Wahn, Plan zur Inselverdopplung
Beitrag von: Slartibartfass am Donnerstag, 15. Mai 2008 - 18:43:09
Was sangen die Ärzte nöchmal?

"Neulich sind wir da gewesen.
Die Jungs von Greenpeace hatten Recht,
denn das Meer stank ziemlich übel,
und uns wurde ziemlich schlecht.

Wann wird diese Insel in die Luft gesprengt?
Wann wird Sylt im Meer versenkt?"
Titel: Re: Helgoland im Dubai-Wahn, Plan zur Inselverdopplung
Beitrag von: DerDerbste am Donnerstag, 15. Mai 2008 - 22:43:11
Die Nordseeküste ist wie alle anderen Küsten ständigen Änderungen unterworfen.
Da können wir auch noch soviel Sand den Stränden vorspülen, Sylt wird man
irgendwann aufgeben müssen. Und wenn man ehlich ist, je eher man das aufgibt,
desto mehr kann man die Ressourcen woanders nutzen
Das ist wohl wahr. Aber solange da Leute wohnen, will sich ja keiner die Blöße geben, auch wenn es vernünftig zu sein scheint.
Und wo mehr Leute wohnen gibt es auch mehr zu verlieren...

Zitat
Dafür werden dann andere Inseln entstehen und an anderen Orten werden hippe
Top-Adressen ein "must visit"...

Du meinst den Bootsanleger im Bermuda-Dreieck?

Interessanter Link, auch nicht mehr so frisch: KLICK (http://flood.firetree.net/)
Google-Karte mit Einstellmöglichkeit des Meeresanstiegs.

@Blubb: Wenn mal was zum Thema von Dir kommt, sag bescheid, okay?  >:(