ITZEHOE-LIVE
STADT - LAND - STÖR => LANDFUNK => Thema gestartet von: Björn am Freitag, 22. Februar 2008 - 17:30:01
-
aus dem Hamburger Abendblatt:
Neue S-Bahn-Trassen bis 2015?
CDU-Minister Austermann will auch eine direkte Anbindung zum Flughafen. Kostenpunkt für alle Trassen: 500 Millionen Euro.
Von Ulf B.Christen
Kiel/Hamburg -
Schleswig-Holstein will die wichtigsten Bahnrouten nach Hamburg bis 2015 ausbauen. Das kündigte Verkehrsminister Dietrich Austermann (CDU) in Kiel an. Nach dem "Drei-Achsen-Konzept" sollen Schnellzüge (S-Bahn bzw. AKN) von Itzehoe, Kaltenkirchen und Bad Oldesloe bis zum Hauptbahnhof fahren. Die Kosten, im ersten Schritt 500 Millionen Euro, sollen Bund und Bahn AG tragen.
"Hamburg muss keinen Cent zahlen und begrüßt das Konzept sehr", sagte Austermann und bezog sich auf ein Gespräch mit Stadtentwicklungssenator Axel Gedaschko (CDU). Dessen Sprecherin Kerstin Feddersen mochte den Schulterschluss nicht bestätigen. Hamburg werde im Rahmen eines Gesamtkonzepts entscheiden, wo der Bedarf am größten sei.
Austermann ließ keinen Zweifel daran, dass angesichts der Pendlerstaus auf den Autobahnen 23, 7 und 1 die parallelen Bahntrassen ausgebaut werden müssen. Sein Konzept fußt dabei auf Plänen, die seit Jahren diskutiert werden, aber bisher nicht zu finanzieren waren.
Achse West
Express-S-Bahnen sollen von Itzehoe über Elmshorn und Pinneberg bis zum Hauptbahnhof fahren (und weiter bis Bad Oldesloe). In Elmshorn soll dafür ein vierter Bahnsteig, auf der Strecke nach Pinneberg ein drittes Gleis (für die S-Bahn) gebaut werden. Kosten: 150 Millionen Euro. Beide Projekte stehen im Bundesverkehrswegeplan, sind aber wegen einer Verlagerung des Fernverkehrs im Fall einer festen Fehmarnbelt-Querung gefährdet. Austermann will die Projekte nun als Nahverkehrsmaßnahmen bauen. An der Strecke sollen drei neue Bahnstationen entstehen: Elmshorn-Süd, Tornesch und Pinneberg-Nord. Zeitplan: Die Machbarkeit der Westroute soll 2008, ihre Finanzierung bis 2010 geklärt werden. Nach dem Ausbau (2015) sollen dort 30 000 statt heute 20 000 Reisende täglich unterwegs sein. ........
Artikel unter KLICK (http://www.abendblatt.de/daten/2008/02/22/850873.html)
Mein Kommentar: Das wird ja sowieso nüscht. ::) 8)
-
aus dem Hamburger Abendblatt:
Neue S-Bahn-Trassen bis 2015?
CDU-Minister Austermann will auch eine direkte Anbindung zum Flughafen.
[...]
Mein Kommentar: Das wird ja sowieso nüscht. ::) 8)
Natürlich nicht, scheint ja auch 'ne Wahlkampfmasche zu sein. :-\
Ansonsten klingt das aber gut und schon längst überfällig. Die Zugfahrt von Itzehoe nach Hamburg ist jedesmal ein Abenteuer.
-
Ansonsten klingt das aber gut und schon längst überfällig. Die Zugfahrt von Itzehoe nach Hamburg ist jedesmal ein Abenteuer.
Sehe ich auch so und sollte es tatsächlich mal so weit kommen, daß es eine vernünftige Anbindung nach HH gibt, würde ich sie sogar nutzen.
Kehrseite der Medaille kann sein, daß unserer Itzehoer Geschäftswelt wieder ein Stück Kaufkraft genommen wird.
-
Genommen?
Könnte es nicht auch sein, dass so eine neue Anbindung, mehr Käufer nach Itzehoe bringt?
Itzehoe nennt sich doch "Einkaufstadt", oder nicht? 8)
-
Genommen?
Könnte es nicht auch sein, dass so eine neue Anbindung, mehr Käufer nach Itzehoe bringt?
Itzehoe nennt sich doch "Einkaufstadt", oder nicht? 8)
Aber nur mit dem nötigen Schuß Optimismus :-\
-
Hamburg muss keinen Cent zahlen und begrüßt das Konzept sehr
Naturgemäß.
Und später wird dann in HH damit geworben: "kumma wat wir geleistet haben"?
-
Hamburg muss keinen Cent zahlen und begrüßt das Konzept sehr
Naturgemäß.
Und später wird dann in HH damit geworben: "kumma wat wir geleistet haben"?
Würde in HH wohl kaum einer sagen. Wir sind ja nicht auf Schalke.
-
Hallo,
Ansonsten klingt das aber gut und schon längst überfällig. Die Zugfahrt von Itzehoe nach Hamburg ist jedesmal ein Abenteuer.
Warum?
Verspätungen morgens Richtung Hamburg halten sich in Grenzen.
Aus Richtung Hamburg ist es ab 16 Uhr manchmal kritisch.
Auf der A23 steht man ab Elmshorn auch oft.
Gruß Martin
-
Hallo,
Die Zugfahrt von Itzehoe nach Hamburg ist jedesmal ein Abenteuer.
Warum?
- Lokschäden, wo man dann in Herzhorn oder so aus dem Zug gebeten wird ("Der nächste Zug nimmt Sie dann mit") und man dort dann 2 Stunden auf einen Zug wartet, während 8 Züge durchfahren
- Anschlusszüge, die nicht warten
- Anschlusszüge, die zu früh fahren
- Anschlusszüge, die einfach so ausfallen
- Anschlusszüge, die einen mit Fahrrad nichtmehr in den Zug lassen
So extrem wie auf der Strecke zwischen Itzehoe und Hamburg habe ich das noch nie erlebt.
-
Hallo,
[So extrem wie auf der Strecke zwischen Itzehoe und Hamburg habe ich das noch nie erlebt.
Fährst Du täglich?
Ich zwar nicht, kann Deine Erfahrungen aber nicht teilen.
Probleme gibt es eben oft mit "Unfällen". Heute morgen hatte ich Bedenken wegen des
Sturmes (Oberleitungen), ging aber alles glatt.
Gruß Martin
-
Bei den paar Fahrten, die ich per Zug von IZ nach HH gemacht habe:
Selbstmörder, LKW gegen Brücke, ebenfalls Lokschäden, Bombendrohung.
Zumindest bei ner Bombendrohung fährt mein Auto noch.
OK, wer würd gegen meine Karre schon eine Bombendrohung aussprechen?
Aber wenn die Sicherheit sonstwo gefährdet ist, steht mein KFZ nicht still.
-
[So extrem wie auf der Strecke zwischen Itzehoe und Hamburg habe ich das noch nie erlebt.
Fährst Du täglich?
Nein, ca 10 bis 15 Mal pro Jahr.
Es scheint irgendwie am Zusammenspiel mehrerer Eisenbahngesellschaften (Deute Bahn, NOB, DB Regio) zu liegen, dass da fast immer was schiefgeht. "Wiiiiir können da nichts für. Schuld sind die anderen!"
"Normale" Verspätungen und Verzögerungen passieren halt und sind IMO auch nicht wirklich tragisch. Nur wenn es dann im Getriebe knirscht und ich als Kunde unter dem Kampf der 3 Gesellschaften leiden muss ist es mehr als nur nervig.
-
Hallo,
Bei den paar Fahrten, die ich per Zug von IZ nach HH gemacht habe:
Selbstmörder, LKW gegen Brücke, ebenfalls Lokschäden, Bombendrohung.
Zumindest bei ner Bombendrohung fährt mein Auto noch.
OK, wer würd gegen meine Karre schon eine Bombendrohung aussprechen?
Aber wenn die Sicherheit sonstwo gefährdet ist, steht mein KFZ nicht still.
Da ich nun schon 36 Jahre beides kenne (Fahrt Richtung IZ-HH) kann ich sagen
das die Bahnverbindung stabiler ist als die Fahrt über die B5/A23.
Irgendwie blendest Du Staus auf der A23 durch Unfälle, hohes Verkehrsaufkommen, usw. aus.
Ich als "Betriebspsychologe" habe die Erfahrung gemacht, das Stockungen im nichtselbstgelenkten Verkehr mehr wahr genommen werden, als im selbstgelenkten Verkehr.
Gruß Martin
-
Natürlich wird das mehr wahrgenommen.
Schon mal 'ne örtliche Umleitung für Schienenfahrzeuge gesehen?
-
Hallo,
Schon mal 'ne örtliche Umleitung für Schienenfahrzeuge gesehen?
Klar,
Schienenersatzverkehr :-)
Gruß Martin
-
aus dem Hamburger Abendblatt:
... Die Kosten, im ersten Schritt 500 Millionen Euro, sollen Bund und Bahn AG tragen.
"Hamburg muss keinen Cent zahlen und begrüßt das Konzept sehr", sagte Austermann und bezog sich auf ein Gespräch mit Stadtentwicklungssenator Axel Gedaschko (CDU). Dessen Sprecherin Kerstin Feddersen mochte den Schulterschluss nicht bestätigen. Hamburg werde im Rahmen eines Gesamtkonzepts entscheiden, wo der Bedarf am größten sei.
Da liegt doch der Knackpunkt: Wer solls bezahlen? HH nicht, S-H nicht, aber Bund und Bahn AG. Die warten natürlich nur darauf, so 'ne Trasse bauen und bezahlen zu dürfen! ???
Mal wieder so 'ne typische Austermann-Ankündigung. :danke
Itzehoe und dem Kreis Steinburg wäre doch schon geholfen,wenn es an den HVV angebunden würde, oder?
-
Itzehoe und dem Kreis Steinburg wäre doch schon geholfen, wenn es an den HVV angebunden würde, oder?
Das sehe ich auch so. Dann gäbe es mutmaßlich eine noch bessere "Vertaktung" (Abstimmung von Zugfolgen aufeinander) als bisher, und bei einem Umstieg auf die Bahn könnte ich die deutlich kostengünstigere "ProfiCard" im Abonnement über meinen Arbeitgeber (Großkunde) beziehen.
Meine alte Heimat mit ihrem Dorfbahnhof Dauenhof an der Strecke Kiel/Flensburg-Neumünster-Hamburg hat den Anschluss an den HVV schon längst geschafft, warum also nicht auch Itzehoe an der Strecke Westerland-Husum-Hamburg?
-
Hallo,
Das sehe ich auch so. Dann gäbe es mutmaßlich eine noch bessere "Vertaktung" (Abstimmung von Zugfolgen aufeinander) als bisher,
Hallo,
da wird sich nicht viel ändern. Der HVV beginnt ja schon in Elmshorn.
Bei fast drei Zugverbindung je Richtung und Stunde wird sich da auch nicht viel ändern.
Was bleibt für den Kunden ist der günstigere Preis. Im Umkehrschluß bedeutet das
aber für die Bahngesellschaften weniger Einnahmen. Und dort wird wohl der große Hemmschuh liegen.
Gruß Martin
-
Hallo,
da wird sich nicht viel ändern. Der HVV beginnt ja schon in Elmshorn.
...
Was bleibt für den Kunden ist der günstigere Preis. Im Umkehrschluß bedeutet das aber für die Bahngesellschaften weniger Einnahmen. Und dort wird wohl der große Hemmschuh liegen.
Moin, Martin100,
"schon" ist gut - ich sage "erst" in Elmshorn, wenn ich mir zum Beispiel solche Verkehrsverbünde wie VBB (Berlin-Brandenburg) oder VRR (Rhein-Ruhr) anschaue.
Der günstigere Preis bleibt auf jeden Fall. Er würde mit Sicherheit auch Autofahrer wie mich (flexible Fahrgemeinschaft) zum Umsteigen bewegen und dem HVV neue Kundenkreise erschließen.
Also: Itzehoe und Kreis Steinburg - hinein in den HVV!
Gruß - Guido
-
Hallo,
Der günstigere Preis bleibt auf jeden Fall. Er würde mit Sicherheit auch Autofahrer wie mich (flexible Fahrgemeinschaft) zum Umsteigen bewegen und dem HVV neue Kundenkreise erschließen.
Die Benzinpreise werden sicher noch weiter steigen.
Aber die Menschen schätzen die Fexibilität des PKWs doch sehr hoch ein.
Auch die zusätzliche Zeit spielt eine Rolle. Und wenn zur Erreichung des Arbeitsplatzes
auch noch S oder U-Bahnen oder Bus dazu kommen wird doch der hohe Benzinpreis
hingenommen. Aber PKW Fahrgemeinschaften sind auch noch nicht so verbreitet, wenn
man die Besetzung der PKWs morgens auf der A23 sieht.
Da müsste es wohl Firmenübergreifend eine Plattform zum Austausch geben.
Gruß Martin
-
Im Umkehrschluß bedeutet das
aber für die Bahngesellschaften weniger Einnahmen. Und dort wird wohl der große Hemmschuh liegen.
Gruß Martin
Ein klares Jein: Die Mindereinnahmen lässt sich der HVV von den Kreisen bezahlen. Im Falle Steinburg reden wir da von ca. 400,000 EUR. rechnet man allerdings die volkswirtschaftlichen Effekte dagegen, wäre diese Summe bereits finanziert.
Mein Eindruck: es fehlt der Wille der politischen Mehrheit.
-
Hallo,
Ein klares Jein: Die Mindereinnahmen lässt sich der HVV von den Kreisen bezahlen. Im Falle Steinburg reden wir da von ca. 400,000 EUR. rechnet man allerdings die volkswirtschaftlichen Effekte dagegen, wäre diese Summe bereits finanziert.
Welchen volkswirtschaftlichen Effekt meinst Du, der dem Kreis 400.000 Euro in die
Kassen spült?
Aber nicht der HVV wird die Mindereinnahmen haben, sondern die Bediener der Strecke
Itzehoe - Elmshorn.
Gruß Martin
-
400TEUR ist ca. die Summe, die der HVV für einen betrieb fordert.
Die Volkswirtschaftliche Rechnung ist wie folgt: 100 Durchschnitts bis Besserverdiener ziehen in den Landkreis Steinburg. 10% der Brutto Einnahmen bleiben im Kreis, also bei 40,000 EUR ca.4,000 EUR. Also bei 100 Familien 400,000 EUR.
Ist aber eine sehr grobe betrachtung, die es im Kern aber trifft.
-
Hallo,
Die Volkswirtschaftliche Rechnung ist wie folgt: 100 Durchschnitts bis Besserverdiener ziehen in den Landkreis Steinburg. 10% der Brutto Einnahmen bleiben im Kreis, also bei 40,000 EUR ca.4,000 EUR. Also bei 100 Familien 400,000 EUR.
Ist aber eine sehr grobe betrachtung, die es im Kern aber trifft.
Das ist aber ein sehr grobe Rechnung. Soweit ich weiß bekommt der Kreis keinen Anteil an der Einkommensteuer. Der lebt von der Kreisumlage. Falls es wirklich jemanden nur wegen
der HVV Erweiterung in den Kreis Steinburg zieht, würde er sich in Itzehoe oder Glückstadt
ansiedeln. Das würde nicht unbedingt eine Erhöhung ihrer Kreisumlage bedeuten.
Tja, und Besserverdienende legen mehr Wert auf einen Autobahnanschluß als auf einen Gleisanschluß.
Gruß Martin
-
Hallo,
Tja, und Besserverdienende legen mehr Wert auf einen Autobahnanschluß als auf einen Gleisanschluß.
Gruß Martin
Tja, und genau das ist ein Vorurteil. Es gibt viele besserverdienende pendler, die lieber Bahn fahren oder von ihrem Arbeitgeber ein Jobticket bekommen. Die fahren sehr selten mit dem Auto.
-
Das ist aber ein sehr grobe Rechnung. Soweit ich weiß bekommt der Kreis keinen Anteil an der Einkommensteuer. Der lebt von der Kreisumlage. ...
Das ist nicht gaz korrekt. Über den kommunalen Finanzausgleich bekommen auch die Kommunen einen Anteil an den Gemeinschaftssteuern (also Einkommen- / Lohnsteuer, Körperschaftssteuer, Umsatzsteuer, Zinsabschlagsteuern).
-
Hallo,
Das ist nicht gaz korrekt. Über den kommunalen Finanzausgleich bekommen auch die Kommunen einen Anteil an den Gemeinschaftssteuern (also Einkommen- / Lohnsteuer, Körperschaftssteuer, Umsatzsteuer, Zinsabschlagsteuern).
Der kommunalen Finanzausgleich ist nur ein Ausgleich zwische arme und reichen Kommunen.
Beispiel Brokdorf. Die sind reich.
Gruß Martin
-
Hallo,
Tja, und genau das ist ein Vorurteil. Es gibt viele besserverdienende pendler, die lieber Bahn fahren oder von ihrem Arbeitgeber ein Jobticket bekommen. Die fahren sehr selten mit dem Auto.
Das mag für Ballungsgebiete gelten. Für unser Region trifft es nicht zu.
Gruß Martin
-
Definiere bitte "Ballungsgebiet".
In den Kreisen in denen der HVV verkehrt, wird das Angebot sehr gut wahrgenommen.
-
Hallo,
Definiere bitte "Ballungsgebiet".
In den Kreisen in denen der HVV verkehrt, wird das Angebot sehr gut wahrgenommen.
Hamburg.
Ich arbeite in einer größeren Firma im Kreis Pinneberg. Da wird das Jobticketangebot
von den Arbeitnehmern nicht angenommen.
Grund: zu weite Wege zu den Bahnhöfen. Schlechte Anbindung dort durch den ÖPNV.
Und denn nochmöglicherweise 800 Meter laufen.
Das gilt umgekehrt auch für den Startbahnhof.
Gruß Martin