ITZEHOE-LIVE

STADT - LAND - STÖR => LANDFUNK => Thema gestartet von: rizzo am Montag, 03. Oktober 2011 - 23:10:49

Titel: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: rizzo am Montag, 03. Oktober 2011 - 23:10:49
[Sehe ich das richtig, dass es noch keinen Thread zum aktuellen Lokführer-Streik gibt? Bei einer Suche habe ich nix aktuelles gefunden]

Gestern haben wir am Bahnhof in Itzehoe um kurz vor 23 Uhr zufällig Freunde von uns aus einer seeehr gut gefüllten Nord-Ostsee-Bahn stolpern sehen. Die Familie war wohl schon um 17 Uhr in Westerland am Bahnhof, wo aber einfach mal zwei Züge wegen des Streiks ausgefallen sind. Es sollen sich teilweise unschöne Szenen aufgrund des erwartungsgemäß geringen Platzangebots abgespielt haben.

Ich blicke bei dem ganzen Streik ehrlich gesagt nicht mehr durch:

1. Wie lange streiken die Lokführer jetzt schon?

2. Sollten meine Sympathien eher den Lokführern ("unsolidarische Spartengewerkschaft") oder der NOB ("Preisdrücker auf Kosten des Personals") gelten?

3. Entsteht der NOB durch den Streik ein wirtschaftlicher Schaden (z.B. durch Verspätungsgutscheine/Strafzahlungen an das Land wegen Nicht-Erfüllung des "Versorgungs-Vertrags etc.) oder haben am Ende einfach nur die Kundne Pech gehabt und müssen ggf. mehrere Stunden warten, um dann irgendwann in drangvoller Enge doch noch ans Ziel zu gelangen
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: Paul Schrader am Dienstag, 04. Oktober 2011 - 07:29:58
Zu 1: Seit dem 22.02.2011 in unregelmäßigen Abständen
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: Kuno am Dienstag, 04. Oktober 2011 - 08:56:06
Die Lockführer, die nicht streiken sollen bei Dienstantritt 100 € in bar auf die Hand bekommen. (Hab Ich gerüchteweise gehört)

Wenn dann Jeder mal an die Reihe kommt , ist das doch eine schöne Lohnerhöhung.

                                                          ;D
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: bluesnmore am Dienstag, 04. Oktober 2011 - 09:41:21
Die Lockführer, die nicht streiken sollen bei Dienstantritt 100 € in bar auf die Hand bekommen. (Hab Ich gerüchteweise gehört
...und zwar: pro Tag..!!   :o

So war es kürzlich (vor ein paar Wochen) in den Nachrichten zu hören. 
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: Kuno am Dienstag, 04. Oktober 2011 - 10:05:18
Das erklärt, warum der Streik so lange dauert.

                              :peitsch
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: ae8090 am Dienstag, 04. Oktober 2011 - 10:10:21
Die Lockführer, die nicht streiken sollen bei Dienstantritt 100 € in bar auf die Hand bekommen. (Hab Ich gerüchteweise gehört
...und zwar: pro Tag..!!   :o

So war es kürzlich (vor ein paar Wochen) in den Nachrichten zu hören.

so etwas ist ja nicht unüblich seitens der Arbeitgeber, um die Streikmoral der Belegschaft wenn nicht zu brechen, dann doch zumindest einzuschüchtern. Bei Prinovis beispielsweise bekommen während etwaiger Streiks jene Arbeitneh,er, die trotzdem arbeiten alles aus der Kantine an den Arbeitsplatz geliefert, was das Herz begehrt. Und wenn die abends noch ein Fresspaket für die Familie mit nach Hause nehmen wollen, ist das auch ok. Sogar Flaschenweise Sekt für den gemütlichen Abend mit der Liebsten sollen da schon mit in die Aktentaschen gewandert sein.

Ist ja auch irgendwie verständlich, dass die Arbeitgeber versuchen, das zu unterlaufen.
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: rizzo am Dienstag, 04. Oktober 2011 - 11:22:09
Die Lockführer, die nicht streiken sollen bei Dienstantritt 100 € in bar auf die Hand bekommen. (Hab Ich gerüchteweise gehört)

Wenn dann Jeder mal an die Reihe kommt , ist das doch eine schöne Lohnerhöhung.

                                                          ;D

Da kann man den streikenden Lokführern nur empfehlen, mal einen "Strohmann" zum Dienst zu schicken, und dann am Monatsende zu schauen, ob die 100€/Tag (+Steuern) auf dem Lohnzettel auftauchen. Wenn nicht ürde ich mich vetrauensvoll ans Finanzamt wenden. Das gibt dann eine schöne Nachforderung (+Strafzahlungen)  :police:

Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: Läppi am Dienstag, 04. Oktober 2011 - 22:19:08
Da fällt mir spontan das hier ein http://www.reutlingen.igm.de/news/meldung.html?id=26981 (http://www.reutlingen.igm.de/news/meldung.html?id=26981)
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: era am Mittwoch, 05. Oktober 2011 - 06:04:14
Da fällt mir spontan das hier ein http://www.reutlingen.igm.de/news/meldung.html?id=26981 (http://www.reutlingen.igm.de/news/meldung.html?id=26981)

Guter Hinweis!
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: breughel am Freitag, 07. Oktober 2011 - 10:54:26
Streik geht weiter - empfehlenswert, stets den Notfahrplan abzufragen!
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Freitag, 07. Oktober 2011 - 14:18:29
Streik geht weiter - empfehlenswert, stets den Notfahrplan abzufragen!

NOB = Notfahrplan Ohne Bedeutung?
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: rizzo am Dienstag, 25. Oktober 2011 - 17:18:11
Auf NDRinfo habe ich heute gehört, dass auf der Strecke Hamburg-Westerland seit heute wider der normale Fahrplan gilt.  :)
In einem kurzen Beitrag wurde gesagt, dass dies einerseits durch den Einsatz von zusätzlichem Veolia-Personal erreicht werden konnte und andererseits wohl "nur" noch 15 von ursprünglich 50 Lokführern streiken. Bin ja mal gespannt, ob die sich noch einigen oder irgendwann auch die letzten Lokführer aufgeben.
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: breughel am Dienstag, 25. Oktober 2011 - 17:46:07
Veolia ist Tochter eines französischen Staatskonzerns und macht hier in Deutschland reichlich Druck.
In Frankreich ist man harte Arbeitskämpfe gewohnt - da ist man nicht zimperlich.
Auch wenn ich massiv unter dem Streik zu leiden habe und ab und zu reichlich genervt bin - meine Sympathie gilt den streikenden Lokführern.
Sie sollten einfach bessere Öffentlichkeitsarbeit über ihre GDL machen.
Veolia hat brave Pressesprecher, die jeden Mist als Wahrheit verkaufen.
Ich erinnere mich noch gerne an den Abend bei "Wir für Itzehoe" im Mercure als die Dame von Veolia nicht einmal wußte, wer sie beschäftigte.
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Dienstag, 25. Oktober 2011 - 17:54:10
Es ist doch eher so, dass die GDL erkennen muss, dass der Streik gescheitert ist. Es wurde nichts erreicht, die Strategie ging nicht auf.
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: breughel am Dienstag, 25. Oktober 2011 - 20:26:40
Noch ist nichts entschieden!
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: NF am Dienstag, 25. Oktober 2011 - 23:17:22
Noch ist nichts entschieden!



...hoffentlich - der Streik ist mehr als nur berechtigt...am Ende sind sonst noch 400,-€-Kräfte(ohne diese abwerten zu wollen) Lokführer...
aber leider funktioniert das Solidaritätsprinzip auch in diesem Bereich nicht mehr
???
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Dienstag, 25. Oktober 2011 - 23:57:57
Na, da empfehle ich zur Erhellung mal diesen Artikel aus der Zeit. (http://www.zeit.de/2011/11/01-Lokfuehrer-Streik-Gewerkschaft)

" Die GDL fordert ein einheitliches Tarifwerk für alle Lokführer, gleichgültig, ob sie im Fern-, Nah- oder Güterverkehr beschäftigt sind oder ob sie für die Deutsche Bahn oder einen Konkurrenten arbeiten. Alle sollen das Gleiche verdienen – und zwar bitte genauso viel wie beim Marktführer. Plus die fünf Prozent, die es noch obendrauf geben soll. Aber nicht alles, was gleich ist, ist auch gerecht."

" Um Geld allein geht es hier ohnehin nicht, vielleicht nicht mal in erster Linie. Sonst hätte die GDL den Branchentarifvertrag mit den Privatbahnen unterschrieben, der die Abstände bei den Einkommen verringert. Es geht der GDL vor allem um Geltung. Um sich. Sie sucht die Eskalation, um sich Legitimation zu verschaffen. Dafür muss sich eine kleine Gewerkschaft sehr groß machen. Sie will in jedem Fall beweisen, dass sie mehr für ihre Mitglieder herausholen kann als die große EVG, die alle Bahnangestellten vertritt. Dafür ist ihr jedes Mittel recht."
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: Rizzi am Mittwoch, 26. Oktober 2011 - 08:46:12
Ich sehe den Streik ähnlich unberechtigt.

Wieso sollen allen Lokführern, egal wo, egal bei wem beschäftigt, das gleiche gezahlt werden?

Die Arbeiter im Werk Rüsselsheim bei Opel verdienen doch auch anders als die Arbeiter in Wolfsburg bei VW.
Und trotzdem stellen alle Autos her.

Bei Opel und bei VW gibts Haustarifverträge.
Und genau das will die GDL bei Bahn, NOB, etc. nicht.

Die Frage bleibt, wieso?
Andere Unternehmen, andere Begleitumstände = andere Haustarifverträge!
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: ae8090 am Mittwoch, 26. Oktober 2011 - 08:55:27
Wie steht die GdL eigentlich ganz generell zum Thema privater Bahnen?
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: breughel am Mittwoch, 26. Oktober 2011 - 09:45:37
Der Beruf des Lokführers ist wenig attraktiv und mit vielen Belastungen verknüpft - Arbeitszeiten, Aufenthalte in anderen Städten zu nicht so guten Bedingungen, Arbeitsplatz oft sehr unkomfortabel, hohe Aufmerksamkeitsanforderungen, Belastungen stark wechselnd,
hoher Zeitdruck, geringe Planbarkeit des Privatlebens - um nur einige Fakten zu nennen.
Es ist durchaus sinnvoll einen Mindesttarif zu schaffen und dann Zulagen zu definieren.
Veolia/NOB macht der Bahn Konkurrenz durch Billigangebote, da muß dann auch das Personal bluten.
Veolia ist de facto ein französicher Staatskonzern - was hat das mit Marktwirtschaft zu tun?
Die Bezahlung ist bei den Privatbahnen erheblich niedriger als bei der DB und die DB mußte auch erst durch sehr amssive Streiks bearbeitet werden, um die Vergütung zu verbessern.
Über die Vergabe von Strecken wachen Staatsbedienstete mit sicherem Arbeitsplatz und Gehalt.
Die entscheiden, wer den Auftrag bekommt und da kann man dann auch von merkwürdigen Verfahren sprechen.
Da werden Konzerne aufeinander hetzt und die Mitarbeiter müssen es richten.
Nach wie vor - meine Sympathie ist bei den Lokführern der GdL.
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Mittwoch, 26. Oktober 2011 - 10:06:10
Das mit den Belastungen im Fernverkehr unterschreibe ich.

Aber genau deshalb will ich nicht verstehen, warum ein Nahverkehrslokführer, der jeden Abend zu Hause ist, gleich bezahlt werden soll wie ein Fernverkehrslokführer.

Piloten im Europaverkehr verdienen auch weniger als die im Langstreckenverkehr. Und bei einer kleinen privaten Airline wird anders bezahlt wie bei Lufthansa. Mit der Logik der GDL müsste das ja ebenso angeglichen werden. Einheitstarif für alle Piloten. So funktioniert Wettbewerb eben nicht.

Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: breughel am Mittwoch, 26. Oktober 2011 - 10:10:55
Das mit den Belastungen im Fernverkehr unterschreibe ich.

Aber genau deshalb will ich nicht verstehen, warum ein Nahverkehrslokführer, der jeden Abend zu Hause ist, gleich bezahlt werden soll wie ein Fernverkehrslokführer.

Piloten im Europaverkehr verdienen auch weniger als die im Langstreckenverkehr. Und bei einer kleinen privaten Airline wird anders bezahlt wie bei Lufthansa. Mit der Logik der GDL müsste das ja ebenso angeglichen werden. Einheitstarif für alle Piloten. So funktioniert Wettbewerb eben nicht.
so doof bist Du nun doch nicht- natürlich weißt Du dass es hier um einen Grundtarif geht und natürlich Schichtzulagen usw.
nicht für alle gezahlt werden - wozu also diese Frage?
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: breughel am Mittwoch, 26. Oktober 2011 - 10:12:59
Das mit den Belastungen im Fernverkehr unterschreibe ich.

Aber genau deshalb will ich nicht verstehen, warum ein Nahverkehrslokführer, der jeden Abend zu Hause ist, gleich bezahlt werden soll wie ein Fernverkehrslokführer.

Piloten im Europaverkehr verdienen auch weniger als die im Langstreckenverkehr. Und bei einer kleinen privaten Airline wird anders bezahlt wie bei Lufthansa. Mit der Logik der GDL müsste das ja ebenso angeglichen werden. Einheitstarif für alle Piloten. So funktioniert Wettbewerb eben nicht.
im Luftverkehr mehren sich auch die Streiks aus gleichem grund - Air Berlin zahlt schlechter als Lufthansa z.B. und natürlich hat es da gekracht. Bodenpersonal streikt usw. - als da möchtest Du wohl recht einfach argumentieren....
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Mittwoch, 26. Oktober 2011 - 10:35:55
Wir reden nicht vom Bodenpersonal, sondern von Piloten.

Aber wir können das eigentlich auf alle Branchen runterbrechen: Mit der Logik der GDL müsste man ein staatlich für alle Branchen GRundeinkommen vorschreiben.
Und da steige ich schon aus. Das hat nix mit Wettbewerb zu tun. Lohnuntergrenzen, OK - aber verordnete Löhne?

Demnach müssten alle Autoschrauber in allen Autowerkstätten exakt denselben Grundlohn bekommen, als Beispiel.

Im übrigen gehören ja immer 2 dazu: Die einen, die das Angebot machen, zu einem gewissen Tarif zu arbeiten, und die anderen, die es dafür tun.
Das rechtfertigt sicherlich keine Löhne, bei denen die Menschen noch zum Jobcenter laufen müssen, um aufzustocken. Aber Lockführer sind ja eher Normalverdiener. es geht um Lohnunterschiede, die es schon immer gab und geben wird.
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: breughel am Mittwoch, 26. Oktober 2011 - 10:59:01
Und das Streikrecht gehört zu den gestzlich verbrieften Rechten in unserer Arbeitswelt, solange die Regeln eingehalten werden - und das ist hier der Fall.
Der Kunde leidet also unter den Folgen der Marktliberalisierung - er litt auch unter den Streiks bei der DB, die kaum milder ausfielen.
Wer also relativ schlecht bezahlt, muss mit mehr Streiks rechnen - das finde ich ok.
Und die Fahrgäste müssen damit leben.
Sollen sie doch im Auot fahren und Fahrgemeinschaften bilden. Das verbindet ;D
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Mittwoch, 26. Oktober 2011 - 16:53:28
Und das Streikrecht gehört zu den gestzlich verbrieften Rechten in unserer Arbeitswelt, solange die Regeln eingehalten werden - und das ist hier der Fall.
Der Kunde leidet also unter den Folgen der Marktliberalisierung - er litt auch unter den Streiks bei der DB, die kaum milder ausfielen.
Wer also relativ schlecht bezahlt, muss mit mehr Streiks rechnen - das finde ich ok.
Und die Fahrgäste müssen damit leben.
Sollen sie doch im Auot fahren und Fahrgemeinschaften bilden. Das verbindet ;D

Na ja, erst sich zum Niedrigtarif einstellen lassen und dann für mehr Geld streiken - ich weiß ja nicht.
Könne ja kündigen und sich bei der DB bewerben...

Jede Münze hat 2 Seiten:
Der Kunde hat ja auch durchaus Vorteile aus der Liberalisierung.
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: breughel am Mittwoch, 26. Oktober 2011 - 17:13:22
Und das Streikrecht gehört zu den gestzlich verbrieften Rechten in unserer Arbeitswelt, solange die Regeln eingehalten werden - und das ist hier der Fall.
Der Kunde leidet also unter den Folgen der Marktliberalisierung - er litt auch unter den Streiks bei der DB, die kaum milder ausfielen.
Wer also relativ schlecht bezahlt, muss mit mehr Streiks rechnen - das finde ich ok.
Und die Fahrgäste müssen damit leben.
Sollen sie doch im Auot fahren und Fahrgemeinschaften bilden. Das verbindet ;D

Na ja, erst sich zum Niedrigtarif einstellen lassen und dann für mehr Geld streiken - ich weiß ja nicht.
Könne ja kündigen und sich bei der DB bewerben...

Jede Münze hat 2 Seiten:
Der Kunde hat ja auch durchaus Vorteile aus der Liberalisierung.
eben und nun hat der Kunde mal Nachteile durch das Tarifrecht. Und natürlich könnte ich allen Beschäftigten empfehlen zu kündigen wenn sie mehr verdienen wollen - z.B. Ärzten oder Polizisten.
Toller Tipp.
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: rizzo am Mittwoch, 26. Oktober 2011 - 17:27:05
Und das Streikrecht gehört zu den gestzlich verbrieften Rechten in unserer Arbeitswelt, solange die Regeln eingehalten werden - und das ist hier der Fall.
Der Kunde leidet also unter den Folgen der Marktliberalisierung - er litt auch unter den Streiks bei der DB, die kaum milder ausfielen.
Wer also relativ schlecht bezahlt, muss mit mehr Streiks rechnen - das finde ich ok.
Und die Fahrgäste müssen damit leben.
Sollen sie doch im Auot fahren und Fahrgemeinschaften bilden. Das verbindet ;D

Na ja, erst sich zum Niedrigtarif einstellen lassen und dann für mehr Geld streiken - ich weiß ja nicht.
Könne ja kündigen und sich bei der DB bewerben...

Jede Münze hat 2 Seiten:
Der Kunde hat ja auch durchaus Vorteile aus der Liberalisierung.
eben und nun hat der Kunde mal Nachteile durch das Tarifrecht. Und natürlich könnte ich allen Beschäftigten empfehlen zu kündigen wenn sie mehr verdienen wollen - z.B. Ärzten oder Polizisten.
Toller Tipp.

Da war breughel mal wieder schneller:

Das ist echt ein wenig durchdachtes Argument, man könne sich ja einen neuen Arbeitgeber suchen, wenn man mit den Konditionen nicht einverstanden sei.

Grundsätzlich wurmt mich andererseits schon, dass die Lokführer ihre machtvolle Position gegenüber dem anderen Personal ausnutzen, um für sich gute Konditionen rauszuschlagen. Bei den Fluglotsen hat man sowas ja kürzlich auch wieder gesehen.  Andererseits hat man als Arbeitnehmer nun mal manchmal keine andere Möglichkeit, seine Interessen gegen einen Arbeitgeber durchzusetzen, als zu streiken.

Wenn man sich z.B. teilweise die Arbeitsbedingungen im Bereich der niedrig qualifizierten Arbeitnehmer anschaut, wo es dank der "Zeitarbeits-Schaschlik-Taktik" kaum gewerkschaftliche Organisation gibt, kann man sehen was passiert, wenn man heutzutage Arbeitgeber "einfach mal machen" lässt...
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Mittwoch, 26. Oktober 2011 - 17:45:18
Mir geht es ja nicht um das Streiken an füpr sich, das ist durchaus OK.

Aber auch als Gewerkschaft muss man erkennen, wann man gescheitert ist. Die GDL kommt nicht weiter, die Betreiber finden wege, den Streik zu umgehen.
Wo ist also da noch der Sinn?

Und für den Beschäftigten: Natürlich soll keiner sich in die Gefahr der Arbeitslosigkeit begeben; aber wenn jemand unzufrieden ist, dann muss er sich ahlt mal woanders umsehen. Ansonsten: unterschiedliche Unternehmen, unterschiedliche Tarife. Das ist OK.

Zeitarbeit ist in diesem Thread nicht das Thema, aber das finde ich die Auswüchse auch bemerkenswert.
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: NF am Donnerstag, 27. Oktober 2011 - 00:37:41
Mir geht es ja nicht um das Streiken an füpr sich, das ist durchaus OK.

Aber auch als Gewerkschaft muss man erkennen, wann man gescheitert ist. Die GDL kommt nicht weiter, die Betreiber finden wege, den Streik zu umgehen.
Wo ist also da noch der Sinn?

Und für den Beschäftigten: Natürlich soll keiner sich in die Gefahr der Arbeitslosigkeit begeben; aber wenn jemand unzufrieden ist, dann muss er sich ahlt mal woanders umsehen. Ansonsten: unterschiedliche Unternehmen, unterschiedliche Tarife. Das ist OK.

Zeitarbeit ist in diesem Thread nicht das Thema, aber das finde ich die Auswüchse auch bemerkenswert.


...ach so einfach ist das mit dem auswählen des Jobs? Hat leider noch keiner so richtig realisiert.

Hier spricht keiner von so armseligen Bewegungen wie der GDL etc. - hier geht es um ein Minimum an Gerechtigkeit. Im Zweifel guckst Du dir bitte erst einmal die unterschiedlichsten Lohn- und Gehaltssysteme der Staatsunternehmen (D gegen F) mal ein bisschen genauer an - das spart viele Buchstaben und sinnentleerte Posts...

Dann kann man ja -dieser Logik konsequent folgend- gleich bei Müller-Milch anfangen, der schließt auch Werke im Westen, weil die Bundesregierung dank Lobbyismus anderswo höhere Standortsubventionen nicht verhindert.
Auf einem Auge (parteipolitisch erzwungen) blind ist vielleicht noch nicht gaaanz so schlimm...aber irgend wann kommt der Punkt, an dem Nachdenken Gehorsam ersetzen sollte. Und dann sollte Unkenntnis nicht vor der gerechten Strafe schützen (wie z.B. Bedeutungslosigkeit).

Und damit Basta für mich an dieser Stelle, bin nicht zur frühzeitlichen Aufklärung beratungs-resistenter Mitglieder zuständig - egal wie langer sie in dem selbst gelegten Netz zappeln wollen ;)

Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: breughel am Donnerstag, 27. Oktober 2011 - 08:49:02
Alle Achtung!
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Donnerstag, 27. Oktober 2011 - 11:04:42
...ach so einfach ist das mit dem auswählen des Jobs? Hat leider noch keiner so richtig realisiert.

Hier spricht keiner von so armseligen Bewegungen wie der GDL etc. - hier geht es um ein Minimum an Gerechtigkeit. Im Zweifel guckst Du dir bitte erst einmal die unterschiedlichsten Lohn- und Gehaltssysteme der Staatsunternehmen (D gegen F) mal ein bisschen genauer an - das spart viele Buchstaben und sinnentleerte Posts...

Dann kann man ja -dieser Logik konsequent folgend- gleich bei Müller-Milch anfangen, der schließt auch Werke im Westen, weil die Bundesregierung dank Lobbyismus anderswo höhere Standortsubventionen nicht verhindert.
Auf einem Auge (parteipolitisch erzwungen) blind ist vielleicht noch nicht gaaanz so schlimm...aber irgend wann kommt der Punkt, an dem Nachdenken Gehorsam ersetzen sollte. Und dann sollte Unkenntnis nicht vor der gerechten Strafe schützen (wie z.B. Bedeutungslosigkeit).

Und damit Basta für mich an dieser Stelle, bin nicht zur frühzeitlichen Aufklärung beratungs-resistenter Mitglieder zuständig - egal wie langer sie in dem selbst gelegten Netz zappeln wollen ;)

Keiner sagt, dass es einfach wäre.

Und Gerechtigkeit? Wer bestimmt denn bitte, was gerecht ist? Meist eine Frage der Perspektive.

Und klar: Der blöde Liberale kann das ja nur falsch sehen. Da kann ich Dir Deine offensichtliche politische Gesinnung und, aus meiner Perspektive, Beratungsresistenz ja genauso um die Ohren hauen - das bringt aber in der Sache nix. Denn das hier war bis zu Deinem Beitrag eine sach-, keine politische Diskussion.








Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: NF am Donnerstag, 27. Oktober 2011 - 11:26:18
Zitat von: groundstar
"Und klar: Der blöde Liberale kann das ja nur falsch sehen. Da kann ich Dir Deine offensichtliche politische Gesinnung und, aus meiner Perspektive, Beratungsresistenz ja genauso um die Ohren hauen - das bringt aber in der Sache nix. Denn das hier war bis zu Deinem Beitrag eine sach-, keine politische Diskussion."

Sorry, sollte es auch in dieser Form nicht werden...sind mir zur Abwechslung mal die Gäule durchgegangen!

Meine politische Gesinnung ist für Andere gar nicht zu greifen ;)

Zurück zum Thema: Gleicher Lohn für gleiche Tätigkeit - auf diesen Appell darfst Du mein Statement gerne reduzieren. Das genau das heute aufgrund der Not vieler Arbeitnehmer nicht mehr gewährleistet ist, das weiß hier eigentlich (fast) jeder. Und genau dieser Sachverhalt kotzt mich an - und das wollte ich mit meinem Post ausdrücken...
Die Lokführer bitte ich hier ausdrücklich nur als Exempel zu betrachten, die Liste kann gerne um Paketdienste etc. verlängert werden.
Titel: Re: Lokführer-Streik bei der NOB
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Donnerstag, 27. Oktober 2011 - 11:40:23
Zitat von: groundstar
"Und klar: Der blöde Liberale kann das ja nur falsch sehen. Da kann ich Dir Deine offensichtliche politische Gesinnung und, aus meiner Perspektive, Beratungsresistenz ja genauso um die Ohren hauen - das bringt aber in der Sache nix. Denn das hier war bis zu Deinem Beitrag eine sach-, keine politische Diskussion."

Sorry, sollte es auch in dieser Form nicht werden...sind mir zur Abwechslung mal die Gäule durchgegangen!

Meine politische Gesinnung ist für Andere gar nicht zu greifen ;)

Zurück zum Thema: Gleicher Lohn für gleiche Tätigkeit - auf diesen Appell darfst Du mein Statement gerne reduzieren. Das genau das heute aufgrund der Not vieler Arbeitnehmer nicht mehr gewährleistet ist, das weiß hier eigentlich (fast) jeder. Und genau dieser Sachverhalt kotzt mich an - und das wollte ich mit meinem Post ausdrücken...
Die Lokführer bitte ich hier ausdrücklich nur als Exempel zu betrachten, die Liste kann gerne um Paketdienste etc. verlängert werden.


Prima, danke.

Zum Thema Zeitarbeit habe ich hier schon viel geschrieben; kurz: was da meist abgeht finde ich auch nicht in ordnung, da muss etwas geschehen. Für Unternehmen ist Zeitarbeit meist nicht günstiger als eine direkte Beschäftigung; reizvoll ist für die Firmen meist die gewonnene Flexibilität.

Mit der Zeitarbeitsregelung wurde die Büchse der Pandora aufgemacht. Letztendlich wurde eine mitverdienende Ebene eingeschoben; die Firmen zahlen nicht mehr, also wird beim Arbeitnehmer abgeknappst. Und das finde auch ich mist!

Ein einfache Lockerung des Kundigungsschutzes unter gewissen Rahmenbedingungen hätte da u.U. mehr gebracht...