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GÄSTEBEREICH (mit Schreib- und Leserecht für Gäste) => SMALLTALK => Thema gestartet von: breughel am Donnerstag, 22. September 2011 - 11:56:15

Titel: Wir sind Papst
Beitrag von: breughel am Donnerstag, 22. September 2011 - 11:56:15
Der Papst ist auf Tour - soll er im Bundetag reden oder ist er besser in Fußballstadien aufgehoben?
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: ae8090 am Donnerstag, 22. September 2011 - 12:13:24
ich selbst bin Protestant. Um es genau zu sagen: Kampfprotestant! Und solange der Bischof aus Rom nicht widerruft, werde ich seine religiöse Gruppe nicht als Kirche anerkennen.

Gleichwohl ist er eine der wichtigsten Figuren des weltweiten öffentlichen Lebens. Und er steht mit Sicherheit für deutlich mehr als Zölibat, Ausgrenzung von Frauen etc.

Die Taz, sicherlich nicht im Verdacht besonderer Vatikannähe, hat gestern oder vorgestern einen wie ich finde sehr lesenswerten Artikel zum Papstbesuch veröffentlicht. Darin heißt es u.a.:

Zitat
...
Ja, Papst Benedikt XVI. klammert sich eisern an das Zwangszölibat, hält wenig von Demokratie in der Kirche, urteilt weltfremd über Homosexuelle, verschließt sich störrisch dem Frauenpriestertum, kommt den ekelhaften Pius-Brüdern allzu weit entgegen und predigt insgesamt eine vorgestrige Sexualmoral
...
Kann man sich trotzdem auf den Besuch des Papstes freuen, ihn zumindest mit wohlwollendem Interesse entgegensehen?

Es geht. Wie? Indem man den Papst, seine Kirche und seine Lehre nicht nur auf die oben erwähnten Felder beschränkt. Kaum zu glauben, aber wahr: Den Papst etwa zum Thema Frieden zu lesen, zu Konsum, Armut, Ökologie, Medien, "Dritter Welt" und Kapitalismus, das ist oft erfreulich, häufig anregend.

...

Es ist übrigens erstaunlich, dass es manche Leute fertigbringen, seine Heiligkeit, den zölibatär lebenden Gottmenschen Dalai Lama, der bisher für seine tibetischen Untertanen nur eine theokratisch angehauchte So-halb-Demokratie von oben durchgesetzt hat, ganz toll zu finden - während dieselben Leute zugleich über den Papst schimpfen oder gar gegen ihn demonstrieren. Aber der Dalai Lama ist halt weit genug weg und lächelt auch netter.

Quelle: taz.de (http://www.taz.de/Benedikt-XVI-in-Deutschland/!78469/)

Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: breughel am Donnerstag, 22. September 2011 - 12:48:54
Übrigens wird heute im Berliner Ensemble das Stück: "Der Stellvertreter" gegeben.
Und was den Papstbesuch angeht - ich denke, der Bundestag ist das wichtigste Symbol des Staates und für meinen Geschmack sind Staat und Kirche in Deutschland viel zu sehr miteinander verwoben.

Der Papst soll reden und die Menschen, die wollen, sollen ihm zuhören. Aber sein Verein soll die Kosten tragen und die Show organisieren und bezahlen.
Und Staat und Kirche sollen sehr sauber getrennt sein.
Nur dann werden Staat als auch Kirche klare Konturen bekommen.
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: electriczorro am Donnerstag, 22. September 2011 - 13:09:14
Ich meine der Papst sollte jeden Tag dem lieben Gott dafür danken, dass die Chinesen keine Katholiken sind... >:D
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: Katja am Donnerstag, 22. September 2011 - 14:20:10
Übrigens wird heute im Berliner Ensemble das Stück: "Der Stellvertreter" gegeben.
Und was den Papstbesuch angeht - ich denke, der Bundestag ist das wichtigste Symbol des Staates und für meinen Geschmack sind Staat und Kirche in Deutschland viel zu sehr miteinander verwoben.

Der Papst soll reden und die Menschen, die wollen, sollen ihm zuhören. Aber sein Verein soll die Kosten tragen und die Show organisieren und bezahlen.
Und Staat und Kirche sollen sehr sauber getrennt sein.
Nur dann werden Staat als auch Kirche klare Konturen bekommen.

Und schon weiß ich wieder, warum ich Dich so lieb habe, breughel!! ;D

Schöner und besser auf den Punkt gebracht, kann es gar nicht gehen (m.M.n.).

Bevor ich nun auf meiner eigenen Schleimspur ausrutsche, noch schnell eine Anmerkung dazu: dieser Besuch hat doch wohl eher unterhaltenden Charakter. Ist damit im Bundestag an diesem Tag dienstfrei? Und wenn ja, wer hat den genehmigt?
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: Kuno am Donnerstag, 22. September 2011 - 14:24:47
Er ist ja ganz nett, aber seine Olle soll ne Zicke sein.

                                       :-X
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Donnerstag, 22. September 2011 - 15:11:14
Unser Staat trägt immer die Kosten von Staatsbesuchen ausländischer Gäste, warum beim papst also eine Ausnahme?

Der papst ist nicht nur spirituelles Oberhaupt sondern auch Staatsoberhaupt seines Landes...
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: ae8090 am Donnerstag, 22. September 2011 - 15:43:37
Unser Staat trägt immer die Kosten von Staatsbesuchen ausländischer Gäste, warum beim papst also eine Ausnahme?

Der papst ist nicht nur spirituelles Oberhaupt sondern auch Staatsoberhaupt seines Landes...

jetzt überforderst Du den einen oder anderen aber interlektuell
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: breughel am Donnerstag, 22. September 2011 - 16:04:14
Unser Staat trägt immer die Kosten von Staatsbesuchen ausländischer Gäste, warum beim papst also eine Ausnahme?

Der papst ist nicht nur spirituelles Oberhaupt sondern auch Staatsoberhaupt seines Landes...
ok, dann spricht der Papst als Regierungschef des Vatikan im Bundestag - übrigens ein Staat, der durchaus finanziell gesund ist und auch zur Eurozone gehört.
Nur im Fußball und beim Songcontest sind sie bisher noch schwach.
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: ae8090 am Donnerstag, 22. September 2011 - 16:14:30
Unser Staat trägt immer die Kosten von Staatsbesuchen ausländischer Gäste, warum beim papst also eine Ausnahme?

Der papst ist nicht nur spirituelles Oberhaupt sondern auch Staatsoberhaupt seines Landes...
ok, dann spricht der Papst als Regierungschef des Vatikan im Bundestag - übrigens ein Staat, der durchaus finanziell gesund ist und auch zur Eurozone gehört.
Nur im Fußball und beim Songcontest sind sie bisher noch schwach.

obwohl sie bei letzterem durchaus was zu bieten hätten
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: breughel am Donnerstag, 22. September 2011 - 16:20:52
Stimmt, wer den Sound und die Songtexte mag, findet einiges. Dazu etwas Weihrauch, die Lightshow und ein esoterischer Vortrag - wer kann das schon bieten.
Aber es mangelt einfach an geilen Frauen.
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Donnerstag, 22. September 2011 - 16:24:07
Unser Staat trägt immer die Kosten von Staatsbesuchen ausländischer Gäste, warum beim papst also eine Ausnahme?

Der papst ist nicht nur spirituelles Oberhaupt sondern auch Staatsoberhaupt seines Landes...
ok, dann spricht der Papst als Regierungschef des Vatikan im Bundestag - übrigens ein Staat, der durchaus finanziell gesund ist und auch zur Eurozone gehört.
Nur im Fußball und beim Songcontest sind sie bisher noch schwach.

obwohl sie bei letzterem durchaus was zu bieten hätten

Yep:

Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: breughel am Donnerstag, 22. September 2011 - 16:25:50
Grauenhafter Rapp.
Da ist ja Berlusconi ein Opernstar im Vergleich.
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: ae8090 am Donnerstag, 22. September 2011 - 16:40:34
Stimmt, wer den Sound und die Songtexte mag, findet einiges. Dazu etwas Weihrauch, die Lightshow und ein esoterischer Vortrag - wer kann das schon bieten.
Aber es mangelt einfach an geilen Frauen.

Och, in anderen Ländern erfreuen sich Orden außerordentlichen Zuspruchs. Da ist sicher so manche Schnitte bei ....
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: breughel am Donnerstag, 22. September 2011 - 16:48:40
Jetzt bitte keine Nonnenwitze!!!
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: Hägar am Donnerstag, 22. September 2011 - 16:50:24
Miss-Wahlen gibt's auch nicht im Vatikan..... ;D
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: ae8090 am Donnerstag, 22. September 2011 - 17:17:17
Miss-Wahlen gibt's auch nicht im Vatikan..... ;D

Dafür hat der Bundestag was zu bieten

klick (http://www.welt.de/multimedia/archive/01468/dorothee_pk_BM_Bay_1468231p.jpg)
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: Katja am Donnerstag, 22. September 2011 - 17:25:00
Miss-Wahlen gibt's auch nicht im Vatikan..... ;D

Dafür hat der Bundestag was zu bieten

klick (http://www.welt.de/multimedia/archive/01468/dorothee_pk_BM_Bay_1468231p.jpg)

Oder hier (http://www.merkur-online.de/bilder/2008/12/22/27333/265005507-bundeskanzlerin-angela-merkel-mimik.9.jpg)
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: Hägar am Donnerstag, 22. September 2011 - 17:25:44
...naja...alles ist relativ... ;)
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: breughel am Donnerstag, 22. September 2011 - 17:26:22
Miss-Wahlen gibt's auch nicht im Vatikan..... ;D

Dafür hat der Bundestag was zu bieten

klick (http://www.welt.de/multimedia/archive/01468/dorothee_pk_BM_Bay_1468231p.jpg)
sehr schön, so etwas entspringt aber nicht einer Pfarrersehe....
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: ae8090 am Donnerstag, 22. September 2011 - 18:44:19
Miss-Wahlen gibt's auch nicht im Vatikan..... ;D

Dafür hat der Bundestag was zu bieten

klick (http://www.welt.de/multimedia/archive/01468/dorothee_pk_BM_Bay_1468231p.jpg)
sehr schön, so etwas entspringt aber nicht einer Pfarrersehe....

zumindest keiner römisch-gläubigen

wir Protestanten sind da seit dem 27. Juni 1525 anders aufgestellt
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: swetlana am Freitag, 23. September 2011 - 00:11:40
Ob dagegen oder dafür, es ist völlig wurst.

Die katholische Kirche würde sich mit der Durchführung von Reformen (Diakonat für Frauen, deutliche Abgrenzung zu fundamentalen Strömungen -> Stichwort Pius-Brüderschaft, Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs, etc. etc.) selbst ein Grab schaufeln, deshalb wird es diese Reformen dort niemals geben.
Und deshalb ist sie für mich unglaubwürdig. Denn wenn es ihr wirklich darum ginge, sich nicht für das Überleben ihrer Dogmen, ihrer Pfründe und ihrer Macht, sondern für eine bessere Welt einzusetzen, dann wäre es ihnen egal und sie könnten sich öffnen.
Der Papst kann sprechen, wo er will, es wird immer eine Heerschar von Leuten geben, die ihm zuhören und sich einbilden, aus seinen Worten dies oder jenes herauszuhören, was die Welt oder sie selbst im Moment dringend brauchen.

Es ist mir egal, wo, mit wem, wie lange und worüber der Papst spricht. Er lebt in seiner eigenen kleinen Welt.
Aber wenn es auch nur die geringste Chance gibt, dass ihm ein ignorantes Arschloch zuhört und er danach zu einem "besseren", mitfühlenden Menschen wird, dann soll er von mir aus auch im Bundestag sprechen.

swetlana
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: breughel am Freitag, 23. September 2011 - 09:19:11
Deiner Logik folgend, könnte man dann alle möglichenPersonen der Zeitgeschichte dort reden lassen - es ist nie auszuschließen, dass jemand positiv beeindruckt wird.
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: ae8090 am Freitag, 23. September 2011 - 09:52:49
Heute ist der Bischof von Rom in den Stammlanden des Protestantismus. Er könnte die Gelegenheit nutzen, zu widerrufen und die Haltung seiner Gemeinschaft in Sachen Amtsverständnis, Abendmahlslehre und Rechtfertigungslehre zu korrigieren.

Er könnte die Gelegenheit nutzen, seine Glaubensgruppe wieder in die ökumenische Gemeinschaft der Kirchen zurück zu führen.

Allein: Ich vermute, er wird diese Chance ungenutzt verstreichen lassen.

sola fide!
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: breughel am Freitag, 23. September 2011 - 21:45:59
Heute ist der Bischof von Rom in den Stammlanden des Protestantismus. Er könnte die Gelegenheit nutzen, zu widerrufen und die Haltung seiner Gemeinschaft in Sachen Amtsverständnis, Abendmahlslehre und Rechtfertigungslehre zu korrigieren.

Er könnte die Gelegenheit nutzen, seine Glaubensgruppe wieder in die ökumenische Gemeinschaft der Kirchen zurück zu führen.

Allein: Ich vermute, er wird diese Chance ungenutzt verstreichen lassen.

sola fide!
in Glückstadt gibt es eine ökumenische Schuldnerberatung - wenn es um Geld des Staats geht (wird vom Staat finanziert), dann klappt es schon mit der Zusammenarbeit.
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: ae8090 am Freitag, 23. September 2011 - 23:33:55
Heute ist der Bischof von Rom in den Stammlanden des Protestantismus. Er könnte die Gelegenheit nutzen, zu widerrufen und die Haltung seiner Gemeinschaft in Sachen Amtsverständnis, Abendmahlslehre und Rechtfertigungslehre zu korrigieren.

Er könnte die Gelegenheit nutzen, seine Glaubensgruppe wieder in die ökumenische Gemeinschaft der Kirchen zurück zu führen.

Allein: Ich vermute, er wird diese Chance ungenutzt verstreichen lassen.

sola fide!
in Glückstadt gibt es eine ökumenische Schuldnerberatung - wenn es um Geld des Staats geht (wird vom Staat finanziert), dann klappt es schon mit der Zusammenarbeit.

Die würde aber genau so vom Staat (hier: Kommune) finanziert, wenn sie von der AWO, der ASB, dem DRK oder einem eigens gegründeten Verein mit zwei Bagwahnis, zwei frustrierten Zahnarztfrauen und drei Ich-Peil-Nix-Mehr-Rentnern im Vorstand, betrieben würde.
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: breughel am Samstag, 24. September 2011 - 09:10:45
So mauß man sich nun wohl die reale Zusammensetzung auch vorstellen..............
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: Baltic am Samstag, 24. September 2011 - 15:52:12
Übrigens wird heute im Berliner Ensemble das Stück: "Der Stellvertreter" gegeben.
Und was den Papstbesuch angeht - ich denke, der Bundestag ist das wichtigste Symbol des Staates und für meinen Geschmack sind Staat und Kirche in Deutschland viel zu sehr miteinander verwoben.

Der Papst soll reden und die Menschen, die wollen, sollen ihm zuhören. Aber sein Verein soll die Kosten tragen und die Show organisieren und bezahlen.
Und Staat und Kirche sollen sehr sauber getrennt sein.
Nur dann werden Staat als auch Kirche klare Konturen bekommen.

Sehe ich ähnlich. Wobei mich eigentlich nicht so sehr stört, dass er im Bundestag redet. Viel mehr stört mich der betriebene Aufwand. Für das Geld hätte man im Zeichen der Nächstenliebe locker so einige Hilfslieferungen nach Somalia finanzieren können.
Das ganze Tüdellüt rund um dem Papst, angefangen von den Gewändern bis hin zum Papa-Mobil ist für mich einfach nur dekadent bis paradox. Dekadent sind die teurenBrokatgewänder und handgeklöppelten Schuhe und paradox ist für mich, dass der Vertreter Gottes auf Erden mit solchen Aufwand geschützt werden muss, wo doch eigentlich der liebe Gott die schützende Hand über ihn hält - oder etwa nicht? Alles Negative wird von der katholischen Kirche als gott-gewollt deklariert oder verharmlost.
Wieso verlangt man dann von den Anwohnern dieser thüringischen Stadt, dass sie die Fenster geschlossen halten, während des Papstbesuchs?
Irgendwie ist das Verhalten des Papstes in Bezug auf die Missbrauchsfälle immernoch sehr boniert. Aber wie soll man auch von Dingen reden, vor denen man die Augen verschliesst?
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: breughel am Sonntag, 25. September 2011 - 10:12:12
Vielleicht hätte er einen seiner in großer Anzahl vorhandenen, von ihm autorisierten, Exorzisten mitbringen sollen - dafür hätten wir durchaus Verwendung.
Und dass der Bundespräsident als Sünder (katholisch,geschieden! der Sünder!) nicht zum Abendmahl durfte, ist schon ok - wo kämen wir da hin.
Und das Treffen, recht medienwirksam , mit 5 Missbrauchsopfern war auch ganz ok - alle hätten ja auch nicht in ein Kloster gepasst.
Dass nun Geld gezahlt werden soll an die Opfer - und das recht knapp - finde ich popelig - ist doch genug da - z.B: 30 Mio. für die Show.
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: eilandhegel am Sonntag, 25. September 2011 - 11:05:07
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1448556/Martin-und-der-Papst


Was bleibt ist die Erkenntnis: Matussek kennt den Papst...
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: breughel am Sonntag, 25. September 2011 - 15:13:29
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1448556/Martin-und-der-Papst


Was bleibt ist die Erkenntnis: Matussek kennt den Papst...
Matussek ist irgendwie durchgeknallt - vermutlich Latelifecrisis eines Zeitungsmenschen.
Übrigens durfte auch Herr Mixa nicht fehlen unter denen, die dem Papst nahe sein durften - der ist ja auch nicht geschieden.
Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: ae8090 am Montag, 26. September 2011 - 08:40:23
Durchaus lesenswert ist dieses (http://www.welt.de/politik/specials/papst/article13625037/Unfassbar-Kretschmann-kritisiert-Stroebeles-Boykott.html) Interview von welt.de mit Winfired Kretschmann, MP von Baden-Württemberg und Mitglied der Grünen, zumindest, sofern man sich tatsächlich auseinander setzen möchte.

Zitat:
Zitat
Welt Online: Manche Parteikollegen sahen das anders und boykottierten die Rede. Haben Sie Verständnis dafür?

Kretschmann: Das ist eine völlig unhaltbare Position. Diejenigen, die das unter der Flagge der Fortschrittlichkeit machen, sollten sich überlegen, was daran modern sein soll, Leuten das Ohr zu verweigern. Der Papst repräsentiert eine Religionsgemeinschaft von über einer Milliarde Menschen. Er hat der Welt etwas zu sagen. Man kann ihn kritisieren, aber man sollte zuhören.

Zumal er ausdrücklich die Autonomie der säkularen Vernunft als Ausdruck göttlicher Kreativität betont hat. Das war eine tiefe Verbeugung gerade vor denen, die die Trennung von Staat und Kirche einfordern. Ich fand das richtig klasse.

Wer sich selbst nur immer wieder in seiner eigenen Meinung bestätigen und weiter im eigenen Saft schmoren möchte, möge es getrost überlesen.

Titel: Re: Wir sind Papst
Beitrag von: breughel am Montag, 26. September 2011 - 11:00:29
Wer Anregungen sucht, ist nicht unbedingt auf den Papst oder einen grünen Landesvater angewiesen.
Christ kann man sein, ohne einem Verein oder einer Sekte anzugehören - der Christ wird von mir an Taten, nicht an Worten gemessen. Die Beamten Gottes sind entbehrlich.
Da gibt es durchaus Alternativen.
Für mich immer noch sehr lesenswert ein Buch des Literaturnobelpreisträgers, Philosophen, Mathematikers und großen
Denkers und mutigen Mannes (er ging noch als 80jähriger für seine Überzeugung ins Gefängnis) - Bertrand Russell - "Warum ich kein Christ bin".
Ansonsten hoffe ich, dass das Medienspektakel um einen Missionar nun wieder abgelöst wird von wirklich brennenden Fragen wie: Wer wird Trainer beim HSV - Huub Stevens jedenfalls nicht.