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STADT - LAND - STÖR => LANDFUNK => Thema gestartet von: ae8090 am Samstag, 06. Juni 2009 - 00:42:45

Titel: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: ae8090 am Samstag, 06. Juni 2009 - 00:42:45
In diesem Faden soll ausnahmsweise mal nicht so sehr diskutiert werden. Hier geht's um die Europawahl. Würden wir diskutieren, dann ginge es vermutlich ja doch ziermlich schnell ungefähr so ab:

A: Ich bin für Aserbaidschan in der EU. Für mich gehören die einfach dazu.
b: Spinst Du, bist wohl total verrückt. Das ist Asien und da gehören die auch hin.

Nun gut, dieses Niveau wollen wir gerne vermeiden...

Interessanter wäre vielleicht, welche Kriterien Ihr habt, für Eure Wahlentscheidung. Vielleicht helfen Euch Eure Schwerpunkte, die Ihr setzt, Vielleicht aber machen grade Eure Kriterien Euch die Wahlentscheidung auch schwer.

Ich sehe hier also einen Thread, in dem sich Statement an Statement reiht und wir es einfach auch mal hinnehmen können, dass jemand anderer Meinung ist, dass andere andere Schwerpunkte setzen, dass der, den ich eigentlich für ganz nett hielt, plötzlich in seinen Zielen mir völlig entgegen gesetzt ist.

Ich bin gespannt, ob wir das aushalten.


Ich fange natürlich an. Mein Kriterien zur EU-Wahl:
Ich wähle definitiv nicht:
- radikale Parteien wie NPD, Linke etc
- Jux- Parteien wie Pogo-Partei, Kaninchenzüchterverein etc

Die Partei, die mein Kreuzchen haben will, muss für folgendes eintreten:
- pro Euro, ohne Wenn und Aber. Es gibt keine Alternative.
- pro Europa der Nationen. Erst die einzelnen Nationalstaaten machen Europa groß und zu dem was Europa sein kann und wird: wunderbar bunt vielfältig
- für die Einsicht, dass es falsch war, die Gemeinschaft erst von 16 auf 25 (oder weiß der Geier wieviel) auszuweiten und sich dann an den notwendigen Reformen zu versuchen. Andersrum wäre ein Schuh draus geworden: Est die Reformen, dann die Erweiterung. Ich möchte zumindestein Eingeständis hören: 'Ja, da haben wir einen Fehler gemacht.' Auch wenn sich der fehler nicht mehr reparieren lässt.
- für eine besondere Partnerschaft mit der Türkei und mit anderen interessierten Staaten (zB Marokko), die aber definitiv nicht als Mitglieder in die Union aufgenommen werden.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: saab am Samstag, 06. Juni 2009 - 00:46:16
         Europa WAR bunt und vielfältig !


         Wenn, wie heute imTV zu sehen und zu hören,

         der Bürgermeister von Eutin zugibt kaum noch eigene freie

         Entscheidungen treffen kann, weil ihm durch EU Bestimmungen

         und Gesetze die Hände gebunden sind , dann frage ich mich wirklich,

         ob ich das gut finde, ich finde es ganz und garnicht gut.

         das Leute über etwas entscheiden , was Eutin angeht, die noch nichtmal

         wissen das es Eutin überhaupt gibt.

         Erinnert mich an die Zeiten des "Sonnenkönigs "


          Ich gehe nicht zur Wahl.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Baltic am Samstag, 06. Juni 2009 - 17:58:41
Ich gehe zur Europa-Wahl, aber nicht so sehr aus Überzeugung, sondern eher, damit ich hinterher auch die Lizenz zum Meckern habe.  ;)

Wen ich wähle? Bestimmt keine der sogenannten Spaßparteien. Darin sehe ich keinen Sinn.
Evtl. die Grünen, aber nicht so sehr wegen deren Parteiprogramm, sondern eher, weil sie das europäische Parlament nicht zur
Abzocke von Bezügen benutzen, sondern (hoffentlich) ehrlich und fair abrechnen. Kann natürlich sein, dass ich mich täusche.  :-\
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Slartibartfass am Samstag, 06. Juni 2009 - 19:00:02
Wen ich wähle? Bestimmt keine der sogenannten Spaßparteien. Darin sehe ich keinen Sinn.
Es gibt einen Sinn, solch eine Spaßpartei zu wählen: Man stimmt damit gegen die CSU. :)
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Teatime am Samstag, 06. Juni 2009 - 20:01:31
Ich werde nicht wählen.

Erstens sollte man im eigenen Haus erst mal für Ordnung sorgen, bevor man sich anderen Aufgaben widmet. Dazu gehört zum Beispiel, dass ein Abitur in Schleswig-Holstein oder Hamburg gemacht auch in Bayern den gleichen Stellenwert und die gleiche Anerkennung hat.

Zweitens wird mir viel zu viel durch die EU reglementiert, was sonst vielleicht wunderbar geklappt hätte. Zudem ist es einfach lächerlich, wenn beispielsweise die Höhe eines Treckersitzes EU-weit reglementiert werden muss. Diesen blöden Krümmungsgrad von Gurken und Bananen hat man ja (was das wohl gekostet hat?) wieder abeschafft.

Drittens: was soll eine Aufzählung (habe ich neulich im Radio gehört), was alles durch Mittel der EU alles tolle Projekte finanziert wurden? Sind wir nicht der größte Einzahler in die EU? Von der Warte aus gesehen könnten wir ja noch viel mehr nationale Projekte ohne die Zahlungen an die EU verwirklichen.

Viertens: Die Abgeordeten wollen ständig reisen. Mal hierhin, mal dorthin. Und zahlen darf es der Steuerzahler. Wieder Geld, das wir im eigenen Land wesentlich besser gebrauchen können.

Und fünftens: ich bin ein mündiger Bürger - eigentlich. Warum darf ich nur über die Zusammensetzung des Parlaments entscheiden, aber bei absolut wichtigen Dingen, wie zum Beispiel die Einführung des Euro wurde ich nicht gefragt. Ich bin mir sicher, die Deutschen hätten sich bei der Wahl auch gegen den unsäglichen Euro entschieden. Da wollten sich einige Politiker in meinen Augen nur ein fragwürdiges Denkmal setzen. Was dabei rausgekommen ist, sehen wir jetzt ja.

So lange ich mehr Nachteile als Vorteile habe, interessiert mich Europa als ein Ganzes nicht. Und wenn jemand jetzt sagt, wer nicht wählt, darf nicht meckern: Quatsch. Immerhin werde ich unter der langen Liste der Nichtwähler in der Statistik geführt - und die sagt meiner Meinung nach wesentlich mehr über das Interesse an der EU aus, als eine abgegebene Stimme für irgendeine Partei.

Jetzt zerreist mich.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: luna07 am Samstag, 06. Juni 2009 - 20:28:19
Hier wird niemand zerrissen,hoffe ich jedenfalls.
Von Europa halte ich nicht mehr viel,die Erweiterung war ein Fehler.
Aber da wir Alle in Europa leben ist es unsere " Pflicht" mit unserem
Kreuzchen an der Gestaltung mitzuwirken.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Slartibartfass am Samstag, 06. Juni 2009 - 20:35:21
So lange ich mehr Nachteile als Vorteile habe, interessiert mich Europa als ein Ganzes nicht.
Solange die "Pfeifen" nicht abgewählt werden, wird sich nichts ändern. Und dass Du KEINER der ganzen Parteien zutraust, besser als die jetzigen Quatschverzapfer zu sein, glaube ich nicht.
Dadurch, dass man nicht wählt, signalisiert man denen, die an der Macht sind, dass man keine bessere Alternative zu ihren Handlungen sieht.

Mit dem Kram, der aus EU- oder Bundesebene abläuft, bin ich auch nicht zufrieden. Desswegen gehe ich zur Wahl und versuche es zu ändern! Unsere Ahnen sind für das Recht auf freie Wahlen auf die Straße gegangen und haben dafür ihr Leben riskiert. Und wir sagen, dass da eh nur Dünnpfiff verzapft wird und wählen deswegen nicht? Bitte nicht.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: swetlana am Samstag, 06. Juni 2009 - 22:28:41
Ich werde auch nicht zur Wahl gehen, weil ich keinem Politiker (ob auf EU-Ebene oder sonstwo) mehr trauen kann.

Ich finde, teatime hat völlig recht, wenn er sagt, solange er nicht bei den wirklich wichtigen Dingen (Stichwort Volksentscheide) gefragt wird, sondern nur wie ein Schaf sein Kreuz bei einer Partei machen und somit als Mehrheitsbeschaffer für eine Politik dienen soll, mit der man sich überhaupt nicht identifizieren kann.
Ich bin es auch - ehrlich gesagt - leid, dass den Nichtwählern ständig ein schlechtes Gewissen einredet wird. Meine nicht abgegebene Stimme trägt definitiv nicht dazu bei, dass beispielsweise Nazis ins Parlament kommen.

Stellt euch mal vor, keiner geht mehr wählen.
Ja, was würde denn dann passieren?

swetlana
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: saab am Samstag, 06. Juni 2009 - 22:37:46


       @teatime

       Ich gehe da völlig konform mit Dir !

       @ swetlana

       ebenfalls, aber wenn keiner mehr wählt, wählen sich die Politiker selbst,  ;D
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Teatime am Samstag, 06. Juni 2009 - 22:39:00
Solange die "Pfeifen" nicht abgewählt werden, wird sich nichts ändern. Und dass Du KEINER der ganzen Parteien zutraust, besser als die jetzigen Quatschverzapfer zu sein, glaube ich nicht.
Es bedeutet ja nicht, dass ich bei Kommunal- oder Bundestagswahlen nicht wählen gehe.

Und wenn ich tatsächlich keiner Partei zutraue etwas in Europa zu verbessern, warum soll ich dann mein Kreuz irgendwo machen?
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Johomo am Samstag, 06. Juni 2009 - 22:39:27
Von 100 Leuten wählt einer die Nazis, dann hat die Partei nur 1 %. Stell Dir vor, die restlichen 99 gehen nicht mehr zur Wahl, sondern nur der eine, der die Braunen wählt. Rechne selber!
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: saab am Samstag, 06. Juni 2009 - 22:41:25
Von 100 Leuten wählt einer die Nazis, dann hat die Partei nur 1 %. Stell Dir vor, die restlichen 99 gehen nicht mehr zur Wahl, sondern nur der eine, der die Braunen wählt. Rechne selber!

            Ist natürlich ein Argument, ( Beispiel Holland !)
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Teatime am Samstag, 06. Juni 2009 - 22:45:27
Aber da wir Alle in Europa leben ist es unsere " Pflicht" mit unserem
Kreuzchen an der Gestaltung mitzuwirken.
Wenn man sich aber mal anschaut, welche Länder jetzt noch alle dazu gehören wollen: es gibt doch kaum noch Länder, die so reich sind, um mehr einzuzahlen, als sie raus bekommen. Die großen gehören ja schon lange dazu, die anderen, die jetzt noch dazu kommen, wollen meiner Meinung nach doch nur noch abkassieren.

OK - das ist meine Meinung dazu. Das soll aber niemanden davon abhalten, sein Kreuzchen zu machen.

BTW mal etwas humorvolles:
in Ostfriesland wirbt eine Partei mit dem Konterfei von Dr. Gabriele Pauli (die aus Bayern). Die Ostfriesen mögen sie anscheinend, denn kein Plakat wird so oft geklaut, wie das von Frau Pauli. :D
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: swetlana am Samstag, 06. Juni 2009 - 23:27:30
Von 100 Leuten wählt einer die Nazis, dann hat die Partei nur 1 %. Stell Dir vor, die restlichen 99 gehen nicht mehr zur Wahl, sondern nur der eine, der die Braunen wählt. Rechne selber!

Wenn einer die Nazis wählt und 99 gehen nicht zur Wahl, dann bin ich nicht schuld, dass die Nazis gewonnen haben, sondern die Parteien müssten sich aller-, aller-, allerspätestens dann mal fragen, warum 99 von 100 nicht mehr zur Wahl gehen.

Wenn es eine ankreuzbare Möglichkeit gäbe (Ich vertraue keiner der hier vorgestellten Parteien bzw. keinem Politiker) würde ich gerne zur Wahl gehen.

swetlana
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Johomo am Samstag, 06. Juni 2009 - 23:32:50
Swetlana, ich wollte Dir damit nur sagen, das Deine nicht abgegebene Stimme sehr wohl den Nazis Gewinne bringen kann.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: swetlana am Samstag, 06. Juni 2009 - 23:34:14
@doc

OMMMM

swetlana
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: swetlana am Samstag, 06. Juni 2009 - 23:41:02
Interessanter Artikel zum Thema:

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27123/1.html

swetlana
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Slartibartfass am Sonntag, 07. Juni 2009 - 09:52:26
die Parteien müssten sich aller-, aller-, allerspätestens dann mal fragen, warum 99 von 100 nicht mehr zur Wahl gehen.
Weil viele Wahlberechtigte gleich mal "ich vertraue keiner Partei" sagen, ohne sich groß zu informieren.
Wenn kleine, neugegründete Parteien gleich mal pauschal mit den großen Parteien in einen Topf geworfen werden und ihnen pauschal Unfähigkeit/Korruption etc vorgeworfen wird, und ihnen somit gleich die Fähigkeit, irgendetwas zu ändern abgesprochen wird, dann kann sich auch nie etwas ändern.


Vor ein paar Jahren, nach den Brandanschlägen vor Rostock, habe ich auf einem Konzert einer bekannten deutschen Band mal ein T-Shirt gesehen. Als Motiv hatte es das Filmplakat vom Schweigen der Lämmer, nur hatte der auf dem Mund sitzende Krabbelkäfer ein Hakenkreuz auf dem Rücken. Die Bildunterschrift lautete:
"Wer schweigt
stimmt zu.
Alle die schweigen
alle die zustimmen
sind mit Schuld"
Das gab mir zu denken.


Nimm Dir die paar Minuten, schau Dir den Wahl-O-Mat (http://www.wahl-o-mat.de/europa/) an, klick Dich da durch,  steh auf, geh ins Wahllokal, hol Dir Deinen Wahlschein und stimme für eine kleine Partei, die die großten Übereinstimmungen mit Deinen Gedanken hat.
Verschenk nicht die wenigen Möglichkeiten, die Du hast.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Blubb am Sonntag, 07. Juni 2009 - 12:26:04
die Parteien müssten sich aller-, aller-, allerspätestens dann mal fragen, warum 99 von 100 nicht mehr zur Wahl gehen.
Weil viele Wahlberechtigte gleich mal "ich vertraue keiner Partei" sagen, ohne sich groß zu informieren.
Wenn kleine, neugegründete Parteien gleich mal pauschal mit den großen Parteien in einen Topf geworfen werden und ihnen pauschal Unfähigkeit/Korruption etc vorgeworfen wird, und ihnen somit gleich die Fähigkeit, irgendetwas zu ändern abgesprochen wird, dann kann sich auch nie etwas ändern.


Vor ein paar Jahren, nach den Brandanschlägen vor Rostock, habe ich auf einem Konzert einer bekannten deutschen Band mal ein T-Shirt gesehen. Als Motiv hatte es das Filmplakat vom Schweigen der Lämmer, nur hatte der auf dem Mund sitzende Krabbelkäfer ein Hakenkreuz auf dem Rücken. Die Bildunterschrift lautete:
"Wer schweigt
stimmt zu.
Alle die schweigen
alle die zustimmen
sind mit Schuld"
Das gab mir zu denken.


Nimm Dir die paar Minuten, schau Dir den Wahl-O-Mat (http://www.wahl-o-mat.de/europa/) an, klick Dich da durch,  steh auf, geh ins Wahllokal, hol Dir Deinen Wahlschein und stimme für eine kleine Partei, die die großten Übereinstimmungen mit Deinen Gedanken hat.
Verschenk nicht die wenigen Möglichkeiten, die Du hast.

Da kann man eigentlich nur sagen: "Bravo und volle Zustimmung!"

Wer bei so einer wichtigen Wahl nicht wählen geht, ist eben selber Schuld.

Ansonsten in eine Partei oder anderen Interessenverband eintreten und versuchen aktiv zu gestalten, als immer nur griesgrämig zu sagen, man könne ja eh nichts ändern.

Ich habe per Briefwahl meine Stimme abgegeben und eine Partei gewählt, die ich bisher noch nie gewählt habe, weil mich deren Personal und deren Programm überzeugt hat. Und gerade einige kleinere Gruppierungen, von vielen hier verächtlich als Spaßparteien bezeichnet (Warum eigentlich?), bieten mit ihrer Programmatik auch Platz für Meinungen, die von den "5 Großen" eher am Rande thematisiert werden.

Und auch noch was zum Euro. Ich denke eher, dass wir mehr Vor- als Nachteile davon haben. Gerade die Briten müssen in der aktuellen Krise sich wohl eingestehen, dass das Festhalten am Pfund auf lange Sicht gesehen ein Fehler ist, wenn man sieht wie massiv das Britische Pfund an Wert verliert.

Und wer zu guter Letzt noch ein bisschen was Wissenswertes zum "Vertrag von Lissabon" und zugleich auch noch ein bisschen der englischen Sprache mächtig ist sollte mal den englischen Wikipediaeintrag (http://en.wikipedia.org/wiki/Treaty_of_Lisbon#Parliament) dazu lesen. Er bringt uns mehr Vor- als Nachteile.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: swetlana am Sonntag, 07. Juni 2009 - 14:47:47
Nimm Dir die paar Minuten, schau Dir den Wahl-O-Mat (http://www.wahl-o-mat.de/europa/) an, klick Dich da durch,  steh auf, geh ins Wahllokal, hol Dir Deinen Wahlschein und stimme für eine kleine Partei, die die großten Übereinstimmungen mit Deinen Gedanken hat.
Verschenk nicht die wenigen Möglichkeiten, die Du hast.

Ok, Slarti, mach ich!
Bis 6 hab ich ja noch Zeit.

swetlana
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Capitano am Sonntag, 07. Juni 2009 - 15:50:29
So, ich habs getan!

Allerdings ist der 1 m lange Stimmzettel doch eher unhandlich und eigentlich eine Farce.

Ich hab dann auch gezweifelt, wen ich eigentlich wählen soll, stand da doch eine Piratenpartei zur Wahl und ich als alter Seemann...

Wie schaffen es solche Parteien in die Listen zu kommen, allein deren Namen lässt doch schon an der Ernsthaftigkeit zweifeln?

Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Blubb am Sonntag, 07. Juni 2009 - 16:52:16
So, ich habs getan!

Allerdings ist der 1 m lange Stimmzettel doch eher unhandlich und eigentlich eine Farce.

Ich hab dann auch gezweifelt, wen ich eigentlich wählen soll, stand da doch eine Piratenpartei zur Wahl und ich als alter Seemann...

Wie schaffen es solche Parteien in die Listen zu kommen, allein deren Namen lässt doch schon an der Ernsthaftigkeit zweifeln?



Die Thematik, die vertreten wird, ist eine sehr gute, nämlich der Kampf gegen den schleichenden Überwachungsstaat, ein freies Internet und besseren Datenschutz. Sie sind somit eine sehr gut wählbare Alternative. Jedenfalls besser als die ganzen Christenfundis.

Der Name rührt übrigens von der schwedischen Downloadplattform "Pirate Bay" her. Schweden ist auch quasi das Ursprungsland der Piratenparteien ujnd dort haben sie auch sehr gute Chancen ins Parlament einzuziehen.

Eine ernstzunehmende Partei ist das allemal.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: saab am Sonntag, 07. Juni 2009 - 16:56:24


          P I R A T E N

          P A R T E I`N

          tauscht man die Buchstaben .....................
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: bluesnmore am Sonntag, 07. Juni 2009 - 17:07:33
(http://www.smilies.4-user.de/include/Optimismus/smilie_op_008.gif) (http://www.smilies.4-user.de)

Grandios..!!!

Das nenn´ich mal ein Wortspiel..
oder auch Teekesselchen..!!

 :respekt
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Blubb am Sonntag, 07. Juni 2009 - 17:09:22
(http://www.smilies.4-user.de/include/Optimismus/smilie_op_008.gif) (http://www.smilies.4-user.de)

Grandios..!!!

Das nenn´ich mal ein Wortspiel..
oder auch Teekesselchen..!!

 :respekt

Nur zur Info: Teekesselchen (http://de.wikipedia.org/wiki/Teekesselchen)

Keine Ursache ;)
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Capitano am Sonntag, 07. Juni 2009 - 17:13:34
Ja, wenn schon, dann ein Anagramm (http://de.wikipedia.org/wiki/Anagramm)! Eine Partei für fortschrittliche Rätsel?

Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: saab am Sonntag, 07. Juni 2009 - 17:15:59
Ja, wenn schon, dann ein Anagramm (http://de.wikipedia.org/wiki/Anagramm)! Eine Partei für fortschrittliche Rätsel?




            eine Partei, die die Rätsel Europas lösen könnte, das wäre die Lösung ! :D
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Blubb am Sonntag, 07. Juni 2009 - 17:18:06
Ja, wenn schon, dann ein Anagramm (http://de.wikipedia.org/wiki/Anagramm)! Eine Partei für fortschrittliche Rätsel?



Ich verweise auf meine Ausführungen zu den Piraten. :) Wie gesagt, eine gut wählbare Alternative.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: bluesnmore am Sonntag, 07. Juni 2009 - 17:20:12
Danke für die Aufklärung...
aber ich kenne sowohl

Teekesselchen

als auch

Anagramme

Genau deshalb habe ich geschrieben,
was ich geschrieben habe...
weil es beides ist...

Schön, daß wir mal darüber gesprochen haben.. (http://www.smilies.4-user.de/include/Yahoo/smilie_yahoo_057.gif) (http://www.smilies.4-user.de)
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Johomo am Sonntag, 07. Juni 2009 - 18:23:05
Slartis Kampf gegen die Windmühle CSU war vergebens. (http://www.smilies.4-user.de/include/Militaer/smilie_mil_039.gif) (http://www.smilies.4-user.de)
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: DerDerbste am Sonntag, 07. Juni 2009 - 20:33:01
An dieser Stelle möchte ich mich nochmal beim Wahlamt der Stadt bedanken, die mir meine beantragten Briefwahlunterlagen nicht (!) geschickt hat.
Und bei der Rentner-Partei, die lt. Wahl-O-Mat-Auswertung zu mir am besten passte :D
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: saab am Sonntag, 07. Juni 2009 - 23:16:28


         In den meisten osteuropäischen EU Ländern hat es einen Rechtsruck gegeben  >:(
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: swetlana am Sonntag, 07. Juni 2009 - 23:48:16
An dieser Stelle möchte ich mich nochmal beim Wahlamt der Stadt bedanken, die mir meine beantragten Briefwahlunterlagen nicht (!) geschickt hat.
Und bei der Rentner-Partei, die lt. Wahl-O-Mat-Auswertung zu mir am besten passte :D


Naja, dafür bin ich wenigstens zur Wahl gegangen.
Dank der intensiven Bekümmerung von Slarti und Blubb etc. - ihr könnt euch gratulieren.

Ich habe "Die Frauen" gewählt, obwohl mir beim Ankreuzen in der Wahlkabine leichte Schauer über den Rücken liefen. Ich bekam die Vorstellung von Lila-Latzhosen-Emanzen nicht ganz aus dem Kopf. Aber laut Wahlomat waren sie diejenigen, die ich wählen sollte.  8)

swetlana
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: saab am Sonntag, 07. Juni 2009 - 23:53:35


          Erzählt einem Wahlabstinenzler doch mal was ein Wahl-O- Mat ist,

          sowas ähnliches als wenn man sich von einem Zufallsgenerator

          den Lottoschein ausfüllen lässt ?  :lach
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Blubb am Montag, 08. Juni 2009 - 00:36:29
Beim Wahl-O-Maten musst du zu einer bestimmten Anzahl von politischen Thesen sagen, ob du neutral, ablehnend oder zustimmend zu ihnen stehst. Danach musst du sagen, welche Parteien du präferierst, kannst das aber auch lassen und dann wird dir gezeigt welches Parteiprogramm am ehesten mit deiner Beantwortung der Fragen übereinstimmt.

Ist eine sehr gute erste Entscheidungshilfe. Man kommt aber nicht daran vorbei, sich mit den Parteiprogrammen auseinanderzusetzen.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Capitano am Montag, 08. Juni 2009 - 08:36:35
Da nimmt mir also so ein Java-Applet o.ä die Entscheidung ab, welche Partei mein Interessen am besten vertritt.  Nein Danke kann ich da nur sagen.

Guter alter Klassenkampf - wo bist Du geblieben?
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: saab am Montag, 08. Juni 2009 - 09:05:30
Da nimmt mir also so ein Java-Applet o.ä die Entscheidung ab, welche Partei mein Interessen am besten vertritt.  Nein Danke kann ich da nur sagen.

Guter alter Klassenkampf - wo bist Du geblieben?


            Ich sag' ja, Lottoschein !
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Opa Online am Montag, 08. Juni 2009 - 10:13:42


         In den meisten osteuropäischen EU Ländern hat es einen Rechtsruck gegeben  >:(



Und da wird mir Angst und Bange, wenn ich sehe, welchen Zuspruch diese Parteien haben !  :o
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Johomo am Montag, 08. Juni 2009 - 10:16:48
Es liegt an der Parteiverdrossenheit und der damit verbundenen Nichtwähler. Wenn eine normale Wählerbereitschaft da wäre, würden die Prozentzahlen anders ausfallen.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Blubb am Montag, 08. Juni 2009 - 14:44:35
Da nimmt mir also so ein Java-Applet o.ä die Entscheidung ab, welche Partei mein Interessen am besten vertritt.  Nein Danke kann ich da nur sagen.

Guter alter Klassenkampf - wo bist Du geblieben?


Es nimmt Dir deine Entscheidung nicht ab. Es ist eine kleine Entschiedungshilfe, mehr aber auch nicht. Von Lotterie kann hier gar keine Rede sein.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Montag, 08. Juni 2009 - 17:10:16
So so, Parteienverdrossenheit, Politikmüdigkeit, kein Vertrauen zu Politikern - es ist erstaunlich wer so alles "Schuld" ist und für eine Begründung herzuhalten, um nicht wählen zu gehen! Leute, das ist mir wirklich zu billig!

Ja, wenn keiner mehr zu Wahl geht - dann wird es immer "Rebellen" gehen die es doch tun, und die bestimmen halt dann, was da kommen soll. Und dann bin ich mal gespannt auf die Klagen, wenn da denn überhaupt noch möglich ist.

Es gibt derzit 192 Staaten, davon nur 85 Demokratien.

Ist Euch eigentlich bewusst, das es auch heute noch Menschen auf diesem Planeten gibt, die dafür in den Knast gehen oder sogar sterben, das sie wählen gehen können? Und hier? Hier sind alle plöd nur man selber nicht und deshalb geh ich nicht wählen.  Ne, ne Leute, so funktioniert das nicht.

Im Gegenteil: Wem etwas nicht passt oder wer eine Partei nicht mag, der wählt halt das, was ihm passt. Oder er wählt zumindest ungültig um seine Stimme nicht zu verschenken. Oder macht seine eigene Partei auf? Ja, das macht Mühe und viel Arbeit - aber wer sich nicht bewegt wird halt nie etwas bewegen, weder im Kleinen und schon gar nicht im Großen!

Engagiert Euch, ändert was - wenn schon nicht in einer Partei, dann wenigstens mit Eurem Kreuz auf dem Wahlzettel.


Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Johomo am Montag, 08. Juni 2009 - 17:36:25
Groundstar, wer wird denn gleich alle hier in einen Topf werfen? Das ist aber nicht sehr nobel. Immerhin gibt es hier auch welche die gewählt haben!
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Blubb am Montag, 08. Juni 2009 - 17:54:24
So so, Parteienverdrossenheit, Politikmüdigkeit, kein Vertrauen zu Politikern - es ist erstaunlich wer so alles "Schuld" ist und für eine Begründung herzuhalten, um nicht wählen zu gehen! Leute, das ist mir wirklich zu billig!

Ja, wenn keiner mehr zu Wahl geht - dann wird es immer "Rebellen" gehen die es doch tun, und die bestimmen halt dann, was da kommen soll. Und dann bin ich mal gespannt auf die Klagen, wenn da denn überhaupt noch möglich ist.

Es gibt derzit 192 Staaten, davon nur 85 Demokratien.

Ist Euch eigentlich bewusst, das es auch heute noch Menschen auf diesem Planeten gibt, die dafür in den Knast gehen oder sogar sterben, das sie wählen gehen können? Und hier? Hier sind alle plöd nur man selber nicht und deshalb geh ich nicht wählen.  Ne, ne Leute, so funktioniert das nicht.

Im Gegenteil: Wem etwas nicht passt oder wer eine Partei nicht mag, der wählt halt das, was ihm passt. Oder er wählt zumindest ungültig um seine Stimme nicht zu verschenken. Oder macht seine eigene Partei auf? Ja, das macht Mühe und viel Arbeit - aber wer sich nicht bewegt wird halt nie etwas bewegen, weder im Kleinen und schon gar nicht im Großen!

Engagiert Euch, ändert was - wenn schon nicht in einer Partei, dann wenigstens mit Eurem Kreuz auf dem Wahlzettel.




Sehr guter Beitrag, gorundstar. Einige sind ein bisschen zu bequem geworden und sind sich wohö auch nicht mehr bewusst in welch vorteilhafter Position sie sind.

@DrKloebner: Es richtet sich wohl ausschließlich an die, die aus irgendeinem Grund nicht zur Wahl gegangen sind.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Montag, 08. Juni 2009 - 17:59:22
Groundstar, wer wird denn gleich alle hier in einen Topf werfen? Das ist aber nicht sehr nobel. Immerhin gibt es hier auch welche die gewählt haben!

Ok, Wählerinnen und Wähler sind von der Kritik - natürlich - ausgenommen!
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Itzeflitze am Dienstag, 09. Juni 2009 - 09:28:20
Mal so eine Frage am Rande:

Wenn demnächst Kanzler/in Wahl ist, und er/sie kommt von einer anderen Partei als der, mit der wir in der EU vertreten sind, welche Wirkung hat das dann? (Beispiel: SPD ist in der EU und wir bekommen einen "Grünen" Kanzler)
Oder läuft das völlig neutral zueinander?
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Slartibartfass am Dienstag, 09. Juni 2009 - 09:46:44
Mal so eine Frage am Rande:

Wenn demnächst Kanzler/in Wahl ist, und er/sie kommt von einer anderen Partei als der, mit der wir in der EU vertreten sind, welche Wirkung hat das dann? (Beispiel: SPD ist in der EU und wir bekommen einen "Grünen" Kanzler)
Oder läuft das völlig neutral zueinander?
Was meinst Du mit "in der EU vertreten"?
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Johomo am Dienstag, 09. Juni 2009 - 10:02:12
"Wir" sind doch in der EU mit allen Parteien vertreten, die auch im Bundestag sind! 
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Blubb am Dienstag, 09. Juni 2009 - 12:44:53
Mal so eine Frage am Rande:

Wenn demnächst Kanzler/in Wahl ist, und er/sie kommt von einer anderen Partei als der, mit der wir in der EU vertreten sind, welche Wirkung hat das dann? (Beispiel: SPD ist in der EU und wir bekommen einen "Grünen" Kanzler)
Oder läuft das völlig neutral zueinander?

Ich verstehe die Frage nicht.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Itzeflitze am Dienstag, 09. Juni 2009 - 13:01:09
Sorry, blöd ausgedrückt. Bei der Wahl vor ein paar Tagen habt ihr doch euren Favoriten fürs europäische Parlament gewählt.

Zitat
"Wir" sind doch in der EU mit allen Parteien vertreten, die auch im Bundestag sind! 

Aha. Also sind es immer die selben Parteien. Dann verstehe ich Europawahl erstrecht nicht.

Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Johomo am Dienstag, 09. Juni 2009 - 13:27:27
Sorry, blöd ausgedrückt. Bei der Wahl vor ein paar Tagen habt ihr doch euren Favoriten fürs europäische Parlament gewählt.

Zitat
"Wir" sind doch in der EU mit allen Parteien vertreten, die auch im Bundestag sind! 

Aha. Also sind es immer die selben Parteien. Dann verstehe ich Europawahl erstrecht nicht.


Siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/EU-Parlament
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: ae8090 am Dienstag, 09. Juni 2009 - 15:57:51
Mal so eine Frage am Rande:

Wenn demnächst Kanzler/in Wahl ist, und er/sie kommt von einer anderen Partei als der, mit der wir in der EU vertreten sind, welche Wirkung hat das dann? (Beispiel: SPD ist in der EU und wir bekommen einen "Grünen" Kanzler)
Oder läuft das völlig neutral zueinander?

1. Ist nicht demnächst Kanzler/innenwahl, sondern Bundestagswahl. Wir wählen das Parlament, das Parlament dann den / die Kanzler/in.
2. In einem demokratisch gewählten Parlament sind immer mehrere Parteien vertreten, die Zusammensetzung ergibt sich aus dem Stimmenverhältnis bei der Wahl.
3. Auch das EU-Parlament ist ein Parlament, und aus Deutschland sind mehrere Parteien vertreten: CDU, SPD, FDP, Grüne, Linke. Darum ist es durchaus wahrscheinlich, dass sowohl die Parttei des / der nächsten Kanzlers/in im EU-Parlament vertreten ist als auch andere Parteien.

Darum verstehe ich Deine Frage letztlich nicht. Es ist ja z.B. auch möglich, dass in einem Bundesland die eine Partei die Mehrheit hat und im Bund die andere. Dann wird ein Bürger dieses Bundeslandes im Land von der einen Partei regiert und im Bund von der anderen. Wo ist das Problem?

Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Blubb am Dienstag, 09. Juni 2009 - 16:38:00
Sorry, blöd ausgedrückt. Bei der Wahl vor ein paar Tagen habt ihr doch euren Favoriten fürs europäische Parlament gewählt.

Zitat
"Wir" sind doch in der EU mit allen Parteien vertreten, die auch im Bundestag sind! 

Aha. Also sind es immer die selben Parteien. Dann verstehe ich Europawahl erstrecht nicht.



Die Aussage verstehe ich noch weniger.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Johomo am Dienstag, 09. Juni 2009 - 16:42:52
Sorry, blöd ausgedrückt. Bei der Wahl vor ein paar Tagen habt ihr doch euren Favoriten fürs europäische Parlament gewählt.

Zitat
"Wir" sind doch in der EU mit allen Parteien vertreten, die auch im Bundestag sind! 

Aha. Also sind es immer die selben Parteien. Dann verstehe ich Europawahl erstrecht nicht.



Die Aussage verstehe ich noch weniger.
Und grade bei solchen Aussagen müssen die Parteien noch viel Aufklärungsarbeit leisten, damit die nichtwissende Bevölkerung versteht, warum sie wählen gehen sollen.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Dienstag, 09. Juni 2009 - 16:49:11
Sorry, blöd ausgedrückt. Bei der Wahl vor ein paar Tagen habt ihr doch euren Favoriten fürs europäische Parlament gewählt.

Zitat
"Wir" sind doch in der EU mit allen Parteien vertreten, die auch im Bundestag sind! 

Aha. Also sind es immer die selben Parteien. Dann verstehe ich Europawahl erstrecht nicht.



Die Aussage verstehe ich noch weniger.
Und grade bei solchen Aussagen müssen die Parteien noch viel Aufklärungsarbeit leisten, damit die nichtwissende Bevölkerung versteht, warum sie wählen gehen sollen.

Nun, ist das Aufgebe der Parteien oder ist es Teil der Allgemeinbildung zu verstehen, warum wir wählen gehen können?

Das Thema muss doch bitte auch in den Schulen entsprechend vermittelt werden, von den Eltern und erst dann von Parteien. Und wer als Erwachsener, Lebenserfahrener und einigermaßen gebildeter Mensch ( die wir doch fast alle sind, oder) nicht weiß, warum er wählen soll und darf, dem soll gesagt sein:

Könntest Du nicht wählen gehen dürfen, hättest Du nicht die Freiheit, eine solche Wahl und eine eigene Meinung zu haben.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Blubb am Dienstag, 09. Juni 2009 - 16:52:06
Sorry, blöd ausgedrückt. Bei der Wahl vor ein paar Tagen habt ihr doch euren Favoriten fürs europäische Parlament gewählt.

Zitat
"Wir" sind doch in der EU mit allen Parteien vertreten, die auch im Bundestag sind! 

Aha. Also sind es immer die selben Parteien. Dann verstehe ich Europawahl erstrecht nicht.



Die Aussage verstehe ich noch weniger.
Und grade bei solchen Aussagen müssen die Parteien noch viel Aufklärungsarbeit leisten, damit die nichtwissende Bevölkerung versteht, warum sie wählen gehen sollen.

Irgendwie hast du schon Recht, aber ich halte auch wenig davon, dass der Bürger immer nur still da sitzen soll, um sich von den Politikern die Informationen, wie gebratene Tauben in den Mund schieben zu lassen.
Jeder hat die Möglichkeit sich auch mal selbst und eigenständig zu informieren, warum es wichtig ist da wählen zu gehen, was er wählen möchte etc.. Das fängt damit an, dass man sich z.B. im Netz mal Infos von den Parteien anguckt oder sich mal eine Broschüre von denen holt. Wenn man wissen will, warum die EU wichtig ist, was  die Wahl für das Parlament und warum der Vertrag von Lissabon im Prinzip eine gute Sache ist, kann auch bei im Netz, z.B. bei wiki nachschauen. Weh tut es keinem.

Ich finde es irgendwie falsch andauernd die Politiker dafür verantwortlich zu machen, dass es keine guten Informationen gibt. Jeder kann für sich selbst mal die Initiative ergreifen.
Und wenn die Politik(er)verdrossenheit so groß ist, hört erst Recht keiner auf die, wenn es um solche Dinge geht.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Dienstag, 09. Juni 2009 - 16:56:42
...
Ich finde es irgendwie falsch andauernd die Politiker dafür verantwortlich zu machen, dass es keine guten Informationen gibt. Jeder kann für sich selbst mal die Initiative ergreifen.
Und wenn die Politik(er)verdrossenheit so groß ist, hört erst Recht keiner auf die, wenn es um solche Dinge geht.

Informationen zu Parteien, Programmen, EU-parlament gibt es zuhauf! Für jeden Bildungsgrad, jede Altersgruppe sogar oft in verschiedenen Sprachen.

Was es halt nicht gibt: Call-a-Politiker - der kommt dann nach Hause und erklärt mal die Politik...
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Blubb am Dienstag, 09. Juni 2009 - 16:58:56
@groundstar: Ich sehe gerade, dass wir eigentlich fast genau das Gleiche gesagt haben. ;)
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Dienstag, 09. Juni 2009 - 17:02:39
@groundstar: Ich sehe gerade, dass wir eigentlich fast genau das Gleiche gesagt haben. ;)

 :meinemeinung
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Johomo am Dienstag, 09. Juni 2009 - 17:28:09


Ich finde es irgendwie falsch andauernd die Politiker dafür verantwortlich zu machen, dass es keine guten Informationen gibt. Jeder kann für sich selbst mal die Initiative ergreifen.
Und wenn die Politik(er)verdrossenheit so groß ist, hört erst Recht keiner auf die, wenn es um solche Dinge geht.
Aber die Politiker wollen doch gewählt werden, also sollen sie sich auch drum kümmern, das man sie wählt!
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Dienstag, 09. Juni 2009 - 18:07:55


Ich finde es irgendwie falsch andauernd die Politiker dafür verantwortlich zu machen, dass es keine guten Informationen gibt. Jeder kann für sich selbst mal die Initiative ergreifen.
Und wenn die Politik(er)verdrossenheit so groß ist, hört erst Recht keiner auf die, wenn es um solche Dinge geht.
Aber die Politiker wollen doch gewählt werden, also sollen sie sich auch drum kümmern, das man sie wählt!

Ich denke, daß sie das tun. Nur sehen oder hören wollen das Viele leider nicht.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Slartibartfass am Dienstag, 09. Juni 2009 - 18:22:58
Slartis Kampf gegen die Windmühle CSU war vergebens. (http://www.smilies.4-user.de/include/Militaer/smilie_mil_039.gif) (http://www.smilies.4-user.de)
Es war kein Kampf gegen die CSU, sondern gegen das Argument "Es bringt doch sowieso nichts, wenn ich einer kleinen Partei meine Stimme gebe".

Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Johomo am Dienstag, 09. Juni 2009 - 19:18:29
Es war kein Kampf gegen die CSU, sondern gegen das Argument "Es bringt doch sowieso nichts, wenn ich einer kleinen Partei meine Stimme gebe".


Aber Du hast sie namentlich genannt!  ;D
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Blubb am Dienstag, 09. Juni 2009 - 20:36:54


Ich finde es irgendwie falsch andauernd die Politiker dafür verantwortlich zu machen, dass es keine guten Informationen gibt. Jeder kann für sich selbst mal die Initiative ergreifen.
Und wenn die Politik(er)verdrossenheit so groß ist, hört erst Recht keiner auf die, wenn es um solche Dinge geht.
Aber die Politiker wollen doch gewählt werden, also sollen sie sich auch drum kümmern, das man sie wählt!

Ich sehe das genauso wie groundstar. Nur gehen die Bemühungen der Politiker meist in einem Wust aus medialer Dauerbefeuerung, Ignoranz von vielen, sowie externer Meinungen, z.B. von Meinungsforschern etc., unter.

Im Grundgesetz steht ja auch, dass die Parteien bei der politischen Willensbildung mitwirken und nicht dass sie allein dafür verantwortlich sind.

Dieses "Die wollen mich nicht, also wähl ich sie nicht." ist mir eindeutig zu billig.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Johomo am Dienstag, 09. Juni 2009 - 20:40:32
So habe ich das nicht gemeint. Wenn sie die Stimmen der bisherigen Nichtwähler haben wollen, dann sollen sie mehr Aufklärung halten, warum man überhaupt wählen sollte.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Slartibartfass am Dienstag, 09. Juni 2009 - 20:46:50
mehr Aufklärung [...] warum man überhaupt wählen sollte.
Das ist eher die Aufgabe von staatlichen Institutionen als von Parteien.

Die Parteien liefern die Argumente, wieso man sie wählen sollte, wenn man wählen geht.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Blubb am Dienstag, 09. Juni 2009 - 21:03:03
Außerdem verschaffen sich die Parteien Gehör, nur wenn die viele da schon mit der "Interessiert mich eh nicht"-Einstellung ran gehen bringt das alles nichts.

Und ich muss slartibartfass auch zustimmen. Wenn z.B. Jugendliche schon in der Schule nur am Rande lernen, warum es wichitg ist wählen zu gehen ist eigentlich Hopfen und Malz verloren.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: ae8090 am Dienstag, 09. Juni 2009 - 21:40:56
mehr Aufklärung [...] warum man überhaupt wählen sollte.
Das ist eher die Aufgabe von staatlichen Institutionen als von Parteien.

Die Parteien liefern die Argumente, wieso man sie wählen sollte, wenn man wählen geht.

wieso von staatlichen Institutionen? das klingt so ausschließlich, wie Du es sagst (vielleicht auch: wie ich es höre). Sicherlich gehört es aus meiner Sicht zum Bildungs- und Erziehungs*auftrag der Allgemeinbildenden wie Berufsbildenden Schulen, auch auf diesem Felde zu bilden. Ohne Frage und wenn wir genauer hinsehen würden, gäbe es sicherlich hier und da Optimierungsbedarf zu entdecken.

Aber ist es nicht auch erste und edelste Pflicht eines jeden freien Bürgers, sich selbst zu informieren? Sich selbst seines eigenes Verstandes zu bedienen? Sapere aude!!

Hier sei an Immanuel Kant erinnert, diesem wunderbaren Philosophen der Aufklrung und - was gerne unterschlagen wird, weil es nicht in den Mainstram passt - diesem nicht minder wunderbaren Lehrer der Theologie:

Zitat
AUFKLÄRUNG ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines andern zu bedienen. Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.


* ja Erziehungsauftrag!!! Auch wenn ich viele Lehrer weiß, die meinen, für Erziehung nicht zuständig zu sein. Sie irren!!! So sollten mal das Wort "Pädagoge" schlicht ins Deutsche übersetzen. Aber welcher "Knabenführer" hat heute noch klassische Bildung genossen, kann noch Griechisch und Latein, hat Plato gelesen und Sokrates durchdacht, kennt sich mit Seneca und Cicero aus oder hat die Apologia Confessionis Augustanae einmal übersetzt und sich mit diesen geistesgeschichtlichen Zeugnissen wirklich auseinandergesetzt?
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Slartibartfass am Dienstag, 09. Juni 2009 - 21:53:46
mehr Aufklärung [...] warum man überhaupt wählen sollte.
Das ist eher die Aufgabe von staatlichen Institutionen als von Parteien.
Die Parteien liefern die Argumente, wieso man sie wählen sollte, wenn man wählen geht.
wieso von staatlichen Institutionen? das klingt so ausschließlich, wie Du es sagst (vielleicht auch: wie ich es höre).
Ich möchte den staatlichen Institutionen kein exklusives Informationsrech (bzw Infowmationspflicht) zuweisen.
Aber ich sehe es als wichtige Aufgabe, diese Informationen bereitzustellen und zu verteilen. In sofern haben die staatlichen Stellen (und nicht die politischen Parteien) eine Bringschuld.

Zitat
Aber ist es nicht auch erste und edelste Pflicht eines jeden freien Bürgers, sich selbst zu informieren?
Ja! Eindeutig. (Holschuld)

Zitat
Sich selbst seines eigenes Verstandes zu bedienen? Sapere aude!!
Leider reicht es bei vielein nur für die "B"s: Bier, Busen, Bundesliga. (Vieleicht noch blöde bolidische Barolen.)


Zitat
* ja Erziehungsauftrag!!! Auch wenn ich viele Lehrer weiß, die meinen, für Erziehung nicht zuständig zu sein. Sie irren!!!
Ein Lehrer ist auch nicht exklusiv für die Erziehung zuständig. Ein winzigkleiner, häufig schon fast vergessener Teil der Erziehungsarbeit sollte von den Eltern geleistet werden.  ::)
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: Johomo am Dienstag, 09. Juni 2009 - 22:10:38
Bei mir reichen 3 B's = Bauch, Brille, Bart  ;D
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: ae8090 am Dienstag, 09. Juni 2009 - 22:13:40

...
Zitat
* ja Erziehungsauftrag!!! Auch wenn ich viele Lehrer weiß, die meinen, für Erziehung nicht zuständig zu sein. Sie irren!!!
Ein Lehrer ist auch nicht exklusiv für die Erziehung zuständig. Ein winzigkleiner, häufig schon fast vergessener Teil der Erziehungsarbeit sollte von den Eltern geleistet werden ::)

Zweifelsohne fällt die Hauptverantwortung der Erziehung den Eltern zu. Das wollte ich nicht in Frage stellen. Und was wir in unserer Gesellschaft oftmals beobachten müssen, ist mit dem Wort Nicht-Erziehung in der Tat nur recht milde umschrieben.

Deshalb stört es mich trotzdem, wenn Lehrer meinen, sie hätten in Bezug auf die Erziehung von Kindern und Jugendlichen keine Verantwortung. Zweifelsohne haben sie diese und ich halte derlei Äußerungen, die ich in insgesamt bislang gut 25 Schuljahren meiner drei Kinder (zu) oft gehört habe, für absolut verantwortungslos! Diese "Lehrer" haben ihrer Job verfehlt - nicht um Zentimeter, sondern um mehrere Meter!

Ja, ich möchte sogar noch einen Schritt weiter gehen: Wenn ein Lehrer dieses aus Überzeugung oder Unvermögen nicht zu tun imstande ist, steht es ihm frei, sich einen anderen Job zu suchen, denn der Beruf des Pädagogen beinhaltet eben nicht nur die reine Wissensvermittlung, sondern eben auch die Begleitung auf dem Wege, zu reifen und erwachsen(er) zu werden, Wertevermittlung etc. Also all, das, was mit dem Oberbegriff "Erziehung" gemeint ist. Das entlässt kein Elternteil aus seiner Verantwortung für die Erziehung seines Sprößlings, sondern es stellt ihm einen Vertreter der Allgemeinheit an die Seite. Und das ist legitim, denn wir sind soziale Wesen und leben in, mit und von dieser Gesellschaft.

Ginge es nur im Wissensvermittlung würden keine Pädagogen gebraucht. Konservendosen würden reichen (Kästner, Das fliegende Klassenzimmer)
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: saab am Dienstag, 09. Juni 2009 - 22:59:18


        Waren wir nicht noch vor kurzem bei der Euro- Wahl,

        wieso sitzen wir denn jetzt miteinem mal auf der Schulbank ?
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: ae8090 am Dienstag, 09. Juni 2009 - 23:02:57


        Waren wir nicht noch vor kurzem bei der Euro- Wahl,

        wieso sitzen wir denn jetzt miteinem mal auf der Schulbank ?

weil lebendige Diskussionen manchmal ein recht dynamisches Eigenleben führen. Und weil politische Bildung eben nichterst mit dem 18. Geburtstag beginnt, sondern Teil der Erziehung und der Bildung von klein auf an ist.
Titel: Re: Kriterien zur Eurowahl
Beitrag von: saab am Dienstag, 09. Juni 2009 - 23:06:03


        Waren wir nicht noch vor kurzem bei der Euro- Wahl,

        wieso sitzen wir denn jetzt miteinem mal auf der Schulbank ?

weil lebendige Diskussionen manchmal ein recht dynamisches Eigenleben führen. Und weil politische Bildung eben nichterst mit dem 18. Geburtstag beginnt, sondern Teil der Erziehung und der Bildung von klein auf an ist.


            Ich habe für solche Eskapaden bis jetzt immer einen zwischen die Hörner bekommen !