ITZEHOE-LIVE

STADT - LAND - STÖR => LANDFUNK => Thema gestartet von: ToRü | ToРуз am Freitag, 20. Januar 2012 - 14:19:00

Titel: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Freitag, 20. Januar 2012 - 14:19:00
+++EILMELDUNG+++
Drogeriekette Schlecker ist insolvent

Die größte deutsche Drogeriekette Schlecker ist insolvent. Entsprechende Informationen der "Lebensmittel Zeitung" wurden der Deutschen Presse-Agentur bestätigt. Das Unternehmen steckt in den roten Zahlen und schließt derzeit bundesweit Hunderte von Filialen. Artikel folgt in den Kommentaren.

Q: ftd.de
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: JonnyWalker am Freitag, 20. Januar 2012 - 14:39:29
War abzusehen, dass es soweit kommt, bei den Praktiken auch kein Wunder
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: breughel am Freitag, 20. Januar 2012 - 14:42:51
War abzusehen, dass es soweit kommt, bei den Praktiken auch kein Wunder
Wieso? Geiz ist doch geil.
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: NF am Freitag, 20. Januar 2012 - 18:11:55
War abzusehen, dass es soweit kommt, bei den Praktiken auch kein Wunder
Wieso? Geiz ist doch geil.

NICHTS davon ist geil - höchstens die gerechte Strafe für die, die es verbockt haben!!!

Selbst für die Mitarbeiter prima - endlich eine Chance auf faire Behandlung/Belohnung.
Wenn es die Familie wirklich Ernst meint ,bleibt IHR ja die Chance das viele Geld, welches Sie auf Kosten anderer verdient hat, wieder (zumindest zum Teil) zu reinvestieren. Das wäre mal ein echt starkes Zeichen zur inneren Rundum-Erneuerung des Unternehmens.
Und gut ist das sich die Guten durchsetzen - dm und (größtenteils) auch Rossmann verdienen mit anständiger Arbeit anständiges Geld. Hr. Werner hat vielen gezeigt, wie es geht...DANKE dafür, Lebens-Leistung lohnt sich (auch für ANDERE).
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Mittwoch, 14. März 2012 - 12:01:42
Jetzt ist auch raus, welche Filialen zumachen werden:

ITZEHOE GRAF-EGBERT-RING
HOHENLOCKSTEDT KIELER STR
KELLINGHUSEN LINDENSTR
GLÜCKSTADT GROßE KREMPERSTR

Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: breughel am Mittwoch, 14. März 2012 - 12:10:09
Und die im HC nicht?
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Mittwoch, 14. März 2012 - 12:16:12
Und die im HC nicht?

Offenbar nicht. habe das aus der veröffentlichten Schließungs-Liste von Schlecker
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: wutz am Mittwoch, 14. März 2012 - 12:33:46
Und die im HC nicht?

Offenbar nicht. habe das aus der veröffentlichten Schließungs-Liste von Schlecker

Haha,(http://www.itzehoe-live.net/index.php/topic,12299.msg154072.html#msg154072) ist schon seit Tagen geräumt. Aber wohl nicht auf Grund der Insolvenz.
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: breughel am Mittwoch, 14. März 2012 - 12:37:20
Aus Mangel an Ware vielleicht?
Ich vermute, dass die Liste insofern nur die Läden beinhaltet, die nicht schon dicht sind.
Es werdne also mehr sein, als aufgelistet.
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Mittwoch, 14. März 2012 - 12:40:23
Aus Mangel an Ware vielleicht?
Ich vermute, dass die Liste insofern nur die Läden beinhaltet, die nicht schon dicht sind.
Es werdne also mehr sein, als aufgelistet.

Sorry, vergaß den Listenlink (http://videos.focus.de/video/201203/schliessungen-schlecker.pdf)
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: Johomo am Mittwoch, 14. März 2012 - 12:47:15
Die Filiale im HC ist schon seit Ende Februar dicht. Aber die Schließung war schon lange vorher geplant und hat somit nichts mit der Insolvenz zu tun.
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: eilandhegel am Mittwoch, 14. März 2012 - 12:54:29
Plus die Filiale in der Oelixdorfer Chaussee.

Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: pauli am Donnerstag, 29. März 2012 - 20:49:18
Auch wenn das Thema irgendwie keinen mehr interessiert. Nun ist der Versuch einer Auffanggesellschaft tot. Die Kündigungen gehen wohl heute raus. Und nach einhelliger politischer Meinung gibt es einen Schuldigen. Die FDP.
Diese herzlosen marktradikalen...
Meine Meinung als parteipolitisch völlig unabhängiger Nichtwähler:
Was sollte der ganze Sch... mit der Auffanggesellschaft???
Zum Glück haben wir, bei aller berechtigten Kritik, ein bemerkenswertes soziales Sicherungssystem, das bei Arbeitslosigkeit greift.
Dort sind alle gleich und das ist auch gut so. Eine Klassengesellschaft in der Arbeitslosigkeit kann nicht das Ziel sein. Wer bei der kleinen Klitsche um die Ecke arbeitslos wird, muss sich auch mit den staatlichen Leistungen begnügen, warum sollte das nicht auch für die Schlecker-Leute gelten ?
Eine zeitliche Häufung von Einzelschicksalen sollte nicht mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung erzeugen als unabhängig voneinander eintretende Einzelschicksale gleicher Anzahl.
Wenn mich etwas an der Sache anko..., ist es mal wieder das parteipolitische Ausschlachten der Sache.
Von den Leuten, die gerade verschulden, dass uns Geringverdienerhaushalt die kalte Progression  auch in Zukunft de facto immer ärmer macht. Zum Beispiel...
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: NF am Donnerstag, 29. März 2012 - 23:05:29

@ pauli:  :dafuer

Warum sollte die gleiche Gesellschaft, die aus gutem Grund nicht mehr zu Hr. Schleckers schlecht geführten Läden (und Mitarbeitern) gegangen ist, plötzlich zwangsweise für dessen Pleite einstehen?
Warum wieder so ein kompliziertes Solidarinstrument - in vielen Gegenden Deutschlands lassen sich garantiert bessere Jobs finden!
Warum erhält die Familie Schlecker immer noch eine Aufwandsentschädigung von geschätzt 70.000,- € monatlich?
Warum kümmert man sich nicht -wie pauli schrieb - um die wirklichen Probleme, davon gibt es genug in unserem Sozialsystem genug!
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: rizzo am Donnerstag, 29. März 2012 - 23:22:07

@ pauli:  :dafuer

Warum sollte die gleiche Gesellschaft, die aus gutem Grund nicht mehr zu Hr. Schleckers schlecht geführten Läden (und Mitarbeitern) gegangen ist, plötzlich zwangsweise für dessen Pleite einstehen?
Warum wieder so ein kompliziertes Solidarinstrument - in vielen Gegenden Deutschlands lassen sich garantiert bessere Jobs finden!
Warum erhält die Familie Schlecker immer noch eine Aufwandsentschädigung von geschätzt 70.000,- € monatlich?
Warum kümmert man sich nicht -wie pauli schrieb - um die wirklichen Probleme, davon gibt es genug in unserem Sozialsystem genug!

In den Medien wurde es heute so dargestellt, als ob es eher darum ging, durch die Auffanggesellschaft etwas Zeit zu gewinnen, die "gesunden" Teile Schleckers zu retten. Durch die nun zwangsläufig auflaufende Kündigungsschutz-Klagewelle werden nicht nur die Arbeitsgerichte weiter belastet, sondern auch der finanzielle Spielraum für den Insolvenzverwalter. Tenor: "Wenn jetzt an dieser Stelle Geld eingespart wird, könnte es nachher um so teurer werden." Ich kenne mich mit der Materie nicht gut aus und finde es grundsätzlich auch nicht gut, immer nur die Grossen rauszuhauen.

Dass die FDP in ihrer ungünstigen Lage allerdings jetzt auf ein Mal bei allen möglichen Themen ein Profil geben möchte finde ich etwas unglücklich. Damals bei der Geschichte mit den "Hotel-Subventionen" hatte die Partei offenbar ja auch nicht das Gemeinwohl im Blick...
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: NF am Donnerstag, 29. März 2012 - 23:33:06
In den Medien wurde es heute so dargestellt, als ob es eher darum ging, durch die Auffanggesellschaft etwas Zeit zu gewinnen, die "gesunden" Teile Schleckers zu retten. Durch die nun zwangsläufig auflaufende Kündigungsschutz-Klagewelle werden nicht nur die Arbeitsgerichte weiter belastet, sondern auch der finanzielle Spielraum für den Insolvenzverwalter. Tenor: "Wenn jetzt an dieser Stelle Geld eingespart wird, könnte es nachher um so teurer werden." Ich kenne mich mit der Materie nicht gut aus und finde es grundsätzlich auch nicht gut, immer nur die Grossen rauszuhauen.

Zeit gewinnen...
 - für die zwielichtigen Beteiligungsgesellschaften, Fonds etc. - damit sie ein Schnäppchen schlagen können und der Gewinn dann bei der endgültigen Zerschlagung angemessen hoch bleibt...
 - für den Insolvenzverwalter - der ja leider auch nur nach Sachwerten entsprechend honoriert wird...damit er sich wenigstens etwas Mühe gibt.
 - der letzte im Engelsgewand aufgetretene Retter hat sein wahres Gesicht (noch) nicht zeigen können/dürfen...

Ich behaupte: Niemals wird sich ein gesunder Händler an Schlecker ernsthaft beteiligen, das Unternehmen ist nur noch für die schnellen Gewinne zweifelhafter Retter gut - und da kann  KEINER mehr wirklich helfen.
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: wassolls am Freitag, 30. März 2012 - 06:35:50
Zitat
und das ist auch gut so. Eine Klassengesellschaft in der Arbeitslosigkeit kann nicht das Ziel sein. Wer bei der kleinen Klitsche um die EckWas sollte der ganze Sch... mit der Auffanggesellschaft???
Zum Glück haben wir, bei aller berechtigten Kritik, ein bemerkenswertes soziales Sicherungssystem, das bei Arbeitslosigkeit greift.
Dort sind alle gleich e arbeitslos wird, muss sich auch mit den staatlichen Leistungen begnügen, warum sollte das nicht auch für die Schlecker-Leute gelten ?

Ich glaube du verstehst den Sinn einer Auffanggesellschaft nicht.
Ich war in einer....... und es war gut so!
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: Rizzi am Freitag, 30. März 2012 - 07:20:19
Zitat
und das ist auch gut so. Eine Klassengesellschaft in der Arbeitslosigkeit kann nicht das Ziel sein. Wer bei der kleinen Klitsche um die EckWas sollte der ganze Sch... mit der Auffanggesellschaft???
Zum Glück haben wir, bei aller berechtigten Kritik, ein bemerkenswertes soziales Sicherungssystem, das bei Arbeitslosigkeit greift.
Dort sind alle gleich e arbeitslos wird, muss sich auch mit den staatlichen Leistungen begnügen, warum sollte das nicht auch für die Schlecker-Leute gelten ?

Ich glaube du verstehst den Sinn einer Auffanggesellschaft nicht.
Ich war in einer....... und es war gut so!

Dann erkläre uns doch bitte einmal den Sinn und den für dich persönlich daraus generierten Vorteil.
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: breughel am Freitag, 30. März 2012 - 09:16:32
In den Medien wurde es heute so dargestellt, als ob es eher darum ging, durch die Auffanggesellschaft etwas Zeit zu gewinnen, die "gesunden" Teile Schleckers zu retten. Durch die nun zwangsläufig auflaufende Kündigungsschutz-Klagewelle werden nicht nur die Arbeitsgerichte weiter belastet, sondern auch der finanzielle Spielraum für den Insolvenzverwalter. Tenor: "Wenn jetzt an dieser Stelle Geld eingespart wird, könnte es nachher um so teurer werden." Ich kenne mich mit der Materie nicht gut aus und finde es grundsätzlich auch nicht gut, immer nur die Grossen rauszuhauen.

Zeit gewinnen...
 - für die zwielichtigen Beteiligungsgesellschaften, Fonds etc. - damit sie ein Schnäppchen schlagen können und der Gewinn dann bei der endgültigen Zerschlagung angemessen hoch bleibt...
 - für den Insolvenzverwalter - der ja leider auch nur nach Sachwerten entsprechend honoriert wird...damit er sich wenigstens etwas Mühe gibt.
 - der letzte im Engelsgewand aufgetretene Retter hat sein wahres Gesicht (noch) nicht zeigen können/dürfen...

Ich behaupte: Niemals wird sich ein gesunder Händler an Schlecker ernsthaft beteiligen, das Unternehmen ist nur noch für die schnellen Gewinne zweifelhafter Retter gut - und da kann  KEINER mehr wirklich helfen.
dem stimme ich zu - der markt ist aufgeteilt unter sehr starken Marken - DM und Rossmann. Dazu dann einige Spezialisten.
Da bleibt für eine Kette mit lausigem Image (das ist nicht mehr zu retten) kein Platz.
Die ehemaligen Mitarbeiter sind so oder so in den A--- gekniffen.
Wer wenig verdiente erhält auch wenig Leistung danach.
Belastbare und motivierte Mitarbeiterinnen, die mit wenig Geld zufrieden sind, werden derzeit gerne eingestellt.
Insofern steht häufig einer Kontinuität nichts im Weg.
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Freitag, 30. März 2012 - 10:23:25
Wer stellt denn eine Auffanggesellschaft für einen insolventen Mittelständler auf, oder einen kleinen Handwerker?
Hilft hier der Staat auch? Nein - im Gegenteil!

Natürlich tut eine Pleite den dort Beschäftigten weh, keine Frage. Aber Schlecker war nunmal ein Privatunternehmen. Und ich erinnere daran, dass es ja auch die Mitarbeiter waren, die vor noch nicht allzulanger Zeit zurecht - über die miesen Arbeitsbedingungen und die entsprechende Bezahlung beklagt haben. Aber das ist jetzt alles natürlich vergessen.

Die staatlich garantierte Auffanggesellschaft war doch ein politischer Schachzug, der gescheitert ist und der Sündenbock war schnell gefunden.
Warum macht B-W das nicht alleine? Die Steuern der vergangenen Jahrzehnte haben sie ja auch alleine kassiert, oder?

Nicht alle 11000 MitarbeiterInnen werden in die Arbeitslosigkeit gehen müssen; gerade im Einzelhandel werden gute Mitarbeiter gesucht. Wie immer, werden auch einige auf der Strecke bleiben. Das ist sehr bedauerlich.

Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: Rizzi am Freitag, 30. März 2012 - 11:02:31
Wer stellt denn eine Auffanggesellschaft für einen insolventen Mittelständler auf, oder einen kleinen Handwerker?
Hilft hier der Staat auch? Nein - im Gegenteil!

Natürlich tut eine Pleite den dort Beschäftigten weh, keine Frage. Aber Schlecker war nunmal ein Privatunternehmen. Und ich erinnere daran, dass es ja auch die Mitarbeiter waren, die vor noch nicht allzulanger Zeit zurecht - über die miesen Arbeitsbedingungen und die entsprechende Bezahlung beklagt haben. Aber das ist jetzt alles natürlich vergessen.

Die staatlich garantierte Auffanggesellschaft war doch ein politischer Schachzug, der gescheitert ist und der Sündenbock war schnell gefunden.
Warum macht B-W das nicht alleine? Die Steuern der vergangenen Jahrzehnte haben sie ja auch alleine kassiert, oder?

Nicht alle 11000 MitarbeiterInnen werden in die Arbeitslosigkeit gehen müssen; gerade im Einzelhandel werden gute Mitarbeiter gesucht. Wie immer, werden auch einige auf der Strecke bleiben. Das ist sehr bedauerlich.

Nur bedeutet die Ablehnung der Transfergesellschaft vermutlich das komplette Aus für Schlecker. Und damit dürften dann nicht nur 11.000 Beschäftigte in eine Transfergesellschaft wechseln sondern fast 22.000 Beschäftigte auf den Schlag arbeitslos werden.

Nun können wir uns fragen, was wohl für den Steuerzahler teurer kommt ....  :-X

Aber die versammelte Wirtschaftskompetenz der FDP kann nun den freien Wettbewerb feiern.
Völlig verkannt wird dabei: Es ging hier nicht um bares Geld sondern um eine Bürgschaft der Länder. Der überlebende Teil von Schlecker hätte 70 Millionen € privates Geld als „Abfindung“ in die Transfergesellschaft eingebracht, um für das halbe Jahr die Sozialabgaben zu leisten. 
Und nur für den Fall, dass der "Rest" Schleckers dann später doch noch hätte abgewickelt werden müssen, wäre die Länder-Bürgschaft zu einer Staatshilfe für die Sozialkassen verkommen.

Es wurde meiner Ansicht nach eine große Chance vertan, viele viele Steuergelder einzusparen.
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: rizzo am Freitag, 30. März 2012 - 11:36:32
Wer stellt denn eine Auffanggesellschaft für einen insolventen Mittelständler auf, oder einen kleinen Handwerker?
Hilft hier der Staat auch? Nein - im Gegenteil!

Natürlich tut eine Pleite den dort Beschäftigten weh, keine Frage. Aber Schlecker war nunmal ein Privatunternehmen. Und ich erinnere daran, dass es ja auch die Mitarbeiter waren, die vor noch nicht allzulanger Zeit zurecht - über die miesen Arbeitsbedingungen und die entsprechende Bezahlung beklagt haben. Aber das ist jetzt alles natürlich vergessen.

Die staatlich garantierte Auffanggesellschaft war doch ein politischer Schachzug, der gescheitert ist und der Sündenbock war schnell gefunden.
Warum macht B-W das nicht alleine? Die Steuern der vergangenen Jahrzehnte haben sie ja auch alleine kassiert, oder?

Nicht alle 11000 MitarbeiterInnen werden in die Arbeitslosigkeit gehen müssen; gerade im Einzelhandel werden gute Mitarbeiter gesucht. Wie immer, werden auch einige auf der Strecke bleiben. Das ist sehr bedauerlich.

Nur bedeutet die Ablehnung der Transfergesellschaft vermutlich das komplette Aus für Schlecker. Und damit dürften dann nicht nur 11.000 Beschäftigte in eine Transfergesellschaft wechseln sondern fast 22.000 Beschäftigte auf den Schlag arbeitslos werden.

Nun können wir uns fragen, was wohl für den Steuerzahler teurer kommt ....  :-X

Aber die versammelte Wirtschaftskompetenz der FDP kann nun den freien Wettbewerb feiern.
Völlig verkannt wird dabei: Es ging hier nicht um bares Geld sondern um eine Bürgschaft der Länder. Der überlebende Teil von Schlecker hätte 70 Millionen € privates Geld als „Abfindung“ in die Transfergesellschaft eingebracht, um für das halbe Jahr die Sozialabgaben zu leisten. 
Und nur für den Fall, dass der "Rest" Schleckers dann später doch noch hätte abgewickelt werden müssen, wäre die Länder-Bürgschaft zu einer Staatshilfe für die Sozialkassen verkommen.

Es wurde meiner Ansicht nach eine große Chance vertan, viele viele Steuergelder einzusparen.

Im Einzelhandel gibt es deutschlandweit derzeit mehrere 10000 freie Stellen. Schlecker-Mitarbeiterinnen betreuen ja bekanntermaßen häufig die Läden komplett alleine. Wenn sich bei einem Einzelhändler ein Ex-Schlecker-Mitarbeiter bewirbt, dann wird er/sie sich die Bewerbung zumindest mal ansehen nehme ich an.
Zudem werden die Kuchenstücke für die anderen Drogeriemärkte durch die Schlecker-Pleite ein bisschen größer, was den Personalbedarf dort evtl. auch ein wenig steigen lässt.

Eine wirkliche Aufschlüsselung welche Variante (Auffanggesellschaft oder nicht) für den Steuerzahler am Ende günstiger geworden wäre, wird es logischerweise nie geben, aber es würde mich nicht wundern, wenn sich die 22000 Kündigungen mittelfristig nur wenig auf den Arbeitsmarkt auswirken würden.

So unsympathisch und sprunghaft mir die Politik der FDP teilweise vorkommt, rege ich mich doch immer mehr über die "Medienmeute" auf, die nun scheinbar die Schuldigen für das "Leiden der armen Schlecker-Frauen" ausgemacht haben. Wenn die staatliche Unterstützung durchgewunken worden wäre, hätte es gehiessen "den Großunternehmen werden Staatsgelder nachgeworfen" (s. Schröders Holzmann-"Rettung").
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: Rizzi am Freitag, 30. März 2012 - 11:48:19
Wer stellt denn eine Auffanggesellschaft für einen insolventen Mittelständler auf, oder einen kleinen Handwerker?
Hilft hier der Staat auch? Nein - im Gegenteil!

Natürlich tut eine Pleite den dort Beschäftigten weh, keine Frage. Aber Schlecker war nunmal ein Privatunternehmen. Und ich erinnere daran, dass es ja auch die Mitarbeiter waren, die vor noch nicht allzulanger Zeit zurecht - über die miesen Arbeitsbedingungen und die entsprechende Bezahlung beklagt haben. Aber das ist jetzt alles natürlich vergessen.

Die staatlich garantierte Auffanggesellschaft war doch ein politischer Schachzug, der gescheitert ist und der Sündenbock war schnell gefunden.
Warum macht B-W das nicht alleine? Die Steuern der vergangenen Jahrzehnte haben sie ja auch alleine kassiert, oder?

Nicht alle 11000 MitarbeiterInnen werden in die Arbeitslosigkeit gehen müssen; gerade im Einzelhandel werden gute Mitarbeiter gesucht. Wie immer, werden auch einige auf der Strecke bleiben. Das ist sehr bedauerlich.

Nur bedeutet die Ablehnung der Transfergesellschaft vermutlich das komplette Aus für Schlecker. Und damit dürften dann nicht nur 11.000 Beschäftigte in eine Transfergesellschaft wechseln sondern fast 22.000 Beschäftigte auf den Schlag arbeitslos werden.

Nun können wir uns fragen, was wohl für den Steuerzahler teurer kommt ....  :-X

Aber die versammelte Wirtschaftskompetenz der FDP kann nun den freien Wettbewerb feiern.
Völlig verkannt wird dabei: Es ging hier nicht um bares Geld sondern um eine Bürgschaft der Länder. Der überlebende Teil von Schlecker hätte 70 Millionen € privates Geld als „Abfindung“ in die Transfergesellschaft eingebracht, um für das halbe Jahr die Sozialabgaben zu leisten. 
Und nur für den Fall, dass der "Rest" Schleckers dann später doch noch hätte abgewickelt werden müssen, wäre die Länder-Bürgschaft zu einer Staatshilfe für die Sozialkassen verkommen.

Es wurde meiner Ansicht nach eine große Chance vertan, viele viele Steuergelder einzusparen.

Im Einzelhandel gibt es deutschlandweit derzeit mehrere 10000 freie Stellen. Schlecker-Mitarbeiterinnen betreuen ja bekanntermaßen häufig die Läden komplett alleine. Wenn sich bei einem Einzelhändler ein Ex-Schlecker-Mitarbeiter bewirbt, dann wird er/sie sich die Bewerbung zumindest mal ansehen nehme ich an.
Zudem werden die Kuchenstücke für die anderen Drogeriemärkte durch die Schlecker-Pleite ein bisschen größer, was den Personalbedarf dort evtl. auch ein wenig steigen lässt.

Eine wirkliche Aufschlüsselung welche Variante (Auffanggesellschaft oder nicht) für den Steuerzahler am Ende günstiger geworden wäre, wird es logischerweise nie geben, aber es würde mich nicht wundern, wenn sich die 22000 Kündigungen mittelfristig nur wenig auf den Arbeitsmarkt auswirken würden.

So unsympathisch und sprunghaft mir die Politik der FDP teilweise vorkommt, rege ich mich doch immer mehr über die "Medienmeute" auf, die nun scheinbar die Schuldigen für das "Leiden der armen Schlecker-Frauen" ausgemacht haben. Wenn die staatliche Unterstützung durchgewunken worden wäre, hätte es gehiessen "den Großunternehmen werden Staatsgelder nachgeworfen" (s. Schröders Holzmann-"Rettung").

Aber wieso retten und verstaatlichen CDU / CSU / FDP dann private Banken ?

Ach so, Schlecker ist wohl nicht systemrelevant.     ;)
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Freitag, 30. März 2012 - 12:08:49
Wer stellt denn eine Auffanggesellschaft für einen insolventen Mittelständler auf, oder einen kleinen Handwerker?
Hilft hier der Staat auch? Nein - im Gegenteil!

Natürlich tut eine Pleite den dort Beschäftigten weh, keine Frage. Aber Schlecker war nunmal ein Privatunternehmen. Und ich erinnere daran, dass es ja auch die Mitarbeiter waren, die vor noch nicht allzulanger Zeit zurecht - über die miesen Arbeitsbedingungen und die entsprechende Bezahlung beklagt haben. Aber das ist jetzt alles natürlich vergessen.

Die staatlich garantierte Auffanggesellschaft war doch ein politischer Schachzug, der gescheitert ist und der Sündenbock war schnell gefunden.
Warum macht B-W das nicht alleine? Die Steuern der vergangenen Jahrzehnte haben sie ja auch alleine kassiert, oder?

Nicht alle 11000 MitarbeiterInnen werden in die Arbeitslosigkeit gehen müssen; gerade im Einzelhandel werden gute Mitarbeiter gesucht. Wie immer, werden auch einige auf der Strecke bleiben. Das ist sehr bedauerlich.

Nur bedeutet die Ablehnung der Transfergesellschaft vermutlich das komplette Aus für Schlecker. Und damit dürften dann nicht nur 11.000 Beschäftigte in eine Transfergesellschaft wechseln sondern fast 22.000 Beschäftigte auf den Schlag arbeitslos werden.

Nun können wir uns fragen, was wohl für den Steuerzahler teurer kommt ....  :-X

Aber die versammelte Wirtschaftskompetenz der FDP kann nun den freien Wettbewerb feiern.
Völlig verkannt wird dabei: Es ging hier nicht um bares Geld sondern um eine Bürgschaft der Länder. Der überlebende Teil von Schlecker hätte 70 Millionen € privates Geld als „Abfindung“ in die Transfergesellschaft eingebracht, um für das halbe Jahr die Sozialabgaben zu leisten. 
Und nur für den Fall, dass der "Rest" Schleckers dann später doch noch hätte abgewickelt werden müssen, wäre die Länder-Bürgschaft zu einer Staatshilfe für die Sozialkassen verkommen.

Es wurde meiner Ansicht nach eine große Chance vertan, viele viele Steuergelder einzusparen.

Im Einzelhandel gibt es deutschlandweit derzeit mehrere 10000 freie Stellen. Schlecker-Mitarbeiterinnen betreuen ja bekanntermaßen häufig die Läden komplett alleine. Wenn sich bei einem Einzelhändler ein Ex-Schlecker-Mitarbeiter bewirbt, dann wird er/sie sich die Bewerbung zumindest mal ansehen nehme ich an.
Zudem werden die Kuchenstücke für die anderen Drogeriemärkte durch die Schlecker-Pleite ein bisschen größer, was den Personalbedarf dort evtl. auch ein wenig steigen lässt.

Eine wirkliche Aufschlüsselung welche Variante (Auffanggesellschaft oder nicht) für den Steuerzahler am Ende günstiger geworden wäre, wird es logischerweise nie geben, aber es würde mich nicht wundern, wenn sich die 22000 Kündigungen mittelfristig nur wenig auf den Arbeitsmarkt auswirken würden.

So unsympathisch und sprunghaft mir die Politik der FDP teilweise vorkommt, rege ich mich doch immer mehr über die "Medienmeute" auf, die nun scheinbar die Schuldigen für das "Leiden der armen Schlecker-Frauen" ausgemacht haben. Wenn die staatliche Unterstützung durchgewunken worden wäre, hätte es gehiessen "den Großunternehmen werden Staatsgelder nachgeworfen" (s. Schröders Holzmann-"Rettung").

Aber wieso retten und verstaatlichen CDU / CSU / FDP dann private Banken ?

Ach so, Schlecker ist wohl nicht systemrelevant.     ;)

Ach so, Schlecker soll verstaatlicht werden? Hm...  ???

Und man muss auch hier sehen, was es uns kostet, wenn Banken pleite gehen, oder das Bankensystem zusammenbricht. Gefällt mir das? Nein, aber dann und wann muss man eben Kröten schlucken. Schlecker ist ein Privatunternehmen. Und wie gesagt und da wiederhole ich mich gerne, warum macht B-W das nicht alleine? Die in guten Zeiten kassierten Steuern wurden ja auch nicht solidarisch geteilt...

Und dann fand ich noch dies hier, mal so als Erinnerung - hat sicherlich auch ein wenig zu der Misere beigetragen:

(https://fbcdn-sphotos-a.:-P.net/hphotos-ak-snc7/398900_3437912543256_1133761468_33288257_1987979735_n.jpg)
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Freitag, 30. März 2012 - 12:41:26
Hier noch mal ein paar Kommentare:

Die Märkische Allgemeine schreibt: "Es war richtig, dem insolventen Unternehmen nicht noch Subventionen hinterherzuwerfen. Grund für die Misere ist nicht das Versagen der Politik, sondern die verfehlte Unternehmenspolitik. Die Schleckers haben es nicht geschafft, in dem gut laufenden Drogeriemarkt den Platzhirsch auf Kurs zu halten. Firmenpatriarch Anton Schlecker hat sich mit der Bevormundung und der Ausbeutung seiner Verkäuferinnen einen so schlechten Ruf erworben, dass viele Kunden woanders hingegangen sind."

Die Nordsee-Zeitung meint: "Welchen Wert hat eine zentrale Transfergesellschaft, wenn die Mitarbeiterinnen übers ganze Land verstreut sind? Hier sind vielmehr die Arbeitsämter die richtige Anlaufstelle. Dort müssten die Berater die Lage vor Ort kennen und Stellen und Qualifizierungsmöglichkeiten anbieten können. Obendrein ist dafür im Haushalt der Bundesagentur für Arbeit auch genug Geld da, schließlich sprudeln die Einnahmen und gleichzeitig sinken die Ausgaben für das Arbeitslosengeld. Deshalb ist es richtig, nicht zusätzlich Geld in Transfergesellschaften zu packen, die keinen zusätzlichen Nutzen haben."

In den "ARD-Tagesthemen" hieß es: "Dem SPD-Mann Schmid hätte die Bürgschaft gut in die grün-rote Einjahresregierungsbilanz gepasst. Jetzt steht er mit leeren Händen da. Mitleid mit Schlecker-Verkäuferinnen, ein tolles Feld zur Profilierung der Politiker […]

ARD-tagesschau.de-Umfrage
 (http://umfrage.tagesschau.de/umfrage/poll_dbdata.php?oid=schlecker262)
Die ganze Bürgschaftsaktion also politisch fragwürdig und wirtschaftlich mit Recht umstritten. Viele Firmen gehen in Deutschland täglich bankrott. Eine Welle der Empörung - Fehlanzeige. Außerdem sind die Chancen, schnell unterzukommen, für Verkäufer und Verkäuferinnen gar nicht so schlecht. Und wenn eine Bundesagentur für Arbeit nicht auf die Reihe bringt, was eine Beschäftigungsgesellschaft macht - nämlich schulen, betreuen, vermitteln -, sollte man auch mal darüber nachdenken, welche Berechtigung das Arbeitsamt hat."

Die Financial Times Deutschland hält den Streit um eine Transfergesellschaft nach der Schleckerpleite für ein Trauerspiel: "[...]vor allem wegen jener Sozialdemokraten, Linken und Grünen, die nun nach der staatlichen Auffanglösung schreien, um sich so den Wählern in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein als angeblich soziale Kraft zu empfehlen. Denn bei diesem politischen Fingerhakeln wird die wichtigste Frage verdrängt: Was nutzt eine Transfergesellschaft überhaupt? Die Antwort, das sollten vor allem die Rösler-Kritiker einräumen: nicht viel.

Dazu auch ein ftd-Kommentar: Schlecker verdient keine Staatshilfe (http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:gescheiterte-auffangloesung-schlecker-verdient-keine-staatshilfe/70016056.html)
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: breughel am Freitag, 30. März 2012 - 13:09:07
Wenn jetzt auf die Tränendrüse gedrückt wird und auf einmal alle die armen Schleckerfrauen so lieb haben, dann sollten sie sich mal überlegen, was sie für die Faruen taten, als sie noch in ihrem jämmerlichen Job waren.
Wer interessiert sich schon für die Verkäufer generell - auch für die, die jetzt noch ganztägig unter wüstester Musikbeschallung in Trendshops für lumpiges Geld arbeiten.
Wer zum Boykott von Schlecker aufrief reif auhc zum verlust der Arbeitsplätze auf.
Lediglich die Gewerkschaft Verdi darf für sich beanspruchen, hier sehr engagiert gekämpft zu haben. Sonst gäbe es kein Betriebsräte dort.
Eine gute Arbeitsagentur ist es, was die Mitarbeiterinnen nun brauchen.
Mal sehen, was geschieht, falls Opel in Bochum kippt...............................
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Freitag, 30. März 2012 - 13:39:40
ich vergaß ja eines meiner favourites:

(https://fbcdn-sphotos-a.:-P.net/hphotos-ak-snc6/205712_1619156849019_1539332777_31216647_5506601_n.jpg)

Und aus der Welt (oooohhhh): Stunde der politischen Heuchler (http://www.welt.de/debatte/kommentare/article106138983/Schlecker-und-die-Stunde-der-politischen-Heuchler.html)
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: Capitano am Freitag, 30. März 2012 - 14:08:56
ich vergaß ja eines meiner favourites:

(https://fbcdn-sphotos-a.:-P.net/hphotos-ak-snc6/205712_1619156849019_1539332777_31216647_5506601_n.jpg)

Und aus der Welt (oooohhhh): Stunde der politischen Heuchler (http://www.welt.de/debatte/kommentare/article106138983/Schlecker-und-die-Stunde-der-politischen-Heuchler.html)

Wie wärs mit einem Lied?

KEIN SCHWEIN KREUZT UNS AN!

Dieses jämmerliche rumgesülze der bald-nicht-mehr-da Partei nervt.

Noch schlimmer ist die hier vertretene Auffassung, dass Schlecker pleite ging weil die Mitarbeiter bessere Arbeitsbedingungen wollten!
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Freitag, 30. März 2012 - 14:15:34
ich vergaß ja eines meiner favourites:

(https://fbcdn-sphotos-a.:-P.net/hphotos-ak-snc6/205712_1619156849019_1539332777_31216647_5506601_n.jpg)

Und aus der Welt (oooohhhh): Stunde der politischen Heuchler (http://www.welt.de/debatte/kommentare/article106138983/Schlecker-und-die-Stunde-der-politischen-Heuchler.html)

Wie wärs mit einem Lied?

KEIN SCHWEIN KREUZT UNS AN!

Dieses jämmerliche rumgesülze der bald-nicht-mehr-da Partei nervt.

Noch schlimmer ist die hier vertretene Auffassung, dass Schlecker pleite ging weil die Mitarbeiter bessere Arbeitsbedingungen wollten!

Ein Lied? Bitteschön:

Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Freitag, 30. März 2012 - 14:18:30
...
Noch schlimmer ist die hier vertretene Auffassung, dass Schlecker pleite ging weil die Mitarbeiter bessere Arbeitsbedingungen wollten!

Wie kommst Du denn darauf?
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: breughel am Freitag, 30. März 2012 - 20:12:16
Da hatte der Capitano wohl die Brille nicht auf - das steht nirgendwo.
Wer aber zum Boykott von Schlecker aufrief, der hat sehr wohl zum Absturz kräftig beigetragen.
Es hätte effektivere Mittel zur Unterstützung der Mitarbeiterinnen gegeben.
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: wassolls am Samstag, 31. März 2012 - 10:19:48
Eine Auffanggesellschaft (Afg) gibt es wenn 30 oder mehr Leute entlassen werden.
Zweck dieser Gesellschaft ist es die Entlassenen  zu betreuen und evt. Umzuschulen.
Das Geld aus "meiner" Auffanggesellschaft kam vom Arbeitgeber,dem Staat und mir.
Wenn ich nicht in die Auffanggesellschaft gegangen wäre, hätte ich ein höhere Abfindung bekommen.

Der Vorteil dieser Afg ist das man in der Zeit sich andere Arbeitsplätze in Ruhe anschauen kann und dort kündigen kann wenn es einem nicht gefällt, ohne eine Sperre zu bekommen.
Das ist für das Selbstbewusstsein sehr wichtig.
Man geht dann wieder in die Afg.

Ich selber habe es nach 7 Monaten und nach 3 Monaten in 2 Firmen gemacht.
Die Afg hat mir auch die Hälfte(ca.2000€) eines Lehrgangs bezahlt den ich für den 2 Job brauchte.
Mir wurden auch die Benzinkosten für die 7 Monate in HH erstattet.(sonst hätte ich den Job wohl erstmal nicht angenommen)
Bei Bewerbungen bekommt man Hilfe.Das Material(Briefmarken,Bewerbungmappen usw.) stellt die Afg zu Verfügung.... ohne langes Gebettel.

Der psyhologische Aspekt ist auch noch da.
Man geht nicht zum Arbeitsamt sonder trifft noch die alten Kollegen in der Afg und kann sich mit denen Austauschen.
"Geteiltes Leid ist halbes Leid"
Für Leute die lange in einer Firma waren ist das teilweise sehr wichtig.

Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: wutz am Samstag, 31. März 2012 - 10:58:39
Viel wissen was, nur @wassolls hat es prima erklärt.
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: breughel am Samstag, 31. März 2012 - 12:24:14
Viel wissen was, nur @wassolls hat es prima erklärt.
ich möchte Deine Solidarität mit Wassolls nicht schmälern, leidet ihr dich gleichermaßen unter meinem Gelaber, aber darauf hinweisen, dass die Mitarbeiter von Schlecker über das gesamte Bundesgebiet verteilt sind  und schon deshalb eine Betreuung in einer Auffanggesellschaft schwierig bis sinnlos erscheint - man bedenke die Anfahrtswege, die geringe Personaldichte in der Fläche ( Kreis Steinburg dann vielleicht 10 MA, Kreis Dithm. ca. 12 MA usw.) und was will man den Mitarbeiterinnen bieten?
In Auffanggesellschaften werden auch viele Gelder sinnlos an Dienstleister verbraten - Bewerbungstrainings, Motivationsgequatsche usw.
Das ist eher etwas für die weniger attraktiven Bewerber - die Guten werden woanders eingestellt und fertig.
Und da nun mal in der tiefen Provinz wie Dithmarschen kaum Jobs da sind, wird auch eine Auffanggesellschaft kaum helfen.
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: wassolls am Samstag, 31. März 2012 - 15:09:26
Zitat
Bewerbungstrainings, Motivationsgequatsc he
Ich halte sowas nicht für Sinnlos.
Schreib mal nach x Jahren wieder eine Bewerbung.

Zitat
Das ist eher etwas für die weniger attraktiven Bewerber

Ab einem gewissen Alter ist man automatisch weniger attraktiv.

Zitat
aber darauf hinweisen, dass die Mitarbeiter von Schlecker über das gesamte Bundesgebiet verteilt sind  und schon deshalb eine Betreuung in einer Auffanggesellschaft schwierig bis sinnlos erscheint - man bedenke die Anfahrtswege
Es gehen auch nicht alle auf das gleiche Arbeitsamt...oder?
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: breughel am Samstag, 31. März 2012 - 22:58:53
Auch eine Auffanggesellschaft ändert das Alter nicht.
Und da nun alle sich an ihre Arbeitsagentur vor Ort wenden werden, können sie auch von dort Unterstützung bekommen - auch Bewerbungstraining.
Dass es in bestimmten Regionen sehr schwer wird, einen neuen Job zu finden, ist leider Fakt - so oder so.
Sicher war Schlecker gerade in schwachen Regionen nur deshalb attraktiv als Arbeitgeber weil praktisch keine Alternative da war.
Die Frauen sind ausgebeutet worden - und für einige wird es bessere Arbeit geben.
Ansonsten gilt - der Fall Schlecker ist ein Beispiel dafür, dass bessere Tarife und Arbeitsgesetze her müssen.
Und wenn die Frauenbeauftragten und ihre Unterstützerinnen mal wirklich was anpacken wollten, dann gäbe es da viel zu tun.
Die Damen zieht es aber nun sehr in den Dienst öffentlich finanzierter Jobs - so jämmerlich ist das halt.
Und außerdem ist jeder auch noch selbst für sich verantwortlich und sollte die "Opferrolle" nicht so leicht hervorholen.
Es wird in diesem Land viel zu viel auf den Staat geschielt und da dieser nun die Banken und das Ausland mit Geld überhäuft, warum sollte man nicht auch Geld bekommen - so sieht es auch aus.
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: Sanni am Freitag, 06. April 2012 - 11:06:27
Licht am Ende des Tunnels oder nur heiße Luft?

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,826160,00.html (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,826160,00.html)
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: breughel am Freitag, 06. April 2012 - 11:08:22
Licht am Ende des Tunnels oder nur heiße Luft?

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,826160,00.html (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,826160,00.html)

Finanzinvestor aus Tschechien klingt schon recht exotisch.
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Freitag, 06. April 2012 - 13:34:17
Tja, das Geld ist ja prinzipiell nicht weg, es hat derzeit nur jemand anders.
Und derzeit ist viel Geld in Osteuropa. Und wenn die es zu uns schieben, umso besser.

Man ist oft erstaunt, wie anders man dort seine Investments oft anders sieht. Im positiven Sinn.
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: breughel am Freitag, 06. April 2012 - 19:08:31
Tja, das Geld ist ja prinzipiell nicht weg, es hat derzeit nur jemand anders.
Und derzeit ist viel Geld in Osteuropa. Und wenn die es zu uns schieben, umso besser.

Man ist oft erstaunt, wie anders man dort seine Investments oft anders sieht. Im positiven Sinn.
ein Exportschlager der Tschechen ist derzeit Speed der übelsten Sorte. Da bekommt der Name Drogeriemarkt einen Beigeschmack.
Schlecker Austria ist übrigens nicht insolvent...............
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: NF am Freitag, 06. April 2012 - 21:54:00

...ich habe es mehr als nur geahnt - es geht nicht mehr um das eigentliche Kernthema:

Es geht nicht mehr um fehlende Telefone und Toiletten, vorbei das Jammern über die Horror-Arbeitsbedingungen früherer Tage, kein Satz mehr zu Lohndumping. Und an die Überwachungsskandale scheint sich auch niemand mehr zu erinnern.

...es geht nur noch um die Rendite - zwei wollen ernsthaft noch einen Asset-Deal machen.
Sprich den restlichen Sachbestand günstig kaufen - und diesen dann versilbern!
Und es gibt Leute, die daran noch Positives sehen können, meinen herzlichen Glückwunsch zu dieser Weltanschauung  :-\
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Freitag, 06. April 2012 - 22:52:00

...ich habe es mehr als nur geahnt - es geht nicht mehr um das eigentliche Kernthema:

Es geht nicht mehr um fehlende Telefone und Toiletten, vorbei das Jammern über die Horror-Arbeitsbedingungen früherer Tage, kein Satz mehr zu Lohndumping. Und an die Überwachungsskandale scheint sich auch niemand mehr zu erinnern.

...es geht nur noch um die Rendite - zwei wollen ernsthaft noch einen Asset-Deal machen.
Sprich den restlichen Sachbestand günstig kaufen - und diesen dann versilbern!
Und es gibt Leute, die daran noch Positives sehen können, meinen herzlichen Glückwunsch zu dieser Weltanschauung  :-\

Keiner wird die Reste kaufen, weil er Samariter ist. Das ist nun mal Realität.
Jeder Investor will, dass sich seine Investitionen rechnet. Das ist nicht verwerflich und nicht alle Finanzinvestoren sind Heuschrecken, sondern durchaus seriöse Sanierer.

Es ist aber für die verbleibende Belegschaft eine reale Chance, den Arbeitsplatz zu behalten. Ja, wie die Menschen bei Schlecker behandelt wurden war nicht in Ordnung. Aber in dieser Situation scheinen viele froh zu sein, dennoch  diesen Arbeitsplatz behalten zu können.
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: breughel am Freitag, 06. April 2012 - 23:02:50
Es gab am vergangenen Sonntag einen sehr interessanten Artikel zu Schlecker in der FAZ-Sonntagszeitung.
Tenor: Viele Frauen haben dort gerne gearbeitet - 2200.-€ Lohn für Vollzeit während andere Dro-märkte überwiegend Teilzeit und 400.-€ Kräfte zahlen.
Es soll ein Gemeinschaftsgefühl der Mitarbeiterinnen gegeben haben usw.
Es gab wohl viele Aspekte, die nicht so genau betrachtet wurden neben den Mängeln und dem Übel.
Ich habe nie gerne in den Märkten eingekauft - sie waren furchtbar öde und stets lief irgendwo ein Werbefernseher und die Mitarbeiterinnen sahen immer so aus, dass ich Mitleid empfand. Ich habe dort selten gekauft und vor allem dann wenn keine Alternative nahe war - so ist das, wenn man nicht dauernd mit dem Auto zum Einkauf fährt.
Ich kaufe auch ungern bei Rossmann oder DM - zu gestylt und voll künstlich mit Kundinnen, denen ich nicht gerne begegne und gut dressierten Verkäuferinnen.
Schlecker wird nun filetiert und ausgeschlachtet - die Geier kreisen.
Vielleicht will man Standorte und Lieferanten für eine neue Dumpingkette. Man wird dafür dann auch Verkäuferinnen finden. Zuverdienst ist das Stichwort.
Und zum Ausschlachten gehört auch der moralinsaure Dauerwahlkampf mit dem Thema "Schleckerfrauen".
Es gibt viele Schleckerfrauen - überall im Handel und in der Produktion.
Solange Kunden verlogen solche Praktiken akzeptieren, bleibt es so.
 
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: breughel am Samstag, 07. April 2012 - 09:49:57
Nachtrag: Das Angebot der Investoren aus der Slovakei ist unverbindlich - es handelt sich um 5 Freunde, die gemeinsam in Moskau studierten und dafür bekannt sind, Gesetzeslücken zu nutzen und mit der Politik gut zu stehen.
Damit sind sie dann wohl sehr gut geeignet, die Weiterverwendung der Frauen bei Schlecker zu sichern - um mal zu röslern.
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: NF am Freitag, 01. Juni 2012 - 22:23:48

letzte Meldung - ws geht wie erwartet zu ENDE...

Die insolvente Drogeriekette Schlecker wird abgewickelt. Das haben die Gläubiger am Freitag in Berlin beschlossen, wie Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz mitteilte. "Die Angebote waren nicht akzeptabel", erklärte Geiwitz. Sie lägen deutlich unter dem, was die Geldgeber bei einer Zerschlagung noch erlösen könnten.
Bis Ende Juni sollen Kündigungen an rund 13.200 Schlecker-Mitarbeiter verschickt werden. Am Freitagvormittag war die letzte Frist der drei größten Gläubiger für eine Rettung durch einen Investor ausgelaufen. Doch die Offerten konnten die Geldgeber und Lieferanten nicht überzeugen.

Alles ANDERE wäre auch nicht akzeptabel gewesen - so hat wenigstens der Insolvenzverwalter seine Kosten gedeckt, die Gläubiger den geringst möglichen Verlust in den Büchern, die Mitarbeiter endgültige Gewissheit.

Und die "Schnäppchenjäger"die  unter dem Pseudonym "Investor" auftraten sind zur Abwechslung mal leer ausgegangen - deren höchstes Risiko waren nämlich bezeichnenderweise die Personalkosten (inkl. der 4.500 zu erwartenden Prozesse gegen Ex-Mitarbeiter wg. der unverschämt geringen Abfindungsangebote).

Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Montag, 04. Juni 2012 - 18:11:57
Interessant:

"Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) lehnt finanzielle Hilfen des Landes für die Beschäftigten der insolventen Drogeriemarktkette ab. "Wir sind als Land nicht in der Lage, eine Transfergesellschaft oder einen Sonderfonds zu speisen, der dann über zwei oder drei Monate die Arbeitslosigkeit hinausschiebt..."

FTD: Schlecker - was bleibt übrig (http://www.facebook.com/l.php?u=http%3A%2F%2Fwww.ftd.de%2Funternehmen%2Fhandel-dienstleister%2F%3Apleite-der-drogeriekette-schlecker-das-bleibt-uebrig%2F70045719.html&h=MAQGwPDy5AQHNL71_BYa21c5HWYodr7KUztJ2geyGsNDd3w)

Bitte jetzt der Aufschrei der SPD und der Grünen; bitte so wie damals, als die FDP sich dagegen entschied...
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: Rizzi am Dienstag, 05. Juni 2012 - 11:09:48
Interessant:

"Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) lehnt finanzielle Hilfen des Landes für die Beschäftigten der insolventen Drogeriemarktkette ab. "Wir sind als Land nicht in der Lage, eine Transfergesellschaft oder einen Sonderfonds zu speisen, der dann über zwei oder drei Monate die Arbeitslosigkeit hinausschiebt..."

FTD: Schlecker - was bleibt übrig (http://www.facebook.com/l.php?u=http%3A%2F%2Fwww.ftd.de%2Funternehmen%2Fhandel-dienstleister%2F%3Apleite-der-drogeriekette-schlecker-das-bleibt-uebrig%2F70045719.html&h=MAQGwPDy5AQHNL71_BYa21c5HWYodr7KUztJ2geyGsNDd3w)

Bitte jetzt der Aufschrei der SPD und der Grünen; bitte so wie damals, als die FDP sich dagegen entschied...

Interessant ist, dass es der falsche Schneider war, der dort zitiert wurde.

Zitat
Die Rheinische Post hat ihren Vorabbericht zurückgezogen und dies mit einer Verwechslung begründet. Verwechselt wurden NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider und der NRW-Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Bernd Jürgen Schneider.

 ;)
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Dienstag, 05. Juni 2012 - 11:35:15
Interessant:

"Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) lehnt finanzielle Hilfen des Landes für die Beschäftigten der insolventen Drogeriemarktkette ab. "Wir sind als Land nicht in der Lage, eine Transfergesellschaft oder einen Sonderfonds zu speisen, der dann über zwei oder drei Monate die Arbeitslosigkeit hinausschiebt..."

FTD: Schlecker - was bleibt übrig (http://www.facebook.com/l.php?u=http%3A%2F%2Fwww.ftd.de%2Funternehmen%2Fhandel-dienstleister%2F%3Apleite-der-drogeriekette-schlecker-das-bleibt-uebrig%2F70045719.html&h=MAQGwPDy5AQHNL71_BYa21c5HWYodr7KUztJ2geyGsNDd3w)

Bitte jetzt der Aufschrei der SPD und der Grünen; bitte so wie damals, als die FDP sich dagegen entschied...

Interessant ist, dass es der falsche Schneider war, der dort zitiert wurde.

Zitat
Die Rheinische Post hat ihren Vorabbericht zurückgezogen und dies mit einer Verwechslung begründet. Verwechselt wurden NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider und der NRW-Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Bernd Jürgen Schneider.

 ;)

Ach soooo...  >:D
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: eilandhegel am Donnerstag, 14. Juni 2012 - 20:14:40
Not a valid youtube URL
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: Koch Th am Freitag, 15. Juni 2012 - 08:47:42
,@eilandhegel Was vergessen  ??? ??? Der Text fehlt.Oder fehlen Dir die Worte  ??? ???
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Freitag, 15. Juni 2012 - 08:55:58
,@eilandhegel Was vergessen  ??? ??? Der Text fehlt.Oder fehlen Dir die Worte  ??? ???

Ist doch Tonfilm...  >:D

Spass beiseite, ist ja selbsterklärend, oder? Der Mann leidet offenbar unter Inkontinenz und benötigt etwas mehr Toiletten- und Küchenpapier.

Das Prinzip klappt doch eigentlich auch in jedem 1€-Markt. Dauerausverkauf...
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: Katja am Freitag, 15. Juni 2012 - 09:20:30
UNGLAUBLICH!! Ich weiß nicht, ob ich schallend lachen soll oder verständnislos den Kopf schütteln!
Dieser Bericht fällt zunächst mal in die Rubrik 'typisch deutsch' für mich.

Von diesem End-Kunden einmal ganz abgesehen - die Verkäuferin scheint ein bißchen verklärt zu sein : "...all die Kunden, die heute hier auftauchten, regelmäßig hier gewesen wären, hätten wir nicht schließen brauchen.."

Man, man, man - seien wir doch einmal ehrlich: Schlecker hat IMMER die Menschen eingestellt, die woanders nichts (mehr) gefunden haben. Sie waren billig und willig, weil man ihre Situation ausgenutzt hat/ ausnutzen konnte. Niedrige Löhne, schlechte Arbeitsbedingungen...das stand für Schlecker!
Nun tut man so, als wäre das alles neu oder 'gar nicht so schlimm gewesen' - und gibt denen die Schuld, die dort nicht eingekauft haben.

Wenn ich jetzt höre, daß man die Mitarbeiter/-innen zur Kinderbetreuer/-innen umschulen möchte, frage ich mich, woher diese Ehemaligen ihre Qualifikation bekommen haben - von langjähriger Mitarbeit bei Schlecker??
Wenn diese 'billigen' Arbeitskräfte dann qualifizierte Betreuungskräfte ausbooten, wer sorgt sich dann um diese?

Wäre ein Bedarf an Kinderbetreuern da gewesen, warum hat man sie nicht eingestellt, als Schlecker noch kein Albtraum-Thema war?

Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: breughel am Freitag, 15. Juni 2012 - 10:17:32
UNGLAUBLICH!! Ich weiß nicht, ob ich schallend lachen soll oder verständnislos den Kopf schütteln!
Dieser Bericht fällt zunächst mal in die Rubrik 'typisch deutsch' für mich.

Von diesem End-Kunden einmal ganz abgesehen - die Verkäuferin scheint ein bißchen verklärt zu sein : "...all die Kunden, die heute hier auftauchten, regelmäßig hier gewesen wären, hätten wir nicht schließen brauchen.."

Man, man, man - seien wir doch einmal ehrlich: Schlecker hat IMMER die Menschen eingestellt, die woanders nichts (mehr) gefunden haben. Sie waren billig und willig, weil man ihre Situation ausgenutzt hat/ ausnutzen konnte. Niedrige Löhne, schlechte Arbeitsbedingungen...das stand für Schlecker!
Nun tut man so, als wäre das alles neu oder 'gar nicht so schlimm gewesen' - und gibt denen die Schuld, die dort nicht eingekauft haben.

Wenn ich jetzt höre, daß man die Mitarbeiter/-innen zur Kinderbetreuer/-innen umschulen möchte, frage ich mich, woher diese Ehemaligen ihre Qualifikation bekommen haben - von langjähriger Mitarbeit bei Schlecker??
Wenn diese 'billigen' Arbeitskräfte dann qualifizierte Betreuungskräfte ausbooten, wer sorgt sich dann um diese?

Wäre ein Bedarf an Kinderbetreuern da gewesen, warum hat man sie nicht eingestellt, als Schlecker noch kein Albtraum-Thema war?
die sogenannten "Schleckerfrauen" hätten sicher oft nicht die Zugangsqualifikation für die Erzieherausbildung.
Man könnte sie aber umschulen zu allen möglichen schlecht bezahlten Arbeiten wo leidensfähige und möglichst wenig renitente Kräfte benötigt werden - also reichlich Berufschancen.
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: Katja am Freitag, 15. Juni 2012 - 12:58:45
Nun möchte ich nachfragen, breughel:
Daß Schlecker gar keine Fachkräfte (Verkäuferinnen) eingestellt hat, weil sie zu teuer waren, ist doch allgemein bekannt. Damit haben die eine Chance bekommen, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, die sonst auf der Straße gesessen hätten. Insoweit ist die (auch eigene) Wertschätzung dieser "Schleckerfrauen" ja die positive Seite, die man dem Profitdenken des Unternehmens auf die Guthaben-Seite packen kann. Ich tu es!

Nun vermute ich einfach mal, daß nur ein Promille-Anteil dieser Schleckerfrauen sich ernsthaft mit dem Berufsbild einer Erzieherin und/oder Betreuerin beschäftigt haben UND diese Arbeit gern hätten tun wollen - bestimmt wären gern auch einige Krankenschwestern oder Floristinnen, Apotheker oder Tierärzte geworden - es hat aber nicht gereicht!
Nun sollen/müssen sie aber, sonst rollt der Rubel eben nicht mehr (nein, es ist noch nicht so beschlossen, aber wer die manchmal konfusen Regularien der Arge kennt...)

Glaubst Du, daß alle die, die nun diesen m.E.n. wirklich verantwortungsvollen Beruf ausüben, qualifiziert genug sind?

Und selbst WENN: ein großer Teil dieser Schleckerfrauen ist um die 50 und haben in den letzten Jahren keine Schulbank mehr drücken müssen. Sie haben das Lernen verlernt - und das ist völlig ohne Wertung gemeint. Selbst mit 40 und einer durchschnittlichen Begabung wäre es schwer, noch eine Ausbildung anzufangen - die es ja wäre, würde man umschulen.

Die, die mit 20 oder 30 nun eine Chance haben, einen anderen Berufsweg einzuschlagen, indem sie eben diese Ausbildung machen können (überhaupt die erste!), denen gönne ich es von Herzen und hoffe, sie nutzen diese Möglichkeit und kommen nicht wieder in so eine Situation.

Bei allem o.g. gibt es sicherlich Ausnahmen, aber über DIE brauchen wir uns nicht zu unterhalten! Die gehen ihren Weg auch ohne in eine solche Umschulung gehen zu MÜSSEN.

 
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: breughel am Freitag, 15. Juni 2012 - 14:30:35
Könnte man diskutieren - da aber hier im Forum fast nur noch Leser aber keine aktiven Schreiber sind, verzichte ich darauf.
Ich habe wenig Lust, die hier stets anwesenden Abstauber zu unterhalten.
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Freitag, 15. Juni 2012 - 14:33:56
Nun, die VERDI hat aber dennoch ihren Anteil an der Misere, will das aber nicht mehr wissen und hat auf ihren Seiten die Spuren gelöscht. Aber das netz vergisst kaum:

"Ausgabe XL-Plosiv 1/2010
„Das geht uns alle an“, sagt Frank Bsirske zu den Vorgängen bei SCHLECKER. Recht hat er. Und damit alle erfahren warum ver.di bei Schlecker einen Beschäftigungssicherungstarifvertrag fordert, warum wir Schlecker XL bis auf Weiteres boykottieren und warum der Winter für das Unternehmen ein „Heißer“ werden kann, haben wir die ver.di-Information XL-Plosiv für die Beschäftigten bei Schlecker entwickelt.."

Quelle? Siehe Anhang

Und zum Umschulen: Es ist eine Chance, um in einem Mangelberuf Fuß zu fassen, ebenso im Altenpflegebereich. Natürlich ist da nix für jeden. Aber eine Chance.

Viele ehemaligen Schlecker-Angestellten finden auch wieder einen Job im Einzelhandel, denn die Damen sind bekannt dafür, dass sie loyal, zuverlässig und fleißig sind.
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Freitag, 15. Juni 2012 - 14:42:13
Ganz aktuell in der Süddeutschen Zeitung:

Zukunft der Schleckerfrauen
Drogerie-Pleite kostet Arbeitsagentur bisher 133 Millionen Euro (http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/zukunft-der-schleckerfrauen-drogerie-pleite-kostet-arbeitsagentur-bisher-millionen-euro-1.1383418)

"133 Millionen Euro musste die BA bislang an Insolvenzgeld und Sozialabgaben für die Beschäftigten von Schlecker und Ihr Platz aufbringen. Was die Perspektiven angeht, verweist Becker auf den stabilen Arbeitsmarkt. Der sei "aufnahmefähig, zumal viele der Schlecker-Frauen über eine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen und gut qualifiziert sind."

"Demnach baut der Handel Personal auf; allein 2011 entstanden 96.000 neue sozialversicherungspflichtige Stellen - plus 2,4 Prozent. Vor allem in Berlin, Brandenburg und Sachsen nahm die Beschäftigung zu; die besten Chancen auf Jobs haben Schlecker-Frauen in Bayern, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Von 11.300 Schlecker-Beschäftigten, die ihre Jobs bereits verloren haben, hätten sich 3600 aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet. Weitere 3000 stecken in Qualifizierungsmaßnahmen."
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: eilandhegel am Mittwoch, 18. Juli 2012 - 12:06:39
Nun gehts dem Alten doch an den Kragen:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/anton-schlecker-staatsanwaltschaft-ermittelt-wegen-untreue-a-845057.html

40 Mio über die Insolvenz retten wollen und kurz vorher noch Immobilien an Familienmitglieder verkaufen ist offenbar zu dreist...
Titel: Re: Schlecker ist insolvent
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Mittwoch, 18. Juli 2012 - 14:16:00
Nun gehts dem Alten doch an den Kragen:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/anton-schlecker-staatsanwaltschaft-ermittelt-wegen-untreue-a-845057.html

40 Mio über die Insolvenz retten wollen und kurz vorher noch Immobilien an Familienmitglieder verkaufen ist offenbar zu dreist...

Es gilt in unserem Rechtsstaat immer noch die Unschuldsvermutung.

Erstmal sind es nur Verdächtigungen und Ermittlungen.

Zitat:
"Beim Vorwurf der Insolvenzverschleppung geht es im Kern darum, dass eine Pleite "nicht, nicht richtig oder nicht rechtzeitig" bei Gericht angezeigt wird. Die gesetzliche Grundlage greift jedoch nicht beim eingetragenen Kaufmann - der Rechtsform, unter der Anton Schlecker sein Unternehmen führte. Die Ermittlungen dürften sich in diesem Fall deshalb nicht gegen das Dachunternehmen richten, sondern gegen die Tochterfirmen IhrPlatz und Schlecker XL."

Und bei der fraglichen Immobilie hieß es noch vor kurzem in dem im Artikel verlinkten Bericht:

"Anton Schlecker unterzeichnete den Vertrag dem Bericht zufolge erst am 29. Februar - 37 Tage nach dem Insolvenzantrag. Ein Sprecher des Insolvenzverwalters bestätigte SPIEGEL ONLINE den Vorgang. Er werde geprüft. Bislang gebe es aber keine Anzeichen, dass Geld verschoben wurde, mit dem die Insolvenz hätte verhindert werden können."

Das Geld, dass er von seinen Kindern dafür erhalten hatte, fließt in die Insolvenzmasse; ob nun die Immobilie oder das Geld darin enthalten ist. Das Geld kann sofort nützlich sein, die Immobilie wäre in der Insolvenzmasse erstmal totes Kapital.

Wie gesagt, ob er schuldig ist, entscheidet ein Richter und nicht die Staatsanwaltschaft und schon gar nicht der Spiegel oder andere Magazine.