ITZEHOE-LIVE

STADT - LAND - STÖR => LANDFUNK => Thema gestartet von: eilandhegel am Samstag, 07. Juli 2012 - 23:10:56

Titel: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: eilandhegel am Samstag, 07. Juli 2012 - 23:10:56
Die Koalitionsfraktionen haben eine Novellierung des Meldegesetzes verabschiedet, nach der die Bürger einer Weitergabe ihrer Daten durch die Einwohnermeldeämter an Adresshändler nicht mehr wirksam wiedersprechen können.

Das Medienecho ist eindeutig:

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/weitergabe-von-adressen-datenschuetzer-protestieren-gegen-meldegesetz-a-843109.html

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2012-07/meldegesetz-spd-bundesrat

http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/umstrittener-adresshandel-opposition-will-neues-meldegesetz-kippen-11813783.html

http://taz.de/Kritik-am-neuen-Meldegesetz/!96890/ (http://taz.de/Kritik-am-neuen-Meldegesetz/!96890/)

http://www.welt.de/wirtschaft/article108073774/Staedte-duerfen-die-Daten-ihrer-Buerger-verkaufen.html

Laut der Süddeutschen rebellieren sogar die Julis gegen die Mutterpartei:
http://www.sueddeutsche.de/digital/verkauf-persoenlicher-daten-opposition-und-jungliberale-rebellieren-gegen-meldegesetz-1.1405366

Da die Piraten noch nicht an den Schaltstellen der Macht angelangt sind, sind wir nun wohl auf die SPD angewiesen um unsere Bürgerrechte zu verteidigen...  ::)

Aber Hey, vielleicht kann die Stadt Itzehoe mit diesen zusätzlichen Einnahmen das "Schulden-Treibhaus" finanzieren...
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Sonntag, 08. Juli 2012 - 11:08:38
Die Piraten haben in den Parlamenten, in denen sie sitzen, erstmal nichts bewirkt und werden nach und nach als eine Partei enttarnt, die es keineswegs anders macht.

Aber die Sache mit dem Meldegesetz ist Mist. Das finde ich überhaupt nicht gut und es ist auch nicht liberal.

Eilandhegel, selbst Du Pirat weisst, dass nicht die FDP den Mist allein entschieden hat, sondern wir in einer Koalition sind. Und im übrigen war es eine FDP-Ministerin, die z.b. ACTA mitverhinderte.

Aber danke für die Presseschau. 
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: Hein Blöd am Sonntag, 08. Juli 2012 - 14:46:15
Und im übrigen war es eine FDP-Ministerin, die z.b. ACTA mitverhinderte.

Spricht das nun für die FDP oder für die Ministerin?
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Sonntag, 08. Juli 2012 - 18:27:53
Und im übrigen war es eine FDP-Ministerin, die z.b. ACTA mitverhinderte.

Spricht das nun für die FDP oder für die Ministerin?

Beide.  ;)
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: NF am Sonntag, 08. Juli 2012 - 20:21:41
...
Aber die Sache mit dem Meldegesetz ist Mist. Das finde ich überhaupt nicht gut und es ist auch nicht liberal.
...

Alles egal - Hauptsache diese Änderung wird verhindert...
Dafür benötigt man eigentlich nur vernünftige und sich für die Bürger engagierende Pollitiker, die farbe ist dabei nicht vorrangig!
Ein solcher wird ganz sicher seine Zustimmung zu einem solch ausgemachten Schwachsinn aus reiner Profitgier zu meinen Lasten verweigern.

Ich kann das kaum noch glauben, dann gibt es ja bei uns sicher auch bald Bakschisch in den Stuben der Staatsbediensteten!
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: Slartibartfass am Sonntag, 08. Juli 2012 - 20:24:24
"Wenn der Bundesrat zustimmt, kann das Gesetz 2014 in Kraft treten."

Hoffen wir, dass der Bundesrat (nach der Welle der Empörung) nicht zustimmen wird.
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Sonntag, 08. Juli 2012 - 20:59:04
Ich kann das kaum noch glauben, dann gibt es ja bei uns sicher auch bald Bakschisch in den Stuben der Staatsbediensteten!

Wieso bald?  >:D
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: eilandhegel am Montag, 09. Juli 2012 - 09:53:10
Hier die ausführliche Debatte mit anschließender Abstimmung und unter zahlreicher Anwesenheit des hohen Hauses noch mal bei Youtube:



via: http://www.welt.de/debatte/kommentare/article108124972/Bundestag-verkauft-Buergerrechte-in-nur-57-Sekunden.html
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: Hein Blöd am Montag, 09. Juli 2012 - 10:13:29
Dafür benötigt man eigentlich nur vernünftige und sich für die Bürger engagierende Pollitiker, die farbe ist dabei nicht vorrangig!

Angesichts dieses tollen, undurchsichtigen Kuhhandel-Systems, das wir da haben ("Stimmst du hier nach meiner Meinung, stimme ich dort nach deiner"), ist die Farbe leider nie egal, weswegen man eigentlich auch nie wissen kann, ob ein Politiker auch die Position verteidigen wird, für die er angetreten ist.

Schön auch zu sehen bei der kürzlichen Abstimmung (http://www.taz.de/Homo-Ehe-scheitert-im-Bundestag/!96406/) über die "Homo-Ehe". Die FDP hatte das Thema in den Koalitionsvertrag mit eingebracht, stimmt aber dagegen, wenn's zur Sache geht. *Zufälligerweise* hat sich unser selbst betroffener Außenminister an dieser Stelle dann auch mal lieber dem Fraktionszwang entzogen (http://www.bundestag.de/bundestag/plenum/abstimmung/20120628_3.pdf) und nicht abgestimmt. Wäre dann wohl doch zu auffällig gewesen...

Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Montag, 09. Juli 2012 - 10:23:20
Nun scheinen die Piraten im Hinterzimmer angekommen zu sein:

Was treiben denn Piraten im Hinterzimmer?
Die Berliner Piraten-Fraktion wählt einen neuen Vorstand – und der Sieger steht schon im Vorfeld fest. (http://www.welt.de/politik/deutschland/article107094767/Was-treiben-denn-Piraten-im-Hinterzimmer.html)
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: Hein Blöd am Montag, 09. Juli 2012 - 10:32:06
Nun scheinen die Piraten im Hinterzimmer angekommen zu sein:

Na, groundstar? Wieder mal die gute alte Ablenkungsstrategie? Hast Du nix anderes im Repertoire?
Wie war nochmal das Thema des Threads?
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Montag, 09. Juli 2012 - 10:33:25
...
Schön auch zu sehen bei der kürzlichen Abstimmung (http://www.taz.de/Homo-Ehe-scheitert-im-Bundestag/!96406/) über die "Homo-Ehe". Die FDP hatte das Thema in den Koalitionsvertrag mit eingebracht, stimmt aber dagegen, wenn's zur Sache geht. *Zufälligerweise* hat sich unser selbst betroffener Außenminister an dieser Stelle dann auch mal lieber dem Fraktionszwang entzogen (http://www.bundestag.de/bundestag/plenum/abstimmung/20120628_3.pdf) und nicht abgestimmt. Wäre dann wohl doch zu auffällig gewesen...

Ja, die FDP-Fraktion stimmte dagegen:" Der vorliegende Gesetzentwurf sei aber schlampig formuliert und könne deshalb nicht mitgetragen werden."

Warum sollte man ein Gesetz mittragen, das zwar inhaltlich der Parteilinie entspricht, aber in der Ausführung mangelhaft ist? Das nennt man Verantwortung.
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: Hein Blöd am Montag, 09. Juli 2012 - 10:35:09
Warum sollte man ein Gesetz mittragen, das zwar inhaltlich der Parteilinie entspricht, aber in der Ausführung mangelhaft ist? Das nennt man Verantwortung.

Vor allem, weil die aktuelle Koalition ja noch nie durch schlampig formulierte Gesetze aufgefallen ist.  :lach
Sonst gilt immer als Argument, das man erstmal dringend eine Regelung braucht auch wenn sie noch nicht ausgegoren ist. Nachbessern könne man ja später immer noch.

Vielleicht hätten sie einfach an dem Gesetz mitarbeiten sollen, aber das wollen sie ja vermutlich gar nicht, weil sie nicht genügend Kühe gegen die CSU haben.
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Montag, 09. Juli 2012 - 10:53:32
Warum sollte man ein Gesetz mittragen, das zwar inhaltlich der Parteilinie entspricht, aber in der Ausführung mangelhaft ist? Das nennt man Verantwortung.

Vor allem, weil die aktuelle Koalition ja noch nie durch schlampig formulierte Gesetze aufgefallen ist.  :lach
Sonst gilt immer als Argument, das man erstmal dringend eine Regelung braucht auch wenn sie noch nicht ausgegoren ist. Nachbessern könne man ja später immer noch.

Vielleicht hätten sie einfach an dem Gesetz mitarbeiten sollen, aber das wollen sie ja vermutlich gar nicht, weil sie nicht genügend Kühe gegen die CSU haben.

Die beiden davor allerdings mit wesentlich mehr.

"Die FDP-Fraktion hat deutlich gemacht, dass sie grundsätzlich mit der Intention der Vorhaben einverstanden sind, aber aufgrund handwerklicher Mängel und der Bestimmungen des Koalitionsvertrages mit CDU/CSU nicht zugestimmt haben."

Es ist normal in einer Koalition, dass man sich an Verträge hält. Das müssen die Piraten halt noch lernen. Das ist nicht immer einfach.


Bei der Erbschafts- und Grunderwerbssteuer, sowie im Beamten und Soldatenrecht hat die FDP bereits die Gleichstellung eingetragener Lebenspartner durchgesetzt. Nach dem Willen der FDP-Fraktion müssen die noch bestehenden Diskriminierungen im Steuerrecht, vor allem bei der Einkommenssteuer, zügig abgebaut werden. Das sieht auch der Koalitionsvertrag vor.

Übrigens: Der Grünen-Rechtsexperte stimmt dem eigenen Entwurf nicht zu
Die Grünen haben "erst in letzter Minute" und nicht wie üblich im Ausschuss, sondern im Plenum, einen Änderungsantrag vorgelegt, der die "gravierenden Fehler" des eigenen Entwurfs korrigieren sollte.

Wäre der Entwurf in Kraft getreten, hätten aufgrund eines Fristversäumnisses alle seit Jahresbeginn 2012 eingetragenen Lebenspartnerschaften annulliert werden müssen.

Angesichts solcher "fachlichen Schwächen" hat selbst der rechtspolitische Sprecher der Grünen, Jerzy Montag, dem Entwurf seiner eigenen Partei im Rechtsausschuss nicht zugestimmt.

Hm...  ::)
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: Hein Blöd am Montag, 09. Juli 2012 - 11:05:27
Es ist normal in einer Koalition, dass man sich an Verträge hält. Das müssen die Piraten halt noch lernen. Das ist nicht immer einfach.

Dummerweise geht der Wähler aber davon aus, dass mit *ihm* ein Vertrag zur Vertretung *seiner* Interessen besteht, wenn er jemanden in ein Amt hebt.

Tja, und vielleicht ist das ja der Grund für den Absturz der FDP, dass sie sich an Verträge hält, die ihre eigenen Grundüberzeugungen und die ihrer Wähler untergraben.

Dass es bei den Piraten ebenfalls Tendenzen zur Hinterzimmer-Politik geben wird, war zu erwarten. Immerhin dürfen die innerparteilichen, berechtigten Widerstände dagegen aber öffentlich werden und schaffen es sogar in die Presse. Da weiß ich doch, was mir lieber ist.
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: Hein Blöd am Montag, 09. Juli 2012 - 11:21:13
Bei der Erbschafts- und Grunderwerbssteuer, sowie im Beamten und Soldatenrecht hat die FDP bereits die Gleichstellung eingetragener Lebenspartner durchgesetzt. Nach dem Willen der FDP-Fraktion müssen die noch bestehenden Diskriminierungen im Steuerrecht, vor allem bei der Einkommenssteuer, zügig abgebaut werden. Das sieht auch der Koalitionsvertrag vor.

Darüber ist bereits am 28.10.2010 abgestimmt worden. Die FDP war dagegen, vermutlich falsche Farbe des Gesetzentwurfes. Sieh hier (http://www.volkerbeck.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=2190&Itemid=176).

Guido Westerwelle hat übrigens damals auch noch namentlich dagegen gestimmt, dass eingetragene, gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften steuerlich gleichstellt werden. Kam in bestimmten Kreisen nicht gut an, schätze ich. :-X

Solange nicht irgendwer bis vor das Bundesverfassungsgericht zieht, wird sich bei diesem Thema vermutlich auch (und erst recht mit der FDP!) nichts ändern.
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Montag, 09. Juli 2012 - 11:23:49
Es ist normal in einer Koalition, dass man sich an Verträge hält. Das müssen die Piraten halt noch lernen. Das ist nicht immer einfach.

Dummerweise geht der Wähler aber davon aus, dass mit *ihm* ein Vertrag zur Vertretung *seiner* Interessen besteht, wenn er jemanden in ein Amt hebt.

Tja, und vielleicht ist das ja der Grund für den Absturz der FDP, dass sie sich an Verträge hält, die ihre eigenen Grundüberzeugungen und die ihrer Wähler untergraben.

Dass es bei den Piraten ebenfalls Tendenzen zur Hinterzimmer-Politik geben wird, war zu erwarten. Immerhin dürfen die innerparteilichen, berechtigten Widerstände dagegen aber öffentlich werden und schaffen es sogar in die Presse. Da weiß ich doch, was mir lieber ist.

Aber jeder Wähler weiss auch, dass eine pure Vertretung seiner Interessen durch eine Partei nur möglich ist, wenn diese die absolute Mehrheit hat. Ist dies nicht der Fall, kennt der Wähler und die Wählerin durchaus die ungeliebten Wort "Kompromiss"  und "Koalition" und versteht, dass darin sowohl die Interessen der eigenen Partei als auch die der anderen berücksichtigt werden müssen.
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: Hein Blöd am Montag, 09. Juli 2012 - 11:26:02
Aber jeder Wähler weiss auch, dass eine pure Vertretung seiner Interessen durch eine Partei nur möglich ist, wenn diese die absolute Mehrheit hat. Ist dies nicht der Fall, kennt der Wähler und die Wählerin durchaus die ungeliebten Wort "Kompromiss"  und "Koalition" und versteht, dass darin sowohl die Interessen der eigenen Partei als auch die der anderen berücksichtigt werden müssen.

Wenn man im Kuhhandel-System zuhause ist, mag man das so glauben, ja.
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: eilandhegel am Montag, 09. Juli 2012 - 11:31:06
Die Piraten haben in den Parlamenten, in denen sie sitzen, erstmal nichts bewirkt und werden nach und nach als eine Partei enttarnt, die es keineswegs anders macht.


Die Piraten versuchen, die Basis / den Bürger ständig am laufenden Politikbetrieb zu beteiligen, Entscheidungsprozesse transparent, offen und nachvollziebar zu gestalten.

Es ist gut möglich, dass das (so) nicht funktioniert, der Bedarf der Bürger hierfür wird aber nicht verschwinden, dann kommt in ein paar Jahren eben die nächste Partei.

Guck Dir das Video doch noch mal an:


Wie Viele von der FDP sitzen denn da?
Wo sind die alle?
Liegt das vielleicht auch am Pairing-Abkommen, und die warten alle draußen vor der Tür?

Und wo ist die Parlamentsdebatte???

___

So geht das nicht weiter. Wenn ich mir die Kommentare der Bürger so ansehe, mache ich mir langsam Sorgen um unsere Zivilisationsdecke.
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: eilandhegel am Montag, 09. Juli 2012 - 11:47:27
Aber die Sache mit dem Meldegesetz ist Mist. Das finde ich überhaupt nicht gut und es ist auch nicht liberal.

Eilandhegel, selbst Du Pirat weisst, dass nicht die FDP den Mist allein entschieden hat, sondern wir in einer Koalition sind.

Hierzu mal die offizielle Stellungnahme von Manuel Höferlin, dem Innenexperten der FDP-Bundestagsfraktion:

Zitat
08.07.2012
BERLIN. Zum Bundesmeldegesetz erklärt der Innenexperte der
FDP-Bundestagsfraktion Manuel HÖFERLIN:

Die Kritik der Sozialdemokraten am neuen Bundesmeldegesetz ist scheinheilig. Noch ist das Melderecht Ländersache, aber in den Landesmeldegesetzen finden sich weder Widerspruchsmöglichkeiten gegen Werbung und erst recht keine Einwilligungsvorbehalte. Die SPD streut den Menschen Sand in die Augen, wenn sie die geltende Rechtslage verschweigt und so tut, als könnten erst durch die Überführung des Melderechts in Bundeskompetenz Auskünfte aus den Melderegistern verlangt werden.

Mit dem neuen Bundesmeldegesetz gibt es erstmalig für alle Bürgerinnen und Bürger ein voraussetzungsloses Widerspruchsrechts gegen Melderegisterauskünfte zum Zwecke der Werbung. Künftig dürfen Daten nur noch zum Zweck der Abfrage genutzt werden, ein Verstoß dagegen ist bußgeldbewehrt. Ab 2014 verbessert sich daher die Rechtslage: Jedermann muss von den Behörden bei Eintragung ins Melderegister auf sein Widerspruchsrecht hingewiesen werden.

In den Landesmeldegesetzen ist gesetzlich lediglich ein Widerspruchsrecht für Parteienwerbung vorgesehen. Generelle Auskunftssperren sind nur zulässig, wenn eine Gefahr für Leib, Leben oder ähnliche Rechtsgüter droht. Ein gesetzliches Widerspruchsrecht für Werbung oder Adresshandel ist in den Landesmeldegesetzen nicht verankert. Aus europarechtlichen Gründen ist zwar ein Widerspruch möglich, aber nur wenn Daten erkennbar zum Zwecke der Direktwerbung verlangt werden. Der Bürger muss weder pro-aktiv auf dieses Recht hingewiesen werden, noch steht die strikte Zweckangabe und Zweckbindung, die künftig gelten wird, in den Gesetzen. Erst mit dem aktuell beschlossenen Bundesmelderecht wird dies gesetzlich vorgeschrieben. Und erst mit diesem neuen Recht haben die Bürgerinnen und Bürger die volle Kontrolle über ihre Daten und können die Verwendung für Werbung und Adresshandel unterbinden.


Die Datenschutzprobleme, die bei der Nutzung von rechtmäßig oder erst recht von unrechtmäßig erworbenen und genutzten Daten der Werbewirtschaft bestehen, lassen sich im Melderecht nicht lösen. Jeder muss sich bewusst sein, dass Daten, die er für Rabatte und Kundenkarten oder auch Preisausschreiben und Gewinnspiele freiwillig hergibt, für Werbung und zum Adresshandel genutzt werden können. Wer nicht mehr will, dass seine Daten so genutzt werden, muss von seinen Rechten nach dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) Gebrauch machen. Die Meldebehörde ist hierfür jedenfalls nicht die richtige Adresse.

http://16wp.fdp-fraktion.de/files/541/541-Hoeferlin-Meldegesetz.pdf
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Montag, 09. Juli 2012 - 12:07:03
Aber die Sache mit dem Meldegesetz ist Mist. Das finde ich überhaupt nicht gut und es ist auch nicht liberal.

Eilandhegel, selbst Du Pirat weisst, dass nicht die FDP den Mist allein entschieden hat, sondern wir in einer Koalition sind.

Hierzu mal die offizielle Stellungnahme von Manuel Höferlin, dem Innenexperten der FDP-Bundestagsfraktion:

Zitat
08.07.2012
BERLIN. Zum Bundesmeldegesetz erklärt der Innenexperte der
FDP-Bundestagsfraktion Manuel HÖFERLIN:

Die Kritik der Sozialdemokraten am neuen Bundesmeldegesetz ist scheinheilig. Noch ist das Melderecht Ländersache, aber in den Landesmeldegesetzen finden sich weder Widerspruchsmöglichkeiten gegen Werbung und erst recht keine Einwilligungsvorbehalte. Die SPD streut den Menschen Sand in die Augen, wenn sie die geltende Rechtslage verschweigt und so tut, als könnten erst durch die Überführung des Melderechts in Bundeskompetenz Auskünfte aus den Melderegistern verlangt werden.

Mit dem neuen Bundesmeldegesetz gibt es erstmalig für alle Bürgerinnen und Bürger ein voraussetzungsloses Widerspruchsrechts gegen Melderegisterauskünfte zum Zwecke der Werbung. Künftig dürfen Daten nur noch zum Zweck der Abfrage genutzt werden, ein Verstoß dagegen ist bußgeldbewehrt. Ab 2014 verbessert sich daher die Rechtslage: Jedermann muss von den Behörden bei Eintragung ins Melderegister auf sein Widerspruchsrecht hingewiesen werden.

In den Landesmeldegesetzen ist gesetzlich lediglich ein Widerspruchsrecht für Parteienwerbung vorgesehen. Generelle Auskunftssperren sind nur zulässig, wenn eine Gefahr für Leib, Leben oder ähnliche Rechtsgüter droht. Ein gesetzliches Widerspruchsrecht für Werbung oder Adresshandel ist in den Landesmeldegesetzen nicht verankert. Aus europarechtlichen Gründen ist zwar ein Widerspruch möglich, aber nur wenn Daten erkennbar zum Zwecke der Direktwerbung verlangt werden. Der Bürger muss weder pro-aktiv auf dieses Recht hingewiesen werden, noch steht die strikte Zweckangabe und Zweckbindung, die künftig gelten wird, in den Gesetzen. Erst mit dem aktuell beschlossenen Bundesmelderecht wird dies gesetzlich vorgeschrieben. Und erst mit diesem neuen Recht haben die Bürgerinnen und Bürger die volle Kontrolle über ihre Daten und können die Verwendung für Werbung und Adresshandel unterbinden.


Die Datenschutzprobleme, die bei der Nutzung von rechtmäßig oder erst recht von unrechtmäßig erworbenen und genutzten Daten der Werbewirtschaft bestehen, lassen sich im Melderecht nicht lösen. Jeder muss sich bewusst sein, dass Daten, die er für Rabatte und Kundenkarten oder auch Preisausschreiben und Gewinnspiele freiwillig hergibt, für Werbung und zum Adresshandel genutzt werden können. Wer nicht mehr will, dass seine Daten so genutzt werden, muss von seinen Rechten nach dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) Gebrauch machen. Die Meldebehörde ist hierfür jedenfalls nicht die richtige Adresse.

http://16wp.fdp-fraktion.de/files/541/541-Hoeferlin-Meldegesetz.pdf

Und hier ein Auszug meiner Nachricht an diverse Bundestagsabgeordnete meiner Partei:

Der Kollege macht mir Spass: " Der Betroffene hat das Recht der Übermittlung zu widersprechen. Daten, die ein Kunde freiwillig einem Unternehmen überlassen hat, können auf Anfrage des Unternehmens trotz Widerspruchs aktualisiert werden. Denn es ist nicht die Aufgabe des Melderechts die Verbindung zu einem Unternehmen abzubrechen. Das ist die Aufgabe des Datenschutzrechts! Das Bundesdatenschutzgesetz gilt nach wie vor, wonach jeder grundsätzlich das Recht hat, gegenüber Unternehmen, die seine Daten verwenden, Löschung zu verlangen. Sobald das geschieht, ist auch der Abgleich bei der Meldebehörde nicht mehr möglich."
Ich soll also alle Firmen Anschreiben und meiner Datenverwendung widersprechen? Das ist unrealistischer Unsinn! Warum schreiben mich nicht die Firmen an und bitten darum, meine Daten verwenden zu dürfen? Die Abgleichklausel ist doch ein Schlupfloch. Es ist nicht die Aufgabe des Staates, Adresshändler der Unternehmen zu sein.

Manuel Höferlin gehört mit der Einstellung von Bundestag abgemeldet."
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Montag, 09. Juli 2012 - 12:08:53
Und ganz aktuell auf ftd.de (http://www.ftd.de/latestnews/eilmeldung)

Zitat:

"Bundesregierung distanziert sich von umstrittenem Meldegesetz
Die Bundesregierung geht davon aus, dass das umstrittene Meldegesetz im parlamentarischen Verfahren wieder verändert wird. Das machte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin deutlich. In der ursprünglichen Gesetzesfassung der Bundesregierung war vorgesehen gewesen, dass die Bürger der Weitergabe persönlicher Daten durch die Meldebehörden ausdrücklich zustimmen mussten. In der verschärften Gesetzesfassung ist nun vorgesehen, dass die Bürger aktiv Widerspruch einlegen müssen."
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: Johomo am Montag, 09. Juli 2012 - 13:41:55
Wie Viele von der FDP sitzen denn da?
Wo sind die alle?
Liegt das vielleicht auch am Pairing-Abkommen, und die warten alle draußen vor der Tür?

Und wo ist die Parlamentsdebatte???

___

So geht das nicht weiter. Wenn ich mir die Kommentare der Bürger so ansehe, mache ich mir langsam Sorgen um unsere Zivilisationsdecke.
Deine Fragen können sicherlich hier (http://www.bundestag.de/dokumente/protokolle/index.html) beantwortet werden. Wie es sich in Deutschland gehört, wird alles protokolliert.
Suchet, so werdet Ihr finden!
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Montag, 09. Juli 2012 - 14:48:34
...
Wie Viele von der FDP sitzen denn da?
Wo sind die alle?
Liegt das vielleicht auch am Pairing-Abkommen, und die warten alle draußen vor der Tür?

Und wo ist die Parlamentsdebatte???
...

Du tust immer so, als sei die FDP alleine für allen Mist verantwortlich, der da so passiert. das ist natürlich unsinn. Und in diesem speziellen Fall bin ich ja auch auf die Kollegen sauer. Aber nochmal: Da gibt es auch eine CDU und eine CSU in der Koalition.

Und man muss sich in einer Koalition schon an Abmachungen halten. Wo sind denn all die SPD / Grünen und LINKEn MdBs an diesem denkwürdigen Abend? Wären die alle dagewesen, dann wäre das auch so nicht durchgegangen.

Bevor die Piraten oder ihre Vertreter auf andere einprügeln, sollten sie selbst erstmal zeigen, was sie und ihre Idee so können. Und da sehen wir speziell in Berlin nur heiße Luft. Bringt doch mal sauber ausformulierte Gesetzesentwürfe ein, findet eine Mehrheit dafür. Da haben wir in den Landesparlamenten noch nix gesehen. Alles andere ist nicht konstruktiv sondern das platte "die anderen können nix, sind blöd und machen alles verkehrt - aber wir haben es drauf". Die Piratenpartei muss langsam auch liefern. Aber da ist man offenbar eher mit sich selber beschäftigt.

Auch die Piratenpartei hat ein Klientel, dass sie bedienen muss.

Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Montag, 09. Juli 2012 - 15:07:47
Übrigens: Die Fakten fehlen ja noch:

Gesetzentwurf: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/077/1707746.pdf

Beschlussempfehlung des Innenausschusses: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/101/1710158.pdf
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: eilandhegel am Montag, 09. Juli 2012 - 15:30:02
Du tust immer so, als sei die FDP alleine für allen Mist verantwortlich, der da so passiert. das ist natürlich unsinn. Und in diesem speziellen Fall bin ich ja auch auf die Kollegen sauer. Aber nochmal: Da gibt es auch eine CDU und eine CSU in der Koalition.

Daher der Thread-Titel mit der "Bürgerrechtspartei". Mit diesem Attribut wirbt die Union (aus gutem Grund) nicht für sich. Da erwartet man von der FDP einfach mehr.

Und man muss sich in einer Koalition schon an Abmachungen halten. Wo sind denn all die SPD / Grünen und LINKEn MdBs an diesem denkwürdigen Abend? Wären die alle dagewesen, dann wäre das auch so nicht durchgegangen.

Daher die Frage nach dem Pairing-Abkommen, dass Du und Deichlamm hier letztens noch so vehement verteidigt habt.
Vielleicht sind die wirklich vor der Tür?
Und auch wenn nicht, wäre das nicht genau Sinn und Zweck dieses Abkommens?

Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Montag, 09. Juli 2012 - 15:30:41
OK, die "Schuldigen" sind identifiziert:

Hans-Peter Uhl (CSU) und Gisela Piltz (FDP)

Der Hergang: http://blog.abgeordnetenwatch.de/2012/07/09/kurz-vor-der-halbzeitpause-wie-das-meldegesetz-im-schnelldurchlauf-den-bundestag-passierte/
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: eilandhegel am Montag, 09. Juli 2012 - 15:39:26
Der Uhl schon wieder!  ::)

Der Typ ist echt zum kotzen...
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Montag, 09. Juli 2012 - 15:46:09
(http://www.itzehoe-live.net/gallery/15/28-030112120645.jpeg)
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: eilandhegel am Montag, 09. Juli 2012 - 15:58:42
(http://www.itzehoe-live.net/gallery/15/28-030112120645.jpeg)


Offensichtlich !?!

Zitat
Zu den Geschäftskunden von Schober gehört ausgerechnet die Partei, die nun den verbraucherfreundlichen Erstentwurf des Meldegesetzes zur Freude der Adresslobby weitgehend kastriert hat: die FDP. Es war im Bundestagswahlkampf 2009, als zahlreiche Wähler eine FDP-Mail in ihren Postfächern vorfanden (“FDP Partei-Information”). Die wenigsten Empfänger dürften ihre Mailadresse aber zuvor an die Liberalen weitergeben haben. Tatsächlich kamen die persönlichen Daten von der Schober Gruppe, die wiederum das Material von Teilnehmern an einer “LIFESTYLE-Konsumentenbefragung” abgegriffen hatte.

It´s Mövenpick all over again...  :o

Nein, die Pilz sagt ja jetzt, sie wars gar nicht...


Aber zöge die Pairing-Regelung denn nun, wenn da nur 17 Koalitions-Abgeordnete rumsitzen oder nicht?
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Montag, 09. Juli 2012 - 16:05:27
Zitat
Zu den Geschäftskunden von Schober gehört ausgerechnet die Partei, die nun den verbraucherfreundlichen Erstentwurf des Meldegesetzes zur Freude der Adresslobby weitgehend kastriert hat: die FDP. Es war im Bundestagswahlkampf 2009, als zahlreiche Wähler eine FDP-Mail in ihren Postfächern vorfanden (“FDP Partei-Information”). Die wenigsten Empfänger dürften ihre Mailadresse aber zuvor an die Liberalen weitergeben haben. Tatsächlich kamen die persönlichen Daten von der Schober Gruppe, die wiederum das Material von Teilnehmern an einer “LIFESTYLE-Konsumentenbefragung” abgegriffen hatte.

It´s Mövenpick all over again...  :o
...

Gähn.

Ob sich die FDP, wie übrigens auch alle andere Parteien, die Adressen von den Meldeämtern anfordern oder über einen Dienstleister machen, das ist egal. Jeder Partei kann 6 Monate vor den Wahlen diese Daten abfragen - und das passiert auch. Nicht nur bei der FDP.

Wie ist das eigentlich mit dem politischen Geschäftführer bei den Piraten, der keinen Bock hat zu arbeiten und daher lieber Hartz IV kassiert?
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: eilandhegel am Montag, 09. Juli 2012 - 16:10:18
Zitat
Zu den Geschäftskunden von Schober gehört ausgerechnet die Partei, die nun den verbraucherfreundlichen Erstentwurf des Meldegesetzes zur Freude der Adresslobby weitgehend kastriert hat: die FDP. Es war im Bundestagswahlkampf 2009, als zahlreiche Wähler eine FDP-Mail in ihren Postfächern vorfanden (“FDP Partei-Information”). Die wenigsten Empfänger dürften ihre Mailadresse aber zuvor an die Liberalen weitergeben haben. Tatsächlich kamen die persönlichen Daten von der Schober Gruppe, die wiederum das Material von Teilnehmern an einer “LIFESTYLE-Konsumentenbefragung” abgegriffen hatte.

It´s Mövenpick all over again...  :o
...



Gähn.

Ob sich die FDP, wie übrigens auch alle andere Parteien, die Adressen von den Meldeämtern anfordern oder über einen Dienstleister machen, das ist egal. Jeder Partei kann 6 Monate vor den Wahlen diese Daten abfragen - und das passiert auch. Nicht nur bei der FDP.

Wie ist das eigentlich mit dem politischen Geschäftführer bei den Piraten, der keinen Bock hat zu arbeiten und daher lieber Hartz IV kassiert?


*lenkvomthemaab*  ;)

Der ist doch gerade ""zurückgetreten"...  ;D



Wie ist das denn nun mit dem Pairing?

Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Montag, 09. Juli 2012 - 16:14:34
Wie ist das denn nun mit dem Pairing?

Such doch mal selber...
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: eilandhegel am Montag, 09. Juli 2012 - 16:28:04
Wie ist das denn nun mit dem Pairing?

Such doch mal selber...


Ich bin der Meinung das die Pairing-Regelung hier zieht.

Wollte eigentlich auch nur hören, dass ich in der Pairing-Diskussion ( http://www.itzehoe-live.net/index.php/topic,14068.msg157905/topicseen.html#msg157905 ) Recht hatte, nachdem Du hier schreibst: "Wo sind denn all die SPD / Grünen und LINKEn MdBs an diesem denkwürdigen Abend? Wären die alle dagewesen, dann wäre das auch so nicht durchgegangen. "   ;D
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Montag, 09. Juli 2012 - 16:38:09
Es waren wohl grandiose 27 MdBs anwesend.

17 Abgeordnete von CDU, CSU und FDP
10 Abgeordnete von SPD, Grünen und Linken

War der Bundestag eigentlich Beschlussfähig?

GO Bundestag:

§ 45 Feststellung der Beschlußfähigkeit, Folgen der Beschlußunfähigkeit

(1) Der Bundestag ist beschlußfähig, wenn mehr als die Hälfte seiner Mitglieder im Sitzungssaal anwesend ist.

(2) Wird vor Beginn einer Abstimmung die Beschlußfähigkeit von einer Fraktion oder von anwesenden fünf vom Hundert der Mitglieder des Bundestages bezweifelt und auch vom Sitzungsvorstand nicht einmütig bejaht oder wird die Beschlußfähigkeit vom Sitzungsvorstand im Einvernehmen mit den Fraktionen bezweifelt, so ist in Verbindung mit der Abstimmung die Beschlußfähigkeit durch Zählung der Stimmen nach §51, im Laufe einer Kernzeit-Debatte im Verfahren nach §52 festzustellen. Der Präsident kann die Abstimmung auf kurze Zeit aussetzen.

(3) Nach Feststellung der Beschlußunfähigkeit hebt der Präsident die Sitzung sofort auf. §20 Abs. 5 findet Anwendung. Ein Verlangen auf namentliche Abstimmung bleibt dabei in Kraft. Stimmenthaltungen und ungültige Stimmen zählen bei der Feststellung der Beschlußfähigkeit mit.

(4) Unabhängig von dem Verfahren nach den Absätzen 1 bis 3 kann der Präsident bei Kernzeit-Debatten im Einvernehmen mit den Fraktionen die Sitzung unterbrechen, wenn der Sitzungsvorstand bezweifelt, daß 25 vom Hundert der Mitglieder des Bundestages anwesend sind. Die Feststellung der Anwesenheit erfolgt im Verfahren nach §52"

Ja, er war es:

Dazu welt.de (http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/thema_nt/article108181387/Beschlussfaehigkeit-des-Bundestages.html)

"Der Bundestag ist beschlussfähig, wenn mehr als die Hälfte seiner Mitglieder im Sitzungssaal sind. Das ist in Paragraf 45 der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages festgelegt. Derzeit gibt es 620 Abgeordnete, 311 müssten also mindestens anwesend sein.

Bei der Abstimmung zum Meldegesetz am Abend des 28. Juni waren die Reihen wie auch sonst manchmal weitgehend leer. Die Beschlussunfähigkeit wurde aber nicht offiziell bezweifelt, weshalb die Abstimmung gültig ist.

Wenn der Eindruck entsteht, dass nicht genügend Abgeordnete im Saal sind, kann die Beschlussfähigkeit des Plenums von einer Fraktion oder einem Zwanzigstel der Abgeordneten oder vom Sitzungsvorstand im Einvernehmen mit den Fraktionen angezweifelt werden. Ist die Beschlussunfähigkeit eindeutig, hebt der Sitzungspräsident die Sitzung auf.

Die Beschlussfähigkeit kann im Zusammenhang mit den Abstimmungen festgestellt werden, indem die Stimmen gezählt werden. Abgestimmt wird auf drei Arten: mit Handzeichen oder mit Aufstehen an den Plätzen, dem «Hammelsprung» genannten Gang durch drei Türen (für Ja, Nein und Enthaltung) oder mit namentlicher Abstimmung.

Einer statistischen Übersicht des Bundestages zufolge wurde in der vergangenen Legislaturperiode (2005-2009) in vier Fällen die Beschlussfähigkeit bezweifelt. Dabei wurde in zwei Fällen die Beschlussunfähigkeit festgestellt und die Sitzung aufgehoben. Erst vor kurzem hatte die Opposition durch bewusstes Wegbleiben ihrer Abgeordneten eine Beschlussunfähigkeit herbeigeführt und so eine Befassung des Parlaments mit dem umstrittenen Betreuungsgeld verhindert."
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: Slartibartfass am Montag, 09. Juli 2012 - 16:41:31
Hihi, ich finde es lustig: Es wird kritisiert, dass die "Bürgerrechtspartei" FDP ein ziemlich bescheidenes Gesetz mitverabschiedet hat. Und die erste Reaktion eines Parteivertreters ist "Die Piraten haben nichts bewirkt".  :tocktock:
Da schwingt die Existenzangst mit.   :lach031:

Dass diverse CDCSU/FDP/SPD/Grüne/Linke Politiker jetzt so empört tun ist auch witzig und mal wieder einer der Gründe, wieso immer weniger Wähler Lust auf die alten Parteien haben. Da waren knapp 30 Abgeordnete im Bundestag, Aussprachen und Abstimmungen des Gesetzes erfolgten in weniger als einer Minute. Jede/r, aber auch JEDE/R Abgeordnete, der auch nur ansatzweise Bedenken gegen dieses Gesetz gehabt hätte, hätte einfach nur in den Plenarsaal gehen müssen und die Bundestagsvizepräsidentin darauf hinweisen müssen, dass der Bundestag nicht beschlussfähig ist. Oder einfach nur ein paar seiner Kollegen vom Fußballspiel in den Plenarsaal holen müssen, auf dass dann gegen diesen Gesetzentwurf gestimmt wird.
Nein, das hat nicht sein sollen. Scheinbar hat der Fußball gerufen.

Kein Wunder, dass immer weniger Leute Bock auf CDCSUFDPSPDGRÜNELINKE haben.


Wie ist das eigentlich mit dem politischen Geschäftführer bei den Piraten, der keinen Bock hat zu arbeiten und daher lieber Hartz IV kassiert?
Und das hat jetzt genau was mit diesem tollen Gesetz oder der im Betreff genannten Partei zu tun? (http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ein-pirat-zieht-sich-zurueck-ich-gehe-mein-ruecktritt-vom-amt-11809930.html)
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Montag, 09. Juli 2012 - 16:51:18
Die Piratenpartei ist eher für die Grünen eine Gefahr denn für die FDP. Die Wahlanalysen zeigen das doch recht deutlich.
Der klassische FDP-Wähler geht eher nicht zur Wahl als das er Piraten wählt. Dazu sind die Piraten zu weit links.

Piraten meinen nur derzeit, alles besser zu wissen und zu können - haben dies aber noch nicht bewiesen und das ist nicht konstruktiv. Wo sind denn die Vorschläge der Piratenpartei zum Thema? Macht erstmal eure Hausaufgaben, kehrt euren eigenen Dreck vor der Tür weg.

Dein gezieltes FDP-Bashing finde ich eher ermüdend.

Steck Deine Kraft lieber in ein Wahlprogramm für die Kommunalwahl. Dann könne wir ja auch sehen, was Ihr tatsächlich drauf habt. Bundes- und landespolitik ist eine Sache. Das finden kommunale Vertreter aller Parteien ihre Partei betreffend auch nicht immer toll. Aber was wir hier vor Ort machen, daran misst man uns auch.

Übrigens war beine Reaktion zum Thema auch: "Aber die Sache mit dem Meldegesetz ist Mist. Das finde ich überhaupt nicht gut und es ist auch nicht liberal."

Aber das Thema PGF Piratenpartei gebe ich gerne in den entsprechenden thread.
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: Slartibartfass am Montag, 09. Juli 2012 - 17:43:09
Der Uhl schon wieder!  ::)

Der Typ ist echt zum kotzen...
Das war doch der, der gesagt hat, dass "Deutschland von Sicherheitsbeamten regiert wird", oder?
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: eilandhegel am Montag, 09. Juli 2012 - 18:59:53
Der Uhl schon wieder!  ::)

Der Typ ist echt zum kotzen...
Das war doch der, der gesagt hat, dass "Deutschland von Sicherheitsbeamten regiert wird", oder?

Das war vor allem der, der gesagt hat das Oslo/ Utoya Attentat von Breivig sei "im Internet geboren" worden...
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: eilandhegel am Montag, 09. Juli 2012 - 19:09:45
Es waren wohl grandiose 27 MdBs anwesend.

17 Abgeordnete von CDU, CSU und FDP
10 Abgeordnete von SPD, Grünen und Linken

War der Bundestag eigentlich Beschlussfähig?


Das die Opposition die Abstimmung auch wegen mangelnder Beschlussfähigkeit hätte verhindern können, ist mir schon klar, das hatten wir ja erst kürzlich.

Das war aber nicht die Frage.
Es hätte der Oppsition aufgrund des Pairing-Abkommens nichts genützt wären sie, wie Du schreibst: "...alle dagewesen, dann wäre das auch so nicht durchgegangen."
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Montag, 09. Juli 2012 - 22:22:35
Das Pairingabkommen sichert die tatsächlichen Mehrheitsverhältnisse in den Parlamenten.
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: Slartibartfass am Montag, 09. Juli 2012 - 22:26:16
Das Pairingabkommen sichert die tatsächlichen Mehrheitsverhältnisse in den Parlamenten.
Die Abgeordneten der Koaltition haben Deutschland-Italien gesehen, und die der Opposition sind aus Solidarität nicht in den Plenarsaal gegangen?  ;D
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Montag, 09. Juli 2012 - 22:40:01
Das Pairingabkommen sichert die tatsächlichen Mehrheitsverhältnisse in den Parlamenten.
Die Abgeordneten der Koaltition haben Deutschland-Italien gesehen, und die der Opposition sind aus Solidarität nicht in den Plenarsaal gegangen?  ;D

So oder so ähnlich.

Und die Opposition brauchte eine Woche, um sich vom Schock zu erholen.
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: eilandhegel am Montag, 09. Juli 2012 - 23:54:32
Lese gerade in einem Artikel der Zeit:

Zitat
Für naiv hält Wieland die Vorstellung, das Bundestagspräsidium, an jenem Abend vertreten durch die Linken-Politikerin Petra Pau, hätte die Beschlussunfähigkeit des Bundestages feststellen können. Oder die Opposition hätte mal schnell ein paar Abgeordnete zusammentrommeln können, um Schwarz-Gelb zu überstimmen. In beiden Fällen, da ist sich Wieland sicher, wären die Abgeordneten, die nebenan in der Parlamentarischen Gesellschaft das Deutschland-Italien-Spiel schauten, sofort zurück in den Bundestag geströmt. So billig hätte die schwarz-gelbe Mehrheit nicht überwunden werden können.

Andererseits: Auch in den Tagen nach der Bundestagsabstimmung schweigen die Kritiker. Erst die Berichterstattung mancher Medien, die Tweets der Piraten und die Empörung mancher Blogger lassen die Stimmung kippen.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2012-07/meldegesetz-bundestag-opposition/komplettansicht

Wenn die Piraten so unfähig und unwichtig sind wie groundstar meint, müssten diese "Tweets" doch auch mal von den Parteigängern der FDP kommen...
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Dienstag, 10. Juli 2012 - 01:17:56
Lese gerade in einem Artikel der Zeit:

Zitat
Für naiv hält Wieland die Vorstellung, das Bundestagspräsidium, an jenem Abend vertreten durch die Linken-Politikerin Petra Pau, hätte die Beschlussunfähigkeit des Bundestages feststellen können. Oder die Opposition hätte mal schnell ein paar Abgeordnete zusammentrommeln können, um Schwarz-Gelb zu überstimmen. In beiden Fällen, da ist sich Wieland sicher, wären die Abgeordneten, die nebenan in der Parlamentarischen Gesellschaft das Deutschland-Italien-Spiel schauten, sofort zurück in den Bundestag geströmt. So billig hätte die schwarz-gelbe Mehrheit nicht überwunden werden können.

Andererseits: Auch in den Tagen nach der Bundestagsabstimmung schweigen die Kritiker. Erst die Berichterstattung mancher Medien, die Tweets der Piraten und die Empörung mancher Blogger lassen die Stimmung kippen.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2012-07/meldegesetz-bundestag-opposition/komplettansicht

Wenn die Piraten so unfähig und unwichtig sind wie groundstar meint, müssten diese "Tweets" doch auch mal von den Parteigängern der FDP kommen...

Du und Deine Unterstellungen.  ::)

Streiche unfähig und unwichtig, setze unerfahren und ein politischer Widersacher wie jeder andere.

Du hälst eher alle anderen Parteien für unfähig und Piraten für die neuen Heilsbringer. Wie gesagt: Erst mal liefern.
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: eilandhegel am Dienstag, 10. Juli 2012 - 15:02:42
"Wenn sich struktureller Informationsmangel und Arbeitsüberlastung sehr lieb haben, dann bekommen sie ein Kind namens Unprofessionalität."
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/meldegesetz-lehren-aus-dem-meldemurks-a-843508.html (http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/meldegesetz-lehren-aus-dem-meldemurks-a-843508.html)
 ;D
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: Slartibartfass am Dienstag, 10. Juli 2012 - 17:57:42
Dieser Artikel (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/meldegesetz-wo-der-bundestag-wirklich-versagt-hat-a-843628.html) gibt das Verhalten der CDCSUFDPSPDGRÜNELINKE auch sehr gut wieder. :) Realitätsfernes Jammern ist in der Politik wohl durchaus hilfreich und gewollt.
Titel: Re: Die FDP arbeitet wieder an ihrem Ruf als Bürgerrechtspartei... ;D
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Dienstag, 10. Juli 2012 - 20:06:54
Mann-o-mann.

Das war nicht in Ordnung und wird korrigiert werden.

Da jetzt alle Politikebenen in einen Topf zu werfen, das geht mir zu weit.