ITZEHOE-LIVE

VERSCHIEDENES => TIER & WIR => Thema gestartet von: Katja am Dienstag, 22. November 2011 - 08:29:05

Titel: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Katja am Dienstag, 22. November 2011 - 08:29:05
Eure Meinungen bitte:

Wenn wir offensichtlich verwilderte Hauskatzen (ohne Besitzer) einfangen, kastrieren und wieder dort freilassen, wo wir sie aufgefunden haben, haben wir zur besseren Kenntlichmachung unter Narkose ein kreisrundes Loch ins Ohr gestanzt.
Das zeigte uns -wenn sie uns erneut in die Falle gingen-, daß wir sie 'schon hatten', konnten sie sofort wieder freilassen.

Nun ist eine Sache passiert, die ich mal vorsichtig als 'Kollateralschaden' und 'Verknüpfung unglücklicher Umstände' nennen will:
Eine Frau, die sich privat um solche verwilderten Populationen kümmert, sah in ihrer Umgebung eine neue Katze. Sie fragte in der Nachbarschaft, ob jemandem diese Katze gehört, fand aber niemanden. Als sie dann dieses Tier einfing und zum Tierarzt brachte, erkannte sie, daß es sich um ein weibliches Tier handelte, das eine Narbe am Bauch (aber KEINE Kennzeichnung, wie Mikrochip oder Tätowierung) aufwies. Um GANZ sicher zu gehen, daß dieses Tier wirklich kastriert ist (eine Narbe unter dem Bauch kann auch von einem Kampf o.ä. entstehen), gab sie den Auftrag, noch einen Bauchschnitt zu machen. Tatsächlich war das Tier kastriert, bekam dann - wie üblic- eine Ohrlochmarkierung, und wurde dann wieder freigelassen.

Diese Katze hatte aber ein Zuhause,  und wie sich später herausstellte eine Besitzerin, die 'not amused' war, daß ihre Katze nun so 'verstümmelt' war. Auch die erneute Narkose, der Bauchschnitt...alles irgendwie dumm gelaufen für dieses Tier.
Die Besitzerin war so erbost, daß sie sich sofort an die entsprechenden Stellen wandte, den Tierarzt und die Frau anzeigte und so eine Lawine lostrat, die uns einen riesigen Stein in den Weg schmiss:

nach dem Tierschutzgesetz ist es verboten, Tieren ohne medizinische Notwendigkeit Gewebe zu entnehmen.

Unserem Tierarzt war es ab sofort verboten, diese gut sichtbaren Ohrlochmarkierungen durchzuführen.

So weit - so gut!

Auf der Suche nach einer alternativen Markierungsmethode bemühte ich das Internet. ;) Dort fand ich dann eine Empfehlung von der tieräztlichen Vereinigung für Labortiere, die das -auch mehrfache- Ohrlochen bei Mäusen als probates Mittel der Kennzeichnung propagieren. Das Lochen sei auch OHNE Narkose nahezu schmerzfrei, heile gut ab und sei damit effektiver, als eine Farbmarkierung.

Nun wollte ich eine Ausnahmegenehmigung erlangen, die für den Tierschutz eine solche Ohrlochmarkierung erlaubte und schrieb das BMELV (Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz) in Bonn an.
Von dort erhielt ich einen Hinweis, daß es KEINE Ausnahmegenehmigung geben könnte, weil es nach TSchG eben nicht erlaubt sei...bla, bla, bla...

Ich dachte, ich hätte mich vielleicht nicht klar genug ausgedrückt, schrieb erneut, erklärte, daß nicht nur die Arbeitserleichterung für uns, sondern auch der Schutz der Tiere (erneute Narkoserisiken etc.) UND die nicht unerheblichen Kosten für die Gemeinden, die diese Aktionen ja zahlen müßten, die Gründen wären, warum wir eine Ausnahme dringend brauchen.

Erneut erhielt ich den Hinweis auf das TSchG, nach dem Gewebeentnahmen ohne medizinischen Grund...bla, bla, bla...

Ich hatte den Eindruck, daß die zuständige Sachbearbeiterin ihre Formbriefe abspulte und mächtig die Schnauze voll. Also schrieb ich direkt an das BMELV in Berlin - Frau Aigner wäre sicherlich ob ihres Ministeramtes und ihres Verständnisses für komplexe Zusammenhänge in der Lage, meinen Ausführungen zu folgen, um DANN einen Weg aufzuzeigen, warum eine Ausnahmegenehmigung notwendig sei.

Von IHR erwartete ich auch - für den Fall, daß sie mit einer solchen Genehmigung eventuelle Kompetenzen überschreiten würde- einen 'Plan B', z.B. in der Form, daß ich den 'offiziellen Weg' aufgezeigt bekäme.

Eine paar Tage später erhielt ich eine Antwort: und zwar WIEDER in Form eines Formbriefes und zwar von der Mitarbeiterin, die mich zuvor schon ein paar Mal mit eben einem solchen 'erfreut' hatte.

Geduldig, wie ich manchmal bin  >:D, schrieb ich also WIEDER an Frau Aigner, erklärte ihr erneut, welche Gründe mich dazu bewogen haben, an SIE und nicht an eine Sachbearbeiterin zu schreiben. Ich habe mich NICHT dazu hinreißen lassen, ihr meine Gedanken zu ihrer Fraktion (in der es ja üblich ist, andere für sich schreiben zu lassen >:-D ) mitzuteilen. Aber ich habe ihr versprochen, bei der nächsten Wahl an sie zu denken - und mich als Multiplikator für eine Partei einzusetzen, deren Verständnis für das Anliegen der Wähler so ausgeprägt zu sein scheint.

Okay, lange Rede: ich brauche Eure Idee, wie ich künftig effektiv kastrierte von unkastrierten Tieren unterscheiden kann, ohne sie in Narkose zu legen.

Um es für Euer Verständnis aufzuzeigen, was NICHT geht:

Mikrochips
Die Chiplesegeräte MÜSSEN direkt an das Tier gehalten werden, um ausgelesen zu werden. In einer Box ist das nicht möglich. Fazit: Narkose erforderlich.

Tätowierungen
Werden mit der Zeit unleserlich, verblassen. Bei dunklen Tieren sind sie sowieso nicht gut zu erkennen. Fazit: Narkose erforderlich

Kunststoffmarken (wie bei Nutztieren - das wäre erlaubt)
Katzen bleiben damit in Bäumen und Sträuchern hängen, reißen sich die Dinger aus. Die Verletzungen heilen ohne Behandlung nur schlecht oder gar nicht ab, das Risiko einer Infektion ist viel zu groß.


Wenn nun jemand von Euch noch eine Idee hat - BITTE her damit!!
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Rizzi am Dienstag, 22. November 2011 - 08:42:45
Verstehe deine Problematik, weiß aber so spontan auch keinen Rat.
Werde mir aber mal Gedanken machen.
Frage: Wäre es für euch ein Lösungsweg, wenn ihr weiter locht, euch evtl. den Zorn von Eigentümern auf euch zieht aber zumindest straffrei ausgeht? Dann wüsste ich evtl., wie man das Verwaltungsrecht sich "zurechtbiegen" kann.

Zum Briefechsel:
Ich habe mal vor etlichen Jahren Herrn Müntefering persönlich angeschrieben und habe auch Antwort von ihm höchst persönlich bekommen. Na gut, zumindest hatte er den Brief unterschrieben  ;)
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Katja am Dienstag, 22. November 2011 - 08:48:03

Frage: Wäre es für euch ein Lösungsweg, wenn ihr weiter locht, euch evtl. den Zorn von Eigentümern auf euch zieht aber zumindest straffrei ausgeht? Dann wüsste ich evtl., wie man das Verwaltungsrecht sich "zurechtbiegen" kann.



Die Anzeige gegen unseren Tierarzt würde dann sicherlich den Entzug der Zulassung nach sich ziehen (die Ankündigung steht!) - immerhin wäre es dann Vorsatz. Also ist DIESE Möglichkeit ausgeschlossen - leider!
Auch, wenn wir (Katzenhilfe) die Tiere in Narkose abholen und dann das Ohrloch stanzen, würde auf diese Praxis zurückfallen.

Außerdem wäre es (zwar notwendig), aber nicht gesetzeskonform... mir würde der legale Weg besser gefallen. ;) ausnahmsweise ;)
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Rizzi am Dienstag, 22. November 2011 - 09:07:21
Verbesser mich, wenn ich falsch liege, aber wenn ich das Tierschutzgesetz gerade korrekt überflogen habe, müsste gegen den Tierarzt sowie der Helferin ein OWiG Verfahren nach § 18 Tierschutzgesetz eingeleitet worden sein, kein Strafverfahren nach § 17.

Insofern müsste die ermittelnde Behörde (Kreisgesundheitsamt ? Oder wer ist zuständig ?) nach dem Opportunitätsprinzip handeln und somit nach pflichtgemäßem Ermessen entscheiden.
Wenn ich das Gesetzt richtig überflogen habe (ich weiß, ich wiederhole mich), müsste die Behörde hier ein Entschließungsermessen und ein Auswahlermessen zustehen.
Sie entscheiden daher, "ob" sie tätig werden und "wie" sie tätig werden.
Im Rahmen des Verfahrens erhalten die Betroffenen nach § 55 OWiG die Möglichkeit zur Anhörung.
Wenn ihr hier nochmals eure Gründe vortragt, geht das Entschließungsermessen der Behörde ja evtl. dahin, dass das Verfahren eingestellt wird.
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Katja am Dienstag, 22. November 2011 - 09:36:43
Richtig, Rizzi - wegen der Anzeige der Besitzerin der 'beschädigten Katze' ist das Verfahren gelaufen - nachdem festgestellt wurde, daß der Verstoß eben nicht aus wirtschaftlichen  o.ä. niederen Gründen erfolgte, ist es bei einer Verwarnung geblieben. Das Veterinäramt ist zuständig und hat es bei dieser Verwarnung belassen.

Würde unser TA nun weiterhin so verfahren, liefen er Gefahr, daß er als 'unverbesserlicher Wiederholungstäter' gilt und DANN ein Verfahren 'mit allem Drun und Dran' riskiert, das den Entzug der Zulassung nach sich ziehen kann.

Das LANDESMINISTERIUM hätte die Befugnis, eine Ausnahmegenehmigung zu erteilen (so weit habe ich schon recherchiert), ist aber nicht wirklich gewillt, dem Kreisveterinäramt hier in die Parade zu fahren.
Weil das Bundesministerium schon erklärt hat, eine Ausnahmegenehmigung sei auch für den Tierschutz nicht möglich, werden die in Kiel wohl einen Teufel tun, und sich 'nur für Katzen' in die Nesseln zu setzen....

Fakt ist: wir haben in den letzten Jahren gegen das TSchG verstoßen, indem wir 'Gewebeproben' entnommen haben. Das geschah aus Unwissenheit und eigentlich können wir froh sein, daß wir so glimpflich davongekommen sind. Daß es für Labortiere andere Richtlinien gibt, die die wirtschaftlichen Interessen der Versuchslabore unterstützen, ist eigentlich ein Hohn.
Vielleicht ist es auch nur das, was uns alle vor einer Bestrafung geschützt hat ... wer weiß.

DA sehe ich aber den Ansatz:
Man sagte uns, daß der Tierschutz NICHT mit wirtschaftlichen Interessen begründet sein darf. Eine Kennzeichnung mittels Mikrochip wäre ja möglich. So ein Chip kostet aber rund 8 Euro (je nach Abnahmemenge). Und daß man DANN den Aufwand der Registrierung ebenfalls zu tragen hätte, ebenso die Kosten für die Narkose, sei diese Begründung eben NICHT relevant.

Der Streß für eine verwilderte Katze, die in einer Box zum TA gebracht werden muß, oft eine ganze Zeit darin verbringen muß, um DANN unnötig (weil Kastration, Chip o.ä.  nachgewiesen wird) in Narkose gelegt zu werden, ist m.M.n. ebenfalls tierschutzrelevant.
Dieses Argument wird aber auf die wirtschaftlichen Interessen reduziert.

Ob das nun aus Unwissenheit oder dem Unvermögen die Zusammenhänge zu erkennen passiert, kann ich nicht beurteilen.

Wo ich gerade in Rage ;) und im Thema bin, schnell noch ein paar Gedanken zu den wirtschaftlichen Interessen:
ein Fundtier kostet die Gemeinden im Schnitt zwischen 270 und 400 Euro - je nachdem, wo und wie es untergebracht ist. (Quelle: Bericht der shz im Zusammenhang mit der 'Kostenexplosion der Katzenschwemme' aus dem letzten Jahr)

Bei 'unserem Modell' (kastrieren, markieren und dort wieder aussetzen, wo wir es eingefangen haben) kostet es 'nur' die Summe der Kastration. Die Mitbürger sind sehr oft bereit, die Tiere dort weiterhin zu versorgen, wenn man ihnen erklärt, warum das sinnvoll ist (anderes Thema). Die Ämter haben hierfür nur einen Bruchteil zu zahlen und durch die  Prävention (Eindämmung der wilden Populationen ) sozusagen als 'Bonbon' oben drauf.

Letztlich haben wir alle etwas davon: die Tierschützer, weil das Elend unter den Katzen eingedämmt wird, und die Ämter auch, weil ihre Kassen geschont werden.

Eine Symbiose, wie man sie sich doch eigentlich wünschen könnte, oder?!

Denk' bitte weiter nach, Rizzi - wir brauchen 'kühle Köpfe', die sich mit der Materie Bürokratie auskennen. Die Arbeit wollen wir ja gerne machen....




Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: ae8090 am Dienstag, 22. November 2011 - 09:43:12
Verstehe deine Problematik, weiß aber so spontan auch keinen Rat.
Werde mir aber mal Gedanken machen.
Frage: Wäre es für euch ein Lösungsweg, wenn ihr weiter locht, euch evtl. den Zorn von Eigentümern auf euch zieht aber zumindest straffrei ausgeht? Dann wüsste ich evtl., wie man das Verwaltungsrecht sich "zurechtbiegen" kann.

Zum Briefechsel:
Ich habe mal vor etlichen Jahren Herrn Müntefering persönlich angeschrieben und habe auch Antwort von ihm höchst persönlich bekommen. Na gut, zumindest hatte er den Brief unterschrieben  ;)

oder sein Unterschriftenautomat

da Löcher ja nunmal nicht sein sollen, fallen mir auch nur solche Dinge ein, wie zB der auslösenden Katzenbesitzerin, der tumben Sachbearbeiterin und der uninteressierten Bundesministerin sämtlich Löcher mit Hartlot zu verschließen
Ob's hilft ist allerdings fraglich.

Insgesamt ist die Situation der klassische Fall eines Dilemmas: Egal was Du tust, Du wirst das Falsche tun.

Und natürlich ist es ein Hohn, dass für Labortiere andere Regeln gelten. Heißt es ausdrücklich "Labortiere" oder heißt es "Versuchtstiere". Wenn letzteres, ließe sich dieser Hohn vielleicht zu nutze machen. Es sind doch Versuche, die Ihr macht, oder? Eine groß angelegte Studie über die Gefahren von Ohrlochmarkierungen bei willebenden Katzen. Wissenschaftlich überwacht und begleitet. Und Onkel Tierdoktor kann sogar einen Aufsatz darüber in einer Fachzeitschrift veröffentlichen.
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Rizzi am Dienstag, 22. November 2011 - 09:47:42
Kenn mich ja mit Katzen überhaupt nicht aus ... aber könnte man mit relativ einfachen Mitteln eine Datei anlegen ?

Was haben Katzen für unverwechselbare Merkmale ?
- Tatzen-Abdruck ?
- Foto vom Auge ?
- o. ä. ?

Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Katja am Dienstag, 22. November 2011 - 10:14:41
Kenn mich ja mit Katzen überhaupt nicht aus ... aber könnte man mit relativ einfachen Mitteln eine Datei anlegen ?

Was haben Katzen für unverwechselbare Merkmale ?
- Tatzen-Abdruck ?
- Foto vom Auge ?
- o. ä. ?



Oh nein, Rizzi, das ist nahezu unmöglich! Wenn man allein die Inzucht-Gebiete betrachtet.... bei der letzten großen Fangaktion haben wir z.B. ein Tier 5 x in der Falle gehabt! Und jedes Mal hätten wir unseren Hintern darauf verwettet, ihn noch nicht gehabt zu haben!

In solchen Populationen sehen sich die Tiere so verdammt ähnlich, daß man sie manchmal nur unterscheiden kann, wenn die ein unverwechselbares Merkmal haben oder so 'besonders' in diesem Rudel sind (3-farbige Glückskatzen, weiße Tiere, langhaarig o.ä.), was sie dann einmalig dort macht.

Darüber hinaus wandern auch kastrierte Tiere manchmal aus einem Revier ab - und wenn wir z.B. ein solches Tier  (graugetigert mit weißen Abzeichen, schwarze Nase) zwar in Münsterdorf hatten, es aber nun in Lägerdorf aufgefunden wird, sind wir wieder dort.

Idee ist gut, aber uneffektiv ;9

ae8090, daran habe ich auch schon gedacht - das geht allerdings leider auch nicht, weil man für sogenannte 'Feldstudien' auch eine besondere Genehmigung braucht. Die zu erlangen braucht so viel Zeit, daß wir schon mindestens 27 Katzengenerationen neu haben...

Auch, wenn ich immer der 'Erbsenzähler' bin, der 'das geht nicht, weil' schreiben muß - MACHT BITTE WEITER!
Manchmal wird man betriebsblind und sieht die einfachsten Dinge nicht (mehr) - darum ist so ein Brainstorming für uns unendlich wichtig!!
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: ae8090 am Dienstag, 22. November 2011 - 10:21:18
vielleicht zweigleisig fahren, Katja. Jetzt nach einer kurzfristige Lösung suchen und mittel- bis langfristig diese Feldstudie (oder Fellstudie ;) ) anvisieren. Vielleicht lassens ich da sogar Mittel aus irgendeinem europäischen Fördertopf für akquirieren. Wenn Europa zahlt, was will der Bund denn dann dagegen sagen?
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: eilandhegel am Dienstag, 22. November 2011 - 11:23:28
Wie sieht es denn mit den Zähnen aus?

Eine Freundin von mir hatte mal einen Diamanten im Schneidezahn und auch wenn das für die Fundkatzen ein wenig übertrieben wäre ( ;D ) könnte man vielleicht mit dem Bohrer eine Markierung setzen, die die Katzen nicht beeinträchtigt...

Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: ae8090 am Dienstag, 22. November 2011 - 11:24:59
Wie sieht es denn mit den Zähnen aus?

Eine Freundin von mir hatte mal einen Diamanten im Schneidezahn und auch wenn das für die Fundkatzen ein wenig übertrieben wäre ( ;D ) könnte man vielleicht mit dem Bohrer eine Markierung setzen, die die Katzen nicht beeinträchtigt...

bei unnarkotisierten Katzen???
kannst ja gerne mal bei unsrer üben ...
Katja wird Dich beraten
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: eilandhegel am Dienstag, 22. November 2011 - 11:39:46
Wie sieht es denn mit den Zähnen aus?

Eine Freundin von mir hatte mal einen Diamanten im Schneidezahn und auch wenn das für die Fundkatzen ein wenig übertrieben wäre ( ;D ) könnte man vielleicht mit dem Bohrer eine Markierung setzen, die die Katzen nicht beeinträchtigt...

bei unnarkotisierten Katzen???
kannst ja gerne mal bei unsrer üben ...
Katja wird Dich beraten


Das würde bei unserer auch nix, aber narkotisiert sind sie ja, wenn ich das richtig verstanden habe:

Wenn wir offensichtlich verwilderte Hauskatzen (ohne Besitzer) einfangen, kastrieren und wieder dort freilassen, wo wir sie aufgefunden haben, haben wir zur besseren Kenntlichmachung unter Narkose ein kreisrundes Loch ins Ohr gestanzt.
Das zeigte uns -wenn sie uns erneut in die Falle gingen-, daß wir sie 'schon hatten', konnten sie sofort wieder freilassen.

Es geht nur um die Kontrolle beim wiederauffinden. Und da könnte man zu zweit mit dicken Handschuhen es hinbekommen, mal eben einen Blick auf die Beißerchen zu werfen...
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Katja am Dienstag, 22. November 2011 - 12:35:55

Es geht nur um die Kontrolle beim wiederauffinden. Und da könnte man zu zweit mit dicken Handschuhen es hinbekommen, mal eben einen Blick auf die Beißerchen zu werfen...

Und schon hast Du einen Job, eilandhegel! ;)

Eine Katze hälst Du - wenn sie nicht will- weder zu zweit, noch zu dritt - und WENN, dann wäre der Mikrochip wesentlich sinnvoller, als Zähne, die abbrechen und/oder ausfallen.
Wer schon einmal von eienr Katze gebissen wurde, weiß auch, wie lange man das betreffende Körperteil nicht voll finktionstüchtig bewegen kann.

Zugegeben hat die Idee etwas sehr Amüsantes, ist aber auch eher für den Rundordner.

ae8090, wenn die EU sich wenigstens zu einem einheitlichen TSchG durchringen könnte, würde ich vor Dankbarkeit auf die Knie fallen.
Bei einer solchen Studie muß man die Zeit haben, um sich darum zu kümmern. Will sagen, die, die Veterinärmedizin studiert haben und vielleicht in den Bereich Forschung gehen möchten (oder auch 'nur' eine Dissertation zum Thema schreiben wollen) möchten Geld damit verdienen. Das läßt sich aber im Tierschutz in keinster Weise! (frag' mich mal, was ich für eine 7-Tage-Woche mit einem min. 12-Stundentag bekomme ;) )
Es gab bereits einmal eine Dissertation, die m.M.n. absolut am Thema vorbei ging. Man wollte dort innerhalb von 2 Jahren die verwilderten Populationen beobachten und sehen, wie schnell sie sich durch die flächendeckenden Kastrationen minimieren. 2 Jahre ist aber ein Fliegenschiß, wenn man so eine Studie ernsthaft betreiben will. Den Doktortitel gab es und ich hoffe, daß niemand jemals diese Dissertationsarbeit als Argumentationsgrundlage findet. ;)

Für die Zeit, in der wir an einer Stelle fangen, ist die Markierung durch das Abrasieren von Fell möglich. Beim nächsten Fellwechsel ist es allerdings wieder nachgewachsen und somit nicht mehr sichtbar - wandert das Tier ab...
Farbmarkierungen werden schneller wieder abgeleckt, als wir unser Equipment im Auto verstaut haben, diese Idee erwies sich auch als unbrauchbar.








Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Itzeflitze am Dienstag, 22. November 2011 - 12:37:23
Man könnte den Katzen einen Schlitz ins Ohr verpassen. Oder sogar in Beide Einen an immer der selben Stelle, damit man es nicht mit Kampfverletzungen verwechseln kann.
Norwegische Rentierzüchter schnitzen in die Ohren ihrer Tiere nämlich auch immer Muster, weil die Herden vermischt werden.  ;)
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Katja am Dienstag, 22. November 2011 - 12:43:58
Geht nicht! § 6 Absch. 1:

Zitat
Verboten ist das vollständige oder teilweise Amputieren von Körperteilen oder das vollständige oder teilweise Entnehmen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres.

Sonst dürften wir ja auch Lochen...  :(
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: eilandhegel am Dienstag, 22. November 2011 - 12:51:19
Wie sieht es denn mit den Ausscheidungen aus?

Irgend eine Chance Urin&Co in einigermassen vernünftigem Kostenrahmen einem bestimmten Tier zuzuordnen?
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Kuno am Dienstag, 22. November 2011 - 13:18:24
komm, du wildes Kätzchen, setz dich mal aufs Töpfchen und dann ab damit ins Labor     :lach    :lach 
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Rhaco am Dienstag, 22. November 2011 - 13:23:10
 :D He, Kuno...du bist lustig... :D

Katja, warum nicht einfach markieren mittels Spray?
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Katja am Dienstag, 22. November 2011 - 13:28:10

Farbmarkierungen werden schneller wieder abgeleckt, als wir unser Equipment im Auto verstaut haben, diese Idee erwies sich auch als unbrauchbar.


Das geht maximal für 2 Tage - danach verblassen alle Farben, die man bedenkenlos auf die Tiere aufbringen kann. Länger haltbare Farben schaden dem Tier - für Katzen ist vieles toxisch, was z.B. aus  Erdöl und -derivaten hergestellt ist.
Und wenn so ein Tier abwandert.... ;)

Es tut mir wirklich Leid, daß ich Eure guten Ideen bis jetzt so verwerfen muß - aber ich bin SICHER, daß sich hier noch etwas Brauchbares zeigt....
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: eilandhegel am Dienstag, 22. November 2011 - 13:30:50
komm, du wildes Kätzchen, setz dich mal aufs Töpfchen und dann ab damit ins Labor     :lach    :lach

Einfach einsperren, füttern und abwarten...
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Kuno am Dienstag, 22. November 2011 - 13:43:54
komm, du wildes Kätzchen, setz dich mal aufs Töpfchen und dann ab damit ins Labor     :lach    :lach

Einfach einsperren, füttern und abwarten...


und dann ? drin rumstochern ? das mach ich schon wenn ich im Garten die Stiefmütterchen pflanze

                                                     blfdich
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: eilandhegel am Dienstag, 22. November 2011 - 13:58:30
komm, du wildes Kätzchen, setz dich mal aufs Töpfchen und dann ab damit ins Labor     :lach    :lach

Einfach einsperren, füttern und abwarten...


und dann ? drin rumstochern ? das mach ich schon wenn ich im Garten die Stiefmütterchen pflanze

                                                     blfdich


Das ist doch kein Kaffeesatz...  ;D


Ab ins Labor damit natürlich.

Hab eben mal gegoogelt eine DNA-Untersuchung zur Fellfarbe kostet um die €40,-. Was das dann mit Kot kostet, ob die Katzenhilfe Mengenrabatt bekommt, etc. das muss man dann sehen.
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Kuno am Dienstag, 22. November 2011 - 15:44:19
Ich wollte dieses Thema bestimmt nicht ins Lächerliche ziehen, aber offentsichtlich wird hier im Tierschutz wieder mal alles "Verreglementiert" auf Kosten der Tiere.
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Johomo am Dienstag, 22. November 2011 - 16:09:45
Katja, versuch es doch mal per E-Mail (https://www.bmelv.de/DE/Servicemenue/Kontakt/kontakt_node.html)
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Rizzi am Dienstag, 22. November 2011 - 16:24:51
Ich wollte dieses Thema bestimmt nicht ins Lächerliche ziehen, aber offentsichtlich wird hier im Tierschutz wieder mal alles "Verreglementiert" auf Kosten der Tiere.

Denke eher, dass man bei Gesetzesbeschluss den Tieren möglich viel Gutes tun wollte und es den Politikern nicht bewusst war, dass es beispielsweise Aktionen wie der Katzenhilfe überhaupt gibt.
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Katja am Dienstag, 22. November 2011 - 16:36:46
Katja, versuch es doch mal per E-Mail (https://www.bmelv.de/DE/Servicemenue/Kontakt/kontakt_node.html)
Was soll ich da versuchen?

Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: eilandhegel am Dienstag, 22. November 2011 - 16:44:50
Gibt es denn noch andere Vereine / Organisationen in Deutschland, die freilaufende Katzen kastrieren?
Wie markieren die denn?
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Andreas am Dienstag, 22. November 2011 - 19:02:02
Katja, ob du Dich an Frau Dr. Aigner wendest oder in Hinterturkistan ( ich weiss garnicht, ob es das nicht gibt....) fällt ein Sack mit irgendwelchen Ingredienzien um....Di Dame ist wirklich dermaßne ignorant, die weiss überhaupt nicht, über was sie redet und hat schon garkeine Lust, sich zu informieren. Ich kenne die Mühsal, sich mit diesen Ministerien abzuplagen, wir sind Pferdezüchter und müssen unsere Fohlen chippen. Das ist nicht nur ein riesen Aufwand sondern auch äußerst schmerzhaft und hinterher kannst Du die Dinger eh nicht lesen..... Ich will jetzt keine neue Diskussion lostreten, sonder nur über unsere Erfahrungen mit dieser Dame berichten.
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Kuno am Dienstag, 22. November 2011 - 19:13:32
Ich wollte dieses Thema bestimmt nicht ins Lächerliche ziehen, aber offentsichtlich wird hier im Tierschutz wieder mal alles "Verreglementiert" auf Kosten der Tiere.

Denke eher, dass man bei Gesetzesbeschluss den Tieren möglich viel Gutes tun wollte und es den Politikern nicht bewusst war, dass es beispielsweise Aktionen wie der Katzenhilfe überhaupt gibt.

Das wollte ich damit sagen.
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Katja am Dienstag, 22. November 2011 - 20:10:14
Gibt es denn noch andere Vereine / Organisationen in Deutschland, die freilaufende Katzen kastrieren?
Wie markieren die denn?
Die haben auch die Ohrmarkierungsvariante, aber kein Amt, das sich dagegen wendet.
Andere machen gar nix, wieder andere tätowieren - und wieder andere haben auch keine Variante, an der ich nicht rummeckern muß (weil unpraktisch oder unpraktikabel)

Der Blick über den Tellerrand heißt meisten auch, sich mit Provisorien zufrieden zu geben. Halbe Sachen wollen wir aber nicht machen - dazu ist uns unsere Arbeit zu wichtig.

Katja, ob du Dich an Frau Dr. Aigner wendest oder in Hinterturkistan ( ich weiss garnicht, ob es das nicht gibt....) fällt ein Sack mit irgendwelchen Ingredienzien um....Di Dame ist wirklich dermaßne ignorant, die weiss überhaupt nicht, über was sie redet und hat schon garkeine Lust, sich zu informieren. Ich kenne die Mühsal, sich mit diesen Ministerien abzuplagen, wir sind Pferdezüchter und müssen unsere Fohlen chippen. Das ist nicht nur ein riesen Aufwand sondern auch äußerst schmerzhaft und hinterher kannst Du die Dinger eh nicht lesen..... Ich will jetzt keine neue Diskussion lostreten, sonder nur über unsere Erfahrungen mit dieser Dame berichten.

Jaaahaaa, Andreas, DAS habe ich auch gemerkt ;) - hätte aber gerne auf diese Erfahrung verzichtet. Meine Recherchen über die Gute haben auch manche 'tollen Sachen' ergeben, denen ich mal nachgehen muß, wenn ich ein bißchen mehr Zeit habe. >:-) Äußerst spannend....
Ich wollte dieses Thema bestimmt nicht ins Lächerliche ziehen, aber offentsichtlich wird hier im Tierschutz wieder mal alles "Verreglementiert" auf Kosten der Tiere.

Denke eher, dass man bei Gesetzesbeschluss den Tieren möglich viel Gutes tun wollte und es den Politikern nicht bewusst war, dass es beispielsweise Aktionen wie der Katzenhilfe überhaupt gibt.

DAS möchte ich auch glauben, Rizzi - sehr gerne sogar, doch diese starre Auslegung, ohne die Möglichkeit der Ver- oder Nachbesserung, macht mir ein bißchen Angst! Vor allen Dingen macht es mich wütend, daß Versuchstiere OHNE Narkose mehrfach in einem Ohr markiert werden dürfen. Nach dem Motto: 4 Löcher im linken Ohr in Form eines Quadrates gestochen erhielt Präparat X...
Man kann zu Tierversuchen stehen, wie man will (anderes Thema ;) ), aber 'Gewebeentnahmen' OHNE Narkose ist grausam, weil äußerst schmerzhaft.

Eine Idee, die wir momentan ernsthaft verfolgen, wäre die Tätowierung - NICHT mit einer vorsintflutlichen Zange (ein Teil, in dem kleine Nadeln in Form von Buchstaben/Zahlen durch eine Paste gezogen werden, die dann ins Ohr gestanzt werden und anschließend noch einmal mit Paste verrieben wird), sondern eher mit einer richtigen Tätowiernadel. Wenn diese Farben unbedenklich sind, würde ich farbige Markierungen (vielleicht sogar fluoriszierend!)
machen wollen. Wenn also jemand noch eine Tätowiernadel hat....
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Capitano am Dienstag, 22. November 2011 - 20:17:41
Gibt es evtl. kleinere Ohrmarken, z.B. in Knopfform, die geeignet wären?
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Katja am Dienstag, 22. November 2011 - 20:24:21
Nein, leider nicht Capitano!
Moment, das ist so nicht richtig: es GIBT sie, diese lütten Dinger. Aber Du weißt, wie Katzen sind, wenn sie ein Fremdkörpergefühl (Verletzung vom Kampf mit schorfiger Wunde) an den Ohren haben - sie kratzen so lange, bis es blutet, aber dafür das 'Ding' weg ist.
Bei einem Knopf würde ein Versuch des Kratzens reichen, um das Ding aus dem Ohr zu reißen...

Laschen, wie man sie bei Rindern benutzt, gibt es auch 'in klein', aber da hat man das gleiche Problem: entweder die Viecher reißen sich das kratzend raus oder bleiben mit dem Fremdkörper in Büschen o.ä. hängen...

ja, ich weiß, ich bin ein Spielverderber ;) - aber vielleicht hat ja doch noch jemand eine zündende Idee....
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Slartibartfass am Dienstag, 22. November 2011 - 20:25:35
So ein Beinring wir bei Vögeln?
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Captain Balu am Dienstag, 22. November 2011 - 20:29:41
Hallo Katja, wie siehts denn hiermit aus?

http://www.tierchip.de (http://www.tierchip.de)

Gibt es unterschiedliche Mikrochips für verschiedene Tiere?

Ja, es gibt z.B. den bekannten Mikrochip für Hunde, Katzen und Frettchen, der mit einer Größe von 12 x 2 mm gewöhnlich im Haustier-Bereich Verwendung findet. http://www.tierchip.de/artikelliste/kategorie/einmal-injektor.html (http://www.tierchip.de/artikelliste/kategorie/einmal-injektor.html)

Des Weiteren gibt es Transponder für Pferde mit einer Größe von 3 x 13 mm. Diese Transponder verfügen dann über eine größere Reichweite!!!  "Hier leider kein Preis!"

Würde so ein unwesentlich größerer chip evtl die reichweite haben, den code bis ausserhalb des Käfigs zu senden? Er soll ja auch 15stellig sein, müßte dann doch auch für Tasso nutzbar sein! Oder? Selbe Frequenz? Müsste doch Eure Tierärztin wissen?

Alternative: könnte man die Antenne Eures Chiplesers evtl mit sowas wie einer teleskopantenne/stabile Stabantenne modizifieren, damit Ihr die Antenne in den Käfig halten könnt.
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Alex am Dienstag, 22. November 2011 - 20:31:09
So ein Beinring wir bei Vögeln?
Habe ich auch schon gedacht, aber der müßte eine Sollbruchstelle bekommen, damit er unter Belastung aufspringt.
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Login am Dienstag, 22. November 2011 - 20:31:49
Nein, leider nicht Capitano!
Moment, das ist so nicht richtig: es GIBT sie, diese lütten Dinger. Aber Du weißt, wie Katzen sind, wenn sie ein Fremdkörpergefühl (Verletzung vom Kampf mit schorfiger Wunde) an den Ohren haben - sie kratzen so lange, bis es blutet, aber dafür das 'Ding' weg ist.
Bei einem Knopf würde ein Versuch des Kratzens reichen, um das Ding aus dem Ohr zu reißen...

Laschen, wie man sie bei Rindern benutzt, gibt es auch 'in klein', aber da hat man das gleiche Problem: entweder die Viecher reißen sich das kratzend raus oder bleiben mit dem Fremdkörper in Büschen o.ä. hängen...

ja, ich weiß, ich bin ein Spielverderber ;) - aber vielleicht hat ja doch noch jemand eine zündende Idee....

Zu kleinem Knopf fällt mir Piercing ein. Diese kleinen Dinger die sich manche in die Nase setzen lassen.  :-\ Es muss ja nicht unbedingt das Ohr sein, gibt ja noch andere Körperteile.
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Capitano am Dienstag, 22. November 2011 - 20:32:18
Ich dachte eher an so eine Art Ohrniete mit Durchmesser von unter 5 mm.
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: ae8090 am Dienstag, 22. November 2011 - 20:37:30
...
Die haben auch die Ohrmarkierungsvariante, aber kein Amt, das sich dagegen wendet.

...

Wenn also jemand noch eine Tätowiernadel hat....

ad 1:
ok, wenn es also an den Kreisen liegt, wäre Abhilfe doch machbar: Katze hier einladen, rüber in bedintgtbefreundete nichtsozialistische Ausland (=Dithmarschen), dort das Ohrloch stechen, Katze hier wieder frei lassen

ad 2: Wieso Tätowiernadel? Das haben wir früher mit Nähnadel, Zwirn und Skriptol auch selbst gemacht
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Katja am Dienstag, 22. November 2011 - 20:51:52
ad 1:
ok, wenn es also an den Kreisen liegt, wäre Abhilfe doch machbar: Katze hier einladen, rüber in bedintgtbefreundete nichtsozialistische Ausland (=Dithmarschen), dort das Ohrloch stechen, Katze hier wieder frei lassen

Es ist UNGESETZLICH, ae8090, und würde auch wieder auf die Praxis zurückfallen, die hier schon deswegen Ärger hat. Ich könnte das ja auch machen - und tu es eben aus diesen Gründen nicht.


ad 2: Wieso Tätowiernadel? Das haben wir früher mit Nähnadel, Zwirn und Skriptol auch selbst gemacht
Ja, früher war die Erde auch noch eine Scheibe und Hexen wurden verbrannt.... ;)



Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: ae8090 am Dienstag, 22. November 2011 - 20:54:13
ad 1:
ok, wenn es also an den Kreisen liegt, wäre Abhilfe doch machbar: Katze hier einladen, rüber in bedintgtbefreundete nichtsozialistische Ausland (=Dithmarschen), dort das Ohrloch stechen, Katze hier wieder frei lassen

Es ist UNGESETZLICH, ae8090, und würde auch wieder auf die Praxis zurückfallen, die hier schon deswegen Ärger hat. Ich könnte das ja auch machen - und tu es eben aus diesen Gründen nicht.


ad 2: Wieso Tätowiernadel? Das haben wir früher mit Nähnadel, Zwirn und Skriptol auch selbst gemacht
Ja, früher war die Erde auch noch eine Scheibe und Hexen wurden verbrannt.... ;)

ach Katja, meine Liebe, dann hast Du ja richtig Glück, dass Du heute lebst  ;D

Ich schlaf nochmal 'ne Nacht über diesem speziellem Katzenproblem
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Dienstag, 22. November 2011 - 22:06:31

Ja, früher war die Erde auch noch eine Scheibe und Hexen wurden verbrannt....

Hach, das waren noch Zeiten...   ;D
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Deichlamm am Dienstag, 22. November 2011 - 23:27:14
Bisher finde ich den Ansatz mit - fluoreszierender - Tätowierung am viel versprechensten. Gibt es so etwas? Wundert mich nur, das noch nicht die ganzen Discogänger damit rumlaufen...

Wäre ansonsten praktisch: Eine Minute tätowieren und später mit dem Geldscheinprüfgerät sicher entdecken.

Stefan

P.S. Hat nur einen Haken: Wie erklären ich Plissken, dass er sich keine fluoreszierende Cobra ins Ohr tätowieren lassen darf? Halbstarke Kater...
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Baltic am Mittwoch, 23. November 2011 - 23:25:19
Hallo,

es ist ja echt zum Haareraufen, wenn man über die Willkür der Ministerien liest.  ::)

Aber so ist es halt: Wenn sich ein Bauzeichner um eine Stelle als Verkäufer bewirbt, wird abgelehnt, weil branchenfremd. Auch wenn er weiß, was er tut.
Wenn ein Minister mal eben in ein völlig anderes Resort wechselt, dann ist er flexibel.  :-X Auch wenn er null Ahnung von der Realität hat.

Aber das nur am Rande, hier geht es ja um die Katzen.

Euer Engagement, liebe Katja, hat es wirklich nicht verdient, das man euch solche Steine in den Weg liegt.
Ich überlege auch, was man da machen könnte und finde es nicht gerade einfach. Für den Moment ist die Rasierte Stelle erstmal eine Lösung, aber nicht langfristig. Die Tätowierung mit floureszierender Farbe ist bisher wohl die beste Lösung.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, fällt alles weg, was in Richtung Marke, Piercing, Knopf im Ohr und dergleichen geht. Das "Piercing" fänd ich sonst auch nachvollziehbar.
Am interessantesten finde ich den Vorschlag von Captain Balu mit einem Chip, der auch ohne Narkose lesbar ist.

Aber wahrscheinlich ist das relativ aufwändig. Eine äusserlich sichtbare Markierung wäre für Euch sicher zeitsparender, oder?

Na, ich wird mir auch dazu Gedanken machen.
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Rizzi am Donnerstag, 24. November 2011 - 07:29:24
es ist ja echt zum Haareraufen, wenn man über die Willkür der Ministerien liest.  ::)

Auch so eine Aussage möchte ich erstmal ganz sachlich betrachten:
Hier liegt doch gerade keine Willkür des Ministerium vor. Dies wäre so, wenn Ausnahmegenehmigungen wie Sand am Meer verteilt würden, die Katzenhilfe jedoch keine bekommt.
Hier jedoch fährt das Ministerium den Kurs, von der Möglichkeit, Ausnahmegenehmigungen zu erteilen, grundsätzlich keinen Gebrauch zu machen.
Keine Willkür sondern klarer Kurs. Auch, wenn nicht den Wünschen der Tierschützer entsprechend.

Und natürlich schimpfen hier viele über die Vorgehensweise, auch ich denke mir mein Teil.
Wie wäre es jedoch, wenn eure Katzen n paar Tage ortsabwesend war, ihr euch schreckliche Sorgen gemacht habt, sie dann wiederfindet und sie eine op-Narbe und ein Loch im Ohr vorweist? Ich denke, die Wiedersehensfreude wäre dann auch schnell getrübt, erhielt jedoch zumindest diverse Fragestellungen, was die letzten Tage passiert ist.

Also, bei aller Katzenliebe. Bitte Sachvorgänge immer auch sachlich sehen.
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Katja am Donnerstag, 24. November 2011 - 08:09:09
Absolut richtig, Rizzi! Wir haben gegen das Gesetz verstoßen - das ist Fakt und läßt sich nicht wegdiskutieren (will ich auch gar nicht!)
Fakt ist aber auch die Engstirnigkeit einer Ministerin (oder deren Erfüllungsgehilfen), die scheinbare ihre eigenen Gesetze nicht kennt oder kennen will.
Es GIBT bereits Ausnahmeregelungen (eben die, in der Versuchstiere 'gelocht' werden), somit wäre eine Ausnahmegenehmigung im Sinne des Tierschutzes (!!!) eine logisch nachvollziehbare Folge. Daher ist die Willkür m.E. eben doch gegeben.
Wenn man dann auch noch das Gefühl hat, daß sich niemand der Angesprochenen wirklich mit der Materie beschäftigt, ist es natürlich für uns besonders ärgerlich.

Baltic hat m.M.n. aber auchvollkommen Recht: ein Minister soll  Aufgaben erfüllen, die in einem vollkommen anderen Resort eine gewisse geistige Flexibilität voraussetzt! Die Argumentation, die wir erhalten haben, zeugt aber von einer ausgesprochenen Engstirnigkeit.

Die Katze war keineswegs durch das Verbringen zum TA und der OP tagelang abwesend! In der Regel dauert so ein Eingriff nur Minuten, das Aufwachen nach der Narkose dauert erheblich länger - doch mehr als 12 Stunden ist das Tier in den seltensten Fällen in menschlicher Obhut.
So lange 'streunern' Freigänger sonst auch durch die Gegend, bevor sie der Hunger wieder nach Hause zieht.

Auch ich wäre sicherlich nicht sehr erfreut, wenn mein Tier mit einer OP-Narbe und Loch im Ohr wieder nach Hause käme. Doch statt kopflos alles zu beißen, was in gutem Willen gehandelt hat, würde ich mir vielleicht darüber Gedanken machen, warum ich meine Freigängerkatze nicht entsprechend markiert habe! Das wäre NIE passiert, hätte das Tier z.B. ein Mikrochip getragen!

Bevor WIR Tiere, die in einem guten Pflegezustand und an Menschen gewohnt scheinen in Narkose legen, versuchen wir einen Chip auszulesen (wenn eine Tätowierung nicht ersichtlich ist). Nun mag es sein, daß diese Katze nicht den Eindruck erweckte, besonders lieb zu Menschen zu sein - ich war nicht dabei und kann nur mutmaßen.
Ich gebe zu, es ist dumm gelaufen ...

Aus diesem Grund plädiere ich wieder dafür, daß jeder, der seine Katze draußen frei laufen läßt, die Pflicht zur Kastration und zur Kennzeichnung hat! Paderborn, Oldenburg und einige weitere Gemeinden haben diese Kastrationspflicht bereits eingeführt. Die Kooperation mit den Tierschützern (die die Kontrollarbeit macht) läuft gut.

Meine weitergehenden Gedanken dazu wäre auch, die sogenannten 'Hobbyzüchter' dadurch zu minimieren und deren 'Hobby' (das finanziell SEHR ergiebig sein kann) in die Besteuerng zu drücken. Die Steuern, die dem Staat durch diese 'Züchter' entgehen, sind nicht ohne!
Aber das ist wieder ein anderes Thema - und beschäftigt uns jeden Tag! ;)
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Sanni am Donnerstag, 24. November 2011 - 08:15:00
Und natürlich schimpfen hier viele über die Vorgehensweise, auch ich denke mir mein Teil.
Wie wäre es jedoch, wenn eure Katzen n paar Tage ortsabwesend war, ihr euch schreckliche Sorgen gemacht habt, sie dann wiederfindet und sie eine op-Narbe und ein Loch im Ohr vorweist? Ich denke, die Wiedersehensfreude wäre dann auch schnell getrübt, erhielt jedoch zumindest diverse Fragestellungen, was die letzten Tage passiert ist.

DAS kann hoffentlich niemandem, der hier mitliest passieren,
da sicherlich jeder seine Katzen nur kastriert und entsprechend markiert (Chip) draussen rumlaufen läßt  >:D


Bisher finde ich den Ansatz mit - fluoreszierender - Tätowierung am viel versprechensten. Gibt es so etwas? Wundert mich nur, das noch nicht die ganzen Discogänger damit rumlaufen...

Na Stefan, du bist wohl nicht auf dem Laufenden - sowas gibt es selbstverständlich  8)
Diese "Disco-Tattoos" siehste nur bei Schwarzlicht - m. M. nach nur was für Weichlappen  ;)

Wenn schon tätowieren, also richtig nicht mit dieser vorsintflutlichen Zange, dann wäre ich für ein
"dezentes" magenta ;D

Bin schon auf der Suche nach einer günstigen, einfach zu handhabenden Maschine.
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Baltic am Donnerstag, 24. November 2011 - 17:41:43
es ist ja echt zum Haareraufen, wenn man über die Willkür der Ministerien liest.  ::)

Auch so eine Aussage möchte ich erstmal ganz sachlich betrachten:
Hier liegt doch gerade keine Willkür des Ministerium vor. Dies wäre so, wenn Ausnahmegenehmigungen wie Sand am Meer verteilt würden, die Katzenhilfe jedoch keine bekommt.
Hier jedoch fährt das Ministerium den Kurs, von der Möglichkeit, Ausnahmegenehmigungen zu erteilen, grundsätzlich keinen Gebrauch zu machen.
Keine Willkür sondern klarer Kurs. Auch, wenn nicht den Wünschen der Tierschützer entsprechend.

Und natürlich schimpfen hier viele über die Vorgehensweise, auch ich denke mir mein Teil.
Wie wäre es jedoch, wenn eure Katzen n paar Tage ortsabwesend war, ihr euch schreckliche Sorgen gemacht habt, sie dann wiederfindet und sie eine op-Narbe und ein Loch im Ohr vorweist? Ich denke, die Wiedersehensfreude wäre dann auch schnell getrübt, erhielt jedoch zumindest diverse Fragestellungen, was die letzten Tage passiert ist.

Also, bei aller Katzenliebe. Bitte Sachvorgänge immer auch sachlich sehen.

Hallo,

Rizzi, du hast Recht, "Willkür" ist da wohl der falsche Begriff, zu den Antworten, die Katja vom Ministerium erhalten hat, würde eher "Bornierheit" passen. Denn würde man sich wirklich mal so ein wenig mit der Sachlage befassen und sich dort die Mühe machen, genau zu lesen, um was es eigentlich geht, dann müsste man doch erkennen, dass hier mit möglichst wenig (finanziellen und mühevollem) Aufwand die Katzenschwemme eingedämmt werden soll. Das Problem ist anscheinend, dass man dort im Ministerium nicht praktikabel denkt, sondern sich an die Paragrafen klammert. Das ist tatsächlich keine Willkür, aber hoffnungslos borniert.

Zu Deinem 2. Einwand hat Katja im Prinzip schon das gesagt, was mir auch auf der Zunge liegt.
Vor ca. 7 Jahren haben wir auch schon mal 2-3 Tage auf unsere junge Katze (gechipt und kastriert!) gewartet und waren sehr froh, dass eine Mutter ihre Kinder überzeugen konnte, die Katze dorthin zurückzubringen, wo sie sie "gefunden" haben. Natürlich ist ihr nichts passiert dort.  :)
Leider aber 2 Monate später, als die gleiche Katze morgens mit einem Tellereisen (wie man es für die Wildschweinjagd früher benutzt hat) an den Hinterläufen nach Hause kam.  :( Sie lebte noch, das war aber auch alles. Meine Kinder mussten mit ansehen, wie sie mit dieser Falle ins Haus raste. Nur mit Mühe konnte mein Mann das Eisen entfernen, nicht weil sie so zappelte, sondern, weil es so stark unter Spannung stand.  >:( Die Fahrt zur Tierklinik war leider vergebens. Man wollte ihr einen Hinterlauf amputieren, aber sie hatte schon viel zu viel Blut verloren und ist bei der OP verstorben. :(
Und das alles weil irgendein hirnloser Idiot in unserem Wohngebiet so eine Falle, die auch für die Jagd längst verboten ist, ausgelegt hat.  >:( Leider ließ sich das nie aufklären, woher genau diese Falle kam. Aber was ich damit sagen will, ist, dass ich damals heilfroh gewesen wäre, wenn so ein kleines Loch im Ohr alles gewesen wäre, was unsere Sparky von ihrem Ausflug mitgenommen hätte. Aber da Sparky gechipt war, wäre das nicht mal der Fall gewesen.

Ich finde, wer einen Freigänger hält, lebt doch immer mit einem gewissen Risiko, dass dem mal etwas zustösst. Und bei einer gechipten Katze ist immer noch die Chance, dass sie wieder zu ihrem Besitzer kommt oder dass man erfährt, was ihr passiert ist. Unsere jetzige Katze Emily ist zwar sehr häuslich, aber sie kloppt sich gerne mal. Dabei trägt sie auch mal Blessuren davon, sowa bleibt nicht unbedingt aus.

Hoffentlich krieg ich jetzt keine Kloppe, weil ich etwas abgeschweift bin vom Thema. *schäm*

Ich werd' jetzt mal bügeln und dabei mach ich mir noch mal Gedanken.  ;)
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Deichlamm am Donnerstag, 24. November 2011 - 23:07:58
Zitat
Diese "Disco-Tattoos" siehste nur bei Schwarzlicht - m. M. nach nur was für Weichlappen

 ;D Sowas wie die Heavy-Metal-Perücke für Bankkaufleute... ;D

Man lernt nicht aus, alles nicht mehr wie früher - wahrscheinlich arbeiten die heute sogar mit örtlichen Betäubung.

Aber zurück zum Thema:

Ein simples Tätowiergerät müsste doch eigentlich billig zu kriegen sein. Und damit ist ein kleines Symbol schnell erledigt. Nicht ganz so einfach wie ein Ohrloch, aber schon nahe dran.
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: pauli am Freitag, 25. November 2011 - 21:40:10
ULTRASCHALL vor jedem Eingriff am Tier. Tut nicht weh und schadet nichts.
Ist leider teuer, aber tierschutzkonform und keiner kann sich hinterher beschweren.
Müsste nicht teuer sein, wenn es nicht die Tierärztekammern gäbe, die leider verhindern, dass Tierschutzbehandlungen günstig sind.
Mein wiederholter Apell an größere Tierschutzorganisationen, doch analog zu Tierkliniken, Tierrettungen etc. fest angestellte Tierärzte für die Landesverbände anzustellen, anstatt mit dem Spendenaufkommen ein Riesen-Subvendtionsrprogramm für Tierärzte zu betreiben, blieben leider immer unbeantwortet 
Ultraschall und Kastrationen könnten günstig ohne Ende sein, wenn der Tierschutz nur an einem Strang ziehen würde.
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: jimknox am Freitag, 25. November 2011 - 22:54:23
Ich hab das hier alles nur grob überflogen aber meine Frage wäre wie andere Institutionen,Katzenhilfe oder ähnliche Einrichtungen dieses Problem gelöst haben.
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Desinfector am Samstag, 26. November 2011 - 00:34:51
Zitat
nach dem Tierschutzgesetz ist es verboten, Tieren ohne medizinische Notwendigkeit Gewebe zu entnehmen.

damit würde ich Dich genau im grünen Bereich sehen.
zur Verhinderung der Fortpflanzungsfähigkeit ist es nötig,
Gewebe zu entnehmen, das erlaubt das Gesetz ja offentsichtlich.
Ist denn geschrieben, dass hier nur z.B. beim Kater das "Beutelchen" zu entfernen ist?
Ohrmarkierung gehört zum Eingriff dazu -fertig.

Eine Kastration ist doch erheblich mehr als ne Ohr-Ecke abzuzwacken (oder ein Loch zu stanzen).

Und wenn man's genau nimmt, ist es ja auch nicht medizinisch erforderlich,
eine Kastration durchzuführen.
Eine Katze lebt bestimmt auch super ohne einen solchen Eingriff.

Letztlich: nicht fragen, einfach machen.
Rückgrad haben

(OT)
Genau wie mit dem Fernbleiben vom Schulunterricht einen Tag vor den Sommerferien - weil Daddy den Urlaub nicht anders bekommt oder die Reise nicht anders buchbar war als einen Tag vorher beginnend:
Wenn Du fragst, kriegt Dein Kind nicht frei.
Also: Einfach machen...
(/OT)
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Baltic am Samstag, 26. November 2011 - 03:05:56
Zitat
nach dem Tierschutzgesetz ist es verboten, Tieren ohne medizinische Notwendigkeit Gewebe zu entnehmen.

damit würde ich Dich genau im grünen Bereich sehen.
zur Verhinderung der Fortpflanzungsfähigkeit ist es nötig,
Gewebe zu entnehmen, das erlaubt das Gesetz ja offentsichtlich.
Ist denn geschrieben, dass hier nur z.B. beim Kater das "Beutelchen" zu entfernen ist?
Ohrmarkierung gehört zum Eingriff dazu -fertig.

Eine Kastration ist doch erheblich mehr als ne Ohr-Ecke abzuzwacken (oder ein Loch zu stanzen).

Und wenn man's genau nimmt, ist es ja auch nicht medizinisch erforderlich,
eine Kastration durchzuführen.
Eine Katze lebt bestimmt auch super ohne einen solchen Eingriff.


Letztlich: nicht fragen, einfach machen.
Rückgrad haben

(OT)
Genau wie mit dem Fernbleiben vom Schulunterricht einen Tag vor den Sommerferien - weil Daddy den Urlaub nicht anders bekommt oder die Reise nicht anders buchbar war als einen Tag vorher beginnend:
Wenn Du fragst, kriegt Dein Kind nicht frei.
Also: Einfach machen...
(/OT)

Das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Wie meinst Du das?  ???
Natürlich lebt die Katze/der Kater auch gut ohne Kastration. Aber darum geht es doch gerade.
Man will die unkontrollierte und kaum mehr zu händelnde Fortpflanzung eindämmen und
dazu ist die Kastration unumgänglich. Deswegen wird ja dieser Aufwand betrieben.

Leider gibt immer noch viele verantwortungslose Katzenhalter, denen gar nicht bewusst ist,
was passiert, wenn der nicht kastrierte Kater fröhlich durch die Gegend streunert und nicht
kastrierte Katzen begattet.

Nicht fragen - einfach machen - Das klappt nicht, wie sich ja gezeigt hat.
Wenn Du Katja erstes Post liest, dann siehst du ja, wie der ganze Ärger entstanden
ist. Da würde ich als Tierarzt auch nicht mitmachen, wenn ich Gefahr laufe, meine Zulassung
zu verlieren. Wie nun die genaue Definition der Gewebeentnahme ist, das kann Katja sicher
besser erklären. Ich denke mal, die Kastration ist eine medizinische Notwendigkeit im
weitesten Sinne, während das Ohrloch für das Ministerium eine unerlaubte Gewebeentnahme
darstellt.

Mal so ein Gedanke, aber das habt ihr bestimmt auch schon überlegt:
Kann man es nicht so auslegen, dass man dem Ohrlochausstechen eine
medizinische Notwendigkeit zuspricht, in dem man das entnommene Gewebe
zu Forschungszwecken sichert. Ich weiß, das hört sich gruselig an, aber es geht ja nur um eine Definition.
Vielleicht könnte Tierforscher aus dem entnommenen Gewebe ganz neue Erkenntnisse über Katzen
gewinnen. Und dann erfüllt das Ohrloch einen (doppelten) Zweck.
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Fiet am Sonntag, 27. November 2011 - 02:35:34
Ich hab das hier alles nur grob überflogen aber meine Frage wäre wie andere Institutionen,Katzenhilfe oder ähnliche Einrichtungen dieses Problem gelöst haben.

Chippen oder tätowieren. Manche Katzenhilfen machen auch beides.
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Drea am Sonntag, 27. November 2011 - 12:02:09
scheiß doch auf so ein kleines loch im Ohr .Hauptsache der tiger ist wieder zu hause
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: pauli am Sonntag, 27. November 2011 - 13:03:48
Ich habe noch mal über den Ausgangssachverhalt nachgedacht.
Habe ich das richtig verstanden, dass das Veterinäramt untersagt hat, die Ohren zu stanzen ?
Und wer hat angedroht, die Zulassung des TA zu entziehen ?

Ich denke, da hat jemand ganz gewaltig seine Kompetenzen überschritten und versucht es mit Einschüchterung.

Gegen die Anordnung des Kreisveterinäramtes kann bei der zuständigen Fachaufsichtsbehörde des Landes Fachaufsichtsbeschwerde eingelegt werden
Jeder hat zudem das Recht, sich  direkt an den Petitionsausschuss des Landtages zu wenden.
Das ist der schnellere Weg.

Frau Aigner sehe ich hier zunächst gar nicht im Boot, da Ihr gar keine Ausnahmegenehmigung benötigt.

Im Gegenteil, die Anordnung des Verbotes der Ohrmarkierung  oder der Kastration dürfte in diesem Fall fehlerhaft sein, da es den Tierarzt unzulässig in der Ausübung seines Berufes beschränkt.

Es ist richtig, dass § 6 TierSchG das vollständige oder teilweise Amputieren von Körerteilen oder das vollständige oder teilweise Entfernen oder Zerstören von Organen oder Geweben eines Wirbeltieres verbietet.

Entscheidend für Euch ist aber der dann folgende Satz
§ 6 Abs. 1 Nr. 1 a) Tierschutzgesetz:
“Das Verbot gilt nicht, wenn der Eingriff im Einzelfall nach tierärztlicher Indikation geboten ist…”
Diese Vorschrift gibt dem Tierarzt den Handlungsspielraum, den er für die Ausübung seines Berufes benötigt, andererseits wird ihm die volle Verantwortung für die sorgfältige Abwägung in jedem Einzelfall übertragen.

Ein Kommentar zum TierSchG (Hans-Georg Kluge, Kohlhammer Verlag ) hat sehr ausführliche Erläuterungen zu diesem Thema.
Da ich hier nicht  Seiten abschreiben will, schicke ich Katja per Post die entsprechenden Kopien zu, damit dürfte der Kampf gegen diese unsinnige Anordnung des Amtes leichter aus der Welt zu schaffen sein.
Nur soviel:
In Randnummer 3 des Kommentars steht:
“Ausnahmen vom Verbot…
Tierärztliche Indikation.  Das Verbot entfällt…wenn der Eingriff im Einzelfall (also keinesfalls für eine unbestimmte Anzahl von Fällen) nach tierärztlicher Indikation geboten ist.
Unter Indikation wird der Grund oder Umstand verstanden, eine bestimmte tierärztliche Maßnahme durchzuführen, die nach Abschätzen des möglichen Nutzens und Risikos für den Patienten sinnvoll erscheint, um Schaden. Leiden und Schmerzen von ihm abzuwenden.
Daher können Eingriffe auch prophylaktisch geboten sein, d. h. vorbeugend der Vermeidung von anderweitig absehbaren Beeinträchtigungen des Wohlbefindens oder von  Bedrohungen des Lebens des Tieres dienen.”

Später im Kommentar: “§ 6 Satz 2 Nummer 5 gestattet das Unfruchtabmachen zum einen zur Verhinderung der unkontrollierten Fortpflanzung. Gedacht ist hier also an Fälle wie etwa die Unfruchtbarmachung von frei lebenden Katzen und regelmäßigen Freigängern, um deren dramatische Vermehrung zu verhindern, die ihrerseits wieder Ursache tierschutzwidriger Zustände ist….”

Also ist die Sache doch klar.
Die Kastration von frei lebenden Katzen ist aus Tierschutzgründen ausdrücklich vom Verbot der Amputation ausgenommen.
Das Stanzen oder anderweitige Kennzeichnung darf im Zusammenhang  mit der Kastration als Einzelfallentscheidung  nach tierärztlicher Indikation als Einzelfallmaßnahme getroffen werden.

Voraussetzung ist danach die Risiko/Nutzen-Abschätzung für das Tier. Ist die Maßnahme sinnvoll und gerechtfertigt, um z. B. zukünftige Schäden für das Tier abzuwenden?
Na, den Beweis habt ihr ja gerade selbst perfekt geliefert !!!
Wäre die Katze gestanzt gewesen, und dieser Eingriff ist ja eigentlich ohnehin fast als unerheblich und unschädlich  zu bezeichnen, hätte ihr das Leid und die Gefährdung durch einen doppelten Bauchschnitt erspart werden können.
Euer Fall ist also der beste Beweis für die  tierärztliche Indikation der Stanzung.
Nur muss es eben eine Entscheidung in jedem Einzelfall sein, die jedes Mal begründet werden muss.
Dagegen kann keine Behörde was, die generelle Untersagung halte ich für rechtswidrig. Ich würde gegen diese Anordnung der Behörde vorgehen mit entsprechenden Rechtsmitteln. Da ich nicht genau weiß, wer nun genau was angedroht und geschrieben hat und ob es formlos oder ein Bescheid war, kann ich Näheres nicht dazu sagen.

Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Katja am Montag, 28. November 2011 - 06:39:02
DANKE PAULI!!!  :verliebt blfdich

Oh man, wenn es so einfach wäre, würde uns das wirklich unendlich viel helfen!!!

Ich warte also gerne (und ungeduldig)  auf die Kopien und laufe damit dann mal los!
Vielen, vielen Dank!!!
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Edendorf am Montag, 28. November 2011 - 07:21:27
Frage an Katja:
Warum bin ich eigentlich so blöd gewesen und habe für die Kastration meiner Katzen bezahlt? Hätte ich nicht zum Tierarzt gehen können und sagen können, dass es eine verweilderte zugelaufene Katze ist?
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: breughel am Montag, 28. November 2011 - 08:39:40
Frage an Katja:
Warum bin ich eigentlich so blöd gewesen und habe für die Kastration meiner Katzen bezahlt? Hätte ich nicht zum Tierarzt gehen können und sagen können, dass es eine verweilderte zugelaufene Katze ist?
Geiz ist geil?
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Katja am Montag, 28. November 2011 - 09:20:44
Frage an Katja:
Warum bin ich eigentlich so blöd gewesen und habe für die Kastration meiner Katzen bezahlt? Hätte ich nicht zum Tierarzt gehen können und sagen können, dass es eine verweilderte zugelaufene Katze ist?

Woher soll ich wissen, warum die Erziehung Deiner Eltern gefruchtet hat, Dich zu einem verantwortungsvollen Mitmenschen zu machen? Warum soll ich wissen, daß es Dir nicht gelungen ist, Deine Verantwortung für ein Tier auf andere abzuwälzen (nach Möglich noch auf das Ehrenamt)?
Wieso sollte ich wissen, daß es Dir nicht scheiß egal ist, ob Du die Allgemeinheit mit Deiner 'geiz-ist-geil-Mentalität' zu schröpfen?

Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Deichlamm am Montag, 28. November 2011 - 10:07:12
Paulis Argumentation hört sich für mich rundum schlüssig an. Klingt für mich nach einem klaren Fall von: Wenn man Ahnung hat, einfach mal Klappe aufmachen. Frei nach Dieter Nuhr...    ;)

Zum Petitionsausschuss des Landtages kann ich ebenfalls raten. Da ist man in der Regel wirklich engagiert - und nah genug dran, um auch mal ein persönliches Gespräch zu führen.
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Rizzi am Montag, 28. November 2011 - 10:11:22
Paulis Argumentation hört sich für mich rundum schlüssig an. Klingt für mich nach einem klaren Fall von: Wenn man Ahnung hat, einfach mal Klappe aufmachen. Frei nach Dieter Nuhr...    ;)

Zum Petitionsausschuss des Landtages kann ich ebenfalls raten. Da ist man in der Regel wirklich engagiert - und nah genug dran, um auch mal ein persönliches Gespräch zu führen.

Grundsätzlich finde ich Paulis Ausarbeitung auch ganz ganz stark.

Zu bedenken möchte ich jedoch geben, dass ein Kommentar keineswegs wie geschriebenes oder gesprochenes Recht gilt und im Zweifel als die Meinung eines Einzelnen abgetan werden kann.
Aber zur Argumentationsstütze sicherlich zu empfehlen.

 :)
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: pauli am Montag, 28. November 2011 - 22:04:28
Schön ist ja, dass sich z.B. die zuständigen Ämter und ihre schreibenden Vertreter sicher im Gegensatz zu mir sogar die jeweils aktuellste Ausgabe einschlägiger Kommentierung leisten können  ;D und somit sicher im Besitz der jeweils aktuellsten "ein klein wenig mehr als Einzelmeinung" sind/sein sollten...
Ob das was hilft kann ich nicht immer positiv bestätigen  ;D
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: eilandhegel am Dienstag, 29. November 2011 - 08:59:13
Was ist eigentlich mit dem Deutschen Tierschutzbund?

http://www.tierschutzbund.de/katzenschutz.html?&0=

Die haben doch die gleiche Agenda und können evtl. vermitteln, helfen, Argumentationshilfen liefern.
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: pauli am Dienstag, 29. November 2011 - 09:47:10
Ich kenne auch keine Katze, die jemals ohne Ohrmarkierung aus einem TH des Deutschen Tierschutzbundes entlassen wurde. Die werden allerdings, wie eigentlich überall in D üblich am Ohrrand gekerbt.
Obwohl ich ja bereits begründet habe,warum ich denke, dass Euch niemand die Lochstanzerei grundsätzlich verbieten kann.
Frage ist ja, ob es sich lohnt, sich deswegen mit den Behörden einen Kampf zu liefern.

Ich verstehe, dass Ihr es besonders gut machen wollt. Und da ist das Loch wegen der Unverwechselbarkeit sicher besser als die übliche Kerbe. Gerade Freigänger haben ja oft Kerben.
Aber ob das Loch nun sohl viel besser ist, dass es einen Streit lohnt ?
Würdet ihr Kerben, hättet ihr dieses Problem gar nicht gehabt mit dem Ärger wegen der Doppel-OP. Niemand hätte es Euch  zuordnen und beweisen können.

Würdet ihr einfach Kerben wie alle anderen, könntet Ihr Euch zusätzlich auf Gleichbehandlung berufen. Wenn anderen das Kerben nicht verboten wird, kann es Euch auch keiner verbieten.

Die Löcher sind zudem aus Tierschutzgründen leichter angreifbar.
Kerben sind offen und es kann sich nichts verhaken. In einem Loch kann sich allerhand verhaken, zumindest theoretisch.
Bei Freigängern z. B. Äste. Autsch.
Außerdem geben sich Freigänger gerne mal heftig auf die Ohren und eine Kralle des Kampfgegners kann schnell mal einfädeln im Loch. Dann ist das halbe Ohr ab, wogegen bei einer Kerbe nichts passiert wäre.

 
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Edendorf am Dienstag, 29. November 2011 - 10:29:53
@ Katja:

Es geht mir nicht ums Geld sparen sondern viel mehr:

Wie läuft sowas ab?

Ein normaler Mensch geht spazieren und sieht eine Katze.
Er rennt nach Hause und holt die Transportbox.
Er greift die Katze und fährt zum Tierarzt.
Der Tierarzt sagt: Hey klasse, lass uns das Tier kastrieren, egal wo es herkommt oder wem es gehört!
Der Mensch bezahlt den Tierarzt, fährt mit dem Tier zum Fundort und lässt das noch leicht benebelte Tier wieder frei...

Meinst Du das ist so abgelaufen?

Meiner Ansicht nach gibt es nur einen richtigen Weg: ich würde ich ein Katze, die mir zuläuft und sich mehrere Tage auf meinem Grundstück aufhält, zum Tierheim bringen. Punkt!
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: eilandhegel am Dienstag, 29. November 2011 - 11:21:47
@ Katja:

Es geht mir nicht ums Geld sparen sondern viel mehr:

Wie läuft sowas ab?

Ein normaler Mensch geht spazieren und sieht eine Katze.
Er rennt nach Hause und holt die Transportbox.
Er greift die Katze und fährt zum Tierarzt.
Der Tierarzt sagt: Hey klasse, lass uns das Tier kastrieren, egal wo es herkommt oder wem es gehört!
Der Mensch bezahlt den Tierarzt, fährt mit dem Tier zum Fundort und lässt das noch leicht benebelte Tier wieder frei...

Meinst Du das ist so abgelaufen?

Meiner Ansicht nach gibt es nur einen richtigen Weg: ich würde ich ein Katze, die mir zuläuft und sich mehrere Tage auf meinem Grundstück aufhält, zum Tierheim bringen. Punkt!


Ich glaube die Katzenhilfe und das Itzehoer Tierheim haben nix miteinander zu tun, obwohl sie beide Katzen helfen.

Wir hatten den Fall auch kürzlich. Haben eine Katze gefunden und sie ins Tierheim gebracht. Die behalten sie dann erstmal da, der Tierarzt impft, chipt und kastriert sie und dann kann man sie wieder abholen und bezahlt einen €-Betrag, der mehr oder weniger die Tierarztkosten deckt.
Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Katja am Dienstag, 29. November 2011 - 12:36:30
Wie geht das also....

Man sollte unterscheiden: treffe ich ein Tier (auf einem Spaziergang z.B.) und es ist offensichtlich nicht verletzt oder sonst irgendwie hilfebedürftig, dann habe ich keine Veranlassung, dieses Tier mitzunehmen oder ins Tierheim oder zur Katzenhilfe zu bringen. Warum auch?

Läuft mir ein Tier zu (das passiert meistens, wenn Katzen bereits irgendwo sind, daß sich andere dort ebenfalls hinziehen), macht sich auf meinem Sofa breit, frage ich in der Nachbarschaft, ob dieses Tier irgendwem gehört. Wenn nicht, halte ich mein Chiplesegerät an den Hals des Tieres, schaue nach, ob es eventuell irgendwo vermißt wird (also mittels SUCHMELDUNG!!) - im bestens Fall freut sich der Besitzer, daß er seinen Ausreißer wiederbekommt. Im schlechtesten Fall ist dieses Tier ausgesetzt worden, hat damit sein Zuhause verloren. DANN ist es für Tierschutzvereine eben so, daß sie die Kastration veranlassen (wenn nicht geschehen) und ein neues Zuhause für dieses Tier suchen.


Die wenigstens Katzen, die von verwilderten Hauskatzen abstammen, suchen die menschliche Nähe, außer um Futter zu bekommen. Diese Tiere wird man nicht anfassen, geschweige denn in einer Transportbox zum Tierheim oder zur Katzenhilfe zu bringen können.
Aber die tauchen auch irgendwo auf - und aufmerksame Mitbürger melden diese Tiere dann den Tierschutzvereinen und/oder dem zuständigen Ordngungsamt.
Es gibt immer Menschen, die aufmerksamer sind, als andere - will sagen: Menschen, die selbst mit Tieren zusammen leben, wissen darum, daß die unkontrollierte Vermehrung ein Problem bedeuten kann. Die melden dieses Tier auch, um die Vermehrung einer verwilderten Hauskatzenpopulation zu verhindern.
In den meisten Fällen heißt es dort: sie kann ja hier leben, aber Nachwuchs wollen wir hier nicht!

DAS sind die Fälle, in denen die Tiere mittels Lebendfallen eingefangen werden, zum Tierarzt verbracht, kastriert und markiert werden.
Nachdem sie ihren 'Rausch' ausgeschlafen haben, können sie dorthin zurück, wo sie versorgt werden, aber nicht in unmittelbarer menschlicher Obhut leben müssen.

Wir durchsuchen ALLE Vermisstenmeldungen, die im Netz online gestellt sind. Wir achten auf Suchmeldungen in Zeitungen, vergleichen die Tiere, katalogisieren sie etc. etc.

Ist ein Tier, welches mit der Lebendfalle eingefangen wird, bereits kastriert (ohne Ohrloch, -kerbung), dann gehen wir davon aus, es hatte ein Zuhause, auch wenn es nicht menschenbezogen und nett ist . Mit diesem Tier wird dann ebenso verfahren, wie oben beschrieben (zugelaufene Wohnungskatze)

Dann gibt es noch einen dritten Fall:
Tiere tauchen irgendwo verwildert auf, können dort aber nicht bleiben. Dieser Fall ist für uns und das Tier besonders bitte.
Wir MÜSSEN diese Tiere dann 'umsiedeln', was bedeutet, wir haben jemanden zu finden, der diese Tiere mit Futter versorgt, ihm aber seine menschliche Zuwendung nicht aufzwängt. Schwer - sehr schwer....
Das Einsperren dieser Tiere bedeutet Streß pur - sowohl für diese Tiere (weil sie es nicht gewohnt sind, eingesperrt irgendwo leben zu müssen) und für uns auch, denn der Zugang und die Versorgung dieser Katzen ist oft mit einem hohen Risiko behaftet.
Wer mich kennt, weiß, daß ich niemals mehr als Handmodell arbeiten kann ;)


--------------------

Das Tierheim und die Katzenhilfe Itzehoe haben verschiedene Ansätze des Tierschutzes, gehören aber nicht zusammen. Wenn man von geteilten Aufgabenbereichen spricht, trifft es das sehr gut.
Während das Tierheim für das Stadtgebiet Itzehoe und einige andere Teile Steinburgs 'zuständig' ist, kümmern wir (Katzenhilfe) uns fast ausschließlich um die Fundtiere im Amtsbereich Breitenburg. Darüber hinaus können wir -je nach Fall und Kapazität - auch tätig werden, müssen aber nicht.

Das bedeutet, daß das Tierheim ALLE Fundtiere annehmen muß, die nicht aus dem Amtsbereich Breitenburg stammen, denn das ist vertraglich (und finanziell) so geregelt.


---------------

Wenn ein Besitzer sein Tier (egal wo) wieder abholt, zahlt er für die Unterbringung und Versorgung dieses Tieres. Jeder, der ERNSTHAFT bemüht ist, sein Tier wieder zu bekommen, wird nur maximal ein paar Tage brauchen, um es dort zu finden, wo es untergebracht ist.

Unsere erste Handlung am Tier ist nahezu immer nach einer Markierung zu schauen (Chip, Tätowierung, Ohrloch, -kerbe) um auszuschließen, daß diese Katze irgendwo vermißt wird. Der zweite Weg führt anschließend immer zum Tierarzt, um eine Kastration sicherzustellen.
Dann setzt sich der 'bürokratische' Weg in Gang: Suchmeldungen durchforsten etc.

Es ist nie auszuschließen, daß man nicht mal ein Tier dabei hat, daß einen Besitzer hatte, der aber nicht wirklich danach gesucht hat. Aber es ist auszuschließen, daß wenn das Tier bei UNS war, es sich vermehren kann UND jemals sein Zuhause verliert, weil es nicht wieder zurück findet!



Titel: Re: Tierschutz vs. Tierschutz
Beitrag von: Katja am Dienstag, 29. November 2011 - 17:42:01
DANKE PAULI!!!!
Heute kamen diverse Seiten voll mit Argumenten!! Hach, was ist das klasse!!!  :D
Nun arbeite ich sie durch, bespreche sie mit unserem Tierarzt und dann...