ITZEHOE-LIVE

STADT - LAND - STÖR => LANDFUNK => Thema gestartet von: DerDerbste am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 13:26:19

Titel: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: DerDerbste am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 13:26:19
Angesichts des Todes von drei Bundeswehrsoldaten am Dienstag ist wieder einmal die Debatte aufgeflammt, ob dieser Auslandseinsatz ein "Krieg" oder ein "Krisenszenario" ist.
Die Tagesschau berichtet HIER (http://www.tagesschau.de/inland/afghanistan980.html)

Sowas wird die gefallenen Kameraden auch nicht wieder lebendig machen, doch könnte man hier den Eindruck bekommen, dass dieser Einsatz bewusst verharmlost wird...
Oder?
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: wassolls am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 13:58:34
Bis jetzt hatten die Deutschen Soldaten Glück gehabt, das sie nicht ins Fadenkreuz der Taliban gekommen sind.
Die Amerikaner oder Briten hat es da viel schlimmer erwischt.
Die Taliban haben leider keine Angst vor dem Tod.
Das macht sie so gefährlich.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Mullepapa am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 14:08:45
An diesem Beispiel zeigt sich, meiner meinung nach, sehr gut wie "verlogen" unsere Regierung wirklich ist.

Krisenszenario ? Das ich nicht lache.
Dort unten sterben deutsche Soldaten. Zum Tel wirklich durch Unfälle, aber in der Mehrzahl an den Folgen von Angriffen seitens der Taliban.

Und zu welchem Zweck ? Ist in Afghanistan die freiheit(sofern noch vorhanden) oder die Demokratie deutschlands in Gefahr ?

Wohl eher nicht.  Die Jungs sitzen da unten weil sich unsere Kanzlerin "gut mit den Amis, Briten und den Israelis" stellen will.

Nicht mehr und nicht weniger.

Ich könnte mich jedesmal übergeben, wenn unser Verteidigungsminister sich mal wieder hinstellt und versucht die Notwendigkeit des "Afghanistaneinsatzes" zu erklären.

Jedes Leben eines Soldaten, egal welcher Nationalität, das im Namen der sogenannten Freiheit da unten geopfert wird ist Verschwendung !

Ich fühle mich NICHT durch die Afghanen bedroht, Ihr etwa ?

EDIT !

Vor ein paar Tagen hab ich in meinem Forum folgenden Artikel gepostet.
Er ist zwar von der Zeitung mit den vier großen Buchsteben, aber es kommen die Stimmen einiger Soldaten drin vor. Wer also Interesse hat...Hier der Link:

http://www.bild.de/BILD/politik/2009/06/19/afghanistan/bundeswehr-schickt-neue-panzer.html

Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Johomo am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 14:15:32


Wohl eher nicht.  Die Jungs sitzen da unten weil sich unsere Kanzlerin "gut mit den Amis, Briten und den Israelis" stellen will.

Nicht mehr und nicht weniger.

Ich könnte mich jedesmal übergeben, wenn unser Verteidigungsminister sich mal wieder hinstellt und versucht die Notwendigkeit des "Afghanistaneinsatzes" zu erklären.




Hat Herr Struck (SPD) als Verteidigungsminister nicht gesagt: "Unsere Sicherheit wird nicht nur, aber auch am Hindukusch verteidigt."

Bitte objektiv bleiben und nicht nur auf die Kanzlerin rumhacken!
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Mullepapa am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 14:20:18


Wohl eher nicht.  Die Jungs sitzen da unten weil sich unsere Kanzlerin "gut mit den Amis, Briten und den Israelis" stellen will.

Nicht mehr und nicht weniger.

Ich könnte mich jedesmal übergeben, wenn unser Verteidigungsminister sich mal wieder hinstellt und versucht die Notwendigkeit des "Afghanistaneinsatzes" zu erklären.




Hat Herr Struck (SPD) als Verteidigungsminister nicht gesagt: "Unsere Sicherheit wird nicht nur, aber auch am Hindukusch verteidigt."

Bitte objektiv bleiben und nicht nur auf die Kanzlerin rumhacken!

Darum steht in meinem ersten Satz "wie verlogen unsere REGIERUNG wirklich ist."

Frau Merkel ist leider diejenige, die diese Regierung anführt.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Martin100 am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 16:52:29
Hallo,


Dort unten sterben deutsche Soldaten. Zum Tel wirklich durch Unfälle, aber in der Mehrzahl an den Folgen von Angriffen seitens der Taliban.


Fast alle sind durch Unfälle oder Anschläge ums Leben gekommen. Nicht durch Kampfhandlungen. Alles schlimm genug.

Noch wird die Bundeswehr dort mit dem Bauen von Brunnen und Schulen gleichgesetzt, und nicht mit dem Eintreten von Türen.

Nur irgendwann steht der Kampf gegen die Taliban an.

Alle deutschen Soldaten sind freiwillig dort. Wenn keiner mehr sein Leben aufs Spiel setzen will, ist die Sache durch.

Gruß Martin
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Mullepapa am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 17:08:03
Hallo,


Dort unten sterben deutsche Soldaten. Zum Tel wirklich durch Unfälle, aber in der Mehrzahl an den Folgen von Angriffen seitens der Taliban.


Fast alle sind durch Unfälle oder Anschläge ums Leben gekommen. Nicht durch Kampfhandlungen. Alles schlimm genug.

Noch wird die Bundeswehr dort mit dem Bauen von Brunnen und Schulen gleichgesetzt, und nicht mit dem Eintreten von Türen.

Nur irgendwann steht der Kampf gegen die Taliban an.

Alle deutschen Soldaten sind freiwillig dort. Wenn keiner mehr sein Leben aufs Spiel setzen will, ist die Sache durch.

Gruß Martin

Äh ? Anschläge sind also keine Kampfhandlungen ? Diese Vorgehensweise nennt man auch "Guerillataktik" und das sind sehr wohl Kampfhandlungen.

Warum bringt man die Bundeswehr dort unten vorrangig mit dem Bau von Brunnen und Brücken in Verbindung ? Weil unserePolitik es uns Glauben machen will.
Das dem absolut nicht mehr so ist sollten sie vielleicht mal endlich begreifen und dem Volk klar machen, anstatt heuchlerisch auf Mitleid zu tun, wenn mal wieder Soldaten in Särgen nach Hause geschickt werden.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 17:24:11
Hallo,


Dort unten sterben deutsche Soldaten. Zum Tel wirklich durch Unfälle, aber in der Mehrzahl an den Folgen von Angriffen seitens der Taliban.


Fast alle sind durch Unfälle oder Anschläge ums Leben gekommen. Nicht durch Kampfhandlungen. Alles schlimm genug.

Noch wird die Bundeswehr dort mit dem Bauen von Brunnen und Schulen gleichgesetzt, und nicht mit dem Eintreten von Türen.

Nur irgendwann steht der Kampf gegen die Taliban an.

Alle deutschen Soldaten sind freiwillig dort. Wenn keiner mehr sein Leben aufs Spiel setzen will, ist die Sache durch.

Gruß Martin

Da kommt der Wehrbeauftragte des Bundestages aber mittlerweile zu einer deutlich anderen Einschätzung.

Nach wie vor stellt sich auch für mich die Frage, warum man überhaupt in Afghanistan einmarschieren musste. Der Sinn dieses - ich benutze das Wort jetzt einfach mal bewusst- Krieges erschleißt sich mir nach wie vor nicht so ganz. Zumal man ihn nicht gewinnen kann. Und er Kampf gegen die Taliban steht nicht irgendwann an, er findet längst statt. Warum der Verteidigungsminister das nicht so deutlich sagen kann, erschließt sich mir ebenso wenig.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: wassolls am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 17:35:28
Vielleicht sollen wir die Afghanen sich selbst überlassen.
Als erstes werden sie sich selber dezimieren.
Evt. können wir ihnen noch die Waffen dafür verkaufen
So ist es in Somalia und anderen Ländern auch gelaufen.
Wenn sie sich dann selber fertig gemacht haben,geben wir ihnen Geld für den Wiederaufbau.
Irgendwann werden sie sich dann selbst erheben und ihre Freiheit fordern.(siehe Iran)

Wo hier Ironie ist, überlasse ich den Lesern!
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Desinfector am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 18:06:46
Zum einen Die Taliban sind nicht "Die Afghanen"

Zitat
Ich fühle mich NICHT durch die Afghanen bedroht, Ihr etwa ?

Das würde wohl eine andere Bewertung finden,
wenn man Terroristen wie die Taliban nicht bekämpfen würde.

Aber schauen wir uns mal die Definition "Krieg" bei Wikipedia an:

Zitat
Krieg ist ein unter Einsatz erheblicher Mittel mit Waffen und Gewalt ausgetragener Konflikt, an dem mehrere planmäßig vorgehende Kollektive beteiligt sind. Ziel der beteiligten Kollektive ist es, den Konflikt durch gewaltsame Kämpfe und Erreichen einer Überlegenheit zu lösen. Die dazu stattfindenden Gewalthandlungen greifen gezielt die körperliche Unversehrtheit gegnerischer Individuen an und führen so zu Tod und Verletzung. Krieg schadet so auch der Infrastruktur und den Lebensgrundlagen der Kollektive.

Kriegsformen sind vielfältig und nicht unbedingt an Staaten oder Staatssysteme gebunden: Sie können auch innerhalb von Staaten stattfinden, etwa als Bürgerkrieg, Unabhängigkeitskrieg oder bewaffneter Konflikt, und zum Weltkrieg oder zum Völkermord werden.


...erheblicher Mittel...
Ab wann sind diese Mittel "erheblich"?

Wie viele Soldaten sind in Afghanistan stationiert?
Alle nicht afghanischen zusammengenommen meine ich.

Trifft also bestimmt zu - ja erhebliche Mittel.

Konflikt
- hmm jupp würde ich zumindest auch so sehen.

...stattfindenden Gewalthandlungen...
- äh ja die kommen fast jeden Tag dort vor.
Und zwar so oft in den Medien, dass unsereins schon gelangweilt weghört.

Den Rest der Definition muss man nicht auch noch analysieren,
um sagen zu können: In Afghanistan herrscht Krieg.

Jetzt könnte man vielleicht noch darüber sinnieren: Welche Kriegsform denn?

Eines ist aber sicher:

Das erste, was im Krieg verloren geht,

ist die Wahrheit.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Muckel am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 18:26:04
[...] Alle deutschen Soldaten sind freiwillig dort.

Das war einmal. Wer sich heute verpflichtet, der muß in den Einsatz.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: wassolls am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 18:45:15
Wer sich heute verpflichtet, muß wissen was auf ihn zukommen kann.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Bernd am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 18:47:01
[...] Alle deutschen Soldaten sind freiwillig dort.

Das war einmal. Wer sich heute verpflichtet, der muß in den Einsatz.

Die Verpflichtung bei der Bundeswehr ist freiwillig. Verpflichtete werden vorher über die Möglichkeiten ihrer Aufgaben in Kenntnis gesetzt. Martins Aussage ist richtig.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Muckel am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 19:01:23
Wenn wir schon Erbsen zählen wollen, dann zählen zu allen deutschen Soldaten auch die Wehrpflichtigen. Ob die nun immer freiwillig bei der BW sind, sei mal dahingestellt.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: wassolls am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 19:14:06
Es wird kein Wehrpflichtiger gezwungen da hin zu gehen.
Dein Vergleich hinkt jetzt aber.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 19:48:32
Und eigentlich ist das auch wurscht.

Es geht eigentlich darum, dass den dortigen Soldaten sauer aufstößt wie die Regierung das Thema hier anpackt und immer um den Begriff "Krieg" herumeiert, während viele dort nicht mehr den Eindruck haben dass es ein "humanitärer Einsatz" ist. Der Verteidigungsminister erfindet ja immer wieder neue Begriffe, nur um das böse K-Wort nicht in den Mund.

Zudem gibt es nach wie vor keine vernünftige "Exit-Strategie". Wie lange will man da noch bleiben? 10 Jahre? 20 Jahre? Irgendwann muss dieser Einsatz beendet werden. Der Hinweis "bis unsere Aufgabe dort beendet ist" ist kaum praktikabel. Es muss einen realistischen Zeitplan geben. Ein Sofort-Abzug ist hingegen nicht machbar.

Und der Satz "Unsere Sicherheit wird nicht nur, aber auch am Hindukusch verteidigt." ist auch der größte Schwachsinn. Unsere Sicherheit wird hier vor Ort verteidigt und nicht in einem Land, das tausende Kilometer weit weg ist.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Katja am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 19:57:19
Als Mutter eines Soladaten habe ich danach gesucht, welche gesetzlichen Möglichkeiten mir gegeben sind, um meinen Sohn vor Afghanistan zu verschonen - und glaubt mir, niemand hatte mehr Interesse daran, einen Grund zu finden, warum der Einsatz der Bundeswehr dort nicht rechtens ist.
ER IST ES!
Wir haben die Sicherheit eines internationalen Bündnisses (NATO), also müssen auch etwas dafür tun - und sei es auch "nur" Schutztruppen der ISAF zu stellen. Im Vergleich zu den Briten, Franzosen etc. sind 'unsere Jungs' in zahlenmäßiger Unterzahl.

Es ist Krieg im Land - das stimmt! Aber die ISAF wird zur sogenannten 'friedenserzwingenden Mission' eingesetzt.

Wassolls, den Afghanen sich selbst überlassen? Das wäre so, als würdest Du sagen: "Is mir doch egal, ob Bin Laden in der Nähe wohnt!"
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: wassolls am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 20:00:08
Nordkorea ist auch tausende Kilometer entfernt.
Trotzdem habe ich ein komisches Gefühl im Magen wenn die anderen Ländern drohen.
Wie schnell wird man in sowas reingezogen, obwohl man kein Nachbar von solchen Staaten ist.
Afghanistan den Taliban zu überlassen ist nicht unbedingt erstrebenswert.

Wenn im Iran jetzt langsam die Demokratie einzieht, ist das für uns auch nur gut und stabilisiert den Frieden.
Das gleiche sollte für Afghanistan gelten.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Katja am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 20:10:32
Radikalislamistische Taliban knechten ein Land, wassolls - können wir da wirklich mit den Schulter zucken und sagen, daß es uns egal ist, wenn die Bevölkerung gefolter wird?
Das ist das vielberedete Wegdrehen, wenn man etwas sieht und WEISS, daß man die moralische Verpflichtung hat, eigentlich eingreifen und helfen zu müssen!

Afghanen sind BAUERN, die haben den brutalen Taliban NICHTS, aber auch gar nichts entgegen zu setzen.
99% sind Moslems (bei einer Bevölkerungszahl von 25 Mio.) - was meinst Du, wie lange es dauert, bis alle radikal sind, weil sie nur so ihre Familien schützen und ernähren können? Und DANN?
Dann ist es nicht nur 'eine Handvoll', die die ganze Welt terrorisieren, sondern viele.... frag' mal Deine Frau, ob sie sich vorstellen kann, künftig nur noch verschleiert durch die Gegend zu gehen.
Okay, letzteres ist übertrieben, aber vielleicht doch nicht so utopisch, wenn man die Geschehnisse vom 11. September vor 8 Jahren mit ins Kalkül zieht. DAS hätte ja wohl auch keiner geahnt....

Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 20:42:38
Hm, das ist schwierig und eigentlich eine juristische Frage im Völkerrecht, ehrlich gesagt nicht mein Spezialgebiet. Ich will es aber trotzdem versuchen.

Der UN-Sicherheitsrat hatte damals kurz nach den Anschlägen ja festgestellt, dass diese ein bewaffneter Angriff seien, die den Fall des "Selbstverteidigungsrechts der Völker" auslösen. Daran gibt es meiner Meinung nach wenig aus zu setzen. Diese Aussage wurde als Legitimation für die dann stattfindende Operation genommen.

Es wird aber teilweise die Meinung vertreten, und so sehe ich das auch, dass ein Staat zurechenbar einen solchen Angriff ausgelöst haben muss. Wenn Terroristen einen solchen Angriff durchgeführt haben, muss der betreffende Staat diese ausgesandt haben und sie aktiv unterstützt haben. Die Terroristen müssen ebenso ein Teil der Staatsstruktur sein. Dann wäre der oben beschrieben Verteidigungsfall ausgelöst. Ob diese Voraussetzungen hier vorliegen, kann man schwer beurteilen.

Selbst wenn man annähme, dass ein Staat auch dann angegriffen werden darf, wenn er Terroristen nur die Möglichkeit bietet sich dorthin zurück zu ziehen, muss der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit beachtet werden.

Eine Ausnahme kann aber auch sein, wenn der Angriff nicht genau zugerechnet werden kann oder die Voraussetzungen für einen bewaffneten Angriff nicht vollkommen erfüllt, ein Staat dann auch militärisch dagegen vorgehen kann. Dann dürfen ander Staaten aber nicht helfen, weil es kein Fall der Selbstverteidigung ist.

Ebenso ist umstritten, ob überhaupt der Bündnisfall in der NATO ausgelöst worden ist.

Es lässt sich also schwer sagen, ob der Krieg jetzt völkerrechtswidrig ist.

Das sind aber alles technische Fragen.

Aus meiner Sicht kämpft die NATO dort gegen eine unsichtbaren Feind, denn al-Qaida sind nicht die Taliban. Und die Terrorgruppe wird nicht zu besiegen sein, denn die Organisationsstruktur lässt dies auch überhaupt nicht zu und deswegen ist al-Qaida auch so gefährlich. Ob bin Laden jetzt gefasst wird oder nicht, ist im Prinzip egal, denn er ist allenfalls als oberster Ideologe interessant, nicht aber als echter Führer im Sinne einer zentral agierenden Gruppe.

Und ob man jetzt Demokratien mit der "Hau-Drauf-Methode" in der Region installieren muss, sollte man auch deutlich in Frage stellen. Eher macht man sich damit noch angreifbarer und wird noch mehr als Feind und Besatzer wahrgenommen. Der Eindruck wird für die Bevölkerung auch dann verstärkt, wenn Zivilisten durch die Truppen ums Leben kommen.

Ich möchte auch nicht in Frage stellen, dass einige Ziele des Einsatzes gut sind. Die humanitäre Hilfe, die geleistet wird, ist gut und hilft der Bevölkerung. Nur kann das nicht ewig so weitergehen. Die Afghanen müssen irgendwann selbstverantwortlich für ihr Land sein. Denn ansonsten ist es eine astreine Besatzung.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 20:50:29
Radikalislamistische Taliban knechten ein Land, wassolls - können wir da wirklich mit den Schulter zucken und sagen, daß es uns egal ist, wenn die Bevölkerung gefolter wird?
Das ist das vielberedete Wegdrehen, wenn man etwas sieht und WEISS, daß man die moralische Verpflichtung hat, eigentlich eingreifen und helfen zu müssen!

Afghanen sind BAUERN, die haben den brutalen Taliban NICHTS, aber auch gar nichts entgegen zu setzen.
99% sind Moslems (bei einer Bevölkerungszahl von 25 Mio.) - was meinst Du, wie lange es dauert, bis alle radikal sind, weil sie nur so ihre Familien schützen und ernähren können? Und DANN?
Dann ist es nicht nur 'eine Handvoll', die die ganze Welt terrorisieren, sondern viele.... frag' mal Deine Frau, ob sie sich vorstellen kann, künftig nur noch verschleiert durch die Gegend zu gehen.
Okay, letzteres ist übertrieben, aber vielleicht doch nicht so utopisch, wenn man die Geschehnisse vom 11. September vor 8 Jahren mit ins Kalkül zieht. DAS hätte ja wohl auch keiner geahnt....



Die Frage ist, ob man wirklich militärisch eingreifen darf, wenn in einem Land eine Diktatur herrscht und die Bevölkerung darunter leidet. Moralisch ja, da bin ich voll auf deiner Seite. Völkerrechtlich ist das schwierig. Das hat in sehr viel krasserer Weise der Krieg im Kosovo gezeigt. Selbst dort konnte man, trotz "ethnischer Säuberungen", nicht unumstritten sagen: "Ja, da greifen wir an." Die Begründung war damals schon sehr dürftig.

Es ist immer schwierig, wenn so etwas nur innerhalb eines Landes passiert.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Katja am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 21:10:18

Aus meiner Sicht kämpft die NATO dort gegen eine unsichtbaren Feind, denn al-Qaida sind nicht die Taliban. Und die Terrorgruppe wird nicht zu besiegen sein, denn die Organisationsstruktur lässt dies auch überhaupt nicht zu und deswegen ist al-Qaida auch so gefährlich. Ob bin Laden jetzt gefasst wird oder nicht, ist im Prinzip egal, denn er ist allenfalls als oberster Ideologe interessant, nicht aber als echter Führer im Sinne einer zentral agierenden Gruppe.


Die deutliche Trennung zwischen Taliban und Al Qaida ist nicht mehr möglich - damit hast Du Recht - doch das kommt m.E.n. daher, daß sie sich im Schulterschluß bewegen! Das hatte für die Taliban den Vorteil, die reiche Al Qaida z.B. für Waffenlieferungen zu haben. Die Al Qaida hatte dafür einen Unterschlupf,  wegen der geografischen Begebenheiten UND dem Extremismus des Terrorregimes schon vorteilhaft. Sie gründeten deshalb ein Bündnis - und sollte deshalb auch als Einheit gesehen werden. Fehlt einem Tiger der Kopf, ist er kampfunfähig - und daher wäre der erste Schritt mit der Ergreifung von Bin Laden doch schon mal getan.

Ich sehe den Einsatz der Bundeswehr nicht als Kampfeinsatz - und kann deshalb die Frage nach dem Einsatz dort auch mit einem klaren 'ja'  beantworten. Es ist doch nicht das ANgreifen, sondern das EINgreifen, was als Mission der ISAF dort erwartet wird!
Anders als bei den Amis, die mit ihrem 'Enduring freedom' ja tatsächlich in Kampfhandlungen eingetreten sind.



Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 21:29:49
Ich kann mich gerne wiederholen, aber es ist nahezu unmöglich al-Qaida kampfunfähig zu machen oder gar zu besiegen, denn sie greifen in ihrer Organisation auf eine Zellenstruktur zurück. Wenn es denn wirklich möglich sein sollte bin Laden zu fassen, würde es dem Terrorismus durch al-Qaida keinen Abbruch tun, denn dann würde nur eine Zelle herausgelöst werden, an derer eine neue tritt, und dann die Gruppe weiterführen wird. Bin Laden ist rein wegen seiner Ideologie wichtig aber auch nicht zu überschätzen, die militärische Seite lässt sich durch seine Verhaftung nicht beseitigen.

Und es lässt sich aus meiner Sicht eben nicht eindeutig mit "Ja" beantworten, ob man da einfach einmarschieren durfte oder nicht. Dieser ganze Einsatz ist völkerrechtlich jedenfalls an vielen Stellen sehr löchrig und kaum legitimiert.

Und ob die Amerikaner jetzt alleinig in Kampfhandlungen im Rahmen von OEF involviert sind, ist eigentlich unerheblich, denn die Bundesrepublik ist ebenso Teil der Operation und unterstützt die Amerikaner darin.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Katja am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 21:55:46
Ich kann mich gerne wiederholen, aber es ist nahezu unmöglich al-Qaida kampfunfähig zu machen oder gar zu besiegen, denn sie greifen in ihrer Organisation auf eine Zellenstruktur zurück.

Bedeutet das, daß man sie legitimieren soll? Eine Verfolgung erst gar nicht anfangen?


Und es lässt sich aus meiner Sicht eben nicht eindeutig mit "Ja" beantworten, ob man da einfach einmarschieren durfte oder nicht. Dieser ganze Einsatz ist völkerrechtlich jedenfalls an vielen Stellen sehr löchrig und kaum legitimiert.


Deutsche Soldaten HELFEN  humanitär und 'marschieren dort nicht ein'!! Die ISAF wurde dort als 'Hilfe' der provisorischen Regierung zur Sicherung des Wiederaufbaues (einer demokratischen) Nation eingesetzt, nicht um Kämpfe zu fechten oder einen Krieg zu führen!

Sicherheit kann man nicht in Konserven packen!






Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 21:58:28
Also, das soll nicht heißen, dass ich ISAF schlecht finde, weil das den Afghanen hilft eine sichere Nation aufzubauen und das ist ja auch die Pflicht, die sich aus dem vorhergehenden Einmarsch ergibt.
Nur ist diese Aufbauarbeit eben irgendwann abzuschließen und man muss sich in einem realistischen und verantwortungsvollen Zeitplan dort zurückziehen.

Denn wie bereits sagte, der Krieg ist nicht zu gewinnen.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 22:06:45
Ich kann mich gerne wiederholen, aber es ist nahezu unmöglich al-Qaida kampfunfähig zu machen oder gar zu besiegen, denn sie greifen in ihrer Organisation auf eine Zellenstruktur zurück.

Bedeutet das, daß man sie legitimieren soll? Eine Verfolgung erst gar nicht anfangen?


Und es lässt sich aus meiner Sicht eben nicht eindeutig mit "Ja" beantworten, ob man da einfach einmarschieren durfte oder nicht. Dieser ganze Einsatz ist völkerrechtlich jedenfalls an vielen Stellen sehr löchrig und kaum legitimiert.


Deutsche Soldaten HELFEN  humanitär und 'marschieren dort nicht ein'!! Die ISAF wurde dort als 'Hilfe' der provisorischen Regierung zur Sicherung des Wiederaufbaues (einer demokratischen) Nation eingesetzt, nicht um Kämpfe zu fechten oder einen Krieg zu führen!

Sicherheit kann man nicht in Konserven packen!



Zu 1.: Natürlich muss man die Terroristen verfolgen. Wie ich bereits oben in einem längeren Post dargelegt habe, weiß ich nicht, ob dieser Krieg dazu aber zwingend notwendig gewesen ist. Es ist eben schwierig ein so kompliziertes Konstrukt wie al-Qaida aufzulösen. Wie aber auch gesagt, ist das aber auch eine rechtlich-technische Frage, die so auch jetzt nicht einfach zu beantworten ist.

Zu 2.: Habe ich ja bereits erklärt. :) ISAF ist gut um Afghanistan zu stabilisieren und der Bevölkerung zu helfen.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Muckel am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 22:08:31
[...] ob man da einfach einmarschieren durfte oder nicht.

Dort ist niemand einmarschiert. Die Aufstellung erfolgte 2001 auf Ersuchen der neuen afghanischen Regierung an die internationale Gemeinschaft und mit Genehmigung durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Deswegen sind Nato-Truppen in Afghanistan stationiert.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 22:10:01
Ok, ich gebe zu, dass der Begriff "einmarschieren" zu krass und falsch gewählt ist.


Ich bin wirklich der letzte, der das gute und mutige Engagement der deutschen Soldaten dort negieren möchte.

Die Legitimation für den Angriff steht aber auf einer anderen Seite.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: saab am Donnerstag, 25. Juni 2009 - 00:22:01


         Ich fühle mich durch die Afghanische Nation ebenfalls in keiner Weise bedroht,

         wenn die Internationale Staatengemeinschaft Afghanistan aufbauen und stark machen will,

         um der Bedrohung durch al Qaida und der Taliban, entgegenzuwirken,

         halte ich dies Vorgehen für richtig, denn die Truppen sichern den Aufbau.

         Wenn sie angegriffen werden haben sie die Aufgabe zu verteidigen.

         In meinen Augen führen sie keinen Krieg.

         Der Kampf gegen Terrororganisationen betrifft die ganze Welt und ist in meiner Meinung nach

         vom Aufbau Afghanistans , von der Aufgabe her zu trennen.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: wassolls am Donnerstag, 25. Juni 2009 - 06:34:31
Wir Deutschen können uns nicht immer der Verantwortung entziehen.
Sollen andere Länder für uns den Kopf hinhalten?

Unsere Politiker beziehen zu solchen Einsätzen keine klare Stellung.
Man will uns immer erzählen das wir nur für Humanitäre Zwecke da sind.
Das sehen die Al Qaida/Taliban bestimmt anders.Oder warum sind wir deren Angriffsziele?
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Martin100 am Donnerstag, 25. Juni 2009 - 06:42:44
Hallo,


Äh ? Anschläge sind also keine Kampfhandlungen ? Diese Vorgehensweise nennt man auch "Guerillataktik" und das sind sehr wohl Kampfhandlungen.


Kampf ist immer an zwei aktive Seiten gebunden. Anschlag ist einseitig.

Ist zwar theoretisch, ist aber so.

Gruß Martin
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Martin100 am Donnerstag, 25. Juni 2009 - 06:48:31
Hallo,


Und der Satz "Unsere Sicherheit wird nicht nur, aber auch am Hindukusch verteidigt." ist auch der größte Schwachsinn. Unsere Sicherheit wird hier vor Ort verteidigt und nicht in einem Land, das tausende Kilometer weit weg ist.


Da die politische Lage dort aber direkte Auswirkungen auf unsere Sicherheitslage hat, kann man das so nicht sagen.

Madrid, London. Nur was man weiters durch den Einsatz dort verhindert bleibt im Nebel.

Gruß Martin
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: saab am Donnerstag, 25. Juni 2009 - 08:00:23
Wir Deutschen können uns nicht immer der Verantwortung entziehen.
Sollen andere Länder für uns den Kopf hinhalten?

Unsere Politiker beziehen zu solchen Einsätzen keine klare Stellung.
Man will uns immer erzählen das wir nur für Humanitäre Zwecke da sind.
Das sehen die Al Qaida/Taliban bestimmt anders.Oder warum sind wir deren Angriffsziele?

            da sehe ich genauso, Afghanistan aufbauen, dem Land eine stabile Struktur und eine funktionierende

            Infrastruktur geben, wird den Terrororganisationen absolut nicht passen.

            Ich denke , die Zivilbevölkerung, besonders die Frauen, wollen Bildung, Anschluss an die Entwicklung der Welt-

            bevölkerung, nicht im "Mittelalter" verharren.

            Ich messe eine Ideologie, eine Religion, eine Gesellschaft daran, wie sie mit den Rechten der Frauen umgeht.

            Das ist für mich der Indikator, keine Ideologie, keine Religion ist berechtigt,hat damit für mich jede Legitimation verloren,

            wenn sie Menschen unterdrückt, Individualität verhindert !
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Blubb am Donnerstag, 25. Juni 2009 - 13:35:18
Nach dieser Logik müsste man genauso gegen Nordkorea, den Iran, Syrien, Weißrussland, diverse afrikanische Staaten oder auch China Krieg führen, weil dort die Menschenrechte in teilweise erheblichem Maße eingeschränkt werden.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: saab am Donnerstag, 25. Juni 2009 - 14:53:37
Nach dieser Logik müsste man genauso gegen Nordkorea, den Iran, Syrien, Weißrussland, diverse afrikanische Staaten oder auch China Krieg führen, weil dort die Menschenrechte in teilweise erheblichem Maße eingeschränkt werden.

            Lesen und begreifen ist schon ein Unterschied, hier wird kein Krieg geführt,

            hier geht es um eine Philosophie, um Das Begreifen, was Humanität, gleichberechtigtes Zusammenleben,

            Austausch von Informationen, ist. Hier geht es um weitaus mehr, als die Frage . Krieg oder kein Krieg !

            Hier geht es um Etwas das immer Bestand haben wird, um Wissensdurst, um Lebensbedingungen die dem

            Menschen entsprechen. das wird nie , auf Ewigkeit und immer, ein Krieg aufhalten !


            Blubb, Du denkst zu klein, diese Entwicklung lässt sich Gott sei Dank nicht aufhalten.


            Die Evolution zeigt es, die Entwicklung des Wissens, der Menschen, konnte nichts auf Dauer aufhalten!

            
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: wassolls am Donnerstag, 25. Juni 2009 - 15:00:11
Die Leute im Iran haben es langsam begriffen.
Bei den anderen Ländern ist es nur eine Frage der Zeit.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: saab am Donnerstag, 25. Juni 2009 - 15:11:01
Die Leute im Iran haben es langsam begriffen.
Bei den anderen Ländern ist es nur eine Frage der Zeit.

            Ja, aber es wird dauern, wir werden es nichtmehr erleben, dieser langwierige Prozess,

            Ideologie/Religion gegen Menschlichkeit/Humanismus wird andauern.

            zB. wie lange dauert , wieviel Menschenleben hat allein der Konflikt in Nordirland

            gefordert, er dauert immer noch an !

            Wir wissen es einfach nicht, haben es nicht realisiert, wie frei wir in unserer Staatsform leben können !
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Blubb am Donnerstag, 25. Juni 2009 - 15:20:05
Nach dieser Logik müsste man genauso gegen Nordkorea, den Iran, Syrien, Weißrussland, diverse afrikanische Staaten oder auch China Krieg führen, weil dort die Menschenrechte in teilweise erheblichem Maße eingeschränkt werden.

            Lesen und begreifen ist schon ein Unterschied, hier wird kein Krieg geführt,

            hier geht es um eine Philosophie, um Das Begreifen, was Humanität, gleichberechtigtes Zusammenleben,

            Austausch von Informationen, ist. Hier geht es um weitaus mehr, als die Frage . Krieg oder kein Krieg !

            Hier geht es um Etwas das immer Bestand haben wird, um Wissensdurst, um Lebensbedingungen die dem

            Menschen entsprechen. das wird nie , auf Ewigkeit und immer, ein Krieg aufhalten !


            Blubb, Du denkst zu klein, diese Entwicklung lässt sich Gott sei Dank nicht aufhalten.


            Die Evolution zeigt es, die Entwicklung des Wissens, der Menschen, konnte nichts auf Dauer aufhalten!

            

Da ich grundsätzlich anderer Auffassung bin, ob das nun ein Krieg ist oder nicht, als du ist das jetzt müßig zu diskutieren. Es ist ebenso ein Krieg, wie es ein humanitärer Einsatz ist, denn ein Krieg war es von Beginn an, der Hilfseinsatz kam nur später hinzu.

Achso, hattes Du mich nicht mal für die Inflation von Worten angemahnt... ;)

@wassolls: Die Bevölkerung, jedenfalls ein Teil davon, im Iran hat begriffen. Ich bezweifel aber mal ganz stark, dass sich dort grundlegend etwas ändern wird. Gerade das System in islamisch-geprägten Staaten ist sehr schwer zu überwinden. Eine Demokratie nach westlichem Vorbild ist teilweise auch gar nicht durchführbar.

"Revolution ist nicht ein kurzer Akt, wo mal irgendwas geschieht und dann ist alles anders. Revolution ist ein langer komplizierter Prozess, wo der Mensch anders werden muss."  Das sagte einst Rudi Dutschke und es steckt sehr viel wahres darin.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: saab am Donnerstag, 25. Juni 2009 - 15:29:48


          @Blubb

          lies doch erstmal genau, bevor Du antwortest, was hat meine Entgegnung mit "Inflation der Worte "zu tun ?

          versuche doch einmal auf das einzugehen, was mein Beitrag beinhaltet,

          versuche nicht aus Evolution, Revolution zumachen, sieh was Du schreibst,

          komm`mal aus Deinem "Kästchen" Denken heraus.

         
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Donnerstag, 25. Juni 2009 - 16:07:21
Bemühen wir doch mal 'ne Definition:

Krieg ist ein unter Einsatz erheblicher Mittel mit Waffen und Gewalt ausgetragener Konflikt, an dem mehrere planmäßig vorgehende Kollektive beteiligt sind. Ziel der beteiligten Kollektive ist es, den Konflikt durch gewaltsame Kämpfe und Erreichen einer Überlegenheit zu lösen. Die dazu stattfindenden Gewalthandlungen greifen gezielt die körperliche Unversehrtheit gegnerischer Individuen an und führen so zu Tod und Verletzung.

Demnach haben wir am Hindukusch Krieg, oder?
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Capitano am Donnerstag, 25. Juni 2009 - 16:34:22
Klar ist dort Krieg! Anderes zu behaupten wäre Augenwischerei und Haarspalterei.

Eine Nation oder eine Gemeinschaft von Nationen, die Bomben auf ein Land wirft, dort einmarschiert, die ursprünglichen Machthaber davonjagt, andere gewogene Machthaber zu Macht verhilft und Truppen dort stationiert nennt man Besatzungsmacht.

Dieser Krieg wurde moralisch gerechtfertigt mit der Agrumentation, dass die Taliban ein menschenverachtendes, mittelalterliches Regime dort aufgebaut hatten und dass Al Qaida von Afghanistan aus den Terror in die Welt bringen konnte. a kann der Westen natürlich nicht wegsehen!
(Kann er doch, wenn man mal an Dafur denkt)




Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Blubb am Donnerstag, 25. Juni 2009 - 23:02:43
Bemühen wir doch mal 'ne Definition:

Krieg ist ein unter Einsatz erheblicher Mittel mit Waffen und Gewalt ausgetragener Konflikt, an dem mehrere planmäßig vorgehende Kollektive beteiligt sind. Ziel der beteiligten Kollektive ist es, den Konflikt durch gewaltsame Kämpfe und Erreichen einer Überlegenheit zu lösen. Die dazu stattfindenden Gewalthandlungen greifen gezielt die körperliche Unversehrtheit gegnerischer Individuen an und führen so zu Tod und Verletzung.

Demnach haben wir am Hindukusch Krieg, oder?

Kurze Antwort: Ja.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Katja am Freitag, 26. Juni 2009 - 08:43:07
Bemühen wir doch mal 'ne Definition:

Krieg ist ein unter Einsatz erheblicher Mittel mit Waffen und Gewalt ausgetragener Konflikt, an dem mehrere planmäßig vorgehende Kollektive beteiligt sind. Ziel der beteiligten Kollektive ist es, den Konflikt durch gewaltsame Kämpfe und Erreichen einer Überlegenheit zu lösen. Die dazu stattfindenden Gewalthandlungen greifen gezielt die körperliche Unversehrtheit gegnerischer Individuen an und führen so zu Tod und Verletzung.

Demnach haben wir am Hindukusch Krieg, oder?

Kurze Antwort: Ja.

Nein m.M.n. - weil

Zitat
Für die kommenden Monate sieht er sechs Schwerpunkte in der Afghanistan-Strategie der NATO:

    * Unterstützung für die afghanischen Regierung
    * Verbesserter Schutz für die Bevölkerung
    * Ausbau der Polizei- und Militärkapazitäten
    * Vernetzung der Behörden fördern
    * Bekämpfung des Drogenhandels
    * Beziehungen zu den Nachbarn Afghanistans intensivieren

Ziel der NATO sei es, ein stabiles und sicheres Umfeld zu etablieren, das gerade in den Krisengebieten nach militärischen Erfolgen umgehend Möglichkeiten und Perspektiven für die zivile Entwicklung der jeweiligen Regionen bietet.

Oder seht Ihr den Krieg als  Verteidigungskrieg (http://de.wikipedia.org/wiki/Verteidigungskrieg)? Dann wären wir auf dem Weg einer Annäherung unserer Meinungen (was nicht unbedingt sein MUSS... ;))
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Muckel am Freitag, 26. Juni 2009 - 09:39:05
Wäre die Bundeswehr in einem Krieg, so müßten auch die Kriegsgefangenen von ihr versorgt werden. Und Talibankämpfer will doch keiner hier haben, oder?

Ein probates Mittel wäre, die Streife mit Kampfpanzer Leopard 2 zu verstärken. Die Kanadier haben sich z.B. für diesen Zweck die Panzer aus Deutschland geholt.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Blubb am Freitag, 26. Juni 2009 - 10:45:28
Bemühen wir doch mal 'ne Definition:

Krieg ist ein unter Einsatz erheblicher Mittel mit Waffen und Gewalt ausgetragener Konflikt, an dem mehrere planmäßig vorgehende Kollektive beteiligt sind. Ziel der beteiligten Kollektive ist es, den Konflikt durch gewaltsame Kämpfe und Erreichen einer Überlegenheit zu lösen. Die dazu stattfindenden Gewalthandlungen greifen gezielt die körperliche Unversehrtheit gegnerischer Individuen an und führen so zu Tod und Verletzung.

Demnach haben wir am Hindukusch Krieg, oder?

Kurze Antwort: Ja.

Nein m.M.n. - weil

Zitat
Für die kommenden Monate sieht er sechs Schwerpunkte in der Afghanistan-Strategie der NATO:

    * Unterstützung für die afghanischen Regierung
    * Verbesserter Schutz für die Bevölkerung
    * Ausbau der Polizei- und Militärkapazitäten
    * Vernetzung der Behörden fördern
    * Bekämpfung des Drogenhandels
    * Beziehungen zu den Nachbarn Afghanistans intensivieren

Ziel der NATO sei es, ein stabiles und sicheres Umfeld zu etablieren, das gerade in den Krisengebieten nach militärischen Erfolgen umgehend Möglichkeiten und Perspektiven für die zivile Entwicklung der jeweiligen Regionen bietet.

Oder seht Ihr den Krieg als  Verteidigungskrieg (http://de.wikipedia.org/wiki/Verteidigungskrieg)? Dann wären wir auf dem Weg einer Annäherung unserer Meinungen (was nicht unbedingt sein MUSS... ;))

Wie ich sagte, es ist ein Hilfseinsatz UND ein Krieg. Wenn es kein Krieg wäre, dann dürfte der Verteidigungsminister auch nicht von Gefallenen sprechen, denn die gibt es, so habe ich das bisher verstanden, eben im Krieg.
Ein Verteidigungskrieg? Ja, natürlich, wenn man die Rechtfertigungen nach dem 11. September anguckt. Ob die aber ausreichten, um Afghanistan anzugreifen, steht auf einem anderen Blatt, aber das habe ich ja in einem sehr ausführlichen Post dargelegt :)
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 22. Juli 2009 - 14:12:07
Die Bundeswehr legt jetzt wohl eine härtere Gangart gegen die Taliban ein. (http://www.sueddeutsche.de/,tt2m1/politik/3/481474/text/) Aber, ach ne...ist ja kein Krieg, nech.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Kuno am Mittwoch, 22. Juli 2009 - 14:19:18
meiner Meinung nach haben " unsere Jungs" da überhaupt nix verloren.
Für humanitäre Hilfe gibt es andere Vereine...
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Katja am Mittwoch, 22. Juli 2009 - 14:20:32
Heute Morgen (pünktlich zu den Nachrichten um halb 7 ;) ) hab ich an Dich (neee, an unsere Diskussion hier) gedacht, Blubb!
Und schon bin ich Deiner Meinung: es IST Krieg!

Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 22. Juli 2009 - 14:24:33
Heute Morgen (pünktlich zu den Nachrichten um halb 7 ;) ) hab ich an Dich (neee, an unsere Diskussion hier) gedacht, Blubb!
Und schon bin ich Deiner Meinung: es IST Krieg!



Es war nie etwas anderes. Auch das man jetzt ENDLICH die Dienstanweisung für die Soldaten geändert hat, spricht eindeutig dafür.

Ob die Bundeswehr da jetzt etwas verloren hat oder nicht, die Diskussion möchte ich jetzt nicht vom Neuen lostreten.

Nur eins sei gesagt, mit der teilweise hochtrabenden Diskussion, an der ich mich auch beteiligt habe, ob das jetzt ein Krieg ist oder nicht, ist keinem Soldaten dort unten geholfen, der in diesen hochgefährlichen Einsatz geschickt worden ist, denn die Soldaten haben dort wohl eindeutig eine andere Einschätzung als einen reinen Hilfseinsatz.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: DerDerbste am Mittwoch, 22. Juli 2009 - 14:26:46
Hatten wir diesen LINK  (http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,637290,00.html)schon?

"Die endlose Sekunde"

Zitat
Ein deutscher Soldat erschießt in Afghanistan eine Frau und zwei Kinder.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) hat überprüft, ob die Schüsse ein Verbrechen waren.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Slartibartfass am Montag, 07. September 2009 - 09:56:22
Momentan sieht es ja nicht nach "nicht Krieg" aus. :(
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Blubb am Montag, 07. September 2009 - 17:49:00
Hier (http://www.sueddeutsche.de/,tt2m1/politik/305/486717/text/) ein sehr interessantes Interview über Für und Wider des Luftangriffs, die Reaktionen der Bündnispartner und die Sicht der Öffentlichkeit über den Afghanistan-Krieg.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Capitano am Montag, 07. September 2009 - 18:45:01
Auch in dieser Diskussion spiegelt sich die ganze Scheinheiligkeit der Afghanistandebatte wider:

Nein, es ist kein Krieg und bei den ordnungschaffenden Einsätzen unserer Friedens-/Hilfstruppen werden natürliche keine Zivilisten getötet.

Die gleiche Argumentation wie Amis mit ihren chirurgischen Raketenangriffen.

Die Realität sieht anders aus: Es ist Krieg. Die Truppen dort haben so gut wie keinen Rückhalt in der Bevölkerung mehr. Die Offiziere dort müssen täglich "kriegerische" Entscheidungen treffen und sei es nur um nicht selbst Opfer zu werden. Und wenn es schief geht kommen die Sesselfurzer von überall her und blähen sich besserwisserisch auf.

Dieser Krieg kann nicht gewonnen werden. Ein Krieg ist nie sauber. In Kriegen werden Menschen brutal getötet. Bomben unterscheiden nicht zwischen bösen Taliban und harmlosen Bauernkind. Kolatereralschäden /-Opfer (was für ein perverses Wort) sind nicht zu vermeiden.

Die ursprüngliche Mission, die Afghanische Bevölkerung vom Joch der teuflischen Talibans zu befreien (wie pathetisch!) ist gescheitert. Alles was nun kommt ist Besatzung eines fernen Landes. 

Nicht der Offizier, der den Befehl für den Luftangriff gegeben hat ist schuld, sondern die, die ihn dorthin geschickt haben.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Blubb am Montag, 07. September 2009 - 19:51:32
Der ganze Driss fing doch schon damit an, dass man sich in den sehr emotionalen Nachwehen des 11. Septembers 2001 hinstellte und sich vollkommen solidarisch mit den Amerikanern erklärte und dann irgendwann feststellte, dass deren adäquate Antwort auf Anschläge von Terroristen ein Krieg gegen ein Land war, dessen Regime Teile der Terrororganisation beherbergte. Diese Emotionalität ist generell nicht zu verurteilen, nur hätte man in der Frage, vielleicht etwas besonnener reagieren müssen, zumal die Zeichen schon kurz nach den Anschlägen auf Seiten der USA auf Krieg standen, obwohl nicht mal klar war, wer dahinter steckt.
Dass die Begründung für diesen Krieg schon sehr sehr fragwürdig, wenn nicht sogar abzulehnen, ist, wurde bereits an anderer Stelle erläutert.

In Addition zu Capitanos Beitrag könnte man vielleicht noch sagen, dass die beiden deutschen Regierungen, die diesen Einsatz zu verantworten haben, den deutschen Beitrag unter dem Motto sehen "Wir wollen mit euch schwimmen, aber nicht nass werden" und das ist einfach nur Augenwischerei und absolut unrealistisch. Die Gründe für diese Vorgehensweise liegen auf der Hand. Gerade weil es kaum noch Rückhalt in der Bevölkerung gibt und man nicht noch unnötig Wählerstimmen verlieren will, gibt man sich eben damit zufrieden den Einsatz irgendwie als humanitäre Hilfe hinzubiegen. Nur ist die Tatsache, dass es eben ein Krieg ist und nichts anderes, für jeden halbwegs intelligenten Menschen augenscheinlich sichtbar.
Deswegen ist den letzten Sätzen aus dem Interview vorbehaltlos zuzustimmen:

"Das Problem ist, dass weder die Regierung Schröder noch die große Koalition der Bevölkerung diesen Einsatz wirklich erklärt hat. Einmal im Jahr gab es eine kurze Debatte, wenn das Mandat verlängert werden musste. Ansonsten wurde geschwiegen oder von einem Stabilisierungseinsatz gesprochen. Jetzt, da die Bundeswehr in immer mehr Kämpfe verwickelt wird, wäre es an der Zeit, ehrlich zu sagen: Wir beteiligen uns an einem Krieg. Dann könnte die Debatte ehrlich geführt werden."

Ich finde es jedoch relativ schwierig den Einsatz zu bewerten, weil keiner vor Ort war und beurteilen kann, wie zuverlässig z.B. der Informant war. Nur frage ich mich zum einen, warum es diese Nato-Strategie gibt, Bombenangriffe seien nur dann zulässig, wenn keine Zivilisten in Gefahr sind. Zum anderen, warum man in einem so sensiblen Bereich einen Luftangriff anfordert. Aber wie gesagt, das ist äußerst schwer zu beurteilen.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Katja am Dienstag, 08. September 2009 - 07:54:31
Für alle, die mal einen anderen Blickwinkel ausprobieren möchten, wäre dieser Artikel (http://www.zeit.de/online/2009/31/afghanistan-einsatz-voelkerrecht) vielleicht etwas.

Ob wir behaupten können, daß die Mission 'Schutz der Bevölkerung vor den Taliban' gescheitert ist, wage ich zu bezweifeln - würde es doch bedeuten, man hätte dort nichts erreicht, das Leben der  zivilen Bevölkerung nicht für einen kurzen Moment sicherer gemacht. Ist das so? Hätte es Wahlen gegeben? Medizinische Betreuung? Schulen? Eigene Sicherheitskräfte/Polizei?

In dem Bericht 'Die endlose Sekunde' fehlt mir ein Gesichtspunkt: was, wenn die Taliban aus genau diesem Grund (Diskussion um Sinn oder Unsinn des internationalen militärischen Einsatz in Afghanistan) in ein Selbstmord-Attentat-Auto Zivilisten gesetzt hat? Diese extremen Moslems tun ALLES, um ihren 'heiligen Krieg' zu rechtfertigen - gehen im wahrsten Sinne des Wortes  über Leichen, wie u.a. der 11.September gezeigt hat. Viele Anschläge vorher und nachher (ich erinnere da mal an die Attentate in Ägypten!) beweisen, daß sie es ernst meinen... sollen wir tatenlos zusehen?

Wir hören nur das, was die Medien uns 'aufbereitet' vorsetzen. Die Wahrheit liegt -wie so oft- sicherlich irgendwo in der Mitte.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Blubb am Dienstag, 08. September 2009 - 09:30:37
Das deutsche Programm zur Ausbildung der Polizei, kann man bisher als Desaster bezeichnen.[1] (http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~EEDB09778142D40A9BE85BFF8AB0FBA18~ATpl~Ecommon~Scontent.html)[2] (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,512132,00.html)
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Slartibartfass am Dienstag, 08. September 2009 - 09:33:33
Das deutsche Programm zur Ausbildung der Polizei, kann man bisher als Desaster bezeichnen.[1] (http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~EEDB09778142D40A9BE85BFF8AB0FBA18~ATpl~Ecommon~Scontent.html)[2] (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,512132,00.html)
Die Artikel sind inzwischen auch schon fast 2 Jahre alt.
Hat sich die Situation seitdem verbessert?
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Blubb am Dienstag, 08. September 2009 - 09:40:48
Das deutsche Programm zur Ausbildung der Polizei, kann man bisher als Desaster bezeichnen.[1] (http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~EEDB09778142D40A9BE85BFF8AB0FBA18~ATpl~Ecommon~Scontent.html)[2] (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,512132,00.html)
Die Artikel sind inzwischen auch schon fast 2 Jahre alt.
Hat sich die Situation seitdem verbessert?

So wie ich es mitbekommen habe nicht signifikant. Das sagt auch der Interviewpartner, in dem von mir geposteten Artikel in der Süddeutschen. Dafür spricht auch, dass man das Engagement in der Polizeiausbildung massiv verstärken will. (http://www.bundesregierung.de/nn_249076/Content/DE/Artikel/2009/07/2009-07-07-bundesregierung-verstaerkt-polizeiaufbau-in-afghanistan.html) Das die Arbeit der Polizeiausbildung sehr schwer ist, kann man hier (http://www.zeit.de/online/2009/23/afghanistan-polizeiausbildung) lesen.

Unter dem Aspekt, dass man die Taliban in Afghanistan vertreiben wollte ist man schon gescheitert (http://icosgroup.net/modules/reports/Afghanistan_on_the_brink). Siehe auch dieses Zitat aus dem Einführungstext: The Taliban are the de facto governing authority in significant portions of territory in the south and east, and are starting to control parts of the local economy and key infrastructure such as roads and energy supply
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: SAPP am Mittwoch, 09. September 2009 - 17:14:35

             Über was wird hier eigentlich diskutiert ?

             Krieg oder nicht Krieg ? Inzwischen dürfte klar sein, es handelt sich um einen Krieg.

             Politiker erzählen uns es ist kein Krieg.

             abgewandeltes Zitat von Slarti : Es ist unfair, Politiker an ihren Worten zu messen.

             Aber was wäre, wenn man dort die Taliban erstarken lassen würde ?

             Zitat meines ehemaligen Gärtners : Ab und an kleine Bombe, höchste der Gefühle .

             (Kurz nach dem 11. September)


             Ein wenig näher an der Realität sollte eine Diskussion schon geführt werden.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 09. September 2009 - 23:43:00
Man muss eigentlich heute nochmal gestrigen Redebeiträge im Bundestag von CDU, SPD und FDP loben, die sehr sachlich und den Thema angemessen waren, namentlich insbesondere Angela Merkel, Frank-Walter Steinmeier, Guido Westerwelle und Eckart von Klaeden. Allen voran war das, was die Bundeskanzlerin gesagt hat, sehr wichtig.
Franz-Josef Jung wirkt auf mich mit der gesamten Situation total überfordert.

Einzig die Grünen und die Linke fielen negativ auf. Die Grünen wissen offensichtlich nicht was sie wollen. Einerseits hat man einst den Einsatz in Regierungsverantwortung mitgetragen, andererseits besinnt man sich in der Partei auch sehr auf die Wurzeln. Ein echter Zwiespalt.
Die Linke betreibt eine unverantwortliche Fundamentalopposition, die nur in die internationale Isolation führt. Interessant wäre es zu sehen, wenn die Linken an der Rgeierung wären, einen sofortigen Abzug aus Afghanistan befehlen und dann reagieren müssen, wenn NATO und UNO gemeinsam auf der Matte stehen und massive Kritik üben.

Löblich finde ich, dass man sich seitens der Regierung zusammen mit den Bündnispartnern und er afghanischen Regierung an einem Exit-Szenario gegen Ende des Jahres arbeiten will.

Dann gibt es wohl mittlerweile einen vorläufigen Untersuchungsbericht der NATO, der dem deutschen Oberst krasse Fehler vorwirft und den Einsatz am Freitag auf keine Rechtsgrundlage gestellt sieht. Vor allem die neu formulierten Vorgaben zu Lufteinsätzen sollen wohl komplett außer Acht gelassen worden sein. Auf der anderen Seite verteidigt der afghanische Außenminister Spanta das Vorgehen der Bundeswehr.
Prekär ist die Lage dann, wenn der endgültige Untersuchungsbericht das Gleiche aussagt, weil sich Oberst Klein dann wohl vor einem Gericht verantworten müsste. Das kam übrigens so in den Tagesthemen.
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: SAPP am Mittwoch, 09. September 2009 - 23:59:11

           Kästchen, Schubladen, Gesetze, wer hat was getan, Blaaaaaaaaaaaaaaaa

           es ist Krieg, oder sollte ich mich hier absolut irren?

           Taliban, wer zieht denn diese Fanatiker zur Rechenschaft,

           Ihr Theoretiker !


           Was ist denn am 11.September passiert ?

           Waren das alles Soldaten? ist das vergessen ?

           Ist diese entsetzliche Katastrophe komplett aus Eurem Gedächtnis verschwunden ?

           Überwiegt jetzt, dieser Angriff ,weil aktuell, Euer Mitgefühl?

           Oder ist es Euer Rechtsempfinden? was Euch wiedermal an jeglicher Realität vorbei

           zu der Erkenntnis bringt. : wir sind Deutsch, wir sind böse ?
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Johomo am Donnerstag, 10. September 2009 - 09:09:04
Es geht ja nicht darum, was Du denkst oder was wir denken, sondern was der Herr Kriegsminister denkt. So war es auch am Anfang des Threats beschrieben.
Wenn Du schon wieder schreiben kannst, dann musst Du erst das Lesen wieder lernen.  ;)
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: SAPP am Donnerstag, 10. September 2009 - 14:00:33


           auf den Ursprung der Debatte hatte ich mich in Antwort 58 bereits bezogen.  :D
Titel: Re: Krieg oder nicht Krieg?
Beitrag von: Blubb am Donnerstag, 10. September 2009 - 16:57:35
Auf gut Deutsch würde man sagen: "This is a little bit confusing". Nachdem gestern Medien meldeten, es gäbe einen vorläufigen Untersuchungsbericht der NATO über den Angriff vom letzten Freitag, hat eben genau diese NATO heute die Existenz eines solchen Berichtes dementiert (http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,648166,00.html).