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VERSCHIEDENES => COMPUTER - INTERNET => Thema gestartet von: Mullepapa am Dienstag, 09. Juni 2009 - 19:11:13

Titel: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Mullepapa am Dienstag, 09. Juni 2009 - 19:11:13
Hallo zusammen !
Vorab möchte ich das Team bitten Im Falle das dieser Thread hier falsch platziert ist, ihn zu verschieben und falls möglich als wichtig zu deklarieren.

Ich bin auf meiner Wanderung durchs Netz auf etwas gestossen, das uns wirklich ALLE betrifft. Zumindest uns Internetnutzer !

Um es nicht all zu umfangreich zu machen setze ich hier mal den Link zur Seite und bitte Euch diesen Artikel mal aufmerksam durch zu lesen.

>>>Bundesregierung vs. Das Internet<<< (http://blog.handelsblatt.de/indiskretion/eintrag.php?id=2141)

Den nächsten Link findet Ihr zwar auch in jenem Artikel, aber ich möchte ihn trotzdem posten, falls Ihr ihn überseht. Er führt zur Petitionsseite des deutschen Bundestages.
Dort könnt Ihr nach einer Registrierung online die Petition zeichnen (Euch eintragen) die gegen das, in dem Handelsblattartikel, beschriebene Gesetz protestieren. Mitzeichnungsende ist der 16. Juni 2009.

Hier der Link:

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=3860 (https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=3860)

Macht alle mit, damit unser "lieber" Herr Schäuble endlich versteht, das wir mündige Bürger sind, die sich nicht so ohne weiteres von Ihm veralbern lassen.

Edit ! THX an Slartibartfass für die Links in seiner Signatur.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Johomo am Dienstag, 09. Juni 2009 - 19:29:13
Das hatten wir doch schon! http://www.itzehoe-live.net/index.php/topic,8938.msg80271.html#msg80271
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Dienstag, 09. Juni 2009 - 19:36:11
Um es nicht all zu umfangreich zu machen setze ich hier mal den Link zur Seite und bitte Euch diesen Artikel mal aufmerksam durch zu lesen.
>>>Bundesregierung vs. Das Internet<<< (http://'http://blog.handelsblatt.de/indiskretion/eintrag.php?id=2141')
Dein Link geht nicht. Ich änder das gleich mal.


Richtig ist: http://blog.handelsblatt.de/indiskretion/eintrag.php?id=2141



Aber das aufmerksame Durchlesen lege ich jedem hier ans Herz!
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Mullepapa am Dienstag, 09. Juni 2009 - 20:21:31
Das hatten wir doch schon! http://www.itzehoe-live.net/index.php/topic,8938.msg80271.html#msg80271

Darum hatte ich drum gebeten das Thema nötigenfalls zu verschieben. War glaube ich der erste Satz in meinem Beitrag..... Zusammenlegen ginge natürlich auch.

@slarti : Danke für die Korrektur !
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Dienstag, 09. Juni 2009 - 20:24:17
... verschieben ... Zusammenlegen
Passt schon.  :police:
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Dienstag, 09. Juni 2009 - 20:28:31
Nicht nur auf Schäuble einschlagen, Frau von der Leyen ist eigentlich noch maßgeblicher an dem Ding beteiligt.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Mullepapa am Dienstag, 09. Juni 2009 - 20:33:46
Nicht nur auf Schäuble einschlagen, Frau von der Leyen ist eigentlich noch maßgeblicher an dem Ding beteiligt.

wohl wahr ! Die werte Dame sollte man nicht vergessen auch wenn ihre angeblichen Beweggründe (Der Schutz unserer Kinder) erstmal nicht in Frage gestellt werden sollten. Das Sie auf diese Weise natürlich dem BMI eine prima Begründung liefert ist, meiner Meinung nach, ebenso wenig zu bestreiten
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Dienstag, 09. Juni 2009 - 21:06:28
Nicht nur auf Schäuble einschlagen, Frau von der Leyen ist eigentlich noch maßgeblicher an dem Ding beteiligt.

wohl wahr ! Die werte Dame sollte man nicht vergessen auch wenn ihre angeblichen Beweggründe (Der Schutz unserer Kinder) erstmal nicht in Frage gestellt werden sollten. Das Sie auf diese Weise natürlich dem BMI eine prima Begründung liefert ist, meiner Meinung nach, ebenso wenig zu bestreiten

Das tut ja auch keiner. ;)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: saab am Dienstag, 09. Juni 2009 - 23:51:36

       Keine Zensur, keine Kinderpornographie, keine Killerspiele !

       Zensur betrifft, Kinderpornographie nicht ?

       Killerspiele schaden nicht ?


       Dann warte ich jetzt mal ganz geduldig auf den, der den Gordischen Knoten durchschlägt ! :warten

       Vielleicht hat ja einer meiner Vorredner eine Idee?

       Oder geht es mal wieder um das St, Florians Prinzip ?  :D
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Mullepapa am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 07:55:47

       Keine Zensur, keine Kinderpornographie, keine Killerspiele !

       Zensur betrifft, Kinderpornographie nicht ?

       Killerspiele schaden nicht ?


       Dann warte ich jetzt mal ganz geduldig auf den, der den Gordischen Knoten durchschlägt ! :warten

       Vielleicht hat ja einer meiner Vorredner eine Idee?

       Oder geht es mal wieder um das St, Florians Prinzip ?  :D

Da sieht man mal wieder das jeder nur das liest, was er lesen will.

Du weißt sehr wohl um was es hier geht.
Nicht um die Verächtlichkeit von Kinderpornografie (welche hier wohl jeder empfindet) oder Killerspielen.
Hier ist es Thema, das wiedermal versucht werden soll und unter dem Vorwand aller möglichen "bösen Szenarien" den Bürger mehr zum "gläsernen" Bürger zu machen.
Nicht mehr und nicht weniger.

Das Frau von der Layen mit Ihren Aktionen, dem Herrn Schäuble einen weiteren Beweggrund liefert kann wohl niemand bestreiten.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: saab am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 09:08:00

            Alles richtig, aber wo ist die Lösung ?

            müssen nicht Prioritäten gesetzt werden,

            ist die Sorge mehr und mehr ein gläserner Bürger zu werden,

            der wir ja in hohem Maße schon sind,

            oder ist es wichtiger diesen kranken Menschen das Auditorium zu nehmen ?

            Das sollte sich wohl jeder mal genau überlegen.

            Meine Meinung ist ja wohl klar rübergekommen !
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Mullepapa am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 10:11:24

            Alles richtig, aber wo ist die Lösung ?

            müssen nicht Prioritäten gesetzt werden,

            ist die Sorge mehr und mehr ein gläserner Bürger zu werden,

            der wir ja in hohem Maße schon sind,

            oder ist es wichtiger diesen kranken Menschen das Auditorium zu nehmen ?

            Das sollte sich wohl jeder mal genau überlegen.

            Meine Meinung ist ja wohl klar rübergekommen !

Klar geht die Sicherheit unserer Kinder vor und klar muss man alles versuchen um diesen kranken Menschen habhaft zu werden !

Aber nochmal. DAS ist hier nicht DAS Thema
 
Es kann nur in meinen Augen nicht sein, das dies als Begründung genommen wird um den Menschen im Allgemeinen noch mehr auf die "Pelle" zu rücken als dies bisher schon geschieht.

Ich bin es leid, das Herr Schäuble ständig mit neuen Begründungen versucht uns noch mehr zu kontollieren.

Wenn Du unter "Stasi2.0" leben willst, bitteschön, das ist Dein gutes Recht. Ich will es NICHT und wehre mich deshalb dagegen.

Edit:



            Das sollte sich wohl jeder mal genau überlegen.

           


Auch auf die Gefahr hin jetzt gnadenlos zu überziehen !

Diesen Satz lieber saab, könnte man auch so verstehen, das Du jedem der NICHT Deiner Meinung ist und sich auch gegen die neuen geplanten Maßnahmen unserer Regierung stellt, unterstellst das er/sie sich einen Dreck um die Sicherheit unserer Kinder und den Schutz vor den "kranken" Menschen schert.

Vielleicht solltest Du mal darüber nachdenken !


Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 10:29:13
           Alles richtig, aber wo ist die Lösung ?
Das von der Regierung geplante Wegschauen ist jedenfalls keine Lösung.
Eine bessere Lösung wäre es, die Server abzuschalten und die Betreiber
            müssen nicht Prioritäten gesetzt werden, und die Hintermänner, die Täter dingfest zu machen.


Zitat
            Meine Meinung ist ja wohl klar rübergekommen !
Nein.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 10:31:10

            Alles richtig, aber wo ist die Lösung ?

            müssen nicht Prioritäten gesetzt werden,

            ist die Sorge mehr und mehr ein gläserner Bürger zu werden,

            der wir ja in hohem Maße schon sind,

            oder ist es wichtiger diesen kranken Menschen das Auditorium zu nehmen ?

            Das sollte sich wohl jeder mal genau überlegen.

            Meine Meinung ist ja wohl klar rübergekommen !

Du findest es also gut, wenn du im Internet surfst und dabei, auf welchem Weg auch immer, auf einer Seite landest, die auf der Liste des BKA, deren Kriterien vollkommen unduchsichtig bleiben, steht, um dann in der Folge in einem Ermittlungsregister des BKA zu landen und dich dann einem Verfahren wegen Kinderpornographie ausgesetzt zu sehen? Ich glaube kaum.

Die Änderung des Telemediengesetzes ist schlecht, sie greift massiv in Grundrechte ein und verfehlt das verfolgte Ziel um Meilen. Allemal sinnvoller ist es die Server, die solche Seiten hosten abzuschalten und die Seiten aus dem Netz zu nehmen. Dieser Schutz ist allemal effektiver und geht auch nicht an der Thematik vorbei.

Nochmal: Es geht nicht darum der Kinderpornopraphie freies Geleit zu geben, sondern darum, dass es, wie aufgezeigt, sehr viel besser Mittel gibt als das vorgeschlagene.

Von dem geplanten Verbot für "Spiele mit gewalttätigem Inhalt" will ich gar nicht erst anfange. Ich habe mich ja auch an anderer Stelle bereits drüber ausgelassen. Auch hier werden die Grundrechte von erwachsenen (!) Menschen ohne Not eingeschränkt, nur um zu zeigen, dass man ja etwas gemacht habe. Das wirkliche Problem wird lieber erst gar nicht angegangen.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Mullepapa am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 10:32:54
           Alles richtig, aber wo ist die Lösung ?
Das von der Regierung geplante Wegschauen ist jedenfalls keine Lösung.
Eine bessere Lösung wäre es, die Server abzuschalten und die Betreiber
            müssen nicht Prioritäten gesetzt werden, und die Hintermänner, die Täter dingfest zu machen.


Zitat
            Meine Meinung ist ja wohl klar rübergekommen !
Nein.

Also ich gehe davon aus, das saab diese Maßnahmen der Regierung, im Interesse der Sicherheit unserer Kinder unterstützt .
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 10:35:01
           Alles richtig, aber wo ist die Lösung ?
Das von der Regierung geplante Wegschauen ist jedenfalls keine Lösung.
Eine bessere Lösung wäre es, die Server abzuschalten und die Betreiber
            müssen nicht Prioritäten gesetzt werden, und die Hintermänner, die Täter dingfest zu machen.


Zitat
            Meine Meinung ist ja wohl klar rübergekommen !
Nein.

Also ich gehe davon aus, das saab diese Maßnahmen der Regierung, im Interesse der Sicherheit unserer Kinder unterstützt .

Nur dass Zensursulas Supergesetz die Kinder gar nicht schützt, sondern Tausende Menschen ohne Not und vollkommen grundlos kriminalisiert.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Mullepapa am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 10:38:15
           Alles richtig, aber wo ist die Lösung ?
Das von der Regierung geplante Wegschauen ist jedenfalls keine Lösung.
Eine bessere Lösung wäre es, die Server abzuschalten und die Betreiber
            müssen nicht Prioritäten gesetzt werden, und die Hintermänner, die Täter dingfest zu machen.


Zitat
            Meine Meinung ist ja wohl klar rübergekommen !
Nein.

Also ich gehe davon aus, das saab diese Maßnahmen der Regierung, im Interesse der Sicherheit unserer Kinder unterstützt .

Nur dass Zensursulas Supergesetz die Kinder gar nicht schützt, sondern Tausende Menschen ohne Not und vollkommen grundlos kriminalisiert.

Genau DAS ist DER Punkt den ich oben mit meinem fettgeschriebenen ALLGEMEINEN gemeint habe.  Es wird wieder nur versucht, eine Begründung zu schaffen Menschen und Ihr Internetaktivitäten zu kontrollieren.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 10:48:40
Genauso wenig, wie mit dem geplanten Verbot for sogenannte "Killerspiele" auch nur ein Amoklauf verhindert wird. Aber ich weiche vom Thema ab. :)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Mullepapa am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 10:50:50
... Aber ich weiche vom Thema ab. :)

aus diesem Grunde bin ich darauf (Killerspiele)auch nicht näher eingegangen (Hatte ich schon erwähnt das Gotcha äh Paintball mit der selben Begründung verboten werden soll? )  ;D
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 10:59:42
aus diesem Grunde bin ich darauf (Killerspiele)auch nicht näher eingegangen (Hatte ich schon erwähnt das Gotcha äh Paintball mit der selben Begründung verboten werden soll? )  ;D
Und zeitgleich werden in Dutzenden von Orten wieder die Schützenkönige gekürt...
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 11:01:39
aus diesem Grunde bin ich darauf (Killerspiele)auch nicht näher eingegangen (Hatte ich schon erwähnt das Gotcha äh Paintball mit der selben Begründung verboten werden soll? )  ;D
Und zeitgleich werden in Dutzenden von Orten wieder die Schützenkönige gekürt...

Und gleichzeitig haben die privaten Haushalte mehr Waffen als die Polizei.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Mullepapa am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 11:02:51
aus diesem Grunde bin ich darauf (Killerspiele)auch nicht näher eingegangen (Hatte ich schon erwähnt das Gotcha äh Paintball mit der selben Begründung verboten werden soll? )  ;D
Und zeitgleich werden in Dutzenden von Orten wieder die Schützenkönige gekürt...

DAS hat ja auch nichts mit der Gefahr jemanden zum Waffennarren zu machen zu tun. Das ist Tradionspflege....  ::)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: saab am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 11:21:22


      @ Blubb. was für bessere Wege gibt es ?

      @ Mullepapa, welche Panik treibt Dich ? Deine Angst vor Zensur über

          ein wesentlich wichtigeres Problem zu stellen ?

      Was ist, um es mal zu vernetzen, denn der Eingriff von Google

      mit den Kamerafahrten, das scheint ja nicht unter " Der gläserne Bürger"

      zu fallen?

      Ich glaube es einfach nicht. Kritik, Sorge um die eigene Befindlichkeit,

      keine Lösungsvorschläge, das eigentlichje Problem völlig

      aus den Augen verlierend.


      Unterstellungen, die Regierung benutze dieses Thema nur um die Bürger

      weiterhin einzuschränken und zu kontrollieren, verweise ich in das Reich der Fabel.



      Zitat : Es geht um die Kinder !    Erich Kästner !!!!!!!
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 11:25:12


      @ Blubb. was für bessere Wege gibt es ?

Die Seiten und Server, die Kinderpornographie hosten abschalten. Ganz einfach.

Ich kann es nochmal wiederholen. Mit dem Entwurf von Zensurla wird nicht ein einziges Kind geschützt.

Oder du erklärst jetzt uns mal, wie durch das Gesetz Kinder geschützt werden?

Ich finde es auch sehr interessant, wie du auf die sonstigen Einwände von slartibartfass, Mullepapa und mir eingegangen bist.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 11:31:25
keine Lösungsvorschläge,
Doch, aber die werden ja geflissentlich ignoriert.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Mullepapa am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 11:37:33


   

      @ Mullepapa, welche Panik treibt Dich ? Deine Angst vor Zensur über

          ein wesentlich wichtigeres Problem zu stellen ?

      Was ist, um es mal zu vernetzen, denn der Eingriff von Google

      mit den Kamerafahrten, das scheint ja nicht unter " Der gläserne Bürger"

      zu fallen?


Nur mal zur Info ! Ich lehne diese "googlefahrten" ab

Und anscheinend verstehst du mich nicht wirklich. Es geht mir darum das ich nicht über gebühr von Herrn S. und seinen Instrumenten überwacht werden will.

Dein Zitat von E.Kästner rechtfertigt die angedachten Pläne des BMI in keinster Weise, denn sie schützen die Kinder eben nicht vor jeglichen Übergriffen sondern sorgen nur dafür das den Behörden die Möglichkeit geboten wird einen weiteren Teil des Rechtes auf Privatssphäre auf zu weichen.

Dann müsste der Staat auch sämtliche Kinderheime, Kindergärten, Spielplätze etc. überwachen um zu verhindern das keiner dieser "kranken" sich an Kinder ran macht.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: saab am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 11:44:01


           Es ist hoffnungslos mit Euch,

           Ihr stellt das Eigeninteresse über ein absolut drängendas Problem.

           Kapieren, worum es geht, wünsche ich Euch nicht am eigenen Leibe

           zu erfahren.


            Dies ist mein letzter Beitrag zu diesem Thema, kuckt mal etwas über den Tellerrand !
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 11:50:32


           Es ist hoffnungslos mit Euch,

           Ihr stellt das Eigeninteresse über ein absolut drängendas Problem.

           Kapieren, worum es geht, wünsche ich Euch nicht am eigenen Leibe

           zu erfahren.


            Dies ist mein letzter Beitrag zu diesem Thema, kuckt mal etwas über den Tellerrand !

Deine Argumentation folgt hier eher dem "Pippi-Langstrumpf"-Prinzip, anstatt dass du auch nur ansatzweise auf das eingehst, was wir hier geschrieben haben. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass du nicht ein stichhaltiges Argument hervorbringen kannst.

Und was dein Einwand betrifft, eine Ausweitung der Internetüberwachung sei ins Reich der Fabel zu verweisen, lege dich dir dieses (http://www.derwesten.de/nachrichten/2009/6/6/news-121923413/detail.html) ans Herz.

Ich frage dich aber gerne zum wiederholten Male: Wie wird durch das vorgeschlagene Gesetz auch nur ein Kind geschützt? Zusätzlich könnte ich auch nich fragen, wie das Verbot sogenannter "Killerspiele" auch nur ein Amoklauf verhgindert wird, aber das lasse ich dann doch lieber.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Mullepapa am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 11:57:06


           Es ist hoffnungslos mit Euch,

           Ihr stellt das Eigeninteresse über ein absolut drängendas Problem.

           Kapieren, worum es geht, wünsche ich Euch nicht am eigenen Leibe

           zu erfahren.


            Dies ist mein letzter Beitrag zu diesem Thema, kuckt mal etwas über den Tellerrand !



Eigeninteresse. Sorry saab, aber ich bin selber Vater von 2 Mädels und du kannst mir glauben ich würde im falle eines falles noch ganz andere Dinge durchziehen, falls einer von beiden was derartiges passiert.

Deine Argumentation entspricht genau der die unsere Regierung verwendet.  Frei nach dem Motto: Wer uns nicht unterstützt gehört zu denen die solchen "Verbrechern" sozusagen freies Geleit geben.

Es fehlt mir nur noch der Begriff engstirnig in Deiner Beschreibung derer die gegen das gesetz sind.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 11:58:02
kuckt mal etwas über den Tellerrand !
Danke, ebenso.
Du hörst das Schlüsselwort "Kinderpornografie" und schlussfolgerst "das ist böse". Also MUSS ja der staatlich verordnete Ansatz des WEGSCHAUENS richtig sein.
Wenn man die Augen schließt, sieht man das Problem nicht. Wenn man das Problem nicht sieht, existiert es nicht. Also muss man nur wegschauen, und schon werden keine Kinder mehr missbraucht. Toll.

Leider funktioniert dieser Ansatz nicht. Die komplette Industrie, die mit dem Kindesmissbrauch ein Vermögen macht, ist nicht auf das Web als Vertriebsweg angewiesen.
Es wird KEINEM Kind geholfen, wenn einige Webseiten schwerer erreichbar sind.


Lies Dir mal den Offenen Brief (http://mogis.wordpress.com/ein-offener-brief/) der MOGIS (MissbrauchsOpfer Gegen InternetSperren) durch. Vieleicht verstehst Du dann ja besser.
Versuch einfach mal, Dich mit dem Thema zu beschäftigen.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 12:39:47
Ich möchte auch mal festhalten, dass saab es also in der Konsequenz gut findet, wenn durch das BKA gegen ihn ermittelt wird, weil er beim Surfen durchs Internet zufällig auf eine Seite gelangt ist, die auf dieser ominösen und vollkommen undurchsichtigen BKA-Liste steht und sein Name dann in dem Ermittlungsregister des BKA steht.

Das ist doch wirklich interessant. Willkommen in George Orwells Welt.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: RagingBull am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 15:20:11
Hallo erstmal,

ich glaube, dass da noch andere, wichtige Punkte eine Rolle spielen, bevor jemand vor jemandes Tür steht. Ein falscher Klick kan jedemn passieren, un d das weiss auch die Regierung. Wenn sich aber Lerte länger als ein paar Minurten auf bestimmrten Seiten aufhalten, kann man aber nicht mehr von einem Versehen sprechen.

Diese Liste erfüllt bestimmt zu einem großen Teil ihren Zweck, wird aber auch zu anderen Zwecken ausgenuzt, beispielsweise zur Sperreung ganz harmloser Seiten, die anderen vielleicht ein Dorn im Auge sind.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Johomo am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 17:34:54
@ Blubb  Warum kann Saab nicht eine Meinung vertreten? Warum muss er deswegen diffamiert werden? Ich bin auch nicht immer seiner Meinung, aber es gehört sich nicht jemanden wegen einer anderen Meinung öffentlich zu brandmarken.
Ich dachte, Du wärst fairer als die ehemaligen Mitglieder, die auch nur ihre eigene Meinung akzeptiert haben.

Suum cuique
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 17:38:47
@ Blubb  Warum kann Saab nicht eine Meinung vertreten? Warum muss er deswegen diffamiert werden? Ich bin auch nicht immer seiner Meinung, aber es gehört sich nicht jemanden wegen einer anderen Meinung öffentlich zu brandmarken.
Saab geht in dieser Diskussion auf keinerlei Argument ein.
Diffamiert wird er aber nicht.

 :police:
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Johomo am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 17:42:49
http://www.hanisauland.de/lexikon/d/diffamieren.html
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 17:45:57
http://www.hanisauland.de/lexikon/d/diffamieren.html
Und wo wird Saab jetzt diffamiert?  ???
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Johomo am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 17:48:47
http://www.hanisauland.de/lexikon/d/diffamieren.html
Und wo wird Saab jetzt diffamiert?  ???
Mit diesem Satz:
Ich möchte auch mal festhalten, dass saab es also in der Konsequenz gut findet, wenn durch das BKA gegen ihn ermittelt wird.

jemanden in seinem Ansehen schädigen, ihn herabsetzen oder ihn in Verruf bringen.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 17:52:00
http://www.hanisauland.de/lexikon/d/diffamieren.html
Und wo wird Saab jetzt diffamiert?  ???
Mit diesem Satz:
Ich möchte auch mal festhalten, dass saab es also in der Konsequenz gut findet, wenn durch das BKA gegen ihn ermittelt wird.
jemanden in seinem Ansehen schädigen, ihn herabsetzen oder ihn in Verruf bringen.
Zitiere den Satz bitte komplett, da fehlt noch ein "weil er beim Surfen durchs Internet zufällig auf eine Seite gelangt ist, die auf dieser ominösen und vollkommen undurchsichtigen BKA-Liste steht und sein Name dann in dem Ermittlungsregister des BKA steht."

Und wie leicht das gehen kann, wurde in einem anderen Thread gezeigt, in dem die User Inhalte der Seite "Kinderpornos.info" heruntergeladen haben.

Zur Erinnerung:
(http://kinderpornos.info/banner.gif) (http://tinyurl.com/d4r54z)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Johomo am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 18:00:36
Ich bin da anderer Meinung, aber wie schon gesagt: Jedem das Seine!
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 21:27:24
@ Blubb  Warum kann Saab nicht eine Meinung vertreten? Warum muss er deswegen diffamiert werden? Ich bin auch nicht immer seiner Meinung, aber es gehört sich nicht jemanden wegen einer anderen Meinung öffentlich zu brandmarken.
Ich dachte, Du wärst fairer als die ehemaligen Mitglieder, die auch nur ihre eigene Meinung akzeptiert haben.

Suum cuique

Was bitte? Ich diffamiere saab? Ich glaube doch eher nicht. Ich möchte hier gerne mit saab diskutieren, aber er ist in keinster Weise auf unsere Argumente eingegangen, sondern stellt sich offensichtlich blind und taub und ich wollte ihm nur in etwas überspitzter Weise aufzeigen, was der Internetfilter der Bundesregierung in der Konsequenz für ihn bedeuten kann.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: saab am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 23:05:33


        @Blubb

        ich habe meine meinung dargelegt und gesagt, das ich mich nicht mehr beteilige.

        Das habe ich ab da auch nicht mehr getan. diffamiert fühle ich mich nicht.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Capitano am Mittwoch, 10. Juni 2009 - 23:09:59
Damit wäre dieser Punkt wohl erledigt, oder? (Kleiner Wink mit dem Zaunpfahl aus der Redakschon)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: PM am Donnerstag, 11. Juni 2009 - 12:59:58

Schade, dass dieses wichtige Thema von einigen Leuten nicht kapiert wird.
Was die Bundesregierung vor hat ist ZENSUR. Nicht weniger.
Die Rechnung ist aufgegangen: Man nennt KiPo als Begründung und die meisten hinterfragen nicht mehr. Hier wird der Rechtsstaat vergewaltigt, da das BKA machen kann, was es will. Das ist Fakt!
Und ob letztlich alles tatsächlich Pornografie ist, die mit STOPP-Schildern versehen wird, darf auch bezweifelt werden.

Wer immer noch in gutem Glauben an unseren Staat ist, braucht ein Update.
Immerhin hat Deutschland bereits Rang 10 der "elektronischen Polizeistaaten" ergattert. Setzt Zensursula sich durch, dürfen wir uns sicher auf einen besseren Platz freuen - näher an China ran.

Nachzulesen: http://www.magazini.de/?p=738

Und zum eigentlichen Thema empfehle ich: http://www.magazini.de/?p=760

Fazit: Diese Regierung verlässt immer mehr den Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung. Wer in den 70/80ern für solche Quasi Stasimethoden eingetreten wäre, hätte keine Chance gehabt, in den öffentlichen Dienst zu kommen.

Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Donnerstag, 18. Juni 2009 - 13:05:36
Hier (http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/778434?inPopup=true) ist ein kleiner Bericht des ZDF-Morgenmagazins zu dem Thema.

Heute könnte das Zensurermächtigungsgesetz übrigens schon verabschiedet (http://www.heise.de/newsticker/Kinderporno-Sperren-Federfuehrender-Bundestags-Ausschuss-stimmt-zu--/meldung/140599) werden. :(

Und wann begreift der Deutsche Michel endlich, dass es da NICHT um den Schutz von Kindern geht?  :nix
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Donnerstag, 18. Juni 2009 - 14:14:27
Wahrscheinlich nie.

Ich rechne mit einer Klage vor dem BVerfG und bin auch relativ entspannt was deren Ausgang angeht.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: PM am Donnerstag, 18. Juni 2009 - 14:40:12


Hat irgendwer die Petition unterschrieben?
Ich hab's und tippe das hier bekleidet mit einem ZENSURSULA T-Shirt (u.a.)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Mullepapa am Donnerstag, 18. Juni 2009 - 15:52:59


Hat irgendwer die Petition unterschrieben?
Ich hab's und tippe das hier bekleidet mit einem ZENSURSULA T-Shirt (u.a.)

Jepp ! Ich hab unterschrieben....
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Paul Schrader am Donnerstag, 18. Juni 2009 - 16:01:14
Hier ist noch ein Unterzeichner!

Interessant dazu finde ich übrigens diese (http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/RedaktionBMFSFJ/Pressestelle/Pdf-Anlagen/kinderpornografie-umfrage-allensbach,property=pdf,rwb=true.pdf) von Zensursula in Auftrag gegebene Studie. Man beachte die Tabelle "Wer die Sperrungen ablehnt". Alles Lemminge!
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Donnerstag, 18. Juni 2009 - 16:21:09
Interessant dazu finde ich übrigens diese (http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/RedaktionBMFSFJ/Pressestelle/Pdf-Anlagen/kinderpornografie-umfrage-allensbach,property=pdf,rwb=true.pdf) von Zensursula in Auftrag gegebene Studie.
Ein klassischer Fall von "Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast."

Mit suggestiv formulierten Fragen kann man in angeblich repräsentativen Umfragen Ergebnisse nach Wunsch erzeugen. Das haben Befürworter und Gegner der sogenannten Kinderporno-Sperren der Öffentlichkeit in den vergangenen Tagen vorgeführt. (http://www.heise.de/newsticker/Kontraere-Umfrageergebnisse-zu-Kinderporno-Sperren--/meldung/138216)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Donnerstag, 18. Juni 2009 - 16:55:05
Jo, habe auch unterschrieben.

Da wollte jemand genau die Ergebnisse haben, die er bzw. sie auch bekommen hat.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Donnerstag, 18. Juni 2009 - 19:08:47
Auf Phoenix wird gerade die Bundestagsdebatte übertragen.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Paul Schrader am Donnerstag, 18. Juni 2009 - 20:38:10
Das Gesetz wurde gerade beschlossen! :bescheuert:

Zensursula glänzte bei der Abstimmung übrigens mit Abwesenheit.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Donnerstag, 18. Juni 2009 - 20:42:15
Die Buchse der Pandorra ist geöffnet.  :( :'(

Hoffen wir auf Karlsruhe. ::)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Paul Schrader am Donnerstag, 18. Juni 2009 - 20:46:49
Und bis dahin ändern wir den DNS-Eintrag im Router! ;)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Donnerstag, 18. Juni 2009 - 21:22:10
Wenigstens ist der unsägliche Passus mit einer möglichen Strafverfolgung aus dem Gesetz gestrichen...kam jedenfalls vorhin in den Nachrichten.

Nichtsdestotrotz ist dieses Gesetz ein Sündenfall am Rechtsstast.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Donnerstag, 18. Juni 2009 - 22:32:20
Und weitere Themen wurden in Angriff genommen (http://www.mediengestalter.cc/wp-content/uploads/2009/06/zensursula1.jpg)

Und eine Meinung, die es sehr gut beschreibt (http://www.ankegroener.de/?p=4678)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Donnerstag, 18. Juni 2009 - 22:44:00
Und eine Meinung, die es sehr gut beschreibt (http://www.ankegroener.de/?p=4678)
„Für jene, die sich nicht mit dem Thema beschäftigt haben, ist es schwer zu glauben: Morgen wird der Bundestag mit den Stimmen von CDU und SPD ein Gesetz verabschieden, das die Gewaltenteilung zwischen Judikative, Exekutive und Legislative aufhebt. Jene Gewaltenteilung, die in Art. 20 des Grundgesetzes festgeschrieben ist.

Ich muss kotzen. :'(

Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Donnerstag, 18. Juni 2009 - 23:03:04
Und eigentlich ist kaum mit Worten zu beschreiben, wie krass und skandalös dieses Gesetz ist.

Mir fällt da ein Zitat von Max Goldt ein: " Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun."
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Paul Schrader am Freitag, 19. Juni 2009 - 08:11:37
Hier (http://www.hatmeinabgeordneterfuernetzsperrengestimmt.de/) findet man übrigens eine Übersicht darüber, die welche Abgeordneten abgestimmt haben und wer mit Abwesenheit geglänzt hat. Einfach mal "Schleswig-Holstein" bei "Bundesland suchen" eintippen. Mit dem roten Pfeil unter der Tabelle geht's vorwärts und rückwärts.

Naja, am 27.9. können die Wähler ja entscheiden, wem sie ihre Erststimme (http://de.wikipedia.org/wiki/Erststimme) geben.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Mullepapa am Freitag, 19. Juni 2009 - 10:06:16
Hier (http://www.hatmeinabgeordneterfuernetzsperrengestimmt.de/) findet man übrigens eine Übersicht darüber, die welche Abgeordneten abgestimmt haben und wer mit Abwesenheit geglänzt hat. Einfach mal "Schleswig-Holstein" bei "Bundesland suchen" eintippen. Mit dem roten Pfeil unter der Tabelle geht's vorwärts und rückwärts.

Naja, am 27.9. können die Wähler ja entscheiden, wem sie ihre Erststimme (http://de.wikipedia.org/wiki/Erststimme) geben.

habs mir grad mal angesehen. Besonders interessant finde ich wer denn aus unserem Wahlkreis wie abgestimmt hat.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Freitag, 19. Juni 2009 - 10:26:14
Und so einfach lässt sich die Sperre umgehen


Mensch, ist das effektiv.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Freitag, 19. Juni 2009 - 10:57:15
Und so einfach lässt sich die Sperre umgehen

Mensch, ist das effektiv.
Noch.
Wenn die Provider Port 53 sperren müssen, sieht es anders aus. :(

Aber das Zensurgesetz wurde ja durchgewunken, jetzt können die sich Gedanken machen, wie das realisiert wird. Und da wird noch was kommen. :(
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Paul Schrader am Freitag, 19. Juni 2009 - 11:59:08
Dann hoffen wir mal, dass das Bundesverfassungsgericht die Artikel 5 (http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_5.html) und Artikel 20 (http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_20.html) des Grundgesetzes zu schätzen weiss und das Gesetz wieder kippt. Aber vielleicht unterschreibt der Bundespräsident das Gesetz ja auch nicht - wobei das eher unwahrscheinlich ist.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: PM am Freitag, 19. Juni 2009 - 12:36:17

Eine Partei, die ich nie gewählt habe, gefährdet ausser der Umwelt nun auch das Grundgesetz.
Dann noch eine Partei mehr, die ich künftig nicht wählen werde.
Bleibt nicht mehr viel nach .... wo die FDP doch leider ein deutliches "wirtschafts-" vor dem liberal beansprucht.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Buntbart am Samstag, 20. Juni 2009 - 02:52:56
Bleibt nicht mehr viel nach ....

Naja, wenn die Gerüchte (http://bit.ly/w2N8l (http://bit.ly/w2N8l)) stimmen, ist die Piratenpartei schon sehr bald im Bundestag vertreten. Zumindest hat Herr Tauss das nicht dementiert, sondern für Samstag eine Erklärung dazu angekündigt.

Ich habe mir jedenfalls abgewöhnt, zu sehr auf mögliche Mehrheiten bei den aktuellen Wahlen zu schielen. Themen, die relevanten Zulauf erhalten, also die etablierten Parteien spürbar Wählerstimmen kosten, finden mit der Zeit auch durch Splitterparteien ihren Weg in die politische Landschaft. Bei der nächsten oder übernächsten Wahl sind solche Themen dann möglicherweise auf wundersame Weise in den Wahlprogrammen der etablierten wiederzufinden. Das ist allemal besser als ungültig oder gar nicht zu wählen.

Die Online-Petition zu diesem unsäglichen Gesetz hat gezeigt, dass da einiges mobilisierbar ist. Diese Erkenntnis könnte dazu beitragen, das Unbehagen, das sich bei informierten Menschen gegenüber staatlicher Überwachung und Beschneidung von Bürgerrechten ausbreitet, in eine Richtung zu lenken.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Paul Schrader am Samstag, 20. Juni 2009 - 15:43:50
Die Piraten haben jetzt einen Vertreter im Bundestag: Jörg Tauss gab soeben bei einer Kundgebung auf dem Potsdamer Platz in Berlin (http://is.gd/17la7) seine Mitgliedschaft in der Partei bekannt.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: saab am Samstag, 20. Juni 2009 - 15:46:10


          Pfft . und was sagt uns das ?
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Paul Schrader am Samstag, 20. Juni 2009 - 15:55:29
         Pfft . und was sagt uns das ?

Dass man (wenn man keine Ahnung hat), einfach mal die Fresse halten soll. (Dieter Nuhr (http://de.wikipedia.org/wiki/Dieter_Nuhr))
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: saab am Samstag, 20. Juni 2009 - 15:58:00

             Ok, ich hätte es zwar etwas höflicher ausgedrückt, Höflichkeit, gehört durchaus

             zur Nettiquette, da haben wir uns doch richtig verstanden ?

             aber was will der Mensch da ?

             Und Dieter Nuhr als eigene Meinung zu verkaufen, das bringt garnichts !

             
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Samstag, 20. Juni 2009 - 16:41:41
Mensch Saab, Du wolltest doch in diesem Thema nichts mehr schreiben, oder? Die Argumente, die Herr Tauss genannt hat, kannst Du teilweise auch hier im Thread nachlesen. Ach nee, "könntest Du", denn bisher hast Du sie ja geflissentlich überlesen.

Für dijenigen, die es interessiert, ist hier die passende Presseerklärung der Piratenpartei:
Zitat
Piratenpartei Deutschland • Postfach 02 46 69 • 10128 Berlin
Ansprechpartner: Jens Seipenbusch, 0175 348 2668

Berlin, 20.6.2009, zur sofortigen Verbreitung

*Presseerklärung des Bundesvorstands der Piratenpartei Deutschland *

Der Bundestagsabgeordnete Jörg Tauss hat heute in Berlin seinen
Beitritt zur Piratenpartei Deutschland erklärt. Die Piratenpartei
heißt mit ihm einen der erfahrensten Politiker des Landes im Bereich
Bildung, Forschung und Neue Medien in ihren Reihen herzlich
willkommen.

Dieser Schritt geschieht auf dem vorläufigen Höhepunkt einer langen
Kette des Versagens der SPD auf dem Gebiet der Bürgerrechte im
digitalen Zeitalter und macht einen dramatischen Verlust ihrer
Glaubwürdigkeit nach innen und außen sichtbar.

Mit der Verabschiedung des Zugangserschwerungsgesetzes am vergangenen
Donnerstag hat die große Koalition sehenden Auges ein Gesetz
durchgepeitscht, das von vielen Experten aus mehreren Gründen für
verfassungswidrig gehalten wird und das nichts weniger als eine von
einer Polizeibehörde alleinig kontrollierte Zensurinfrastruktur
schaffen soll. Nur notdürftig wird dies vom vorgeblichen Ziel der
Bekämpfung der Kinderpornografie in Kommunikationsnetzen verdeckt.

Im Vorfeld der Debatte um Internetsperren ist gegen Herrn Tauss eine
staatsanwaltliche Ermittlung begonnen worden, die den Besitz von
kinderpornografischem Material umfasst. Wir wissen, dass auch Herr
Zierke und Frau von der Leyen kinderpornografisches Material gezeigt
und in dieser Debatte als 'Argument' gegen den Standpunkt von Herrn
Tauss vorgeführt haben. Solange in dieser Sache gegen Herrn Tauss
keine Verurteilung erfolgt, hat die Piratenpartei keinen Anlass, an
seiner Unschuld und moralischen Integrität zu zweifeln.

Für Außenstehende mag es schwer verständlich sein, dass Herr Tauss
sich trotz dieser schwerwiegenden Vorwürfe zu diesem heiklen Thema
weiterhin äußert. Mit ihm haben aber über 134.000 Menschen als
Unterzeichner der Petition gegen Internetsperren klar gemacht, dass
es für sie schlimmer ist, zu diesem unverschämten Angriff auf unsere
Demokratie zu schweigen, als sich gegen den ungerechtfertigten
Vorwurf der Verteidigung von Kinderpornografie zu wehren. Mit der
Initiative Missbrauchsopfer gegen Internetsperren (MOGIS) wehren sich
sogar diejenigen gegen dieses Gesetz, für deren Wohl sich die
Familienministerin angeblich damit einsetzt.

Entgegen der oberflächlichen Berichterstattung sind viele
Protagonisten dieses Gesetzes darin persönlich involviert, da sich
mit einer Zensurinfrastruktur auch zahlreiche andere unerwünschte
Teile des Internets leicht ausblenden ließen. Die
verwandtschaftlichen und finanziellen Verstrickungen der potentiellen
Nutznießer fangen bei Frau Krogmann an und hören bei Frau von der
Leyen noch lange nicht auf.

Wir PIRATEN sind nicht diejenigen, die sich als Schauplatz der
Auseinandersetzung um Bürgerrechte im Internet den Rücken
missbrauchter Kinder ausgesucht haben, sondern dies hat die CDU getan
und die SPD ist ihr am Nasenring gefolgt.

Wir begrüßen jeden aufrechten Demokraten im gemeinsamen Kampf für
Bürgerrechte und gegen den Überwachungsstaat. Willkommen Pirat Tauss!
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: saab am Samstag, 20. Juni 2009 - 16:49:14

        wenn Ihr Paul Schrader losschickt, müsst Ihr Euch nicht wundern,

        das ich etwas überspitzt antworte,

        Also, bis dann, SAAB

        Jetzt aber als letztes ,seid Ihr nicht etwas unkritisch?

        In der Wahl Eurer Protagonisten ? Oder geht es Euch , wie so häufig ,nur um Euch selbst ?

       
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Samstag, 20. Juni 2009 - 17:10:03
        Jetzt aber als letztes ,seid Ihr nicht etwas unkritisch?
        In der Wahl Eurer Protagonisten ?
Das ist nicht mein Protangonist, und ich sehe ihn auch kritisch.

Aber schön, dass Du hier wieder Deinen Rotwein zugibst.
Lesen brauchst Du nicht.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: saab am Samstag, 20. Juni 2009 - 17:16:19
        Jetzt aber als letztes ,seid Ihr nicht etwas unkritisch?
        In der Wahl Eurer Protagonisten ?
Das ist nicht mein Protangonist, und ich sehe ihn auch kritisch.

Aber schön, dass Du hier wieder Deinen Rotwein zugibst.
Lesen brauchst Du nicht.

           @ Slarti , seit wann verlorst Du Deine Linie ?

           wann wurdest Du Polemiker ?

           Ich hatte auf eine Belebung der Diskussion gehofft, nachdem Ihr euch nur tageland gegenseitig den Bauch gepinselt

           habt, wirf mir vor, ich hätte nur meine Meinung im Blick, aber was jetzt abgelaufen ist, mal ehrlich, ausser Eurer

           Meinung kam doch nichts vor ? oder ?
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Samstag, 20. Juni 2009 - 17:20:46
Ich hatte auf eine Belebung der Diskussion gehofft, nachdem Ihr euch nur tageland gegenseitig den Bauch gepinselt
           habt, wirf mir vor, ich hätte nur meine Meinung im Blick, aber was jetzt abgelaufen ist, mal ehrlich, ausser Eurer
           Meinung kam doch nichts vor ? oder ?
Es kam doch die Meinung eines Users vor, der sämtliche genannten Argumente, Vorschläge und Kritikpunkte mit dem Satz "Es geht doch um die Kinder" wegwischte und nicht auf sie einging. Komisch irgendwie.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: saab am Samstag, 20. Juni 2009 - 17:34:31
Ich hatte auf eine Belebung der Diskussion gehofft, nachdem Ihr euch nur tageland gegenseitig den Bauch gepinselt
           habt, wirf mir vor, ich hätte nur meine Meinung im Blick, aber was jetzt abgelaufen ist, mal ehrlich, ausser Eurer
           Meinung kam doch nichts vor ? oder ?
Es kam doch die Meinung eines Users vor, der sämtliche genannten Argumente, Vorschläge und Kritikpunkte mit dem Satz "Es geht doch um die Kinder" wegwischte und nicht auf sie einging. Komisch irgendwie.

            Es geht um die Kinder , wegwischte ? Hä, worum geht es Euch denn ?

            um Euren Pipifax ? Kommt mal wieder auf den Boden !

            Ob Server abgeschaltet werden oder eine andere Regelung getroffen wird, es geht nicht um Euch, kapiert es endlich mal,

            es geht darum , das diese Sauereien abgestellt werden, Eure Einstellung dazu , die sich nur und ausschliesslich auf Euch bezieht,

            ist so hilfreich, wie ein Loch im Kopf


            Die Bemerkung von Slarti, Rotwein betreffend , bin ich von ihm nicht gewöhnt, solcher Hilfsmittel musste er sich in der

            Vergangenheit  nicht bedienen, sei verziehen !
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Samstag, 20. Juni 2009 - 17:36:52
            Es geht um die Kinder , wegwischte ? Hä, worum geht es Euch denn ?

            um Euren Pipifax ? Kommt mal wieder auf den Boden !

            Ob Server abgeschaltet werden oder eine andere Regelung getroffen wird, es geht nicht um Euch, kapiert es endlich mal,

            es geht darum , das diese Sauereien abgestellt werden, Eure Einstellung dazu , die sich nur und ausschliesslich auf Euch bezieht,

            ist so hilfreich, wie ein Loch im Kopf


            Die Bemerkung von Slarti, Rotwein betreffend , bin ich von ihm nicht gewöhnt, solcher Hilfsmittel musste er sich in der

            Vergangenheit  nicht bedienen, sei verziehen !
Du bist also ernsthaft der Meinung, dass ein auf dem Monitor eingeblendetes "Stop-Schild" Kinder vor dem sexuellen Missbrauch schützt?
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: saab am Samstag, 20. Juni 2009 - 17:38:58


         lesen Slarti, überlegen, dann antworten, das hilft !
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Paul Schrader am Samstag, 20. Juni 2009 - 17:44:27
Diese Worte von Dir ...

Du hast doch gelesen, dass man gerade 27 Sekunden braucht, um diese tollen Stopp-Hinweise zu umgehen. Insofern ist diese Maßnahme wohl mehr als wirkungslos und hilft wohl kaum, den Missstand zu beseitigen!

Ich bin aber dafür, dass vor diese (http://www.itzehoe-live.net/index.php?action=profile;u=1107) Seite ein Stopp-Schild gebaut wird. Vielleicht hilft das ja.



Und hier kannst Du, lieber Saab, lernen, was ein Stopp-Schild bewirkt - und was eben nicht:

Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Samstag, 20. Juni 2009 - 18:51:14
Ich frage mich auch nach wie vor, wo wir sagen, dass es nur um uns geht.

Hier geht es um die Freiheit von uns allen, die Aushöhlung des Grundgesetzes und den Weg in einen Staat, in dem keiner von uns leben möchte.

Und die Kinderpornos werden davon gar nicht abgestellt, sondern es wird einfach nur ausgeblendet (So wie hier (http://www.mediengestalter.cc/wp-content/uploads/2009/06/zensursula1.jpg). Ich habe es ja schon mal gepostet.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: PM am Samstag, 20. Juni 2009 - 19:04:33
Manchmal frage ich mich, ob es wirklich solche Seiten mit KiPo gibt, die Du und ich ansehen könnten / konnten. Was wäre denn der Suchbegriff?
Zumindest dass es solche Seiten öffentlich anzuschauen gibt glauben sogar wir der Leyen - unbesehen.
Andere glauben ihr eben auch den Rest. Saab gehört dazu. Wir sollten ihn in seinem Glauben lassen. Vielleicht lebt es sich damit besser?

Es ist aber schön, dass man hier feststellen darf, dass man auch in seiner Umgebung genügend Menschen hat, die sich nicht so einfach mit billigen Argumenten a la Leyen / BILD in die Irre führen lassen. Dank dafür!
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: saab am Samstag, 20. Juni 2009 - 19:46:47

     PM, es geht mir nicht um die Methode, wie man kipo verhindern kann,

     ich möchte die bestmögliche Art der Verhinderung,

     aber ich kann es nicht leiden, das hier um eine Zensur gejammert wird,

     die wohl hoffentlich niemanden betrifft, Es werden Empfindlichkeiten aufgepustet,

     die komplett am Thema " Kinderschutz" vorbeigehen, macht Euch nicht lächerlich !
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Samstag, 20. Juni 2009 - 20:19:29
Sag mal, saab, ich muss Dich jetzt mal ganz direkt ansprechen.

Wieso stimmst Du mir an dieser (http://www.itzehoe-live.net/index.php/topic,8950.msg80457.html#msg80457) Stelle, wo ich mich gegen die Verbotskultur richte und ausdrücklich auch die Änderung des Telemediengesetzes erwähne, eigentlich zu?

Und findest du deine Art in dieser Thematik, also wenn es darum geht den Rechtsstaat auszuhöhlen, zu argumentieren nicht ein bisschen bigott? Einerseites findest Du es hier (http://www.itzehoe-live.net/index.php/topic,6686.msg81497.html#msg81497) total doof, wenn Google die Privatssphäre einschränkt, aber wenn die Bundesregierung eindeutig gegen das im Grundgesetz festgelegte Zensurverbot verstößt, ist das auf einmal total super.

Aber dass Du gegen die Beschränkungen des Rechtsstaates nichts einzuwenden hast, hast Du ja bereits an anderer Stelle bewiesen. Du gibst Dich damit einverstanden, wenn der Richtervorbehalt und die Gewaltenteilung außer Kraft gesetzt wird (hier (http://www.itzehoe-live.net/index.php/topic,8868.msg79562.html#msg79562)), wenn Versammlungs- und Meinungsfreiheit nur noch bestimmten Gruppen vorbehalten ist (hier (http://www.itzehoe-live.net/index.php/topic,8979.0.html) oder die Justiz Gesetze nicht mehr anwendet (hier (http://www.itzehoe-live.net/index.php/topic,7830.0.html)).
Von deiner ständigen Hetze gegen Juristen mal ganz abgesehen.

Ich zitiere an dieser Stelle nochmal feierlich Art. 5, Absatz 1, Satz 3 unseres Grundgesetzes: "Eine Zensur findet nicht statt." NIEMALS!!!! Es ist nicht erlaubt eine Zensur durch ein beschränkendes Gesetz durchzuführen.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Buntbart am Samstag, 20. Juni 2009 - 20:41:07
PM, es geht mir nicht um die Methode, wie man kipo verhindern kann,
ich möchte die bestmögliche Art der Verhinderung,

Dieses Gesetz bietet aber eben nicht die bestmögliche Art der Verhinderung! Es gibt deutlich bessere, die allesamt mit den bisherigen gesetzlichen Möglichkeiten bereits seit langem zur Verfügung stehen. Die Strafverfolgung derjenigen, die solche Inhalte veröffentlichen.

aber ich kann es nicht leiden, das hier um eine Zensur gejammert wird,
die wohl hoffentlich niemanden betrifft, Es werden Empfindlichkeiten aufgepustet,
die komplett am Thema " Kinderschutz" vorbeigehen, macht Euch nicht lächerlich !

Andersrum wird ein Schuh draus:
Das Gesetz geht am Thema Kinderschutz komplett vorbei, da die Inhalte im Netz bleiben und die Täter unbehelligt bleiben. (WENN sie belangt werden, dann nicht aufgrund DIESES Gesetzes!) Nicht einer, der tatsächlich danach sucht, wird durch dieses Gesetz davon abgehalten, diese Inhalte zu finden (oder zu verbreiten). Wer derartige Inhalte sucht oder verbreitet, weiß dass er sich außerhalb des Gesetzes bewegt. Das ganze ist ungefähr so wirkungsvoll wie ein Schild an jeder Bank: Überfallen verboten!

Es geht in diesem Gesetz nicht um Kinderschutz, wie Herr Strobl ja auch bereits zwei Stunden nach der Abstimmung unter Beweis gestellt hat. Es geht um den Ausbau der Kompetenzen von Strafverfolgungsbehörden und nebenbei um Symbol-Politik, die kurzsichtigen Geistern veranschaulicht, dass man nun endlich etwas unternehme. Schade nur, dass das beteuerte Anliegen komplett verfehlt wird, aber wie schon gesagt, darum geht es ja auch gar nicht. Perfide, dieses Thema dafür zu missbrauchen (http://"http://mogis.wordpress.com/"), bei dem der Großteil der Bevölkerung bereits nach dem Begriff "Kinderporno" vor Schreck den Verstand abschaltet, bei dem ein weiterer Teil nicht weiterfragt, um ja nicht in Verdacht zu geraten.

Die "Empflindlichkeiten" berühren die Grundfesten der Gesellschaft, wie z.B. die Gewaltenteilung und zentrale Bürgerrechte und erregen deswegen zurecht wachsenden Widerstand. Die Befugnisse, die das BKA mit den jüngsten Gesetzen erhalten, gab es bislang auf deutschem Boden nur zweimal bei staatlichen Institutionen: bei der GeStaPo und der StaSi.

Was ist daran lächerlich?
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: saab am Samstag, 20. Juni 2009 - 20:47:44


         lächerlich daran ist, das es keinen von Euch betrifft,

         lächerlich daran ist, das es eine Sache betrifft, um die Ihr Euch garnicht kümmert !

         Euch ist es doch nur wichtig, Oh, Gott meine Rechte werden in irgendeiner Form

         beschnitten , lachhaft !


         Wie ich schon mehrfach schrieb, wie auch immer, ob durch dieses Gesetz, oder

          ein anderes, ich will das dieser Mist verschwindet.


         
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Samstag, 20. Juni 2009 - 20:51:02

         Wie ich schon mehrfach schrieb, wie auch immer, ob durch dieses Gesetz, oder

          ein anderes, ich will das dieser Mist verschwindet.


          

Wie bereits hunderttausendmal gesagt: ER VERSCHWINDET NICHT!!!!! Es wird nur eine Wand davor geschoben nichts weiter. Abrufbar sind die Kinderpornos weiter. Und die Sperre ist auch ultraleicht zu umgehen, wie bereits aufgezeigt.

Und es ändert auch nichts daran, dass es Zensur ist.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: saab am Samstag, 20. Juni 2009 - 20:55:31


         Schluss, ich habe keine Lust mehr mich mit Ignoranten zu unterhalten

         die den Sinn einer Sache nicht begreifen, weil ihr eigenes ego ihnen im Weg steht !
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Samstag, 20. Juni 2009 - 20:59:45
Das Kompliment gebe ich gerne zurück, denn der einzige Ignorant hier bist nur Du.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Buntbart am Samstag, 20. Juni 2009 - 21:01:27
         lächerlich daran ist, das es keinen von Euch betrifft,
         lächerlich daran ist, das es eine Sache betrifft, um die Ihr Euch garnicht kümmert !
         Euch ist es doch nur wichtig, Oh, Gott meine Rechte werden in irgendeiner Form
         beschnitten , lachhaft !

Woher willst Du wissen, was mich betrifft?
Woher willst Du wissen, um was ich mich kümmere?
Was kümmert es Dich, wenn ich mich für meine Rechte interessiere?

ich will das dieser Mist verschwindet.       

Sehr ehrenhaft, dann fang an.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Capitano am Sonntag, 21. Juni 2009 - 10:55:43
Anmerkung aus Redaktion:

Thema ist wieder frei, es wurde nichts geändert.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: saab am Sonntag, 21. Juni 2009 - 11:36:02


          Sehr ehrenhaft, dann fang an.


          Das blöde ist, ich hab`ja wieder angefangen ! :(
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: PM am Sonntag, 21. Juni 2009 - 11:52:04


Ihr, die Ihr edel versucht Saab zu erklären, dass er eine Denk- oder Verständnisinfektion von Frau Leyen eingeheimst hat, vertut Energie. Es bringt nix. Versucht besser andere Leute zu überzeugen, damit uns Leute wie Zensursula nach den kommenden BT-Wahlen nicht mehr auf den Wecker gehen.

Noch was:
Das Stopp-Schild ist eh nur bei den Providern zu sehen, die sich der Regierung gebeugt haben.
Tja, aber Hautsache die Bürger glauben, die Regierung hätte was getan.

Mich würde ja noch eine Reaktion auf meinen letzten Beitrag freuen ...

Manchmal frage ich mich, ob es wirklich solche Seiten mit KiPo gibt, die Du und ich ansehen könnten / konnten. Was wäre denn der Suchbegriff?
Zumindest dass es solche Seiten öffentlich anzuschauen gibt glauben sogar wir der Leyen - unbesehen.
Andere glauben ihr eben auch den Rest.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: saab am Sonntag, 21. Juni 2009 - 12:10:58


          @PM

          das ist alles korrekt was Du bezüglich meiner  Person geschrieben hast,

          wenn der Weg, Server abzuschalten der bessere ist, bin ich auch dafür,

          Aber dann wende Dich an Deinen Landtags, Bz. Bundestagsabgeordneten

          und bitte ihn diese Linie zu vertreten, sonst geht das nicht weiter und

          wir bleiben auf der vermeintlich schlechteren Lösung sitzen.

     
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Sonntag, 21. Juni 2009 - 12:17:55
Das ist eben ein absoluter Irrglaube, dass man Kinderpornographie genauso bezieht, wie reguläre Pornographie, sei sie frei verfügbar, wie auf den einschlägig bekannten Seiten, oder durch finanzielle Gegenleistung zu beziehen.

Eher ist es so, dass aus p2p-Netzwerke, Mail- und Newsgroups oder den postalischen Vertrieb zurückgegriffen wird. Das alles in einem sehr komplexen System, in dem alles verschleiert wird und sich nur mit größter Anstrengung zurück verfolgen lässt. Wenn Du ganz viel Zeit hast, empfehle ich dieses hier (http://wikileaks.org/wiki/Einblicke_in_die_Kinderpornoszene) zur Lektüre.
Da hilft nicht ein einziges Stopp-Schild.

Die Familienministerin nutzt hier ein Erklärungsmuster, das sich zwar extrem einfach auseinander pflücken lässt, aber trotzdem sehr vielen in der Bevölkerung plausibel erscheint, weil es ja "Kampf gegen Kinderpornographie" etikettiert ist. Das dies aber eine reine Mogelpackung ist, wird nur von den wenigsten realisiert und somit kommt sie mit diesem Gesetz auch durch.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Sonntag, 21. Juni 2009 - 12:27:29


          @PM

          das ist alles korrekt was Du bezüglich meiner  Person geschrieben hast,

          wenn der Weg, Server abzuschalten der bessere ist, bin ich auch dafür,

          Aber dann wende Dich an Deinen Landtags, Bz. Bundestagsabgeordneten

          und bitte ihn diese Linie zu vertreten, sonst geht das nicht weiter und

          wir bleiben auf der vermeintlich schlechteren Lösung sitzen.

     

Glaub mir das sehr viele versucht haben auf ihre Abgeordneten einzuwirken. Dafür muss man sich nur mal ein bisschen auf abgeordnetenwatch umsehen. Aber solange von den Abgeordneten nicht verstanden wird, wie zum einen Kinderpornographie vertrieben wird und zum anderen wie elementarste Grundsätze unserer Verfassung funktionieren, ist das alles fruchtlos.

Ich habe es an anderer Stelle schonmal geschrieben. Hier tut sich ein wirklicher Generationenkonflikt zwischen Menschen, die täglich im Netz surfen und sich stark mit der Materie beschäftigen, so z.B. der Chaos Computer Club und denjenigen auf, die das Internet nicht richtig verstehen und sich gewisse Dinge viel zu einfach erklären lassen. Und das nicht nur beim Thema Internetfilter, sondern auch beim Thema Computerspiele.
Das alles unter dem Motto: "Was ich nicht kenne, verbiete ich." Und diese Einstellung finde ich sehr sehr traurig.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: saab am Sonntag, 21. Juni 2009 - 12:52:52


        @Blubb

        das ist schon richtig,

        aber wenn ich mit meiner Meinung auf der Seite meines Abgeordneten auftauche,

        bin ich einer von vielen, wenn ich ihn aber zu einem persönlichen Gespräch bringe,

        das ist garnicht so schwierig, ( habe ich in Hamburg häufiger erreicht)

        dann ist das wesentlich nachhaltiger, als eine Mail !


        weil er sich dadurch Dir wesentlich verpflichteter fühlt ,

        auf Nachfragen auch eher antwortet
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Sonntag, 21. Juni 2009 - 13:18:53
Auch das wurde schon versucht. Jedenfalls wurde versucht von den Jugendorganisationen der beiden GroKo-Parteien mssiv zu intervernieren, aber solange man selbst dort nicht einig ist (Die JU Hessen findet den Vorschlag sogar gut und die JU NRW möchte darüber hinaus jetzt auch noch reguläre Videoportale überwachen lassen) und solange man nicht verstanden wird, ist es ein Kampf gegen Windmühlen. Was soll sowas? Ist es Ignoranz, Arroganz, beides oder doch etwas anderes. Für mich ist es einfach nur extrem enttäuschend und ermüdend.

Dazu kommt noch, dass die Petition gegen das Gesetz 134.000 Menschen unterzeichnet haben und das einfach darüber hinweg gewischt wird, als seien das irgendwelche Ahnungslosen, Spinner oder sonstwas, um dann im nächsten Schritt die entschiedendsten Gegner des Gesetzes, wie z.B. den CCC, zur Mitarbeit an der Kontrollkommission (die aus meiner Sicht sowieso verfassungswidrig ist) aufzufordern. Ich kann Dir schon sagen, was passiert, wenn sie dieses nicht tun. Dann werden sie nämlich von von der Leyen, Krogmann und Co. an den Pranger mit der Begründung gestellt, sie verweigern sich ja der Mitarbeit. Das ist einfach nur perfide und verhärtet die Fronten.

An dieser Stelle möchte ich auf die Rede von Jörg Tauss, dem wir die namentliche Abstimmung, die die Mehrheit der GroKo-Fraktionen ablehnte (aus Angst man würde mit dem Gesetz in verbindung gebracht werden?) überhaupt verdanken, hinweisen.

Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Capitano am Sonntag, 21. Juni 2009 - 13:22:55

Mich würde ja noch eine Reaktion auf meinen letzten Beitrag freuen ...

Manchmal frage ich mich, ob es wirklich solche Seiten mit KiPo gibt, die Du und ich ansehen könnten / konnten. Was wäre denn der Suchbegriff?
Zumindest dass es solche Seiten öffentlich anzuschauen gibt glauben sogar wir der Leyen - unbesehen.
Andere glauben ihr eben auch den Rest.

Das war auch so eine Gedanke, den ich dabei hatte. Ich nutze das Internet nun schon seit es das www gibt. Ich bin aber noch nie versehentlich oder gar absichtlich auf eine Seite gelangt, die Kinderpornografie anbot bzw. irgendwie anpries. Diese Seiten erscheinen ja wohl nicht als pop-ups wenn ich den Wetterbericht anschauen möchte.

Wenn also jemand eine solche Seite - so es denn eine "geheime URL" gibt - anklickt, tut er dies mit hoher Wahrscheinlichkeit bewußt und hat wohl eine pädophile Neigung, erst recht, wenn er eine kleine und leicht in 27 Sekunden zu beseitigende Sprerre dabei umgeht. Wenn so jemand bei den Strafverfolgungsbehörden dabei auffällt, dann soll es mir recht sein.

Fazit ist soweit aber klar. Durch die Maßnahme jetzt wird keine Kinderpornografie verhindert oder wirklich wirksam bekämpft.

Was mir dabei nicht klar ist: Wieso wird auf der einen Seite so vehement auf die Wirkungslosigkeit hingewiesen und im gleichen Atemzug diese Maßnahme als Zensur des Internets und Verstoß gegen unsere FDGO verurteilt. Was wird evtl. zensiert und außerdem ausgeblendet - politische Radikale aller Couleur?, religiöse Fanatiker?, Anleitungen zum Bombenbasteln?

Was für ein Interesse sollte daran bestehen, Videoportale zu überwachen?


Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Sonntag, 21. Juni 2009 - 13:53:42
Was mir dabei nicht klar ist: Wieso wird auf der einen Seite so vehement auf die Wirkungslosigkeit hingewiesen und im gleichen Atemzug diese Maßnahme als Zensur des Internets und Verstoß gegen unsere FDGO verurteilt.
Die DNS-Sperre, so wie sie jetzt im Gespräch ist, ist für den technisch einigermaßen versierten Nutzer ein Witz. Für technische Leien ist das schon eine wirkungsvolle Maßnahme.

Sollten aber auf Grund des Gesetzes wirkungsvollere Maßnahmen eingeleitet werden (z.B. Portsperren, Zwangsproxys etc) wäre diese ganze Sperrgeschichte schon wesentlich effektiver. :(

Diverse Sperrlisten in Schweden, Australien, die an die Öffentlichkeit gelangt sind, etc zeigen zum einen, dass viele der dort gesperrten Seiten nicht das geringste mit Kinderpornografie etc zu tun haben (es werden also auch andere Inhalte geblockt), und dass der Großteil der Server, die Kinderpornografische Inhalte bereitstellen, in Nordamerika und Europa stehen. Kontinente, in denen die Herstellung und Verbreitung von Kinderpornografie nahezu ausnahmslos verboten ist.

Zitat
Was wird evtl. zensiert und außerdem ausgeblendet - politische Radikale aller Couleur?, religiöse Fanatiker?, Anleitungen zum Bombenbasteln?
Was für ein Interesse sollte daran bestehen, Videoportale zu überwachen?
Das sind gute Fragen.

Wolfgang Bosbach (Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.) wird zitiert (http://www.tagesspiegel.de/politik/deutschland/Internet-Sperren-Kinderpornografie-SPD;art122,2816422) mit "Ich halte es für richtig, sich erstmal nur mit dem Thema Kinderpornografie zu befassen, damit die öffentliche Debatte nicht in eine Schieflage gerät” , d.h. er will offenbar lediglich wegen taktischer Erwägungen zunächst nicht über weitere Maßnahmen reden.

Die hessische Landesregierung würde gerne Glücksspielseiten sperren, Bildungsministerin Schavan ruft nach Sperren von gewalthaltigen Internetangeboten, Herr Stobl (CDU, MdB) will die Sperren zur Bekämfpung von sog. Killerspielen heranziehen etc.
Es fehlen nichtmehr viele Forderungen, bis dann diverse Tauschbörsen, Spieleserver, unliebsame Webseiten und Blogs gesperrt werden sollen.

Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Buntbart am Sonntag, 21. Juni 2009 - 13:58:14
Was mir dabei nicht klar ist: Wieso wird auf der einen Seite so vehement auf die Wirkungslosigkeit hingewiesen und im gleichen Atemzug diese Maßnahme als Zensur des Internets und Verstoß gegen unsere FDGO verurteilt.

Weil es einen relevanten Teil der Bevölkerung nicht in den Sinn kommen würde, einen anderen DNS einzutragen oder gar den Provider zu welchseln. Im Gegenteil, manche Leute fragten ernsthaft, ob man sich denn nicht strafbar machen würde, wenn man einen freien DNS benutzt. Den meisten gingen die Augen auf, nachdem man ihnen erklärte, dass sie mit den regulären DNS ihres großen Providers eher Gefahr laufen, auf einer Verdachtsliste zu landen.
Und es ist Zensur, weil verordnet wird, was gesehen darf und was nicht. Dagegen habe ich persönlich ja nichteinmal Einwände, solange es um Inhalte geht, die eindeutig und nachweislich strafbar sind. Das regeln die vorhandenen Gesetze seit jeher auch für das Netz. Das Problem ist in diesem neuen Gesetz aber, dass es keine rechtsstaatliche Kontrolle über die gefilterten Inhalte geben soll, sondern eine geheime Liste, die von ein und derselben Institution ohne Richter erstellt, verteilt und überwacht wird.

Was wird evtl. zensiert und außerdem ausgeblendet - politische Radikale aller Couleur?, religiöse Fanatiker?, Anleitungen zum Bombenbasteln?

Die Webseite der Piratenpartei, der Linken, der Datenschützer, der Kritiker, der Abweichler, der Neudenker, der Opposition, such Dir was aus, niemand kann oder darf es nach diesem Gesetz kontrollieren. Du weißt nicht, was Du nicht weißt!
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Capitano am Sonntag, 21. Juni 2009 - 14:19:21
...
Die Webseite der Piratenpartei, der Linken, der Datenschützer, der Kritiker, der Abweichler, der Neudenker, der Opposition, such Dir was aus, niemand kann oder darf es nach diesem Gesetz kontrollieren. Du weißt nicht, was Du nicht weißt!

Damit unterstellt Du dem Staat aber faschistische Motive. Ich habe genug Vertrauen in unsere Demokratie, dass das nicht passieren wird. Außerdem haben wir ja eine Gewaltenteilung. Ich meine, dass, wenn das Gesetz tatsächlich insgesamt oder in Teilen (geheime Liste ohne richterliche Kontrolle) gegen das GG verstößt, wird es nicht bzw. nicht so in Kraft treten.

Ein anderer aber recht gewagter Ansatzpunkt: Das Internet ist ein Tummelplatz für Spinner, Fanatiker, Pädophile und für diese Kreise wohl deren wichtigste Kommunikationsplattform. Das liegt wohl auch daran, dass das Internet - zumindest bisher - nicht kontrollierbar bzw. zensierbar war. Das schaffen selbst dei Chinesen kaum 100%tig.

Die Regierungen müssen - aus Gründen der Sicherheit - einen Weg finden,  hier bessere und wirksame und vor allem legalisierte Kontrollmöglichkeiten zu finden.


Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: saab am Sonntag, 21. Juni 2009 - 14:24:20


       @Capitano

       ich stimme Dir zu, hatte aber nicht die Traute das zu schreiben ! :D
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Sonntag, 21. Juni 2009 - 14:37:53
Damit unterstellt Du dem Staat aber faschistische Motive. Ich habe genug Vertrauen in unsere Demokratie, dass das nicht passieren wird. Außerdem haben wir ja eine Gewaltenteilung. Ich meine, dass, wenn das Gesetz tatsächlich insgesamt oder in Teilen (geheime Liste ohne richterliche Kontrolle) gegen das GG verstößt, wird es nicht bzw. nicht so in Kraft treten.
Ja, dieses Gesetz wird (hoffentlich) vom Bundesverfassungsgericht kassiert werden, wie so viele andere Gesetze der letzen Jahre auch schon. Vom Bundestag wurde es ja schon mit breiter Mehrheit verabschiedet, obwohl auch in den Debatten im Bundestag auf die fehlende Verfassungskonformität hingewiesen wurde.

Seinen Teil für den Wahlkampf ("Mit unserem Stoppschild unternehmen (http://netzpolitik.org/2009/die-dreizehn-luegen-der-zensursula/) wir etwas gegen Kindesmissbrauch.") hat es schon getan.
Wer möchte, darf den Link anklicken. :)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: saab am Sonntag, 21. Juni 2009 - 14:41:41


         Ich finde den "Kühlschrank " super, die Diskussion hat dadurch eine

         ganz andere , sachlichere Wendung genommen !
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Sonntag, 21. Juni 2009 - 14:52:06
Das Problem ist einfach, dass hier eine Grundstruktur geschaffen wird, die an diktaturähnliche Zustände erinnern und faktisch Zensur jeglicher Art ermöglichen. Allein schon die Tatsache, dass die Gewaltenteilung in diesem Gesetz abgeschafft wurde, sollte eigentlich niemanden ruhig schlafen lassen.
Solange die Listen irgendwo versteckt liegen und die Betreiber der betreffenden Seiten sowieso herausfinden, dass ihre Seite durch das Stopp-Schild betroffen ist und schnellstmöglich den Inhalt woanders hinsetzen, ist dieses Gesetz ohne Wenn und Aber abzulehnen. Und auch ansonsten ist es wirkungslos.

Man kann von Seiten der deutschen Politik nicht auf dem hohen Ross daherkommen und die Chinesen und aktuell den Iran verurteilen, weil sie ja böse das Netz und die Medien zensieren und gleichzeitig ein Gesetz verabschieden, dass jenes im eigenen Land ermöglicht, obwohl es durch die Verfassung untersagt ist.

Und im Zuge von Terrorangst, man möchte schon fast von Panik sprechen, wurden schon so einige Gesetze verabschiedet, die zum einen noch nicht mal vom Bundesgrüßaugust unterschrieben wurden, und wenn unterzeichnet, jetzt dem Bundesverfassungsgericht vorliegen bzw. von diesem schon einkassiert wurden.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Buntbart am Sonntag, 21. Juni 2009 - 16:54:51
Damit unterstellt Du dem Staat aber faschistische Motive.

Nur weil ich auf Gewaltenteilung beharre? Das ist nicht das Menschenbild, dass ich dem Grundgesetz entnehme.
Wenn man aber weiß, dass  die Kriminalitätsrate unter Polizisten, Politikern und anderen "Vertrauensträgern" sich nicht von der Normalbevölkerung unterscheidet, und wenn man weiß, dass nicht absehbar ist, wer im Herbst 2017 mit welchem Programm auf die Regierungsbank gewählt wird, dann kann man schonmal zum Prinzipienreiter werden.

Ich habe genug Vertrauen in unsere Demokratie, dass das nicht passieren wird.

Obwohl damit gerade wieder ein Stück Demokratie abgebaut und Überwachungs-Infrastruktur aufgebaut wird? Naja...

Außerdem haben wir ja eine Gewaltenteilung. Ich meine, dass, wenn das Gesetz tatsächlich insgesamt oder in Teilen (geheime Liste ohne richterliche Kontrolle) gegen das GG verstößt, wird es nicht bzw. nicht so in Kraft treten.

Das erwarte ich anders, da die Mühlen nunmal langsam mahlen. Das Gesetz wird in Kraft treten, die Infrastruktur wird aufgebaut, dann wird das Gesetz vom BVG wieder einkassiert und die Infrastruktur wird offen oder verdeckt weiter genutzt. DAS ist in der Tat eine Unterstellung, die niemand in der Regierung zugeben würde, von der ich aber dennoch ausgehe. Das "Celler Loch" sei als ein Beispiel genannt, dass Behörden sich nicht immer zwingend nur an den legitimierten Rahmen halten.

Ein anderer aber recht gewagter Ansatzpunkt: Das Internet ist ein Tummelplatz für Spinner, Fanatiker, Pädophile und für diese Kreise wohl deren wichtigste Kommunikationsplattform. Das liegt wohl auch daran, dass das Internet - zumindest bisher - nicht kontrollierbar bzw. zensierbar war. Das schaffen selbst dei Chinesen kaum 100%tig.

Ja, wieder die alte Mär vom rechtsfreien Raum.
Die Begriffe "unter dem Ladentisch verkaufen", "Schwarzmarkt", "illegaler Handel" und "Geldwäsche" stammen aber gar nicht aus dem Bereich der neuen Medien und unterliegen so oder so bereits exisitierenden Bestimmungen, ob nun mit Datenleitung oder ohne. Die zuständigen Ermittlungsbehörden haben auch ohne dieses Zensur-Gesetz bereits alle erforderlichen Ermittlungs-Befugnisse. Jetzt bräuchten sie nur noch eine größere personelle und technische Ausstattung.

Die Regierungen müssen - aus Gründen der Sicherheit - einen Weg finden,  hier bessere und wirksame und vor allem legalisierte Kontrollmöglichkeiten zu finden.

Um welche "Sicherheit" geht es Dir dabei? Dass illegale Inhalte auch sicher im Netz bleiben, und nur von DAUs nicht mehr gefunden werden können?
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Sonntag, 21. Juni 2009 - 17:25:35
Das war auch so eine Gedanke, den ich dabei hatte. Ich nutze das Internet nun schon seit es das www gibt. Ich bin aber noch nie versehentlich oder gar absichtlich auf eine Seite gelangt, die Kinderpornografie anbot bzw. irgendwie anpries. Diese Seiten erscheinen ja wohl nicht als pop-ups wenn ich den Wetterbericht anschauen möchte.
Ich habe gerade bei Heise im Forum geblättert und diesen Link (http://www.google.com/search?hl=en&q=gesetz+zur+F%C3%B6rderung+von+Kinderporno&btnG=Google+Search&aq=f&oq=gesetz+zur+F%C3%B6rderung+von+Kinderporno&aqi=&cad=h) gefunden.

Ohne Werbeblocker erscheint folgende Werbung:
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Capitano am Sonntag, 21. Juni 2009 - 17:44:41
Buntbart, Du unterstellst, dass der Staat - nein die Regierung -  mit diesem Gesetz die eigene Macht festigt "Die Webseite der Piratenpartei, der Linken, der Datenschützer, der Kritiker, der Abweichler, der Neudenker, der Opposition, such Dir was aus, niemand kann oder darf es nach diesem Gesetz kontrollieren. Du weißt nicht, was Du nicht weißt!"

Mein Demokratieverständnis beruht in erster Linie auf Vertrauen und nicht auf Misstrauen gegen den Staat an sich.

Niemand kann wirklich vorhersehen, was 2017 sein wird. Ich persönlich wünsche mir, dass es im Wesentlichen  immer noch derselbe Staat ist, wie heute, eine andere Regierung schon, aber das tut dabei nichts zur Sache.

Die Argumente jetzt  erinnern mich auch irgendwie an die, die vor vielen Jahren gegen die Notstandsgesetze oder gegen die Volkszählung in den 80ern gebracht wurden. Da wurde auch der Untergang der Demokratie vorhergesagt.

@Slarti: Wenn ich dieselben Suchparameter eingebe, kommt kein Ebayangebot. Ein Fake?
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Sonntag, 21. Juni 2009 - 17:54:03
@Slarti: Wenn ich dieselben Suchparameter eingebe, kommt kein Ebayangebot. Ein Fake?
Nein, das ist kein Fake. Vieleich hat Ebay ja schon reagiert.

Aber scheinbar stellen sich viele Leute vor, dass man genau auf diese Art und Weise an kinderpornografisches Material rankommt. :)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Johomo am Sonntag, 21. Juni 2009 - 18:21:12
Ich könnte bei Ebay bestellen!  :P
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Capitano am Sonntag, 21. Juni 2009 - 18:40:31
Haben wir eigentlich Zensursula schon zu Wort kommen lassen?

Spiegelinterview (http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,626965,00.html) (schon ein paar Tage alt)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Sonntag, 21. Juni 2009 - 20:05:03
Also bei dem Interview bekomme ich wirklich Pickel. "Richtervorbehalt? Pah, was ist das schon. Petitionsliste? Interessiert mich nur so mittel. Gewaltenteilung? Wozu soll das denn gut sein? Umsetzung von EU-Richtlinien? Nie gehört."

Das Interview offenbart vielmehr Zensurursels Hilflosigkeit gegenüber dem Thema Kinderpornographie und dass man anscheinend nicht zugeben will, dass die Ermittlungsbehörden finanziell und personell nicht gut ausgestattet sind.

Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Buntbart am Sonntag, 21. Juni 2009 - 20:40:44

Mein Demokratieverständnis beruht in erster Linie auf Vertrauen und nicht auf Misstrauen gegen den Staat an sich.

"Vertrauen ist gut, ..."

Zitat
Haben wir eigentlich Zensursula schon zu Wort kommen lassen?

Viel mehr als nötig. Lies dies (http://www.heise.de/ct/artikel/print/135867) und dies (http://netzpolitik.org/2009/die-dreizehn-luegen-der-zensursula/). Letzteres ausführlicher hier (http://www.iks-jena.de/mitarb/lutz/vortrag/sperrungen-ohne-belege.pdf)

Ist es eigentlich völlig irrelevant, dass praktisch alle Experten, die dazu befragt worden sind, ihr widersprochen haben, ebenso Missbrauchs-Opfer (http://mogis.wordpress.com/) und sogar die Polizei-Chefs (http://www.focus.de/digital/internet/internet-wirksamkeit-von-kinderporno-sperrungen-umstritten_aid_384900.html) der seit längerem bestehenden schwedischen Internet-Sperren, die ihre eigene Filterung im Hinblick auf das angestrebte Ziel für gescheitert erklären?

Edit: Sorry, Links repariert
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Buntbart am Sonntag, 21. Juni 2009 - 21:45:58
Mein Demokratieverständnis beruht in erster Linie auf Vertrauen und nicht auf Misstrauen gegen den Staat an sich.

Vertrauen beruht eben auf Gegenseitigkeit

Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Capitano am Sonntag, 21. Juni 2009 - 21:55:21
Wenn dich diese Realität so belastet solltest Du vielleicht besser auswandern, dorthin wo es weder Internet, noch Telefon und schon gar keine Kreditkarten gibt.  ;)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Buntbart am Sonntag, 21. Juni 2009 - 21:56:54
Wenn dich diese Realität so belastet solltest Du vielleicht besser auswandern, dorthin wo es weder Internet, noch Telefon und schon gar keine Kreditkarten gibt.  ;)

"Geh doch nach drüben" war immer schon ein verlockendes Argument, nicht?
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Capitano am Sonntag, 21. Juni 2009 - 22:11:27
Na ja, "Drüben" gibts ja nun nicht mehr. Ich dachte eher so an Ostsibirien, Kalahari, Zentralamazonas oder australischer Outback!
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Capitano am Sonntag, 21. Juni 2009 - 22:42:18
Das wollte ich dich auch schon fragen - aber lass es gut sein - wir drehen uns im Kreis und solche Diskussion sind dann sinnlos.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Sonntag, 21. Juni 2009 - 23:22:22
Na ja, "Drüben" gibts ja nun nicht mehr. Ich dachte eher so an Ostsibirien, Kalahari, Zentralamazonas oder australischer Outback!
Und mach die Negermusik aus!  >:D
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Martin100 am Montag, 22. Juni 2009 - 06:38:53
Hallo,

Das ist eben ein absoluter Irrglaube, dass man Kinderpornographie genauso bezieht, wie reguläre Pornographie, sei sie frei verfügbar, wie auf den einschlägig bekannten Seiten, oder durch finanzielle Gegenleistung zu beziehen.


http://www.heise.de/newsticker/Millionen-von-Kreditkartendaten-bei-Aktion-gegen-Kinderpornografie-ueberprueft--/meldung/83376
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Martin100 am Montag, 22. Juni 2009 - 06:44:43

Hallo,


Wie bereits hunderttausendmal gesagt: ER VERSCHWINDET NICHT!!!!!

Welcher Verbotsgegenstandt verschwindet durch ein Verbot?

Heroin? Betrunkenes Autofahren?

Gruß Martin
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Montag, 22. Juni 2009 - 07:31:13
Hallo,

Das ist eben ein absoluter Irrglaube, dass man Kinderpornographie genauso bezieht, wie reguläre Pornographie, sei sie frei verfügbar, wie auf den einschlägig bekannten Seiten, oder durch finanzielle Gegenleistung zu beziehen.


http://www.heise.de/newsticker/Millionen-von-Kreditkartendaten-bei-Aktion-gegen-Kinderpornografie-ueberprueft--/meldung/83376

Ja, das ist der Beweis dafür, dass bezahlt wurde und nicht wie es bezogen wurde.


Hallo,


Wie bereits hunderttausendmal gesagt: ER VERSCHWINDET NICHT!!!!!

Welcher Verbotsgegenstandt verschwindet durch ein Verbot?

Heroin? Betrunkenes Autofahren?

Gruß Martin


Mit dem Unterschied, dass dies kein Verbot ist. Verboten ist der Besitz und die Verschaffung von Kinderpornographie schon eh und durch zielgerichtetes Ermitteln wird viel mehr erreicht, als durch ein leicht zu umgehendes Stopp-Schild.

Es geht ja auch darum, dass quasi eine Ermächtigungsgrundlage für umfassende Zensur geschaffen worden ist.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Capitano am Montag, 22. Juni 2009 - 08:56:03
Es wird irgendwie der Eindruck erweckt, dass mit der Einführung des Stoppschildes alle anderen Ermittlungen und Aktivitäten gegen die Kindervergewaltiger eingestellt werden. Das ist natürlich Quatsch!
Das Blocken der Seiten mit einem Stoppschild ist doch nur ein Teil des Konzepts.

Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Montag, 22. Juni 2009 - 10:58:23
Es wird irgendwie der Eindruck erweckt, dass mit der Einführung des Stoppschildes alle anderen Ermittlungen und Aktivitäten gegen die Kindervergewaltiger eingestellt werden. Das ist natürlich Quatsch!
Das Blocken der Seiten mit einem Stoppschild ist doch nur ein Teil des Konzepts.



Den Eindruck wollte ich nicht erwecken, denn aus meiner Sicht ist das zielgerichtete Ermitteln, das in Deutschland sehr erfolgreich in diesem Bereich durchgeführt wird, die beste Lösung.
Durch das Stopp-Schild, was ein gesetzlich verordneter Vorhang vor das Unrecht ist und zudem noch Grundprinzipien der Verfassung außer Kraft setzt, wird unnötig personell und finanziell viel Kraft investiert, die in der Ermittlung dann fehlt.

Geholfen wird dadurch niemandem.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Capitano am Montag, 22. Juni 2009 - 11:19:47
Da habe ich allerdings auch so meine Bedenken. Das Stoppschild ist wohl eher eine stumpfe Waffe.
Aber wenn ich das richtig verstanden habe, soll das Gesetz nur für 3 Jahre gelten, nach 2 Jahren soll man dann prüfen ob es was gebracht hat und was man ggf. ändern muss.

Insgesamt hat man die Experten im Vorwege wohl zu wenig angehört und es wurden auch noch viele Änderungen in letzter Minute eingebracht. Immerhin wurde der Gesetzentwurf bei der namentlichen Abstimmung mit  389 Abgeordnete dafür und 128 dagegen angenommen. 18 enthielten sich der Stimme.
Das ist doch schon eine deutliche Mehrheit, oder?
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Montag, 22. Juni 2009 - 12:27:07
Deutliche Mehrheit ja, nur sagt das nichts über die miese Qualität des Gesetzes, denn ich bezweifle wirklich, ob viele Abgeordneten, die Bedenken von einem Großteil der Internet-Community wirklich Ernst genommen hat bzw. überhaupt den Versuch gewagt hat diese Bedenken zu teilen, um nicht vor einem Teil ihrer Wählerschaft, die die Funktionsweise des Gesetzes ebenso wenig kennt, als "Unterstützer für Kinderpornographie" darzustehen ( Ja, ich weiß, dass dies überspitzt ist. Es soll die Lage nur verdeutlichen).
Besonders sauer stoßen mir zwei Sachen auf. Zum einen gibt es da die Internetpetition, die 134.000 Leute, unter anderem auch der CCC in massiver Weise, unterstützt und unterschrieben haben. Doch anstatt die Leute Ernst zu nehmen, wird das Gesetz ohne Diskussion über die Petition verabschiedet und dann werden die Gegner auch noch aufgefordert, mitzuarbeiten. Wie paradox und hinterhältig ist das denn bitte?
Zum anderen werden Gegner des Gesetzes in den GroKo-Fraktionen offensichtlich mundtot gemacht oder man hat schlichtweg kein Bock diese zu hören. So hatte wohl Jörg Tauss, ein anerkannter Experte auf dem Gebiet, die SPD-Fraktion erneut dazu aufgefordert, gegen das Gesetz zu stimmen, worauf wohl einige Abgeordnete den Raum verließen. Warum? Dass Herr Tauss im Besitz von Kinderpornographie gewesen ist hat er bereits zugegeben, und warum er diese hatte, hat er ebenso erklärt, genauso dass seine Aktion sehr blauäugig gewesen ist. Aber er beschäftigt sich schon seit Jahren mit dem Thema Internet und nur weil eine Ermittlung gegen ihn läuft, ist er als Experte weniger wert. Die Unschuldsvermutung, also dass er das Material nicht zu bösen Zwecken besessen hat, gilt hier wohl auch nicht mehr.

Als besonderes negatives Beispiel möchte ich die Erklärungen von Elke Ferner (http://www.elke-ferner.de/fileadmin/upload/Dokumente/Erkl_rungen_zur_Abstimmung/Erklareung_Internet.pdf), Lale Akgün  (http://www.laleakguen.de/article/524.erklaerung-zum-abstimmungsverhalten-internetsperre-kinderpornografie.html) und Gabriele Hiller-Ohm (http://www.hiller-ohm.de/site/2/bundpol/Bundespolitik/1321/) präsentieren. Das dies keine Erklärung ist, muss offensichtlich sein. Das vor allem der letzte Absatz ziemlicher Schwachfug ist auch. Warum soll man auch selber denken, wenn man von Fraktionsspitze alles vorgekaut bekommt?
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Johomo am Montag, 22. Juni 2009 - 12:56:08
Mal überspitzt gefragt: Warum soll man 134.000 Leute ernst nehmen, die grade 0,2 % der Wahlberichtigten ausmachen? Ein Mandat kriegst auch erst bei 5 %.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Capitano am Montag, 22. Juni 2009 - 14:00:33

Bei einer Petition kommt es nicht so auf die Anzahl der Unterzeichner an. Eine Petition muss ernst genommen und ernsthaft geprüft werden. Siehe dazu auch hier (http://www.bundestag.de/Ausschuesse/a02/hinweise.html)

Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Montag, 22. Juni 2009 - 14:29:50
Zum Verständnis auch noch ein kleiner Ausflug zur Online-Petition, die es auch erst seit Oktober 2008 in der jetzt bestehenden Form gibt.

Um vor einem öffentlichen Ausschuss mit dem durch die Petition verfolgten Anliegen gehört zu werden, sind 50.000 Mitzeichner notwendig. Diese Zahl wurde bereits vier (!) Tage nach Start der Petition erreicht. Sie ist mit ca. 134.000 Mitzeichnern, die erfolgreichste Online-Petition, die es in Deutschland bis dahin gegeben hat. Und nur mal mal die Relationen zu verdeutlichen. Andere Petitionen, die zur Zeit im System des Bundestages stehen erreichen kaum die Anzahl von über 10.000 oder mehr.
Zudem ist es seit Oktober 2008 erforderlich sich vorher zu registrieren, d.h. für einige kann dies eine Hemmschwelle sein. Darüber hinaus waren die Server dem großen Andrang wohl teilweise nicht gewachsen, sodass die Seite einige Zeit auch nicht zu erreichen war.

Im Übrigen danke ich Capitano für den Link. :)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Katja am Montag, 22. Juni 2009 - 17:02:38
Wenn Blinde über eine Farbe diskutieren.... so scheint mir streckenweise dieser Thread!

Was mich am meisten erschreckt ist die Tatsache, daß es in Deutschland ganz 'viele Blinde' gibt - und pünktlich zur Wahl werden wir daran erinnert, wie aktiv doch Zensursula in einer wichtigen, ehrenvollen Sache war. Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich rückwärts von mir geben möchte, weil ich ahne, daß dieser wilde Aktionismus dann aber auch schon alles war.

Saab, letzter Versuch:

es werden Daten gesammelt UND ausgewertet! Mit OFFIZIELLER Genehmigung! Glaubst Du wirklich, es bleibt bei diesem einen Filter 'Kinderpornografie'? Stasi läßt grüßen, saab!

Nimm' folgendes Szenario an: zufällig landest Du auf einer grenzwertigen Seite. Angeekelt  klickst Du weg (oder weil saabine Dich gerade zum Essen rief auch nicht!!) - und bist drin im Netz der Investigationen und kommst auf eine Liste! Weil man sich nicht sicher ist, ob es Absicht oder Zufall war, der Dich auf diese Seite gebracht hat, bespitzelt man Dich und Dein Leben MIT OFFIZIELLER GENEHMIGUNG dann weiter, erfährt z.B. dabei, wann Du wo eingekauft hast, wann Du wo beim Arzt warst, etc.
Natürlich kannst Du sagen: ich hab doch nichts zu verbergen - laß' sie doch mein langweiliges (weil gesetzestreues) Leben erforschen!
Und was ist dann der nächste Schritt? Daß wir alle erfahren, daß Du Viagra schluckst und Dir täglich 'nen Joint drehst - weil es eine Sicherheitslücke (gewollt oder ungewollt) in den Datenbanken gibt?
Oder glaubst Du nicht, Deine Versicherung z.B. wäre interessiert daran zu erfahren, ob Du herzkrank bist oder dauernd mit dem Auto unterwegs - welch' gefährliche Kombination mit Viagra und den häufigen Besuchen in irgendwelchen Nachtlokalen!! Oh, der neue Chef zahlt für diese Infos?? Gut, dann kriegst Du den Job nicht!

Saab, wenn nur EIN EINZIGES Kind nicht durch dieses Gesetz mißbraucht würde, wäre ich ganz dicht bei Dir - so muß ich über Deine Kurzsichtigkeit heftig den Kopf schütteln und Dir Altersstarrsinn unterstellen, der gepaart ist mit dem Fakt, daß Du Dich mit der Technik des Internets nicht auskennst! Nur DESHALB rede ich nicht von Dummheit!
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Capitano am Montag, 22. Juni 2009 - 20:12:27
Also ihr macht mir Angst! Erst der Gewürzhändler mit seinem linken Link und nun Katja mit diesem Horrorszenario. Was sollen wir tun? Internet abmelden? Das Gesetz ist ja nun beschlossen und wenn die Verfassungsrichter keine Einwände haben, dann aber Gute Nacht Marie! Zum Glück ist aber nicht strafbar aus Versehen auf eine geStoppschildete zu kommen. Muss auch nicht an die Behörden gemeldet werden. Erst die  Umgehung der Sperre macht Dich zum Verdächtigen.

PS: Man muss doch keine Gesetze brechen, um die Langeweile aus dem Leben zu vertreiben! Wir wollen doch nicht zum Gesetzesbruch aus Langeweile aufrufen, oder?
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: saab am Montag, 22. Juni 2009 - 22:57:33



            @Katja

            Die Möglichkeiten diese privaten Dinge zu erfahren, gibt es schon längst,

            die Möglichkeit zu erfahren ob durch diese Maßnahmen weniger Kinder missbraucht werden,

            wird es nicht geben, also muss ich leider auf Deine Nähe verzichten.

            Was meinen "Altersstarrsinn" angeht, den habe ich mir redlich erworben ! >:D
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Montag, 22. Juni 2009 - 23:36:41

            die Möglichkeit zu erfahren ob durch diese Maßnahmen weniger Kinder missbraucht werden,

            wird es nicht geben...

Ich zitiere hier mal direkt aus dem Focus-Artikel, den hier jemand schon mal gepostet hat: "Die Polizei des Vorzeigelands Schweden hat hingegen im FOCUS-Interview Zweifel an der Wirksamkeit von Blockaden geäußert. „Unsere Sperrmaßnahmen tragen leider nicht dazu bei, die Produktion von Webpornografie zu vermindern“, bilanzierte der Chef der Polizeiermittlungsgruppe gegen Kinderpornografie und Kindesmisshandlung in Stockholm, Björn Sellström. Die Zahl der gesperrten Seiten habe sich seit der Einführung des Systems im Jahr 2005 auf 5000 erhöht. Zudem könnten Nutzer die Stopp-Seiten problemlos umgehen."

Und was anderes, sehr viel länger und sehr viel erschreckender, was ich schon mal gepostet habe (hier (http://wikileaks.org/wiki/Einblicke_in_die_Kinderpornoszene); mir ist durchaus bewusst, dass der Artikel gewiss nicht unproblematisch ist)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Katja am Dienstag, 23. Juni 2009 - 00:35:49
Zitat
[...]Kinderporno ist das perfekte Mittel um einer unliebsamen Person grosse Probleme zu bereiten und fuer dessen soziale Aechtung zu sorgen.[...]


Das macht Angst, oder? Und genau darauf steuern wir zu!

Capitano, ich weiß nicht, was die Konsequenz daraus ist - und das macht noch mehr Unbehagen! (was meinst Du mit 'Gesetze aus Langeweile brechen?')
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Martin100 am Dienstag, 23. Juni 2009 - 19:34:53
Hallo,

Das Gesetz ist ja nun beschlossen und wenn die Verfassungsrichter keine Einwände haben

Die werden keine Einwände haben. Das liegt an der Form des Internets. Niemand hat ein Recht auf Inhalte aus dem Internet (Ausnahme er bezahlt explizit jemanden
für eine bestimmte Leistung). Die Verträge mit den Zugangsprovidern regeln nur den Zugang, nicht die Inhalte. Wenn es ein Zugangsprovider will, kann er Inhalte
ausblenden (was ja teilweise auch gemacht wird). Ein ganz grober Vergleich wäre der mit einem Zeitschriftenverleger, der auch bestimmen kann, was in seiner Zeitschrift steht.

Das mit dem DNS Server kann man auch knicken. Was man in seinen Netzwerkumgebung ist auch nur ein Parameter den der Provider bei Bedarf wieder ändern kann.
Da sitzt er technisch am längeren Hebel.

Gruß Martin
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Dienstag, 23. Juni 2009 - 20:44:13

Die werden keine Einwände haben.

Das würde ich mal bezweifeln. Allein schon die Tatsache, dass hier nicht so gehandelt werden soll, wie bei jeder anderen belastenden und willküranfälligen Maßnahme einer Ermittlungsbehörde, lässt erhebliche Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit aufkommen.

Zudem wird hier den Providern vorgeschrieben, welche Inhalte drinstehen dürfen und welche nicht. Jetzt wird hier nur von Kinderpornographie gesprochen, aber der Weg kann sehr viel weiter gegangen werden. Und das ist dann Zensur. Die Maßnahme ist schon arg unverhältnismäßig.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Martin100 am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 06:41:36
Hallo,


Das würde ich mal bezweifeln.

Da könnte man schon mal das Urteil über Zugang zu rechtsradikalen Inhalten in NRW als Vorlage nehmen.

Was mir beim googeln nach dem Urteil noch unter gekommen ist:

"Aus Rechtsgründen hat Google 1 Ergebnis(se) von dieser Seite entfernt. Weitere Informationen über diese Rechtsgründe finden Sie unter ChillingEffects.org."


Gruß Martin
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 10:06:08
Hier (http://www.heise.de/ct/Die-Argumente-fuer-Kinderporno-Sperren-laufen-ins-Leere--/artikel/135867) mal ein fachlich sehr informativer Artikel, vor allem zu den technischen Möglichkeiten.

Zu den Urteilen des VG Arnsberg, sowie des OVG Münster würde ich auch nochmal gerne Stellung nehmen, aber später. Mir fehlt jetzt gerade einfach die Zeit dazu. :)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 24. Juni 2009 - 19:35:38
Ich wollte ja noch etwas zu dem Urteil in Bezug auf rechtsradikale Inhalte sagen.

Dort ist der Fall anders gelagert. Webseiten dieser Art werden meist auf Servern in den USA gehostet. Dort gibt es kein Gesetz, so wie in Deutschland den § 130 StGB, welches die Volksverhetzung oder die Leugnung des Holocausts unter Strafe stellt. Zudem wird Rede- und Meinungsfreiheit von den dortigen Gerichten meist sehr weit ausgelegt. Die Leugung des Holocausts ist in Deutschland nicht vom Schutzbereich des Art. 5 umfasst. Aufgrund dieser Tatsachen ist es für deutsche Ermittlungsbehörden kaum möglich eine Löschung der Seiten zu erwirken.

Anders in dem Fall des gerade beschlossenen Gesetzes. Wie es im Artikel der c't steht, ist es sehr leicht eine Löschung von kinderpornographischem Material z.B. in den USA zu erwirken. Darüber hinaus reicht es nicht aus die Grundrechtsverletzung mit der reinen Verhinderung von Straftaten zu begründen. Die Hürde ist da sehr hoch. Ebenso müssen die Kontrollmöglichkeiten der Gewaltenteilung voll ausgeschöpft werden. Das passiert hier ebenso wenig.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Mullepapa am Donnerstag, 25. Juni 2009 - 19:58:00
Der "Kampf" der regierung bzw. eines Teils davon gegen das Internet ist anscheinend noch nicht vorbei...

http://winfuture.de/news,48000.html

Und nachdem sie dann wohl gemerkt haben, das ihnen dann mächtig Gegenwind um die Ohren flattert, versuchen sie  nun zurück zu rudern...

http://winfuture.de/news,48084.html
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Donnerstag, 25. Juni 2009 - 22:06:15
Eine konkrete Formulierung wurde durch nichtssagendes Blabla ersetzt. Glaubwürdig ist wirklich etwas anderes.
Und Frau Krogmann scheint nicht zu wissen, was sie so tagein, tagaus im ganzen Land so verbreitet. Letzte Woche noch für diesen Quatsch da kämpfen, heute schon wieder in eine ganz andere Richtung rudern. CDU/CSU ist absolut unwählbar.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Martin100 am Freitag, 26. Juni 2009 - 09:38:04
Hallo,

Dort ist der Fall anders gelagert. Webseiten dieser Art werden meist auf Servern in den USA gehostet. Dort gibt es kein Gesetz, so wie in Deutschland den § 130 StGB, welches die Volksverhetzung oder die Leugnung des Holocausts unter Strafe stellt.

die Gesetzeslage in den USA ist egal. Ort der Verbote ist Deutschland.

Gruß Martin
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Freitag, 26. Juni 2009 - 10:00:56
die Gesetzeslage in den USA ist egal. Ort der Verbote ist Deutschland.
Das schrieb Blubb doch!?
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Freitag, 26. Juni 2009 - 10:37:33
Hallo,

Dort ist der Fall anders gelagert. Webseiten dieser Art werden meist auf Servern in den USA gehostet. Dort gibt es kein Gesetz, so wie in Deutschland den § 130 StGB, welches die Volksverhetzung oder die Leugnung des Holocausts unter Strafe stellt.

die Gesetzeslage in den USA ist egal. Ort der Verbote ist Deutschland.

Gruß Martin

Wie gesagt, Slartibartfass hat es schon richtig erkannt.

Gerade da es in dem Fall volksverhetzender Inhalte schwieriger, wenn nicht sogar unmöglich, ist die Seite abschalten zu lassen (Kein US-Gericht würde da mitmachen), bleibt als einzige Möglichkeit die Sperrung. Sehr viel anders ist das hingegen bei der Kinderpornographie. Deswegen ist die Maßnahme der Bundesregierung unverhältnismäßig.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: PM am Freitag, 26. Juni 2009 - 15:32:45
Ich weise noch einmal auf ein paar Dinge hin, die hier nicht in Betracht gezogen werden / wurden.

Es wird über Kinderpornografie geredet. Dieser Begriff wird jedoch in der Praxis anders ausgelegt, als was z.B. Du/Ihr oder ich darunter verstehen. Im Erwachsenenbereich ist Porno die Darstellung eines Geschlechtsaktes oder eine andere eindeutige sexuelle Handlung, bei der die Genitalien zu sehen sind.

In den USA sieht man es schon als kinderpornografisch an, wenn Eltern ihr nacktes Kind am Strand filmen.
Was hierzulande als KiPo angesehen wird - ich weiß es nicht.
Bei meinen Recherchen für Magazini.de (soweit legal möglich) habe ich Ansichten gelesen, die die Tendenz haben, bereits die Abbildung eines nackten Kindes als pornografisch einzustufen.

Zudem sind mit Kindern in Zusammenhang mit KiPo stets auch Jugendliche zwischen 14 bis 18 Jahren gemeint.
Wer also einen alten Porno mit Tracy Lords zu Hause hat, besitzt KiPo. Tracy Lords war der Liebling vieler Pornogucker in den 80er Jahren. Später kam raus, dass sie in ihren ersten Filmen erst 15 war (was man allerdings kaum glauben mag).

Bist Du 18 und machst Nacktfotos Deiner 16jährigen Freundin, stellst Du kinderpornografisches Material her - nach der vorgenannten Denkweise. In Teilen der USA käme die Person in Haft.

Mir geht das alles zu weit die Tendenz in Deutschland betrachtend..

Warum soll heute verboten sein, was in den konservativen 50ern, 60ern, meinetwegen auch 70ern erlaubt war. Vorrausgesetzt, hier wird keine Gewalt angewendet.

Gewalt gehört immer verboten. Und je hilfloser ein Individuum ist, umsomehr Schutz bedarf es. Aber was passiert, ist Verbieterei ohne Sinn.

Und wenn man sich erst einmal mit der Thematik befasst, dann kommen weitere Gedanken. Nämlich wie Leute mit der sexuellen Neigung, die man pädophil nennt, umgehen sollen, wenn Ihnen nur noch der Versandhauskatalog zum Anschauen bleibt, weil bereits eine nackte 12jährige anzuschauen strafbar ist. Pädophilie ist keine Krankheit und demzufolge nicht therapierbar (Googlen nach "Pädophilie therapuierbar"). Es ist besser, wenn Pädophile ihren Spaß in den eigenen vier Wänden haben, als das sie an Schulen, Spielplätzen etc. lagern müssen.

 Also zusammengefasst:
Kinderpornografie NEIN. Gewalt gegen Kinder NEIN. Aber ansonsten sollte man der Kunst freien Lauf lassen.

Und nochmals:
Nicht jeder sieht beim Betreten von Stoppschild-Seiten ein Stoppschild!
Es kommt auf den Provider an. Mit http://anonymouse.org/anonwww_de.html soll man laut eigener Darstellung des Betreibers keine Stopps sehen.

Wenn also schon Gesetze, dann welche, die Kinder wirklich schützen!
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Martin100 am Samstag, 27. Juni 2009 - 08:01:25
Hallo,

die Gesetzeslage in den USA ist egal. Ort der Verbote ist Deutschland.
Das schrieb Blubb doch!?

er meinte das die Verbotslage in den USA auf ein Urteil in Deutschland Einfluß haben hat.

Gruß Martin
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Samstag, 27. Juni 2009 - 10:58:24
Hallo,

die Gesetzeslage in den USA ist egal. Ort der Verbote ist Deutschland.
Das schrieb Blubb doch!?

er meinte das die Verbotslage in den USA auf ein Urteil in Deutschland Einfluß haben hat.

Gruß Martin

Ja hat sie in gewisser auch, denn wenn es möglich ist die Seiten zu löschen, die in den USA gehostet werden, dann ist die Sperre zwar ein gleich geeignetes Mittel um gegen Kinderpornographie vorzugehen, ist aber ein Mehr an rechtlicher Belastung und damit unverhältnismäßig.

Anders eben bei rechtsradikalen Inhalten, wo die Löschung von Seiten, die in den USA gehostet werden, meist nicht möglich ist, weil es dort keine entsprechenden Gesetze gibt. Damit gibt es eben kein gleich geeignetes Mittel, das weniger belastend ist und ist somit verhältnismäßig.

Vom Schutzbereich der Informationsfreiheit sind nämlich sowohl rechtmäßige, als auch rechtswidrige Inhalte umfasst, da man sonst unter Umgehung der Gesetzesschranke von Art. 5 II von vorne herein Tatbestände aus dem Schutzbereich hinausnehmen kann. Das ist nicht zulässig.
Deswegen muss man das Problem, wie oben beschrieben, auf Seiten der Rechtfertigung lösen.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Freitag, 10. Juli 2009 - 12:23:23
Die oberste Internetausdurckerin der Republik hat mal wieder zugeschlagen. Hier (http://www.politblogger.net/uschi-und-die-inder/) der ganze Vorgang.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Katja am Freitag, 10. Juli 2009 - 12:30:51
Ist das nicht schön, wie sich ein erwachsener Mensch immer wieder zackig zum Obst macht?? Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man sich darüber kringeln vor Lachen!


Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Freitag, 10. Juli 2009 - 12:32:35
Und als kleines Schmankerl hier mal die Leute, die per Gesetz am Internet rumdoktern.

Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Katja am Freitag, 10. Juli 2009 - 12:36:54
"...wenn man kaum an den Computer geht, sind doch die anderen Fragen eigentlich  geschmissen..."

Wie geil ist das denn??   :lach
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Freitag, 10. Juli 2009 - 13:00:56
Die Kinder sind lustig.

Die Abgeordneten...wenn es nicht so ernst wäre, würde ich vielleicht noch drüber lachen.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: PM am Freitag, 10. Juli 2009 - 14:45:34
Hauptsache Politiker sind in ihren Tätigkeitsbereichen schlau.
Dass Computer, Handy und andere Erungenschaften der letzten 20 jahre nicht unbedingt automatisch schlauer machen, muss doch eigentlich nicht erwähnt werden.

Und - muss man doch  zugeben - man braucht schon etwas Zeit, um sich in all diese Technik reinzufinden. haben die angesprochenen Leute diese? Kaum.
So gesehen finde ich die Interviewergebnisse nicht bedenklich.

Bedenklich ist allerdings, dass Politiker ihre Stimme im Parlament auch bei Dingen abgeben dürfen, von denen sie keinerlei Ahnung haben.
So gesehen passt das Video dann doch wieder in dieses Thema ....
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Freitag, 10. Juli 2009 - 15:04:48
Ich verlange auch gar nicht, dass die Bundestagsabgeordneten jetzt die Supercracks in Sachen Internet sein müssen. Wohlgemerkt steht dieses Video auch in keinem Zusammenhang zu der aktuellen Debatte um das jetzt beschlossene Gesetz. Ich wollte nur mal aufzeigen, was die Damen und Herren denn so über das Netz und zum Thema Computer wissen. Es deckt sich auch mit dem, was ich bisher so von den MdBs in Sachen Internet gehört und erlebt habe, soll heißen das sind keine Einzelfälle. Hier (http://www.abgeordnetenwatch.de/joerg_tauss-650-5656--f196633.html#q196633) ein Einblick in die SPD-Fraktion.

Zu dem aktuellen Gesetz, gab es auch genug Expertisen, die jedem frei zugänglich waren. Von daher müssen sie in dieser speziellen Thematik keine Experten sein.

Aber wenn man Gesetze beschließt, die sich mit dem Thema Netz beschäftigen und sich einige dann auch noch ganz großkotzig hinstellen und irgendwelche Aussagen zu dem Thema machen, dann darf ich mindestens erwarten, dass diese Leute wissen, was ein Browser ist und wie man eine eigene Startseite festlegt. Das ist nun wirklich kein Hexenwerk.

Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: PM am Freitag, 10. Juli 2009 - 15:24:41
.
...

Aber wenn man Gesetze beschließt, die sich mit dem Thema Netz beschäftigen und sich einige dann auch noch ganz großkotzig hinstellen und irgendwelche Aussagen zu dem Thema machen, dann darf ich mindestens erwarten, dass diese Leute wissen, was ein Browser ist und wie man eine eigene Startseite festlegt. Das ist nun wirklich kein Hexenwerk.



Doch, es ist ein Hexenwerk, wenn man Anfänger ist.
Ich kann mich noch zu gut erinnern, wie man mir 2000 einen ollen PC hinstellte (ein Freund) und mir eine CD mit nackten Frauen einlegte, damit ich willens war, mich mit dem Ding zu befassen.
Welch ein Ansporn  ;D
Aber jede Person, die einem erklären wollte, wie so'n PC funktioniert, warf mit Begriffen wie Browser, Explorer, Giga. und Megabyte und was weiß ich herum. Ich habe wegen der vielen Begriffe schwergetan und wollte öfter dem Teil lieber einen satten Tritt verpassen, als es gerne zu mögen.

Und so verstehe ich das Achselzucken auch dieser Politiker/innen. Die meisten Damen und Herren im Bundestag oder sonstwo gehören ja nicht unbedingt der Generation an, die mit solchen Dingen aufgewachsen sind. Ich auch nicht. Immerhin war beispielsweise ich bis zu meinem ersten PC mit Geräten beschäftigt wie  Tonbandgerät, Cassettenrekorder, VHS, Plattenspieler, DAT-Rekorder, MiniDisc, verschiedenen Fotoapparaten von Kassette über 24x36 bis zu APS und und und. Da ist dann irgendwann der Verständnisspeicher gesättigt ...

Mittlerweile habe auch ich Probleme damit, Neulingen Technisches einfach zu verklickern. Tja, so ändern sich die Zeiten.

Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Katja am Freitag, 10. Juli 2009 - 15:30:44


Doch, es ist ein Hexenwerk, wenn man Anfänger ist.


Mag ja sein - aber ganu DIESE Menschen entscheiden nun über Dinge, von denen sie KEINE Ahnung haben - und nebenbei bemerkt - ja scheinbar auch nicht WOLLEN, denn dieses Interview ist vom 27.Juni 2009 (Ausstrahlung im Morgenmagazin), daher vielleicht auch nicht ganz so alt, als dass es nicht mitten in dieser Diskussion um Internetzensur geführt wurde.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: PM am Freitag, 10. Juli 2009 - 15:41:53
Das stimmt.
Aber Politiker können nicht alles wissen.
Vielleicht sollte man lieben den "Fraktionszwang" als unerlaubte Absprache verbieten und Politiker dürfen nur abstimmen bei Dingen, bei denen sie sich auskennen.
Keine schlechte Idee und vielleicht Ansporn, sich fortzubilden.

Allerdings, wie sähe es da beim Thema Sterbehilfe aus ... ?

Irgendwie ein feines Thema, wenn es auch nicht ganz hierhin passt. Aber zu einem Schluss würden wir sicher nicht kommen.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Albrecht am Freitag, 10. Juli 2009 - 19:02:20
denn dieses Interview ist vom 27.Juni 2009 (Ausstrahlung im Morgenmagazin), daher vielleicht auch nicht ganz so alt, als dass es nicht mitten in dieser Diskussion um Internetzensur geführt wurde.
Das Ding ist mindestens 2 Jahre alt, wie du HIER (https://www.readers-edition.de/2007/07/01/offenbarungseid-im-morgenmagazin) sehen kannst.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Katja am Freitag, 10. Juli 2009 - 20:11:09
Uuups, danke, Albrecht!
Dann nehmen wir einfach an, daß die gleichen Fragen heute nicht ganz so peinlich beantwortet würden!
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Freitag, 10. Juli 2009 - 20:16:01
Uuups, danke, Albrecht!
Dann nehmen wir einfach an, daß die gleichen Fragen heute nicht ganz so peinlich beantwortet würden!
Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Aber dafür helfen jetzt Stoppschilder gegen Kindesmissbrauch.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Freitag, 10. Juli 2009 - 21:27:23
Uuups, danke, Albrecht!
Dann nehmen wir einfach an, daß die gleichen Fragen heute nicht ganz so peinlich beantwortet würden!

Die Aussagen des Links, den ich gepostet habe, sind aber noch nicht so alt...gerade mal ein paar Wochen. Da hat sich wirklich nicht viel geändert. Damit ist die Hoffnung dann wohl gestorben.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Montag, 10. August 2009 - 15:00:17
Endlich gibt es in der Farce "Die Bundesregierung vs. Das Internet" mal wieder was Neues.

In der heutigen Folge: SPD-Mitglieder und ihr Verständnis von Grundrechten (http://winfuture.de/news,48902.html).

Frau Krüger-Leißner findet nämlich, dass die deutschen Grundrechte doch in einigen Bereichen viel zu stark sind, um eine weitere Gängelung des Bürgers durch diverse Überwachungs- und Sperrmaßnahmen zu ermöglichen. Als Beispiel nennt sie die französische Three-Strikes-Regelung, bei der einem Nutzer nach dreimaligem bemerktem Verstoß gegen Urheberrecht der gesamte Zugang zum Netz gesperrt werden darf.

Eine kurze Anmerkung, Frau Krüger-Leißner. Das Franzosen haben ihr Gesetz so stümperhaft zusammengedengelt, dass sie vom dortigen Obersten Gericht mehrfach zurückgepfiffen wurde.

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Da geht eine Bundestagsagbeordnete hin und bemängelt, dass es in Deutschland so starke Grundrecht gibt, die man ja nicht so einfach einschränken kann wie in Russl...äh Frankreich.

Äh, gehts noch? :bescheuert: Mir wird echt schlecht, wenn ich an die Wahlen im September denke.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Paul Schrader am Montag, 10. August 2009 - 16:17:51
Das Problem ist doch, dass die meisten Lemminge das gar nicht wissen, weil es nicht in der Blöd-Zeitung steht und auch nicht bei Vera am Mittag thematisiert wird! Und wenn es so wäre, würde es sowieso kaum jemand aus der Zielgruppe verstehen. :-\
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Montag, 10. August 2009 - 17:17:30
Das Problem ist auch, dass die meisten in der Bevölkerung das alles, mangels Interesse, das auch überhauot nicht verstehen wollen und die Politik auf diesem Feld mit extrem verkürzten Aussagen sehr weit kommt. So z.B. in der Debatte um die Internetsperren, wo einfach mit Kinderpornos = schlecht argumentiert wurde, ohne jemals auf die Einwände der Gegenseite richtig einzugehen.
In der Thematim der Internetpiraterie wird das ähnlich laufen. Illegale Downloads = Diebstahl = schweres Verbrechen, d.h. der Zugang muss gesperrt werden. Was das dann wieder für einzelne Grundrechte bedeutet, muss man ja wohl kaum ansprechen. Die Informationsfreiheit aus Art. 5 wäre dann unverhältnismäßig betroffen.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Bernd am Montag, 10. August 2009 - 18:01:10
In der Thematim der Internetpiraterie wird das ähnlich laufen. Illegale Downloads = Diebstahl = schweres Verbrechen, d.h. der Zugang muss gesperrt werden. Was das dann wieder für einzelne Grundrechte bedeutet, muss man ja wohl kaum ansprechen. Die Informationsfreiheit aus Art. 5 wäre dann unverhältnismäßig betroffen.

Internetsperre ist eine zu harte Bestrafung bei vorsätzlichen Vergehen gegen bestehende Gesetze?
 :lach
Woher bekommen schlaue Bürger ihre Informationen ohne Internet?
 ::)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Montag, 10. August 2009 - 18:45:11
Internetsperre ist eine zu harte Bestrafung bei vorsätzlichen Vergehen gegen bestehende Gesetze?
 :lach
Woher bekommen schlaue Bürger ihre Informationen ohne Internet?
 ::)

Zunächst mal umfasst die Informationsfreiheit natürlich alle Medien einzeln, d.h. man braucht für jede Einschränkung eines Mediums auch eine verfassungsrechtliche Rechtfertigung. Und zu sagen, dass man ja noch andere Medien habe neben dem Netz ist natürlich nicht ausreichend.

Warum setzt man nicht einfach die bestehende Gesetzgebung, die ja sowieso schon relativ hart ist, konsequent um, bevor man jetz schon wieder das nächste Monstrum aus seiner Tasche packt, ohne zu wissen, was das für einzelne Grundrecht bedeutet?
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Montag, 10. August 2009 - 19:18:16
Das ist übrigens der Wortlaut ihrer Aussage:

"In Deutschland ist manches schwieriger als in anderen Ländern. Wir haben starke Grundrechte in unserem Grundgesetz verankert, aber die hindern uns manchmal einfache, klare Lösungen zu finden. Als ich gehört habe, wie die Franzosen das Problem der Piraterie lösen wollen, habe ich mich gefragt, warum wir das nicht hinbekommen. [...] man [muss] die Rechteinhaber schützen, und zwar so, dass jeder, der das Internet nutzt, es auch versteht. Der Schutz muss wirksam und konsequent sein. Wir neigen immer dazu, komplizierte Lösungen zu finden, während die französische eine simple Lösung ist, die auf den ersten Blick einleuchtet."

Wie degeneriert muss einen der Politikbetrieb eigentlich machen, um so eine Aussage zu treffen? Die Grundrecht verhindern klare Lösungen? Ich weiß ja nicht in welcher Zeit oder in welchem Land die Dame lebt, es kann aber definitiv nicht im Hier und Jetzt sein. Das sind Aussagen, man muss es ganz deutlich sagen, die an diktaturähnliche Verhältnisse erinnern.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Samstag, 22. August 2009 - 00:57:01
Zensursula hört einfach nicht auf ihren Unsinn in der Welt zu verbreiten: Hier (http://netzpolitik.org/2009/die-demagogie-der-zensursula/).
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Paul Schrader am Samstag, 22. August 2009 - 08:36:18
Och, mit der Pressefreiheit nimmt Uschi das auch nicht so genau, wie kürzlich ein Team von Spiegel-TV erleben durfte (http://www.spiegel.de/video/video-1017806.html). :-\
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Samstag, 22. August 2009 - 10:36:44
Ach, die Kaspertante kann man doch nicht mehr wirklich ernst nehmen. Mein Kreuz kommt am 27. September auf keinen Fall ganz nach oben...direkt darunter übrigens auch nicht.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Martin100 am Sonntag, 23. August 2009 - 07:24:49
Hallo,

Och, mit der Pressefreiheit nimmt Uschi das auch nicht so genau, wie kürzlich ein Team von Spiegel-TV erleben durfte (http://www.spiegel.de/video/video-1017806.html). :-\

Das Verweigern des Zutrittes eines Berichterstatters zu einer Veranstaltung hat noch nichts mit der
Pressefreiheit zu tun. Das ist auch ein Grundrecht des Veranstalters. Erst die Unterdrückung der Berichterstattung
über das Verweigern des Zutrittes berührt die Pressefreiheit.

Und wer die Krawalligkeit des Auftrittes viele TV-Teams kennt, kann den Veranstalter verstehen. Erst mal ging
es hier um einen Kinderhort und nicht um einen Bundesparteitag.

Und im Fernsehen wird das TV-Team ja auch nie die negativen Seiten ihres Auftrittes zeigen.

Also sind solche Spots auch mit Vorsicht zu genießen.

Wer erinnert sich noch an den Schill Besuch in Itzehoe? Da wurde laut NR Geschäftsinhabern bei
Verweigerung der Dreharbeiten mit negativer Berichtserstattung gedroht.

Pressefreiheit ist auch an Pflichten gebunden, das sehen aber viele, die sich auf diese berufen
nicht mehr so.

Gruß Martin
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: ae8090 am Sonntag, 23. August 2009 - 08:41:48
Mir fehlt es bei der Haltung einiger hier schlicht an Verständnis. Ich vermag nicht einzusehen, warum im Internet Dinge veröffentlich werden können, die in keiner Zeitung stehen dürften.

Vielleicht mag das Sperren von Seiten mit kinderpornographischem Inhalt technisch unzulänglich sein. Aber es ist ein erster Schritt, dem weitere, technisch hoffentlich verbesserte folgen sollen.

Und das hat nichts, aber auch gar nichts mit Zensur zu tun. Denn Kinderpornographie ist mit gutem Grund verboten.

Ich weiß nicht, ob Ihr Euch bewusst seid, mit welchen Wölfen Ihr da heult. Ist das wirklich Eure Absicht?

Ja, ich bin ganz eindeutig für das Sperren derartiger Seiten.

Übrigens: Zensur hat es in der DDR und in Nazideutschland gegeben. Aus letzterem werden die Zeitzeugen allmählich rar, aber an die Zustände und die Drangsalierungen in der DDR können sich noch genügen Menschen erinnert. Bevor hier der Vorwurf der Zensur erhoben wird, wo schlicht und ergreifend nur geltendes Recht durchgesetzt werden soll, mögen sich die betreffenden Leute doch mal bitte mit jenen Menschen unterhalten, die tatsächlich Opfer staatlicher Zensur geworden sind, z. B. Demokraten in der DDR.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Paul Schrader am Sonntag, 23. August 2009 - 10:06:11
Für die, die es noch immer nicht verstanden haben: Durch die Sperrung solcher Seiten wird die Ursache nicht bekämpft. Nach wie vor werden solche kinderpornografischen Dinge noch hergestellt und können durch eine ziemlich leichte Umgehung der Sperre noch angesehen werden. Viel schlimmer ist, dass in Deutschland eine Infrastuktur aufgebaut werden soll, mit der ungeliebte Seiten im Internet gesperrt werden können und Kinder nach wie vor missbraucht werden. Die Kontrolle über die Sperrliste soll das BKA haben. Und die können ohne richterliche Anweisung frei bestimmen, wer auf die Liste kommt. Wenn Frau von der Leyen z.B. dieses Forum nicht gefallen sollte, könnte es auch schnell dabei sein.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Sonntag, 23. August 2009 - 12:01:54
Großartig! Wenn man sonst keine Argumente mehr hat, dann stellt man einfach die Gegner dieses Gesetzes in der Ecke mit Kinderschändern.  daumenhoch

Das Gesetz ist und bleibt unverhältnismäßig, weil das Löschen der Seiten in einem angemessenem Zeitrahmen möglich ist, da die Server in Ländern gehostet werden, in denen Kinderpornographie eh verboten ist. D.h. es genügt ein Anruf bzw. eine Mail an eine enstprechende Stelle z.B. in den USA und wenige Stunden später ist der Inhalt weg.
Und auf den Listen, die aus den skandinavischen Ländern aufgetaucht sind, waren auch Seiten, die nichts mit Kinderpornographie zu tun hatten. Das ist 100%ig auch in Deutschland nötig und kein Betreiber hat die Möglichkeit rechtzeitig von der Maßnahme zu erfahren und sich entsprechend dagegen zu wehren. Die Listen sind halt unter Verschluss und es gibt keine echte Kontrolle darüber, welche Seiten auf der BKA-Liste stehen oder nicht. Und das ist dann eine 1a-Möglichkeit Zensur zu ermöglichen und eine solche ist in Deutschland verboten. Und wo ist da die Grenze? Was für Inhalte will man noch sperren. Vorschläge gabe es ja schon von verschiedenen Seiten: Gewalttätige Inhalte, Youtube-Inhalte, Seiten wie piratebay, sog. "Killerspiele" etc..
Hier wird eben nicht geltendes Recht durchgesetzt, sondern eine Infrastruktur für eine umfangreiche Zensur zur Schaffung eines staatlichen Internets geschaffen. Wollt ihr das wirklich?

Frau von der Leyen und mit ihr große Teile der großen Koalition tun so, als ob das Internet ein böser rechtsfreier Raum wäre, in dem man ohne Not und vollkommen sinnlos irgendein Gesetz beschließt und dann sich hinstellt und sagt: "Hauptsache wir haben irgendwas getan." Übrigens lief am Montag eine Diskussion im Deutschlandfunk, in der Herr Wiefelspütz von der SPD wenigstens schon mal zugab, dass die Diskussion über die Einführung des Gesetzes vollkommen falsch gelaufen ist und dass er sich das dann auch alles anders vorgestellt hätte.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Sonntag, 23. August 2009 - 21:48:11
Hey, das ist ein tolles Wahlkampfthema für die CDCSU. Tatsachen werden verdreht, Fakten ignoriert. Da kann herrlich über die "Linken" (alle bis auf CDU? ) hergezogen werden, politische Gegner können in eine Ecke mit Kinderschändern gestellt werden etc. Das Wahlvolk glaubt es und fällt drauf rein. Hier (http://netzpolitik.org/2009/die-demagogie-der-zensursula/) wird das ganz hervorragend demonstriert. Was für eine Rethorik. Woher nur kenne ich diese Betonungen, den Wechsel zwischen schnell und langsam, zwischen laut und leise? :(

Naja, aber das brave/dumme Wahlvolk glaubt, dass Wegschauen (http://www.kinderpornos.info/) hilft und findet es daher toll. :nix

Mir wird schlecht.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Mittwoch, 16. September 2009 - 21:03:08
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Sonntag, 11. Oktober 2009 - 00:14:39
Großartig! Wenn man sonst keine Argumente mehr hat, dann stellt man einfach die Gegner dieses Gesetzes in der Ecke mit Kinderschändern.  daumenhoch

Genau: Stoppschildgegner sind potentielle Pädokriminelle, hat auch Zensursula schon gesagt.

Dabei wird eigentlich andersrum ein Schuh draus:

Wer die Stoppschilder und die damit verbundenen Grundrechts-Einschränkungen angemessen und ausreichend findet, anstatt die entsprechenden Inhalte mit Hilfe längst bestehender Möglichkeiten auch wirklich aus dem Netz zu entfernen, der hat vermutlich ein persönliches Interesse daran, dass diese Inhalte im Netz bleiben...
Oder?
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: SAPP am Sonntag, 11. Oktober 2009 - 01:10:08
         Häufig wird angenommen, wenn jemand kein Stopschild trägt,

         er sei ein Kinderschänder,

         es wurde auch hinundwieder angenommen, wer keinen Judenstern trug,

         war ein Nazi,

         1968 trug man Buttons am Hemde, vielleicht wurde derjenige, der keinen trug, verdächtigt,

         dagegen zusein.


         Die Plakatierung einer Meinung ist mit das gefährlichste, das es auf dem Gebiet

         des Populismus gibt.


         Auf jedenfall versperrt es die Möglichkeit, über den eigenen Horizont hinaus zudenken !

        
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Donnerstag, 15. Oktober 2009 - 22:30:08
Wie es aussieht hat sich die FDP beim Thema Internetsperren vorerst durchgesetzt. Das BKA soll die entsprechenden Inhalte löschen statt sperren, also so wie es von den Gegnern des Zensursula-Gesetzes und auch von der FDP immer wieder gefordert wurde. (Hier (http://www.tagesthemen.de/inland/koalitionsverhandlungen150.html))
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: PM am Freitag, 16. Oktober 2009 - 12:55:59
Wie es aussieht hat sich die FDP beim Thema Internetsperren vorerst durchgesetzt. Das BKA soll die entsprechenden Inhalte löschen statt sperren, also so wie es von den Gegnern des Zensursula-Gesetzes und auch von der FDP immer wieder gefordert wurde. (Hier (http://www.tagesthemen.de/inland/koalitionsverhandlungen150.html))


Na ja, so steht es nicht bei dem angegebenen Link:

"Bei den Internetsperren für Websites mit kinderpornografischem Inhalt verständigten sich die Verhandlungspartner darauf, dass das Bundeskriminalamt (BKA) zunächst versuchen soll, kinderpornografische Seiten zu löschen statt zu sperren. Laut Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) soll dies auch durch eine Verbesserung der internationalen Zusammenarbeit erreicht werden. Nach einem Jahr sollen die bis dahin gemachten Erfahrungen ausgewertet werden. FDP-Innenexperten Max Stadler nannte die künftige Vorgehensweise: "Löschen statt Sperren". "

Wie SEHR es versucht wird bleibt offen.
Offen bleibt auch eine eindeutige Definition "kinderpornografischer Inhalt".
Auch, dass man sich so schnell einigen konnte, lässt den Verdacht aufkommen, dass sich nicht viel ändern wird.
Richtig liberal ist das alles nicht.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Freitag, 16. Oktober 2009 - 13:37:48
Naja, dass es bei 14%-Wahlergebnis nicht 100% liberalen Inhalt geben wird, sollte eigentlich jedem klar sein, vor allem wenn auf der anderen Seite des Verhandlungstisches so Sicherheitsfanatiker wie Bosbach und Schäuble sitzen.
Sich ransetzen und versuchen einen vernünftigen Kompromiss auszuhandeln, der die bereits beschlossenen Einschränkungen erschwert, ist dann allemal besser, als dem Bürgerrechtsmurks von Schwarz-Rot das Feld zu überlassen. Der größte Wahnsinn ist jetzt erstmal vom Tisch und das ist auch gut so. Die Vorratsdatenspeicherung hätte man sowieso nicht verhindern können, weil es sich hierbei um die Vorgabe einer EU-Richtlinie handelt.
Renate Künast hat das mal ganz anschaulich in Bezug auf die schwarz-grüne Koalition und das Kraftwerk in Moorburg erklärt. Die Grünen hatten damals die Wahl in die Opposition zu gehen oder ein Bündnis mit der CDU zu machen. Opposition hätte bedeutet, dass eine große Koalition in Hamburg regiert hätte, die Moorburg vorbehaltlos unterstützt hätte. Also haben sich die Grünen gesagt, dass sie dann lieber Schwarz-Grün machen und versuchen werden den Bau und Betrieb des Kraftwerks durch verschiedene Auflagen so schwer wie möglich zu machen. Sowas nennt man dann erfolgreiche Realpolitik.

Die ausgehandelten Kompromisse in den Fragen der Bürgerrechte sind hier eher positiv zu sehen, auch wenn es natürlich immer noch Verbesserungen geben würde.

P.S.: Mir wäre auch lieber gewesen, dass man das Thema Internetsperren für immer und ewig vom Tisch gehabt hätte.
Möglicherweise muss man sich mit dem Thema bald sowieso auseinandersetzen, wenn es eine dementsprechende EU-Richtlinie gibt.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: ae8090 am Samstag, 17. Oktober 2009 - 01:09:09
Ich gehe nach allem, was ich wahrnehme, mal davon aus, dass die Bemühungen der zukünftigen  wie auch der bisherigen Bundesregierung zwar nicht perfekt sind, aber doch insgesamt dem Interesse dienen sollen, dass Kinderschändern ihr übles "Handwerk" (ok, ich entschuldige mich hiermit bei jedem ehrlichem Handwerker!) gelegt wird.

Ich gehe ferner davon aus, dass allen Mitdiskutanten dieses Ziel gleichermaßern am Herzen liegt. Sollte das im Einzelfall nicht der Fall sein, möge die betreffende Person sich hier zu erkennen geben. Ich werde sie dann namentlich aus dem Gesagten ausnehmen ...

Und ich gehe davon aus, dass Konsenz darin besteht, dass eine Sache schlechterdings kaum sinnvoll am Zeitungskiosk verboten sein kann, wenn sie im Internet geduldet wird.

Sicherlich mag, wie ich in diesem Faden bereits schrieb, die Sperrung von Seiten, welche Kinderpornographie zeigen, nur ein erster Schritt gewesen sein. Doch mehr und mehr zeigt sich, dass jenen, die diesen ersten Schritt kritisierten, doch nur auf ziemlich dünnen Eis argumentierten und (zumeist vermutlich nicht absichtlich) mit den falschen Wölfen heulten, nun argumentativ die Luft ausgeht.

Wer wirklich etwas gegen Kinderpornographie tun möchte, wird diese politische Initiative seitens der zukünftigen Bundesregierung unterstützen.

Und das unbeschadet der Tatsache, dass sich ansonsten gegen die neue und zukünftige Bundesregierung und gegen ihr Programm (soweit es bereits bekannt ist) durchaus einiges sagen ließe.

Übrigens: Noch weitergehende Maßnahmen, Päderasten an ihrem unseligen Tun zu hindern, werden gerne entgegen genommen.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Samstag, 17. Oktober 2009 - 09:30:24
Und ich gehe davon aus, dass Konsenz darin besteht, dass eine Sache schlechterdings kaum sinnvoll am Zeitungskiosk verboten sein kann, wenn sie im Internet geduldet wird.
Ich gehe mal davon aus, dass, wenn ein Zeitungskiosk irgendwelche KiFi-Zeitungen angeboten werden, dieser ganz schnell mit einem Besuch der Polizei rechnen kann, die den Laden durchsucht, dichtmacht, den Inhaber/Verkäufer verhaftet und dann auch die Hintermänner festnimmt bzw versucht, an diese ranzukommen.
Es wird wohl nicht passieren, dass da jemand vorbeikommt, ein Zettel mit einem Stoppschild auf die KiFi-Zeitungen legt, dann wieder abhaut, um dann anschließend gegen diejenigen vorzugehen, die zu häufig an diesem Stoppschild vorbeigehen.

Bessere Vorschläge zur wirksammen Bekämpfung und Prävention von Kindesmissbrauch und von Kinderpornografie wurden zuhauf gemacht, und auch auf das Missbrauchspotential von geheimen Filterlisten wurde hingewiesen.

Inzwischen hat unser Innenminister bestätigt, dass dieses Gesetz "handwerkliche Mängel (http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/744094)" aufweist, und dass es deshalb ein Thema war, um sich im Wahlkampf von den anderen Parteien abzusetzen.  :nein
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Johomo am Samstag, 17. Oktober 2009 - 09:50:14
Der Link zur "SZ" funktioniert nicht.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Samstag, 17. Oktober 2009 - 10:48:41
Gibt ja noch einen anderen (http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,654424,00.html).
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Johomo am Samstag, 17. Oktober 2009 - 10:50:55
Gibt ja noch einen anderen (http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,654424,00.html).
Falsch! SZ und Spiegel sind zwei unterschiedliche Verlage!  ;)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Samstag, 17. Oktober 2009 - 11:15:58
Gibt ja noch einen anderen (http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,654424,00.html).
Falsch! SZ und Spiegel sind zwei unterschiedliche Verlage!  ;)
...Link mit dem gleichen Inhalt. ;)

Mir ist auch noch schleierhaft, wieso die Kritiker des Internetsperrengesetzes sich auf dünnem Eis bewegen und ihnen argumentativ die Luft ausgeht, wo doch gerade einer ihrer zentralen Forderungen umgesetzt wurde, nämlich "Löschen statt sperren".

Und nach wie vor finde ich es sehr gefährlich, wenn man Menschen, die ernsthafte Kritik an dem Gesetz üben, darunter nahmhafte Verfassungsrechtler, die FDP, die Linkspartei, die Grünen, Teile der SPD-Basis, die Piratenpartei, ernstzunehmende Gruppierungen, wie den Chaos-Computer-Club oder Interessenvertretungen von Missbrauchsopfer, die Fachpresse, nur um mal eine kleine Auswahl zu präsentieren, in dieselbe Ecke stellt, wie jene, die an der Kinderpornoindustrie verdienen oder ihr zuarbeiten. (Oder wie soll man eine Formulierung "mit den falschen Wölfen heulen" verstehen?) Durch den Zusatz "nicht absichtlich" wird dieser Vorwurf eigentlich nur noch perfider.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Samstag, 28. November 2009 - 17:07:40
Unser Bundespräsident hat seine Unterschrift unter dem Zugangserschwerungsgesetz vorerst verweigert (http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,663980,00.html).

Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Paul Schrader am Samstag, 28. November 2009 - 17:26:38
Es gibt doch noch gute Nachrichten!
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Samstag, 12. Dezember 2009 - 15:38:34
Und nun wendet sich auch die SPD (http://www.heise.de/newsticker/meldung/SPD-wendet-sich-gegen-Internet-Sperrgesetz-884257.html) gegen das Sperrgesetz.
"Netzsperren helfen nicht und lenken von den eigentlichen Problemen ab. [...] Wir müssen erkennen: Internetsperren sind ineffektiv, ungenau und ohne weiteres zu umgehen. Sie leisten keinen Beitrag zur Bekämpfung der Kinderpornographie und schaffen eine Infrastruktur, die von vielen – zu Recht – mit Sorge gesehen wird.", so Olaf Scholz.
Vor einem halben Jahr wollte er davon noch nichts wissen.
"Populistisch" hat er es auch genannt. Wie wahr, wie wahr.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Dienstag, 26. Januar 2010 - 21:28:14
Es gibt wahrscheinlich eine neue Episode in der Endlossoap "Die Bundesregierung vs. Das Internet". Es liegt nämlich ein neuer Entwurf zum Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (http://blog.odem.org/2010/01/12/Arbeitsentwurf-JMStV--Stand-2009-12-07.pdf)(PDF) vor. Hier (http://blog.jan-filter.de/2010/01/25/jugendschutz-vor-meinungsfreiheit/?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+Filterblog+%28FILTERBLOG%29) werden diese Änderungen gut zusammengefasst und gleich auch ein paar Befürchtungen dargelegt. Die Änderungen könnten übrigens auch dieses Forum betreffen. Die Altersstufe hatten wir irgendwo, so glaube ich, schonmal diskutiert.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Paul Schrader am Mittwoch, 27. Januar 2010 - 07:10:24
Wenn es Kindern und Jugendlichen noch gelingt an Alkohl und Nikotin zu gelangen, wird es für sie ein Leichtes sein, diese geplanten Hürden auch zu umgehen. Lächerlich! Nur den Betreibern von Websites werden hier unnötige Steine in den Weg geworfen!

Deutschen Jugendschutzsystemen begegnet man ja schon heute, wenn man www.[SchmutzigesWortnachWahl].de eintippt. Nimmt man die gleiche Domain z.B. mit .com landet man im Land der unbegrenzten Möglichkeiten und siehe da: Ohne Jugendschutzsystem.

Wann begreit unsere Bundesregierung endlich, dass das Internet ein weltweites Netz ist?
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Dienstag, 12. Oktober 2010 - 23:43:07
Es geschehen noch Zeichen und Wunder.

Die Bundesregierung, namentlich Frau Leutheusser-Schnarrenberger und Herr de Maizière, möchte sich jetzt auch auf EU-Ebene gegen die geplante Richtlinie zu Internetsperren, die ja bereits in Deutschland in Gesetz gegossen, welches aber nicht angewendet wird, wenden und auch auf dieser Ebene dafür einsetzen, dass Kinderpornographie im Internet im Rahmen internationaler polizeilicher Zusammenarbeit gelöscht werden soll. So wie es in der Diskussion um das sogenannte Zugangserschwerungsgesetzt von beinahe allen Experten gefordert wurde.

Hier (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Kinderpornographie-Bundesregierung-votiert-in-Bruessel-fuer-Loeschen-statt-Sperren-1106354.html) nachzulesen.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Mittwoch, 13. Oktober 2010 - 00:09:49
Da scheint die Aufregung der Internetgemeinde ja tatsächlich auch bei den Regierenden mal zu etwas Erkenntnis geführt zu haben, wo die beiden diese Meinung so einhellig vertreten. Und das, obwohl die beiden sich an der anderen Baustelle (http://www.golem.de/1010/78603.html) weiterhin ausdauernd attackieren.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Mittwoch, 27. Oktober 2010 - 10:07:59
Ein Minimum an Mitarbeitern zur Bearbeitung, Verzerrung der Statistik. Beim BKA will man offensichtlich die hochgradig fragwürdigen und äußerst ineffizienten Netzsperren um jeden Preis durchsetzen. Hier (http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,725446,00.html)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Baltic am Dienstag, 30. November 2010 - 21:56:27
Es ist vielleicht an der Zeit, dieses Thema mal wieder aus der Versenkung hervorzuholen, denn zwar ist der Jugendmediendienstestaatsvertrag noch nicht in trockenen Tüchern, aber anscheinend wird es doch Realitität.

Ich bin noch in einem weiterem großen Forum zu Hause und der Betreiber beschäftigt sich schon damit, das Forum mit ca. 20000 - 30000 aktiven Usern in verschiedenen Unterforen zu schließen, weil er nicht dafür haften kann und möchte. Es sieht wohl so aus, dass ab 2011 jeder Anbieter seine Webseiten auf jugendgefährdende Inhalte hin überprüfen, klassifizieren und Maßnahmen zum Schutz der Jugend vor diesen Inhalten treffen muss. Das würde bedeuten, dass man einen Jugendbeauftragten stellt und eine wirksame Alterskontrolle einführt, sogar, wenn es sich um eine ganz harmloses Koch-, Back-, Handarbeits- oder Haustierforum handelt. Wenn man es z.B. ab 12 Jahren einstuft, dann dürfen da keine schlüpfrigen Witzchen mehr gemacht werden. Das könnte zur Abmahnung führen.  :o

Vielleicht lest ihr Euch mal diese Artikel dazu durch:

 http://www.heise.de/newsticker/meldung/Blog-macht-wegen-neuem-Jugendschutzgesetz-dicht-Updates-1144566.html (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Blog-macht-wegen-neuem-Jugendschutzgesetz-dicht-Updates-1144566.html)

http://t3n.de/news/neuer-jmstv-286977/2/ (http://t3n.de/news/neuer-jmstv-286977/2/)

Ich hoffe, ich bekomme nicht gleich eins auf den Deckel, weil's der falsche Fred ist. Zu meiner Verteidigung führe ich an, dass ich die Suchfunktion genutzt habe.  :angel:
Mein einziges Ansinnen ist es, rechtzeitig Überlegungen anzustellen, damit das Itzehoe-Live-Net überlebt.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Alex am Dienstag, 30. November 2010 - 22:27:08
Ich hoffe, ich bekomme nicht gleich eins auf den Deckel, weil's der falsche Fred ist. Zu meiner Verteidigung führe ich an, dass ich die Suchfunktion genutzt habe.  :angel:
Mein einziges Ansinnen ist es, rechtzeitig Überlegungen anzustellen, damit das Itzehoe-Live-Net überlebt.
Erstmal danke, Baltic, für die Information. Nun stehts hier, nun lassen wir es auch erstmal hier, ich sehe da für uns kein so großes Problem. Da wir über Vieles sprechen, werden wir es auch in diesem Falle tun. In der Tat hat es auch das Itzehoe-Live. net in der Vergangenheit schon mit einem Abmahnanwalt zu tun gehabt, aber es gibt uns ja immer noch und so soll es gerne auch noch ein Weilchen bleiben.  
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Mittwoch, 01. Dezember 2010 - 09:55:17
ich sehe da für uns kein so großes Problem.

Kein so großes Problem?
Heißt dass, das Forum bekommt eine Altersprüfung?
Wollt Ihr alle bisherigen Beiträge nochmals kontrollieren?
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Paul Schrader am Mittwoch, 01. Dezember 2010 - 10:49:55
ich sehe da für uns kein so großes Problem.

Kein so großes Problem?
Heißt dass, das Forum bekommt eine Altersprüfung?
Wollt Ihr alle bisherigen Beiträge nochmals kontrollieren?

Viel interessanter finde ich die Art der Legitimation. Theoretisch muss ja auch sichergestellt werden (nicht nur in diesem Forum), dass der minderjährige Sohn sich nicht mit den Zugangsdaten des volljährigens Papas anmeldet. Das klappt ja schon nicht an den Zigarrettenautomaten - da geht's auch mit Papas EC-Karte! :)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: eilandhegel am Mittwoch, 01. Dezember 2010 - 11:51:16
recht interessant hierzu:

http://www.lawblog.de/index.php/archives/2010/12/01/warum-blogger-gelassen-bleiben-konnen/
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Mittwoch, 01. Dezember 2010 - 18:14:51
recht interessant hierzu:

http://www.lawblog.de/index.php/archives/2010/12/01/warum-blogger-gelassen-bleiben-konnen/

man beachte vor allem die vielfach skeptischen Kommentare.

Auch zum Thema:

http://blog.beck.de/2010/11/30/jugendmedienstaatsvertrag-und-altersfreigabe-im-internet (http://blog.beck.de/2010/11/30/jugendmedienstaatsvertrag-und-altersfreigabe-im-internet)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Johomo am Mittwoch, 06. April 2011 - 07:20:14
Internet-Sperre existiert nicht mehr! (http://www.shz.de/nachrichten/deutschland-welt/politik/artikeldetails/article/526/koalitionsspitzen-kippen-internetsperren-3.html)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Mittwoch, 06. April 2011 - 09:53:27
Dieses Video hätte das BMJ zwar auch gerne schon etwas früher in die Diskussion werfen können, aber immerhin:

Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Freitag, 08. April 2011 - 19:49:17
Paranoid, wie ich nun mal bin, hatte auch ich bei diesem unerwarteten Sinneswandel doch gleich wieder nach einem Haken gesucht: Und hier isser! (http://heise.de/-1223409)

Kann ja auch nicht angehen, dass man einfach mal den eigenen Experten (http://www.heise.de/-1223876) Glauben schenkt, die sich auch dieses Mal wieder überraschend gut mit der Materie auskennen.

Dabei hat doch unser höchstes juristisches Organ, das Bundesverfassungsgericht, die Vorratsdatenspeicherung bereits als verfassungswidrig (http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,681122,00.html) eingestuft! Die Hürden, die das BVG in seinem Urteil für eine Neuauflage des Gesetzes festgesetzt hat, sind so hoch, dass eine neue, verfassungskonforme Regelung dazu auf nationaler oder gar europäischer Ebene kaum mit vertretbarem finanziellem, personellen und technischen Aufwand umsetzen lassen wird. Aber klar, auch wenn es nichts nützt, der Steuerzahler hat's ja. Hauptsache wir kriegen die lückenlose Überwachung von Otto Normal. Und der Telefon- und Internet-Nutzer kann ja auch locker für seine eigene Überwachung höhere Nutzungsentgelte zahlen.

Und so werden die Möchtegern-Big-Brothers im Innenministerium nun sicher ohne FDP-Widerspruch ein neues Gesetz durchpeitschen, dass dann zur Abwechslung von "Mindestspeicherdauer" (http://neusprech.org/schutzluecke/) spricht und letztendlich den Grundrechts-Anforderungen des BVG, also dem Grundgesetz, wieder nicht gerecht wird.

Dabei sind die Folgen dieser Datensammelwut doch inzwischen für jedermann ersichtlich (http://www.zeit.de/datenschutz/malte-spitz-vorratsdaten). Man muss nur ein Mobil-Telefon mit sich führen und ist damit bereits nahezu lückenlos überwachbar wie mit einer elektronischen Fußfessel.

Auch der 27C3, der Kongress des Chaos Computer Clubs zwischen den Tagen 2010, hatte da doch schon reichlich Zahlenmaterial geliefert, das die Vorratsdatenspeicherung (Data Retention) als ein nutzloses, kostspieliges Instrument entlarvt, das zwar die Aufklärungsquoten nicht verbessert, dafür aber die Grundrechte der bespitzelten Bürger verletzt:


Ich kann kaum glauben, dass ich schon wieder, wie schon bei den Stopp-Schildern, auf die Standhaftigkeit der FDP, insbesondere von Sabine Leutheuser-Schnarrenberger hoffen muss.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Sonntag, 10. April 2011 - 16:42:12
Anscheinend wollen die Herrschaften ihre Sperr-Infrastruktur um jeden Preis, nur diesmal nicht mehr Kinderpornos, sondern gegen Glücksspiel-Seiten: Klick (http://blog.die-linke.de/digitalelinke/glucksspielstaatsvertrag-ministerprasidenten-beschliesen-erneut-internetsperren/)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Freitag, 16. September 2011 - 20:30:07
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Donnerstag, 29. September 2011 - 18:54:01
So, im Kampf gegen Urheberrechtsverletzer soll es zu Internetsperren (http://www.heise.de/newsticker/meldung/CDU-Rechtspolitiker-will-Internetsperren-gegen-Urheberrechtsverletzer-1350160.html) kommen, meint zumindest Siegfried Kauder, Bundestagsabgeordneter der CDU, Vorsitzender des Rechtsausschusses des Deutschen Bundestages und Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände. Das soll ganz einfach gehen: Dem Provider den Verdacht melden, beim zweiten Verstoß wird der Zugang gesperrt. Ohne Einspruchsmöglichkeit, ohne Rechtsmittel.

Nun hat er aber selbst auf seiner Homepage Bilder ohne Quellenangabe veröffentlicht, die offensichtlich nicht von ihm sind. Prinzipiell ist das ja "Pillepalle", Politiker machen das scheinbar gerne. Kennt man ja schon.  >:D
Nur leider ist das jetzt auch anderen Usern aufgefallen. Auf Abgeordnetenwatch (http://www.abgeordnetenwatch.de/siegfried_kauder-575-37692--f312709.html#q312709) fragt nun ein User, ob Herr Kauder auch die Lizenz hat, diese Bilder zu veröffentlichen. Lest selbst. :) (http://www.abgeordnetenwatch.de/siegfried_kauder-575-37692--f312709.html#q312709)
Die fraglichen Bilder hat Herr Kauder wohl inzwischen von seiner Homepage entfernt, aber sperrt er sich jetzt konsequenter Weise auch für einige Wochen den Internetzugang? ;)
Oder denkt er gar darüber nach, was sein Gesetzentwurf eigentlich für Konsequenzen hat?
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: NF am Donnerstag, 29. September 2011 - 21:14:34
So, im Kampf gegen Urheberrechtsverletzer soll es zu Internetsperren (http://www.heise.de/newsticker/meldung/CDU-Rechtspolitiker-will-Internetsperren-gegen-Urheberrechtsverletzer-1350160.html) kommen, meint zumindest Siegfried Kauder,...

Nun hat er aber selbst auf seiner Homepage Bilder ohne Quellenangabe veröffentlicht, die offensichtlich nicht von ihm sind...

Die fraglichen Bilder hat Herr Kauder wohl inzwischen von seiner Homepage entfernt, aber sperrt er sich jetzt konsequenter Weise auch für einige Wochen den Internetzugang? ;)
Oder denkt er gar darüber nach, was sein Gesetzentwurf eigentlich für Konsequenzen hat?

...wenn Politiker sich nur noch um die Dinge kümmern würden, in denen SIE sachkompetent wären...dann wäre RUHE im KARTON und die Sacharbeit würde in den Vordergrund treten - will das denn IRGENDWER wirklich ::)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Freitag, 30. September 2011 - 14:51:15
So, im Kampf gegen Urheberrechtsverletzer soll es zu Internetsperren (http://www.heise.de/newsticker/meldung/CDU-Rechtspolitiker-will-Internetsperren-gegen-Urheberrechtsverletzer-1350160.html) kommen, meint zumindest Siegfried Kauder, Bundestagsabgeordneter der CDU, Vorsitzender des Rechtsausschusses des Deutschen Bundestages und Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände. Das soll ganz einfach gehen: Dem Provider den Verdacht melden, beim zweiten Verstoß wird der Zugang gesperrt. Ohne Einspruchsmöglichkeit, ohne Rechtsmittel.

Nun hat er aber selbst auf seiner Homepage Bilder ohne Quellenangabe veröffentlicht, die offensichtlich nicht von ihm sind. Prinzipiell ist das ja "Pillepalle", Politiker machen das scheinbar gerne. Kennt man ja schon.  >:D
Nur leider ist das jetzt auch anderen Usern aufgefallen. Auf Abgeordnetenwatch (http://www.abgeordnetenwatch.de/siegfried_kauder-575-37692--f312709.html#q312709) fragt nun ein User, ob Herr Kauder auch die Lizenz hat, diese Bilder zu veröffentlichen. Lest selbst. :) (http://www.abgeordnetenwatch.de/siegfried_kauder-575-37692--f312709.html#q312709)
Die fraglichen Bilder hat Herr Kauder wohl inzwischen von seiner Homepage entfernt, aber sperrt er sich jetzt konsequenter Weise auch für einige Wochen den Internetzugang? ;)
Oder denkt er gar darüber nach, was sein Gesetzentwurf eigentlich für Konsequenzen hat?

Könnte er, wenn er das denn ein 2tes mal machen würde; das entspräche seinem Vorschlag.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Freitag, 30. September 2011 - 15:23:32
Dem Provider den Verdacht melden, beim zweiten Verstoß wird der Zugang gesperrt. Ohne Einspruchsmöglichkeit, ohne Rechtsmittel.
[...]
aber sperrt er sich jetzt konsequenter Weise auch für einige Wochen den Internetzugang? ;)
Oder denkt er gar darüber nach, was sein Gesetzentwurf eigentlich für Konsequenzen hat?
Könnte er, wenn er das denn ein 2tes mal machen würde; das entspräche seinem Vorschlag.
Der 1. Verstoß würde von dem Fotografen Andreas Metzger gemeldet werden, der 2. Verstoß von dem Fotografen "vagabunt". ;)

Aber laut Heise hat Kauder jetzt ja "das Urheberrecht an den Bildern". Wie auch immer er es erlagt haben will.  :lach


Wie stehst Du als Politiker an der Basis einer Regierungspartei zu solchen (undurchdachten?) Gesetzesvorschlägen?
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Freitag, 30. September 2011 - 15:32:16
Dem Provider den Verdacht melden, beim zweiten Verstoß wird der Zugang gesperrt. Ohne Einspruchsmöglichkeit, ohne Rechtsmittel.
[...]
aber sperrt er sich jetzt konsequenter Weise auch für einige Wochen den Internetzugang? ;)
Oder denkt er gar darüber nach, was sein Gesetzentwurf eigentlich für Konsequenzen hat?
Könnte er, wenn er das denn ein 2tes mal machen würde; das entspräche seinem Vorschlag.
Der 1. Verstoß würde von dem Fotografen Andreas Metzger gemeldet werden, der 2. Verstoß von dem Fotografen "vagabunt". ;)

Aber laut Heise hat Kauder jetzt ja "das Urheberrecht an den Bildern". Wie auch immer er es erlagt haben will.  :lach


Wie stehst Du als Politiker an der Basis einer Regierungspartei zu solchen (undurchdachten?) Gesetzesvorschlägen?

Mit Geld?

Nun, da ich in der Materie nicht wirklich drinstecke, ist es für mich schwer, das zu beurteilen. Ich kenne den Gesetzentwurf auch nicht im Wortlaut.
Hört sich aber erstmal bürokratisch und wenig Praxistauglich an.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Freitag, 30. September 2011 - 15:45:41
Aber laut Heise hat Kauder jetzt ja "das Urheberrecht an den Bildern". Wie auch immer er es erlagt haben will.  :lach
Mit Geld?
Laut Gesetz ist das Urheberrecht nicht übertragbar (http://dejure.org/gesetze/UrhG/29.html), es sein denn, es wird nach dem Tode vererbt.
Damit müsste Geld an den Notar und an jemanden, der dafür sorgt, dass der Erbfall eintritt, geflossen sein.  ;D
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Freitag, 30. September 2011 - 15:50:19
Aber laut Heise hat Kauder jetzt ja "das Urheberrecht an den Bildern". Wie auch immer er es erlagt haben will.  :lach
Mit Geld?
Laut Gesetz ist das Urheberrecht nicht übertragbar (http://dejure.org/gesetze/UrhG/29.html), es sein denn, es wird nach dem Tode vererbt.
Damit müsste Geld an den Notar und an jemanden, der dafür sorgt, dass der Erbfall eintritt, geflossen sein.  ;D

Nun, dann kauft er eben ein Nutzungsrecht...
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Freitag, 30. September 2011 - 20:06:31
Aber laut Heise hat Kauder jetzt ja "das Urheberrecht an den Bildern". Wie auch immer er es erlagt haben will.  :lach
Mit Geld?
Laut Gesetz ist das Urheberrecht nicht übertragbar (http://dejure.org/gesetze/UrhG/29.html), es sein denn, es wird nach dem Tode vererbt.
Damit müsste Geld an den Notar und an jemanden, der dafür sorgt, dass der Erbfall eintritt, geflossen sein.  ;D

Nun, dann kauft er eben ein Nutzungsrecht...
Ich finde es halt lustig, dass sich ein studierter Rechtswissenschaftler Gesetzesentwürfe über ein Thema ausdenkt, von dem er augenscheinlich keine Ahnung hat. Als Vorsitzender des Rechtsausschusses sollte man sich doch wenigstens die Grundlagen dessen, über das man redet, aneignen.

Schade, dass Heise nicht auf die Quelle verlinkt hat. Der genaue Wortlaut und das Zustandekommen der Sätze "dass die Urheberrechte an den beiden Fotos inzwischen mir zustehen. Dies als Warnhinweis für eine eventuelle Absicht, die Fotos im Rahmen ihrer Berichterstattung anderweitig verwenden zu wollen." würde mich schon interessieren. Zumindest zeugen diese Sätze nicht gerade von viel Ahnung.

Gilt dieses Vorgehen (beim Erwischtwerden einfach die Lizenz nachkaufen und alles ist gut) eigentlich auch für den kleinen Filesharer, Schwarzkopierer und Eselbenutzer?  >:D


Edit: Das Wort kaudern (https://twitter.com/#!/jensscholz/status/119693181217542144) sollte in den Duden aufgenommen werden. :)


Edit2: Hier der Link zu seiner Erklärung: http://netzpolitik.org/wp-upload/29.09.-Stellungnahme-S.-Kauder.pdf
Keine Ahnung, ob das das Original ist.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Sonntag, 09. Oktober 2011 - 11:32:40
Tja, nur weil jemand paranoid ist, heißt das noch nicht, dass sie nicht hinter ihm her sind...

Der Chaos Computer Club hat den Bundestrojaner zugespielt bekommen und analysiert. Wie zu erwarten war, ist er entsetzlich schlecht programmiert, reißt eklatante Sicherheitslücken in die betroffenen Rechner und geht über jede legitimierte Begrenzung hinaus.

Siehe Pressemitteilung des CCC (http://www.ccc.de/de/updates/2011/staatstrojaner), Zeit (http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2011-10/ccc-bundestrojaner-onlinedurchsuchung/komplettansicht), Heise (http://www.heise.de/newsticker/meldung/CCC-knackt-Staatstrojaner-1357670.html), Tagesschau (http://www.tagesschau.de/inland/trojaner100.html), ZDF (http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/16/0,3672,8356656,00.html), Golem (http://www.golem.de/1110/86917.html), Gulli (http://www.gulli.com/news/17285-chaos-computer-club-staatstrojaner-rechtlich-und-technisch-fragwuerdig-2011-10-08), FAZ (http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ein-amtlicher-trojaner-anatomie-eines-digitalen-ungeziefers-11486473.html)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Sonntag, 09. Oktober 2011 - 13:41:49
Wer auf seinem Windows-Rechner eine Datei mit dem Namen MFC42UL.DLL findet, eventuell auch im Papierkorb, darf davon ausgehen, dass Skype-Gespräche mitgeschnitten wurden, dass alle paar Sekunden ein Bildschirmfoto angefertigt wurde, dass Zugriff auf Mikrofon, Webcam und Tastatureingaben bestand und dass möglicherweise Dateien vom Rechner heruntergeladen, verändert oder gar neu hinzugefügt wurden. Der Datentransfer lief über einen Server in den USA, also außerhalb europäischer Rechtssprechung. Verschlüsselt wurde nur, was der infizierte Rechner an den Kontrollserver hochlädt, Befehle hat die Software aber im Klartext ohne jede Sicherheitsvorkehrung entgegengenommen.

Der Bundestrojaner gibt nicht nur den Bundesbehörden, sondern jedermann, der sich ein wenig auskennt, vollen unverschlüsselten Zugriff auf den kompletten Rechner ohne Authentifizierung.

Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem Urteil (http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/rs20080227_1bvr037007.html) im Jahr 2008 nur und ausschließlich den Mitschnitt von Skype-Gesprächen gestattet und auch das nur mit hohen Hürden, nämlich einem Richtervorbehalt und nur für schwere Verbrechen.

Mit der nun vorliegenden Software wurden die schlimmsten Befürchtungen von Kritikern der Online-Überwachung bestätigt und die sehr klaren Vorgaben des BVG bewusst ignoriert.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Sonntag, 09. Oktober 2011 - 13:43:28
Wie zu erwarten war, ist er entsetzlich schlecht programmiert, reißt eklatante Sicherheitslücken in die betroffenen Rechner und geht über jede legitimierte Begrenzung hinaus.

Mit der nun vorliegenden Software wurden die schlimmsten Befürchtungen von Kritikern der Online-Überwachung bestätigt und die sehr klaren Vorgaben des BVG bewusst ignoriert.


Das ist leider nicht wirklich überraschend. :(
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Mullepapa am Sonntag, 09. Oktober 2011 - 14:10:57
Wie zu erwarten war, ist er entsetzlich schlecht programmiert, reißt eklatante Sicherheitslücken in die betroffenen Rechner und geht über jede legitimierte Begrenzung hinaus.

Mit der nun vorliegenden Software wurden die schlimmsten Befürchtungen von Kritikern der Online-Überwachung bestätigt und die sehr klaren Vorgaben des BVG bewusst ignoriert.


Das ist leider nicht wirklich überraschend. :(

Mal sehen wie lange es dauert bis die ersten Dementis kommen  von wegen "das ist alles gar nicht so und wurde bzw. würde niiiiiiiiiiiiiie eingesetzt" ! Bei welcher "Stasi X.0" -Stufe sind wir inzwischen eigentlich ?
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Sonntag, 09. Oktober 2011 - 14:22:31
Das ist leider nicht wirklich überraschend. :(

Wäre diese Software in einem System wie dem von Erich Mielke entwickelt und eingesetzt worden, wäre ich auch nicht überrascht. Ich habe zwar auch vieles befürchtet, aber bisher gab es nur wenige handfeste Beweise, dass unsere Politiker schon soweit sind, genauso sehr wie die Stasi auf die fundamentalen Freiheits- und Bürgerrechte ihrer Bevölkerung und auf die eigene oberste Rechtsprechung zu schei.... äh, pfeifen.

Im Moment bin ich nur gespannt, wo die besagte Datei überall gefunden werden wird, bzw. wie breit der Trojaner tatsächlich eingesetzt wurde.

Auf jeden Fall ist diese Geschichte mal wieder Wind in den Segeln der Piratenpartei.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Sonntag, 09. Oktober 2011 - 17:28:52
Mal sehen wie lange es dauert bis die ersten Dementis kommen  von wegen "das ist alles gar nicht so und wurde bzw. würde niiiiiiiiiiiiiie eingesetzt" !

schon passiert! (http://www.tagesschau.de/inland/trojaner102.html): "BKA streitet Einsatz von Trojanern ab."
Stimmt ja auch, sie machen es ja auch nicht selbst, sondern lassen machen. Schließlich soll es da 2008 doch so ein "geleaktes" Angebot einer deutschen Softwarefirma gegeben haben, das genau dieses Profil hatte. Und in den Gerichtsverfahren, in denen plötzlich unerklärliche Bildschirmfotos als Beweismittel von Seiten der Staatsanwaltschaft eingereicht wurden, gab es von den Ermittlungsbehörden auch nur den Hinweis, sie stammten von einem "externen, sicherheitsüberprüften Dienstleister", siehe FAZ-Artikel (http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ein-amtlicher-trojaner-anatomie-eines-digitalen-ungeziefers-11486473.html) von Frank Rieger
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Montag, 10. Oktober 2011 - 16:58:50
Schließlich soll es da 2008 doch so ein "geleaktes" Angebot einer deutschen Softwarefirma gegeben haben, das genau dieses Profil hatte. Und in den Gerichtsverfahren, in denen plötzlich unerklärliche Bildschirmfotos als Beweismittel von Seiten der Staatsanwaltschaft eingereicht wurden, gab es von den Ermittlungsbehörden auch nur den Hinweis, sie stammten von einem "externen, sicherheitsüberprüften Dienstleister", siehe FAZ-Artikel (http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/ein-amtlicher-trojaner-anatomie-eines-digitalen-ungeziefers-11486473.html) von Frank Rieger

Dieser "Dienstleister" war wohl eine in Deutschland ansässige Firma namens DigiTask (http://www.digitask.de/). Mehr dazu hier (http://www.zeit.de/digital/datenschutz/2011-10/ccc-staatstrojaner-bayern/komplettansicht) und hier (http://wiki.piratenpartei.de/images/5/54/Bayern-skype-tkue.pdf) (PDF).
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: NF am Montag, 10. Oktober 2011 - 17:32:11


...der ERSTE hat sich schon freiwillig gemeldet - schauen wir mal, was da noch so folgt !!!

Hier ein Zitat aus der welt.de/newsticker:

"Brandenburgs Fahnder setzen derzeit in einem Fall Trojaner-Software ein, um Telefonate im Internet abhören zu können"
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Montag, 10. Oktober 2011 - 18:02:11
...der ERSTE hat sich schon freiwillig gemeldet - schauen wir mal, was da noch so folgt !!!

Weiter geht's bei der Berliner Morgenpost: "Bayern und Brandenburg spionieren mit Trojanern" (http://www.morgenpost.de/politik/inland/article1789506/Bayern-und-Brandenburg-spionieren-mit-Trojanern.html)
Man beachte die Gegenwarts-Form.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Montag, 10. Oktober 2011 - 18:12:23
Es wäre doch blauäugig zu glauben, das man in diesem Land ein Tool was man hat nicht nutzen würde.

Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Montag, 10. Oktober 2011 - 19:42:13
Es wäre doch blauäugig zu glauben, das man in diesem Land ein Tool was man hat nicht nutzen würde.

Seh ich auch so. Dummerweise wird man aber von eben diesen Blauäugigen gern als paranoider Verschwörungstheoretiker verunglimpft, wenn man entsprechende Befürchtungen äußert.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Montag, 10. Oktober 2011 - 20:07:46
Es wäre doch blauäugig zu glauben, das man in diesem Land ein Tool was man hat nicht nutzen würde.

Seh ich auch so. Dummerweise wird man aber von eben diesen Blauäugigen gern als paranoider Verschwörungstheoretiker verunglimpft, wenn man entsprechende Befürchtungen äußert.

Ist wie bei den Realisten, die dem Träumer angeblich die Träume zerstören, wenn sie diese hinterfragen...
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Montag, 10. Oktober 2011 - 20:28:15
Und da lügt (http://www.lawblog.de/index.php/archives/2011/10/10/die-wnsche-der-bayerischen-polizei/) der bayerische Innenminister Joachim Herrmann wider besseren Wissens und ohne rot zu werden in die Kameras der Fernsehsender, alles habe sich in einem rechtsstaatlich zulässigen Rahmen bewegt. Dabei hat das Landgericht Landshut am 20. Januar 2011 schon die Anfertigung von Bildschirmfotos (http://ijure.org/wp/wp-content/uploads/2011/01/LG_Landshut_4_Qs_346-10.pdf) durch den Trojaner für rechtswidrig erklärt. Das entspricht der Entscheidung des BVG zu diesem Thema, abgesehen davon, dass das BVG die Gefährdung eines überragenden Rechtsgutes für das Abhören von VoIP-Gesprächen vorausgesetzt hat.

Da möchte man doch: :peitsch
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Montag, 10. Oktober 2011 - 23:19:19
Im Grunde genommen kann man den Parteikollegen in Bayern nur raten die Koalition mit der CSU so schnell wie möglich zu verlassen. Sollen Seehofer, Herrmann und die Merk doch sehen wen sie noch so für sich begeistern können. Die SPD macht sicherlich gerne mit.

Apropos: Die Abkürzung für das Bundesverfassungsgericht ist "BVerfG". BVG hat eher was mit Fahrscheinen zu tun. ;)

Lasse Becker, Vorsitzender der Jungen Liberalen sagte heute übrigens Folgendes: "Wenn sich das BKA wirklich über die geltenden Grundsätze des Grundgesetzes und das Bundesverfassungsgericht hinweggesetzt hätte, gehört die gesamte Hausspitze um Herrn Ziercke sofort auf den Mond geschossen - und zwar ohne Rückfahrticket"

Das gilt natürlich ebenso für die Spitze des bayerischen LKA und Innenministeriums.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Dienstag, 11. Oktober 2011 - 00:51:32
Apropos: Die Abkürzung für das Bundesverfassungsgericht ist "BVerfG".

Ah, ok, danke für den Hinweis  ::)

Die Geschichte scheint noch ein bisschen widerlicher zu werden.

Der Chef der Firma DigiTask, Hans Hermann Reuter, wurde 2002 zu 21 Monaten Haft auf Bewährung und einer Geldbuße von 1,5 Mio. Euro verurteilt (http://www.wiwo.de/unternehmen-maerkte/abhoertechnik-wo-007-einkauft-297923/), weil er jahrelang Beamte des Kölner Zollkriminalamtes bestochen hat.

Im März 2008, also kurz nach dem Urteil des BVerfGs, hat eben dieses Zollkriminalamt Köln bei eben dieser Firma am 7.3.2008 (http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:70229-2008:TEXT:DE:HTML&src=0) und am 11.3.2008 (http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:70231-2008:TEXT:DE:HTML&src=0) Telekommunikationsüberwachungs-Hard- und Software im Wert von einer Dreiviertelmillion Euro eingekauft. Dieser Bestand wurde dann Anfang 2009 nochmal ordentlich für 2 Mio. € aufgestockt (http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:26158-2009:TEXT:DE:HTML&tabId=1) und um einen Wartungsvertrag (http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:20674-2009:TEXT:DE:HTML&tabId=1) über knapp 700 k€ ergänzt.

Das LKA Baden-Würtemberg hatte das Urteil wohl schon geahnt und hat bereits im Dezember 2007 (http://ted.europa.eu/udl?uri=TED%3ANOTICE%3A23600-2008%3ATEXT%3ADE%3AHTML) für 1,2 Mio. € bei DigiTask bestellt. Das bayerische LKA war da etwas später (http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:307886-2008:TEXT:DE:HTML) dran (250 k€), und im Technischen Polizeiamt Sachsen-Anhalt hat man sich wohl erst in diesem Jahr entschlossen (http://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTICE:135850-2011:TEXT:DE:HTML&tabId=1).

Es versteht sich von selbst, dass es bei keiner dieser Ausschreibungen mehr als ein Angebot gegeben hat.

Ein bisschen mehr Info (http://www.wiwo.de/unternehmen-maerkte/abhoertechnik-wo-007-einkauft-297923/) zur Firma DigiTask gibt es noch bei Wirtschaftswoche zu lesen
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Mullepapa am Dienstag, 11. Oktober 2011 - 08:22:49


Es versteht sich von selbst, dass es bei keiner dieser Ausschreibungen mehr als ein Angebot gegeben hat.

Aber wenn es doch sonst niemanden gibt der solch eine Software "schreiben" kann ...   :lach
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Dienstag, 11. Oktober 2011 - 10:10:21


Es versteht sich von selbst, dass es bei keiner dieser Ausschreibungen mehr als ein Angebot gegeben hat.

Aber wenn es doch sonst niemanden gibt der solch eine Software "schreiben" kann ...   :lach

Wäre doch ein tolles Resozialisierungsprogramm für straffällig gewordene Programmierer...  ;D
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Dienstag, 11. Oktober 2011 - 20:24:09
Wäre doch ein tolles Resozialisierungsprogramm für straffällig gewordene Programmierer...  ;D

oder für abgehalfterte Innenminister.

DigiTask ist eine hundertprozentige Tochter der Wirtschaftsberatung Deloitte (http://www.wiwo.de/technik-wissen/auf-der-spur-des-trojaners-484728/) und in dessen Unternehmensbeirat (http://www.presseportal.de/pm/60247/1510056/deloitte-gruendet-unternehmensbeirat) sitzt Otto Schily.

Dasselbe in grün.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Dienstag, 11. Oktober 2011 - 21:10:49
Die Marschrichtung ist jedenfalls klar. So möchte die aktuelle Bundesregierung offenbar auch noch per Gesetz Arbeitgebern die Videoüberwachung ihrer Mitarbeiter erleichtern. Bericht zum Gesetzentwurf heute in Report Mainz  (http://www.swr.de/report/presse/-/id=1197424/nid=1197424/did=8719274/ja3kvr/index.html)ab 21:45 Uhr.

Warum gibt es in diesem Forumseditor eigentlich keinen Smiley, der sich sein Abendessen noch einmal durch den Kopf gehen lässt? Den bräuchte ich gerade mal.



Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Blubb am Dienstag, 11. Oktober 2011 - 21:14:10
Es war ja nur eine Frage bis sich Hans-Peter Uhl von der CSU gewohnt...äh...kompetent zu Wort meldet (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,791234,00.html).

Zitat
Der Innenexperte der Union, Hans-Peter Uhl, warf der Justizministerin Scheinheiligkeit vor. Uhl sagte, wer den Strafverfolgungsbehörden präzise Rechtsgrundlagen für ihre Arbeit verweigere, dürfe sich nicht darüber beklagen, dass die Ermittler tatsächlich fehlende Regelungen angeblich nicht richtig beachteten. Die Ministerin sei für die gesetzliche Grauzone verantwortlich, in der viele Behörden arbeiten müssten. Alle Bundes- und Landesbehörden brauchten klare Einsatzregeln, wie es sie für das Bundeskriminalamt bereits gebe.

Hallo? Jemand zu Hause, Mc Fly? Jetzt sind also die Schuld, denen das Grundgesetz nicht komplett am Allerwertesten vorbeigeht? Es widert mich regelrecht an.

Auch Wolfgang Bosbach war gestern im Wettbewerb "Wie schieße ich den Vogel ab" ganz vorne dabei, meinte er doch, man dürfe den Behörden ja nicht allzu große Vorwürfe machen. Geeeeeeeeeeeeeeeeenau!

Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Mullepapa am Mittwoch, 12. Oktober 2011 - 11:01:23
Die Marschrichtung ist jedenfalls klar. So möchte die aktuelle Bundesregierung offenbar auch noch per Gesetz Arbeitgebern die Videoüberwachung ihrer Mitarbeiter erleichtern. Bericht zum Gesetzentwurf heute in Report Mainz  (http://www.swr.de/report/presse/-/id=1197424/nid=1197424/did=8719274/ja3kvr/index.html)ab 21:45 Uhr.

Warum gibt es in diesem Forumseditor eigentlich keinen Smiley, der sich sein Abendessen noch einmal durch den Kopf gehen lässt? Den bräuchte ich gerade mal.

Irgendwie warte ich jetzt noch darauf das irgendwer mit der Aussage kommt: "Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten"  :lalala

Dem ist dann wirklich nicht mehr zu helfen ...
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Mittwoch, 12. Oktober 2011 - 12:29:40
...
Irgendwie warte ich jetzt noch darauf das irgendwer mit der Aussage kommt: "Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten"  :lalala
..

 ditoguen
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Freitag, 28. Oktober 2011 - 02:39:13
Und weiter geht's:

Auch neuere Versionen des Staatstrojaners sind offenbar genauso verfassungswidrig. Der CCC hat einen Trojaner vom Dezember 2010 analysiert (http://www.ccc.de/de/updates/2011/analysiert-aktueller-staatstrojaner) und darin die gleichen Funktionen zum Nachladen und Ausführen von Programmen gefunden.

Die Erklärungen der Sicherheitsbehörden bezüglich "veralteter Software" sind also wie erwartet glatt gelogen.

Eigentlich ja auch kein Wunder angesichts der Verflechtungen (http://www.gulli.com/news/17409-die-strippenzieher-wenn-zusammen-kommt-was-nicht-zusammen-gehoert-2011-10-27) von Sicherheitsindustrie und Politik. Letztlich die blanke Korruption, wie seit jeher (http://www.zeit.de/online/2006/33/schily-biometrie).
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Freitag, 28. Oktober 2011 - 02:41:40
Und weiter geht's:

Die Vorratsdatenspeicherung ist zwar verfassungswidrig, aber wir führen sie trotzdem (http://www.golem.de/1110/87336.html) erstmal wieder ein. Scheiß aufs Verfassungsgericht.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Freitag, 28. Oktober 2011 - 10:56:44
Und weiter geht's:

Bundestag verlängert Anti-Terror-Befugnisse (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bundestag-verlaengert-Anti-Terror-Befugnisse-1368191.html) um weitere vier Jahre, ändert dafür das Bundesverfassungsschutzgesetz, dehnt die Auskunftspflicht von Banken, Fluggesellschaften, Reisebüros, Postdienstleistern und Telekommunikationsanbietern gegenüber den Nachrichtendiensten massiv aus und verknüpft Nachrichtendienste mit der Polizei.

Die SPD und Frau Leutheuser-Schnarrenberger sind diesmal mit im Boot, nur Grüne und Linke votierten gegen dieses Ermächtigungsgesetz.

Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Slartibartfass am Sonntag, 18. Dezember 2011 - 10:18:15
Internet-Sperre existiert nicht mehr! (http://www.shz.de/nachrichten/deutschland-welt/politik/artikeldetails/article/526/koalitionsspitzen-kippen-internetsperren-3.html)
Nach dem Bundestag hat nun auch der Bundesrat (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bundesrat-besiegelt-Aus-fuer-Websperren-1397274.html) das Aus des Zugangserschwerungsgesetzes beschlossen.

"Es macht mich schon sehr betroffen, wenn pauschal der Eindruck
 entstehen sollte, dass es Menschen gibt, die sich gegen die Sperrung
 von kinderpornographischen Inhalten sträuben. Das ist nun wirklich
 einer der wichtigsten Vorhaben in vielerlei Hinsicht."
(KTMNJJPFJSFvuz Guttenberg)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Samstag, 17. März 2012 - 15:33:26
Bevor irgendjemand denkt, diesem Thema sei nichts mehr hinzu zu fügen, verlinke ich für's Archiv mal ein paar Videos, solange das noch geht:


Für die zahlreichen Fotofreunde in diesem Forum interessant, gab es ja kürzlich schon ein kurioses Gerichtsurteil in Großbritannien, dessen Verständnis von Urheberrecht wohl mit Acta auch hierzulande Einzug halten dürfte, siehe Artikel bei heise.de (http://heise.de/-1423127).

Es gibt übrigens auch eine ePetition (https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=22697) zum Thema beim Deutschen Bundestag, die noch von jedermann/frau bis zum 22.3.12 online mitgezeichnet werden kann.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Sonntag, 22. Juli 2012 - 17:53:40
Bevor irgendjemand denkt, diesem Thema sei nichts mehr hinzu zu fügen, verlinke ich mal für's Archiv einen ziemlich gruseligen Artikel (http://fm4.orf.at/stories/1701899/) über einen aktuellen Entwurf des European Telecom Standards Institute (ETSI), das laut Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4isches_Institut_f%C3%BCr_Telekommunikationsnormen) den nationalen Regulierungsbehörden unterstellt ist.

Nun soll offenbar auf technischem Weg über Standards sichergestellt werden, dass Provider Schnittstellen zur Überwachung bereitstellen müssen und zwar auch für verschlüsselte Verbindungen.

Vergleicht man das mit der guten alten Schneckenpost, müsste die Post also einen Extra-Apparat in der Brief-Sortierung installieren, der massenhaft und unerkannt Briefe öffnen und auswerten kann. Hatte die Stasi nicht so spezielle Abteilungen, die in großem Stile Briefe von Hand mit Hilfe von Dampf geöffnet hat? Geradezu niedlich im Vergleich zu diesem Entwurf.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Montag, 29. Oktober 2012 - 09:40:07
Bevor irgendjemand denkt, diesem Thema sei nichts mehr hinzu zu fügen, hier der nächste Anlauf unseres Bundesinnenkanisters zur Überwachung und Bespitzelung:

http://heise.de/-1736347

Diesmal will er nicht nur (möglichst automatisiert und ohne richterliche Kontrolle) den Namen und die Anschrift von Internetnutzern, die zu einer IP-Adresse gehören.

Zitat aus dem oben verlinkten Heise-Artikel:
Zitat
Im heise online vorliegenden Entwurf wird betont, dass die Auskunftspflicht auch für Daten wie PIN-Codes und Passwörter gilt, mit denen der Zugriff auf Endgeräte oder damit verknüpfte Speichereinrichtungen geschützt wird. Dies könnte sich etwa auf Mailboxen oder in der Cloud vorgehaltene Informationen beziehen.

Fernmeldegeheimnis?? Informationelle Selbsbestimmung??  :lalala

Macht Herr Friedrich sich eigentlich noch irgendwelche anderen Gedanken als die, wie er Big Brother werden könnte?

Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Freitag, 03. Mai 2013 - 14:16:53
Bevor irgendjemand denkt, diesem Thema sei nichts mehr hinzu zu fügen, hier der nächste Anlauf unseres Bundesinnenkanisters zur Überwachung und Bespitzelung:
http://heise.de/-1736347
Diesmal will er nicht nur (möglichst automatisiert und ohne richterliche Kontrolle) den Namen und die Anschrift von Internetnutzern, die zu einer IP-Adresse gehören.

Und er kommt tatsächlich damit durch, siehe http://heise.de/-1856054 (http://heise.de/-1856054), bis das BVerfG auch dieses Gesetz wieder kassiert.
Wie viele verfassungswidrige Aktionen muss man eigentlich durchführen, bis einen der "Verfassungsschutz" aufs Korn nimmt?

Hach, und wie schön, wenn man hier so einen Thread für sich ganz allein hat...
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: breughel am Freitag, 03. Mai 2013 - 14:18:55
Um vom Verfassungsschutz aufs Korn genommen zu werden, braucht man gar nichts zu tun.
Man muß nur in das paranoide Raster der Organisation passen.
Und bekanntlich sehen Paranoiker überall Feinde.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Freitag, 03. Mai 2013 - 14:21:16
Und bekanntlich sehen Paranoiker überall Feinde.

Nur nicht da, wo sie wirklich sind, scheint mir manchmal.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: breughel am Freitag, 03. Mai 2013 - 14:35:17
Und bekanntlich sehen Paranoiker überall Feinde.

Nur nicht da, wo sie wirklich sind, scheint mir manchmal.
nun ja, es gibt schöne Beispioel - die NSU-Gang wurde ja auch nicht wirklich erfasst............. aber Feind ist eben auch Definitionssache.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Freitag, 03. Mai 2013 - 15:12:20
Das Böse ist immer und überall....

Frei nach der EAV...
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Freitag, 03. Mai 2013 - 18:32:56
Das Böse ist immer und überall....
Das zumindest scheint auch die Meinung des Innenministers zu sein, egal, wer da grad am Ruder sitzt. Deshalb müssen ja auch fortwährend Bürger bespitzelt werden.

Nun also auch noch FinFisher (http://heise.de/-1855501), siehe auch hier (http://www.golem.de/news/gamma-group-bundesregierung-kauft-einen-staatstrojaner-1305-99089.html) und hier (https://netzpolitik.org/2013/gamma-finfisher-staatstrojaner-made-in-germany-auf-der-ganzen-welt-verbreitet/). Auch diese Schnüffel-Software wird wie 0zapftis wissentlich für viel Steuergeld angeschafft und entgegen geltender Rechtsprechung eingesetzt.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Freitag, 03. Mai 2013 - 23:59:31
Auch Du kennst sicher das gerne strapazierte Argument: Wer nichts zu verbergen hat...

Ist aber nicht meins.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: breughel am Samstag, 04. Mai 2013 - 09:17:45
Auch Du kennst sicher das gerne strapazierte Argument: Wer nichts zu verbergen hat...

Ist aber nicht meins.
schön wärs - es wird vorsorglich ausgespäht und unterstellt und es wird natürlich selektiv gearbeitet - da ich schon Objekt des Interesses des VS war, kann ich ein Lied davon singen. Aber leider darf ich ja keine Einsicht in die alten Akten des VS nehmen - das darf man ja nur bei der Stasi.
Trotzdem würde mich interessieren, wer Informant war - und sicher sehr ehrenwerte Motive hatte.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Samstag, 04. Mai 2013 - 09:54:19
Hat wenigstens der Verfassungsschutz selbst Dich darüber informiert, oder hast Du das über andere Kanäle erfahren?
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: breughel am Samstag, 04. Mai 2013 - 09:58:44
Hat wenigstens der Verfassungsschutz selbst Dich darüber informiert, oder hast Du das über andere Kanäle erfahren?
nachdem man "Maßnahmen" ergriff, war es eindeutig - und einige Freunde haben bis heute an den Folgen zu leiden da auch sie mit "Maßnahmen"
verfolgt wurden.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Donnerstag, 23. Mai 2013 - 09:14:26
Nach der erklärten Abkehr von "freiwilligen Selbstverpflichtungen" hatte man sich ja schon fast ungläubig die Augen gerieben und sich gefragt, ob IM Friedrich und seine Vasallen vielleicht doch etwas verstanden haben könnte. Denkste.

Allem Anschein nach tut die deutsche Delegation unter Leitung von IM Friedrich in den Verhandlungen zur geplanten EU-Datenschutzverordnung das Gegenteil von dem, was er in den Medien verlauten dazu lässt.

So etwas wie Privatsphäre und den Schutz privater Daten hält die cdU/csU/fdP-Regierung offenbar tatsächlich für komplett entbehrlich und arbeitet eben nicht daran, hohe deutsche Standards in das EU-Recht zu bringen, sondern die zukünftig auch für Deutschland geltenden Regelungen zu einem Flickwerk von Ausnahmen und Schlupflöchern zu machen, die insgesamt so etwas wie den Schutz von Daten abschaffen.

Eben genau so doppelzüngig und hintenrum, wie man es schon zuvor von dieser Regierung erwartet hätte: "Eigentlich würden wir ja gern unser starkes Recht erhalten, aber leider leider müssen wir uns an die neue EU-Verordnung halten, tut uns leid, da kann man nix machen...."

Es gibt einen offenen Brief von verschiedenen Datenschutz-Initiativen, der Arbeitsgemeinschaft der Datenschützer und dem Chaos Computer Club an IM Friedrich:
https://petition.digitalcourage.de/digitalcourage/IM-briefen/ (https://petition.digitalcourage.de/digitalcourage/IM-briefen/)

Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Donnerstag, 23. Mai 2013 - 09:40:08
Da pauschalisierst Du aber sehr.

Der IM mag ja so denken, die FDP aber nicht. Die Justizministerin sagt da ganz klar, dass Europäisches Recht nicht hinter deutsche Standards zurückfallen dürfe.

Zudem hatten die Karlsruher Richter in ihrem Urteil zur Antiterrordatei interessante Anmerkungen zum Verhältnis zwischen nationalem und europäischem Recht gemacht.

Die Verordnung soll es Internet-Nutzern erleichtern, ihr Recht wahrzunehmen, z.B. bei internationalen Firmen wie beispielsweise Facebook, das seinen Europasitz ja in Irland hat. Aber wer kennt in Deutschland als Verbraucher und Nutzer schon irisches Datenschutzrecht?

Und SLS ist auch gegen die verpflichtende Einführung von Klarnamen im Internet.

Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Donnerstag, 23. Mai 2013 - 09:52:22
Und wo bitte ist der öffentlich vernehmbare Widerstand der fdP gegen diese Strategie von IM Friedrich, das hintenrum über die EU zu regeln? Mein Eindruck ist eher, dass SLS auch in der fdP eher isoliert ist und dass für Widerstand gegen Mutti im Wahlkampf kein ausreichender Brennstoff mehr da ist.

Also: Schweigende Zustimmung, vermutlich um nicht schon wieder die Koalition in die Waagschale zu legen. Dabei könnte gerade eine unübersehbare Positionierung bei dieser Frage, die über Lippenbekenntnisse hinaus geht, über die 5% helfen.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Donnerstag, 23. Mai 2013 - 10:00:15
Dazu auch hier: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Justizministerin-hofft-mit-EU-Datenschutzregeln-auf-mehr-Transparenz-1849387.html

Dann hau jetzt auch mal bitte auf die Grünen ein, denn die wollen das ja offenbar auch zügig verabschieden. Aber erst sind gut 5.000 Anträge abzuarbeiten.

Und: Welche andere Partei zeigt denn "vernehmbaren Wiederstand?" Mal von CDU/CSU abgesehen, die das ja offenbar so wollen. Irgendwas von der Opposition?

Datenschutz ist ein wichtiges Thema, aber eines, das in der Wahrnehmung vieler Menschen eine niedrigere Priorität hat als andere Themen. Auch die Medien berichten ja kaum darüber.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Donnerstag, 23. Mai 2013 - 20:56:01
Dann hau jetzt auch mal bitte auf die Grünen ein, denn die wollen das ja offenbar auch zügig verabschieden. Aber erst sind gut 5.000 Anträge abzuarbeiten.
Und: Welche andere Partei zeigt denn "vernehmbaren Wiederstand?" Mal von CDU/CSU abgesehen, die das ja offenbar so wollen. Irgendwas von der Opposition?

Ich "haue" erstmal auf diejenigen ein, die in der Regierungs-Verantwortung stehen und es offensichtlich nicht für nötig halten, sich zu äußern.
Wer schweigt, stimmt zu, sagt der Volksmund.
Dass die Opposition sich nicht rührt, ist ein Trauerspiel für sich.

Datenschutz ist ein wichtiges Thema, aber eines, das in der Wahrnehmung vieler Menschen eine niedrigere Priorität hat als andere Themen. Auch die Medien berichten ja kaum darüber.

Und das bedeutet was? Politische Verantwortung heißt für Dich, nur die Themen zu gestalten, die von vielen Menschen als wichtig wahrgenommen werden, oder über die die Medien gehäuft berichten? Oder wie? Ist das nicht ein klein wenig opportunistisch?
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: eilandhegel am Donnerstag, 23. Mai 2013 - 21:59:37
Dann hau jetzt auch mal bitte auf die Grünen ein, denn die wollen das ja offenbar auch zügig verabschieden. Aber erst sind gut 5.000 Anträge abzuarbeiten.
Und: Welche andere Partei zeigt denn "vernehmbaren Wiederstand?" Mal von CDU/CSU abgesehen, die das ja offenbar so wollen. Irgendwas von der Opposition?

Ich "haue" erstmal auf diejenigen ein, die in der Regierungs-Verantwortung stehen und es offensichtlich nicht für nötig halten, sich zu äußern.
Wer schweigt, stimmt zu, sagt der Volksmund.
Dass die Opposition sich nicht rührt, ist ein Trauerspiel für sich.

Datenschutz ist ein wichtiges Thema, aber eines, das in der Wahrnehmung vieler Menschen eine niedrigere Priorität hat als andere Themen. Auch die Medien berichten ja kaum darüber.

Und das bedeutet was? Politische Verantwortung heißt für Dich, nur die Themen zu gestalten, die von vielen Menschen als wichtig wahrgenommen werden, oder über die die Medien gehäuft berichten? Oder wie? Ist das nicht ein klein wenig opportunistisch?


Und da haben wir wieder einen Grund, warum die Leute ihre Stimme lokalen Wählergemeinschaften geben...
Weil diese nicht mit anderen Leuten/Parteien assoziiert sind, die auf Bundes-/Landesebene alles (nagut, vieles) verbocken...  ;D
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Donnerstag, 23. Mai 2013 - 23:36:39
Dann hau jetzt auch mal bitte auf die Grünen ein, denn die wollen das ja offenbar auch zügig verabschieden. Aber erst sind gut 5.000 Anträge abzuarbeiten.
Und: Welche andere Partei zeigt denn "vernehmbaren Wiederstand?" Mal von CDU/CSU abgesehen, die das ja offenbar so wollen. Irgendwas von der Opposition?

Ich "haue" erstmal auf diejenigen ein, die in der Regierungs-Verantwortung stehen und es offensichtlich nicht für nötig halten, sich zu äußern.
Wer schweigt, stimmt zu, sagt der Volksmund.
Dass die Opposition sich nicht rührt, ist ein Trauerspiel für sich.

Datenschutz ist ein wichtiges Thema, aber eines, das in der Wahrnehmung vieler Menschen eine niedrigere Priorität hat als andere Themen. Auch die Medien berichten ja kaum darüber.

Und das bedeutet was? Politische Verantwortung heißt für Dich, nur die Themen zu gestalten, die von vielen Menschen als wichtig wahrgenommen werden, oder über die die Medien gehäuft berichten? Oder wie? Ist das nicht ein klein wenig opportunistisch?

Das bedeutet genau das, was ich schrieb. Und nicht das, was Du unterstellst. Die Menschen haben naheliegendere Sorgen, die Medien interessiert ein Datenschutzthema nur am Rande. Und ich habe in den letzten 5 Jahren im kommunalen Bereich viele Themen angefasst, die viele Menschen nicht auf dem Radar haben, die aber dennoch wichtig sind.

Und die FDP-Meinung habe ich beschrieben und verlinkt.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Donnerstag, 23. Mai 2013 - 23:42:30
?..
Und da haben wir wieder einen Grund, warum die Leute ihre Stimme lokalen Wählergemeinschaften geben...
Weil diese nicht mit anderen Leuten/Parteien assoziiert sind, die auf Bundes-/Landesebene alles (nagut, vieles) verbocken...  ;D

Tja, und da wird Kommunalpolitik mit Bundespolitik vermischt. Auf kommunaler Ebene sind Parteien genauso unabhängig wie die Wählergemeinschaften es behaupten zu sein. Die Parteien haben aber zum Land Verbindungen, die hilfreich sein können, um kommunale Projekte voran zu bringen
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Peter D. am Freitag, 24. Mai 2013 - 00:24:20
...
Tja, und da wird Kommunalpolitik mit Bundespolitik vermischt. Auf kommunaler Ebene sind Parteien genauso unabhängig wie die Wählergemeinschaften es behaupten zu sein. Die Parteien haben aber zum Land Verbindungen, die hilfreich sein können, um kommunale Projekte voran zu bringen

Und hier kann ich fairerweise mit ToRü übereinstimmen:
Ich habe mich in 15 Jahren Kommunalpolitik in Itzehoe niemals bei irgendeiner Entscheidung/Abstimmung von irgendeiner übergeordneten Instanz der 'Mutterpartei' beeinflussen lassen! Genausowenig wurde je irgendein Versuch der Einflussnahme von 'oben' unternommen. Gleiches gilt für meine Fraktionskollegen.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Freitag, 24. Mai 2013 - 00:49:17
Dies ist nicht der Thread über die Kommunalwahl.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Freitag, 24. Mai 2013 - 08:34:37
Dies ist nicht der Thread über die Kommunalwahl.

Du hattest mich aber angesprochen und ich mache nur Kommunalpolitik. Wie das die Abgeordneten in Land und Bund halten, dass kann ich nicht sagen; jedoch ist mein parteiübergreifender Eindruck dass da sehr oft Themen diskutiert werden, die nicht mainstream sind. Es bekommt eben kaum jemand mit.

Aber OK, btt.

Und das bedeutet was? Politische Verantwortung heißt für Dich, nur die Themen zu gestalten, die von vielen Menschen als wichtig wahrgenommen werden, oder über die die Medien gehäuft berichten? Oder wie? Ist das nicht ein klein wenig opportunistisch?
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: eilandhegel am Freitag, 24. Mai 2013 - 09:14:18
?..
Und da haben wir wieder einen Grund, warum die Leute ihre Stimme lokalen Wählergemeinschaften geben...
Weil diese nicht mit anderen Leuten/Parteien assoziiert sind, die auf Bundes-/Landesebene alles (nagut, vieles) verbocken...  ;D

Tja, und da wird Kommunalpolitik mit Bundespolitik vermischt. Auf kommunaler Ebene sind Parteien genauso unabhängig wie die Wählergemeinschaften es behaupten zu sein. Die Parteien haben aber zum Land Verbindungen, die hilfreich sein können, um kommunale Projekte voran zu bringen



Und hier kann ich fairerweise mit ToRü übereinstimmen:
Ich habe mich in 15 Jahren Kommunalpolitik in Itzehoe niemals bei irgendeiner Entscheidung/Abstimmung von irgendeiner übergeordneten Instanz der 'Mutterpartei' beeinflussen lassen! Genausowenig wurde je irgendein Versuch der Einflussnahme von 'oben' unternommen. Gleiches gilt für meine Fraktionskollegen.

Das sollte auch kein Vorwurf sein, ihr wäret nicht unabhängig.
Assoziiert meint, dass (ein Teil?) der Wähler die Handlungen der Bundespartei, des Landesverbandes gleichen Namens mit dem Ortsverein gedanklich verbindet.

Und so falsch ist das ja nicht. Schließlich seid ihr in Eurer Partei, da euch eine gemeinsame Weltsicht verbindet, aus derer heraus Ihr Eure Entscheidungen trefft.

Köhnke oder Busch hätten damit vielleicht im Kopf des Wählers automatisch einen Kompetenznachteil bei Fragen zum Thema Internet.
Ich kann mir bsw. nicht vorstellen, dass einer von beiden auf die Idee käme, einen Livestream der Hauptausschuss-Sitzungen zu fordern...
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Paul Schrader am Mittwoch, 19. Juni 2013 - 14:02:04
Mich wundert nichts mehr. Frau Merkel sagte soeben auf einer Pressekonferenz

“Das Internet ist für uns alle Neuland”

Soll man von sich auf andere schließen?


http://netzpolitik.org/2013/das-internet-ist-fur-uns-alle-neuland/
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Mittwoch, 19. Juni 2013 - 17:45:55
bin ich schon drin??
http://dasinternetistfuerunsalleneuland.tumblr.com/ (http://dasinternetistfuerunsalleneuland.tumblr.com/)
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Freitag, 05. Juli 2013 - 08:15:31
Aus Raider wird jetzt Twix!!

Und aus Vorratsdatenspeicherung wird jetzt Mindestspeicherfrist (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/nsa-skandal-cdu-und-csu-geben-vorratsdatenspeicherung-auf-a-909560.html).

So kann man das Thema schön aus dem Wahlkampf heraushalten und danach ohne weiteren Widerstand von Seiten der fdP umsetzen.

Und Mutti schickt ihren Innenkanister schon mal zur Fortbildung (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/nsa-affaere-innenminister-friedrich-reist-in-die-usa-a-909516.html).

Was für eine Augenwischerei.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Freitag, 05. Juli 2013 - 10:04:49
...
So kann man das Thema schön aus dem Wahlkampf heraushalten und danach ohne weiteren Widerstand von Seiten der fdP umsetzen.
Und Mutti schickt ihren Innenkanister schon mal zur Fortbildung (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/nsa-affaere-innenminister-friedrich-reist-in-die-usa-a-909516.html).
...

Freu Dich mal nicht zu früh, die FDP wird auch weiterhin in der Regierung bei diesem Thema Widerstand leisten. ;)

Und Herrn Zimmermann spricht sie sicher bald ihr vollstes Vertrauen aus... ;D
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Freitag, 05. Juli 2013 - 16:25:17
Freu Dich mal nicht zu früh, die FDP wird auch weiterhin in der Regierung bei diesem Thema Widerstand leisten. ;)

Die Hoffung stirbt zuletzt.

Zitat
Und Herrn Zimmermann spricht sie sicher bald ihr vollstes Vertrauen aus... ;D

Naja, aber nicht mal mehr darauf kann man sich bei Frau Merkel verlassen: Der Verteidigungsminister, dem sie kürzlich selbiges Vertrauen ausgesprochen hat, ist ja durch die selbstlose Mithilfe von Herrn Snowden auch weiterhin unbeschadet im Amt. Aktuelle Meldungen über den Drohnenskandal gibt es nicht mehr, insofern wird Herr de Maizière wohl von der geballten Strahlkraft dieses Vertrauens verschont bleiben, solange er nicht noch einen Bock schießt und das Thema für den Rest des Wahlkampfes unter der Decke bleibt.
Mal sehen, welche Sau gerade durchs Dorf läuft, wenn der Innen-Pudel an der Reihe ist.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: ToRü | ToРуз am Samstag, 06. Juli 2013 - 10:39:06
Die Hoffnung ist ja begründet. Die letzten Wahlen gingen für die FDP deutlich besser aus, als die Glaskugelleser vorhergesagt und die politischen Gegner, die es geglaubt haben, es sich gewünscht haben. Aber wir sind ja nicht bei Wünsch-Dir-Was.
Titel: Re: Die Bundesregierung vs. Das Internet
Beitrag von: Hein Blöd am Montag, 07. Oktober 2013 - 00:43:20
Freu Dich mal nicht zu früh, die FDP wird auch weiterhin in der Regierung bei diesem Thema Widerstand leisten. ;)

Nunja...

Allerdings hat der Widerstand von SLS hat nichtmal gereicht, um Mutti von Dingen wie diesen abzuhalten:
Auch der BND zapft seit Jahren Verbindungen zwischen Providern ab: Klick (http://spiegel.de/article.do?id=926221)
Und das BKA hört ungeniert Telefonate zwischen Strafverteidigern und ihren Mandanten ab. Klick (http://spiegel.de/article.do?id=926277)

Und ohne rot zu werden, sagt Mutti in die Kameras: "Auf deutschem Boden gilt deutsches Recht."
Na gut, das war natürlich nur auf die ausländischen Schnüffeldienste bezogen, nicht etwa auf die eigenen.

Aber wir sind ja nicht bei Wünsch-Dir-Was.

Stimmt auffallend.