Autor Thema: Minarettverbot in der Schweiz  (Gelesen 5609 mal)

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ae8090

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Minarettverbot in der Schweiz
« am: Montag, 30. November 2009 - 10:59:34 »
Gestern haben die Bürger und Bürgerinnen der Schweiz in einer Volksabstimmung gegen den Bau von neuen Minaretten an den Moscheen in der Schweiz gestimmt.

Lesenwerte Artikel dazu:
welt.de

faz.de
und auch der Kommentar dazu
faz.de

zeit.de
sowie ebenfalls in der
zeit.de

Sicherlich lässt sich nicht immer alles eins zu eins von einem Land auf ein anders übertragen. Trotzdem:
Die Befürworter von bundesweiten Volksabstimmungen, seien sie aus dem Lager der Grünen, der Linken, der SPD oder anderer Parteien, sollen sich keine Illusionen machen: Sobald es solche Volksabstimmungen auf Bundesebene gibt, würde es eine ähnliche Abstimmung auch in Deutschland geben.
Und ich befürchte, mit ähnlichem Ausgang.

Offline Koch Th

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Re: Minarettverbot in der Schweiz
« Antwort #1 am: Montag, 30. November 2009 - 11:10:58 »
Versuch mal in einem Islamischen-Land eine Kirche zu bauen. ;D ;D ;D
Mit Jungen Leuten bleibt mann jung

Albrecht

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Re: Minarettverbot in der Schweiz
« Antwort #2 am: Montag, 30. November 2009 - 11:40:13 »
Versuch mal in einem Islamischen-Land eine Kirche zu bauen.
Sieh mal HIER !!!

Blubb

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Re: Minarettverbot in der Schweiz
« Antwort #3 am: Montag, 30. November 2009 - 11:45:46 »
Versuch mal in einem Islamischen-Land eine Kirche zu bauen. ;D ;D ;D

Dies wird ja immer wieder gerne behauptet, dass dies dort nicht möglich sei. Das stimmt so aber nicht. Nur um mal drei Beispiele zu nennen: Im Libanon (ca. 70 % Anteil bekennender Muslime), in Syrien (ca. 80 % Anteil bekennender Muslime) oder in Jordanien (über 90 % Anteil bekennender Muslime) ist es anscheinend kein Problem, dass es dort Kirchen mit entsprechenden Türmen und auch - aufgepasst - Glockengeläut gibt.

Mal abgesehen davon ist dieser Satz sowieso Schwachsinn (Ich gehe mal davon aus, dass Du dies - aufgrund der Anzahl der Smileys - auch erkannt hast), denn im Endeffekt soll er ja darauf hinauslaufen zu sagen: Was Christen dort nicht dürfen, dürfen die dann bei uns auch nicht. Auge um Auge, Zahn um Zahn hat nicht unbedingt etwas mit christlicher Toleranz zu tun.

ae8090

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Re: Minarettverbot in der Schweiz
« Antwort #4 am: Montag, 30. November 2009 - 13:28:40 »
Es geht hier auch nicht um christliche Toleranz, oder muslimische Toleranz, jüdische Toleranz oder atheistische Toleranz. Religiös oder ideologisch gefärbte Toleranz wird ganz schnell toleranzig!

Es geht um eine offene, plurale und demokratische Gesellschaft, die allerdings, das sei auch hinzugefügt, nicht beliebig werden darf. Wenn alles gleich gültig ist, wird am Ende alles gleichgültig (R. v. Weizsäcker)

Wäre es anders, wäre es so, dass das "Gegenseitigkeitsprinzip" hier gelten würde, dass also Muslime nur dann Moscheen mit Minaretten bauen düften, wenn im Umkehrschluss auch Christen in muslimischen Ländern (welchen???) Kirchen mit Türmen bauen dürfen, hieße das, sofern man dieses Prinzip mal konsequent weiterdenken würde, dass beispielsweise für Iraner, für Chinesen oder auch für US-Amerikaner im Fall entsprechender Delikte die Todesstrafe in Deutschland verhängt werden könnte.

Ich nehme mal an, dass will nicht wirklich jemand.

Übrigens: Den Verweisen auf manche islamisch geprägten Länder und den Kirchenbau dort kann ich nur bedingt zustimmen. Tatsache ist, dass es in den meisten Isalmischen Ländern Christenverfolgung z.T. inklusive Vertreibung oder zumindest eine starke gesellschaftliche Behinderung von Christen und Christinnen im Einzelnen und christlichen Gemeinden im Ganzen gibt. Das schließt nicht aus, dass es in anderen und z.T. sogar den gleichen Ländern auch Kirchen gibt. Als anschaulicher Vergleich hierzu möge die DDR dienen, die zwar bekanntermaßen nicht muslimisch war, aber aus ideologischen Gründen eine deutliche Christenverfolgung betrieb, aber andrerseits u.a. aus Gründen der staatlichen Propaganda den Kirchen auch Freiräume beließ und im Einzelfall sogar Kirchenneubauten zuließ.

Richtig ist, dass viele Einwanderer/innen auch aus muslimischen Ländern auch nach Jahren noch nicht hier angekommen sind. Das ist schlimm und das werden wir unseren Mitbürgern/inen auch deutlich sagen müssen. Und wir werden im Zweifelsfall auch sagen müssen: Ja, Dich wollen wir hier haben und Dich nicht. Leider ist dieses Thema viel zu lange tabuisiert worden und wer darauf hinwies wurde und wird tlw. reflexartig als "rechts" oder "Populist" o.ä. beschimpft.

Einwanderung ist immer auch angestbesetzt. Auf beiden Seiten. Und die Ängste der hiesigen Bevölkerung sind lange, zu lange nicht ernst genommen worden. Das führt notwendigerweise zu heftigen Gegenreaktionen. Und darum bin ich davon überzeugt, dass ein entsprechendes Ansinnen in Form einer Volksabstimmung, wenn es sie denn in Deutschland geben würde, zum "Erfolg" führen würde. Die Pseudoliberalität der vergangenen Jahre, die eher eine Beliebigkeit war, hat m.E. so manche rechte und ausländerfeindliche Stimmung nicht nur gefördert, sondern z.T. erst ermöglicht.

Das ändert aber nichts daran, dass Deutschland seit Jahrhunderten ein Einwanderungsland ist und sicherlich auch bleiben wird und insgesamt durch die Einwanderung deutlich profitiert hat. Und natürlich haben Einwanderer/innen immer auch ein Stück ihrer Heimat mitgebracht. Das lässt sich auch nach Jahrhunderten der Einwanderung z.B. bei den Hugenotten oder bei den Einwanderern/innen aus Polen (vor allem ins Ruhrgebiet) im Zuge der industriellen Revolution deutlich belegen.

Übrigens: Ich unterstütze klar Forderungen, dass in Moscheen in Deutschland auch deutsch gepredigt werden sollte. Aber wie halten wir es mit den neuerlichen Latein-Bestrebungen in manchen katholisch-sektierischen Zirkeln? Kritisieren wir die genau so?

breughel

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Re: Minarettverbot in der Schweiz
« Antwort #5 am: Dienstag, 01. Dezember 2009 - 11:00:28 »
Es ging um MINARETTVERBOT.
Moscheen also erlaubt aber ohne Minarett.
In Itzehoe hat man auch recht angestrengt die Bauordnung ausgelegt und ein Kuppelverbot ausgesprochen bei ausdrücklich evangelischem Bürgermeister.
Wir haben also dank Bauordnung und besonders schutzwürdigem Parkhausumfeld das Problem radikaler verhindern können.


Offline Hein Blöd

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Re: Minarettverbot in der Schweiz
« Antwort #6 am: Mittwoch, 02. Dezember 2009 - 08:10:07 »
Wir haben also dank Bauordnung und besonders schutzwürdigem Parkhausumfeld das Problem radikaler verhindern können.

Und was war gleich noch "das Problem"?

breughel

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Re: Minarettverbot in der Schweiz
« Antwort #7 am: Mittwoch, 02. Dezember 2009 - 08:21:17 »
Minarette in der Schweiz, Moscheekuppel in Itzehoe.
Zusammenhang nicht erkannt?

Martin100

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Re: Minarettverbot in der Schweiz
« Antwort #8 am: Mittwoch, 02. Dezember 2009 - 08:39:22 »
Hallo,

Minarette in der Schweiz, Moscheekuppel in Itzehoe.
Zusammenhang nicht erkannt?

Im Itzehoer Fall kommt auch noch "Altenfeindlichkeit" dazu!

Die Bewohner des benachbarten Altenheims freuen sich über jede Abwechslung!
Auch der Ruf eines Muezzin.

Ich weiß auch nicht was die Leute haben. Bei meinen Aufenthalten in muslimischen Ländern,
habe ich die Rufe unwahrscheinlich beruhigend empfunden. Glockengeläut macht mich eher
agressiv.

 السلام عليكم



Blubb

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Re: Minarettverbot in der Schweiz
« Antwort #9 am: Mittwoch, 02. Dezember 2009 - 10:31:49 »
Minarette in der Schweiz, Moscheekuppel in Itzehoe.
Zusammenhang nicht erkannt?

Ne, in der einen Frage geht es um baurechtliche Fragen und in der anderen darum ein Minarettverbot in die Verfassung der Schweiz zu schreiben.

Das Ergebnis des Volksentscheides könnte den Initiatoren von der Schweizer Volkspartei aber noch früher um die Ohren fliegen als ihnen lieb ist, denn ein Minarettverbot verstößt zum einen gegen die Verfassung der Schweiz und zum anderen gegen die Europäische Menschenrechtskonvention.

breughel

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Re: Minarettverbot in der Schweiz
« Antwort #10 am: Mittwoch, 02. Dezember 2009 - 13:36:53 »
Manchmal hat das Baurecht eine ganz besondere Funktion, nicht nur bei dem Bau von Moscheen - aber oft gerade da.
Da sollst Du mal drüber nachdenken Blubb.

Katja

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Re: Minarettverbot in der Schweiz
« Antwort #11 am: Mittwoch, 02. Dezember 2009 - 14:17:50 »
Bei meinen Aufenthalten in muslimischen Ländern,
habe ich die Rufe unwahrscheinlich beruhigend empfunden.


Jau, vor allem morgens um 5!! Das erste Mal wäre ich fast aus dem Bett gefallen, so erschrocken war ich!
Wach war ich aber auf jeden Fall ;)

Als wäre ein Gläubiger auf akustische Signale angewiesen, um pünktlich zu seiner Gebetsstunde zu kommen!
Beides (Glockengeläut oder der Muezzin) ist in in meinen Ohren Lärmbelästigung!
Aber dafür gibt es ja Ohrstöpsel ;D - und Bau-, Menschen oder sonstiges Recht interessiert mich kein bißchen! Wenn sie Türme, Kuppeln oder was auch immer bauen möchten, sollen sie es tun. Vielleicht ist das schöner anzusehen, als manch andere Bausünde sonst...


Martin100

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Re: Minarettverbot in der Schweiz
« Antwort #12 am: Mittwoch, 02. Dezember 2009 - 17:34:44 »
Hallo,


Jau, vor allem morgens um 5!! Das erste Mal wäre ich fast aus dem Bett gefallen, so erschrocken war ich!
Wach war ich aber auf jeden Fall ;)


Um die Zeit ist man ja schon am Duschen.

Gruß Martin

ae8090

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Re: Minarettverbot in der Schweiz
« Antwort #13 am: Sonntag, 06. Dezember 2009 - 14:23:42 »
Am Rande kam hier im Thread die Lage christlicher Gemeinschaften im Allgemeinen und Christen im Besonderen in muslimischen Ländern zur Sprache. Einen m.E. recht guten Überblick über die gegenwärtige Situation diesbezüglich spiegelt dieser Artikel wieder:

Zitat
Religionsfreiheit
Das schwere Los der Christen im Islam
(73) Von Heimo Schwilk 5. Dezember 2009, 17:01 Uhr
Eine Woche nach dem Volksentscheid gegen den Bau neuer Minarette dauert die Diskussion über die Entscheidung an. Muslimische Staaten werfen der Schweiz eine schwere Verletzung der Religionsfreiheit vor. Doch sie selbst unterdrücken ihre christlichen Minderheiten aufs schärfste.

Quelle und kompletter Artikel: welt.de

Kuno

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Re: Minarettverbot in der Schweiz
« Antwort #14 am: Montag, 07. Dezember 2009 - 07:16:57 »
In der Schweiz kommt jetzt zu jedem Gipfelkreuz ein Minarett, damit die Gleichheit gewahrt bleibt...

            sagt Scheibner.