Vollkommen richtig, breughel.
Seitens der Politik sollte man sich mal fragen, was man an den Unis überhaupt will. Geht es bei einem Studium rein um die Arbeitsmarktkonformität oder möchte man selbstständig denkende Menschen ausbilden, die möglichst schnell auch einen guten Job finden? Die mit BA/MA-Studiengängen einhergehende Verschulung des Studiums verhindert - auch durch die enorme zeitliche Straffung - eben genau das. Es geht eigentlich nur noch darum, wie bei einer Stopfgans, dem Studenten einen Trichter einzustecken und das Wissen dort einzufüllen.
Das Problem bei den Protesten ist aber, dass es dort auch noch um andere Dinge geht, die nicht alle Studenten teilen. Die radikale Kapitalismuskritik und anderes ultralinkes Gedankengut sprechen nicht alle Studenten an, die die Kritik am Bologna-Prozess teilen. Hier wird der Protest verwischt. Das führt dazu, dass ein nicht geringer Teil der Studenten die Proteste ablehnt, was auch dadurch noch verstärkt wird, dass seitens der Protestierenden wenig Kompromissbereitschaft vorhanden ist. Auch sind nicht alle Studenten gegen Studiengebühren.
Ändern muss sich aber in jedem Fall etwas. Die BA/MA-Studiengänge könnten zeitlich verlängert werden und der Zugang zum Master erleichtert werden, vor allem vor dem Hintergrund, dass er Bachelor auf dem Arbeitsmarkt nur eine geringe Wertigkeit besitzt.