Autor Thema: Wirtschaftskrise  (Gelesen 2253 mal)

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Martin100

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Wirtschaftskrise
« am: Freitag, 23. Oktober 2009 - 09:43:55 »
Hallo,

am 13.10.2009 gab es auf Bayern alpha im Rahmen der Sendung alpha-Campus
einen Vortrag von Hans-Werner Sinn zu sehen.
Dort referierte er über die Wirtschaftskrise. War sehens- und hörenswert.

Leider habe ich keine Möglichkeit gefunden wie man die Sendung wieder "hervorholen"
könnte.

Folgenden Link möchte ich trotzdem mal weitergeben.

http://www.schwaben.ihk.de/bsw-online/archiv/2009/03/Titelthema.pdf

Gruß Martin

Offline Brilonius

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Re: Wirtschaftskrise
« Antwort #1 am: Freitag, 23. Oktober 2009 - 19:46:33 »
Hans-Werner Sinn ist ein weltweit anerkannter hervorragender Wirtschaftswissenschaftler.
Doch bei der Erwähnung seines Namens sträuben sich bei mir jedes Mal die Nackenhaare.

Ich erinnere mich gut an eine politische Talkshow, in der er sinngemäß sagte: “Die Arbeitnehmer dürfen nicht den Anspruch haben, von ihrem Einkommen leben zu können.“
Beim Wort „sozial“ schien er Schüttelfrost zu bekommen, bei „Niedriglohnsektor“ und Eigenkapitalrendite“ leuchteten seine Augen.

Ebenfalls ins Fettnäpfchen trat er mit der Behauptung im Tagesspiegel, in der Weltwirtschaftskrise 1929 hätte man die Juden als Sündenböcke beschuldigt, heute wären es eben die Manager. Eine Pseudo-Entschuldigung folgte.

Weitere Aussagen von ihm: “Schuld an der Wirtschaftskrise ist nicht die Gier der Manager und der Banken, sondern Politikversagen, eine anonyme Systemkrise. Es fehlen Regeln.“

Doch ich halte dagegen: Gewiß… die Politiker hätten engere Grenzen ziehen müssen (wenn das überhaupt weltweit geht). Doch die Finanzkrise hat auch eine moralische Seite.
Denn der Grund für die gegenwärtige Krise ist vor allem ein Mangel an Moral. Die Unternehmen, die Banken, die Manager müssen frei über ihre Geschäfte bestimmen können, aber eben auch bestimmte moralische Regeln einhalten, um nicht als raffgierig dazustehen.
Kürzlich sagte Sinn: „Die Renditeziele Josef Ackermanns seien "nicht tolerabel", die Wall Street sei zum Kasino verkommen. Nur der Sozialstaat schütze Deutschland noch vor der Krise."

Man mag es kaum glauben. Hat sich der neoliberale Professor etwa geläutert?

Katja

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Re: Wirtschaftskrise
« Antwort #2 am: Freitag, 23. Oktober 2009 - 19:59:55 »
Hier gibt es noch mehr Sinn (HALT, das war keine Wertung ;) )

Martin100

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Re: Wirtschaftskrise
« Antwort #3 am: Samstag, 24. Oktober 2009 - 08:39:48 »
Hallo,


Man mag es kaum glauben. Hat sich der neoliberale Professor etwa geläutert?


mir ging es mehr um seine Ausführungen zur Wirtschaftskrise.

Ein Beispiel zur Immobilienblase. In den USA ist es so, das bei den Immobilienkrediten nur mit
der Immobilie gehaftet wird. Kann man den Kredit nicht mehr bezahlen, gibt man den Schlüssel
bei der Bank ab, und das war es. Auch wenn bei Wertsteigerungen der Kredit erhöht wurde, war
man diese Schuld los. (Das Haus ist auch weg, man schleppt aber keine Restschuld mit sich herum wie hier).

Das war mir nicht bekannt, erklärt aber einiges.

Gruß Martin


Offline Desinfector

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Re: Wirtschaftskrise
« Antwort #4 am: Samstag, 24. Oktober 2009 - 11:44:23 »
die sind eben noch mehr "ex und hopp" als wir.
aber man beneidet sich ja dort auch nicht so wie hierzulande,
sondern beglückwünscht sich eher gegenseitig zu dem, was man geschafft hat.
wie auch immer der hintergrund dann aussieht.
gravity sux!